Digital Kompass

Sascha Lang
Since 03/2023 14 Episoden

Alle Machen Medien!

Ein Gespräch mit Margot Rexin , Annett Pfützner, und Marcus Andreas Mohr

04.03.2025 38 min

Zusammenfassung & Show Notes

In der 13. Folge des Digital Kompass Podcasts diskutieren wir mit Margot Rexin (mittenmang), Annett Pfützner, und Marcus Andreas Mohr (irreleicht) über die Wichtigkeit von Teilhabe beim Medienmachen. 
 
Was zeichnet die projekte mittenmang und irreleicht aus? 
Welche Rolle spielt Barrierefreiheit in der Produktion der Inhalte? 
Wie werden Formate die möglichst zugänglich für alle sind gemacht? 
Welche langfristigen Ziele im Bezug auf politische Partizipation und kulturelle Teilhabe werden sich gestellt? 

In der 13 Folge des Digital Kompass Podcast sprechen wir mit zwei Projekten die Medien machen und dabei im Team eine große Vielfalt an Menschen haben. Das Projekt mittenmang ist die Seniorenredaktion bei dem Offenen Kanal ALEX Berlin. Annett Pfützner und Marcus Andreas Mohr sind Mitglieder im Projekt irreleicht einem Aktion Mensch geförderten Projekt, dass inklusives Radio macht. Zusammen mit unserem Inklusator Sascha Lang sprechen sie darüber wie wichtig es ist, das teilhabe auch beim Machen von Medienprodukten vorkommt.  

irreleicht.de – inklusives Radio für Halle und Umgebung <https://irreleicht.de/>  
 
Büro für Leichte Sprache "Wir verstehen uns." - Lebenshilfe mansfelder Land e.V. <https://www.lebenshilfe-eisleben.com/b%C3%BCro-f%C3%BCr-leichte-sprache-wir-verstehen-uns/>  
 
Behindertenhilfe | Paul-Riebeck-Stiftung <https://www.paul-riebeck-stiftung.de/behindertenhilfe/>  

Ihre Anmerkungen und Fragen sowie Lob und Kritik können Sie jederzeit per Mail an podcast@digital-kompass.de <mailto:podcast@digital-kompass.de>  <mailto:podcast@digital-kompass.de> richten.

Transkript

Ja, schon allein so dieser Effekt. Ich stehe jetzt mit dem Mikrofon vor einer Person und weil ich ein Mikrofon in der Hand habe, werde ich plötzlich ernst genommen. Das macht richtig viel mit Leuten, das darf man echt nicht unterstützen. Und dass Leute auch immer wieder erstaunt sind und sagen, oh, das waren jetzt aber spannende Fragen. Viele, mit denen wir zusammenarbeiten, die sind das so geföhnt, dass Leute immer denken, die haben ja gar keine Fragen, die interessieren sich doch für nichts. Und dann plötzlich zu merken, hey, interessieren sich Leute für das, was ich wissen will? Und das macht wirklich ganz viel mit den Leuten, mit den Radiomachenden. Wir haben alle angefangen nach dem Ende der Berufstätigkeit, so ziemlich alle. Und für uns war wichtig, dass man nicht nur Medienkompetenz erwirbt, so wie das ausgeschrieben war, sondern wirklich, dass man auch am Leben noch weiter teilhat. Und das gelingt uns wirklich in den letzten zwölf Jahren so gut. Also wir sind eine Gruppe, die sich in so viele Inhalte einarbeiten muss jeweils, wenn man sich ein Projekt vorgibt. Digitalkompass Podcast. Der Podcast, um gemeinsam digitale Barrieren zu überwinden. Präsentiert vom Digitalkompass. Moderator, euer Inklusator Sascha Leipzig. Der Digital Kompass Podcast. Wir sind bei der Folge 13 und das wird eine sehr spannende Folge. Wir sprechen nämlich mit anderen Medien. Die Folge heißt Alle machen Medien. Bei mir zu Gast sind jetzt drei Medienmacher sozusagen. Zuerst mal Margot Rexin. Herzlich willkommen. Hallo. Und dann haben wir Annette Pfützner. Herzlich willkommen. Hallo. Und Markus Andreas Mohr. Hi. Hallo, vielen Dank für die Einladung. So, ich würde vorschlagen, wie wir das immer so zu Beginn machen, bevor wir die einzelnen Fragen stellen, würde ich gerne haben, dass ihr euch einzeln mal kurz vorstellt. Und ich würde mal, wir sind ja Gentlemen, Markus, Andreas und ich. Margot Rexin, stellen Sie sich auch mal kurz vor, wer sind Sie? Oder wer bist du? Wir haben uns aufs Du geeinigt. Ja, gerne. Ja, also mein Name ist Margot Rexin. Ich bin 73 Jahre alt und bin hier eingeladen worden, weil ich Dieter Gruppe Mittenmang bin. Das ist eine Seniorenfilmgruppe bei Alex Berlin, dem Film. Crossmedialen Sender, Bürgersender in Berlin. Bei dem produzieren wir schon seit zwölf Jahren unterschiedliche journalistische Formate. Dann haben wir von Ihre Leicht zuerst mal Annette Pfützner. Herzlich willkommen. Erzähl mal kurz ein bisschen was über dich. Ja, hallo. Ich bin Kultur- und Medienpädagogin und bin hier gerade bei Radio Korax tätig. Gerade schon seit über zehn Jahren inzwischen. Und Radio Korax ist ein freies Radio in Halle. Das heißt, da können eigentlich alle Menschen ein Radio machen, die darauf Lust haben. Aber wir haben halt gemerkt, das ist gar nicht für alle Menschen so ohne weiteres möglich. Und deswegen gibt es das Projekt Irreleicht, da es einen leichteren Zugang zum Radio schaffen möchte. Aber da gehen wir ja bestimmt gleich noch näher drauf ein. Genau. Und neben dir sitzt Markus Andreas Mohr. Und Markus, du bist auch bei Irreleicht aktiv. Genau. Ich bin sozusagen der Kollege, der zweite Koordinator von dem Projekt Irreleicht. Das jetzt seit über einem Jahr. Und derzeit ist es ziemlich stabil finanziert. Wir haben eine Aktion Menschförderung und das heißt für das Projekt Eure Leicht, dass wir bis 2027 noch definitiv Bestand haben. Margot, du hast bereits angesprochen, ihr seid bei Alex unter Dach und Fach, das ist ein offener Kanal in Berlin, ein bisschen Crossmedial hast du angestellt, gibt es Radio, gibt es Fernsehen, gibt es ganz vieles. Mittenmang, welches Ziel hat Mittenmang? Naja, Mittenmang wurde vor ca. zwölf Jahren gegründet und zwar war das ein Aufruf der Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Medienkompetenz für Senioren. Daraufhin hat sich eine Gruppe gebildet, die über ein Jahr lang ausgebildet wurde in allem, was das Filmemachen betrifft, also in Kamera, in Schnitt, in Regie, in Bild, Bildschnitt, Beitragsgestaltung. Wir haben das ein Jahr lang unter Anleitung von unserer sehr geschätzten Mentorin Christa Donner, einer Filmerin, auch gemacht und haben dann nach einem Jahr festgestellt, das Projekt läuft jetzt hier aus, aber wir wollen eigentlich weitermachen. Und das haben wir dann auch gemacht. Also wir werden nicht unterstützt. Wir sind alle Senioren. Damals waren wir so jenseits ja 60, sind zwölf Jahre vergangen. So ist das. Und wir machen es. Und in unterschiedlicher Aufstellung, würde ich sagen. Ein paar Mitglieder sind weg, dafür haben wir ein paar neue dazubekommen. Und unser Profil ist eigentlich das Filmemachen. Und zwar angefangen haben wir mit Magazinsendungen und haben aber jetzt erweitert auf Live-Sendungen, Konzertmitschnitte, Diskussionsrunden ist jetzt gerade das, was wir in erster Linie machen. Und das hat alles immer mit dem Thema Senioren zu tun oder ist das breit gefächert? Das war von Anfang an breit gefächert, aber wir haben uns jetzt in den letzten zwei, drei Jahren, eigentlich so nach Corona würde ich sagen, haben wir uns doch mehr darauf konzentriert, dass wir wirklich auch Senioren ansprechen und Seniorenthemen behandeln. Zum Beispiel das letzte Thema, was wir hatten, das war künstliche Intelligenz für Senioren im Bereich Gesundheit und Medien. Und zu diesen Diskussionsrunden laden wir uns immer Experten ein. Wirklich Leute, die Ahnung von dem haben, was zu sagen. Also Markus Beckedahl war da und auch eine Ärztin aus der Charité. Denen haben wir über die KI für Senioren gesprochen. Wie ist eure Redaktion aufgebaut? Sind das frühere Medienmacher, die jetzt in Rente sind oder sind das auch Menschen, die mit Medien vorher nichts zu tun hatten? Also das ist ganz unterschiedlich. Wir haben Journalisten, welche die im Printenmedien gearbeitet haben. Wir haben Kameraleute. Wir haben einen Diplom-Kameramann, der richtig professionell gearbeitet hat. Und wir haben aber auch Leute, die haben das noch nicht während ihrer Berufstätigkeit. Also ich zum Beispiel, ich habe Bürojob gehabt und habe bei Bosch gearbeitet, war auch Betriebsrätin viele Jahre. Und habe in meiner, als junge Frau, als mein Kind geboren wurde, habe ich mir eine Kamera gekauft, 8mm, und habe damit Kinderaufnahmen gemacht, aber dann auch so richtig mit Schneiden, Celluloid und so. Aber das ist ja unvergleichlich mit dem, was wir jetzt machen. Das ist alles digital und das kann man nicht mehr mit dem vergleichen, was man wirklich vor 50 Jahren gemacht hat. Annette und Markus, Andreas, ihr habt schon kurz am Anfang gesprochen, KORAX ist da, wo ihr zu Hause seid und Irreleicht ist das Projekt. Welches Ziel hat Irreleicht? Irreleicht verfolgt das Ziel, ja Menschen, die behindert werden, zum Radiomachen zu bringen, im Prinzip dahingehend Barrieren abzubauen und begleitend und unterstützend die unterschiedlichsten Menschen an den Sender heranzuführen, an das Radiomachen, aber schon mit dem Background, dass es nicht primär jetzt um diese technischen Aspekte beim Radiomachen geht, sondern eben auch, dass Zugänge geschaffen werden in Bereiche und Themenfelder, die den Menschen eben oftmals in ihren segregierten Bereichen verwehrt bleiben. Also erst ein leichter Zugang zum Radio. Also die Dinge ein bisschen einfacher, ein bisschen leichter machen. und das eben auf zwei Ebenen. Einerseits hier ins Radio zu kommen, Radio selber zu machen, aber eben auch über das Radio einen Zugang in gesellschaftliche Bereiche. Zugang zu Bildung zu bekommen. Also das passiert tatsächlich auf verschiedenen Ebenen. Und noch eine dritte Ebene, die man tatsächlich nicht unterschätzen darf. Also das war uns auf jeden Fall sehr wichtig, so eine Art von, auch wenn es immer so hässlich klingt, aber so eine Art von Normalisierung anzustoßen. So, dass Leute vor den Radios, Zuhörer, Zuhörerinnen, dass irgendwie auch viel mehr gewöhnt sind, Stimmen zu hören, die ein bisschen anders klingen, die nicht nach ganz normalen, nach den regulären. RadiomoderatorInnen-Stimmen klingen. Dass das irgendwie was ganz Selbstverständliches wird, das ist auch mit so einem Ziel von Irreleicht. Du hattest am Anfang angesprochen, dann hättest du gesagt, dass an sich Radio von jedem gemacht werden soll können. Und ihr habt festgestellt, das ist aber nicht so einfach möglich. Wie setzt sich eure Redaktion oder wie wurde die Redaktion aufgebaut oder wie ist das Team aufgebaut worden? In diesem Projekt gibt es vier Redaktionen inzwischen. Und diese Redaktionen, die kommen alle aus bestimmten Einrichtungen. Also die erste Redaktion, die kommt aus einer, aus der Riebeck-Stiftung, das ist hier in Halle, ein Förderwohnheim. Und die haben sich tatsächlich an Radio Korax gewendet. Die haben gesagt, oh, das ist irgendwie so toll. Also die haben ja ursprünglich mal einen Teaser für ein Theaterprojekt aufgenommen. Die haben gesagt, oh, das ist so toll, wir würden ja gerne öfter herkommen. Und dann haben wir dazu ein Projekt geschrieben. Genau, das heißt, die Gruppe an sich bestand schon und die machen jetzt seit zehn Jahren inzwischen Radio. Und danach sind auch andere Gruppen dazugekommen, wie Leute vom Büro für leichte Sprache, der Lebenshilfe Eisleben. Das ist auch irgendwie eine Gruppe, die mehr oder weniger so besteht. Also die arbeiten alle zusammen in den Werkstätten in Eisleben. Und die haben auch Lust gehabt, dass was sie sonst so mit leichter Sprache machen, vielleicht auch im Radio mit umzusetzen, die haben sich auch an uns gewendet. Und dann arbeiten wir noch mit einer Förderschule zusammen, die eben über das Medium Radio ihren Schülern und Schülerinnen auch, ja, wie soll ich sagen, das mit der Sprache ein bisschen auf eine schönere Art und Weise schmackhaft machen wollen, als das immer noch eine Schule halt kann. Ja. Solltet und ihr wünscht euch oder macht es ja auch barrierefreie Inhalte produzieren oder sagen wir mal so, welche Rolle spielt eigentlich die Barrierefreiheit in der Produktion von euren Inhalten? Das ist ja unterschiedlich. Ich würde bei Margot beginnen und vor allem, Margot, wie gestaltet ihr eure Formate möglichst zugänglich für jeden? Beim Film ist das ja schon ein bisschen anders wie beim Radio. Wie macht ihr das? Also wo fängt Barrierefreiheit bei euch an und wie kriegt ihr die Inhalte dann auch zugänglich für jeden? Also Barrierefreiheit haben wir jetzt speziell für uns, also nicht als Zielstellung. Wir denken, dass wir durch Filme, durch Übertragung von Konzerten zum Beispiel und so, dass wir wirklich einem breiten Publikum unsere Inhalte zugänglich machen. Auch mit dem, was wir an Informationen aus dem Berliner Umland und aus Berlin geben, was im kulturellen Bereich so stattfindet. Aber dass wir jetzt zusätzlich Formate anbieten, die barrierefrei sind, das ist nicht so. Und die Zugänglichkeit ist dadurch, dass ihr die Möglichkeiten schafft, dass die Menschen, die vielleicht jetzt nicht auf Konzerte gehen können, das dann trotzdem genießen können über die Kanäle, die es dann gibt. Genau, also wir haben als Ursprung ja den Sender Alex Berlin, wo wir dann feste Sendetermine haben. Wir haben eine Webseite, die wirklich aktuell gepflegt ist, wo wir also über die letzten zwölf Jahre unsere Beiträge abrufbereit haben. Also kann jeder, der das möchte, wir haben einen YouTube-Kanal, wir haben einen Facebook-Kanal. Also dass jeder, der Zugriff haben möchte zu unbestimmten Zeiten, das auch haben kann. Es gibt natürlich bei Alex Berlin, da gibt es ja diese Senderei Fingerzeig. Das ist eine Sendung speziell in Gebärdensprache, aber das ist jetzt für uns mittlerweile nicht so ein Ziel. Irre leicht klingt schon, als wäre es klar, dass da Zugänglichkeit an oberster Stelle ist, dass jeder daran teilnehmen kann. Das eine ist die Produktion, die Inhalte und das andere ist sozusagen der Genuss der Inhalte. Wie seid ihr mit dem Thema Barrierefreiheit in Berührung und wie macht ihr eure Programme zugänglich? Genau, ich fange mal von hinten an. Also die Zugänglichkeit im Sinne des Hörens dann der Produkte, sprich Sendung, funktioniert hier über Radio Korax die klassische UKW-Frequenz, also eine klassische UKW-Frequenz 95,9 hier im Raum Halle in Sachsen-Anhalt. Aber es gibt natürlich auch dann über die Webseite von Radio Korax ein Livestream-Angebot. Und was das Projekt IrreLeicht dann konkret angeht. Also wir haben innerhalb des Sendeprogramms sieben Tage, 24 Stunden ein Programm und IrreLeicht hat einen festen Sendeplatz. Das ist jeden Samstag von 12 bis 14 Uhr. Da kann man eben ganz klassisch übers Radio einen UKW-Empfänger mithören oder eben per Livestream im Internet. Darüber hinaus gibt es aber für das Projekt tatsächlich auch einen Web-Blog, also eine Webseite ganz konkret, www.irreleicht.de. Und da habe ich dann auch nochmal die Möglichkeit, mir über die Webseite die entstandenen Sendebeiträge nachzuhören, anzuhören. Genau, diese drei primären Zugänge wären das, was das Hören angeht. Und was das Machen angeht, da versuchen wir eigentlich eher mit einfachen Mitteln Radio zu machen. Das heißt, unsere Radiostudios, die sind jetzt noch nicht komplett barrierefrei. Das wäre auch noch so eine Baustelle, das in den nächsten Jahren auch einfach mal noch ein bisschen zu ändern. Aber das ist immer ein sehr langwieriger Prozess. Momentan setzen wir sehr viel darauf, einfach Menschen die Unterstützung zu geben, die sie gerade brauchen, wenn sie hierher kommen. Und wenn sie es eben nicht schaffen, hierher zu kommen, dann können wir auch mit unserer mobilen Technik einfach auch irgendwo hingehen. Und wir sind sehr viel unterwegs und nehmen dann einfach mit mobilen Geräten auf. Und das ist auf jeden Fall schon mal eine sehr große Hilfe. Und das ist das Schöne auch am Radio machen, diese Geräte, die sind viel einfacher zu bedienen, Audiogeräte. Als jetzt Videos aufzunehmen. Und ansonsten sind wir natürlich noch, das ist auf jeden Fall auch ein Anliegen des Projektes, mal zu schauen, wie können wir das Radio an sich, wie können wir vielleicht auch das Vereinsleben, denn das hängt ja an so einem freien Radio hier auch mal dran. Da ist ja ein ganzer Verein, der dieses Radio auch trägt. Wie können wir das alles ein bisschen barriereärmer gestalten, ein bisschen inklusiver gestalten, dass mehr Menschen daran teilhaben können. Da sind wir jetzt noch nicht ganz so weit. Wir haben ja jetzt auch noch vier Jahre Projektlaufzeit. Das ist auf jeden Fall ein ganz großes Vorhaben, um generell unsere Strukturen zu analysieren, das Haus uns anzuschauen und zu ändern. Die Webseite ist auch eine ganz große Baustelle, die Korax-Webseite. Und selbst unser Sendungsblog, auch da gibt es noch so einiges, wo man vielleicht mit Tools das ein bisschen vereinfachen kann. Das ist also alles noch im Prozess. Ganz viele Menschen arbeiten in diesen Projekten mit. Die Menschen sind wichtig. Bei Margot sind es eher die Senioren. Bei euch, Annette und Markus Andreas, sind es halt wirklich auch viele Menschen mit Behinderung. Welche Auswirkungen hat euer Projekt auf das Selbstbewusstsein dieser Menschen bis jetzt gehabt? Fangen wir mal beim Irreleicht-Projekt an. Ist eine gute Frage, ist eine wichtige Frage, weil es tatsächlich so ist, dass das Projekt ja primär dazu dienen soll, auch so ein bisschen jetzt, wenn ich die jüngeren Redaktionen angucke, also die Redaktionen, die so in einem schulischen Kontext stattfinden, dass da tatsächlich auch oftmals gespiegelt wird, dass da schon was mit dem Selbstbewusstsein passiert. Also wenn wir von einer Einrichtung wie einer Förderschule reden, dann ist ja für die heranwachsenden und lernenden Kinder und Jugendlichen ein gewisser Bildungsweg vorgeschrieben, zwangsläufig. Aber wir merken eben in dem Projekt, dann auch in den Reflexionen durch die Lehrkräfte, dass da eben beobachtet wird, dass tatsächlich was passiert bei den Kindern, weil sie eben durch das Projekt die Möglichkeit haben, ihren schulischen Kontext zu verlassen. Nicht nur jetzt ortstechnisch einfach mal aus den Schulhaus rauszukommen, sondern eben durch Orte aufzusuchen, wo sie Themen für sich entdecken und das auch klar kommunizieren und sagen, das interessiert uns, da wollen wir hin. Und dann geht man da eben proaktiv auch hin und führt Interviews durch, führt zu den Themen Umfragen durch. Und das ist dann immer schon so ein ganz wichtiger Punkt, Aspekt, die Heranwachsenden kommen dann eben in einem anderen Kontext ins Gespräch und reden und reflektieren über Themen in einem anderen Kontext als den schulischen. Und für die Mittern, das ist nun die beschriebene Gruppe der Irrläufer, was die Bewohnerschaft in der Rebeck-Stiftung ist, oder eben auch die Redaktion Federleicht, das sind die besagten Mitarbeiterinnen, sage ich jetzt mal, vielmehr von Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Eisleben bei der Lebenshilfe. Durch das Radioprojekt haben die eben dahingehend auch wieder die Möglichkeit, ob das der Wohnbereich ist oder ob das eben dieses Werkstattumfeld ist, zu verlassen und damit so einen Wechsel stattfinden zu lassen, was die thematischen Interessen angeht. Und somit sich ganz anders artikulieren können, weil sie über andere Themen reden und eben dann auch ganz andere Reflexionsräume entstehen lassen können, wo sie im Gespräch miteinander oder eben im Gespräch mit völlig fremden Menschen teilweise dann eben ja eine ganz andere Reflexion erfahren. Und damit mutmaße ich und wir kriegen das eben auch von den Lehrern und von den Assistenten bestätigt, dass da schon was mit dem Bewusstsein, mit dem Selbstbewusstsein der Teilnehmerin passiert. Ja, schon allein so dieser Effekt. Ich stehe jetzt mit dem Mikrofon vor einer Person und weil ich ein Mikrofon in der Hand habe, werde ich plötzlich ernst genommen. Das macht richtig viel mit Leuten, das darf man echt nicht unterstützen. Und dass Leute auch immer wieder erstaunt sind und sagen, oh, das waren jetzt aber spannende Fragen. Viele, mit denen wir zusammenarbeiten, die sind das so geföhnt, dass Leute mal denken, die haben ja gar keine Fragen, die interessieren sich doch für nichts. Und dann plötzlich zu merken, hey, interessieren sich Leute für das, was ich wissen will. Und das macht wirklich ganz viel mit den Leuten, mit den Radiomachenden. Wir sprechen hier von zwei ganz unterschiedlichen Zielgruppen, also Ehreleicht und auch Mittenmang. Margot, wie sieht es bei dir aus? Was macht das mit deinem Team, diese Arbeit an den Medien und diese Öffentlichkeitspräsenz auch? Ja, also es ist so, wie du das schon gesagt hast, wir unterscheiden uns da schon sehr in Aufgabenstellung oder überhaupt Leben. Wir haben alle angefangen nach dem Ende der Berufstätigkeit, so ziemlich alle. Und für uns war wichtig, dass man nicht nur Medienkompetenz erwirbt, so wie das ausgeschrieben war, sondern wirklich, dass man auch am Leben noch weiter teilhat. Und das gelingt uns wirklich in den letzten zwölf Jahren so gut. Also wir sind eine Gruppe, die sich in so viele Inhalte einarbeiten muss jeweils, wenn man sich ein Projekt vornimmt. Wir haben zum Beispiel jetzt die letzten Projekte außer der KI für Senioren, haben wir das Projekt Einsamkeit im Alter. Und das ist ja ein Thema, was uns speziell auch betrifft, was Einsamkeit betrifft, nicht nur Alter, auch Junge haben wir jetzt in der letzten Zeit vermerkt festgestellt. Aber dadurch, dass wir uns diesen Themen, die wir jetzt auch in Diskussionsrunden behandeln und die wir diskutieren mit Experten, wir bereiten uns wirklich alle sehr ausführlich darauf vor. Und wir diskutieren in einer Gruppe gemeinsam die Aufgabenstellung, was wir vorhaben, die Inhalte, beschäftigen uns einfach mit den Inhalten. Und das ist eine unerhörte Bereicherung, weil als Senioren, ja, kann man auch gemütlich immer alle 14 Tage sich treffen, Kaffee trinken oder viel verreisen. Und die Enkelkinder spielen natürlich auch trotzdem eine Rolle. Aber wir haben wirklich durch diese Gruppe, die wir haben, die wir jetzt sind, haben wir wirklich ein erfüllteres Leben. Das ist eine echte Bereicherung für den Lebensabend. Also wir haben jetzt mittlerweile sind vier Mitstreiter über 80, die aber trotzdem alle noch richtig mit bei der Sache sind. Es ist ja natürlich jetzt bei uns ein bisschen anders. Wenn wir Filme drehen, dann sind wir immer kleine Kamerateams oder Autorenteams und drei, vier Leute, die zusammenarbeiten. Und wir diskutieren dann, wenn wir erste Rohschnitte haben, das in einer Gruppe und das wird auch umgehen. Das wird schon sehr kritisch miteinander umgegangen. Das ist jetzt auch richtig zielführend, dass man auch seine eigenen Inhalte gut rüberbringt und dass es stimmig ist. Das kann ich für uns nur sagen. Wir haben gerade diese, hatte ich schon angesprochen, Einsamkeit im Alter. Es ist eine gemeinsame Produktion im Stadtteilzentrum hier in Biesdorf, wo wir das Stadtteilzentrum begleitet haben, jetzt über ein Jahr in verschiedenen Veranstaltungen, die von diesen organisiert wurden, durchgeführt wurden, wo wir mit der Kamera dabei waren. Und wo wir jetzt zuletzt, das war dann die Idee des Stadtteilzentrumleiters, dass sie gesagt hat, ja mein Gott, aber eigentlich habe ich euch ja hier genau vor der Tür oder genau in meinen Räumen auch sitzen. Ihr seid ja eigentlich diese Gruppe, die das zeigt, worum es geht bei Einsamkeit im Alter, dass man nicht alleine ist. Wir haben einige, die sind wirklich ganz alleine, leben alleine und aber auch Leute, die noch verheiratet sind und gemeinsam leben. Aber es ist für uns alle eine Bereicherung. Sehr schön. Die großen Ziele, oder ihr verfolgt ja weiterhin Ziele, Annette und Markus-Andreas, ihr habt gesagt, euer Projekt ist jetzt bis 27 Mal gesichert. Wenn man diese Ziele sich vor Augen hält, welche Ziele sind das auch im Hinblick auf politische oder kulturelle Partizipation und Teilhabe? Gibt es da gewisse Ziele, die mit einfließen? Also wir haben uns ja auch vorgenommen, im Laufe dieses Projektzeitraums verschiedene Partizifikationsmöglichkeiten zu untersuchen. Also mal angefangen von politischen Initiativen mal hinzugehen und zu schauen, was die so machen. Uns auch mal anzuschauen, wie funktioniert denn so eine Wahl, all diese verschiedenen Möglichkeiten oder wo kann ich denn vielleicht einfach meine Beschwerden, wo kann ich die eigentlich anbringen, weil wenn ich möchte, dass in der Stadt irgendwie was geändert wird oder sowas. Genau, also das ist einerseits für diejenigen, die am Projekt teilnehmen, ist das total wichtig und die lerne glaube ich ganz viel dadurch und die Leute, die zuhören und das noch nicht so genau wissen, für die ist das natürlich genauso wichtig, also wir möchten einerseits dieses Wissen darum, Wo kann ich mitbestimmen? Das möchten wir erhöhen. Und gleichzeitig möchten wir natürlich auch alle Menschen, die in Entscheidungspositionen sitzen, auch da möchten wir das Bewusstsein halt schärfen, dass Menschen mit Behinderung, mit Beeinträchtigung, dass die auf jeden Fall auch mal mitgedacht werden, deren Belange mitgedacht werden, dass es irgendwann auch mal selbstverständlicher wird. Bestimmte Möglichkeiten halt gleich von vornherein auch zu schaffen. Genau, man kann es immer schön praktisch an bereits stattgefundenen oder produzierten Sendungen sichtbar machen. Ich hatte vorhin erwähnt, dass die unterschiedlichen Redaktionen alle irgendwie aus einem unterschiedlich segregierten Bereich stammen. Ob das nun ein schulischer Kontext ist, ob das die Mitarbeit in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung ist oder ob das eben das Wohnumfeld in einem Heim für betreutes Wohnen ist für alte Menschen mit Einschränkung oder Behinderung. Und das spiegelt sich dann eben oftmals auch in den Themen der Sendung. Und ein schönes Beispiel ist eben, im schulischen Kontext taucht natürlich dann in einer Klassenstufe 8 die Frage auf, wie geht es jetzt eigentlich beruflich mit mir weiter? Und dementsprechend entstehen dann Sendungen und während des Tuns in den Sendungen werden dann natürlich Kontakte geknüpft, werden Gespräche geführt, wird recherchiert, wird der Ort gewechselt. Und genau, dahingehend passiert dann eben ganz aktiv eine Partizipation oder eben jetzt auch ganz aktuell das Thema Werkstätten für Menschen mit Behinderung. Dann kam natürlich der Impuls aus der Gruppe heraus, warum sind unsere Verhältnisse eigentlich so, wie sie sind und mit wem kann ich da reden? Und dann gibt es mittlerweile öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, viele mit Regelmäßigkeit, wie der Tag der Werkstätten, wo eben auf dem Marktplatz in Halle viele Institutionen, die an diesem Prozess beteiligt sind, zusammenkommen und in Austausch kommen und so eben dann eben auch die Redaktionsmitglieder, die dann ganz aktiv ihre Fragen stellen, auch kritisch fragen und dann mit so einer produzierten Sendung eben auch das ganze weite Feld ihrer Interessen sichtbar machen können und somit denke ich schon dann auch mit Blick auf die Hörerschaft ein großes Partizipationsfeld schaffen. Margot, politische Partizipation, kulturelle Teilhabe, ihr seid kulturell sehr viel unterwegs. Wie ist es denn mit der Politik? Ist da euer Projekt auch avisiert, eine politische Partizipation von älteren Menschen noch zu gewährleisten oder weiter zu pushen? Wie sind da die Ziele? Also so ausgesprochene Ziele, sowas haben wir wirklich jetzt so wie irre leicht. So ein Programm haben wir nicht. Aber wir haben natürlich auch mit Politikern, Gespräche geführt schon. Also wir haben unterschiedliche Formate dazu, dass wir die befragen, was eben auch für Senioren wichtig ist. Wir hatten den, also mehrere, also den Kevin Kühnert vor der Kamera oder Michael Müller hier, unseren Bürgermeister, der uns zu bestimmten Themen dann auch Auskunft gegeben hat. Wenn es zum Beispiel um den Frauentag ging, Berlin ist ja nach wie vor noch so. Wir Älteren haben natürlich das Berlin zweigeteilt erlebt und der Frauentag, das war so eine besondere Sache, wurde im Westen eher gar nicht gefeiert. Und wir im Osten hatten natürlich eine Tradition, eine lang anhaltende, die noch ein bisschen mit rübergenommen wurde. Und das war schon spannend, unseren Regierenden Bürgermeister dazu zu befragen. Wenn es um die Wahl geht, da haben wir jetzt noch kein Programm. Wir hoffen, das war das so. Vielleicht für die Parteien, die sind ja jetzt auch erst auf dem Weg, dass wir vielleicht auch Umfragen machen. Das machen wir dann auch, dass wir mit dem Mikrofon unterwegs sind. Aber das kann ich jetzt weiter so nicht sagen. Macht ihr denn bei euch beim Mittelmann, macht ihr denn da ganz gezielt, wenn ihr dann Themen ansprecht, auf das Thema Senioren aufgebaut oder macht ihr als Senioren Medienprogramm für alle? Oder seid ihr da auch natürlich spezialisiert auf eure Zielgruppe? Na, ich sagte schon, also wir sind, früher war das so, da waren wir wirklich ganz breit gefächert und jetzt in den letzten zwei, drei Jahren so, da haben wir uns schon versucht, auch auf unsere Zielgruppe Senioren zu konzentrieren, aber wir machen ein Programm, was für alle auch richtig spannend ist. Also alles, was es über künstliche Intelligenz gab, die Interviews mit unseren Experten, das waren total spannende Sachen, die uns, mit denen wir uns da erstmalig beschäftigt haben, also das haben wir ja im vorigen Jahr gemacht und bis Anfang dieses Jahres, das waren so eine interessante Sachen, wir wussten alle noch nicht so richtig im vorigen Jahr, was ist denn das mit KI, was passiert denn jetzt. Wir sind jetzt alle ein bisschen schlauer geworden, aber wir speziell auch dadurch, dass wir uns mit den Themen beschäftigen. Und wir denken schon, das ist ja leider so, ich weiß jetzt nicht, wie das bei Euro leicht ist, rauszufinden, wie die Resonanz ist. Bei Alex Berlin gibt es ja keine Möglichkeit herauszufinden, was der Sender für eine Reichweite hat, wie viele Zuschauer da sind, wie viele das sehen. Das können wir bei YouTube sehen, wie viele Klicks wir haben oder auf der Website. Aber wie dann wirklich die Resonanz ist, was ankommt, das sehen wir ja nicht. Das ist ein bisschen schade, finden wir immer. Wie ist das bei euch irreleicht? Habt ihr da Möglichkeiten, das herauszufinden, wie eure Projekte, Programme ankommen? Nee, also eigentlich nicht. Es gibt natürlich eine technische Reichweite, aber so wirklich sehen, wie viele Leute das jetzt gerade hören, das gibt es auch keine Möglichkeit. Höchstens das Stream, da gibt es dann auch so eine, ja, können wir gucken, wie viele Leute sich da gerade eingeschaltet haben, aber ich würde mal erzählen, dass die meisten Leute doch noch über UKW-Radio tatsächlich hören. Aber das Schöne an so einem freien Radio ist ja auch, man ist ja eingebettet in so einer Stadtgesellschaft und dann hören wir das schon von Bekannten, von Freunden irgendwie. Ach ja, schön, die Sendung, die hören wir echt gerne. Endlich erfahre ich auch mal was über ein Thema, was mich schon lange beschäftigt hat, auch mal ganz einfach erklärt. Endlich habe ich es mal verstanden. Genau, also wir kriegen es dann eigentlich nur so aus persönlichen Unterhaltungen, bekommen wir das dann mit, dass Leute die Radiosendung auch hören. Das ist bei uns auch so. Also das ist so, dass Alex Berlin ist zwar dieser Bürgersender hier in Berlin, aber es kennen natürlich nicht so viele Leute, also die ist nicht so verbreitet. Aber so in der letzten Zeit habe ich öfter junge Leute getroffen unterwegs, die schon gesagt haben, na klar, Wassen und ihr macht da mit. Und das ist für uns auch immer ein großes, wie soll ich es jetzt sagen, es ist einfach ein Erlebnis auch, dass wir bei Alex Berlin ja zu jungen Leuten zusammenarbeiten mit Praktikanten. Und die dann wirklich auch immer sehr erstaunt sind und sagen, wir haben so eine Sendung gemacht, wo wir befragt wurden. Und ich habe gesagt, das finden wir toll, dass ihr euch so viel beschäftigt mit dem Leben, was aktuell passiert noch, aber euch auch ansonsten kümmert um diese Welt, wie sie gerade ist. Lass uns dann jetzt mal einen Blick in die Zukunft werfen. Wir spielen jetzt einfach mal Glaskugel. Wir wollen wissen, wie es weitergeht mit den Projekten. Welche Entwicklungen möchtet ihr für euer Projekt in Zukunft sehen? Und natürlich damit verbunden, wir sind beim Digitalkompass-Podcast, die Frage, welche digitalen Tools könnten da noch zur Unterstützung beitragen, Margot? Ja, für uns die große Aufgabe, für uns ist eigentlich, dass wir neue Mitglieder werben. Das machen wir schon sehr lange, das versuchen wir schon sehr lange. Also wir sind ja jetzt keine geförderte Einrichtung mehr. Wir waren ein Projekt ein Jahr lang und machen seit elf Jahren, sind wir auf eigenen Füßen und versuchen wirklich neue Mitglieder zu werben. Was nicht so einfach ist, wenn man ohnehin nicht bei Chören und auch in Sportvereinen noch eher, aber es ist dann wirklich eine Altersfrage und wir wollen, was wir jetzt machen, was ich persönlich auch so sehe, das ist, wir haben unsere Kameraausrüstung. Also es hat schon, also die vier Kameraleute, die drehen mit der Kamera, die haben ihre eigene Ausrüstung. Früher konnten wir die mal von Alex ausleihen. Aber das wird natürlich auch zunehmend alles schwerer. Das ist einfach schwer, mit einer Kamera durch die Gegend zu laufen und da zu drehen. Das macht immer viel Eindruck, wenn man mit der Kamera unterwegs ist. Aber was fast genauso ist, das ist ein wirklich ordentliches Handy mit einer ordentlichen Kamera. Das macht die Bilder von der Qualität her nahezu genauso gut. Und das machen wir auch in letzter Zeit häufiger. Und wir haben unsere Schnittprogramme, die sich ja immer aktualisieren hier von Premiere. Oder auch neue Schnittprogramme, die für Handyschnitt eigentlich zur Verfügung stehen. wie InShot zum Beispiel, da kann man gleich am Handy sehr, sehr, sehr anspruchsvolle Bilder zusammenkriegen. Also das muss jetzt nicht mehr unbedingt diese große Kamera sein. Es gibt heutzutage eben digitales Handwerkzeug, was uns die Arbeit auch erleichtert, auch als älteren Menschen. Wie sieht es bei euch aus, Annette und Markus Andreas, die Zukunft von eurem Projekt? Wir haben gesagt, Richtung 27 bis dahin ist es finanziell mal gesichert. Ja, wo geht die Entwicklung hin und wo könnt ihr eventuell digitale Tools mit einbinden? Oder wo können die helfen? Genau, Annette hat es ja schon so ein bisschen angedeutet. Wir sind ja mit dem Projekt eigentlich auch permanent am Selbstreflektieren und gucken, wie kann man jetzt auch den Sender, also das Radio, barriereärmer gestalten, sind damit auch permanent eigentlich im Gespräch mit Spezialistinnen, sage ich mal. Wir haben uns Leute ins Haus eingeladen, haben hier, es gibt da so ein präsentatives Beispiel, das ist in Halle der Inklusionsstammtisch Kult Inn. Die Leute waren hier, wir überlegen, wie können wir jetzt für mobilitätseingeschränkte Menschen, die Studioräume zugänglicher gestalten, nicht sehende Menschen, was gibt es da an digitalen oder elektronischen Tools, die das Arbeiten überhaupt erstmal zugänglich und möglich machen. Also das ist alles in so einer permanenten Reflexionsphase, wo wir gucken, wie können wir das auf lange Frist möglichst vielen Menschen zugänglich machen mit den unterschiedlichsten Einschränkungen und Behinderungen. Aktuell verwendete Tools, da müssen wir uns eingestehen, das sind Basics im Prinzip, was es jetzt zum Betreiben von Webseiten gibt. Da wurde ein Reader-Plugin verbaut. Man kann die Kontraststärke der Webseite anpassen oder die Schriftgröße variieren. Aber das sind, und das haben wir auch schon im Gespräch gehört, das sind eben Sachen, die oftmals gar nicht so zielführend sind. Dahingehend sind wir eigentlich noch in so einem permanenten Lernprozess. Wird nicht enden. Und die sind wahrscheinlich mit Radio so old school, dass wir mit diesen ganzen digitalen Sachen noch gar nicht so richtig viel in Berührung gekommen sind. Sascha, ich glaube, da kannst du uns schon noch viel bessere Tipps geben, was es da inzwischen alles an Tools und Möglichkeiten gibt, damit auch Menschen, die einfach halt nicht sehen können, gut zurechtkommen. Denn die Leute, mit denen wir zusammen arbeiten, das sind Menschen, denen würden jetzt vielleicht diese Tools gar nicht so dolle helfen. Die brauchen eher eine dauerhafte Begleitung bei der ganzen Produktion ihrer Sendung, auch sehr viel Unterstützung und das wird sich auch gar nicht so leicht ändern lassen. Also da auch mit einfacheren Geräten, wäre das jetzt gar nicht so sehr die Lösung. Und da sind wir ein bisschen am Überlegen, wie wir das im Zweifelsfall vielleicht auch schaffen könnten, dass eine dauerhafte Unterstützungsstruktur auch im Radio da ist, um Leuten, die gerne Radio machen möchten, eben auch die Hilfe zu geben, die sie eben brauchen. Und auch wenn dieses Projekt vielleicht mal nicht finanziert ist und wir beide hier nicht mehr arbeiten können, vielleicht schaffen wir das ja aber, dauerhafte Partnerschaften im Radio zu aktivieren oder sowas. Keine Ahnung, das ist jetzt gerade so eine Schnapsidee gewesen. Vielleicht müssen wir die Leute, die in den Einrichtungen mit den Menschen zusammenarbeiten, vielleicht sind die dann irgendwann auch so fit, also die Betreuer und Betreuerinnen, die Lehrer und Lehrerinnen, dass die mit ihren Gruppen einfach von alleine weiter Radio machen könnten. Das ist auch nicht immer ganz einfach, weil die natürlich in ihren Strukturen, ihrer Einrichtung halt auch stark eingebunden sind und stark beschäftigt sind. Aber es muss halt auch möglich sein, selbst wenn das Projekt mal nicht mehr weiterfinanziert sein sollte. Ohne Unterstützung wird es wahrscheinlich nicht gehen, bei vielen von unseren Radiomachenden, auch trotz noch so toller Tools. Jetzt das Tool, das ist einige, das Grenzen hat, hat natürlich die eine Sorte von Menschen mit Behinderung, können da Unterstützung kriegen, aber das ist natürlich nicht für alle und für jeden. Also wenn ich jetzt eine barrierefreie Software nutzen kann, für Radio zu machen, dann hilft das einem Menschen, der eine andere Unterstützung braucht, hilft das definitiv wahrscheinlich gar nicht weiter. Und es könnte sogar sein, dass meine Software, die ich nutzen könnte, um Radio zu machen, ihn behindert, weil sie zu aufwendig oder zu viele Sonderfunktionen hat, die ein anderer Mensch gar nicht bräuchte. Also das ist, um da für alle alles zu finden, ist natürlich gar nicht so einfach. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass die Digitalisierung der Radiolandschaft, gerade vor allem im Studiobereich, dass das definitiv ganz viele Blinden und Silberhütter aus dem Radiogeschäft geschmissen hat, weil bis wir Methoden gefunden haben, um das zu überwinden, die ganzen Software, die waren alle, bei den großen Radiosenden sind alle gar nicht barrierefrei. Also da brauchte man ganz viel, entweder Arbeitsassistenz wäre eine Lösung gewesen oder wäre eine Lösung, aber das wird ja dann im Ehrenamt wiederum nicht so unterstützt von unseren Integrations- und Teilhabe-Eingliederungshilfen. Also da sind noch ein paar Baustellen zu regeln. Wenn das Ehrenamt endlich auch mit Teilhabeassistenz unterstützt wird, dann gäbe es, glaube ich, für euch auch einige Möglichkeiten, wieder Unterstützungspersonal dabei zu haben, weil es dann anders finanziert werden könnte. Auf jeden Fall gibt es da noch ganz viel zu tun und wir drücken euch ganz fest die Daumen auf für beide Projekte, dass ihr die richtigen Wege, die richtigen Personalien auch findet, gerade auch im Bereich der Mittelmann. Die brauchen ja noch ein bisschen anderes Personal. Ihr habt Personal bei Irreleicht, ihr braucht noch die Zukunftsperspektiven mit Digitalität, wie man das alles umsetzen kann. Wir drücken ganz fest die Daumen vom Digital Kompass Podcast und hoffen vielleicht dann in ein, zwei Jahren nochmal von euch zu hören und zu wissen, wie ihr weiter gewachsen oder euch weiterentwickelt habt. Dankeschön. Vielen Dank. Dankeschön. Digital Kompass Podcast. Der Podcast, um gemeinsam digitale Barrieren zu überwinden. Herausgeber Deutschland sicher im Netz e.V. Der Digitalkompass-Podcast wird ermöglicht durch das Bundesverbraucherschutzministerium. Der Digitalkompass ist ein Verbundprojekt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen und von Deutschland sicher im Netz. Weiter Andere Informationen findet ihr unter www.digital-kompass.de. Über Feedback zu diesem Podcast freuen wir uns.