Spitze in der Charlottenburger Suarezstraße
Historische Bekleidung, Textilien & Accessoires
08.12.2023 22 min Oliver Springer
Zusammenfassung & Show Notes
Möchtest Du als Gast dabei sein und Dein Geschäft, Deinen Verein, Deine Stadtteilinitiative oder ein anderes Projekt vorstellen, nimm einfach Kontakt mit uns auf!
In dieser Folge von "Charlottenburg in Bewegung" spricht Oliver Springer mit Katharina Göres vom Geschäft "Spitze", das sich auf historische Kleidung, Textilien und Accessoires insbesondere aus der Zeit von 1860 bis 1960 spezialisiert hat.
Die heutige Inhaberin hat das Geschäft vor einigen Jahren von Herbert Lorenz Mayr und Axel Noltekuhlmann übernommen, die es am 1. Mai 1985 gegründet haben.
Die Waren stammen aus ganz unterschiedlichen Quellen. Zum Teil bekommt Katharina Göres sie von Privatpersonen, die sie ihr anbieten, zum Teil von Auktionen oder Märkten.
Katharina Göres erklärt, dass sie die Kleidungsstücke vor dem Verkauf sorgfältig prüft, reinigt und gegebenenfalls repariert. Sie betont, dass historische Textilien mit kleinen Mängeln oft noch als Zeitdokumente betrachtet werden können und dass sie auch repariert oder verändert.
Das Angebot von "Spitze" umfasst eine große Vielfalt an historischen Kleidungsstücken, Textilien und Accessoires. Dazu gehören Kleider, Röcke, Jacken, Mäntel, Hüte, Schuhe, Schmuck, Taschen und Schirme. Die Stücke stammen aus verschiedenen Ländern und Epochen und sind in unterschiedlichen Preisklassen erhältlich. Die Preise im Laden variieren stark und beginnen bei 5 Euro und reichen bis zu 1.700 Euro für besondere Stücke wie ein Paillettenkleid aus den 20er Jahren.
Die Kundschaft von "Spitze" ist breit gefächert. Theater, Film und Fernsehen gehören ebenso dazu wie Sammler, Modeinteressierte und Menschen, die etwas für Hochzeiten oder andere besondere Anlässe suchen.
Das Geschäft befindet sich in der Suarezstraße 53 in Berlin-Charlottenburg, die auch als Berliner Antikmeile bekannt ist. Es ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Das Geschäft hat zwei reguläre Öffnungstage, Freitag und Samstag. Ankaufs- und Beratungstermine finden (nach vorheriger Vereinbarung) auch außerhalb der Öffnungszeiten statt.
Die heutige Inhaberin hat das Geschäft vor einigen Jahren von Herbert Lorenz Mayr und Axel Noltekuhlmann übernommen, die es am 1. Mai 1985 gegründet haben.
Die Waren stammen aus ganz unterschiedlichen Quellen. Zum Teil bekommt Katharina Göres sie von Privatpersonen, die sie ihr anbieten, zum Teil von Auktionen oder Märkten.
Katharina Göres erklärt, dass sie die Kleidungsstücke vor dem Verkauf sorgfältig prüft, reinigt und gegebenenfalls repariert. Sie betont, dass historische Textilien mit kleinen Mängeln oft noch als Zeitdokumente betrachtet werden können und dass sie auch repariert oder verändert.
Das Angebot von "Spitze" umfasst eine große Vielfalt an historischen Kleidungsstücken, Textilien und Accessoires. Dazu gehören Kleider, Röcke, Jacken, Mäntel, Hüte, Schuhe, Schmuck, Taschen und Schirme. Die Stücke stammen aus verschiedenen Ländern und Epochen und sind in unterschiedlichen Preisklassen erhältlich. Die Preise im Laden variieren stark und beginnen bei 5 Euro und reichen bis zu 1.700 Euro für besondere Stücke wie ein Paillettenkleid aus den 20er Jahren.
Die Kundschaft von "Spitze" ist breit gefächert. Theater, Film und Fernsehen gehören ebenso dazu wie Sammler, Modeinteressierte und Menschen, die etwas für Hochzeiten oder andere besondere Anlässe suchen.
Das Geschäft befindet sich in der Suarezstraße 53 in Berlin-Charlottenburg, die auch als Berliner Antikmeile bekannt ist. Es ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Das Geschäft hat zwei reguläre Öffnungstage, Freitag und Samstag. Ankaufs- und Beratungstermine finden (nach vorheriger Vereinbarung) auch außerhalb der Öffnungszeiten statt.
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Transkript
Charlottenburg in Bewegung.
Ich bin Oliver Springer, zu Gast
ist heute Katharina Göres von
"Spitze" in der Suarezstraße.
Hallo.
Hallo!
Bevor wir ins Detail gehen, beschreib
am Besten selbst in, also ganz wenigen
Worten, was es in deinem Laden gibt.
Ganz kompakt könnte man sagen historische
Bekleidung, Textilien und Accessoires.
Und ein bisschen weniger kompakt,
noch so an Kategorien vielleicht.
Ja, also detailliert könnte
man sagen: Unter historischer
Bekleidung versteht man eben
Kleidungsstück-Originale - Kleidungsstücke
aus den verschiedenen Jahrzehnten.
Und das heißt also wirklich: keine
Kostüme in dem Sinne, wie man sie im
Theater findet oder was Angefertigtes
speziell historisch, sondern eben original
Kleidung, die Menschen in den jeweiligen
Zeiträumen tatsächlich getragen haben.
Bei Textilien, da fällt zum Beispiel Tisch
und Bettwäsche mit rein oder Deckchen
oder eben auch andere textile Dinge wie
Handschuhe, wenn sie denn textil sind.
Und bei den Accessoires gibt es
wirklich eine große Breite von
Taschen, Hüten, Schuhen über
Fächer, Modeschmuck - Accessoires!
Bei den Accessoires gibt es eine
große Breite, die man benennen
kann jetzt mal ganz exemplarisch:
Taschen, Hüte, Schuhe, Modeschmuck,
Schirme, zum Beispiel, Schuhe.
Und wieso ausgerechnet der
Zeitraum zwischen 1860 und 1960?
Das ist historisch bedingt durch
die Gründer dieses Geschäftes.
Das Geschäft existiert
ja nun schon eine Weile.
Am 1.
Mai 1985 wurde es gegründet,
und die beiden Gründer Herbert
Lorenz Mayr und Axel Noltekuhlmann
haben sich eben überlegt, eine
Spanne zu ziehen von 100 Jahren.
Das älteste Stück, was man hier im
Geschäft finden kann, ist aus der
Zeit um 1860, und es endet 1960 - im
Groben - also, da gibt's natürlich auch
Ausreißer, oder man kann auch bis Ende
der 60er Jahre sagen, doch denke ich
aus dem Grunde auch - nicht nur um die
100-Jahres-Spanne zu haben - sondern
weil dann auch viele Dinge sich
gerade im Textilen verändert haben die
Stoffqualität, die Art der Fertigung etc.
Gibt es auch neue Sachen, die
alt aussehen, oder gibt es bei
"Spitze" ausschließlich Originale?
Es gibt auch Kleidungsstücke oder
überhaupt Dinge, auch Accessoires, die
neueren Datums sind und alt aussehen.
Ganz neue Dinge wird man
hier aber nicht finden.
Also man findet nichts aus den 90ern.
Sagen wir so ... Also es gibt Replika
aller Art aus den 80ern, spätestens.
Und sind die Sachen überwiegend gebraucht
oder sind das Restposten von damals?
Wie, wie kann ich mir sowas vorstellen?
Es gibt beides.
Überwiegend sind es gebrauchte,
bereits getragene oder genutzte Dinge.
Es gibt aber auch Artikel, die noch
nie genutzt wurden, die eben so
sind, wie sie die Fabrik das Atelier
oder was auch immer verlassen haben.
Dann waren sie irgendwo für 50
oder 100 Jahre in einer Box.
Zum Beispiel, genau.
Oder eben ... ja in Boxen,
in Truhen ... unnangetastet.
Und wie finden die Sachen
dann den Weg in deinen Laden?
Da gibt es ganz unterschiedliche Wege: Im
Prinzip kann man in der Basis sagen, dass
sehr viele Menschen auf mich zukommen und
hierher kommen und mir etwas anbieten.
Das macht den größten Teil aus.
Also, wenn jetzt zum Beispiel jemand
verstirbt, werden Wohnungen geräumt,
da werde ich manchmal auch direkt in
die Wohnung gerufen, um zu schauen,
ob da was für mich dabei ist.
Und die Motivation der meisten Menschen,
die eben auf diesem Weg zu mir stoßen,
ist zu sagen: "Das soll nicht im Container
landen", was ja häufig passiert, wenn
dann schnell was geräumt werden muss.
Es gibt dann aber auch Sammler, die
dann auch sagen, sie haben jetzt
niemanden, dem sie das überlassen
können und auch die Sorge haben, dass
es im Müll landet, die kommen hierher.
Es gibt sicherlich auch die
Möglichkeit, das nutze ich
auch, auf Märkten zu schauen.
Auch Auktionen sind eine Option,
wenn ich gezielt etwas suche
oder wenn es Sinn ergibt, weil
eine bestimmte Nachfrage besteht.
Und ist es schwierig, das - den
Bedarf zu decken oder ist das
Angebot eigentlich groß genug?
Das Angebot an sich ist groß genug.
Das hat sich auch sehr stark verändert.
Ich weiß nicht, ob das eben auch mit
der Coronazeit zusammenhängt, aber
die Angebote erfolgen heutzutage
wirklich auf täglicher Basis, was auch
gar nicht so einfach ist zu händeln.
Das war definitiv früher nicht
so, das war etwas rarer gesät.
Natürlich ist nicht immer alles passend,
aber viele Angebote sind tatsächlich
gut, und das macht es auch ein bisschen
schwierig, einfach die Kapazität an
Raum und auch finanziellen Mitteln
damit irgendwie in Einklang zu bringen.
Kauft ihr auch Waren an, die in privatem
Besitz sind und sagen wir mal, wenn
jemand seinen Dachboden aufräumt und
da jetzt was spontan gefunden hat, ohne
dass er sonst irgendwie jemals schon
irgendwas verkauft hätte, so ... also
wirklich Leute, die Privatsachen
gefunden haben, das sind auch Quellen?
Ja, also im Prinzip würde ich das
beides als privat bezeichnen, denn
wenn jemand einen Dachboden räumt,
ist es meistens auch eine Privatperson
oder eine Familie, die das macht.
Also ich habe jetzt selten direkten
Kontakt zu Räumungsunternehmen.
Es gibt hier in der Straße
natürlich Händler, die Räumungen
machen, die mich dann auch
manchmal rufen, das gibt's schon.
Es ist so, dass manche Angebote - oder
die meisten Angebote gehen in eine
Richtung, nämlich hauptsächlich
für Damen, wird viel angeboten.
Hingegen für Herren ist
das Angebot relativ klein.
Es ist historisch wahrscheinlich, weil
die Herren eher aufgetragen haben und
die Sachen irgendwann zerfielen ... Gab’s
dann schon mal nicht so viel für Herren.
Und das, was es gab, da gab es dann
auch noch andere Zeiten, wo es mehr
gab, ist einfach schon in guten Händen.
Und da sieht es eher rar aus.
Also, und manchmal kommen
die Leute sogar und erzählen,
dass sie gerade etwas räumen.
Und dann frage ich nach Herrensachen
und dann sagen die: Nee, das
haben wir weggeschmissen.
Also denen wird nicht so viel Bedeutung
beigemessen, merkwürdigerweise, wie
der Damengarderobe und den Accessoires.
Und repariert ihr auch Dinge,
arbeitet ihr Kleidung auf?
In welchem Zustand überhaupt
kommen die Sachen an bei euch?
Ja, eigentlich gibt es an fast allen
Dingen, die hierher kommen, etwas zu tun.
Also der Gang der Dinge ist,
dass man das sichtet, also nach
der ersten Einkaufssichtung dann
noch mal ganz konkret und schaut:
Was muss eventuell repariert
werden, was muss gereinigt werden?
Also gereinigt werden alle Sachen,
generell, aber manchmal gibt es
ja so speziell Flecken, da muss
man auch noch mal extra ran.
Dann gibt es eben diesen
Prozess, das zu erarbeiten.
Dann wird etwas zum Beispiel
auch gebügelt, und dann wird das
erst ausgepreist und einsortiert.
Und das Reparieren mache ich jetzt
teilweise auch selber, aber ich habe
auch eine Änderungsschneiderin, die ganz
fantastisch mit alten Textilien umgehen
kann, zu der ich dann auch vieles bringe.
Also muss man sich keine Sorgen machen,
wenn man eigentlich ein schönes Stück hat,
an dem aber was kaputt ist, ruhig anbieten
...
Ja, unbedingt!
Ich finde sogar, es wird zu schnell
weggeschmissen, denn historische
Textilien, die irgendwelche Fehler oder
Reparaturstellen haben, sind manchmal
trotzdem als Ganzes wirklich ein - auch
ein Zeitdokument oder etwas, womit man
so oder so noch was machen könnte, auch
wenn man eben das Textil dann nicht
mehr in der Form, wo das Kleidungsstück
vielleicht, maximal zerstört,
nicht mehr in der Form nutzen kann.
Aber ich würde immer erst einmal anbieten.
Wegschmeißen kann man es immer noch.
Auf jeden Fall.
Lass uns über deine Kundschaft sprechen!
Das sind nicht nur Privatleute.
So manches aus eurem Angebot
ist auf einer Theaterbühne oder
im Kino dann auch zu sehen.
Durchaus.
Ich denke, dass dieses Geschäft in 38
Jahren Existenz nicht überlebt hätte,
ohne Theater, Film und Fernsehen.
Das sind schon die Kunden, die
tatsächlich maßgeblich dieses Geschäft
am Leben erhalten haben, über all die
Jahre ... auch wenn sich das jetzt seit
letztem Jahr, seit der Krieg in der
Ukraine läuft, ein bisschen verändert hat.
Da ist der Film doch auch in
eine kleine Krise gerutscht und
ein wenig weggebrochen, aber es
erholt sich ein Glück wieder.
Es gibt dann so Beispiele ...: "The
Monuments Men" hat sich hier Stücke
ausgewählt für den Film oder "The
Grand Budapest Hotel" oder auch neueren
Datums "Babylon Berlin" hat für die
letzte Staffel, aber auch schon für
vorhergehende Staffeln, hier eingekauft.
Oder die Ausstattung hat zum Beispiel
die historischen Schaufensterfiguren,
die historischen Hutständer, Büsten
und Accessoires als Deko ausgeliehen.
Es gibt auch Theaterbühnen, die Schaubühne
- Renaissancetheater, hier in der Stadt oder
auch andere Bühnen bundesweit und auch
im Ausland, ebenso wie Opernhäuser oder
zum Beispiel die Salzburger Festspiele.
Das ist wirklich ein ganz breites Spektrum
an Kunden aus dem künstlerischen Bereich.
Und sonst?
Wer gehört so zu euren Kunden?
Das ist wirklich sehr, sehr bunt.
Es gibt tatsächlich Sammler, die
einfach sich begeistern und dann auch
ganz gezielt nach Stücken suchen.
Dann gibt es Menschen, die einfach
Mode lieben und auch die Qualität der
Stoffe und die Art der Qualität der
Fertigung aus dem historischen Bereich.
Es gibt ebenso Kunden, die
für Hochzeiten etwas suchen,
sowohl Bräute als auch Gäste.
Dann gibt es verschiedene Events wie
Krimidinner, Mottopartys oder eben auch
die bekannte und beliebte Partyreihe
BOHÈME SAUVAGE hier in der Stadt, die
eben diese 20er-Jahre-Partys organisieren.
Das sind so im Großen die
Kunden, die hierherkommen.
Sammler wollen ihre Sachen behalten.
Wer einfach auf eine spezielle
Party geht, der braucht die Sachen
ja nicht unbedingt für immer.
Verkauft ihr nur oder kann
man sich auch was mieten?
Tatsächlich hat sich das hier schon bei
meinen Vorgängern nicht bewährt Kleidung,
die getragen oder eben im Theater, Film,
Fernsehen bespielt wird, zu vermieten.
Das mache ich nicht, da gibt es auch
Adressen in der Stadt, die darauf
spezialisiert sind, die da einfach
auch ganz andere Strukturen haben.
Denn das hat ja auch viel mit
weiterem Aufwand zu tun, die
Sachen dann immer zu reinigen.
Und es kommt auch vieles
nicht in dem Zustand zurück.
Und dann ist immer die Frage, selbst
wenn man sich da vertraglich absichert,
gab es da einfach meist böses Blut,
deswegen nein, vermietet wird nicht.
Dafür, wie gesagt, gibt
es andere Adressen.
So unterschiedlich die Stücke im Sortiment
sind - kannst du uns so einen kleinen
Eindruck von den Preisen vermitteln?
Ja, das kann ich durchaus sagen,
es gibt hier für jeden etwas.
Es geht bei 5 Euro los.
Und ich nenne jetzt mal eines
der teuren Stücke, das ist ein
20er-Jahre-Kleid mit Pailletten in
Fliederfarben, das liegt bei 1.700 Euro.
Also ein ganz großes Spektrum.
Ganz großes Spektrum.
Und ich lege auch Wert drauf, dass
hier für jeden etwas zu haben ist.
Es ist ein ganz großes Spektrum,
und das ist mir auch wichtig, dass
jeder, der hier reinkommt, sich
bei Gefallen etwas leisten kann.
Gemessen daran, aus welcher Zeit
das Warenangebot stammt, ist der
Laden selbst noch nicht historisch,
aber auch auf einem guten Weg dahin.
Du hast jetzt gesagt 35, 37 Jahre
...
38 Jahre.
38 Jahre
...
Also 1.
Mai 1985 ist das Gründungsdatum.
Dann sind sie ja jetzt dieses
Jahr 38 gewesen, das heißt
im nächsten Jahr 39 Jahre.
Und du hast den Laden dann
übernommen, wie hast du den gefunden?
So also, das ist ja nicht irgendwie
so, dass es davon irgendwie 100
gibt ... Und wenn man jetzt das vorhat,
oder hattest du es gar nicht vor
...?
Ich hatte es nicht direkt sofort vor.
Tatsächlich habe ich hier in Berlin,
an der Hanns-Eisler Gesang studiert.
Also mein erlernter Beruf ist der einer
Opernsängerin, Opern-Konzertsängerin.
Und die Begeisterung für Historisches
ist mir vielleicht auch ein bisschen
in die Wiege gelegt, da meine Eltern
beide Kunsthistoriker sind und ich
mit Historie groß geworden bin und
das quasi ständig eingeatmet habe.
Und auch persönlich war ich, hatte ich
immer eine Leidenschaft und ein Interesse
für historische Textilien explizit.
Und auch historische Textil-Techniken,
auch die Maschinerie und
alles, was da so dazugehört.
...Und eben Mode,
Dann hat sich das so langsam
entwickelt, immer mehr?
Also als Hobby lief das immer nebenher.
Ich habe auch schon immer
selber gesammelt, weil mich
das eben begeistert hat.
Und dann war ich aus, ja, verschiedenen
Gründen, habe ich ein bisschen gehadert
mit meinem erlernten Beruf, weil ich auch
gespürt habe, dass das zu dem Zeitpunkt in
meinem Leben nicht mehr ganz gepasst hat.
Ich habe mir Familie gewünscht.
Und das ist ein etwas schwieriger Beruf
mit Familie als reisende freiberufliche
Sängerin ... Und habe aktiv überlegt, was
ich denn noch machen kann in meinem Leben.
Und ich war dann hier 2018 mal wieder hier
im Geschäft und habe mich unterhalten mit
den Eigentümern, und es stand im Raum,
dass sie das Geschäft abgeben wollen.
Und da habe ich auch noch nicht so
ganz konkret drüber nachgedacht.
Ich habe aber meine Karte hiergelassen
und gesagt, dass man mich doch anrufen
könnte, wenn niemand gefunden wird,
der das übernehmen würde, und das haben
die beiden dann tatsächlich getan.
Und in dem Moment kam dann aber
erst die Überlegung, ernsthaft
darüber nachzudenken, das zu machen.
Gab’s so einen kleinen Auweia-Moment?
Ja, es gab einen kleinen
"Oh, oje!"-Moment".
Wirklich ... Das das war eben wirklich
nicht so ganz präsent, vielleicht
ganz unterbewusst, als ich die
Karte hierließ, aber eben wirklich
nicht so konkret, und dann habe ich
gedacht: Warum eigentlich nicht?
Das passt doch perfekt.
Und das ist ja auch ein Geschäft,
was schon ’nen Namen hat.
Ich hab ja hier nicht nur was
neu gestartet, sondern ich habe
was Bestehendes übernommen,
auch den Kundenstamm und
einfach den Bekanntheitsgrad in
der Szene, sag ich jetzt mal.
Das ist auf jeden Fall viel wert, der
Anfang ist ja generell immer schwierig und
...
Richtig, und da konnte ich hier auf
dieser fantastischen Basis aufbauen.
Also was die beiden Herbert Lorenz
Mayr und Axel Noltekuhlmann hier
aufgebaut haben in vielen, vielen
Jahrzehnten, ist wirklich fantastisch
... Leider ist Axel Noltekuhlmannnn
verstorben Ende 2019, war schwer krank.
Aber Herbert Lorenz Meyr, mit
ihm stehe ich in sehr gutem, auch
freundschaftlichem Kontakt mittlerweile,
und wir tauschen uns viel aus, ich
kann auch wirklich viel lernen, immer
wieder, und von den Erfahrungen vieles
erhören, was wichtig ist, einfach
um hier sich weiterzuentwickeln.
Das sind eine gute Voraussetzung.
Gute Voraussetzungen birgt auf jeden
Fall auch die Lage, denn die Suarezstraße
ist ja als Berliner Antikmeile bekannt.
Das stimmt.
Also, dieser Standort ist der dritte
Standort des Geschäftes "Spitze".
Ganz ursprünglich war das
Geschäft in der Pestalozzistraße.
Dann gab es einen Umzug in die
Weimarer Straße, also ist alles hier in
Charlottenburg, aber vor, ich würde jetzt
sagen ungefähr 18 Jahren, ist das Geschäft
hierher umgezogen in die Suarezstraße.
Und es hatte natürlich den großen
Vorteil: Es gibt hier eine wirklich
große Laufkundschaft auch ... Also,
das gab es bei den anderen
Standorten in der Form nicht.
Und dadurch, dass jetzt viele hier eben
in diese Antiquitätenmeile kommen, die
als solche auch bekannt ist, Menschen
können hier von Tür zu Tür gehen und
alles entdecken, was es hier gibt.
Und das bringt natürlich für
jedes einzelne Geschäft Vorteile.
Zumindest mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln ist der Laden
ja auch sehr gut zu erreichen.
Das ist wahr, das muss man
wahrscheinlich so betonen.
Also, das Geschäft liegt in der
Suarezstraße 53, in Berlin-Charlottenburg
und liegt zwischen der
Kantstraße und der Bismarckstraße
beziehungsweise dem Kaiserdamm.
Man kann dieses Geschäft wunderbar
zum Beispiel über die U2, den
Sophie-Charlotte-Platz, erreichen
oder eben mit dem M49-Bus oder
dem X34 vorne auf der Kantstraße.
Oder auch vom S-Bahnhof
Charlottenburg oder Messe-Nord
kann man hier gut hinkommen.
Das ist dann schon ein
ziemlicher Lauf, aber
...
Jaaaaa.
Ungefähr genauso lange, würde
ich sagen, dauert es auch vom
U-Bahnhof Bismarckstraße, da
kann man auch ganz gut laufen.
Das kann man, aber dann kann man
auch noch eine Station weiter bis
Sophie-Charlotte-Platze fahren.
Kommt drauf an, wo, woher man kommt.
Das stimmt.
Parkmöglichkeiten, da muss man
improvisieren, wahrscheinlich?
Ja, man kann Glück haben
...
Du guckst gerade
...
So wie jetzt ist gerade direkt
vor der Tür ein Parkplatz frei.
Aber generell ... Wir haben hier in dem
Bereich noch keine Parkraumbewirtschaftung
und dadurch ist das immer mit etwas
Zeit verbunden und nicht so einfach,
ehrlicherweise, einen Parkplatz zu finden.
Also, am besten laufen,
mit dem Fahrrad kommen oder
...
Ja
...
Oder mit den Öffentlichen
...
Genau.
Wichtig auch: am richtigen Wochentag
in die Suarezstraße kommen, denn ihr
habt ja nicht an jedem Tag offen.
Das ist richtig.
Dieses Geschäft hat zwei
reguläre Öffnungstage.
Das sind einmal Freitag, 14 bis
19 Uhr, und Samstag 12 bis 16
Uhr sowie nach Vereinbarung.
Ich möchte gerne erklären,
warum das so gestaltet ist.
Es ist so, dass der Löwenanteil an
Arbeit darin liegt, Dinge vorzubereiten.
Eben was ich vorhin schon gesagt habe, wie
das mit Kleidungsstücken, aber auch mit
allen anderen Sachen, auch bei Schmuck,
man muss viel reparieren oder reinigen.
Und das alles unterzubringen, also,
wenn ich jetzt die ganze Woche geöffnet
hätte, würde das nicht funktionieren,
dann würde ich nicht zurande kommen
mit der Zeit ... Plus: Es gibt auch
viele Termine unter - also in der
Woche - auch bei Kostümbildern.
Das kann man nicht zu Öffnungszeiten
machen, dann könnte ich die anderen
Kunden nicht ordentlich bedienen.
Und auch Privatkunden kommen mit Terminen
in der restlichen Zeit der Woche.
Das ist einfach so besser zu händeln,
plus, familiär ist es auch einfacher.
Also, zwei Tage geöffnet
...
Jawohl!
Freitag und Samstag dann zu den
Zeiten, die wir genannt haben.
Wir schreiben das auch noch mal auf unsere
Website, aber du arbeitest jeden Tag, das
...
Ich bin außer Sonntag jeden Tag hier.
Nicht, dass da ein
falscher Eindruck entsteht.
Termin, hast du noch mal gesagt: Gerade
auch, wenn man was selbst anbieten will,
sollte man auch nicht unbedingt einfach
so zu den Öffnungszeiten kommen, sondern
dann auch lieber sich vorher melden.
Ja.
Also, da bitte ich um Verständnis,
dass eben Angebote zum Ankauf
wirklich nur mit Termin sein
sollten, denn in den Öffnungszeiten
kann ich dem nicht gerecht werden.
Unabhängig vom Wochentag kann man
natürlich auf die Website draufgucken.
Jawohl, da kann man sich
informieren, da gibt es vor
allen Dingen viel Bildmaterial.
Die Website ist etwas älter, das
wird sicherlich zeitnah auch noch mal
umgestaltet, aber für einen ersten
Eindruck und die wichtigsten Informationen
ist man da sehr gut aufgehoben.
Dann sag am besten die Adresse
...
WWW, Spitze, Minus, Berlin, Punkt,
D, E ... [www-spitze-berlin.de]
Ja, dann: Danke fürs Mitmachen!
Ich danke auch für das
Gespräch, vielen Dank!