Deine Sparringspartnerin

Maren Gutzmann

18 • Hauptberuflich Feuerlöscher:in, nebenberuflich Unternehmer:in (Teil I)

Wenn Sie das Gefühl haben, alles selbst machen zu müssen.

10.06.2025 9 min

Zusammenfassung & Show Notes

Sie haben ein Team, und doch stehen Sie immer wieder selbst an vorderster Front, wenn es irgendwo brennt? In dieser Folge geht es um die erste Ursache für das permanente „Feuerlöschen“ im Unternehmensalltag: das Gefühl, die Verantwortung nicht abgeben zu können.

Ich zeige Ihnen, woher dieser Reflex kommen kann, welche Folgen er für Sie und Ihr Team hat und wie Sie Schritt für Schritt aus dieser Rolle herausfinden.

In Teil 2 geht es darum, was passiert, wenn das Feuerlöschen nicht an der Teamführung liegt, sondern an Ihrer eigenen Organisation.


Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Inspiration beim Hören!

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Gendern: Ich verwende in den meisten Folgen die weibliche Form, bitte fühlen Sie sich immer von mir angesprochen, egal welchem Geschlecht Sie sich zugehörig fühlen.

Transkript

Eigentlich haben Sie ein Team. Eigentlich sollte der Laden auch ohne Sie laufen. Und trotzdem haben Sie abends oft das Gefühl, wieder den ganzen Tag nur Brände gelöscht zu haben, statt das zu tun, was für Sie wirklich anstand? In dieser Folge schauen wir uns an, warum viele Unternehmerinnen und Unternehmer nicht aufhören können, selbst alle Probleme lösen zu wollen, obwohl ein ganzes Team bereitsteht, und was Sie tun können, um das zu ändern. [Musik] Hallo und herzlich willkommen. Ich bin Maren Gutzmann, Ihre Sparringspartnerin für gelassene Unternehmensführung. Tauchen wir gemeinsam ein in Themen, die uns als Unternehmerinnen und Unternehmer täglich begleiten. Und vielleicht passt ja der heutige Impuls, um Ihre nächsten Schritte klarer zu sehen, eine neue Perspektive zu gewinnen oder Ihren Arbeitsalltag mit etwas mehr Leichtigkeit zu gestalten. Schön, dass Sie hier sind, und ich wünsche Ihnen jetzt viel Freude und Inspiration beim Hören. [Musik] Montagmorgen. Sie kommen gerade rein. Sie freuen sich auf Ihren zweiten Kaffee, und vor Ihrem Büro stehen bereits zwei aus Ihrem Team und warten auf Sie. Der Drucker funktioniert nicht. Übers Wochenende ist ein Projekt eskaliert, und der Kollege aus dem Vertrieb braucht nur ganz kurz Ihre Einschätzung. Es warten bereits drei Rückrufbitten auf Sie, und Sie haben im Schweinsgalopp das Feuerwehrkostüm übergezogen. Der Kaffee muss warten. Kennen Sie solche oder ähnliche Situationen auch? Sie sind keine Ausnahme, keine Sorge. In diese Rolle schlüpfen viele Unternehmerinnen und Unternehmer täglich. Ich sehe zwei große Ursachen. Nummer eins: Sie können nicht loslassen und fühlen sich für alles verantwortlich. Oder Nummer zwei: Sie sind im Löschmodus gefangen und schaffen es nicht, eine klare Planungsstruktur für sich zu entwickeln. Nummer eins schauen wir uns heute an. Nummer zwei ist in der nächsten Episode an der Reihe. Aber was kann denn dahinterstecken, wenn es Ihnen so schwerfällt, die Verantwortung abzugeben? Sie möchten die Kontrolle behalten, weil Sie befürchten, dass sonst Fehler entstehen. Sie glauben, dass Sie es eh schneller und besser machen können als die anderen. Sie waren vielleicht während der Anfangszeit Ihres Unternehmens operativer Teil des Teams und können sich einfach nicht lösen, obwohl Sie inzwischen gar nicht mehr gebraucht werden. Es gibt keine klaren Zuständigkeiten im Team für die Aufgaben, die immer wieder bei Ihnen landen. Sie haben das Gefühl, Ihr Team funktioniert nicht richtig, also greifen Sie ein. Wenn Verantwortung im Team nicht übernommen wird, liegt es oft nicht an mangelnder Bereitschaft, sondern an Unsicherheit. Was dürfen sie wirklich entscheiden? Was passiert, wenn ein Fehler gemacht wird? Gerade wenn nie explizit darüber gesprochen wurde, was gewünscht ist, bleiben viele lieber in der Warteschleife. Sie haben das Feuerlöschen schon so lange übernommen, dass es zum Teil Ihrer Identität als Unternehmerin oder Unternehmer geworden ist, und das Team sich längst daran gewöhnt hat, dass Sie schon alles wieder in Ordnung bringen. Aber was passiert denn, wenn Sie immer wieder Aufgaben übernehmen, die nicht Ihnen gehören? Wenn Sie nicht loslassen und die Verantwortung nicht abgeben oder zurückgeben, dann passiert es, dass das Team keine Verantwortung übernimmt, weil Sie sie eben einfach nicht geben. Ihre Mitarbeitenden bekommen das Gefühl, dass Sie ihnen nicht vertrauen. Sie selber arbeiten dann im Unternehmen und nicht am Unternehmen, und die strategischen Themen bleiben liegen. Und keiner macht sie, denn eigentlich sind es Ihre Themen. Und die Reibung, die ständig entsteht, kostet unheimlich viel Zeit und Energie. Ihre Zeit und Energie und auch die Ihrer Mitarbeitenden. Und Ihr Unternehmen kostet es Wachstumspotenzial. Und letztendlich kann es dann dazu führen, dass Sie permanent erschöpft sind, weil Sie sich aufreiben, ohne mit Ihren Kernthemen voranzukommen. Und das Gleiche kann auch in Ihrem Team passieren. Und das kann sogar so schlimm werden, dass Teammitglieder das Unternehmen, also eigentlich ja sogar Sie selbst, verlassen, weil sie sich nicht ernst genommen fühlen oder sich sogar langweilen. Aber ich weiß natürlich nichts davon. Wollen Sie wirklich richtig? Die Frage ist nur, wie Sie aus dieser Feuerwehrrolle wieder rauskommen können. Sie können das schaffen, ganz klar. Aber es erfordert ein wenig Zeit, Arbeit an den Abläufen und viel Geduld mit Ihnen selbst und auch Ihrem Team. Und hier kommen jetzt ein paar Impulse, mit denen Sie beginnen können. Notieren Sie sich in dieser Woche jedes Mal, wenn Sie spontan etwas übernehmen, das auch jemand anderes hätte tun können. Wie war Ihr Impuls? Wie hätten Sie gerne reagieren wollen? Und wem gehörte diese Aufgabe eigentlich? Machen Sie sich eine Liste, einfach irgendein DIN-A4-Blatt oder in Ihrer Notizen-App, und schreiben Sie sich das dann jeweils auf. Und anhand dieser Liste prüfen Sie in der Woche darauf, wie können Sie das nächste Mal reagieren? Wie geben Sie die Aufgaben wieder zurück? Und warum sind sie eigentlich bei Ihnen gelandet? Und Sie werden merken, dass in vielen Fällen die Rollen und Entscheidungsräume nicht ausreichend definiert sind. Sprechen Sie mit der jeweiligen Person aus dem Team darüber, wie zukünftig solche Fragen geklärt werden sollen. Die Entscheidung, wie weit die Verantwortung gehen soll, liegt natürlich bei Ihnen. Gemeinsam aber können Sie dann die Details besprechen. Und nach und nach wird Ihnen und Ihrem Team wieder zunehmend klarer, wer was entscheidet und umsetzt und was wirklich Ihre Sache ist, Ihre Aufgaben sind. Und auch wenn es nicht sofort perfekt läuft, bleiben Sie einfach dran. Es braucht eben einfach Zeit, bis sich neue Abläufe eingespielt haben. Und wenn Sie sich dabei ertappen, wieder einzuspringen, dann einfach innerlich Stopp sagen und delegieren Sie nicht nur die Aufgabe, sondern auch gleich die Verantwortung. Und dann noch eine ganz wichtige Sache: Vertrauen Sie Ihrem Team. Erinnern Sie sich daran, dass Sie Ihr Team nach und nach erweitert haben, weil Sie Aufgaben abgeben wollten. Und in jeder und jedem Einzelnen haben Sie bei der Einstellung die Fähigkeit gesehen, Verantwortung für ihr oder sein Thema zu übernehmen, weil es einfach die Fachleute dafür sind. Und dieses Vertrauen, an dieses Vertrauen dürfen Sie sich erinnern, und es dürfen Sie Ihrem Team wieder schenken. Und wenn Sie die entsprechenden Abläufe klar gestalten, liegen ja die finalen Entscheidungen, die in Ihren Aufgabenbereich fallen, ohnehin wieder bei Ihnen. So wie es ja auch sein soll und wie Sie sich das auch wünschen. Aber eben nicht für diese Aufgaben, die eben nicht Ihnen gehören und die Ihnen einfach so viel Zeit rauben. Und ich verspreche Ihnen, dass Sie die Kontrolle nicht verlieren. Im Gegenteil, dass Sie eher wieder das Gefühl haben, die Kontrolle zu bekommen. Denn dieser Feuerwehrmodus sorgt einfach dafür, dass wir permanent in dem Gefühl leben, unter Kontrollverlust zu leiden. Und wenn wir aber die Strukturen und Abläufe klären und die Verantwortlichkeiten wieder eindeutig sind, dann haben Sie auch wirklich echtes Gefühl von Kontrolle zurück. So, zum Abschluss. Denken Sie dran: Ihr Team und Ihr Unternehmen brauchen Sie. Aber eben nicht im permanenten Feuerwehreinsatz, sondern als Mensch mit Überblick und Weitblick. Und sollten Sie merken, dass Sie das alleine irgendwie nicht hinkriegen und immer wieder in diese Rolle reinschlüpfen, einfach weil Sie das Gefühl haben, überhaupt keine Zeit zu haben, um daran zu arbeiten, dann kommen Sie gerne auf mich zu. Und wir gucken uns das gemeinsam an und gehen Schritt für Schritt durch, sodass Sie bald wieder in Ruhe an Ihren eigenen strategischen Themen arbeiten können. Und nun wünsche ich Ihnen wieder für die kommende Woche eine große Portion Gelassenheit und freue mich aufs nächste Mal. Bis dahin. [Musik]