Eosander Gesellschaft e.V.
Revitalisierung der Schloßstraße und Schaffung eines fußgängerfreundlichen Museumsbezirks
31.12.2023 24 min Oliver Springer
Zusammenfassung & Show Notes
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In dieser Folge des lokalen Podcasts "Charlottenburg in Bewegung" spricht Oliver Springer mit Dr. Gabriele Pfennig, der Vorsitzenden der Eosander Gesellschaft e.V..
Der aus einer Bürgerinitiative hervorgegangene Verein widmet sich der Pflege und Entwicklung des Stadtbildes im Bereich des Schlosses Charlottenburg. Wesentliches Ziel der Eosander Gesellschaft ist es, das historische Bewusstsein für die Stadtanlage Alt-Charlottenburg zu stärken.
Dr. Pfennig betont die historische Bedeutung des Baumeisters Eosander von Göthe, der maßgeblich zur Entwicklung Charlottenburgs beigetragen hat. Die Eosander-Gesellschaft setzt sich für die Revitalisierung der Schloßstraße und die Förderung eines fußgängerfreundlichen Museumsquartiers ein.
Die Erfolge und Aktivitäten des Vereins in den letzten fünf Jahrzehnten werden vorgestellt, darunter die Restaurierung historischer Elemente und die Schaffung von Freiräumen. Aktuelle Projekte zielen darauf ab, die Promenade zu verbessern und ein attraktiveres Umfeld zu schaffen.
Darüber hinaus teilte Dr. Pfennig ihre Visionen für die Zukunft, darunter die Bestrebungen, die Schloßstraße von Autos freizuhalten, die Promenade zu verschönern und die Verbindung zwischen Berlin und Charlottenburg sichtbarer zu machen.
Wer sich für die Eosander-Gesellschaft interessiert, kann sich informieren und Mitglied werden. Die Mitgliedschaft steht allen offen, der Verein ist gemeinnützig.
Der aus einer Bürgerinitiative hervorgegangene Verein widmet sich der Pflege und Entwicklung des Stadtbildes im Bereich des Schlosses Charlottenburg. Wesentliches Ziel der Eosander Gesellschaft ist es, das historische Bewusstsein für die Stadtanlage Alt-Charlottenburg zu stärken.
Dr. Pfennig betont die historische Bedeutung des Baumeisters Eosander von Göthe, der maßgeblich zur Entwicklung Charlottenburgs beigetragen hat. Die Eosander-Gesellschaft setzt sich für die Revitalisierung der Schloßstraße und die Förderung eines fußgängerfreundlichen Museumsquartiers ein.
Die Erfolge und Aktivitäten des Vereins in den letzten fünf Jahrzehnten werden vorgestellt, darunter die Restaurierung historischer Elemente und die Schaffung von Freiräumen. Aktuelle Projekte zielen darauf ab, die Promenade zu verbessern und ein attraktiveres Umfeld zu schaffen.
Darüber hinaus teilte Dr. Pfennig ihre Visionen für die Zukunft, darunter die Bestrebungen, die Schloßstraße von Autos freizuhalten, die Promenade zu verschönern und die Verbindung zwischen Berlin und Charlottenburg sichtbarer zu machen.
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Transkript
Charlottenburg in Bewegung,
ich bin Oliver Springer.
Zu Gast ist heute Dr.
Gabriele Pfennig, die Vorsitzende
der Eosander Gesellschaft e.V.
Hallo!
Hallo, ich grüße Sie.
In aller Kürze für den Einstieg:
Was ist die Eosander Gesellschaft?
Die Eosander Gesellschaft ist eine
Bürgerinitiative, die etwas FÜR was
machen will und nicht GEGEN etwas ist.
Und sie hat sich Pflege und Entwicklung
des Stadtbildes im Bereich des Schlosses
Charlottenburg zur Aufgabe gemacht.
Wir wollen das historische Bedeutung für
die Entwicklung Berlins zur Großstadt
und Metropole herausstellen, denn
die bedeutende, intakte historische
Stadtanlage Alt-Charlottenburgs ist die
Keimzelle, zwar Charlottenburgs, aber
ganz wichtig für die Entwicklung Berlins.
Wir wollen einen Prozess einleiten, um
das verlorengegangene Stadtbewusstsein
dieser einzigartigen Stadtanlage zu
schaffen und die Wahrnehmung dieses
städtebaulichen Ensembles mit Schloss,
Schloßstraße und Alt-Charlottenburg
wieder zu einem Bewusstsein führen.
Es ist nämlich auch ein gewachsener
Kulturbereich mit den beiden Museen
in den ehemaligen Kasernenbauten
und natürlich dem wunderbaren
Schloss mit seinen Gemäldesammlungen
und den historischen Räumen.
Wir wollen diesen Museumsbezirk,
der im Augenblick immer noch vom
Autoverkehr bestimmt wird, mehr hin
zum Fußgänger bringen, und dafür
haben wir etliche Ideen entwickelt.
Wir haben nämlich uns zum Ziel gesetzt,
diese, damals 1973, völlig verkommene
Schloßstraße zu revitalisieren und zu
rekultivieren, indem wir eine Pflege
und Entwicklung und Gestaltung vornehmen
und das an verschiedenen Projekten
und Maßnahmen durchgeführt haben
und weiter noch durchführen werden.
Wir wollen sozusagen, was wir geschaffen
haben, behutsame Kleinstkorrekturen.
Die große, übergeordnete Idee, werde
ich später erzähle, ist leider noch
nicht zur Realisierung gekommen.
Für eine Bürgerinitiative, da ist
der Name ja recht ungewöhnlich,
aber im historischen Kontext passt
der Name Eosander Gesellschaft e.V.
dann sehr gut.
Denn salopp formuliert könnten wir sagen,
also, ich lehne mich jetzt mal aus dem
Fenster: Johann Friedrich Eosander, hat
Charlottenburg gewissermaßen erfunden.
Ja, Eosander von Göthe war der
schwedische Baumeister und Architekt,
der nach Berlin kam und die Nachfolge
von Andreas Schlüter, dem Baumeister
des Berliner Stadtschlosses, antrat.
Denn Schlüter wurde gefeuert, wie man so
schön sagt, vom damaligen Kurfürsten, weil
er den Münzturm nicht richtig berechnet
hatte und der eingestürzt [ist]..
Und Eosander wurde dann beauftragt,
das Berliner Schloss zu erweitern
mit dem sogenannten Eosander-Hof
und dem Eosander-Portal.
Gleichzeitig aber wurde er auch
vom Kurfürsten beauftragt, das
kleine Schloss Lietzenburg, was die
Kurfürstin Sophie Charlotte sich
ausgesucht hatte und was Ende des 17.
Jahrhunderts gebaut wurde.
Eosander sollte das vergrößern und
hat es mit einer dreiflügeligen
Schlossanlage erweitert.
Darüber hinaus hat er, das ergibt
sich dann aus den städtebaulichen
Stadtzusammenhängen, da kommen
wir später drauf zu sprechen,
den Schlossbereich angelegt.
Und zwar zur Stadt Charlottenburg
realisiert oder fokussiert,
mit Schloßstraße, Schloss, den
beiden Plätzen und so weiter.
Und aus diesem Grunde ist Eosander
bedeutsam für Charlottenburg.
Man sagt ja oft, alles
hat mal klein angefangen.
Das gilt grundsätzlich auch
für heutige Großstädte.
Am Anfang gibt es ja meist
nur so eine Handvoll Hütten.
Für Charlottenburg gilt allerdings,
also ich sage mal, es gilt das
Gegenteil, auch wenn es ja schon das
Dorf Lietzow gab, da in der Gegend,
aber doch ist es ein bisschen anders.
Der Anfang war ja alles
andere als bescheiden.
Die Entstehung Charlottenburgs, finde ich,
ist ein gutes Beispiel dafür, dass eben
nicht immer alles klein anfängt und nicht
alles immer klein gedacht an anfängt.
Na ja, die Entstehung Charlottenburgs
ist darauf zurückzuführen, dass von dem
Dorf Lietzow ausgehend die Stadt geplant
wurde, die zunächst aber mal Lietzenburg
hieß und als Charlotte, Sophie Charlotte
starb, wurde sie umbenannt - sowohl
das Schloss in Schloss Charlottenburg
als auch die Stadt in Charlottenburg.
Und das Entscheidende ist, dass sie 1705
schon mit den Stadtrechten versehen wurde.
Das heißt also, sie war
richtige selbständige Stadt.
Dazu muss man aber sagen: Charlottenburg
war 1700/1800 noch sehr wenig entwickelt.
Der König musste die Handwerker locken,
um sich dort anzusiedeln und, und, und.
Aber mit Zuge der Industrialisierung
explodierte es in Charlottenburg.
Da wurde ganz viel gebaut und
angesiedelt, da gab's den großen
Plan von Hobrecht zur Entwicklung
der Stadt, der Stadt Charlottenburg.
Ich wollte aber noch mal kurz
auf das, was ich eingangs gesagt
habe, zurückkommen, weil ich das
wirklich super interessant finde.
Nämlich, dass sozusagen der kurfürstliche
Auftrag und das schon recht große Denken
letztlich dazu geführt hat ... Dass
da zufällig auch schon das Dorf
war, ja, das hat sich so ergeben.
Aber der Motor war ja nicht sozusagen
die Weiterentwicklung des Dorfes,
sondern "man baut ein Schloss".
Kurfürst Friedrich der Dritte
mit seiner Frau Sophie Charlotte,
die eigentlich ein Lustschloss in
Caputh hatte, von ihrer Vorgängerin,
war damit nicht einverstanden.
Es war ihr zu weit, zu entfernent,
sodass der Kurfürst ihr ein
Grundstück in der Nähe schenkte und
mit dem Ausgang der Erbauung des
Schlosses mit aller Erweiterung etc.
und dann der Gründung der Stadt
Charlottenburg der Anfang gegeben war für
die Entwicklung Charlottenburgs per se.
In unserem Vorgespräch habe
ich mir notiert: Straßenraster
ist niederländisch gehalten.
Woran erkennt man das und
warum ist das von Bedeutung?
Also, das Straßenraster ist
niederländisch, heißt: Es ist
ein Schachbrettmuster, oder man
sagt auch eine Rasterplanung.
Das haben die Niederländer
irgendwie erfunden, eingeführt.
Das beste Beispiel ist eigentlich New
York, das war ja auch von den Holländern
zunächst besiedelt worden, ist dann an
die Engländer gegangen, aber dort, New
York, sieht man auch das wunderbare
Raster und deswegen niederländisch.
Und die Niederländer hatten eben
einfach hier doch großen Einfluss
durch die vormalige Frau des
großen Kurfürsten, Luise Henriette,
die aus dem Hause Oranien-Nassau
stammt und viele holländische
Baumeister und auch Wasserbauer
und Städtebauer mitgebracht hat.
Das beste Beispiel für die Holländer
sind das Holländische Viertel in
Potsdam, was auch im Rasterprinzip
mit geraden Straßen und Querstraßen
erbaut wurde und mit holländischen
Häusern für die holländischen Arbeiter.
Und zwar hat es Friedrich Wilhelm I.
gemacht.
Und hier für die Region war auch
natürlich von Vorurteil, dass
die Niederländer sich mit Dämmen
und Sümpfen und sowas auskennen.
Richtig, die waren richtig
passionierte Wasserbauer.
Holland oder die Niederlande ist ja
mit Deichen versehen und mit Flutgräben
versehen; und da kannten sie sich gut aus.
Und Berlin, wie man so
sagt, ist auf Sumpf gebaut.
Denn es ist ja zwischen den
beiden, es ist einfach aus der
geologischen Lage ganz viel Sumpf.
Und Berlin ist auf [?] Pfahlbauten gebaut.
Und da waren die Wasserbauer und
die Leute, die sich damit auskennen,
hervorragend für Berlin und die
Bauten, die in Berlin entstanden sind.
Das Alte Museum von Schinkel ist auf
über 3.000 Pfählen gebaut worden.
Alles sind auf Pfahlbauten gemacht worden.
Und das beste Beispiel nachher,
in der Schloßstraße, ist das
sogenannte „Nasse Dreieck“, das auch
auf Pfahlbauten war und durch die
Wasserablassung, wenn man Neubauten
macht, pumpt man ja immer Wasser ab.
Da wurde das Grundwasser quasi
zu tief abgepumpt und die
Pfähle hatten keinen Halt mehr.
Und dann sind die Gebäude, die dort
standen, das Ecke Hebbelstraße,
Schloßstraße, quasi eingestürzt.
Eine weitere Notiz aus unserem
Vorgespräch lautet: die einzige
intakte barocke Stadtanlage Berlins.
Ich glaube, das ist ein gutes
Stichwort, um zu verdeutlichen, worum
es der Eosander Gesellschaft geht.
Ja, dann wiederhole ich noch mal.
Es geht uns einfach, dass die Wahrnehmung
dieser barocken Stadtanlage ... Es
ist die einzige, und die ist intakt.
Und die meisten Berliner und Politiker
und wenn man so fragt, die kennen
das gar nicht so richtig, da kann ich
nur einfügen: Wir hatten ja 1976 den
ehemaligen Bundespräsidenten Walter Scheel
eingeladen ins Schloss Charlottenburg,
haben unsere Pläne vorgestellt.
Und dann war der schwer beeindruckt davon,
dass wir da Schloss und Schloßstraße
zusammenbringen wollten und sagte:
"Ach, Schloßstraße, ich kenne nur
die Schloßstraße in Steglitz, die in
Charlottenburg kannte ich gar nicht."
Das wollen wir ins Bewusstsein bringen.
Und das wollen wir einfach fördern, dass
sozusagen dieses Kleinod Charlottenburg
oder die Altstadt Charlottenburg mehr ins
Bewusstsein kommt, um dann Weiteres dort
zu installieren oder zu projektieren.
Und das schon seit einer ganzen Weile.
Die Eosander Gesellschaft,
die gibt es schon lange.
Wie ist die damals eigentlich entstanden?
Ja also, gegründet wurde sie 19.03.1973.
Und sie ist entstanden, weil der Architekt
Stockhaus damals diese fantastische Idee
hatte, Schloss und Schloßstraße wieder
als Einheit zu verbinden, denn sie
wird von dem Spandau Damm zerschnitten.
Also man kann nicht die Schloßstraße,
als Via Triumphalis abschreiten, abfahren
oder sonst wie, da ist der Spandau Damm.
Und das war seine Idee, eine
Untertunnelung zu machen - wie zum
Beispiel das beste Beispiel die
barocke Stadt Karlsruhe: Die hat
ihren Verkehr unter Tunnel, sodass
man dort in der Stadt laufen kann.
Und da war einfach die Idee,
weiterzukommen, was zu machen,
ist eigentlich nur in Form
einer Bürgerinitiative.
Und die wurde dann gegründet, da waren
Fachanwälte, Architekten, Statiker,
Ingenieure, vor allen Dingen aber
auch die Bewohner der Schloßstraße.
Und wir hatten dann zur Aufgabe gemacht,
eben diese Stadt dem Bewusstsein der
Bürger und Politiker darzubringen.
Aber das andere Große, was ich
anfangs sagte, ist einfach: die
Stadtzusammenhänge zwischen Berlin
und Charlottenburg darzustellen,
zwischen dem Berliner Schloss und
dem kleinen Schloss Charlottenburg.
Und das ist ein bestimmtes Achsensystem,
was gerade durch den Tiergarten führt,
dann über Kaiserdamm, Bismarckstraße
bis zum heutigen Sophie-Charlotte-Platz.
Und da war geplant, und das ist
Eosanders Planung: 90 Grad, senkrecht
zum Schloss, die Schloßstraße anzulegen.
Dafür sind wir dann sozusagen seit
Jahrzehnten da dran, das durch Maßnahmen
und durch, ja, gewisse Dinge einfach zu
forcieren, um das ins Bewusstsein noch
mal der Bevölkerung, der Politiker,
der Berliner, der Touristen zu bringen.
Was hat die Eosander Gesellschaft
in den rund fünf Jahrzehnten
ihres Bestehens erreicht?
Vielleicht mal nur die wesentlichen
...
Ja, die wesentlichen Dinge.
Also, wenn man die Schloßstraße 1973
gesehen hat ... Da waren die Autos
auf dem Mittelstreifen geparkt.
Das haben wir verhindert,
indem Tiergartengitter um die
Grünflächen gelegt worden sind.
Wir haben die historischen
Gaslaternen wieder aufstellen lassen.
Wir haben den großen Kandelaber vom
Schrott runtergeholt, restauriert
und auf dem unteren Teil, da, wo die
Knobelsdorffstraße mündet, aufgestellt,
restauriert, ein Steinmosaik, darum
herumgelegt, dass es wieder im
historischen Kontext zu sehen ist.
Das Größte, was wir machen wollten,
war die parkenden Autos vom
Schlossvorplatz runterzubekommen.
Das war sehr schwierig, weil
... Parkverbote nutzten nichts, Absperrung
nutzte nichts ... Und mit zusammen
Professor Dorgerloh der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz haben wir es
endlich geschafft, dass die parkenden
Autos vom Schlossplatz entfernt wurden.
Das war erst 2007, muss man sagen, und
es wurden Ersatzparkplätze geschaffen
auf dem ehemaligen Kinderspielplatz
gegenüber vom Klausenerplatz, in
Verlängerung der kleinen Orangerie.
Was wir noch ganz nett gemacht haben, ist:
Anlässlich der Tutanchamun-Ausstellung,
weil wir ja wussten, der Tunnel
kommt nicht so bald, haben wir also
eine Verbesserung für die Fußgänger
gemacht, indem dort eine Ampelanlage
installiert wurde, sodass die also
wenigstens per Ampelanlage durch die viel
befahrenen Spandau Damm gehen konnten.
Und wir haben erreicht durch den Umzug
der Weststaffel der Polizei, die dort
gegenüber vom damaligen Ägyptischen
Museum beheimatet war, die eine riesige
schöne Betonmauer vorm Ägyptischen
Museum gezogen hatten und dahinter
die Wagen-Waschanlage hatten, die
sind dort ausgezogen, sodass dort ein
kleines Plätzchen entstehen konnte.
Man kann's kleinen Museumsplatz
nennen oder sonst wie.
Dort ist jetzt die Sammlung
Scharf-Gerstenberg drin,
mit einem netten Café.
Und auf der anderen Seite ist
die Abguss-Sammlung, die damals
Professor Kewenig angeregt hat
und die bis heute noch da ist.
Ähm ja, was haben wir dann gemacht?
Da mussten dann wieder Poller eingesetzt
werden, dass die Autos das nicht zuparken
und die Autos nicht auf dem Platz parken.
Was noch ganz wichtig ist: Wir haben
Autos von dem Mittelstreifen des
Spandauer Damms wieder durch Aufstellen
von Tiergartengittern wegbekommen.
Und wir haben eine Verengung gemacht
vor dem Schloss Charlottenburg
des Fahrdamms, damit dort nicht
mehr Laster und Fahrzeuge etc.
parken konnten.
Das glaubt man nicht, das war
immer voll geparkt, sodass man
keinen Blick auf das Schloss hatte.
Die aktuellen Projekte,
was ist da aktuell?
Ja aktuell, es geht immer wieder
um die Autos, sage ich mal.
Die aktuellen Projekte sind zum
Beispiel, was ich gemacht habe, auch
mit Herrn Kujath von "Gaslicht-Kultur":
freie Sicht zum Schloss.
Es ist äußerst ärgerlich, dass
immer wieder die Autos um den großen
Kandelaber parken und quasi das
Blick zum Schloss damit verstellen.
Neuerdings parken die Autos auch
im Bereich der beiden Überfahrten.
Ach, das muss ich noch erwähnen:
Wir haben erreichen können, in dem
südlichen Bereich der Schloßstraße,
da waren noch zwei Überfahrten.
Die konnten geschlossen werden, sodass man
ein längeres Stück Promenade laufen kann.
Die beiden nördlichen sind
leider nicht geschlossen worden.
Aber das liegt eben an
verkehrstechnischen Dingen.
Gut, also, wir wollen gerne die Autos
da weghaben, haben intensive Gespräche
geführt mit allen möglichen Leuten,
aber es klappt immer noch nicht.
Wir wollen gerne, dass die
Promenade wieder gepflegter wird.
Sie muss gärtnerisch
besser gestaltet werden.
Der Kiesweg muss saniert werden,
die Bänke müssen saniert werden,
das Unkraut muss weggenommen werden.
Es gibt so viele Sachen, die man
einfach besser machen kann, um es
wahrzunehmen als richtige Promenade.
Wir haben früher gesagt, schon
mal, wir wollen die Schloßstraße so
beleben, dass es ein Bummel-Boulevard
wird, eine Flaniermeile.
Da wir hätten natürlich gut gekonnt
Galerien, Antiquitätenläden und so weiter.
Und natürlich mehr Restaurants.
Wir haben ja zur 750-Jahr-Feier
erreicht, dass die Vorgärten der
Schloßstraße, die auch runtergekommen
waren und kaputt waren und nicht
richtig mit den Gittern und den Steinen
befestigten waren, dass die '87 wieder
auf Vordermann gebracht worden sind.
Und [dann] hätten wir natürlich als Idee
wieder weiter, dass das belebt wird durch
Restaurants, Galerien, Antiquitätenläden.
Es war auch mal angedacht, eine
Dependance der staatlichen Gipsformerei
dort in der Schloßstraße anzusiedeln.
Denn Touristen, könnte ich mir vorstellen,
würden da auch gerne ein paar Stücke
kaufen, denn die sind ja frei verkäuflich.
Oder eine Dependance, der KPM, also
der Königlichen Porzellanmanufaktur,
auch eine Möglichkeit.
Um die Promenade attraktiver
zu machen, wäre auch die
Beleuchtung der Promenade wichtig.
Da ist unser Vorschlag, Tiefstrahler
in die Grasflächen einzusetzen.
Das sind alles Kleinstmaßnahmen
einerseits, aber es würde natürlich
diesen Schlossbezirk ungeheuer aufwerten.
Charlottenburg mehr vom alten
Glanz zurückzugeben, das ist
nicht kostenlos zu haben.
Andererseits könnte der Stadtteil
und ja auch Berlin als Ganzes
davon profitieren, ganz besonders
natürlich beim Thema Tourismus.
Wir haben es ja gerade schon gestreift.
Ja, sicher, wenn diese erst mal primär,
diese Schloßstraße mit 900 Meter Länge,
28 Meter breite Mittelpromenade, 74 Meter
breite Straße von Haus zu Haus - ist
die breiteste Straße Berlins - wenn die
im äußeren Erscheinungsbild attraktiver
wäre, würde man natürlich viel erreichen.
Aber es ist ganz schwierig,
so etwas zu forcieren.
Da müssen Medien sein,
da müssen Politiker sein.
Da muss auch die Vernetzung der
Museen, das Kulturzentrum, sage
ich mal, da ist jetzt die Sammlung
Berggruen, Scharfenberg, Bröhan-Museum
auf der einen Seite und auf der
anderen Seite Schloss Charlottenburg.
Wenn die besser vernetzt sind und
sich besser in der Öffentlichkeit
darstellen würden, würde das natürlich
diesen Bereich mehr aufwerten.
Und nach wie vor noch mal die
Verbindung Berlin und Charlottenburg
muss auch sichtbarer gemacht werden!
Dazu sage ich mal, haben wir ja
2005, zur 300-Jahr-Feier, ein
Projekt gehabt, die "Wegmarke".
Das sollte eine Stahlskulptur sein an
der Kreuzung Kaiserdamm, Schloßstraße, um
quasi die Menschen aufmerksam zu machen,
Berliner Touristen natürlich, dass es
hier zum Schloss Charlottenburg geht.
Wenn sie da sind, dann werden sie
umbraust von Autos und wissen gar
nicht, dass da hinten ein Schloss liegt.
Und zum Berliner Schloss,
das wäre eine Attraktion.
Wir haben da alle Voraussetzungen
geschaffen, wir haben keine Sponsoren
gefunden, die uns das finanzieren würden.
Das wäre gar nicht so teuer gewesen,
und nun sind leider die Baugenehmigungen
zunächst mal auf Eis gelegt
worden, aber das wäre ganz wichtig.
Ich muss dazu sagen: Es gibt ein
Projekt in Charlottenburg, vielleicht
kennt der eine oder andere das.
Das ist das neue Besucherzentrum, was
die Stiftung Schlösser & Gärten initiiert
hat, da gab es einen Wettbewerb.
Da ist ein Wettbewerbsergebnis
gewesen, mit einem gläsernen Bau
in der Verlängerung der kleinen
Orangerie, . Das soll natürlich die
Attraktivität des Schlosses Charlottenburg
und seiner Sammlungen steigern.
Wir haben da mit dem Professor Vogtherr
eingehend und seinem Architekten
diskutiert und haben das also nicht
befürwortet, weil dieses, ja, Bauwerk,
was natürlich auch schon ein Volumen hat,
die vorhandene Sichtachse -und es gibt
Sichtachsen, wenn sie vor dem Schloss
stehen - einmal zum Knobelsdorff-Flügel
und einmal zur großen Orangerie . Diese
Sichtachse zur großen Orangerie wird
dadurch quasi nicht mehr sichtbar sein.
Aber, Medien und Politiker haben das zur
Kenntnis genommen, es wird gearbeitet
und wahrscheinlich nächstes Jahr ist der
Spatenstich für dieses Besucherzentrum.
Okay, die Museen erhoffen sich dann
natürlich einen Synergieeffekt, wenn
man da im Besucherzentrum ist, da
gibt's dann natürlich oft Flyers etc.
und wird darauf aufmerksam
gemacht, dass dort auf der anderen
Straßenseite des Spandauer Damms das
Kulturzentrum liegt mit seinen Museen.
Wenn der Spandauer Damm nicht
dazwischen wäre, dann müsste
man gar keine Flyer haben
...
Dann könnte man natürlich richtig
fußläufig dahin wandern und
müsste nicht erst zur Ampel gehen
und warten, dass es Grün wird.
Das würde sich wahrscheinlich von
alleine irgendwie so verteilen.
Ja, ja, ja, genau.
Vereine brauchen ja ganz
unterschiedliche Fähigkeiten und
Talente bei ihren Mitgliedern.
Ich nehme an, es reicht,
interessiert zu sein.
Man muss zur Eosander Gesellschaft nicht
schon umfangreiches Wissen zu Geschichte
und Architektur mitbringen, oder?
Nein, muss man nicht.
Wir haben ja auch kleine Broschüren,
das ist jetzt kein Flyer, aber
wir haben auch kleine Broschüren,
wir haben natürlich Material.
Wenn jemand daran interessiert
ist, kann er das natürlich haben.
Das kann man auch alles
intensivieren, und wir haben auch
mal Vorträge gehalten und so weiter.
Das kann man alles noch mal wieder
intensivieren und den Leuten
nahebringen, aber man muss nicht
unbedingt alles wissen, was dazugehört.
Gibt’s irgendwelche Voraussetzungen
für die Mitgliedschaft oder
steht's erstmal allen offen?
Das steht allen offen, die Mitgliedschaft.
Wie sind ein ganz billiger Verein: Wir
haben nur 24 Euro pro Jahr, mehr nicht.
Wir sind aber gemeinnützig, und man kann
Mitgliedsbeiträge und Spenden steuerlich
absetzen, das sind wir seit Jahren.
Wo gibt’s denn dann mehr Informationen
noch über die Eosander Gesellschaft?
Ja, die gibt es natürlich, sagen
wir mal, in der Vereinsadresse.
Das ist die Frankenallee 14.
Da kann man sich informieren, bei mir.
Oder aber, ach so, Sie wollten
auf ‘ne Website gehen ... Es gibt
eine Internetseite der Eosander
Gesellschaft, die ist im Augenblick
...
Im Umbau, vielleicht
...
Im Umbau, genau.
Die ist unterbrochen, die
muss repariert werden.
Wird ja bestimmt bald wieder zurück sein.
Könnte sein, man kann aber auch auf der
Website von architekt-stockhaus.de gucken.
Das ist eine Broschüre über
seine Planung und Bauten.
Und da gibt es natürlich eine Stelle
"Bürgerschaftliches Engagement" und da
wird in kurzen, knappen, aber sehr präzise
geschrieben, die Eosander Gesellschaft,
die Wegmarke, die Kultur-Magistrale,
das Buch, was wir beide gemacht haben,
und die Charlottenburger Brücke.
Da kann man sich wunderbar informieren.
Ja, das sag ich jetzt:
Danke fürs Mitmachen
Gut.