Kultur für alle – auch digital?
im Gespräch mit: Dorothea Lemme, Annette Kleffel und Silvia Faulstich
15.10.2025 46 min
Zusammenfassung & Show Notes
In der 21. Folge des Digital-Kompass Podcasts sprechen wir mit Dorothea Lemme von Die Gute Stunde sowie Annette Kleffel und Silvia Faulstich von kulturBdigital der Technologiestiftung Berlin. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf ihre Arbeit zwischen analoger Transformation und digitaler Kulturpraxis: Während kulturBdigital Kulturinstitutionen und Kulturschaffende dabei unterstützt, ihre Angebote ins Digitale zu erweitern, setzt Die Gute Stunde vollständig auf virtuelle Formate und digitale Begegnung.
Konkret geht es in dieser Podcast-Folge um folgende Fragen:
· Was ist die Mission von kulturBdigital und Die Gute Stunde?
· Was bedeutet digitale Kultur aus der jeweiligen Perspektive?
· Vor welchen Herausforderungen stehen die beiden Projekte?
· Wie funktioniert digitale Kulturarbeit, wenn sie ausschließlich online stattfindet?
· Welche Zielgruppen werden erreicht – und welche vielleicht nicht?
· Wie lässt sich digitale Nähe und Gemeinschaft erzeugen?
· Welche Rolle spielen KI, Barrierefreiheit und hybride Angebote?
Genannte Angebote und Links aus dem Podcast:
Transkript
Es gibt ja immer wieder so Technologien beziehungsweise Innovationen, die gehypt werden.
Und dafür gibt es dann auch temporäre Förderung. Das ist natürlich auch spannend,
um Neues auszuprobieren.
Wir sehen aber auch, dass so für grundlegende Standards wie barrierefreie Websites
gibt es eigentlich kaum noch Fördermittel.
Und auf der anderen Seite dann aber auch so runterzubrechen,
dass künstliche Intelligenz zwar in manchen oder für manche Aufgaben sinnvoll ist,
aber halt keine Allheiltechnologie ist und auf keinen Fall unreflektiert dann
auch angewendet werden soll.
Moderator, euer Inklusator, Sascha Lang.
Kultur für alle in der 21. Ausgabe des Digital Kompass Podcast.
Und Kultur für alle darf auch gerne digital sein?
Fragezeichen. Diese Frage beantworten wir hoffentlich in diesem Podcast.
Ich habe drei Gästinnen bei mir.
Annette Kleffel, Silvia Faulstich und Dorothea Lemme.
Liebe Annette, wir haben uns aufs Du geeinigt und auf den Vornamen.
Stell dich mal bitte unseren Zuhörerinnen vor.
Ja, hallo, ich bin Annette. Ich arbeite bei der Technologiestiftung Berlin und
bin da für die Abteilung Kultur und Bildung zuständig, wo unter anderem unser
wunderbares Projekt Kultur BDigital abgebildet wird.
Silvia, du sitzt bei Annette im Büro. Was ist dein Job?
Ich bin Bereichsleitung Kultur bei der Technologiestiftung Berlin und Projektleitung
von bereits erwähntem Projekt Kultur bei Digital.
Sehr sympathischer Name steht bei deinem Projekt, liebe Doro,
und zwar die Gute Stunde. Was heißt das? Was machst du genau?
Genau, ich bin Doro Lemme und bin Mitgründerin und Projektleitung der Gute Stunde.
Wir sind eine Initiative für Online-Live-Kulturveranstaltungen für ältere Menschen.
Steigen wir dann mal ins Thema ein. Ich habe gelesen, Kultur B, digital.
Ich vermute mal, dass das große B für Berlin steht oder liege ich da falsch?
Nee, das ist genau richtig und auch sehr gut erkannt. Ich glaube,
das erkennt nicht jeder.
Das kommt daher, dass wir eine Kooperation der Technologiestiftung Berlin mit
der Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt in Berlin sind und wir sind,
Arbeiten an der digitalen Entwicklung des Berliner Kulturbereichs.
Jetzt ist natürlich der Vorteil, dass das Digitale nicht wirklich räumliche
Schranken hat oder dass das dann nur in Berlin passiert, sondern dass da auch
andere von profitieren, so wie wir auch von anderen profitieren.
Es ist halt bei der digitalen Entwicklung immer die Herausforderung,
mit den neuen Technologien auch Schritt zu halten.
Und wir unterstützen Museen, Theater, Gedenkstätten, Bibliotheken,
Archive, Literaturhäuser, you name it und die freie Szene, dabei nachhaltig
und auch bedarfsorientiert digitaler zu werden.
Also das machen wir, indem wir Praxiswissen vermitteln zum Einsatz digitaler
Technologien, gute Beispiele zeigen, manchmal auch schlechte Beispiele,
damit die nicht jeder auch nachmacht.
Und wir vernetzen die Berliner Kulturszene spartenübergreifend.
Sehr spannend. Was ist denn die Mission der guten Stunde? Das klingt ja sehr
entspannt, sehr schön. Was macht die gute Stunde eigentlich?
Ja, wir bieten seit 2021 Live-Kulturveranstaltungen tagsüber kostenfrei für
insbesondere ältere Menschen an, aber auch für alle, die Lust haben auf Kunst und Kultur,
die vielleicht mobilitätseingeschränkt sind, die vielleicht weiter weg wohnen
von Kultureinrichtungen, die ganz, wie wir schon gesagt haben,
ortsunabhängig Kultur erleben wollen.
Gemeinsam erleben wollen und genau, das ist sozusagen auch unser großes Ziel.
Wir wollen Teilhabe fördern, sowohl kulturelle, aber auf diesem Wege auch digitale Teilhabe,
weil gerade insbesondere für die älteren Menschen vielleicht auch Kultur eine
kleine Brücke sein kann in die Digitalisierung und so sind wir auch gestartet
und ja, es soll auf jeden Fall Lust und Spaß machen, zusammen Kultur anzuschauen.
Silvia, was bedeutet für dich persönlich und auch digitale Kultur?
Wie definiert ihr sie jeweils aus eurer Perspektive auch in euren Projekten?
Ein weites Feld. Also was man natürlich sehr gut kennt aus den letzten Jahren,
auch im Lockdown, waren Formate, die man aus dem analogen Kulturerlebnis kannte.
Bühnenstücke, die dann per Stream übertragen wurden, Führungen aus Museen,
die dann in Instagram auch gezeigt werden.
Für mich ist digitale Kultur aber auch Kulturschaffen, das direkt im Netz stattfindet
und mit den Regeln des Internets auch arbeitet.
Zum Beispiel, was man ganz gut kennt, sind Theaterstücke,
die nicht mehr auf Bühnen stattfinden, sondern zum Beispiel in Messenger-Diensten,
wie man sie auf dem Smartphone auch hat, wo sich das Stück beispielsweise direkt
im Messenger-Dienst entwickelt und man auch mit den Schauspielenden interagieren kann.
Und dann gibt es auch wiederum digitale Kultur, bei der man gar nicht mitbekommt,
dass da irgendwie Digitales mit im Spiel ist, sondern sich beispielsweise,
wenn wir wieder das Bild des Theaters nehmen,
Theaterstücke auf der Bühne oder in einer ganz anderen Örtlichkeit stattfinden,
aber das Publikum derart interagieren kann mit dem Stück,
weil eben im Hintergrund viel Technik verbaut ist, diese Technik aber gar nicht sichtbar wird.
Also das sind verschiedene Dimensionen, die sich in den letzten Jahren entwickelt haben.
Und mir gefällt daran persönlich einfach diese Vielfalt im Ausdruck,
die nun möglich ist durch das Digitale.
Doro, wie definierst du denn die Kultur oder die digitale Kultur und inwiefern
hat sie auch Einzug in dein Projekt?
Ja, also bei uns ist es schon eher vielleicht, sage ich mal,
die klassische Bühne mithilfe des Internets zu den Menschen zu bringen.
Also da aber auch neue Formate, neue Wege ausprobieren.
Immer interaktiv, weil sonst kann man auch einfach ein YouTube-Video angucken
oder Fernsehen, ganz klassisch.
Also genau, die neuen Wege, probieren, wie man einen Raum schafft.
Jetzt bei uns ist es Zoom, aber es kann ja auch auf jeder anderen App sein,
dass man miteinander gemeinsam Kultur entdeckt, erlebt, sich austauscht und
da mithilfe des Internets einfach anders nochmal zusammenkommt.
Annette, du darfst natürlich uns auch erzählen, wie du die Kultur digital erlebst
oder wie sie für dich auch in eurem Projekt seine Wahrnehmung hat.
Ja, für mich ist natürlich digitale Kultur gerade großartig,
was in den Angeboten von Bibliotheken sich in der Onleihe widerspiegelt.
Also ich bin ein super Fan von E-Books oder Hörbüchern, die ich über die Bibliotheken
runterladen kann oder halt entsprechend nutzen kann oder Zeitungen, Zeitschriften, Filme.
Aber digitale Kultur ist für mich
auch ganz klar der Einsatz von digitalen Technologien hinter den Kulissen.
Also das heißt, mit dem, was Kulturakteurinnen in ihrer täglichen Arbeit so
verwenden und mit was sie arbeiten.
Das heißt, da gehört auch sowas dazu wie mehr effizient im Datenmanagement,
im Bereitstellen von Informationen für das Publikum, aber entsprechend auch
der souveräne Umgang und Einsatz von diesen Technologien.
Also als Besucherin möchte ich natürlich möglichst schnell und umfassende Informationen
zum Programm vom Theatern auf meinem Smartphone finden.
Aber wie kommen die Kulturakteurinnen dann auch dazu, das entsprechend bereitzustellen?
Im besten Fall natürlich barrierefrei bereitzustellen.
Und wie entwickeln Sie dann auch oder erweitern Sie dafür auch Ihre Zielgruppe?
Weil gerade über digitale Medien kann man ja noch ein ganz anderes Publikum erreichen.
Mit Kultur B. Digital, also ihr habt alle beide zwei unterschiedliche Wege zur
Digitalisierung. Kultur B.
Digital unterstützt ja die analoge Kultur, digital zu werden.
Ich habe da, die erste Frage ist natürlich, was sind da typische Herausforderungen,
die auf euch zukommen und gibt es auch trotzdem noch Kulturstätten,
die sagen, nö, nö, wir wollen analog bleiben?
Vielleicht zur zweiten Frage gleich schon mal die Antwort. Natürlich gibt es
immer auch Kulturstätten, die sagen, dass das Analoge für sie das Wichtigste ist.
Was wir natürlich, wenn man dann ins Gespräch kommt, oftmals erleben,
ist, dass viele Arbeitsprozesse hinter den Kulissen dennoch bereits digital sind.
Also wir gehen meistens nicht davon aus, dass wir immer 100 Prozent von einem
komplett digitalen Kulturbetrieb sprechen, sondern je nachdem,
welche Zielstellung die Kultureinrichtung hat,
ist es absolut legitim, wenn zum Beispiel das künstlerische Programm rein analog stattfindet.
Gleichzeitig sehen wir auch, dass viele Institutionen ihre Arbeitsprozesse hinter
den Kulissen digitaler gestalten wollen und davon vielleicht das künstlerische
Programm komplett unberührt bleibt.
Eine Herausforderung, die an uns immer wieder herangetragen wird,
ist, dass sich einfach der technologische Wandel sehr schnell vollzieht und
zu fehlenden Technologien Einschätzungskompetenz fehlt.
Das heißt, die Frage zu den Inhalten, die ich für mich ermitteln möchte als
Institution oder als Kulturakteurin, zu den künstlerischen Fragen,
die ich mir stelle, welche Technik passt oder auch die Arbeitsprozesse,
die organisatorischen Aufgaben, die ich verbessern möchte im Hintergrund.
Welche technischen Entscheidungen muss ich dafür treffen, damit das besser gelingt?
Und um diese Einschätzungskompetenz zu verbessern, dafür sind wir da und dafür machen wir Angebote.
Was auch eine große Herausforderung ist, ist, dass, ich glaube,
es kennen andere Branchen und Bereiche auch, Fachkräftemangel vorhanden ist.
Die Kultur hat auch große Probleme, qualifizierte Mitarbeitenden in IT-Berufen
einzustellen, beziehungsweise es fehlen einfach Kapazitäten und Know-how in
den Häusern, um da auch besser voranzukommen und sich resilient aufzustellen zu können.
Um einfach einmal angeschaffte Technik auch langfristig betreiben und weiterentwickeln zu können.
Und natürlich, wir reden vom Kulturbereich, geht es auch um die finanzielle
Ausstattung, um Digitales weiterentwickeln und weiterdenken zu können,
weil wir einfach in einem Bereich sind, wo viele digitale Innovationen durch
Projektförderungen ermöglicht werden.
Das heißt, ist diese Förderung einmal ausgelaufen, dann haben wir ein Nachhaltigkeitsproblem,
weil beispielsweise die einmal aufgesetzte Webplattform nicht langfristig betrieben
werden kann oder eine App, die entwickelt wurde,
personell nicht weiter gepflegt werden kann.
Und das sind jetzt ein paar der Probleme, die uns in Kultur bei Digital immer
wieder begegnen, aber sicherlich kennen die ein oder anderen auch noch andere Probleme.
Bei Gute Stunde arbeitet ihr exklusiv digital, wenn ich das richtig verstanden
habe, also ausschließlich digital.
Wo liegen bei euch die Herausforderungen? Ihr transportiert ja sozusagen die
Kultur nach Hause, wenn ich das richtig verstanden habe.
Oder an Plätze, wo Menschen zusammenkommen.
Kann ja auch das Altersheim sein. Pflegeheim hat gesagt, ich spreche sehr viel
mehr die ältere Generation an. Was sind eure Herausforderungen?
Ja, also vor allen Dingen die Zielgruppe zu erreichen.
Wir haben sehr viele Menschen 70 plus, aber auch 80 plus und da ist ja wie bekannt
die Digitalisierung noch nicht
unbedingt auf dem Stand, wo sie vielleicht bei jüngeren Menschen ist.
Also das Erreichen der Zielgruppe ist gar nicht so leicht. Und wie du schon
gesagt hast, genau, wir machen Veranstaltungen für Menschen zu Hause,
aber auch in Senioreneinrichtungen oder Mehrgenerationenhäusern.
Und da Formate zu entwickeln, die dort passen, die dort auch angeschaut werden
können oder wo Interaktion passieren kann, das ist auch eine Herausforderung.
Und dann ganz klar stabiles WLAN, haben wir gerade erlebt.
Das ist immer auch auf der Seite der Kulturschaffenden manchmal.
Wir haben natürlich jetzt 150 Veranstaltungen knapp durchgeführt und es gab
auch immer wieder Probleme mal auf der Seite der Kulturschaffenden.
Auch da die Herausforderung, dort auch vielleicht ein bisschen Digitalisierung
zu unterstützen oder da auch ein bisschen Know-how zu vermitteln.
Genau, dann natürlich die technische Ausstattung.
Genau. Also es geht darum, halt Formate zu entwickeln, die digital funktionieren.
Nicht alles, was auf der Bühne funktioniert.
Funktioniert auch digital. Es ist auch für Kulturschaffende,
auch die zu identifizieren, ist gar nicht immer so leicht, weil es ist anders.
Auf der Bühne kriegt man meistens das Feedback direkt.
Im Internet sind die Mikrofone oft aus oder es kommt verzögert.
Also man muss auch ein bisschen wissen, wie man die Zielgruppe anspricht,
wie man damit klarkommt, dass man nicht sofort Applaus kriegt oder vielleicht
auch gar nicht oder nur virtuell.
Also das ist natürlich eine Herausforderung. Und dann, wie schon gesagt,
Förderung, Unterstützung.
Also weil wir befinden uns ja an der Schnittstelle von, sagen wir mal, SeniorInnen, Kultur.
Und da ist notorisch wenig Geld.
Und dann haben wir auch noch die Schnittstelle Digitales. Und oft haben wir
jetzt auch erlebt in den letzten fünf Jahren, dass sich das eine Ressort weiterschiebt
zum nächsten und zum nächsten.
Und sagen, nee, das ist ein soziales Projekt. Ach nee, das ist aber ein digitales.
Aber nee, das ist doch ein Kulturprojekt. Und genau, da ist so ein bisschen
die Herausforderung, wie kann man das nachhaltig machen.
Deswegen, also zum Großteil haben wir die letzten fünf Jahre ehrenamtlich gearbeitet.
Und genau, das sind die großen Herausforderungen.
Ich finde es sehr spannend, weil eure Zielgruppen sind ja sehr divers.
Auf der anderen Seite haben wir Kultur B. Digital, wo ich jetzt mal für mich,
nach dem, was ihr alles erzählt habt, die Zielgruppe entlarvt habe,
Kulturschaffende, die zur Digitalisierung gebracht werden.
Eine Digitalisierung, die dann eventuell in einem Programm enden könnte,
was ihr mit der guten Stunde wieder in euer Programm aufnehmen könnt und es
zu den Zuschauern transportiert. Habe ich das gut verstanden?
Perfekt dargestellt.
Und da ist auch eine Herausforderung. Also die Institutionen,
mit denen wir versucht haben, zusammenzuarbeiten, da ist zwar Wille manchmal
oder oft digitales, aber natürlich ist man im Tagesgeschäft drin.
Das ist jetzt eine Zielgruppe bei uns, die vielleicht aus den Abonnements rausgeflogen ist.
Es gibt oft an den Häusern jetzt im Theater oder so junge Sparte,
aber es gibt eigentlich nicht unbedingt eine Seniorensparte.
Und digitales, dann haben wir mal ab und zu mal Veranstaltungen in Kooperationen gemacht,
Digitalia in Graz oder mit anderen Institutionen, aber da auch wirklich zu spüren,
dass die Häuser Lust haben, das weiterzuentwickeln, weiß ich nicht, ist schwierig für uns.
Also da sind Museen ein bisschen weiter, weil die ganz viel digital anbieten,
digitale Führungen etc.
Aber so bei Theatern oder Musikhäusern oder so ist es für uns gar nicht so leicht,
da einen Zugang zu finden.
Ich fände bei dir noch spannend.
Doro. Also habt ihr exklusive Veranstaltungen oder sind es auch Veranstaltungen,
die insgesamt im Netz stattfinden?
Also Silvia hat ja schon ein paar Beispiele gebracht, auch aus der Corona-Pandemie,
wo ich dann auch plötzlich auf Angebote aufmerksam geworden bin,
die mir so gar nicht präsent waren.
Aber ist es dann immer speziell für euer Zielpublikum oder seht ihr auch,
das Deutsche Theater hat irgendeine digitale Premiere und ihr informiert dann eure Zielgruppe?
Das Problem ist, wenn man, nee, eigentlich das eher nicht, weil die sind nicht interaktiv.
Also unser Ziel ist immer Interaktion,
weil sonst bleibt so eine Zoom-Übertragung schal, sage ich mal.
Also wir haben natürlich Formate, die weniger interaktiv sind,
die mehr angucken sind. Wir haben auch ein Theaterstück mit Digitalia,
aber das war ein Theaterstück, was schon
per se digital war durch eine Abstimmungstool oder in Chat was machen.
Also irgendeine Form, man fühlt sich einbezogen, muss es sein.
Deswegen ist das gar nicht das Ziel. Und ich weiß nicht, wie es euch ging,
aber die Veranstaltung abgefilmt anzugucken, weiß ich nicht.
Also es macht die Philharmonie toll, weil es ist einfach klassisch Musik,
wunderbar, schöner Sound.
Aber sonst, nee, das ist nicht unser Anspruch. Es muss immer eine Form der Interaktion
sein. Deswegen braucht man auch eine Form des Austauschs vorher mit den Häusern.
Aber zum Beispiel im Städel haben wir, die haben natürlich eine digitale Führung.
Die ist ja per se interaktiv, weil ein Museumspädagoge ins Gespräch kommt.
Und da kann man aber einfach nur buchen, was sie sowieso anbieten.
Das ginge dort. Aber ich finde mit Theatern...
Nee, machen wir so nicht. Genau.
Versuchen nicht.
Vielleicht war das auch ein falsches Beispiel, weil ich habe auch ein tolles
interaktives Spiel gemacht von Markina X, wo ich dann tatsächlich auch mit Freundinnen
aus Baden-Württemberg gemeinsam im gleichen Theaterstück war.
Also sowas Interaktives, das wäre dann schon was, was ihr auch angebündigen würdet.
Sowas könnte man auch anbieten, ja. Wir haben halt immer auch tagsüber sind
bei unserer Veranstaltung immer, das ist vielleicht auch dann manchmal und versuchen
die immer auf eine Stunde, deswegen die gute Stunde, eine Stunde zu begrenzen.
Außer es sind jetzt Workshop-Formate, dann ist es auch mal anderthalb Stunden.
Aber genau, wir versuchen immer so nachmittags oder zum späten Vormittag was anzubieten. Genau.
Ja, ich würde ansonsten zu unserer Zielgruppe noch ergänzen.
Es ist natürlich auch die Verwaltung beziehungsweise auch so im politischen
Umfeld, dass wir einfach auch zeigen, welche Bedeutung Digitalität auch im Kulturbereich hat.
Also mit der Senatsverwaltung natürlich eine enge Zusammenarbeit,
um entsprechend auch Rahmenbedingungen dann für die Kulturakteurinnen zu schaffen.
Was ich bis jetzt rausgefunden habe, auch bei euch, dass ihr ja mehr auf,
ich sage jetzt mal, Theaterkultur so fokussiert seid.
Ich habe jetzt so Musik und Museen zum Beispiel nicht so gehört.
Welche Formate bietet ihr jetzt bei Kultur BDigital an und welche Tools stellt
ihr auch zur Verfügung, um den Weg zur Digitalisierung zu gehen?
Genau, es ist schon richtig, dass Museen und Theater unsere größten Zielgruppen
sind, weil es einfach für Berlin gesprochen auch die am weitesten verbreitete
Kategorie von Institutionen sind.
Annette hatte es aber vorhin schon angedeutet, wir haben noch mehr in der Gruppe.
Da sind Gedenkstätten dabei, da sind Bibliotheken dabei, Konzerthäuser,
Opern, kleinere Akteuren aus der kulturellen Bildung.
Also das sind ganz unterschiedliche Sparten und das macht auch den Mix immer
ganz spannend, weil wir für uns Formate suchen, die spartenübergreifend funktionieren.
Das heißt, wir bieten beispielsweise Workshops an, wie man mit Personas arbeiten
kann, um zum Beispiel durchzuspielen, wie könnte ein neues Angebot zu bestimmten Zielgruppen passen.
Oder auch, was wir sehr gerne machen, sind Werkstattgespräche,
wo andere Kulturakteurinnen ihre eigenen Arbeitsweisen, digitalen Arbeitsweisen
vorstellen, Erfahrungen austauschen und auch über Dinge sprechen,
die nicht gut funktioniert haben mit digitalen Tools.
Wir laden Experten, externe Experten und Expertinnen ein, die Hintergrundwissen vermitteln.
Beispielsweise ein Thema, was wir immer wieder aufgreifen, ist IT-Sicherheit,
auch für den Kulturbereich.
Was bedeutet es, die eigene Institution sicherer aufzustellen?
Was sind beispielsweise Methoden, mit denen man eigene Mitarbeiterinnen sensibilisieren
kann? Also das ist mal ein ganz guter Format-Mix und der ist auch dem Umstand
geschuldet, dass wir sehr viele verschiedene Themen aufgreifen bei Kultur bei Digital.
Man hat es vielleicht schon rausgehört, es geht bei uns einerseits um die künstlerische
Praxis, aber auch die Arbeit mit dem Publikum direkt.
Es verschmilzt ja auch manchmal, aber auch sehr, ich sag mal,
bodenständige Themen aus dem digitalen Arbeitsalltag, wie IT-Sicherheit oder
auch, wie die eigenen Projekte besser organisatorisch abgewickelt werden können.
Wir haben ja schon bei euch, Doro, ermittelt, dass das Zielpublikum dann eher
der Konsument ist, nenne ich ihn mal so.
Dann eher im Seniorenbereich. Wie schafft ihr diese Nähe?
Welche Tools nutzt ihr da? Du hast schon von Zoom gesprochen.
Ist das das Einzige? Gibt es da noch andere Möglichkeiten?
Zum Beispiel gibt es ja in Hamburg auch bei Anruf Kultur vom Blinden- und Seminernverein.
Was sind so eure Tools, die ihr nutzt?
Also wir unsere Veranstaltungen finden ausschließlich über Zoom statt.
Haben wir relativ schnell festgestellt, was ist für uns das Stabilste von den
Tools und vielleicht auch das Preiswerteste.
Das muss nicht heißen, dass es immer dort bleibt.
Aber wie wir Nähe herstellen, ist natürlich immer durch eine Form der Interaktion.
Wer sich beteiligen will, kann.
Wir haben auch sowas wie das digitale Foyer, dass wir immer eine Viertelstunde
vor der Veranstaltung den Raum schon öffnen und schon ins Gespräch kommen. Wo kommen die Leute her?
Und einige Gesichter kennt man, aber es sind auch immer mal wieder neue dabei.
Also da auch ins Gespräch gehen durch eine Moderation von einem von uns aus dem Team.
Also das ist auf jeden Fall etwas. Dann arbeiten wir aber auch oder versuchen
wir auch mit digitalen BegleiterInnen zu kooperieren.
Da gibt es ja verschiedene, die heißen überall anders in den Bundesländern.
Mal sind es Ehrenamtliche, mal sind es Menschen, die dafür Geld kriegen,
dass sie dort auch sozusagen die Älteren unterstützen beim Zugang zu unseren Veranstaltungen.
Und das schafft natürlich vor Ort dann vielleicht auch eine Form der sozialen
Interaktion und der Nähe.
Für jeden sind die nächsten drei Begriffe wahrscheinlich anders zu handhaben.
Bei Kulturschaffen ist KI, Barrierefreiheit, ja, ein bisschen was anderes,
auch hybrid bei euch, bei der guten Stunde auch wiederum anders zu bewerten.
Da braucht man vielleicht nicht so viel KI, aber dafür Barrierefreiheit,
wobei KI ist, glaube ich, überall. Komm, wir gucken mal kurz auf diese drei Begriffe.
Wie sind die in eurer Arbeit zu finden beim Kultur-B-Digital zum Beispiel?
Es gibt ja immer wieder so Technologien beziehungsweise Innovationen, die gehypt werden.
Und dafür gibt es dann auch temporäre Förderung. Das ist natürlich auch spannend,
um Neues auszuprobieren.
Wir sehen aber auch, dass so für grundlegende Standards wie barrierefreie Websites
gibt es eigentlich kaum noch Fördermittel.
Und auf der anderen Seite dann aber auch so runterzubrechen,
dass künstliche Intelligenz zwar in manchen oder für manche Aufgaben sinnvoll ist,
aber halt keine Allheiltechnologie ist und auf keinen Fall unreflektiert dann
auch angewendet werden soll.
Also wir werden halt oft gefragt, ob nicht einfach jetzt auch ein Avatar für
deutsche Gebärdensprache nicht jetzt ein guter Ersatz ist für Dolmetschende,
die man nicht so einfach und auch nicht kostenfrei entsprechend bekommt.
Oder dass Übersetzung in leichter Sprache ja jetzt ganz einfach über eine KI erfolgen kann.
Und da aber auch zu vermitteln, dass das eben kein Ersatz ist für tatsächlich
professionelle Übersetzungen und entsprechend Vorgehensweisen.
Also da auch so ein bisschen den Reality-Check jeweils zu haben.
Das andere bei hybriden Formaten, die sind bei uns manchmal sinnvoll,
sind aber auch extrem ressourcenaufwendig.
Also auch da ist wieder der Punkt, man muss den Nutzen abwägen und vor allen
Dingen auch jeweils schauen, welche Zielgruppe angesprochen werden sollte.
Wie ist es Beuisterung?
Ja, KI, also jetzt nicht im Speziellen.
Barrierefreiheit, klar, streben wir an, aber ist natürlich immer mit Voraussetzungen verbunden.
Man muss die Technik haben, man muss ein paar Begriffe verstehen,
man muss vielleicht so einen Zoom, man muss wissen, wo man anklickt, was man tut.
Wir versuchen es so leicht wie möglich zu machen und da auch Unterstützung anzubieten,
aber genau, ob es ganz barrierefrei ist, weiß ich nicht genau.
Hybride Formate haben wir schon gemacht, aber da gehe ich mit Annette d'accord.
Ich bin nicht so ein großer Fan, weil es auch immer für denjenigen,
der auf der Bühne steht, gar nicht so leicht ist, beide die Menschen vor Ort
und die im Bildschirm oder digital anzusprechen, dass da oft irgendwas zu kurz
kommt und es sehr aufwendig ist,
wenn man dann doch nochmal andere Technik braucht.
Weil wir haben es ja oft leicht, wenn es mal eine Lesung ist oder selbst Impro-Theater,
kann man dann drei Bildschirme machen.
Jetzt hatten wir auch ein digitales Theaterstück mit Publikum vor Ort und dann
muss verschiedene Kamera einstellen.
Also es ist ganz anders aufwendig und teuer auch.
Ist es für den Künstler kompliziert oder eher für die Maschinerie dahinter?
Weil der Künstler auf der Bühne, dem kann es ja prinzipiell egal sein,
auf der Bühne, vor ihm Leute oder hinter dem Bildschirm Leute.
Aber er muss sich beide ansprechen. Und das hinzubekommen, also man muss ja
theoretisch, geht es bei uns immer darum, dass man auch als Kulturschaffende
die sieht, die am Bildschirm sitzen.
Die muss man auch wieder eigentlich hören, damit es wirklich Interaktion ist.
Also das ist gar nicht so leicht, auch für denjenigen, der auf der Bühne steht.
Also, weiß ich nicht. Also haben wir, wie gesagt, schon gemacht,
aber ich finde, irgendwie kommt immer ein bisschen was zu kurz und also wir
merken, das muss auch nicht unbedingt sein.
Also es sind zwei unterschiedliche Dinge, finde ich.
Wir können analog sein und wir können eine digitale Veranstaltung machen.
Es gibt ja mehrere Menschen, die vielleicht von Kultur ausgeschlossen sind.
Manchmal ist das die Sprachbarriere, manchmal, wir haben ja schon gerade angesprochen,
auch die Barrieren, die digitalen Barrieren, die auftauchen oder die analogen
Barrieren gibt es natürlich auch. Also davon mal abgesehen, es ist ja nicht
so, dass in der analogen Welt alles schon barrierefrei wäre, das wäre ja ein Traum.
Wie gelingt es euch, diese Menschen abzuholen bei Kultur, bei Digital,
wobei ihr ja noch nicht so direkt jetzt mit dem Zielpublikum arbeitet,
sondern eher, dass eure Zielgruppe die Angebote schafft, um alle abzuholen?
Genau, also wir haben natürlich eine Zielgruppe, die schon digital affiner ist
und sich auch quasi über unser Angebot noch mehr über digitale Möglichkeiten informiert.
Das heißt aber nicht, dass wir nur Menschen gegenüberstehen,
die digital atmen und determinative sind, sondern wir haben natürlich auch Personen
in der Zielgruppe, die ein niedrigschwelliger Zugang zu bestimmten Technologien
geschaffen werden muss.
Und das versuchen wir auch immer in Kultur bei Digital allein schon durch die
Art, wie wir über digitale Technologien kommunizieren, nämlich nicht als Insiderwissen,
sondern eben als Technologie, die den eigenen Arbeitsalltag erleichtern soll.
Wir versuchen auch in unseren Workshops, Vorträgen, den verschiedenen Formaten, die wir anbieten,
so einfach wie möglich das Herangehen an digitale Technologien zu ermöglichen,
die Einstiegshürden sozusagen zu verringern und eben bestimmte Vorgehensweisen
nicht als einfach gesetzt hinnehmen, sondern erklären.
Genau, dann Ebene obendrüber. Wie helfen wir Kulturakteurinnen,
selbst Hürden abzubauen?
Wir versuchen in unserem Jahresprogramm immer wieder Themen mit aufzugreifen,
die sich darum drehen, Barrieren eben zu verringern.
Digitale Barrierefreiheit ist ein wiederkehrendes Thema bei uns.
Das heißt, wir versuchen für Hürden zu sensibilisieren,
Tools und Techniken und Methoden aufzuzeigen, mit denen man selbstständig,
auch wenn man selbst nicht Entwickler oder Entwicklerin ist,
bereits zum Beispiel auf der eigenen Website Probleme erkennen und die beheben
kann mit eigenen Mitteln.
Und wir versuchen auch, Arbeitsweisen zu verankern. Da sind Literale stärker
dran, die das direkte Arbeiten mit unterschiedlichen Zielgruppen vorantreiben.
Das heißt, dass zum Beispiel Fokusgruppenarbeit, ich lade Personen ein,
die meine eigenen Angebote durchleuchten, kritisch diskutieren und sagen,
wo sie selbst Hürden erleben, dass solche Arbeitsweisen noch viel häufiger werden im Kulturbereich.
Wie ist das bei euch, Doro, mit der Barrierefreiheit? Freiheit?
Wie kriegt ihr die Teilhabe von den Menschen geschaffen, die jetzt nicht so
den Zugang haben digital?
Ja, also ganz wichtig sind MultiplikatorInnen, also Leute, die wirklich vor
Ort vielleicht auch, also da sind wir manchmal im Austausch, sei es mit den
Volkshochschulen oder mit Ehrenamtlichen, die in Mehrgenerationenhäusern Angebote
anbieten oder klar, viel ist auch über Empfehlungen, dass der eine Person sein,
die nächstes weiterempfehlt.
Wir müssen natürlich auch bei unserer Zielgruppe analoge Wege suchen,
um sie zu erreichen, also über Flyer, Plakate oder klassische Pressearbeit,
weil wir haben zwar auch Social-Media-Auftritt, aber das ist in der Zielgruppe,
glaube ich, gar nicht so leicht dort, die Menschen wirklich zu erreichen.
Und sonst, wie ich schon gesagt habe, versuchen wir wirklich auch mit Menschen
zusammenzuarbeiten, die digitale Begleitung anbieten.
Wir versuchen auch oder wir haben auch im Angebot kostenfreie Technik zu verleihen,
um dort auch zu ermöglichen, dass das kein Hindernis ist.
Aber genau, Bedingung ist natürlich, dass Menschen auf irgendeine Art ein bisschen
kulturaffin sind und Lust haben oder sich darauf einlassen, in den digitalen
Raum zu gehen. Und da haben wir aber auch nicht den Anspruch.
Also Alter ist divers, Menschen sind divers, darf jeder machen,
wie er will. Es ist ein Angebot und wir versuchen es bekannter zu machen.
Aber es muss auf jeden Fall jemand sein, der auch Lust hat, Kultur zu erleben.
Also das ist schon mal eine Voraussetzung.
Ihr habt jetzt, ja.
Ich wollte zu Dorothea noch was sagen. Ist das in Ordnung? Ja, klar.
Ja, ich finde es sehr schön, dass du das ansprichst, Dorothea,
dass man mitunter auch Technik zur Verfügung stellen muss.
Das erleben wir auch in Kultur bei Digital, dass es einfach wichtig ist,
einen Raum herzustellen, in dem man auch experimentieren kann,
in dem man, ohne dass man eigene Anschaffungskosten hat, sich mit digitaler
Technik beschäftigen kann.
Deswegen haben wir immer wieder Momente, wo wir eben Geräte anleihen,
wo wir Accounts oder Nutzerinnenprofile für unsere Gäste anlegen,
die dann hinterher auch wieder löschen.
Das heißt, diese ganze Logistik vornehmen für Kulturakteurinnen,
damit bei ihnen nicht diese Last liegt und damit auch nicht die Hürde,
sich mit diesen Technologien dann auseinanderzusetzen oder mit bestimmten Tools und Software,
die sie vielleicht für ihren Arbeitsalltag nutzen könnten. Sehr spannend.
Die digitale Barrierefreiheit ist ja, wie ich jetzt schon gehört habe,
auch bei euch allen irgendwo präsent.
Sie ist nicht immer umsetzbar.
Ich meine, der Digitalkompass sorgt ja auch dafür, dass die Barrieren überwunden werden.
Wir haben vor kurzem noch in einer Versammlung teilgenommen,
da ging es um die Abschaffung der CD,
dass die CD jetzt nicht mehr demnächst das Material ist, wo wir Informationen
für Blinde und Sehbehinderte übermitteln, wo wir jetzt Alternativen schaffen
müssen, entweder Internet oder Minidisc, also nicht die Minidisc,
sondern die kleinen CF-Karten und so weiter.
Also dieser Umschwung ist ja überall präsent.
Wie bewusst ist denn euer Zielpublikum bei Kultur B Digital mit diesem Thema Barrierefreiheit?
Wie viel wissen Sie darüber oder wie viel denken Sie überhaupt daran,
welche Zielgruppe das erreichen kann? Wenn ich jetzt eine analoge Kulturstätte
habe, ist es ja klar, der Rollstuhlfahrer muss irgendwie rein.
Das braucht eine Behindertentoilette, gegebenenfalls bei der Vorstellung Gebärdendolmetscher
oder Audiodescription.
Aber das wird ja manchmal bei den Kulturstätten als zweitrangig.
Zuerst mal gesehen, nicht bewusst, aber unbewusst. Da ist jetzt erst mal die
Zugänglichkeit vom Gebäude her. Wie ist das bei euch da?
Also auch wieder sehr unterschiedlich.
Also verpflichtend ist es natürlich, aber wir merken halt auch,
dass zum Teil auch DienstleisterInnen Webseiten entwickeln oder anbieten,
die dann eben nicht barrierefrei sind und dann entsprechend Zusatzkosten aufgerufen
werden, damit sie dann barrierefrei gemacht werden.
Also da versuchen wir schon auch mit Hilfestellungen, mit Tipps und Tools für
den Einstieg, wie man jetzt zum Beispiel barrierefreie Webseiten macht.
Wir holen uns aber auch immer wieder so Best-Practice-Beispiele,
also wie zum Beispiel barrierefreies Posten gut erfolgen kann.
Und da gibt es halt zu unterschiedlichen Themen auch viele oder einige Kulturakteurinnen,
die da halt entsprechend schon Erfahrungen gemacht haben und auch umgesetzt haben.
Sei es in barrierefreien Ausstellungen oder auch in so Projekten,
wo geguckt wird, wie kommt man eigentlich zu dem jeweiligen Kulturangebot.
Du hast es ja schon mit den entsprechenden Barrieren vor Ort angesprochen,
aber auch, wie komme ich überhaupt von zu Hause erstmal über eine Busverbindung
dann zu der Gedenkstätte und das wiederum dann auch zu adressieren und sei es
über Informationen auf der Website und so.
Also es ist eine vielseitige Herausforderung.
Ich sehe eher, dass es noch nicht vollempfänglich ist, sondern immer wieder
so einzelne kleine Inseln oder Leuchttürme sind.
Wir gucken aber auch, wie man das so ein bisschen bündeln kann,
weil ich glaube, fast alle Kultureinrichtungen haben die Bedarfe,
das dann auch von entsprechenden Expertinnen in eigener Sache mal testen zu lassen.
Aber da ist die Gruppe, die solche Tests durchführen kann, ist ja auch irgendwann
endlich, auch zeitlich sehr eingespannt. Und da schauen wir gerade,
ob wir sowas zusammenführen könnten.
Also, dass man einfach auch einen Pool an Expertinnen hat, die man jeweils für
Zugänglichkeitsthemen ansprechen kann.
Doro, die Menschen, die eure Kulturangebote empfangen...
Sollen die so barrierearm wie möglich empfangen?
Du hast gesagt, ihr arbeitet da dran. Es ist noch nicht so ganz da, wo ihr sein wollt.
Wie kommen wir denn da hin?
Oder was sind die Ideen, die ihr entwickelt, um da hinzukommen?
Zum Beispiel kann man ja bei Zoom auch ein anderes Fenster haben,
wo Gebärdendolmetsch wird.
Man kann, glaube ich, auch sogar bei Sprachenübersetzungen, ich denke mal,
dass man dann auch ein Audio-Description-Fenster aufmachen kann für Blinde und Sehbehinderte.
Sind das Möglichkeiten? Ich weiß, dass das alles immer auch mit Geld zu tun hat.
Ja, also ich meine, ich sage immer, wir sind ein lernendes Projekt.
Wir versuchen unser Bestes und uns auch weiter selber weiterzubilden.
Und ja, aber auch im Austausch mit unserer Zielgruppe oder mit unseren Gästen zu bleiben.
Also es gab schon Veranstaltungen. Klar, da wurde darum gebeten,
bitte die Untertitel anzumachen oder solche Dinge. Also dass man darauf eingeht.
Genau, es hat was auch mit Geld, mit Ressourcen zu tun, mit Zeit.
Und wir haben schon ganz viel nachjustiert, sei es in der Sprache,
wenn man dann manchmal mit Entwicklern zusammen eine Webseite baut oder Newsletter-Anmeldung,
dann ist die Bestätigungs-E-Mail auf Englisch und du denkst,
naja, aber ich meine, das ist doch die Zielgruppe jetzt.
Eigentlich seid ihr doch die
Profis, also man merkt, da ist auf vielen Fronten noch eine Menge zu tun.
Andererseits denke ich dann manchmal, okay, in zehn Jahren ist,
also wenn es jetzt um, sagen wir mal, dieses technologische oder digitale Wissen
geht, ist es in zehn Jahren, haben wir schon wieder eine andere Generation,
die noch weiter ist und die viel affiner ist.
Aber wenn es natürlich um sowas wie Sehbehinderung oder geschädigte Menschen
geht, klar, da sind wir noch nicht da, wo wir sein können. Auf jeden Fall nicht.
Wir nähern uns so langsam dem Ende des Interviews zu. Da will man ja immer so
einen kleinen Blick nach vorne werfen.
Die Glaskugel liegt auch schon hier, wo ihr Wünsche äußern dürft.
Wo seht ihr denn, bei dir angefangen, Annette, jeder darf da was dazu sagen.
Wo seht ihr, was Was wünscht ihr euch für die digitale Kultur der Zukunft?
Dass man so einen souveränen Umgang mit den digitalen Möglichkeiten,
also sowohl Hardware, Software hat, also mit den entsprechenden Werkzeugen und
dass man, das hatten wir eingangs gesagt,
tatsächlich auch so eine Einschätzungskompetenz hat. Was brauche ich wirklich?
Ist jetzt der Chatbot wirklich das, was meiner Zielgruppe oder mir in der Arbeit
hilft oder irgendein Avatar oder reicht es nicht einfach auch nur,
entsprechende Informationen auf anderem Wege bereitzustellen?
Und ich würde mir auch eine Offenheit bei der Bereitstellung von Informationen wünschen.
Also wir sind bei dem Thema Open Data hier in Berlin halt immer wieder dran,
dass Verwaltungsdaten geöffnet werden.
Aber da wäre es auch einfach grandios, wenn Kulturdaten und sei es zu Orts-
und Öffnungszeiten und sowas einfach offene Daten zur Verfügung stehen,
die ganz viele für tolle Angebote nutzen können.
Silvia?
Ich schließe mich natürlich dem, was Annette gesagt hat, sofort an.
Was ich mir noch wünsche, ist, dass der Experimentier- und Ausprobiergeist der
letzten Jahre sich fortsetzt, weil ich sehe da durchaus gerade eine Verlangsamung
im Ausprobieren digitaler Werkzeuge, neuer Formate.
Und natürlich wünsche ich mir in dem Zusammenhang auch, dass es auch wieder
eine diversifiziertere Förderlandschaft gibt, weil in den letzten Jahren sich,
gerade in den letzten zwei Jahren, sich sehr viele Programme abgewickelt haben.
Einfach verschwunden sind, beziehungsweise beendet wurden und auch dann ersetzt
wurden durch, ich sag mal,
Schwerpunktprogramme, die sich dann zum Beispiel konzentrieren rein auf bestimmte
Technologien wie künstliche Intelligenz und damit auch anderen spannenden Technologiefeldern,
die für die künstlerische Praxis genutzt werden könnten, einfach keinen Raum mehr bieten.
Genau, das wäre einer meiner vielen, vielen Wünsche, die ich jetzt hier aber
mal beschränke auf diesen.
Doro, was liegt in deiner Glaskugel?
Ich wünsche mir noch mehr digitale Kultur. Ich wünsche mir noch mehr Angebote,
insbesondere im Bereich kultureller Bildung für Ältere.
Also da merke ich, da ist eine große Resonanz. Da sagen viele Leute,
ach Mensch, so ein Konzert um die Ecke kriege ich noch.
Aber ich finde hier keine Gleichgesinnten auf dem Dorf, die mit mir malen.
Oder Schreibworkshop bieten wir jetzt nächstes Jahr an, über drei,
vier Sitzungen und so weiter. Also das wünsche ich mir mehr.
Ich wünsche mir auch mehr Förderung und vor allen Dingen auch mehr Anerkennung
dafür, dass auch digitale Kultur eine Form der Teilhabe ist.
Also da merke ich, da haben wir auch schon Ablehnungen bekommen.
Wir sehen hier keinerlei Form der Teilhabe oder so.
Das ist dann so, wo ich denke, ja, da sitzen auch an den Entscheiderpositionen,
glaube ich, noch sehr viel Kritische oder sagen wir mal Leute,
die denken, das brauchen wir alles nicht, das ist schnickschnack.
Und ich denke, das eine heißt nicht, das andere aufzugeben, aber es ist ein
wunderbarer Zusatz, den die technologische Entwicklung uns ermöglicht hat in
den letzten Jahren. Und es ist ein weiteres Angebot.
Und ich finde, ja, es wäre toll, wenn da einfach auch noch mehr Interesse besteht,
auch vielleicht weitere Formate
zu entwickeln, die auch insbesondere ein älteres Publikum ansprechen.
Genau, und da einfach es weitergeht und eine nachhaltige Entwicklung gibt.
Und wenn es jetzt um Technologien gibt, da wünsche ich mir, dass es irgendwann
die Möglichkeit gibt, dass man gemeinsam singen kann, weil ohne Verzögerung,
das funktioniert nicht.
Aber wir haben immer ein gemeinsames Chor singen im nächsten Jahr einmal im Monat auf jeden Fall.
Und genau, es ist halt immer schade, die anderen müssen alle ihre Mikrofone
aushaben. Aber vielleicht kommen wir irgendwann dahin. Und ich weiß, es
Gibt so technologische Entwicklungen.
Gab es auch in der Corona-Zeit. Es sind dann so Software, die man sich runterladen kann.
Aber wenn es irgendwann auch mal einfach über Zoom ginge, das wäre toll.
Wenn wir gleichzeitig ohne Kakophonie singen könnten.
Das heißt, ist es für dich definitiv ein Trend, den du beobachtest?
Welcher Trend würde dir noch gut gefallen
bei der Digitalisierung der Technologien, die so auf uns zukommen?
Ja, da bin ich glaube ich dann wahrscheinlich nicht fit genug,
aber vielleicht, dass es, ja, nee, eigentlich, also ich glaube,
das ist das, was ich jetzt so an Technologie, was ich merke,
was sich weiterentwickeln darf auf jeden Fall.
Und sonst glaube ich, ist also für unsere Zwecke schon vieles da, vieles vorhanden.
Es gibt sicherlich schon Projekte, weil es gibt ja schon Bands,
die in Studios zusammenarbeiten, ohne dass sie zusammenarbeiten.
Also es gibt Technologien, aber die muss man natürlich dann auch irgendwie organisieren.
Vielleicht muss da auch wahrscheinlich unser Netz noch etwas schneller und stabiler werden.
Das ist dann nicht barrierefrei.
Das ist dann nicht barrierefrei. Das ist natürlich das Problem,
was noch dazukommt. Silvia, Annette, die Trends und Technologien sind ein wichtiges
Thema, auch bei eurer Umsetzung.
Du hast gesagt, Silvia, vorhin, dass du es dir wünschst, dass nicht nur auf
die KI geschaut wird, sondern auch andere Sachen.
Was beobachtet ihr denn mit Spannung? Wo seid ihr denn dran?
Wo denkt ihr denn, das könnte interessant werden?
Ich bin da gar nicht so sehr technologiegeleitet, muss ich gestehen,
sondern ich finde, es kommt immer auf die gute künstlerische Idee drauf an und
die Technologie, die dann zur Idee passt, die fügt sich von alleine.
Also man kann auch, und es kommt auch immer darauf an, welche Zielgruppen man erreichen will.
Also ein gut gemachter Podcast beispielsweise, der von, kann ich Ihnen nur empfehlen,
Museum für Naturkunde in Berlin, der das Ziel hat, die wissenschaftliche Arbeit
hinter den Kulissen des Museums besser zu vermitteln.
Der funktioniert für mich auch in einem Format, was jetzt keine technologische
Neuerung ist in dem Sinne.
Oder auch, ich denke, ein kleineres Museum hier aus Berlin, das Georg-Kolbe-Museum,
das sich zum Ziel gesetzt hatte, Werke des Bildhauers Georg Kolbe im Stadtraum
besser miteinander zu vernetzen und zu zeigen, wo steht denn alles,
was von Georg Kolbe und wie hat
Wie spielt das dann wiederum zusammen mit der Sammlung des Museums,
die man auch nicht immer sieht, aber online immer sieht, im Haus nicht immer
sieht, aber online immer sieht.
Und dann über einen sogenannten Audio-Walk, das heißt einen Stadtspaziergang,
mit dem man über ein Audio-Format zu verschiedenen Stellen der Stadt geleitet
wurde und dann wiederum über eine Webplattform mit der Sammlung das Ganze verknüpft hat.
Das ist einfach nicht technologisch höchst komplex, aber einfach der Idee zugutekommend.
Und wie ich schon gesagt habe, ich habe Spaß an der Formatvielfalt,
die sich durch digitale Technologien herausbilden.
Und deswegen beobachte ich eher die Formatvielfalt und die guten Ideen aus dem
Kulturbereich als spezielle Technologien.
Aber klar, auch künstliche Intelligenz ist spannend, wenn sie zielgerichtet
und gut eingesetzt wird.
Annette, wie kann denn Digital-Kultur langfristig inklusiv, nachhaltig und kreativ gestaltet werden?
Indem man von Anbeginn Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen einbindet
in die Projektentwicklung.
Also nicht hinterher drauf gucken lässt, guck mal, kommst du damit klar,
sondern mit ihnen zusammenarbeitet und da die Angebote entsprechend gleich von
null praktisch gemeinsam entwickelt, um die Zugänglichkeit ganz selbstverständlich zu haben.
Würde das euch helfen, Doro, wenn das schon von Anfang an digital geplant wäre
und ihr die Angebote so übernehmen könntet, barrierefrei?
Ja, aber ich glaube, ich gebe Annette insofern recht, dass man dann einfach
auch mit seiner eigenen oder mit der Zielgruppe auch im Gespräch bleibt und
guckt, was ist überhaupt gewünscht und wie kann man sich austauschen und was braucht es.
Also ich glaube, das ist wichtig, einfach schauen, dass man da den Austausch fördert.
Ich glaube, das hilft schon, um gemeinsam auch ein Angebot zu schaffen,
was auch wirklich genutzt wird, weil es kann ja auch sein, dass in ein paar
Jahren keiner mehr Lust hat drauf und dann ist es einfach nicht,
jetzt in unserem Fall brauchen wir, wir brauchen es nicht für uns machen.
Also es muss schon auch im Austausch bleiben mit denen, für die es gedacht ist.
Silvia und Annette, Kultur B. Digital, wo können ZuhörerInnen jetzt mehr Informationen dazu erhalten?
Und natürlich auch die Frage, inwiefern können von uns ZuhörerInnen bei euren
Projekten sich beteiligen? Was gibt es da für Möglichkeiten?
Erzählt mal, wo findet man euch und wie kann man mitmachen?
Uns findet man natürlich online unter www.kultur-b-digital.de.
Da wird man unter anderem auch die Veranstaltungen, die wir planen und die man besuchen kann, sehen.
Wir richten uns natürlich an Berliner Kulturinstitutionen, geförderte Veranstaltungen.
Künstlerinnen und Künstlergruppen aus Berlin. Das heißt aber,
wenn diese Schnittstelle zwischen euren Zuhörenden besteht, selbst Kulturakteuren
darunter sind, die können natürlich gerne an unseren Veranstaltungen teilnehmen.
Die sind öffentlich und für alle offen, die selbst zum Berliner Kulturbereich gehören.
Die Gute Stunde, wo kann ich mir die genehmigen, liebe Doro?
Ja, auf der Seite www. www.diegutestunde.org Genau, und da kann man Sich einfach
entweder für den Newsletter anmelden oder auf unserer Webseite registrieren.
Und dann bekommt man quasi immer die Informationen zu den Veranstaltungen,
kann einfach auf einen Button oder einen Knopf klicken und kommt direkt in die
Veranstaltung, wenn sie gerade stattfinden.
Und genau so kann man sich bei uns beteiligen, mitmachen, teilnehmen.
Ja, alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Insofern ist das relativ einfach zu nutzen.
Doro von Die Gute Stunde, Silvia und Annette von Kultur BDigital,
euch allen dreien herzlichen Dank für diese spannenden Informationen über die
Kultur und über die Digitalisierung der Kultur und natürlich weiterhin viel
Erfolg mit all euren Projekten.
Vielen Dank.
Danke, Sascha.
Dankeschön.
Digital Kompass Podcast. Der Podcast, um gemeinsam digitale Barrieren zu überwinden.
Herausgeber Deutschland sicher im Netz e.V.
Der Digitalkompass-Podcast wird ermöglicht durch das Bundesverbraucherschutzministerium.
Der Digitalkompass ist ein Verbundprojekt der Bundesarbeitsgemeinschaft der
Seniorenorganisationen und von Deutschland sicher im Netz.
Weitere Informationen findet ihr unter www.digital-kompass.de.
Über Feedback zu diesem Podcast freuen wir uns. Kontakt zu uns und dem Moderator Sascha Lang
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