Branding Barista – Personal Branding für Solopreneure

Julian Heck
Since 02/2022 60 Episoden
Personal Branding ist der Weg, dich mit deiner Persönlichkeit sichtbar zu machen, um Menschen anzuziehen, die dich und deine Arbeit wertschätzen. Im "Branding Barista"-Podcast von Julian Heck bekommst du regelmäßige Impulse, Inspiration und Ermutigung, dich auf deine Art und Weise als authentische Marke zu etablieren. Julian, Personal-Branding- & LinkedIn-Stratege, zeigt dir in Form konkreter Tipps, inspirierender Geschichten und interessanten Einblicken, wie du eine klare Positionierung erarbeitest, herausfindest, was dich von anderen unterscheidet und wie du eine treue Community aufbaust, die gerne von dir kauft. Du bekommst sowohl kurze, knackige Episoden (Espresso-Shot) serviert als auch längere und tiefergehende Impulse (Cappuccino) sowie einen Latte Macchiato zu zweit (Gespräche). Bei Fragen, Anregungen oder Anfragen melde dich gerne oder besuche die Website.
Du kannst dir gut vorstellen, dass ich in über einem Jahrzehnt Personal Branding sehr viele Erkenntnisse gewonnen habe, die meine eigene Reise geprägt haben, meine Marke geformt haben und natürlich auch die vieler Kunden. Diese Erfahrungen waren icht immer einfach. Es gab die ein oder andere Hürde, den ein oder anderen Fehler - aber genau das hat mich eben letztlich zu dem gemacht hat, der ich heute bin. In dieser Episode teile ich mit euch zehn Erkenntnisse, die ich in den letzten zehn Jahren gesammelt habe. Zehn Einsichten, die sowohl von Erfolgen als auch von Hürden geprägt sind.

Ich hoffe, dass dich meine Erkenntnisse ein bisschen inspirieren, dass sie vielleicht auch eine Art Wegweiser sind auf deiner eigenen Personal Learning Reise werden. In diesem Sinne, lass uns starten mit dem ersten Punkt.


1. Authentizität schafft Vertrauen

Also ich denke wir sind uns einig, wenn wir sagen in einer Welt voller polierter Oberflächen, gerade in Social Media, ist echte Authentizität ein wahrer Schatz. Du wirst den Satz nicht zum ersten Mal gehört haben - Menschen folgen Menschen und nicht anonymen oder bis ins letzte perfekte Detail optimierte Marken. Das heißt echt zu sein, Ecken und Kanten zu zeigen, ist einfach wahnsinnig wertvoll, deshalb möchte ich dich an der Stelle ermutigen, teile Misserfolge, teile Herausforderungen, mache dich nahbarer. 

Spreche auch mal über Dinge, die nicht so gut laufen, aber eben in deiner eigenen Sprache, lass deinen eigenen Humor mit einfliesen.

Ich habe das in der Vergangenheit häufig nicht gemacht, weil ich Respekt hatte davor, Sorge hatte davor, was das zum einen mit mir und meiner Marke macht, wenn ich mich so ein bisschen verletzlich zeige und zum anderen, was das vielleicht auslösen könnte. Shitstorm ist das Negativste, der Worst Case. Aber was könnte das auslösen, wenn ich mich jetzt eben wirklich authentisch zeige? Wenn ich mich wirklich so zeige, wie ich bin? Natürlich muss ich auch wiederum schauen, was hat das wirklich jetzt für einen Einfluss auf meine Marke? Also auch das schwingt natürlich immer mit. Alles, was ich tue, färbt auf meine Marke ab. Aber es ist eben wichtig, sich da nicht zu sehr zu begrenzen, sondern eben man selbst zu sein. Ich habe zum Beispiel auf meiner Über-mich-Seite einen kleinen Text, in dem ich auch über so Dinge schreibe, die ich jetzt so öffentlich nicht dauernd erwähne, aber die mich eben geprägt haben. Der Tod meiner Mutter zum Beispiel. Die Mutter, die ich zwei Jahre gepflegt habe, obwohl sie noch jung war. Oder meine Krankheit als Kind. Nicht, um es einfach zu erzählen, sondern um das Bild, mein Bild, zu vervollständigen.

Wenn du eine Hilfestellung brauchst wie du dich mit authentischem Marketing einzigartig sichtbar machst, dann schau gern hier vorbei. 

Kurz zusammengefasst: 

  • In einer Welt voller polierter Oberflächen ist echte Authentizität ein wahrer Schatz.
  • Menschen folgen Menschen, keine perfekten Marken. Sei echt und zeige auch Ecken und Kanten.
  • Teile auch Misserfolge oder Herausforderungen, um dich nahbar zu machen.
  • Nutze deine eigene Sprache und deinen Humor – das macht dich unverwechselbar.


2. Nicht jeder wird dich mögen (und das ist okay!)

Der Versuch es allen recht zu machen ist der sicherste Weg in die Mittelmäßigkeit. Müssen uns wirklich alle nett finden? Es ist toll, Menschen zu haben, die sagen, Mensch, das was der Julian macht, das feier ich. Es gibt aber auch genauso Menschen die sagen, ich kann mit dem überhaupt nichts anfangen. Das war für mich ganz lange (und ein bisschen ist es das immer noch) echt hart, weil ich eigentlich so ein People Pleaser bin. Eigentlich bin ich jemand der es allen recht machen möchte, der für eine wohlige Atmosphäre sorgen möchte, in der sich jeder wohlfühlt. Das hat mich aber von meiner Kernbotschaft abgebracht. Ich musste erst einmal lernen, dass leichtes Polarisieren, nicht weil ich Lust habe auf Polarisieren, sondern weil es eben letztlich die Folge davon ist, wenn man einen klaren Standpunkt hat, dass das eine Stärke ist. Da nehme ich in Kauf, dass es okay ist, wenn mich andere nicht mögen. Stehe zu deinen Überzeugungen, auch wenn sie manchmal kontrovers sind. Das ist das, was einfach wirklich im Personal Branding, aber auch im Leben generell wirklich weiterbringt. 

Und ich möchte an der Stelle auch einen Tipp geben, der mir geholfen hat, wenn ich mal wieder mal auf Gegenwind gestoßen bin. Wenn ich negative Kommentare bekomme, dann schaue ich in ein Dokument bzw. in mein Board bei ClickUp, wo ich positive Kommentare gesammelt habe, wo ich Danke-Nachrichten gescreenshottet habe, wo Testimonials liegen und da tauche ich ein, mich positiv aufzuladen und dann weiß ich, für diese Menschen mache ich das und nicht für die, die irgendwas Negatives für mich übrig haben. 

Kurz zusammengefasst: 

  • Der Versuch, es allen recht zu machen, ist der sicherste Weg zur Mittelmäßigkeit.
  • Polarisieren kann auch Stärke sein.
  • Stehe zu deinen Überzeugungen, auch wenn sie kontrovers sind.
  • Tipp: Sammle positive Kommentare, Danke-Nachrichten und Testimonials und schaue jedes Mal rein, um dich positiv aufzuladen.


3. Klarheit löst Bremsen

Klare Ziele und eine präzise Botschaft und all das, also wirklich Klarheit zu haben für den nächsten Schritt, für das, wohin die Reise hingehen soll, für das, wie ich mich aufstelle, löst Bremsen. Klarheit ist ein Kompass und es ist ein Kompass und etwas, woran ich mich auch festhalten kann, auch wenn die Zeiten mal ein bisschen stürmischer sind.  Klarheit in deinem Business zu haben, sollte für dich immer oberste Priorität haben. Deine Kernbotschaft zu definieren, Werte klar zu haben, präzise zu sein, regelmäßig zu überprüfen, passt das, was du da draußen noch machst überhaupt zu deiner Botschaft. Ich kann mich noch erinnern, als ich angefangen habe über meine Introversion zu sprechen und introvertierte Selbstständige gezielt anzusprechen, da hat es plötzlich Klick gemacht, weil plötzlich konnten sich viel mehr Menschen mit mir identifizieren, obwohl die Gesamtsumme an Menschen kleiner geworden ist, weil ich die Extrovertierten nicht gezielt angesprochen habe. 

Dadurch haben sich bei mir Bremsen gelöst und ich konnte plötzlich easy Content produzieren, weil ich klar vor Augen hatte, wen möchte ich adressieren. Das heißt Klarheit zur Arbeit, egal was es betrifft. Content, Zielgruppe, Positionierung, Produktstrategie, deine Botschaften, die du hast, deine Werte, deine Vision, deine Mission, deine Jahresplanung. 

Kurz zusammengefasst:

  • Klare Ziele und eine präzise Botschaft sind wie ein Kompass in stürmischen Gewässern.
  • Definiere deine Kernbotschaft und Werte klar und präzise. 
  • Überprüfe regelmäßig, ob deine Aktivitäten zu deiner Botschaft passen.


4. Zielgruppenkenntnis ist das A und O

Wer seine Zielgruppe nicht besser versteht, als sich die Zielgruppe selbst versteht, der spricht ins Leere. Der agiert ins Leere. Der kann noch so laut sein. Der kann noch so trommeln. Der wird die Zielgruppe nicht gut genug erreichen. Das heißt, wenn du deine Zielgruppe nicht in- und auswendig kennst und dich mit den Fragen beschäftigst, die sie hat, dich mit der Situation beschäftigst, in der sie steckt, mit den Wünschen, mit den Bedürfnissen, mit den Problemen, dann werden viele andere Maßnahmen, besonders im Marketing, einfach verpuffen. Deshalb empfehle ich dir, führe regelmäßig Umfragen durch, mach regelmäßig Interviews mit deiner Zielgruppe, beobachte Trends, beobachte Veränderungen in deiner Branche und schau wie deine Zielgruppe darauf reagiert, was deine Zielgruppe beschäftigt. 

Wir stecken hier gerade in einer wirtschaftlich ein bisschen schwierigeren Situation, da ist es für mich besonder wichtig zu verstehen, was macht das mit meiner Zielgruppe. Eigentlich geht es sogar darum, jede Woche, jeden Monat etwas Neues über die Zielgruppe zu lernen oder das Wissen zu vertiefen. Und das am besten in einem Dokument zu notieren und daraus wiederum Contentideen abzuleiten. 

Kurz zusammengefasst:

  • Wer seine Zielgruppe nicht versteht, spricht ins Leere – egal wie laut.
  • Wenn du deine Zielgruppe nicht in- und auswendig kennst und dich immer weiter mit ihr beschäftigst, verpuffen viele deiner Maßnahmen.
  • Tipp: Führe regelmäßige Umfragen oder Interviews mit deiner Zielgruppe durch. Beobachte Trends und Veränderungen in deiner Branche.
  • Tipp: Lerne jede Woche, jeden Monat etwas Neues über deine Zielgruppe oder vertiefe dein Wissen. Notiere das in einem Dokument und leite Contentideen ab.


5. Storytelling verbindet und bringt Reichweite

Du kannst dir vorstellen, Geschichten sind sowas wie der Klebstoff, der Menschen mit deiner Marke verbindet. Geschichten sind das verbindende Element. Persönliche Stories, die schaffen Vertrauen, die schaffen Nähe, machen deine Marke greifbar und letztlich machen sie deine Marke erinnerungswürdig. Wir erinnern uns nicht so sehr an Fakten, wir erinnern uns an Situationen, wir erinnern uns an Geschichten, wir erinnern uns an Gefühle, an Emotionen, verbunden mit einer Geschichte, mit einer Situation. Und deshalb ist es wichtig, das auch in seinen Content, in seine Personal Branding Arbeit zu integrieren.

Storytelling ist nicht ein Mittel, Inhalte unnötig aufzublähen, sondern Storytelling ist ein Mittel, damit sich Inhalte besser festigen, damit man sich Inhalte besser merken kann, damit dadurch eine Emotion entsteht. So und diesen Punkt, Storytelling als Erkenntnis dir zu vermitteln und dafür lassen sich super auch eigene, persönliche Geschichten nutzen - so wie ich sie hier auch immer wieder einbaue. 

Daher möchte ich dir auch empfehlen, teile auch du Geschichten. Ja, teile auch du mal persönliche Rückschläge, Glaubenssätze, die du hast. Teile kleine Anekdoten, die du erlebst. Teile lustige Storys, die du hast. Erzähle deine Heldenreise. Heldenreise muss nicht das typische sein, was du im Kopf hast. Ja, du als Held. Nein, meistens sind Kunden die Helden.  Dazu gibt es von mir ein Audiotraining - Defining Moments. Hier erkläre ich dir Schritt für Schritt für Schritt, wie du deine eigene Story, deinen eigenen roten Faden in deiner Biografie im Kontext des Businesses überhaupt findest und wie du das Ganze auch erzählbereit aufbereitest für Content, für deine Übermich-Seite, für all das. Hier findest du bei Interesse mehr Infos.


Kurz zusammengefasst:

  • Geschichten sind der Klebstoff, der Menschen mit deiner Marke verbindet.
  • Persönliche Geschichten schaffen Nähe und machen deine Marke greifbar und erinnerungswürdig.
  • Nutze die Heldenreise als Struktur für deine Geschichten.
  • Verbinde persönliche Erfahrungen mit wertvollen Lehren für dein Publikum.
    Beispiel: Teile eine Geschichte, wie ein persönlicher Rückschlag zu einer wichtigen beruflichen Erkenntnis geführt hat.


6. Langfristigkeit und Kontinuität zahlen sich aus

Eine Personal Brand ist sowas wie ein gut gepflegter Garten. Es braucht Zeit und stetige Pflege. Du kannst nicht Samen säen und am nächsten Tag erwarten, dass du einen grünen bunten Garten vorfindest.  Personal Branding ist ein Marathon und kein Sprint. Das heißt da ist auch Geduld und Durchhaltevermögen sehr wichtig, damit das Ganze funktioniert. Und du darfst dir bewusst machen, dass eine starke Marke, eine starke Personenmarke auch eben durch dieses regelmäßige und konsistente entsteht. Ein stimmiges Auftreten in deinen Botschaften, Kanälen, Werten, das ist wichtig und aber eben auch das regelmäßige und den Weitblick zu haben, dass du heute etwas tust, was nicht morgen für Ergebnisse sorgt, sondern vielleicht erst in drei, in sechs oder in zwölf Monaten. Daher ist es so wichtig, auch in schwierigen Phasen aktiv und sichtbar zu bleiben. Nicht nachzugeben, immer wieder zu sagen, ich mache das nicht für morgen oder für heute, ich mache das für heute in einem Jahr. 

Personal Branding ist etwas langfristiges und Kontinuität ist der Schlüssel dafür, dass du die Ergebnisse irgendwann spüren wirst. 

Kurz zusammengefasst:

  • Eine starke Personal Brand ist wie ein gut gepflegter Garten – es braucht Zeit und stetige Pflege.
  • Personal Branding ist ein Marathon, kein Sprint – Geduld und Durchhaltevermögen sind der Schlüssel zum Erfolg.
  • Eine starke Personal Brand entsteht durch regelmäßige, konsistente Präsenz – in Botschaften, Kanälen und Werten.
  • Bleib auch in schwierigen Phasen sichtbar und aktiv.


7. Zu viele Baustellen schaden der Marke

Diese Erkenntnis ist gar nicht so alt um ehrlich zu sein. Ich habe sie immer mal wieder, weil ich dazu tendiere viele verschiedene Dinge parallel zu machen und wir wissen aber, wer zu viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten will, der lässt am Ende wahrscheinlich alle fallen, weil es einfach nicht funktioniert. Es gab immer wieder Phasen, in denen ich mich einfach komplett verzettelt habe. Zu viele Projekte, zu viele Ideen, was ja gleichzeitig bedeutet, dass meine Energie für die einzelne Sache immer weniger wurde, weil ich sie auf immer mehr Dinge gleichzeitig verteilt habe. Irgendwann habe ich gemerkt, Fokus ist nicht nur hilfreich, sondern Fokus ist im Grunde überlebenswichtig. Projekte zu priorisieren, nein zu sagen. Sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren. 

Dinge, die ich nicht gut kann, zu delegieren. Jedoch sollten wir uns auf unsere Kernkompetenzen fokussieren und den Rest delegieren. 

Ich gebe meinen Kunden gern immer den Tipp der Rule of 1. Ein Thema, eine Zielgruppe, eine Message, ein Kanal, ein Social Media Kanal plus E-Mail Marketing. Sich einfach aus das wesentliche zu konzentrieren.Denn auf den Punkt gebracht: Zuviele verschiedene Baustellen, schaden unterm Strich deiner Marke. 

Kurz zusammengefasst:

  • Wer zu viele Bälle gleichzeitig in der Luft hält, lässt am Ende alle fallen.
  • Fokus ist nicht nur hilfreich, sondern überlebenswichtig.
  • Priorisiere deine Projekte und lerne „Nein“ zu sagen.
  • Konzentriere dich auf deine Kernkompetenzen und delegiere den Rest.
  • Tipp: Rule of One. 1 Thema. 1 Zielgruppe. 1 Message. 1 Kanal + Newsletter.


8. Balance aus Nähe und Distanz

Die Kunst im Personal Branding liegt ja darin, nah genug zu sein für die Zielgruppe, auch zu berühren, greifbar zu sein, nicht nur diese anonymisierte Unternehmerhülle darzustellen. Das heißt es braucht natürlich Nähe, aber es braucht auch ein Stück weit Distanz, Ferne, respektiert zu werden. Meine Erfahrung ist es, wenn wir es nicht schaffen die Balance aus Nähe und Distanz herzustellen, dann wird irgendwas leiden. 

Und ich will das kurz an einem Beispiel festmachen. Ich hatte mal ein Produkt, das war ein Einstiegsangebot, deshalb auch der Preis eher niedrig. Da war ich trotz dieses sehr niedrigen Invests der Kunden sehr stark präsent, sehr nah. Ich habe alle Anfragen, auch Supportanfragen selbst beantwortet. Ich habe wöchentlich eine Q&A gemacht. Ich war dauerpräsent. Das hat allerdings zu falschen Erwartungen geführt, weil die Kunden natürlich dachten, wenn ich jetzt ein Folgeangebot buche, dann ist die Präsenz von Julian noch höher. Wenn ich jetzt irgendeine Frage habe, die nicht sofort beantwortet wird, dann schreibe ich Julian nochmal privat auf einem Channel eine Nachricht, der ist ja so lieb und antwortet. Meine private Nummer wurde leider entdeckt und dann flatterten auch plötzlich so einige WhatsApp Nachrichten ein. Einige haben den Respekt vor meiner Zeit, vor meinen Ressourcen nicht geschätzt. 

Diese komplette Nähe, die hat irgendwann dafür gesorgt, dass Grenzen überschritten wurden. Es betraf auch generell meine Kommunikation. Ich war zu lieb, zu nah dran an diesen Menschen. Im Personal geht es natürlich darum, Einblicke in das Leben zu geben, allerdings ohne zu privat zu werden. Deshalb ist es so wichtig Grenzen zu definieren. Die Balance aus Nähe und Distanz herzustellen könnte auch heißen definiere Grenzen für deine Online Präsenz. Entscheide ganz bewusst was kommunizierst du, was kommunizierst du nicht, was lässt du zu, was lässt du nicht zu. 

Kurz zusammengefasst:

  • Die Kunst des Personal Brandings liegt darin, nah genug zu sein, um zu berühren, aber fern genug, um respektiert zu werden.
  • Gib genug Einblick in dein Leben, ohne zu privat zu werden – das schafft Professionalität mit Persönlichkeit.
  • Definiere klare Grenzen für deine Online-Präsenz.


9. Perfektionismus bremst

Das ist generell eine Erkenntnis im Business, aber auch darüber hinaus. Perfektionismus ist einfach oft der größte Feind des Guten, der größte Feind des Fortschritts. Ich habe lange versucht, alles perfekt zu machen oder möglichst viel perfekt zu machen. Ja, sei es jetzt Content, die Positionierung, Auftritte, Präsentationen, so Produkte. Aber Perfektion ist nicht das Ziel, sondern Fortschritt. Als Beispiel:  Wenn ich versuche erst dann etwas zu posten, wenn der Beitrag vermeintlich perfekt ist, dann werde ich nicht posten in einer Zeit, in der deine Mitbewerber schon sehr lange am Posten sind. Wenn ich ein Produkt erst dann auf den Markt bringe, wenn es vermeintlich perfekt ist, dann werde ich kein Produkt auf dem Markt haben, während Mitbewerber schon Geld verdienen. Daher ist es eben wichtig, dir realistische Deadlines zu setzen, dich daran zu halten und dir aber auch das Prinzip von einem Minimum Valuable Product zu Nutze zu machen. Das heißt, geh mit einer Mindestversion eines Produkts raus. Nutz das für deine Personal Brand. Geh mit einer Mindestversion deines Webinars raus und teste es. Geh mit einer, mit einer unperfekten Version vom Content raus. Hauptsache du bist schon präsent.

Verabschiede dich von dem Gedanken, dass dein Außenauftritt perfekt ist. Nicht nur, weil es ausbremst, sondern auch weil Perfektion bei Menschen nicht anziehend ist. Perfektion ist nicht anziehend, aber genau das willst du ja sein - anziehend. Deshalb funktionieren häufig Selfies in Social Media besser als das perfekt geschulte Foto, weil Perfektion häufig bei Menschen nicht anziehend ist, sondern das Unperfekte. 

Kurz zusammengefasst:

  • Perfektionismus ist oft der größte Feind des Guten – und des Fortschritts.
  • Perfektion ist nicht das Ziel, sondern Fortschritt.
  • Setze dir realistische Deadlines und halte dich daran.
  • Nutze das Prinzip des „Minimum Viable Product“ auch für deine Personal Brand.
  • Tipp: Verabschiede dich von dem Gedanken, dass dein Außenauftritt perfekt ist. Es bremst aus und ist nicht anziehend.


10. Ohne selbstkritische Reflexion hätte ich mich verlaufen

Ohne selbstkritische Reflektion im Business verläufst du dich. Das regelmäßige Reflektieren von dem, was ich tue, ist so ein bisschen wie mein Navigationssystem für meine persönliche und berufliche Entwicklung. Manchmal verliert man etwas aus den Augen oder man verliert seine Ziele oder sogar seine Werte. Tatsächlich war es bei mir so, dass ich mich in der Jagd nach Umsatz, in der Jagd nach Reichweite, aber vor allem in der Jagd nach Anerkennung, zeitweise von mir und meinen Werten entfernt habe. 

Ein konkretes Beispiel dazu. Ich war mal eine Zeit lang in einer Welt von Mentoren unterwegs, die haben riesige Ziele kommuniziert, was man nicht alles erreichen kann. Und die haben mir auch riesige Ziele eingeredet, was sie mit mir erreichen wollen und was möglich ist für mich. Ich mich da anstecken lassen von diesem Feuer. Mal davon abgesehen, dass das in der Form nie so funktioniert hat, habe ich irgendwann gemerkt, warte mal stopp. Das eingeredete Ziel, das ist überhaupt nicht meins. Das Ziel der anderen, das ist überhaupt nicht mein Ziel. Das wollte ich gar nicht. In der Welt wollte ich gar nicht sein. Das ist überhaupt nicht das, was mich angetrieben hat. Das ist nicht das, was mein Feuer in mir entfacht. Das ist nicht das, weshalb ich mich mal selbstständig gemacht habe. Ich habe Ziele von anderen auf mich übertragen. Ich habe die Definition Erfolg von Erfolg von anderen einfach zu meiner Definition gemacht. Obwohl meine Definition von Erfolg eine ganz andere ist. Für mich ist Impact das Wichtigste. Impact ist für mich das, was mich antreibt. Oder auch Inspiration. Ich kriege Gänsehaut, wenn ich andere inspirieren kann. 

Das ich mich in dieser Phase etwas aus den Augen verloren habe, habe ich erst gemerkt, als ich mir Zeit genommen habe fürs Reflektieren. Genauer hingeschaut, was eigentlich meine Ziele sind, was meine Definition von Erfolgt ist. Du verläufst dich, wenn du nicht regelmäßig und selbstkritisch in die Reflektion gehst. Weil du dir Feedback einholst von Menschen, von denen du eigentlich gar kein Feedback hören möchtest. Oder weil du dir das Feedback von Mentoren oder vertrauenswürdigen Kollegen, von vertrauenswürdigen Menschen im Umfeld nicht einholst, obwohl du eigentlich deren Meinung schätzt. Weil du nicht, ja meinetwegen ein vierteljährliches Review machst. Wo stehst du gerade? Welche Ziele verfolgst du gerade? Sind das deine Ziele? Was ist deine Vision? 

Es ist so wichtig genau dafür regelmäßig Zeit einzuplanen, damit du nicht Dingen hinterherläufst, die gar nicht dir sind, die gar nicht dir wichtig sind. Der Effekt ist nicht nur, dass sich dein Business vielleicht in eine Richtung entwickelt, die du gar nicht gewünscht hast oder dass sich dein Business nicht entwickelt, obwohl es sich ja weiter entwickeln soll, sondern der Effekt ist auch, dass das in einer Weise auf deine Marke, auf deine Personal Brand abfärbt. Einfach nur, weil jemand anderes einen starken Einfluss auf dich hatte oder es anders zu formulieren, weil du diesen Einfluss ermöglicht hast, zugelassen hast. Deshalb Erkenntnis Nummer 10, regelmäßig selbstkritisch reflektieren sorgt dafür, dass du dich nicht oder zumindest nicht zu lange verläufst. Wenn du dein Jahr 2025 strategisch planen möchtest, dann könnte mein neues Mini-Produkt "Reflect. Align. Plan." dir extrem weiterhelfen. Hier findest du weitere Infos. 

Kurz zusammengefasst:

  • Regelmäßige Selbstreflexion ist wie ein Navigationssystem für deine persönliche und berufliche Entwicklung.
  • Plane regelmäßige Reflexionsphasen ein, z.B. vierteljährliche Reviews.
  • Hole dir Feedback von Mentoren oder vertrauenswürdigen Kollegen.

Natürlich stecken in über 10 Jahren Personal-Branding-Arbeit noch wesentlich mehr Erkenntnisse... diese teile ich gern mit dir in den nächsten Episoden. 

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