Weinregion Burgund: Climat, Grand Cru und Monopole
12.12.2023 40 min Weinfreunde.de
Zusammenfassung & Show Notes
Es wurde höchste Zeit, dass sich Michael und Tobias der wahrscheinlich exklusivsten Weinregion der Welt widmen: dem Burgund. 84 Appellationen auf engstem Raum, kleinteilige Besitzverhältnisse und kaum auszusprechende Lagenbezeichnungen machen es Wein-Liebhabern schwer, sich im Burgund zurechtzufinden. Ein Bildungsauftrag nach Maß für unsere beiden Podcaster Michael und Tobias! Sie widmen sich sowohl den Grundlagen als auch den vielen Besonderheiten der französischen Traumgegend. Nach dem Hören braucht es unbedingt ein Glas Pinot Noir oder Chardonnay – am besten beides.
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Produktion und Schnitt: Andreas Hagelüken
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Transkript
Bei Anruf Wein. Der Weinfreunde-Podcast.
Ich grüße euch, liebe Weinfreunde.
Mein Name ist Tobias.
Willkommen Bei Anruf Wein.
Das Burgund ist das wahrscheinlich exklusivste Weinbaugebiet der Welt.
Nirgendwo sonst werden so hohe Preise für Rot- und Weißweine aufgerufen.
Nirgendwo sonst fällt es Weinfreunden so schwer, sich zurechtzufinden.
Allein 84 Appellation in der vergleichsweise kleinen französischen Weinregion
sprechen eine deutliche Sprache.
Doch es lohnt sich, mit dem Burgund auf Tuchfühlung zu gehen, so entstehen dort
doch einige der besten Weine der Welt.
Michael und ich huldigen im Folgenden dem Burgund und gleichzeitig versuchen
wir Struktur in das komplexe Thema zu bringen.
Unseren Podcast müsst ihr nicht direkt huldigen.
Über eine Bewertung von Bei Anruf Wein und einen Klick auf den „Folgen"-Button
freuen sich Michael und ich aber trotzdem sehr.
Also bleibt mal dran.
Ich ruf den mal an!
Ooooooooooohhhhhmmmmmmmm.
Hallo, Michael?
Das ist doch.
Ooooooooohhhhmmmmmm.
Ist das eine Störung? Bei dir alles in Ordnung?
Michael, hallo? Wir wollten eigentlich doch eine Podcastfolge aufnehmen, oder?
Ja. Ja. Ach was, also wir beide, lieber Tobias, wir beide nehmen heute nicht
einfach einen Podcast auf.
Wir üben uns heute in Andacht.
Ach Gott, daher weht der Wind.
Wir reden nämlich über das Burgund.
Und wenn man der einschlägigen Fachliteratur folgt, sprechen wir damit über
ein, wenn nicht das Heiligtum abendländischer
Weinkultur, ganz einfach gesagt.
Also, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, der Kelch, der heute an uns thematisch
vorübergeht, ist quasi so etwas wie der heilige Gral
aller Weingläubigen.
Also ja.
Alles gut. Ich bin ja auch bei dir.
Aber eins muss ich doch mal sagen: Ich finde ja, wir können ein bisschen
weniger ehrfürchtig mittlerweile an so Themen rangehen.
Das ist ja hier immerhin die 71.
Folge von Bei Anruf Wein.
Da kann uns doch nichts mehr einschüchtern, oder?
Und dass wir bisher noch nichts über das Burgund gemacht haben, n ja, das hat
ja eher was damit zu tun, dass uns mein Freund Cedric quasi dazu gezwungen hat,
vorher erst 4, ja, 4 Bordeauxfolgen aufzunehmen.
Ja, und die alle aber sehr gut angekommen sind, muss man ja dazusagen.
Also pass mal auf, wir legen mal los.
Beim Begriff Burgund berichten Weinfreundinnen und Weinfreunde als Erstes von
einzigartig gutem Pinot Noir- und Chardonnay-Wein.
Das muss man jetzt vielleicht mal so als Grundlage erstmal loswerden.
Ja, und in diesen Erzählungen geht es eigentlich immer um so eine Art
Weinparadies, in dem die Orientierung wegen der Kleinteiligkeit des Gebiets aber
extrem schwerfällt und man allein durch den Klang der Namen mancher
Weinbergslagen reflexartig in eine ehrfurchtsvolle Starre
verfallen kann. Ehrlich gesagt, nicht nur wegen der unvergleichlichen Qualität
der Weine, sondern auch wegen der wirklich, muss man mal so sagen
irren Preise, die hier herrschen.
Ja, okay, lassen wir das mal mit den Preisen weg.
Ich gehe jetzt noch einmal auf dieses Thema Komplexität ein.
Eigentlich ideal für Bei Anruf Wein.
Ja, das ist ja unsere Materie.
Und du hast recht, in Sachen Souveränität bin ich da ganz bei dir.
Bislang haben wir noch jede Nuss geknackt.
Ja, und das Burgund und seine Weine sind da ja schon ganz lange auf unserer
Themenliste.
Ja, nur dass wir dann, du hattest es ja so schön erwähnt, von Cedric und na ja,
etwas abgelenkt wurden, aber umso
schöner, umso schöner ist es, dass der Impuls nun von unseren Hörerinnen und
Hörern kommt.
Ja, es war nämlich Rainer, der uns den letzten Anstoß für diese Folge gegeben
hat.
Also noch einmal danke schön, lieber Rainer, diesen kleinen Klapser, den
brauchten wir.
Ja, vielen Dank!
Und ja, ich lege jetzt mal mit einer weiteren Geschichte nach, die man über das
Burgund kennen muss.
Denn Burgund ist ja eher so ein geschichtlicher, ein politischer Name für eine
Region.
Das Wein-Burgund ist nämlich alles andere als jetzt so ein zusammenhängendes
Anbaugebiet.
Selbst der Begriff Burgund spielt auf der Ebene der Appellation, die auf dem
Etikett genannt werden, eher eine untergeordnete Rolle.
Also Burgund taucht quasi nur bei der regionalen Appellation auf.
Dazu sprechen wir ja gleich noch mal ausführlicher, wie viele Appellation es da
so gibt und wie die sich auszeichnen.
Aber im Burgund spielt die bis ins kleinste herunterdifferenzierte Lage die
entscheidende Rolle.
Also es geht nicht wie im Bordeaux um den prestigeträchtigen Namen eines
Châteaus, sondern vor allem immer um die besondere Qualität einer spezifischen
Lage, der geografischen Herkunft.
Und das betone ich jetzt auch so, weil ja, daran hat sich auch der VDP in
Deutschland ein Beispiel genommen und stellt eben auch die Herkunft des
Weines extrem in den Vordergrund.
Ja, da war natürlich das Burgund absolutes Vorbild.
Na ja, ich weiß, worauf du hinaus willst, zumal die Novellierung des deutschen
Weinrechts ja auch mehr in Richtung Herkunft geht.
Aber das lassen wir jetzt mal weg.
Gib mir noch mal einen Moment mehr für das Wort Burgund und dessen Bedeutung
überhaupt in der Weinwelt.
Wir reden jetzt, heute und hier über die Region und die Weine, die Rebsorten
und so.
Aber da bin ich schon bei dem Punkt, ja.
Denk mal an solche Begriffe wie Burgunderrebsorten oder auch die
Burgunderflasche als Flaschenform oder das
Burgunderglas oder meinetwegen auch das Burgunderrot als Farbe.
Also Burgund ist ein roter, ein Burgunder roter Faden in der Weinwelt.
Ja, und nicht nur in der Weinwelt.
Du hast es ja gerade mit Burgunderrot schon genannt.
Da wird dann schon wirklich klar, welche Bedeutung das hat.
Das hast du wirklich noch mal gut zusammengefasst.
Und das Burgund bricht auch so ein bisschen aus, insbesondere, wenn es um die
Differenzierung zum Bordeaux geht.
Die Flaschenform, die eigene, ist da schon ein sehr, sehr gutes Beispiel.
Aber das Gleiche gilt auch für Fässer, also für diese ganz typischen kleinen
Barriquefässer.
Die sind im Bordeaux und eigentlich fast überall auf der Welt 225 Liter groß.
Das ist das Fassungsvermögen.
Im Burgund sind es aber 228 Liter.
Also das heißt, auch wenn andere Weingüter Barriques aus dem Burgund kaufen,
dann haben die in der Regel 228 Liter Fassungsvermögen.
Auch das glaube ich jetzt gar nicht, weil es irgendwie weiß ich nicht in
anderen Einfluss auf den Wein hat, sondern eben um noch mal deutlich zu machen:
Leute, wir sind das Burgund, wir haben unsere eigenen Regeln.
Ja, wir wollen jetzt auch heute nicht diskutieren, wer da zuerst war und wer
nachgemacht hat.
Oh, um Gottes Willen, ne.
Aber trotzdem gut zu wissen, es gibt diesen Unterschied.
Aber ich wollte auch noch mal auf andere Burgunderbegriffe zu sprechen kommen.
Also Dinge, die jetzt nicht Burgund im Namen tragen, aber trotzdem sehr wichtig
sind, gerade um diese Region zu verstehen.
Also ich sage jetzt mal so was wie Climat oder Clos oder Monopol.
Ja, das stimmt, das machen wir auf jeden Fall.
Aber jetzt lass mich mal zum Start erstmal so einen Komplettabriss zum Burgund
machen.
Ja, in aller Kürze, versprochen.
Aber wir müssen ja beispielsweise mal verraten: "o sind wir hier denn überhaupt
geografisch betrachtet?
Und das ist relativ einfach.
Wir müssen uns nur auf unsere angestammte Strecke Richtung Südfrankreich
begeben, also Richtung Lyon.
Und das Burgund geht direkt unterhalb von Dijon los.
Also noch mal eine ganze Ecke nördlich von Lyon.
Und hier oben geht das auch direkt los mit einer namhaften Appellation, nämlich
mit dem Chablis.
Hier ist es relativ kühl und deswegen kennt man von hier Chardonnay-Weine, die
für ihre sagenhafte Frische stehen.
Und wenn ich dann weiter nach Süden gehe, dann gelange ich erst an die
Côte-d'Or, also diese Goldküste, und die heißt auch nicht ohne Grund so, weil
hier finden sich eigentlich ja fast alle namhaften Appellation.
Dann geht es weiter an die Côte Chalonnaise und schließlich ganz im Süden des
Burgunds, bei der Stadt Mâcon, schließt die Gegend mit dem Bereich Mâconnais
ab. Und das ist dann auch schon so der Übergang zum Beaujolais.
Ja, und generell lässt sich sagen, je südlicher ich komme, desto gemäßigter ist
dann auch das Klima.
Auch, wenn das natürlich im Vergleich zu anderen Weinregionen, Stichwort
Südfrankreich, immer noch sehr, sehr mild ist.
Die Rebflächen im Burgund finden sich sowohl im Flachland als auch an den
Hängen, die es dort gibt.
Topographisch ist das aber jetzt nicht so wahnsinnig schön, sage ich mal, Es
gibt eben sehr, sehr viel Flachland.
Und auch die Bodenzusammensetzung, die ist eher heterogen.
Da gibt es also jetzt nicht irgendwie so eine besondere Schieferprägung oder so
was.
Man kann nur sagen, im Flachland ist der Boden ein bisschen tiefer, dadurch
auch ein bisschen fruchtbarer.
Und in Konsequenz, weil es die Reben ja eher karg mögen, finden sich so die
besten Rebanlagen in mittlerer
Hanglage, in Südausrichtung.
Südausrichtung muss man vielleicht ein „noch" dazu setzen, weil natürlich auch
hier der Klimawandel zuschlägt, und ja, ist wahrscheinlich nur eine Frage der
Zeit, wie lange die Südausrichtung wirklich noch das ist, was man möchte.
Ja, zu den Rebsorten: Pinot Noir, klar, ist der rote King, der rote König, also
Spätburgunder.
Er macht über 1/3 der Gesamtrebfläche aus.
Chardonnay gibt es aber tatsächlich noch mehr.
Den findet man auf fast 50 % der Gesamtrebfläche.
Und ja, dann gibt es insbesondere noch 2 weitere Rebsorten, die einigermaßen
wichtig sind.
Dazu aber später.
Ja, und jetzt kommt eigentlich das wirkliche Thema dieser Region, nämlich die
Komplexität des Burgunds.
Und ich sage nur: 84 Appellation.
Ja, und um klar zu machen, wie unfassbar viele das sind, zieh dir jetzt
Folgendes mal rein: Jede 5.
französische Appellation liegt im Burgund.
Ja, und das bei nur rund 30.000 Hektar insgesamt.
Ja, genau. Also zum Vergleich nur 30.000 Hektar, in Bordeaux sprechen wir über
110.000 Hektar.
Alle Achtung. Der Mann hat seine Hausaufgaben gemacht, merke ich jetzt gerade
ehrlich.
Tja, ich sag's dir.
Also, okay, dann lass uns mal weitermachen und lass uns mal die
unterschiedlichen Wertigkeiten oder auch Qualitätsstufen innerhalb dieser AOCs
aufdröseln. Also es beginnt mit den regionalen Appellation.
Manchmal nennt man die auch generische Appellation.
Das wird gleich klar, warum.
Gemeint sind damit relativ große Anbaugebiete, relativ, ja, relativ große
Anbaugebiete, die den Begriff Bourgogne mit einer
näheren geografischen Bezeichnung oder mit einer Rebsorte oder sogar mit einem
Weintyp
kombinieren. Klingt jetzt kompliziert.
Wir bringen jetzt mal Beispiele.
Also, es gibt zum Beispiel die AOC Bourgogne Côte-d'Or.
Ja, da gibt es direkt mehrere Gemeinden, die gefallen darunter.
Es gibt aber auch so was wie die Bourgogne Côte Saint-Jacques.
Ja, da ist es dann nur eine Gemeinde, die darunter fällt, gibt es auch.
Es gibt aber auch so was wie eine AOC Bourgogne Aligoté, also die nur einer
einzelnen Rebsorte gewidmet
ist. Und um das auch noch mal klar zu machen, es gibt auch so was wie Crémant
de Bourgogne.
Ja, da taucht das ja auch auf.
Das ist auch eine AOC, nämlich die für den Schaumwein aus der Region.
Also diese ganzen Appellationen nehmen insgesamt etwas über 50 % der Rebfläche
ein und sind,
jetzt mal ganz einfach gesprochen, für alle Weine da, die das Burgund erstmal
als Herkunft ausweisen können, aber die, ich sage jetzt mal,
darüber hinaus auf konkrete Angaben zur Geografie verzichten möchten.
Ja, das ist jetzt, finde ich, ziemlich gut zu merken.
Wir sprechen ja insgesamt über 4 Klassifikationsstufen.
Also du hast jetzt gerade die regionalen Appellation genannt als sozusagen dem
Auftakt in diesem Appellationssystem.
Und für mich lässt sich eigentlich festhalten, immer dann, wenn Bourgogne in
der Bezeichnung des Weines auftaucht, dann ist die
Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass es eben diese regionale Appellation ist und
wir noch nicht so, sage ich mal, bei den wirklichen Premiumqualitäten der
Region sind. Aber wie in anderen Weinregionen auch, finden sich natürlich auch
Weine aus dieser etwas weniger hoch eingeschätzten
Appellation, die wirklich richtig gute Qualität bringen.
Ja, das ist ganz wichtig zu sagen.
Gut, aber dann gehen wir doch jetzt mal weiter.
Denn über den regionalen Appellation folgen dann die kommunalen Appellation.
Die kennt man auch als Village Appellation.
Das lässt sich dann vielleicht ein bisschen besser merken, weil das ist
durchaus vergleichbar mit unseren VDP Ortswein.
Also das heißt, da geht es auch immer um die Nennung eines Ortsnamen in
Verbindung eben mit der Bezeichnung des Weines.
Denn so was wie die Rebsorte, die spielt dann eigentlich auf dem Etikett im
Burgund kaum eine Rolle.
Dass da mal Pinot Noir oder Chardonnay wirklich draufsteht?
Nein, eigentlich nicht.
Dafür sind dann bei diesen Ortsweinen, bei diesen Village Appellation schon
richtige Kracher dabei.
Also ich sage nur Gevrey-Chambertin, Pommard, dein heißgeliebtes Pommard,
Chambolle-Musigny oder Chassagne-
Montrachet. Ja, Entschuldigung, die Aussprache.
Aber das sind alles Namen, die sagen einem was, wenn man sich ein bisschen mit
dem Burgund auskennt.
Und ja, ich will jetzt auch gar nicht alle vortragen, denn die Hörerinnen und
Hörer, die der französischen Sprache mächtig sind, die haben jetzt
wahrscheinlich schon Gänsehaut bekommen.
Aber es sind immerhin insgesamt 41 Gemeinden mit dieser Klassifizierung, und in
Rebflächen gedacht, kann man ja auch mal sagen, machen diese kommunalen
Appellation fast 35 % der Weinregionen aus.
Das heißt, mit diesen regionalen und kommunalen Appellationen haben wir jetzt
schon 85 % der kompletten Weinregionen eigentlich abgearbeitet.
Da bleiben nur noch 15 % übrig nach Adam Riese.
Aber jetzt kommt es ja erst richtig, ne?
Ja, ja, die haben es in sich.
Wobei Kommunalwahl, wenn man so auf die Weinkarte guckt, ist im Burgund jetzt
keine schlechte Empfehlung, Das muss man ja noch mal sagen, auch wenn es noch
Besseres gibt.
Ja, und kostet auch schon richtig Geld.
Also, wir kommen jetzt zu den Top-Segmenten.
Das ist nämlich alles reserviert für die Premier Cru- und Grand Cru- Lagen, ja?
Und wenn du diese Begriffe auf dem Etikett findest, kommt es schnell zu der von
dir bereits erwähnten Schockstarre.
Ja, also ja, ist so, Entschuldigung.
Leider Aber auch im Portemonnaie.
Ja, muss man auch dazu sagen.
Also da werden Preise aufgerufen, die man sich nicht so selbstverständlich
leisten kann.
Also ganz konkret: Grand Cru aus dem Burgund gibt es nur im dreistelligen
Eurobereich.
Punkt.
Oder mehr, ja.
Bei meinem Weinkonsum ist das völlig indiskutabel.
Ja, tut mir leid, da bin ich mit deutschen Weinen aus Erster und Großer Lage,
VDP, du hast es vorhin schon gesagt, klar
wirtschaftlicher aufgestellt und nicht schlechter unbedingt.
Allerdings. Und in Sachen Preis-Genuss-Verhältnis allemal.
Und was man zu den Grand Cru-Lagen im Burgund noch dazusagen muss: Jede
einzelne dieser 34 Lagen ist automatisch auch eine eigene
Appellation. Also da sieht man mal, was die für einen Stellenwert da auch
genießen.
Das gibt es anderswo nur ganz, ganz selten.
Aber wir reden hier tatsächlich über 34 eigene Grand Cru-Appellation, also so
etwas wie Montrachet.
Von hier stammt der exklusivste Chardonnay weltweit.
Das kann man so festhalten.
Aber auch Aloxe-Corton, Vosne-Romanée oder Vougeot, das sind Namen, da
wird es mit der Ehrfurcht bei mir dann doch wieder heikel.
Das sind einfach Ikonen der Weinwelt.
Also Pinot Noir, wie von einem anderen Stern.
Fertig. Punkt. Oder was auch immer man da noch sagen kann.
Ja, ja. Klingt jetzt ein bisschen pathetisch, Tobias, aber zurecht, ja.
Aber vielleicht ist das auch der Moment, da müssen wir jetzt noch mal auf diese
Kleinteiligkeit eingehen.
Darüber haben wir schon vorher gesprochen.
Ich habe auch ein paar Zahlen, pass auf.
Die durchschnittliche Rebfläche eines Weinbetriebs im Burgund macht 7,5 Hektar
aus.
Na, das ist jetzt nicht richtig viel, ja?
Nee, so gar nicht.
Sage ich jetzt mal so.
Wenn wir jetzt aber auf die Premier Cru- und Grand Cru-Lagen schauen, ja, wird
es noch schwieriger, weil sich meistens mehrere
Weinbauern diesen Weinberg teilen und jeweils nur eine ganz, ganz, ganz kleine
Parzelle davon besitzen.
Ja, das ist eben auch ganz typisch für das Burgund.
Das muss man sich jetzt auch mal merken.
Ich habe hier mal eine Zahl, ich glaube, die ist auch halbwegs aktuell, nur um
mal so eine Veranschaulichung zu bringen.
Also den berühmten Weinberg Clos de Vougeot.
Clos de Vougeot, ist das richtig?
Ich weiß gar nicht. Also, ihr wisst, was ich meine.
Von Immerhin.
Waren wir auch schon mal.
Genau, von immerhin 50 Hektar Rebfläche teilen sich.
Das wäre schon recht groß.
80 Weinbauern.
Da bleibt dann am Ende auch einfach mal die Frage, muss man jetzt mal stellen,
ob für jeden dieser 80 überhaupt genug Trauben bleiben, einen eigenen Wein zu
machen.
Ja, auf jeden Fall nicht viele davon.
Ja, ist so, ganz konkret.
Und in der Folge also kaufen, insbesondere die Großen im Burgund, gerne mal bei
den kleinen Nachbarn Trauben auf,
um halbwegs auf Menge zu kommen, aus dieser bekannten Lage, ja.
Und da gibt es noch extremere Beispiele.
Ich will da gar nicht anfangen.
Ja, und das ist halt eben auch die Sache.
Das macht die Orientierung extrem schwer.
Also es gibt wenige Flaschen dann von einem konkreten Winzer aus einer
konkreten Lage, denn der Name einer Appellation auf
dem Etikett, der sagt ja dann erst mal noch nicht so viel aus.
Ich meine, klar, Burgund, so wirklich schlecht kann das jetzt nicht sein.
Aber es geht dann am Ende des Tages schon um den konkreten Winzer oder
Négociant, von dem der Wein dann auch stammt.
Ist ja klar, da kann man nicht blind einfach nur auf die Herkunft, auf die Lage
vertrauen.
Einzige Ausnahme dieser etwas schwierigen Einschätzung bilden dann Weine aus
Lagen, die als Monopol gekennzeichnet sind.
Ein Monopol bedeutet nämlich, dass diese besondere Lage im Besitz nur eines
Eigentümers ist.
Also das ist ganz, ganz selten im Burgund, wird jetzt teilweise sogar auch von
deutschen Winzern übernommen, diese Bezeichnung Monopol.
Mit diesen Federn schmückt man sich sehr, sehr gerne.
Denn, so das bekannteste Beispiel für eine Monopollage sind die Grand Cru-Lagen
La Tâche und Romanée-Conti, die beide und
ausschließlich im Besitz der Domaine de la Romanée-Conti sind.
Deren Weine durfte ich übrigens mal verkosten, auf jeden Fall ein paar davon.
Das war eine echte Ehre.
Hat auch ordentlich Geld gekostet, aber die Probe war immer noch günstiger, als
mir überhaupt eine Flasche davon kaufen zu können.
Und insofern hat sich das gelohnt, dann da trotzdem mal dran nippen zu können.
Also da war viel Andacht im Spiel.
Nicht nur, weil es eben die teuersten Weine der Welt sind, das kann man, glaube
ich, bei Romanée-Conti so sagen, sondern diese Pinot Noirs, die von Romané-Conti
stammen, die haben allein so einen komplexen, vielschichtigen Duft, dass man,
ja, ich möchte jetzt mal ganz ohne Übertreibung sagen, die rühren zu
Tränen, diese Weine. Muss ich wirklich sagen.
Oh, schön gesagt.
Ja gut, aber weißt du, mir kämen jetzt die Tränen, müsste ich gleich mehrfach
im vierstelligen Bereich investieren, um diese Weine überhaupt
probieren zu können.
Ja, das stimmt.
Ja, wenn ich überhaupt Weine bekomme, die man jetzt schon trinken sollte.
Ja, oder überhaupt, Romanée-Conti kannst du ja nicht einfach irgendwo im
Geschäft kaufen.
Das ist schon allein schwierig, da ranzukommen.
Gutes Stichwort. Da habe ich jetzt mal eine Alternative.
Und zwar eine exzellente Alternative.
Jetzt bei uns im Shop von weinfreunde.de gibt es von der Domaine Faiveley, ein
echter großer Player im Burgund, muss man dazusagen, den
2000er Mercurey La Framboisière Monopole Village.
Da habe ich mir jetzt Mühe gegeben.
Pass auf, ich sage es einfacher: Topwein, Toplage, Monopol und bezahlbar.
Also für das Geld, was du da ausgibst, bekommst du bei Ebay nicht mal eine
leere Flasche La Tâche.
Ja, könnte stimmen.
Du hast mir davon erzählt, von diesen leeren Flaschen, oder?
Ja, ja, das stimmt. Das war tatsächlich die Verkostung, über die wir gerade
schon gesprochen haben.
Da war ich dann noch, das ist wirklich schon ein paar Jahre her, da war ich
noch ein bisschen unschuldiger und blauäugiger unterwegs, ne?
Aber da war das so, wir haben diese, ich glaube, 4 Romanée-Conti-Weine
probiert, hoch bis zum La Tâche, den Romanée-Conti Grand Cru, den hat er nicht
ausgepackt. Es war wirklich herrlich.
Und ja, ich sammle halt gerne die Flaschen von tollen Weinen, die ich probiert
habe.
Und dann bin ich ganz begeistert nach der Probe auch zu dem Veranstalter
gegangen und wollte ihm 2, 3 leere Flaschen für mein damals noch im Aufbau
befindliches Weinlabor abringen.
Und der hat mich dann erstmal geschockt angeschaut.
So im Sinne von, was ich denn überhaupt denken würde.
Denn tatsächlich werden die leeren Flaschen der Topweine von Romanée-Conti heiß
gehandelt.
Denn, muss man dann auch mal sagen, die werden dann auch schwupps mal wieder
aufgefüllt, verkorkt und als echte DRC in den Handel gebracht.
Und ja, da hat der gute Mann immer den Auftrag, das hat er mir dann erklärt,
nach einer Verkostung die Flaschen zu zerstören.
Na ja, aber ich muss dir sagen, ich konnte ihn aber von meinem guten Leumund
überzeugen und ich habe tatsächlich heute noch
2 Fläschchen Romanée-Conti, natürlich leer, die ich sehr in Ehren halte und
weiß, dass es mittlerweile noch viel schwieriger ist, an diese Flaschen zu
kommen. Ja, darfst du dir mal angucken, wenn du lieb bist.
Auf Ebay oder privat jetzt?
Ja, mal gucken, was du bietest.
Ne, aber eigentlich finde ich das ja einen guten Hinweis.
Also wir müssen doch mal so einen Podcast, du hast es ja eben angesprochen, die
werden als falsche Weine wieder in den Handel gebracht.
Da müssen wir darüber mal einen Podcast machen, ja.
Es gibt genügend berühmte Weinbetrüger und Weinfälscher, die das alles machen.
Und hier True Crime, das ist doch total angesagt gerade, ja.
Oh, True Crime, oh ja.
Das wär doch was für uns, oder?
Was meint ihr da draußen, ihr lieben Zuhörerinnen und Zuhörer an den
Podcastempfängern?
Also machen oder sein lassen?
Ja, das ist eine gute Idee, dieser Aufruf.
Schreibt uns doch, oder kommentiert bei Insta und Facebook.
Aber wir, Michael, wir müssen weitermachen mit unserer Burgund Exercise.
Wir sind noch nicht durch. Das mit der Bedeutung und vierstufigen
Klassifizierung, das haben wir jetzt zumindest schon mal abgearbeitet.
Das war auch wichtig.
Allerdings müssen wir noch 2 deiner Stichworte von vorhin aufgreifen, nämlich
Clos und Climat.
Und ergänzen möchte ich das in dem Zusammenhang auch noch durch Lieu-dit.
Hallo, Michel.
Oh, mein Gott, Okay.
Ich ich mache es mal kurz, wenn das überhaupt im Burgunder-Ding möglich ist.
Ja, muss man dazu sagen.
Also Clos ist ein von Mauern eingefasster Weingarten.
Ja, der ist meist nicht sehr groß, aber deshalb ganz besonders, weil du musst
dir vorstellen, diese Mauern tatsächlich so eine Art Mikroklima
schaffen. Also ich sage jetzt mal ganz simpel, die schützen vor Wind, die
speichern im eigentlich ja kühlen Burgund die Wärme der Sonne und auch bei
bedrohlichen Spätfrösten, wir kennen die Bilder mit den Kerzen, ist der Clos
einfach ein Vorteil.
Oft vergessen auch: keine Wildschweine oder Rehe im Weinberg, ja, die an deine
Trauben wollen.
Kurzum eine tolle Sache.
Und das Wort Clos bedeutet ursprünglich umschließen, einfassen.
Vielleicht ist das die beste Erklärung.
Ja, das hast du jetzt sehr, sehr anschaulich erklärt.
Und den Begriff Clos kennt man ja auch durchaus aus anderen französischen
Weinbaugebieten.
Bei dem Climat und dem Lieu-dit, ja, da ist es dann wirklich schon sehr, sehr
Burgund-spezifisch und da geht es letztlich dann auch wieder um eine
besonders gute Weinlage.
Das ist eine Bezeichnung dafür, und dadurch eben auch eine Begrifflichkeit, die
ganz, ganz klar vom Burgund erzählt.
Und wenn man den Begriff Lieu-dit benutzt, dann benutzt man meistens auch noch
den Ortsnamen dazu, um das besser zuordnen zu können.
Und ein Climat beruft sich neben der Ausrichtung und Höhe auch noch ganz
besonders auf die Bodenverhältnisse der Lage.
Letzten Endes steht aber beides eben für eine spezifische Weinlage.
Climat zielt dabei also eher auf die objektiv betrachteten Eigenschaften einer
Lage ab, während man mit dem Lieu-dit zwar etwas Ähnliches meint,
aber eher sozusagen aus historischer Erfahrung geboren wurde.
Ist das jetzt klar, was ich meine?
Ja, historisch war super, unbedingt.
Denn, man muss ja auch dazusagen, das haben wir vielleicht so ein bisschen
vernachlässigt jetzt vor lauter Klassifizierung, das Burgund ist bereits in
vorchristlicher Zeit so als Herkunft für guten Wein ein Begriff.
Und im Mittelalter zum Beispiel sorgen dann die Zisterzienser Klöster für einen
regelrechten Qualitätssprung.
Vougeot ist wieder so ein Stichwort oder auch Meursault.
Also, wenn es jetzt um Chardonnay geht bei dem Meursault.
Und von hier aus trägt dieser Orden, der übrigens in Beaune, also mitten in
Burgund gegründet wurde, sein Wissen über den Weinbau
hinaus in die Welt, möchte ich mal sagen, in ganz viele Weinregionen.
Also in Deutschland denke mal an das Kloster Eberbach im Rheingau.
Ja, das ist so ein Beispiel.
Die haben direkt so eine Impfung von den Zisterziensern bekommen.
Das ist schon lange her.
Das geht aber auch in die andere Richtung.
Also ganz viele Weinregionen in Spanien und in Portugal können sich auf diesen
Know-how-Transfer der Mönche berufen.
Ja, was soll ich sagen? Das ist jetzt mal so eine Geschichte ganz nach meinem
Geschmack.
Ja, das glaube ich. Und apropos Geschmack, wir haben jetzt noch nicht wirklich
viel über die Rebsorten im Burgund gesagt, ist mir jetzt gerade aufgefallen,
geschweige denn haben wir versucht, die Einzigartigkeit der Weine genauer zu
beschreiben.
Klar, Pinot Noir, Chardonnay ist schon gefallen.
Ich fange jetzt noch mal mit den Rebsorten etwas in der Übersicht sozusagen an,
das ist nämlich dann im Burgund auch ja relativ einfach, ausnahmsweise mal
. Ja, absolut, denn jeweils eine Rebsorte gibt es bei den Rotweinen und den
Weißweinen, die den Ton angeben.
Nämlich Pinot Noir alias Spätburgunder bei den Rotweinen und The One and Only
Chardonnay bei den Weißweinen.
Ja, was gibt es da noch?
Klar, es gibt auch noch Gamay, die rote Rebsorte, die wir auch aus dem
Beaujolais kennen.
Und immer mehr wird auch angebaut Aligoté.
Das ist eine weiße Rebsorte wiederum, und ja, die bilden eigentlich beide so ein
bisschen das Bindeglied zum benachbarten Beaujolais.
Aber das ist ein anderes Thema.
Da gibt es vielleicht noch mal eine separate Podcastfolge zu.
Ja, ja, ja. Aligoté, da hatten wir doch schon die regionalen Appellation, du
erinnerst dich, ne?
Ja, genau.
Aber pass auf, ich habe jetzt noch ein anderes Thema für dich und das passt
auch.
Also keine Sorge. Nichts mit Spirituosen diesmal.
Weißt du noch, lieber Tobias, was du so Mitte November 2016 gemacht hast?
Oh, das ist lange her.
Ja, da waren wir beide nämlich in Weinmission unterwegs.
Ja, okay. Na ja, im Burgunder Zusammenhang lässt sich jetzt natürlich besser
raten, sozusagen.
Daher tippe ich jetzt mal auf die Weinversteigerung in Beaune.
Da haben wir es uns ein paar Tage richtig gut gehen lassen.
Von Weinbistro bis Restauranttipp, von Presseessen bis Hotelbar.
Da waren wir an allen Fronten präsent, durchaus auch mal mit einem
Mittagsschläfchen im Hotel zwischendurch.
Aber das war wirklich wunderbar.
Das wäre eigentlich mal wieder Zeit für so einen Trip, oder?
Ja, allerdings, allerdings, allerdings.
Aber lass mich zu Beaune, oder genauer zum Hospice de Beaune noch etwas mehr
sagen.
Ja, gerne.
Ein bisschen Historie jetzt hier einstreuen.
In Beaune wird nämlich alljährlich Fasswein aus wirklich ausgesuchten Lagen
versteigert.
Aus dem ganzen Burgund eigentlich.
Und zwar für einen guten Zweck.
Das ist das Interessante daran.
Hospice meint wörtlich im Französischen eigentlich Krankenhaus.
Und bis heute gehen die Einnahmen aus dieser Versteigerung dem Betrieb von
sozialen Einrichtungen, allen voran einem Krankenhaus, zu.
Super ist das.
Ja, also diese Tradition besteht nach wie vor.
Ja, und ich sage jetzt mal, da haben wir also schon mal karitativ
mitgetrunken, ja, und ganz ehrlich?
Also bis heute träume ich ja davon, so mal im Lotto zu gewinnen.
Ja, und dann ersteigere ich so ein Fass und dann mache ich so eine totale
Exklusiv-Burgunderauflage von meinem Wein.
Ja, nur für Freundinnen und Freunde.
Du bist dabei, Tobias.
Ach, Gott sei Dank.
Versprochen, versprochen, ja.
Das Problem ist: Ich spiele noch nicht mal Lotto.
Ach Mensch, jetzt bin ich aber enttäuscht.
Ich habe mich schon richtig gefreut.
Also so, so wird das ja nichts.
Aber ich muss ja noch mal sagen, was du jetzt bei deiner Erzählung
unterschlagen hast: So viele gute Burgunder in so kurzer Zeit habe ich nie
wieder getrunken.
Also da muss man wirklich vor Ort sein.
Gerade die Weinbars waren ein echter Traum.
Da gab es Topweine als offene Weine, als richtige Ausschankweine.
Ich sage nur La Dilettante.
Das war ja sozusagen unsere Stammkneipe.
Also für mich gibt es keine, keine Weine, die gleichzeitig so elegant und
finessenreich, so präzise, klar, aromatisch,
vielschichtig und noch im hohen Alter animierend lebendig sind wie gute Pinot
Noir aus dem Burgund.
Die verändern sich auch stilistisch noch mal unwahrscheinlich über die Jahre.
Das ist einfach Weltspitze.
Ich schaukle mich schon wieder auf, du merkst es, denn auch bei den
Chardonnays, da geht es mir, da geht es mir ähnlich.
So ein Montrachet, den durfte ich jetzt noch nie probieren, aber Weine aus
Meursault.
Du hattest es vorhin schon angesprochen.
Das ist wirklich alles, alles richtig gut, was ich da bisher probieren durfte.
Ja, da muss man schon sehr, sehr eingefleischter Riesling-Fan sein, um, ich
sage mal, nicht anzuerkennen, dass das wirklich die besten
Weißweine der Welt sind.
Ah, ja, okay.
Das klingt phantastisch und ich weiß, was du meinst, ja.
Ich kann das auch total nachvollziehen.
Bin ganz bei dir.
Allein, wenn wir jetzt mal ehrlich sind hier für unsere Zuhörerinnen und
Zuhörer, fehlt mir, wie soll ich das sagen, die sensorische Expertise.
Also so an legendären Top-Burgundern.
Da durfte ich mal so zwei-, dreimal mittrinken, so ein Schlückchen.
Ja, mehr nicht.
Und klar, ich habe so dafür einiges aus der zweiten und dritten Reihe
getrunken und deshalb kann ich dir jetzt auch überzeugt zustimmen und mit
ganz, ganz gutem Grund.
Aber so im engeren Sinne ein Burgunderkenner bin ich nicht.
Leider, ja.
Dafür bin ich stärker bei den deutschen Spätburgunder engagiert.
Ja, ja.
Ja, das weiß ich wohl.
Und man muss ja vielleicht auch noch mal sagen.
Also ob jetzt Chardonnay oder Pinot Noir, Burgund ist natürlich auch nicht
Burgund.
Also wir haben vorhin schon mal über Pommard gesprochen und ich glaube, es war
tatsächlich auch ein Hospice de Beaune-Wein, den wir aus der Appellation Pommard
probiert haben. Und da wurde ganz, ganz deutlich: Diese Appellation steht
beispielsweise für sehr kräftige, sehr gut strukturierte Pinot
Noir-Weine. Also das, was man eigentlich mit der Rebsorte gar nicht so in
Verbindung bringt.
Aber ja, so muss man halt wirklich sehen, es gibt eine große Bandbreite und da
lohnt es nicht nur an die berühmte Côte-d'Or zu
schauen, sondern sich wirklich mit den unterschiedlichen Appellation
auseinanderzusetzen.
Aber Stichwort Spätburgunder, das ist natürlich völlig klar und wir haben
vorhin auch schon darüber gesprochen, da tun sich wirklich in Deutschland die
besten Alternativen auf, aus meiner Sicht.
Also, wenn man jetzt wirklich das große Geld für einen Grand Cru scheut, dann
ist man in Deutschland bestens zu Hause.
Schon bei den Ortsweinen, finde ich, findet man tolle Sachen.
Und wenn man dann ein bisschen mehr investiert in erste Lage, oder auch.
Ich sage nur Rings.
Die haben einen Preis für ihren Ortwein bekommen, Spätburgunder jetzt gerade
ganz aktuell.
Ja, ich sag's dir.
Und selbst jetzt, sage ich mal, ein großes Gewächs, da ist man sehr, sehr häufig
noch nicht dreistellig unterwegs und hat trotzdem einen Wein, der auch ein
unwahrscheinliches Alterungspotenzial hat.
Aber na ja, aber wir wollen jetzt nicht zu viel Werbung für deutsche Weine
machen, denn wir sprechen ja immerhin noch über das Burgund.
Das bringt uns also eher vom Kurs ab.
Hast du jetzt noch einen Punkt, den wir, den wir erwähnen sollten in Sachen
Burgund?
Okay, noch eine Kleinigkeit.
Ich meine, es sind ja alles Kleinigkeiten im Burgund, die dann entscheidend
sind.
Aber noch eine Kleinigkeit vielleicht.
Wir haben hier jetzt die ganze Zeit das Hohelied auf die Lage gesungen.
Ja, ohne aber eigentlich noch mal genau zu beleuchten, wer wie im Burgund
eigentlich den Wein macht.
Das stimmt.
Ja, also, so.
Und du hast den Begriff vorhin mal fallen lassen, Négociant.
Ja, also Händler, das sind ganz wichtige Figuren im Burgund, die von.
Das stimmt.
Unterschiedlichen Weinbauern und Winzern einfach Dinge wegkaufen, um daraus
eigene Weine abzufüllen.
Ja, man muss fairerweise sagen, das hört sich jetzt so ein bisschen nach
durchgehandelt an, aber man muss wirklich sagen, mitunter ist dies der einzige
Weg, aus so einer kleinen Lage mit vielen Besitzern überhaupt einen Wein zu
machen, um das unter einen
Hut zu bekommen. Jetzt so von der Menge her, das muss sich ja auch lohnen, ne?
Und deshalb auch der Preis, dass es eben so teuer ist.
Also du musst dir nicht nur die schwer aussprechbaren Namen der Appellation
anschauen, sondern ganz bewusst, du hast ja da vorhin schon mal drüber
gesprochen, auch den Namen der Domaine, woher der Wein kommt, oder des
Erzeugers.
Sagen wir mal so.
Ja, absolut. Und da muss man sich dann halt erst recht auskennen, denn der
Négociant, der ist teilweise nur sehr, sehr klein auf dem Etikett überhaupt
vermerkt. Der macht jetzt nicht irgendwie Riesenwerbung für sich.
Und ja, da ist ein geradezu gleichförmiges Etikett, wo die gleiche Lage
draufsteht, der gleiche Ort usw.
Der gleiche Jahrgang sogar auch, dann eben nur dadurch zu unterscheiden, dass
man darauf achtet, wer zeichnet sich eigentlich für den Wein verantwortlich?
Also es macht mal wieder deutlich, man muss sich wirklich erst ein bisschen
einbuddeln in das Thema Burgund.
Und bevor wir jetzt weiterstückeln, sozusagen, was ist da noch so alles, über
das Burgund zu berichten gibt, machen wir jetzt mal einen Cut.
Ich glaube, das Maß an Weinwissen haben wir schon ordentlich strapaziert.
Also ihr alle, die durchgehalten habt, war das denn jetzt noch okay für euch?
Also das könnt ihr uns auch gerne mal mitteilen, würde uns interessieren.
Ja, war jetzt, finde ich, ordentlich Portion.
Aber immer bitte melden bei uns, wenn euch was nicht passt oder wenn wir was
vermasselt haben.
Gott bewahre.
Mir persönlich am liebsten natürlich, wenn euch was gefallen hat, ja.
Mailt es an podcast@weinfreunde.de.
Alles andere meinetwegen über die Accounts auf Facebook und auf Instagram.
Ja, genau. Und denkt unbedingt auch an die Likes und Sternchen, den
„Folgen"-Button auf den einschlägigen Podcastplattformen.
Das ist uns wirklich wichtig.
Davon können wir wirklich nicht genug bekommen.
Ja, und ansonsten wünsche ich euch jetzt allen eine wunderbare Adventszeit.
Ja, und natürlich tolle Weine mit euren Freunden und mit der Familie in diesen
Tagen.
Ganz wichtig, in denen das Wesentliche ja leider schnell aus den Augen gerät.
Ja, wir jedenfalls verlieren das Wesentliche nicht aus den Augen, beginnen
sofort mit der nächsten Folge und freuen uns darauf.
Wenn es das nächste Mal wieder heißt.
Bei Anruf.
Wein.
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