Kanzleramt und Stammtisch

Zwischen Hoffnung und Herausforderung: Wie die IG Metall für eine grüne Industrie kämpft

23.10.2023 35 min

Zusammenfassung & Show Notes

Die Stimmung in Unternehmen und Belegschaften ist derzeit angespannt. Die Unsicherheit in der Arbeitswelt und in der Politik ist spürbar. Die IG Metall versucht dennoch zu beweisen, dass Klimaschutz und Industriearbeit sich nicht widersprechen. Die Stahlindustrie ist ein Beispiel dafür, wie Dekarbonisierung und Wachstum zusammengebracht werden können, jedoch gibt es handwerkliche Fehler in der Politik, die die Unsicherheit vergrößern und den Fortschritt behindern. Darum ging es im Gespräch von Matthias Machnig mit Jürgen Kerner, dem neu gewählten Zweiten Vorsitzenden der IG Metall

"Deutschland muss einfacher und effizienter werden", sagt Kerner. Er betont, die Transformation mehr kosten wird, als derzeit zugegeben wird. Alte Industrien, wie die Stahlindustrie, seien heute oft moderner als erwartet. Sie brauchen u.a. einen Brückenstrompreis, um die ungleichen Wettbewerbsbedingungen in Europa auszugleichen. Einige Länder, wie Frankreich, haben bereits subventionierte Industriestrompreise, was die Produktionsentscheidungen beeinflusst.

Viele andere Länder, darunter die USA, aber auch Frankreich, versuchen, ihre Industrie wieder aufzubauen. Deutschland besitzt eine breite Industrie mit Wertschöpfungsketten und benötigt jetzt eine aktive Industriepolitik, um den Standort zu stärken.