Die Affäre Borodajkewycz
Und der Tod des Ernst Kirchwegers
01.04.2025 53 min Andreas Filipovic, Walter Szevera
Zusammenfassung & Show Notes
Am 2. April 1965 starb der Antifaschist Ernst Kirchweger an seinen Verletzungen, die ihm ein junger rechtsextremer Burschenschafter zwei Tage zuvor bei einer Demonstration gegen den rechtsextremen Hochschulprofessor Taras Borodajkewycz zugefügt hatte. Ernst Kirchweger gilt als das erste politische Opfer der zweiten Republik.
Der Inhalt:
Dem Tod des Ernst Kirchwegers vorausgegangen war die „Affäre Borodajkewicz“. Der Hochschulprofessor hatte gegen einen Zeitungsartikel des jungen Juristen Heinz Fischer geklagt und Recht bekommen. So in seiner reaktionären Weltanschauung bestärkt, trat Borodajkewycz öffentlich weiter mit seiner ideologie auf und sorgte in der sich verändernden Gesellschaft der 1960er Jahre für öffentliche Empörung und Auseinandersetzungen auf der Straße. Der Tod des Ernst Kirchwegers auf einer der Demonstrationen sorgte für eine Zäsur.
Der Ort:
Hinter der Staatsoper erinnert heute ein „Stolperstein“ an das späte Opfer der NS-Ideologie, Ernst Kirchweger.
Die Gäste:
Die „Affäre Borodajkewicz“ wird von dem jungen Juristen Heinz Fischer angestoßen, er beruft sich dabei auf Mitschriften des Studenten Ferdinand Lacina, der die antisemitischen und NS-verherrlichenden Aussagen dokumentiert hat. Beide Zeitzeugen sollten später wichtige Akteure der österreichischen Zeitgeschichte werden.
Zum Lesen:
Michael Graber, Manfred Mugrauer: Der Tote ist auch selber schuld. Zum 50igsten Jahrestag der Ermordung Ernst Kirchwegers. Wien 2015
Heinz Fischer: Einer im Vordergrund: Taras Borodajkewicz.Wien 2015.
Zum Schauen:
Lukas Ellmer, Andreas Filipovic, Samira Fux: Akademische Abgründe. Rechtsextremismus im Hörsaal. https://www.oeh.ac.at/ueber-uns/oeh-dokumentation/