Schutz von Wildbienen auch auf lokaler Ebene
Monokulturen, Verlust von Grünflächen und Konkurrenz durch Honigbiene
31.12.2023 16 min Oliver Springer
Zusammenfassung & Show Notes
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In dieser Folge von "Charlottenburg in Bewegung" geht es um den Schutz von Wildbienen. Dazu spricht Oliver Springer mit Stefanie Beckers von der FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf. Die Fraktion hat einen Antrag mit dem Titel Strategien für Wildbienen und andere Bestäuber in Charlottenburg-Wilmersdorf" in die BVV eingebracht.
Stefanie Beckers erklärt, dass die Unterstützung der Wildbienen notwendig ist, da ca. 39,9% der Bienenarten in Berlin gefährdet sind. Sie betont die Vielzahl der Wildbienenarten, die sich häufig erheblich von der Honigbiene unterscheiden. Wildbienen spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Obstbäumen und anderen Pflanzen.
Auch wenn der Begriff etwas anderes vermuten lässt: Die meisten Wildbienen sind deutlich weniger aggressiv als die Honigbiene, was unter anderem daran liegt, dass viele von ihnen als Solitärbienen leben und im Gegensatz zur Honigbiene keinen Stock und keine Königin zu beschützen haben. Ein weiterer Unterschied ist, dass sie selten einen Stachel haben, der die menschliche Haut durchdringen könnte.
Der Schutz der Wildbienen geht weit über den Tier- und Naturschutz hinaus, denn die Bestäubungsleistung der Bienen hat einen hohen wirtschaftlichen Wert.
Probleme bereiten den Wildbienen unter anderem der Verlust von Grünflächen, Monokulturen und die Konkurrenz mit Honigbienen. Der Antrag der FDP-Fraktion zielt darauf ab, das Bewusstsein für einen besseren Schutz der Wildbienen auf lokaler Ebene zu schärfen, wobei die Konkurrenz durch die Honigbiene ein besonders wichtiger Aspekt ist.
Obwohl es sich um ein globales Problem handelt, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, auf lokaler Ebene etwas zu tun. Mögliche Lösungsansätze sind Bildung, Sensibilisierung der Bürger und Maßnahmen zur Reduzierung der Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen.
Es wird auch erwähnt, dass die Bürger selbst aktiv werden können, um die Wildbienen zu unterstützen, z.B. durch die Wahl von regionalen und natürlichen Produkten.
Stefanie Beckers erklärt, dass die Unterstützung der Wildbienen notwendig ist, da ca. 39,9% der Bienenarten in Berlin gefährdet sind. Sie betont die Vielzahl der Wildbienenarten, die sich häufig erheblich von der Honigbiene unterscheiden. Wildbienen spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung von Obstbäumen und anderen Pflanzen.
Auch wenn der Begriff etwas anderes vermuten lässt: Die meisten Wildbienen sind deutlich weniger aggressiv als die Honigbiene, was unter anderem daran liegt, dass viele von ihnen als Solitärbienen leben und im Gegensatz zur Honigbiene keinen Stock und keine Königin zu beschützen haben. Ein weiterer Unterschied ist, dass sie selten einen Stachel haben, der die menschliche Haut durchdringen könnte.
Der Schutz der Wildbienen geht weit über den Tier- und Naturschutz hinaus, denn die Bestäubungsleistung der Bienen hat einen hohen wirtschaftlichen Wert.
Probleme bereiten den Wildbienen unter anderem der Verlust von Grünflächen, Monokulturen und die Konkurrenz mit Honigbienen. Der Antrag der FDP-Fraktion zielt darauf ab, das Bewusstsein für einen besseren Schutz der Wildbienen auf lokaler Ebene zu schärfen, wobei die Konkurrenz durch die Honigbiene ein besonders wichtiger Aspekt ist.
Obwohl es sich um ein globales Problem handelt, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, auf lokaler Ebene etwas zu tun. Mögliche Lösungsansätze sind Bildung, Sensibilisierung der Bürger und Maßnahmen zur Reduzierung der Konkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen.
Es wird auch erwähnt, dass die Bürger selbst aktiv werden können, um die Wildbienen zu unterstützen, z.B. durch die Wahl von regionalen und natürlichen Produkten.
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Transkript
Charlottenburg in Bewegung.
Ich bin Oliver Springer, wir sprechen
in dieser Folge über den Schutz
von Wildbienen bei uns im Bezirk.
Zu Gast ist dafür Stefanie Beckers
von der FDP-Fraktion in der
BVV Charlottenburg-Wilmersdorf.
Hallo.
Hallo Herr Springer, ich grüße Sie
herzlich und freue mich, dass ich
an dieser Folge teilnehmen darf.
Ich freue mich auch und bin
gespannt, was wir erfahren werden.
Am besten stellen Sie sich
selbst erst mal kurz vor.
Ja, mein Name ist Stefanie Beckers und
ich bin Mitglied der FDP-Fraktion in
der Bezirksverordnetenversammlung in
Charlottenburg-Wilmersdorf und hier
unter anderem Sprecherin für Umwelt,
Grünflächen, Natur und Klimaschutz.
Ihre Fraktion in
Charlottenburg-Wilmersdorf hat
einen Antrag in die BVV, also die
Bezirksverordnetenversammlung,
eingebracht, der folgenden Titel
trägt - ich hol mal Luft: "Strategien
für Wildbienen und andere Bestäuber
in Charlottenburg Wilmersdorf".
Bevor wir ins Detail gehen, so
kurz auf den Punkt gebracht.
Warum brauchen die
Wildbienen Unterstützung?
Die Wildbienen brauchen deswegen unsere
Unterstützung, weil tatsächlich der
Anteil der gefährdeten Bienenarten in
Berlin bereits bei 39,9 % liegt und
die Wildbiene aufgrund verschiedener
Faktoren, auf die wir dann gleich
eingehen werden, gefährdet ist, die
man aber auch gut beeinflussen kann.
Wenn es um Bienen geht, dann denken, ja,
wir meist an die Honigbiene, die natürlich
eine große Bedeutung für uns Menschen hat.
Aber es gibt sehr, sehr - und ich
sage es noch mal - sehr viele Arten
mehr, die zum Teil ganz anders
aussehen und auch ganz anders leben.
Ja, das stimmt.
Also, die meisten denken - wahrscheinlich
allein schon aus Kindheitserinnerungen
- an die Biene Maja und an Bienen,
die im Stock leben, Honig sammeln
oder besser gesagt Nektar und
Pollen sammeln, Honig machen, dort
ihre Kinder im Stock aufziehen.
Und das ist so eigentlich das vorrangige
Bild der Biene, die wir im Kopf haben,
aber die wild lebenden Arten unterscheiden
sich doch da tatsächlich immens von
diesem Bild, das wir im Kopf haben.
Die meisten Wildbienen leben allein
als Einsiedler in Erdlöchern,
in Pflanzenstängeln, in sogar
kleinen Schneckenhäusern.
Sie sind sehr viel kleiner,
sie sehen unterschiedlich aus.
Also, wir hatten im letzten Sommer
tatsächlich ein Phänomen, dass es sogar
eine Wildbienenart aus Österreich bis
nach Berlin geschafft hat, die sehr
selten bei uns ist, also eine Holzbiene,
die schwarz ist und blau schimmert, wo
viele gefragt haben Oh Gott, was ist
denn das eigentlich für ein Insekt?
Das ist so etwas, wo sehr viel
Aufklärungsarbeit auch erst mal
gemacht werden muss von der Optik.
Wie unterscheiden sich diese verschiedenen
Arten und wofür sind sie auch wichtig?
Wildbiene ... Das klingt dem Namen
nach gefährlicher als Honigbiene,
aber das Gegenteil ist ja der Fall.
Ja, das Gegenteil ist eigentlich der
Fall, denn die Wildbienen (zum größten
Teil) sehr viel weniger aggressiv
als die klassische Honigbiene,
die meistens auch sich schneller
verteidigt oder auch ihren Stock
verteidigt, ihr eigenes Volk verteidigt.
Die Wildbienen haben in vielen Fällen
einen sehr viel schwächeren Stachel.
Die sogenannte Sandbiene, die auch in
Erdlöchern lebt, wie der Name es schon
klassischerweise sagt, deren Stachel
ist so schwach, die können nicht mal
die menschliche Haut durchdringen.
Und von daher braucht man sich also
nicht zu erschrecken oder auch nicht
ängstlich sein, wenn jetzt zum Beispiel
auf dem Balkon, auf dem man sitzt, mit
einem Mal also eine Wildbiene auftaucht.
Das wäre etwas sehr Positives
und nichts, was einem
tatsächlich Angst einflößen muss.
Eines haben die Wildbienen mit der
Honigbiene allerdings gemeinsam:
Sie sind wichtige Bestäuber.
Warum ist das auch für
den Menschen wichtig?
Das ist für uns ganz besonders
wichtig, weil die Wildbiene, also die
Wildbiene ist früher wach oder schlüpft
früher, als die klassische Honigbiene.
Und bestäubt insbesondere also
fast alle unsere Obstbäume.
Es gibt also die Apfelblüte,
Kirschblüten, die Erdbeeren.
Diese Arten werden von Wildbienen
bestäubt und nicht von der Honigbiene.
Und sind daher natürlich insbesondere
für den Ertrag von Obstsorten ... Das
ist, ja, eigentlich den meisten Menschen
unbekannt, vielleicht diejenigen, die
bei uns im Bezirk einen Schrebergarten
haben, die werden das vielleicht eher
beobachten können, aber der normale
Charlottenburg-Wilmersdorfer mit einem
Balkon, kann das selten beobachten.
Unbezahlte Arbeit wird ja oft zu
wenig wertgeschätzt, das kennen wir.
Würden wir die Bienen für ihre
wichtige Arbeit bezahlen, dann
wäre das ja eine ganze Menge Geld.
Also, ich habe mal so ein bisschen
im Vorfeld unseres Gesprächs geguckt.
Die Naturschutzorganisation WWF, die
beziffert den wirtschaftlichen Wert der
Bestäubungstätigkeit, das ist auch ein
schöner Begriff, ist durch Bienen, in
dem Fall dann alle zusammen Wildbienen
und Honigbienen, für Deutschland
auf 3,8 Milliarden Euro im Jahr und
weltweit sogar 577 Milliarden Euro.
Worauf ich dabei hinaus will,
ist es geht bei dem Thema nicht
nur um Tier- und Naturschutz.
Das geht natürlich Hand in Hand.
Also ich glaube, dafür ist das
Bewusstsein mittlerweile tatsächlich
bei den meisten Menschen also geschärft.
Aber es ist tatsächlich, wie Sie
sagen oder wie ich gerade schon gesagt
habe, diese Bestäubertätigkeit, vor
allen Dingen der Obstbäume und also
verschiedener Obstsorten, hat natürlich
sehr viel nachher mit dem Ertrag oder
auch mit der Befruchtung anderer Bäume
zu tun oder zur Fortpflanzung von
Pflanzen, aber auch vom Lebensraum,
der sich für andere Tiere ergibt.
Es ist natürlich immer ein Kreislauf
und eine Nahrungskette und wäre
natürlich auch ein wirtschaftlicher
Verlust zu verzeichnen, wenn wir diese
Arten - nicht ganz verlieren, das würden
wir wahrscheinlich nicht - aber doch
insoweit schmälern würden, dass diese
Bestäubertätigkeiten nicht mehr von
diesen Insektenarten ausgeführt werden.
Und ich weiß nicht, ob Sie oder auch die
Zuhörer einmal gesehen haben: Es gibt
also bereits in China Obstplantagen,
die mit Drohnen befruchtet werden.
Da weiß man nicht so genau, ist es ein
Testprojekt oder ist also tatsächlich
durch Umweltzerstörung es dort bereits so,
dass diese Arten das nicht mehr leisten.
Aber das ist so etwas, das
ist ein wirklich unglaublich
abschreckendes Beispiel.
Und wenn man es tatsächlich auch mal
jetzt gesehen hat, da weiß man auch nicht,
was geht uns da tatsächlich verloren?
Auch an biochemischen Vorgängen, die wir
im Moment noch gar nicht erfassen können
oder wissenschaftlich noch nicht behandelt
sind, inwieweit es auch ja Kommunikationen
gibt zwischen Insekten oder sozusagen
Nachrichtenverbreitung, die vielleicht
durch diese Tiere auch geleistet wird.
Also, es ist ein sehr, sehr breites
Feld, wo wir mit Sicherheit an vielen
Stellen sogar auch noch am Anfang
stehen, weil diese Wildtierarten
bisher wenig im Fokus waren.
Wenn jetzt wichtige Bestäuber
wie Wildbienen verdrängt werden
beziehungsweise keine geeigneten
Lebensräume mehr finden ... Ja, wir
haben es ja schon so ein bisschen
gestreift, welche Auswirkungen das
auf die Menschen hat, dann muss man
vielleicht Drohnen einsetzen oder
vielleicht werden, ja, vielleicht
müssen wir doch irgendwie das selbst
machen, an den, an den Bäumen, wer weiß.
Gibt es auch andere Aspekte
vielleicht, die wir dann auch
nicht angesprochen haben?
Auf jeden Fall wird das
Problem bestimmt unterschätzt.
Ja, also es ist, wie gesagt, auch,
also die Wildbiene, oder sagen
wir mal, das sind ja auch andere
Insekten, die diese Bestäubertätigkeit
auch ausführen, das ist natürlich
immer ein ökologischer Kreislauf.
Also, wir haben Tiere, die ebenfalls,
diese leeren Gänge der Nester, die
die Wildbienen haben, mitbenutzen,
die auch Wildbienen fressen.
Also, es sind ja immer
ökologische Abhängigkeiten.
Und wenn wir ein Element aus dieser
Kette herausnehmen, dann hat das
selbstverständlich nicht nur auf
unseren Ertrag und unsere, also uns
selbst Einfluss, sondern natürlich
auch auf die Natur insgesamt.
Und hier dann eben auch wieder
teilweise auf andere Erträge,
die von den Tieren abhängen, die
wir dadurch dann mit zerstören.
Bevor wir über mögliche Lösungen
sprechen ... Es ist wichtig
festzuhalten: Die Wildbienen haben
ja mehr als nur ein einziges Problem.
Ja, die Wildbienen haben
nicht nur ein Problem.
Also, sagen wir mal, das ist tatsächlich
an mehreren Fronten sozusagen zu kämpfen.
Wir haben einmal den Verlust
natürlich der Grünflächen ... Oder der
Monokulturen, dass wir nicht mehr dieses
breite Spektrum an Pflanzen haben,
insbesondere natürlich in den Städten.
Das ist jetzt kein neues Problem.
Ich glaube, da ist tatsächlich in den
letzten Jahren auch das Bewusstsein schon
geschärft worden, dass man sagt, : Wir
müssen nicht nur klimaangepasst die
Bepflanzung vornehmen, sondern auch
etwas pflanzen, was für Wildinsekten
infrage kommt, sondern, es sind auch
diese Faktoren, dass man zum Beispiel
in den letzten Jahren insbesondere die
Honigbiene durch verschiedene Projekte
auch in den Städten sehr gefördert hat,
sozusagen die kleine Imkerei auf dem, ja,
auf Balkonen oder auch auf Flachdächern
oder Schulprojekte, die natürlich
eigentlich für die Schüler wunderbar sind.
Aber wir haben dadurch die Honigbiene
gestärkt und teilweise damit die Wildbiene
geschwächt, weil wir hier natürlich auch
eine Konkurrenzsituation haben, denn: Die
Honigbiene ist größer, sie frisst mehr.
Und es gibt verschiedene Wildbienenarten,
die teilweise tatsächlich nur auf
eine Pflanze spezialisiert sind.
Wenn wir dort mit einem Mal also
verschiedene Projekte haben oder
die Honigbiene also dort zahlenmäßig
gestärkt wird, dann finden die
Wildbienen tatsächlich weniger
oder gar nichts mehr zu fressen.
Und dann haben wir eben
dort auch einen Verlust.
Darum ging, auch unser Antrag,
insbesondere, dass man hier eben
schauen muss: Wo habe ich denn so eine
Konkurrenz zwischen Wildbienen und
Honigbiene, also auf welchen Flächen ist
das so und haben wir bestimmte Areale,
wo wir tatsächlich gesichert mehrere
oder viele Sorten von Wildbienen und
anderen Bestäubern haben, die dann dort
auch einen speziellen Schutz brauchen?
Und wie so oft hat auch dieses
Thema globale Dimensionen.
Wir haben ja gerade
auch China angesprochen.
Warum ist das jetzt ein Thema für
die Lokalpolitik und was genau
steht im Antrag Ihrer Fraktion?
Also, es ist ja wichtig, dass wir
auf unseren Grünflächen auch diese
Biodiversität und diese verschiedenen
Populationen schützen, . Diese
Schwierigkeiten haben wir in
verschiedenen ländlichen Regionen
auch, insbesondere durch Monokulturen.
Aber es ist eben wichtig, dass wir auch
im Bezirk und auch vor allen Dingen in
den Randbezirken, in den Schrebergärten,
auf den Balkonen, darauf aufmerksam
machen, dass wir diese gefährdeten Arten
haben, denn: Auch in den Städten brauchen
wir verschiedene Bestäuberarten, also
zum Beispiel "Karls Erdbeerhof" oder
alle, die hier drumherum verschiedene
Ackerflächen haben oder Obstplantagen
haben, sind ja genau so auf diese
Wildbienen angewiesen wie auf dem Land.
Und, wie gesagt, auch in den Städten
haben wir diese verschiedenen
Abhängigkeiten, auch unter verschiedenen
Insekten oder Tierarten, und darum
ist das selbstverständlich in
unserem Bezirk auch schützenswert.
Ich habe gesehen im Antrag, also
alles habe ich jetzt nicht im Kopf,
aber zum Beispiel im Bereich der
Bildung lässt sich da auch ansetzen,
damit dann was in Gang gesetzt wird.
Ja, wir brauchen natürlich
eine Information der Bürger.
Wir brauchen zum einen Flächen, wo
Wildbienen oder Bestäuberarten sich
wohlfühlen und sich auch vermehren können
oder auch Nester bauen können, sagen wir
mal Pflanzen finden, die sie ernähren.
Aber wir brauchen dann tatsächlich
auch eine Information, was wir
dort machen, weil: Diese Flächen
meistens natürlich wild aussehen für
Wildinsekten und viele Bürger auch
daran Anstoß nehmen oder es nicht
verstehen, warum dort nicht gemäht wird.
Das ist das eine, da braucht
man Information und Aufklärung,
zum anderen braucht man die
Sensibilisierung für diese Problematik.
Und wir brauchen, und das war auch unser,
sagen wir mal, das Hauptanliegen unseres
Antrages jetzt, eine Sensibilisierung für
diese Konkurrenzhaltung zur Honigbiene.
Wir brauchen eine Ausbildung jetzt auch im
Grünflächenamt, bei den Veterinärämtern,
dass darauf geachtet wird, wenn wir
jetzt eine Imkerausbildung haben oder
die Imker, die wir im Bezirk haben, oder
Wanderimker, die wir ja auch unterstützen
oder auch bestimmte Honigbienen-Projekte
unterstützen, dass wir eben auch da
aufklären, dass wir also Flächen nicht
überbelasten mit der Honigbiene, dass
wir bestimmte Flächen auch freihalten
müssen, also von Honigbienen.
Dass wir insbesondere bei den
Veterinärämtern Fortbildungen haben, dass
man weiß, welche Krankheiten übertragen
Honigbienen auch auf Wildbienen.
Das ist etwas, wo wir nachschärfen
müssen, weil das war bisher
noch nicht so im Fokus.
Politik und Behörden können also im
Bezirk und darüber hinaus was machen,
was können die Bürger selbst tun?
Die Bürger können selbstverständlich
in dem, was sie anpflanzen, die
Wildbiene oder diese wild lebenden
anderen Bestäuberarten unterstützen.
Dabei gilt eigentlich die Faustregel:
Je schlichter oder je, sagen wir mal,
ursprünglicher die Blumenart ist, die
man anpflanzt und auch, je regionaler
die Blumenart ist, die man anpflanzt,
desto besser ist es für die Wildbiene.
Also keine gefüllten Blumen, keine
Blumen, die besonders, ja, exotisch
sind, also alles mit offen liegenden
Stempeln und, sagen wir mal, Blattformen
und Blütenform, wo Wildbienen also
einen guten Zugang haben können.
Es gibt da wunderbare Listen, zum Beispiel
bei der Deutschen Wildtierstiftung oder
natürlich im Internet, wo man sich kundtun
kann bei der Deutschen Wildtierstiftung
auf verschiedenen Umweltseiten, welche
Pflanzenarten insbesondere infrage kommen.
Aber sagen wir mal, im Schrebergarten
ist es natürlich zum Beispiel
der Sommerlieder, verschiedene
Glockenblumenarten, Salbei, Thymian,
also Kräuterarten, alles, was dort
ursprünglich blüht, ist für unsere
Wildbienen einfach wunderbar.
Dann sage ich jetzt: Danke fürs Mitmachen.
Ich danke Ihnen und ich hoffe, den
Hörern hat es ein bisschen Spaß gemacht.
Und bei der nächsten Blumenauswahl
wird ein bisschen drauf geachtet.
Wahrscheinlich schon.