Autorin Astrid Müller lebt im Klausenerplatz-Kiez
Weit gereist, in Charlottenburg zu Hause
04.11.2023 19 min Oliver Springer
Zusammenfassung & Show Notes
Möchtest Du als Gast dabei sein und Dein Geschäft, Deinen Verein, Deine Stadtteilinitiative oder ein anderes Projekt vorstellen, nimm einfach Kontakt mit uns auf!
In dieser Episode unseres Podcasts "Charlottenburg in Bewegung" spricht Oliver Springer mit Astrid Müller, einer Autorin und Gesundheitswissenschaftlerin, die seit über 20 Jahren in Charlottenburg lebt.
Astrid Müller lebt im Klausenerplatz-Kiez, den sie für seine entschleunigte Atmosphäre und seine vielfältige Nahversorgung schätzt. Sie ist überzeugt, dass das Kiezleben einen positiven Einfluss auf ihre kreative Arbeit hat. Sie teilt auch ihre Gedanken zur Bedeutung von Nahversorgung und den Einfluss ihres Stadtteils auf ihre kreativen Tätigkeiten.
Im Interview erzählt Astrid Müller von ihren Reisen nach Südostasien, ihren Erfahrungen in einem buddhistischen Kloster, und wie sie schließlich aus ihren eigenen Erlebnissen heraus das Buch "Erleuchtung für Zweifler" schrieb.
Ihr aktuelles Buch "Hormonchaos: Viele Symptome – eine Ursache" befasst sich mit Hormonmangel, einem Thema, dem sie mehr Aufmerksamkeit verschaffen möchte. Die Autorin möchte mit ihrem Buch Betroffenen Mut machen und informieren.
Ihr neues Buchprojekt wurde durch das Leben vor ihrer Haustür inspiriert: Es ist ein Roman über eine Charlottenburgerin in den besten Jahren, die sich in einen 20 Jahre jüngeren Mann verliebt.
Astrid Müller lebt im Klausenerplatz-Kiez, den sie für seine entschleunigte Atmosphäre und seine vielfältige Nahversorgung schätzt. Sie ist überzeugt, dass das Kiezleben einen positiven Einfluss auf ihre kreative Arbeit hat. Sie teilt auch ihre Gedanken zur Bedeutung von Nahversorgung und den Einfluss ihres Stadtteils auf ihre kreativen Tätigkeiten.
Im Interview erzählt Astrid Müller von ihren Reisen nach Südostasien, ihren Erfahrungen in einem buddhistischen Kloster, und wie sie schließlich aus ihren eigenen Erlebnissen heraus das Buch "Erleuchtung für Zweifler" schrieb.
Ihr aktuelles Buch "Hormonchaos: Viele Symptome – eine Ursache" befasst sich mit Hormonmangel, einem Thema, dem sie mehr Aufmerksamkeit verschaffen möchte. Die Autorin möchte mit ihrem Buch Betroffenen Mut machen und informieren.
Ihr neues Buchprojekt wurde durch das Leben vor ihrer Haustür inspiriert: Es ist ein Roman über eine Charlottenburgerin in den besten Jahren, die sich in einen 20 Jahre jüngeren Mann verliebt.
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Transkript
Charlottenburg in Bewegung.
Ich bei Oliver Springer, zu Gast ist
heute Astrid Müller, sie ist Autorin
und Gesundheitswissenschaftlerin
und überzeugte Charlottenburgerin.
Hallo!
Hallo Oliver, wie schön, dass
ich in deinem Podcast sein kann.
Ich freue mich.
Warum Charlottenburg das ideale
Umfeld für deine Arbeit ist,
darüber sprechen wir gleich.
Lass uns erst mal darüber
reden, worüber du schreibst.
Also ich schreibe am allerliebsten über
Dinge, die ich selber erfahren habe, die
für mich Grenzerfahrungen im Leben sind
und ich lese auch sehr gerne über sowas.
Irgendwann habe ich dann angefangen,
selber darüber zu schreiben,
nämlich nachdem ich eine sehr große
Südostasienreise gemacht hab und zuvor so
kleine Reiseberichte geschrieben hatte.
Also Geschichten geschrieben habe
ich schon immer gerne, allerdings
im kleineren Format, und nach einer
relativ großen und außergewöhnlichen
Südostasienreise ist es dann ein Buch
geworden und ich habe festgestellt,
dass es eigentlich gar nicht so schwer.
Und dann habe ich "Erleuchtung für
Zweifler" geschrieben, das ist ein
Reisebericht über eine spezielle
buddhistische Meditation und eine Reise
durch drei südostasiatische Länder.
Das hat ganz gut geklappt, und
dann bin ich dabeigeblieben und
hab jetzt auch gerade meinen
ersten Roman fertiggeschrieben,
der aber noch auf Verlagssuche ist.
Da werden wir auch noch drüber sprechen.
Sprechen wir jetzt erst mal über
dein aktuelles Buch, da gibt es ja
auch eine klare Verbindung zu deinem
bisherigen beruflichen Werdegang.
Genau, ich bin ja
Gesundheitswissenschaftlerin vom
Beruf und auch Sozialpädagogin.
Ich hab mich viel mit dem Thema chronische
Erschöpfung beschäftigt, habe selber
auch einige gesundheitliche Baustellen
gehabt, schon sehr früh in meinem
Leben und bin dann mehr oder weniger
zufällig darauf gestoßen, dass ich schon
viele Jahrzehnte einen Hormonmangel
habe, der unentdeckt geblieben ist,
und dann habe ich recherchiert und
habe festgestellt, dass es ganz, ganz
wenig Wissen zum Thema Hormongesundheit
gibt in Deutschland und habe auch
in meiner Umgebung viele Menschen
ausgemacht, die an ähnlich rätselhaften
Symptomen und Krankheiten leiden.
Und dann hatte ich die Idee, ich trage
diese Geschichten mal zusammen und spüre
einige Experten zum Thema Hormongesundheit
auf und schreibe dazu ein Buch.
Und das ist halt "Hormonchaos: Viele
Symptome – eine Ursache" geworden.
Das sind quasi Erfahrungsberichte
von Betroffenen, weil Hormonmangel
ganz viele verschiedene Gesichter
hat, also es ist nicht immer nur
eindeutig jetzt eine Hitzewallung
wegen Wechseljahre oder eine chronische
Erschöpfung oder eine Schlafstörung.
Es ist halt sehr, sehr individuell.
Ich weise auch eine Möglichkeit
aus dem Chaos auf, nämlich
beispielsweise durch die bioidentische
Hormontherapie, die in Deutschland
auch noch nicht sehr bekannt ist.
Wer mit dem Schreiben anfängt, der fängt
aber natürlich nicht unbedingt gleich mit
einem ganzen Buch an, sondern eher mit
Kurzgeschichten, und auch Du hast nicht
gleich mit dem ganz großen Werk begonnen.
Nein, gar nicht, also vor ein paar
Jahren hätte ich mir das auch noch gar
nicht zugetraut; ich hatte gedacht so
was muss man irgendwie üben und lernen.
Ich hab als Kind schon immer gerne
Geschichten geschrieben, hörte dann
aber irgendwann mit dem Schreiben auf.
Das war so ziemlich der Zeitpunkt
im Deutschunterricht, wo es um
Textanalysen und dergleichen ging.
Das fand ich immer sehr grausam, und in
dieses Korsett wollte ich immer nicht so
recht reinpassen, und dann hatte ich keine
Lust mehr zu schreiben, aber als ich dann
begann, nach Südostasien zu reisen und
so viel Interesse in meinem persönlichen
Umfeld hatte, also sowohl an den
Geschichten, die ich dort erlebt habe, als
auch an den Fotos, da hab ich ja, okay,
ich schreibe jetzt mal Reiseberichte,
das war jetzt nicht besonders lang,
aber auch eben nicht ganz kurz.
Und damit fing das dann an bis zu
dieser großen Südostasienreise,
die sich in so einem Reisebericht
auch nicht hätte abbilden lassen.
Das war klar, das muss was Größeres
werden; und das war dann mein erstes
Buch, ein erzählendes Sachbuch sozusagen.
Schreiben ist ja eine Tätigkeit, die kann
man grundsätzlich von überall ausüben.
Ein Grund mehr natürlich,
sich da niederzulassen, wo
die Stadt besonders schön ist.
Wie hast du deine heutige
Heimat eigentlich entdeckt?
Also ... Sollten vielleicht
auch mal sagen, wo du aktuell
in Charlottenburg wohnst.
Also ich lebe aktuell im
Klausener-Platz-Kiez, das ist quasi
direkt zwischen, so ein Sandwich zwischen,
Schloss und Sophie-Charlotten-Straße
und den beiden Krachstraßen - nenne ich
sie immer - Spandau Damm und Kaiserdamm.
Und ich, ich habe den, den Kiez hier
quasi entdeckt, nachdem ich viele Jahre
in Berlin-Wedding gewohnt habe und an
der Grenze zu Charlottenburg gearbeitet
habe und da bin ich dann ab und an mal
auf Mierendorff-Markt gelandet und hab
gedacht: Ach, hier ist ja eigentlich
auch ganz schön und bin dann erstmal
an den Mieredorffplatz gezogen; und
von da aus war's ja nicht mehr weit
über die Schlossbrücke zu gehen.
Und dann sah ich den Klausener-Platz-Kiez
mit all seinen Cafés Restaurants
seiner Kunst-und Kulturszene.
Hier herrscht auch Schrittgeschwindigkeit,
hier gibt's Grünflächen in unmittelbarer
Nähe, also es hat mir sofort auf
Anhieb gefallen und dann hab ich
tatsächlich über ein Jahr gesucht, bis
ich hier eine Wohnung gefunden hab und
seitdem bin ich hier auch geblieben.
Ich find's immer noch sehr schön hier.
Das heißt du bist sozusagen erst
nach Charlottenburg gekommen und
hast für dich das Beste erst ein
bisschen später entdeckt, sozusagen.
Ja, also ich kannte eigentlich kaum was
von Charlottenburg, ich war bis dahin
meistens mit der U-Bahn unterwegs und
bin dann, hab dann auch angefangen,
bin Fahrrad gefahren, ja und hab
Charlottenburg dann auch richtig
entdeckt mit seinen Parks, den Grunewald,
den Teufelssee, Jungfernheide-Park
und den Lietzensee-Park,
Schlosspark und so weiter.
Das habe ich von da aus
so richtig erkundet.
Städtereisen, quasi.
Die Gegend um den Klausener Platz, die
hat ja besonders viel zu bieten, kann man
schon so sagen, das Wohnumfeld überhaupt,
die Orte, an denen man sich so regelmäßig
aufhält, die haben ja durchaus großen
Einfluss gerade bei kreativen Tätigkeiten.
Also, was ich am Klausener-Platz-Kiez
so besonders mag, ist, der ist immer
noch, obwohl hier auch sehr viel mehr
Autos sind als noch vor zehn, 15 Jahren,
der ist immer noch recht entschleunigt,
hier herrscht ja Schrittgeschwindigkeit.
Und mir kommt das immer noch so vor, als
wäre das quasi eine große WG hier, weil
ganz viele Menschen tatsächlich hier auch
im Kiez geblieben sind, genauso wie ich.
Ich bin ja 1999 hierher gezogen, also
ich bin schon einige Jahre da, hatte mal
eine kurze Stippvisite am Stadtrand für
vier Jahre und bin dann zurückgekommen.
Ja, es hat wirklich was von
der WG, wo jeder seine eigene
inneliegende Wohnung hat, ja, mit
seinem persönlichen Personal Space.
Es ist gemütlich und trotzdem hat
es was sehr Nahbares, in der großen
Stadt, in der Weite von Charlottenburg.
Und Charlottenburg ist ja auch ein sehr
großer Bezirk, ein schneller Bezirk, wie
ich finde, auch in Teilen ein sehr lauter
Bezirk, und ich finde: Das hält sich hier
im Klausener-Platz-Kiez alles so schön die
Waage, auch mit den Grünflächen drumherum.
Das finde ich ganz wunderbar.
Ich glaube, das kann man insgesamt
so für Charlottenburg sagen,
dass es sich so die Waage hält.
Also klar, es gibt Gegenden, wo es
wirklich auch mal laut ist, aber es
gibt so einige Gegenden, die dann auch
ziemlich ruhig sind, wo nichts los ist
oder wo es einfach beschaulich ist,
also ... und das so weit in der Stadt,
dann ist ja keine Randlage, also da haben
wir schon was Besonderes, auf jeden Fall.
Bei den vielen Dingen die, die man
so im Wohnumfeld hat: Nahversorgung
klingt immer so, ja so, so, so, so
praktisch, aber es ist ja nicht nur
eine Frage der Bequemlichkeit, gute
Einkaufsmöglichkeiten zu haben.
Das geht ja sozusagen weit über die
Erfüllung der Grundbedürfnisse hinaus.
Ich sage mal in puncto Nahversorgung
gibt es bei dir in der Gegend auch
ein Angebot aus fernen Ländern.
Oh ja, oh ja, das Stichwort Asialäden,
ich bin ja sehr viel durch Südostasien
gereist und habe, ehrlich gesagt,
als ich hier wohnte, das immer für
selbstverständlich genommen, dass es hier
so viele verschiedene Geschäfte aus aller
Herren Länder gibt, ja, und dann hab ich
vier Jahre in Lübars gelebt, und da gab
es gar keinen Asialaden und den einzigen,
den ich fand, das war ein ganz kleiner
in Tegel, und als ich zurückkam, an den
Klausener-Platz-Kiez, dachte ich: Oh,
es ist so wunderbar, ich, ich finde hier
solche Geschäfte überall mit asiatischen
Leuten drin, die hier auch leben und
den Kiez auch, ja, mit bereichern und
das hat mich so richtig wieder nach
Hause kommen lassen, ja, also ich hab
das immer sehr geschätzt, was hier so
an Geschäften und Cafés und Restaurants
um mich rum ist, aber ich glaube, was
das wirklich für mich und meinen Alltag
bedeutet ... also kurze Distanzen zu
überwinden, wo ich nicht weit fahren muss,
wo ich nicht viel Zeit investieren muss,
wo ich die Ladeninhaber auch kenne, ja,
das sind meine Nachbarn und mit denen ich
Schwätzchen halten kann und sagen kann:
Oh, jetzt hab ich irgendwie einen Euro zu
wenig mit, ich bring's dir morgen vorbei
und das ist ja fast wie, wie auf dem Dorf,
das hab ich hier bei mir im Kiez, und
das schätze ich sehr, das ist wunderbar.
Das gibt's halt nicht überall.
Nee, ganz sicher nicht.
Gut, lass uns ruhig noch mal
Stichwort Asien ansprechen.
Du hast ja gesagt, du warst unterwegs.
Vielleicht: Wie hat sich das überhaupt
ergeben, Dich auf die Reise zu begeben?
Na, ich habe angefangen zu meditieren,
hier in Berlin, ich war in einem
buddhistischen Zentrum und hab für mich
irgendwie entschieden: Das muss für
mich was ganz Authentisches kriegen,
dann dafür muss ich nach Buddha
Country ... und bin dann nach Thailand
gegangen, dort in ein Kloster und hab
ein Vipassana-Retreat gemacht, das
heißt, ich hab zehn Tage am Stück,
bei vollständigem Kommunikationsverbot
elf Stunden am Tag meditiert.
Das war ein Mega-Marathon, körperlich
und natürlich auch psychisch.
Ich sag immer: Nach den zehn Tagen
war ich weiter als nach zwei Jahren
Psychotherapie, da geht einiges los
und danach bin ich dann weiter gereist,
weil ich doch nun einmal da war und
war nicht nur in Thailand, sondern
auch noch in Laos und Kambodscha.
Ja, es sind einfach wunderbare,
wunderbare Länder zum Reisen und ich hab
da ganz, ganz fantastische Erfahrungen
gemacht, auch Begegnungen gehabt mit den
Einheimischen, und ja, es war einfach
fantastisch und hab dann auch noch mal
ganz anders auf die Asialäden hier bei
mir im Kiez geguckt, ja, und auch so
ein paar Brocken Thai gelernt und ja,
es hat es kam einfach so etwas, so ein
Puzzlestück kam dann zusammen, und als ich
das Buch geschrieben habe, war für mich
auch klar, es wird auch noch weiter gehen.
Ich war dann in der Zwischenzeit auch
noch mal in Indonesien, hab da auch
noch mal im Kloster gesessen und so.
Es sind einfach schöne Länder, um
sie zu bereisen, für mich und auch
zu lernen von diesen leuten, die in
Entwicklungsländern leben, also ich
zehre davon einfach sehr von diesen
einfachen Verhältnissen und ich finde,
gerade wenn wir hier in einer großen,
schnellen Stadt leben, tut das immer
gut, ein bisschen Tempo rauszunehmen und
sich auf das Wesentliche zu konzentrieren
und das kann man dort besonders gut
Und im Vergleich erlebt man auch
die Heimat ja noch mal ganz anders.
Unbedingt, unbedingt, also das ist die
dieses ... was ... du stehst an der
Bushaltestelle und denkst: "Verdammte
Tat, der ist schon wieder zwei Minuten
früher gefahren, der Bus", ja ... sowas
kann einem ja eigentlich nur in Berlin
passieren und das ist doch egal, wenn
man in Asien ist, da ist man froh,
wenn überhaupt ein Bus kommt, also je
nachdem, wo man in Asien ist, natürlich.
Außer vielleicht in Japan, da haben
sie’s doch mit der Pünktlichkeit.
Genau, aber das ist ja auch nicht
Südostasien und es relativiert so
viele Alltagsstress-Momente und
Drucksituationen, in die man kommen
kann, wenn man in diese Länder fährt
und ich hab mir immer versucht, ein
bisschen was mitzubringen und zu
kultivieren, wenn ich zurückkam, ja,
unter anderem auch beim Essen, natürlich,
da sind wir wieder bei den Asialäden.
Und hab dann auch asiatisch kochen
gelernt zum Beispiel und tue das
auch bis heute regelmäßig, weil es
auch einfach super lecker ist, ja.
Wenn man als derselbe Mensch zurückkommen
würde, als der mal losgegangen ist,
gerade wenn man länger unterwegs war
dann könnte man sich ja auch fragen,
warum war man überhaupt unterwegs?
Ich werf es nun mal so ein, okay.
Ich fand es schon immer toll
unterwegs zu sein um über den Teller
reinzugucken, weißt du, das find ich so
....
Ja, das meine ich ja also, das wird ja
dann auch mit einem selbst was machen,
man guckt ja nicht nur, sondern: Wenn man
sich drauf einlässt, dann trägt das ja zur
eigenen Entwicklung bei, dass meine ich.
Genau, das tut es, unbedingt, ja.
An wen, noch ganz kurz da zum Abschluss
bei dem Buch würdest du sagen,
für wen wäre das eine Empfehlung?
Ja, also es es ging mir schon, also es
ging mir einerseits darum zu zeigen, dass
man als Frau alleine mit dem Rucksack
unterwegs sein kann in Südostasien,
dass das, ja, dass das möglich ist,
dass man da gar keine Angst haben
muss, nicht von A nach B zu kommen.
Es wird ja besonders interessant in
den Regionen, wo kein Englisch mehr
gesprochen wird, nicht wahr, muss man
sich anders verständigen, und da entstehen
einfach die dollsten Dinge, ja, weil
eine gemeinsame Sprache nicht besteht.
Und mir ging es auch darum, ja,
einfach davon zu erzählen, wie es
war, in diesem Kloster zu sein.
Ich hatte ja auch noch ein Affärchen
mit einem Promi, den hatte ich sozusagen
im Handgepäck, hab den auch am Ende der
Reise wieder getroffen, und das war ganz
anders, als ich mir das vorgestellt hab,
und das war dann wiederum genauso wie mein
Aufenthalt im Kloster, den hatte ich mir
auch ganz anders vorgestellt, und das fand
ich im Ganzen so eine wertvolle Erfahrung,
das zu teilen und in Worte zu fassen.
Und das habe ich halt in dem Buch gemacht.
Und ich habe von von einigen Leuten
ein Feedback gekriegt, dass die sich
Meditation ganz anders vorgestellt
hätten und dass sie Lust bekommen haben,
das auch mal auszuprobieren, und darum
ging es mir eigentlich, dass ich das
möglichst so plastisch beschreiben kann,
dass das, ja, dass das Bock macht, aufs
Reisen, einfach mal selber ins Kloster
zu gehen, das mal auszuprobieren, einen
Schnabel halten, um mal ein paar Stunden
auf dem Kissen sitzen, ja, und mal zu
gucken: Wie geht das eigentlich, und
sich andere Länder anzuschauen natürlich.
Weil du gerade auch so so ein
anderes Zeitgefühl angesprochen hast.
Es gibt ja aber auch immer
wieder Faktoren, die man einfach
nicht so beeinflussen kann.
Dein aktuelles Buch "Hormonchaos",
das hätte ja eigentlich auch schon ein
ganzes Ende früher erscheinen sollen,
aber dann sind Dinge dazwischengekommen.
Also meine Oma würde sagen:
"Gut Ding will Weile haben."
ich hatte für das Buch ... hatte ich einen
Verlag, der ist aber, als die Pandemie
begann, ganz kurzfristig abgesprungen.
Also es stand schon alles, auch,
dass ich in Leipzig lesen werde und
das im Sachbuch-Forum vorstelle,
das wurde alles abgeblasen.
Da war ich erst mal entsetzt, und im
zweiten Moment dachte ich, es ist genau
richtig, weil: Niemand hätte sich für
das Thema Hormon Gesundheit interessiert,
wo die ganze Welt in die Knie ging unter
Corona und ... Also ich hätte so ein Buch
auch nicht gelesen in der Zeit ... Und ja,
dann habe ich halt am Ende der Pandemie
mich erneut auf die Suche begeben nach
einem Verlag, und deswegen ist es halt
jetzt erschienen, in diesem Frühjahr.
Und in der Zwischenzeit hat sich aber
auch sehr viel entwickelt, also im im
Bereich Hormon-Gesundheitsförderung, im
Bereich von bioidentischer Hormontherapie,
das ist eine natürliche Methode,
wie man Hormonmangel behandeln kann.
Da passiert quasi jedes Jahr was, und da
ist auch in Corona-Zeiten was passiert.
Und ich habe für mich festgestellt,
dass es eigentlich genau richtig war,
nicht nur wegen der Pandemie, sondern
dass es gut war, dass es jetzt später
rausgekommen ist, weil es jetzt ein
viel größeres Interesse findet und
mehr Echo findet, als es noch vor ein
paar Jahren gefunden hätte, weißt du?
Das nächste Buch, das du veröffentlichen
wirst, ist dann kein Sachbuch,
und wenn ich es im Vorgespräch
richtig verstanden habe, hast du
da die Inspiration direkt vor der
Haustür in Charlottenburg gefunden.
Ja, natürlich, wie immer bei
mir zu Hause in Charlottenburg.
Ja und zwar war ja Pandemie und es
waren verschiedene Lockdowns und so
weiter und ich bin ja Hundebesitzerin
und bin auf der Straße angesprochen
worden von verschiedenen Menschen,
ob ich meine Hunde verborge, weil
es ... Spazierengehen war ja ganz, ganz
voll im Trend, nicht wahr, zu der Zeit.
Und was ich da beobachtet habe, ist,
dass es in meiner Umgebung sehr viele
Spaziergängerinnen gibt in meinem
Alter, also Best-Agerinnen, die
einen jüngeren Mann am Arm haben.
Das war mir vorher noch
nicht so aufgefallen.
Und ich hab das erst für eine
Momentaufnahme gehalten und hab dann
ein bisschen genauer hingeguckt und
hab gedacht: "Mensch, da könnte man
eigentlich auch mal ein Buch drüber
schreiben", aber mir fiel natürlich kein
Sachbuch drüber ein, und da dachte ich:
Ja, okay, ich schreib jetzt einen Roman!
Und hab jetzt quasi einen
Berlin-Roman geschrieben, in der eine
Charlottenburgerin, eine Best-Agerin,
sich in einen 20 Jahre jüngeren Mann
verliebt, die haben auch beide Hunde,
und es spielt in Charlottenburg,
überwiegend - also Thailand ist auch
ein bisschen drin - und ein bisschen
Norddeutschland, aber es ist eigentlich
ein Charlottenburg-Roman, und für den
suche ich jetzt gerade einen Verlag.
Bin ich gespannt.
Wer, achso ja!
Du schreibst nicht nur selbst,
sondern du unterstützt ja auch
noch andere auf ihrem Weg.
Ganz genau.
Ja, ich, ich - also, es es klingt
irgendwie von der Anzahl her so, so
ein bisschen mickrig wahrscheinlich,
ne, dass ich - jetzt habe ich
gerade von meinem dritten Buch
erzählt - aber es braucht auch ziemlich
lange Zeit, ein Buch zu schreiben.
An meinem ersten habe ich zum Beispiel
fünf Jahre geschrieben, neben allem
anderen, was da so passiert ist.
Ich hab in der Zeit natürlich auch,
ja, Fertigkeiten entwickelt, wie man
zum Beispiel ein Exposé schreibt,
das ist so ein Verkaufsinstrument,
was du brauchst als Autor.
Damit trittst du an Agenturen heran
oder halt auch an Verlage, das ist wie
eine Inhaltsangabe zu deinem Buch, dann
machst du so eine kleine Marktanalyse
und ein Inhaltsverzeichnis, und dann
hängst du noch einen Probetext dran
und das soll dann sozusagen überzeugen.
Was das auch macht, solche Texte
zu entwickeln, ist: Es überzeugt
dich selber auch von deiner eigenen
Arbeit und du siehst: "Oh Mann,
wo muss ich noch was überarbeiten?
Das ist noch nicht scharf, das muss ich
irgendwie noch ein bisschen polieren, da
muss ich noch ein bisschen nacharbeiten
..." Und das gebe ich mittlerweile halt auch
weiter, also ich mach Schreib-Coaching.
Ich unterstütze Leute, die ein Interesse
daran haben, autobiografisch zu
schreiben beispielsweise oder die einen
Fotoband entwickeln wollen über die
Firma, in der sie arbeiten, oder über
ein bestimmtes Fotoprojekt oder so,
und wollen dazu Text haben und wissen
nicht, wie sie den formulieren sollen.
Da kitzle ich so Geschichten
raus und unterstütze dabei.
Und das habe ich vorwiegend bei
Sachbuch gemacht, aber jetzt, wo
ich meinen ersten Roman fertig habe,
traue ich mir inzwischen auch Roman zu
...
Dann lass uns noch deine Webadresse
sagen für diejenigen, die, ja,
entweder Fragen zu deinen Büchern haben
oder Feedback geben wollen oder zum
Beispiel für ihr eigenes Buchprojekt
Unterstützung suchen, und da sind ja
dann auch die Social-Media-Profile
mit verlinkt auf der Website.
Genau, das ist WWW, Punkt,
Astrid Müller -mit ue- Punkt.
D, E.
- ganz kurz.
Und es wird auch natürlich
verlinkt bei uns auf der Website
...
Genau, und ich lese in Berlin,
das wollte ich noch kurz sagen.
Ich bin gerade auf Lesetour in Berlin
in diesem Herbst, das könnten wir
vielleicht auch noch erwähnen, ich lese in
verschiedenen Bezirken aus "Hormonchaos".
Und die Termine sind dann
...
Die sind auch auf der Website, genau.
Dann viel Spaß dabei
und danke fürs Mitmachen
Ja, ich danke Dir.