19 • Hauptberuflich Feuerlöscher:in, nebenberuflich Unternehmer:in (Teil II)
Wenn Sie ständig reagieren, statt zu gestalten.
17.06.2025 9 min
Zusammenfassung & Show Notes
Sie hatten eigentlich alles gut geplant und trotzdem bestimmen wieder Anrufe, Mails und spontane Anfragen Ihren Tag? In dieser Folge geht es um die zweite Ursache für den Dauerstress im Unternehmer:innenalltag: fehlende Prioritäten und mangelnde Selbstorganisation.
Ich zeige Ihnen, wie Sie aus dem Reaktionsmodus aussteigen, Ihre Planung zurückerobern und sie wieder zu dem machen, was er sein sollte: Ein starkes Führungsinstrument.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Inspiration beim Hören!
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Gendern: Ich verwende in den meisten Folgen die weibliche Form, bitte fühlen Sie sich immer von mir angesprochen, egal welchem Geschlecht Sie sich zugehörig fühlen.
Transkript
Kennen Sie auch diese Situationen, in
denen Sie sich eigentlich einen ruhigen,
fokussierten Tag vorgenommen hatten und
dann doch wieder nur reagiert haben auf die
Impulse von außen? In dieser zweiten Folge zum
Feuerlöschermodus spreche ich über die Ursachen
und gebe Ihnen ein paar Ideen an die Hand, was
Ihnen helfen kann, den Fokus zurückzuholen und
Ihre Zeitplanung wieder zu dem zu machen, was sie
eigentlich ist: ein starkes Führungsinstrument.
Hallo und herzlich willkommen.
Ich bin Maren Gutzmann,
Ihre Sparringspartnerin für
gelassene Unternehmensführung.
Tauchen wir gemeinsam ein in Themen, die
uns als Unternehmerinnen und Unternehmer
täglich begleiten. Und vielleicht
passt ja der heutige Impuls,
um Ihre nächsten Schritte klarer zu sehen,
eine neue Perspektive zu gewinnen oder Ihren
Arbeitsalltag mit etwas mehr Leichtigkeit
zu gestalten. Schön, dass Sie hier sind,
und ich wünsche Ihnen jetzt viel
Freude und Inspiration beim Hören.
Vielleicht sah Ihr Morgen heute schon
so aus: Sie haben den Rechner gestartet
und eigentlich wollten Sie erstmal durchatmen,
einen Schluck Lieblingsgetränk zu sich nehmen,
sich kurz sammeln und Ihre Aufgaben für den Tag
priorisieren. Doch bevor Sie überhaupt zu sich
selbst finden konnten, ploppen neue Nachrichten
auf. Jede Menge E-Mails, zwei Rückrufe,
eine dringende Nachfrage aus dem Team und der
Kunde, der nur kurz etwas klären will. Und schon
ist der Tag nicht mehr Ihrer. Schutzanzug
an, Helm auf, Feuerlöscher in die Hand.
Wann haben Sie denn eigentlich
zuletzt einen Tag genauso umgesetzt,
wie Sie ihn geplant hatten? Und was genau
führt dazu, dass diese Tage so selten sind?
Und wieder einmal darf ich Ihnen
sagen: Sie sind nicht allein mit
dieser Situation. Viele Unternehmerinnen und
Unternehmer kennen dieses Muster nur zu gut.
Doch was genau führt jetzt also dazu?
Erstens: Möglicherweise haben Sie keine
feste Planungsroutine etabliert und starten den
Tag ohne irgendeinen Kompass. Oder Sie erledigen
lieber die Kleinigkeiten als das wirklich
Wichtige, weil es machbarer erscheint.
Vielleicht fühlen Sie sich auch schlichtweg
überfordert und haben nur eine diffuse Idee, was
eigentlich jetzt wichtig wäre. Vielleicht haben
Sie aber auch den Übergang aus der operativen
Rolle nicht strukturell vollzogen und kein neues
Zeitmodell für Führung und Strategie entwickelt.
Aber was passiert denn, wenn keine echte Planung
stattfindet? Wenn Sie sich keine festen Zeiten für
Führung und Strategie nehmen, dann arbeiten
Sie permanent, aber nicht zielgerichtet.
Ihre Entscheidungen bleiben reaktiv
statt vorausschauend. Und vor allem
steigt auch Ihr Stresspegel und mit ihm
der Wunsch, irgendwas tun zu können,
um wieder Kontrolle spüren zu können. Und das
ist der Punkt, an dem dann viele Unternehmerinnen
und Unternehmer in den Modus verfallen, den
ich gerne „Reaktion statt Richtung“ nenne.
Wenn also alles wichtig ist, ist
nichts wichtig. Das ist einfach so.
Und viele haben zwar eine lange
Aufgabenliste, haben wir ja eigentlich alle,
aber wenn keine richtige Entscheidung
getroffen wird, was zuerst dran ist,
dann hat das Folgen. Dann überlagert Dringendes
Wichtiges, die Fremdanforderungen dominieren
den eigenen Tag, und statt in Führung zu
gehen, verlieren Sie sich im Abarbeiten.
Aber das lässt sich ändern. Eine einfache
Frage kann Ihnen hier schon weiterhelfen:
Was hat den größten Hebel für Ihr Unternehmen
und ist gleichzeitig nur von Ihnen lösbar?
Diese Aufgaben verdienen Ihren besten Fokus,
also nicht zwischen Tür und Angel und nicht
erst nach dem Feuerlöschen, sondern vorbereitet,
geplant und geschützt sollten die erledigt werden.
Wie kommen Sie also jetzt aus dieser
Art von Feuerlöschmodus wieder raus?
Abgesehen von der Frage, die ich eben schon
genannt habe, ist der erste oder der nächste
Schritt die Rückkehr zur Selbstführung. Denn
Ihre Planung ist ein Spiegel Ihrer Haltung,
Ihrer Führungshaltung. Und sie zeigt, ob Sie
Regie führen oder ob der Tag Sie eben leitet.
Und auch wenn Planung keine
Garantie ist, dass alles läuft,
ist sie dennoch die wichtigste Grundlage
dafür, dass überhaupt etwas entstehen kann.
Und dabei geht es dann nicht darum,
alles perfekt zu machen, sondern darum,
dass man sich selbst und anderen gegenüber
klar ist in den Handlungen und Entscheidungen.
Hier sind jetzt fünf Impulse,
mit denen Sie beginnen können:
Erstens: Planen Sie Ihre Woche im Voraus.
Am besten wäre natürlich freitags, bevor
Sie die Erschöpfung des Wochenendes ereilt,
oder spätestens sonntags, damit Sie in jedem Fall
einen klaren Startpunkt für die neue Woche haben.
Zweitens: Tracken Sie eine Woche lang Ihre
Zeit. Was tun Sie wann und gehören diese
Aufgaben wirklich in Ihren Bereich oder sind
Sie gerade wieder im Feuerwehreinsatz? Hören
Sie auch gerne noch mal in die vorige Folge rein,
wie Sie Aufgaben an Ihr Team zurückgeben können.
Drittens: Setzen Sie Prioritäten nach
Hebelwirkung. Also: Was bringt Ihr Unternehmen
wirklich voran und was tun Sie gerade nur, weil es
sich machbar anfühlt? Was können Sie delegieren?
Viertens: Schaffen Sie klare
Blöcke für operative Arbeit,
Führungsarbeit und Strategiearbeit und machen
Sie diese Zeiten sichtbar in Ihrem Kalender,
für sich und für andere. Denn dann weiß auch Ihr
Team: Diese Zeiten sind nicht verhandelbar. Und
sobald das klar ist, sind Sie selbst auch stärker
verpflichtet, diese Zeiten einzuhalten. Denn Sie
wollen ja damit auch zeigen, dass Sie die Führung
wieder übernehmen oder dass Sie sie übernehmen.
Fünftens: Beginnen Sie jeden Morgen mit einer
Mini-Reflexion. Was ist heute wirklich Ihr Job
und was gehört heute nicht zu mir, auch wenn es
mich lockt? Denn es gibt ja auch diese netten
kleinen Scheinaufgaben, die wir einfach gerne
machen, uns aber nur bedingt weiterbringen,
zumindest für den Tag. Ich sag nur: Social Media.
Und „Ich muss doch informiert bleiben“ oder was
man sich auch immer erzählt. Vielleicht haben
Sie noch andere Sachen, die Sie dann locken.
Und wenn Sie sich jetzt fragen, ob
dieses ganze Planen sich überhaupt lohnt,
weil es doch eh wieder anders kommt,
oder ob es überhaupt möglich ist,
als Unternehmerin oder Unternehmer wirklich in
Ruhe zu arbeiten, dann möchte ich Ihnen sagen:
Ja, das geht. Es braucht einen
Rahmen, den Sie selbst gestalten
können. Es braucht Ihre Selbstführung.
Und es braucht die Entscheidung, sich
den eigenen Raum zurückzuholen. Denn das ist die
Voraussetzung, um wirksam zu sein und zu bleiben.
Und wenn Sie nun Bedenken haben sollten, was
Ihr Team dann denken würde, wenn Sie sich
Strategiezeiten nehmen, dann seien Sie versichert:
Sich einen gut strukturierten Tag zu gestalten,
ist keine egoistische Haltung. Es ist
eine extrem wichtige Führungskompetenz.
Und Ihr Team wünscht sich einen sicheren
Arbeitsplatz, den Sie nur schaffen können,
wenn Sie Ihr Unternehmen auch
strategisch begleiten und voranbringen.
Natürlich brauchen diese Haltung und diese
Handlungen Ihre klare Kommunikation - nach
innen und außen. Wenn Sie Ihre Fokuszeiten also im
Kalender blocken, sie mit dem Team besprechen und
sich selbst vor allem daran halten, entsteht
Klarheit. Und das wiederum bringt Vertrauen,
Vertrauen Ihres Teams in Sie und vor allem
auch Ihr eigenes Vertrauen in sich selbst.
Gleichzeitig, das weiß ich auch, braucht es
Geduld. Gerade wenn Sie lange nicht mehr klar und
strategisch geplant haben für sich, dann brauchen
Sie Geduld mit sich selbst. Mit der Tatsache,
dass neue Routinen nicht über Nacht greifen.
Und dass Sie manchmal auch trotzdem wieder in
diesen Reaktionsmodus landen werden. Das ist
ganz normal und überhaupt nicht schlimm. Das
ist kein Rückschritt. Das ist einfach
nur menschlich. Entscheidend ist nur,
dass Sie den Weg wieder zurückfinden.
Und das ist einfach eine Übungssache.
So, und mein Schlussimpuls.. Wenn Sie heute nur
eine Sache mitnehmen, dann vielleicht diese:
Planung ist kein Verwaltungsinstrument,
sondern Ihr stärkstes Werkzeug, aber nur,
wenn sie von Ihnen bewusst gesteuert
wird. Und wenn Sie das Gefühl haben,
in Ihrem Alltag keine Zeit zum Denken und
Planen zu finden, dann schauen wir uns das
auch gerne gemeinsam an, zum Beispiel in
einer Sparring-Session, bei der wir genau
das auf den Punkt bringen. Die Infos dazu
finden Sie wie immer auf meiner Webseite.
Und nun wünsche ich Ihnen wie immer eine gelassene
Woche, mit Struktur, Übersicht und einem klaren
Schritt zurück in Richtung hauptberuflich
Unternehmerin, Unternehmer. Bis nächste Woche.