17 • Meetings - Fluch und Segen
Zu viele sind überflüssig, keine sind fatal.
03.06.2025 12 min
Zusammenfassung & Show Notes
Warum nerven Meetings so oft, warum sind sie aber trotzdem unverzichtbar? In dieser Episode spreche ich genau darüber und wie Sie Besprechungen so gestalten können, dass sie für Sie und Ihr Team einen echten Mehrwert bieten.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Inspiration beim Hören!
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Transkript
Meetings: Fluch und Segen gleichzeitig. Zu
viele sind überflüssig, keine sind fatal.
In dieser Folge geht’s darum, warum
Meetings oft so nervig sein können,
warum sie aber trotzdem unverzichtbar
sind und wie Sie sie so gestalten können,
dass sie für Sie und Ihr Team
einen echten Mehrwert haben.
[Musik]
Hallo und herzlich willkommen!
Ich bin Maren Gutzmann,
Ihre Sparringspartnerin für
gelassene Unternehmensführung.
Tauchen wir gemeinsam ein in Themen, die
uns als Unternehmerinnen und Unternehmer
täglich begleiten. Und vielleicht
passt ja der heutige Impuls,
um Ihre nächsten Schritte klarer zu sehen,
eine neue Perspektive zu gewinnen oder Ihren
Arbeitsalltag mit etwas mehr Leichtigkeit
zu gestalten. Schön, dass Sie hier sind,
und ich wünsche Ihnen jetzt viel
Freude und Inspiration beim Hören.
[Musik]
Warum Meetings so einen schlechten Ruf haben,
wissen Sie wahrscheinlich selbst nur zu gut.
Entweder, weil Sie selbst zu viele haben und
davon wirklich genervt sind – wie ich schon
am Anfang sagte – oder weil Sie keine haben und
der Meinung sind, die sind sowieso überflüssig.
Tatsächlich ist es aber so, dass ein
Unternehmen ohne Besprechung nicht auskommt,
also ohne dass die Teammitglieder zusammenkommen,
um über konkrete Themen zu sprechen:
Projekte, Organisatorisches usw.
Warum sie so einen schlechten
Ruf haben, liegt häufig daran,
dass sie schlecht vorbereitet
sind. Man weiß also gar nicht,
warum man überhaupt da ist. Oder es gibt
keine klare Zielsetzung, es wird also viel
geredet und nichts entschieden. Manchmal sind
auch die Teilnehmer:innen nicht die richtigen:
Es sind zu viele oder zu wenige, oder sie haben
die falschen Funktionen, die falschen Rollen.
Und dann dieses Ausufernde, dass es keine
Zeitbegrenzung gibt: Es plätschert so dahin,
und Ergebnisse vermisst man. Man hat das
Gefühl, überhaupt nicht voranzukommen,
und am Ende gibt’s dann auch keine klaren To-dos.
Alles bleibt irgendwie in der Luft hängen,
und man hat das Gefühl, eigentlich könnte
man jetzt gleich noch ein Meeting dranhängen.
Außerdem kann es natürlich auch daran liegen,
dass Sie als Unternehmerin oder Unternehmer
auch in Ihren Besprechungen nicht abgeben
wollen oder können. Das heißt: Statt
Ihre Mitarbeitenden einzubinden,
um über das gerade anliegende Thema zu sprechen –
nämlich die Fachleute – übernehmen Sie das alles,
und niemand fühlt sich verantwortlich, auch
nicht die, die eigentlich verantwortlich wären.
Das spricht natürlich jetzt alles irgendwie
gegen Meetings, ich weiß. Aber warum sind
sie trotzdem unverzichtbar? Ich habe es
tatsächlich selbst erlebt. Ich war im
vergangenen Jahr in einem Unternehmen, in dem so
gut wie keine Besprechungen stattgefunden haben.
Es gab zwar ein Status-Quo-Meeting in der
Woche, aber es hatte im Prinzip alle Punkte,
die ich eben schon aufgezählt hatte, sodass diese
Meetings eigentlich keinen wirklichen Mehrwert
hatten – weder für die Teammitglieder
noch für die Unternehmerin selbst.
Das Ding ist einfach, dass die Teammitglieder
– oder, wenn es mehrere Teams sind,
die Teams untereinander – ohne einen wirklich
mehrwertbringenden Austausch auseinanderlaufen.
Informationen versanden, die Zusammenarbeit kann
nicht richtig gut funktionieren, es entsteht
Doppelarbeit oder es gibt Leerläufe. Außerdem
sind Besprechungen einfach auch notwendig,
um in der Gruppe Ideen zu generieren, die im
Einzelnen – also wenn man sich alleine mit einem
Thema beschäftigt – gar nicht entstehen können,
weil man sich immer im eigenen Sumpf rumdreht.
Das heißt also: In den Besprechungen kann
reflektiert werden, es kann korrigiert werden,
es kann ergänzt werden. Es bietet
ganz viele Möglichkeiten, die Themen,
die besprochen werden, optimal anzugehen.
Das heißt: Wenn Sie keine Meetings haben,
haben Sie auch keine Plattform für
Kultur – also für Unternehmenskultur,
für Feedback oder gemeinsame Ausrichtung.
Das ist dann eher strategisch gesehen.
Und ganz wichtig: Tür-und-Angel-Gespräche sind
kein Ersatz für Besprechungen. Im Gegenteil:
Sie fördern die Gerüchteküche, und
wichtige Infos fallen unter den Tisch.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Wie viele
Meetings braucht ein Unternehmen eigentlich? In
manchen Konzernen, in denen ich vor vielen Jahren
immer mal wieder unterwegs war, habe ich gedacht:
Meine Güte, der ganze Tag besteht aus
Besprechungen! Das kann nicht richtig
sein. Und ehrlich gesagt: Die Leute, die da drin
saßen, alle waren müde – müde vom vielen Reden
und Nicht-Vorankommen, und dann mit dem Wissen,
gleich in die nächste Besprechung zu müssen.
Also: Zu viele Meetings lähmen, kosten Zeit und
frustrieren. Gar keine Meetings – das hatten wir
ja schon – führen zu Chaos, Missverständnissen und
Isolation. Die Kunst liegt also in der Balance.
Fragen Sie sich: Was muss wirklich in einem
Meeting geklärt werden? Welche Art von Meetings
sind notwendig für einen guten Informationsfluss?
Gerade, wenn es mehrere Mitarbeitende sind,
lohnt sich ein Status-Quo-Meeting
– idealerweise einmal pro Woche.
Wenn Sie laufende Projekte haben,
müssen natürlich auch Update-Meetings
zu den Projekten stattfinden. Und wenn Sie
dann mal Organisatorisches, also Internes,
zu besprechen haben mit dem ganzen Team
– auch das erfordert eine Besprechung.
Es muss nicht alle zwei Tage eine
Projektbesprechung geben, es sei denn, Sie sind
vielleicht gerade in der heißen Phase. Und bei den
Status-Quo-Meetings: Die müssen auch nicht lange
dauern. Es kann auch einfach eine halbe Stunde
sein oder vielleicht auch nur eine Viertelstunde,
je nachdem, wie groß Ihr Team ist und was Sie in
diesen Status-Quo-Meetings besprechen wollen. Sie
müssen nicht immer Stunden-Meetings
oder Zwei-Stunden-Meetings ansetzen.
Gut, aber jetzt schweife ich gerade
ab. Dazu kommen wir gleich noch mal.
Überlegen Sie sich also: Was kann schriftlich
erledigt werden? Was braucht also gar keine
Besprechung, sondern kann vielleicht per E-Mail
erledigt werden? Wer muss überhaupt dabei sein?
Und in welchem Rhythmus – über den Rhythmus
hatte ich ja eben schon gesprochen – müssen
die einzelnen Besprechungen stattfinden? Ein
organisatorisches Meeting muss nicht einmal
die Woche stattfinden. Das kann vielleicht
einmal im Monat oder alle zwei Monate sein.
Was macht denn nun eigentlich
ein gutes Meeting aus?
Erstens: Sie brauchen eine klare Zielsetzung.
Warum sitzen wir eigentlich hier alle zusammen?
Was besprechen wir – und was nicht?
Das heißt: Sie brauchen eine Agenda,
und die legen Sie vorher fest, nicht erst,
wenn Sie da sitzen. Sie können unter dem Punkt
„Sonstiges“ oder „Noch offene Fragen“ dann
das klären, was in der Besprechung entsteht.
Dann hatte ich eben auch schon gesagt:
die richtigen Teilnehmer:innen. Wer trägt
hier wirklich bei? Wer muss hier
wirklich dabei sein? Wer sollte
hier seine Zeit einbringen? Denn Sie
dürfen nicht vergessen: Zeit ist Geld,
und Zeit ist Energie. Die Energie von allen, die
im Meeting sitzen, wird verbraucht. Das heißt:
Sie sollten sich wirklich, wirklich
gut überlegen, wer dabei sein sollte.
Dann habe ich eben auch schon gesagt: lieber
knackig als endlos. Also: Was hilft es,
wenn Sie den Brei noch mal durchkauen? Na, das
Bild ist nicht schön, aber Sie wissen, was ich
meine. Das hilft niemandem, und es macht das Ganze
eben unnötig frustrierend. Das heißt: Begrenzen
Sie die Zeit! Und wenn Sie das Meeting wirklich
gut vorbereiten, dann wird die Zeit auch reichen,
weil Sie genau wissen, was Sie besprechen wollen,
und Sie auch wissen, wie lange Sie wofür brauchen.
Dann: Arbeiten Sie ergebnisorientiert. Das heißt:
Wer macht was bis wann? Und das
Ganze halten Sie im Protokoll fest.
Das schafft nämlich die Verbindlichkeit, die
so eine Besprechung eigentlich erschaffen soll,
und hält alle, auch Abwesende, auf dem Laufenden.
Sie können immer wieder darauf zurückgreifen,
und es macht einfach was mit uns, wenn wir das
noch mal rausnehmen können. Wir sind nicht die
ganze Zeit immer voll aufmerksam. Manchmal rutscht
uns was durch, und wenn wir dann noch mal darauf
zugreifen können über dieses Protokoll,
dann ist das einfach sehr, sehr wertvoll.
Noch ein kleiner Tipp: Wechseln Sie die
Schriftführung ab, damit nicht immer dieselbe
Person das Protokoll führen muss. Dann ist
diejenige oder derjenige irgendwann „der Doofe“,
der immer das Protokoll führt, fühlt sich selber
nicht gut und ist auch immer der Schuldige, wenn
dann irgendwas im Protokoll nicht stimmt. Also:
Wechseln Sie das ab, dann bleiben auch alle wach.
Und für Sie als Unternehmerin oder
Unternehmer noch mal ein paar Tipps zum
Schluss – einige hatte ich schon genannt,
aber noch mal knackig zusammengefasst:
• Weniger Meetings, aber dafür bessere Meetings.
• Überlegen Sie vorher: Muss das Thema
wirklich jetzt in diese Runde?
• Bereiten Sie Ihre Meetings vor.
• Drittens: Verschicken Sie vorher eine Agenda.
• Klären Sie die Rollen,
und seien Sie schon 10 bis 15 Minuten vorher da.
• Machen Sie sich den Kopf frei, bereiten Sie sich
auf diese Besprechung vor, wenn Sie dabei sind,
und halten Sie auch Ihre Teammitglieder dazu an,
dass eine kurze Vorbereitung, einmal den Kopf
vorher zu klären, so wichtig ist für eine
gute Qualität der Besprechung – und vor allem
auch, dass sie wirklich knackig bleiben kann.
Wichtig ist auch, dass Sie die Meetings
diszipliniert moderieren. Das heißt: Halten
Sie den Zeitrahmen ein, halten Sie den Fokus,
bleiben Sie bei dem, was Sie sich vorgenommen
haben. Alles Weitere kann in Folgemeetings
besprochen werden, wenn es nötig ist.
Und nehmen Sie die Nachbereitung wirklich ernst:
Erteilen Sie die Aufgaben, sichern Sie
die Ergebnisse, setzen Sie Termine fest.
Alles, was eben besprochen wurde, muss dann
auch entsprechend weiterverfolgt werden.
Das war mein Wort zum Dienstag – vielleicht
hören Sie es auch an einem anderen Tag – zum
Thema Meetings. Und ich sage Ihnen: Ich habe so
unglaublich viele unterschiedliche Meetings schon
erlebt und selber auch geleitet. Ich habe
das auch nicht immer alles richtig gemacht,
aber ich habe einfach gemerkt:
Je besser ich vorbereitet war,
desto besser wurden auch die Meetings.
Je konzentrierter die Anwesenden waren
und sein konnten, weil sie wussten:
„Das ist jetzt nur eine Viertelstunde,
kurzes Update, und dann kann ich wieder an meinen
Schreibtisch“ – das macht so unglaublich viel aus.
Und vor allem schaffen Sie es dadurch,
dass der Flurfunk weniger wird. Das heißt,
es ist natürlich klar, dass innerhalb
der Fachabteilungen, der Fachteams,
der Fachleute das untereinander einfach
gesprochen wird. Aber halten Sie die
wichtigen Informationen fürs Meeting bereit
und kommunizieren Sie die nicht auf dem Flur.
So wie immer mein Schlussimpuls: Schauen Sie
doch mal auf Ihre Meetingkultur. Haben Sie
vielleicht jetzt schon gedanklich
gedacht: „Wo können wir vielleicht
kürzen, ein bisschen aufräumen? Oder wo müssten
wir vielleicht sogar dringend etwas hinzufügen?“
Denken Sie dran: Meetings sind weder per
se schlecht noch gut. Sie sind einfach ein
Werkzeug. Und wie jedes Werkzeug entfalten sie
ihre Wirkung, wenn Sie sie richtig einsetzen.
Wenn Sie dabei Unterstützung brauchen, dann kommen
Sie gerne auf mich zu. Wir können uns angucken,
wie bei Ihnen die Kommunikation läuft, wo wir die
Prozesse vielleicht verbessern können. Häufig ist
es ja auch so, dass dann im Anschluss die Tools
vielleicht nicht stimmen oder die Abläufe, wie
die Informationen verteilt werden. Vielleicht sind
auch die Zuständigkeiten nicht ganz eindeutig. Das
können wir alles besprechen. Rufen Sie mich
einfach an, nehmen Sie Kontakt zu mir auf.
Die Links zu meiner Webseite und zur Kontaktseite
finden Sie wie immer in den Shownotes.
Und jetzt wünsche ich Ihnen einen gelassenen
Tag und freue mich aufs nächste Mal. Bis bald!