Wofür steht der Digital-Kompass
Eine Vorstellung des Projektes mit all seinen Partnern
11.05.2023 58 min
Zusammenfassung & Show Notes
In der zweiten Episode des Digital-Kompass Podcast wird das Projekt Digital-Kompass genau vorgestellt. Im Fokus stehen die verschiedenen Projektinhalte und Angebote, die bereit gestellt werden. Welchen Fokus hat das Projekt? Was wird getan, um die digitalen Kompetenzen von Menschen mit Sinnes- und Mobilitätsbeeinträchtigung zu schulen? Wie kann ich mich beteiligen? Das und viel mehr erfahren Sie in der aktuellen Episode! Steffi Lemke (Bundesverbraucherschutzministerin) gab ein Statement zur Wichtigkeit des Projektes. Zu Gast waren außerdem folgende Projektpartner:
Katharina Braun, BAGSO Service Gesellschaft
Marie-Christin Schoeffel, Deutschland sicher im Netz
Gudrun Brendel, Deutscher Schwerhörigenbund
Angelika, Ostrowski, Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband
Guido Steinke, VERBRAUCHER INITIATIVE
Devin Kwasniok, Universität Vechta
Marie-Christin Schoeffel, Deutschland sicher im Netz
Gudrun Brendel, Deutscher Schwerhörigenbund
Angelika, Ostrowski, Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband
Guido Steinke, VERBRAUCHER INITIATIVE
Devin Kwasniok, Universität Vechta
Transkript
Das digitale Leben ist ja immer stärker in
den letzten Jahren in
unseren Alltag gekommen.
Und deshalb ist es wichtig, dass alle
Menschen in unserer Gesellschaft an diesen
digitalen Prozessen,
sei es im privaten Leben, sei es bei
Behördengängen,
im Beruf, teilnehmen können.
Und ältere Menschen oder Menschen mit
Beeinträchtigungen haben möglicherweise
ein größeres Problem, sich in der
digitalen Welt tatsächlich einzufinden.
Und dafür ist das Projekt Digital-
Kompass ein Angebot zur Unterstützung.
Digital-Kompass Podcast.
Der Podcast, um gemeinsam
digitale Barrieren zu überwinden.
Präsentiert vom Digital-Kompass.
Moderator: Euer Inklusator Sascha Lang.
Damit darf ich Sie alle begrüßen zur
Ausgabe Nummer zwei vom
Digital-Kompass Podcast.
Wir sind also in dieser wichtigen Episode,
bei der es darum geht: Wofür
steht der Digital-Kompass?
Wir werden in dieser Episode analysieren,
was die diversen Partner in dieses Projekt
mit hineinbringen, warum es so wichtig
ist, mit ganz vielen Menschen zusammen zu
kooperieren, um digitale
Teilhabe zu garantieren.
Und einer der wichtigen Partner ist
definitiv auch das Verbraucherministerium.
Nicht nur, weil sie dieses Projekt
finanziell unterstützen,
sondern auch inhaltlich.
Und das beweist mein Gast heute, nämlich
die Verbraucherministerin Steffi Lemke.
Herzlich willkommen in unserem Podcast!
Ja, Frau Lemke, das Verbraucherministerium
unterstützt diesen Podcast nicht nur
finanziell, sondern auch moralisch.
Warum?
Das digitale Leben ist ja immer stärker in
den letzten Jahren in
unseren Alltag gekommen.
Und deshalb ist es wichtig, dass alle
Menschen in unserer Gesellschaft an diesen
digitalen Prozessen,
sei es im privaten Leben, sei es bei
Behördengängen,
im Beruf, teilnehmen können.
Und ältere Menschen oder Menschen mit
Beeinträchtigungen haben möglicherweise
ein größeres Problem, sich in der
digitalen Welt tatsächlich einzufinden.
Und dafür ist das Projekt Digital-
Kompass ein Angebot zur Unterstützung.
Was ist in Ihren Augen das
Ziel dieses Projektes?
Ist es die Sensibilisierung?
Ist es aber auch vielleicht,
Lösungen zu finden?
Wo sehen Sie das Ziel in 2025?
Wo wollen Sie damit auch hin
mit Ihrer Unterstützung?
Auf jeden Fall Sensibilisierung.
Aber wir haben dieses Projekt auch
unterstützt, um tatsächlich Teilhabe
als Grundbestandteil unserer Gesellschaft
zu gewährleisten und dabei zu helfen,
Teilhabe auch im digitalen
Raum wahrzunehmen.
Und für mich ist es auch ein Bestandteil,
den Schutz von Verbraucherinnen und
Verbrauchern im digitalen Raum zu stärken,
also durch Kompetenzvermittlung, durch
eben diese Kompass-Funktion des
Projektes, dabei zu helfen, sich in der
digitalen Welt zurechtzufinden, sich auch
gegen unlautere Praktiken wehren zu können
und vor allem aber auch
die Frage von Teilhabe als
Gerechtigkeitsfrage
im digitalen Raum zu gewährleisten.
Sehen Sie das Projekt denn eher jetzt in
Richtung der Verbraucher, also des
Nutzers, oder auch in
Richtung der Anbieter?
Wo siedeln Sie das Projekt verstärkt an?
Dieses Projekt soll tatsächlich den
Verbrauchern, Verbraucherinnen, also den
Nutzern im digitalen Bereich
Unterstützung anbieten.
Wir haben mehr als 100 Digital-Kompass-
Standorte im Rahmen des Projektes. U
nd mit Unterstützung von vielen
ehrenamtlich Engagierten,
soll eben im digitalen Alltag
Hilfestellung gegeben werden.
Wir arbeiten natürlich in Richtung der
Anbieter derjenigen, die digitale Produkte
auf den Markt bringen,
auch bei den Fragen des
Verbraucherschutzes und auch der
Teilhabe der Gerechtigkeitsfrage.
Aber hier mit den Kompass-Standorten
wollen wir die Verbraucherinnen
und Verbraucher ansprechen.
Danke, Frau Lemke.
Ich danke Ihnen, Herr Lang.
Vielen Dank also an Frau Steffi
Lemke, Ministerin für Verbraucher.
Sie hat uns kurz erklärt, warum ihr
Ministerium dieses Projekt
so großartig unterstützt.
Und wir kommen jetzt zu
unserem Tisch-Gespräch.
Und da sitzen folgende Gäste mit mir am
Tisch: Katharina Braun -
BAGSO Servicegesellschaft, Marie-Christin
Schoeffel - Deutschland sicher im Netz,
Gudrun Brendel - Deutscher
GeSchwerhörigenbund,
Angelika Ostrowski - Deutscher Blinden- und
Sehbehindertenverband, Guido Steinke -
Verbraucherinitiative und Devin
Kwasniok - Universität Vechta.
In der ersten Episode haben wir uns damit
beschäftigt, was ist
eigentlich digitale Teilhabe?
Besser gesagt, wie kann
man die definieren?
Ganz interessanter Podcast übrigens,
können Sie gerne noch mal anhören.
Die sind ja immer verfügbar.
Und in dieser Ausgabe sprechen wir
natürlich, ja,
über die Umsetzung dieser Teilhabe.
Wie kriegen wir das hin?
Bei mir starten wir jetzt zuerst
mal mit Ina und mit Marie-Christin.
Erzählt uns beide mal kurz,
von wem ihr seid, wen ihr vertretet und
was der Digital-Kompass eigentlich
ist oder in kurzen Worten sozusagen.
Ich bin Ina Braun.
Ich bin die Projektleiterin vom Digital-
Kompass, jetzt schon seit ein paar Jahren,
und komme von der
Bundesarbeitsgemeinschaft
der Seniorenorganisationen.
Da bin ich auch schon ein
alteingesessener Hase, nämlich im 17.
Jahr, und freue mich, dass ich seit ein
paar Jahren den Digital-
Kompass betreuen kann.
Das ist ja ein sehr gewachsenes,
stabiles Netzwerk, ein Projekt, was aus
viel ehrenamtlichem Engagement besteht,
aus gegenseitigem Austausch, und
was das Ziel Digitalisierung
für alle im Blick hat, genau.
Und die neue Ausrichtung
des Digital-Kompass bzw.
das neue Motto ist ja: Gemeinsam digitale Barrieren überwinden.
Und dazu haben wir uns natürlich
ganz viele schöne Ideen gemacht.
Zwei ganz große neue Säulen mit tollen
Partnern ins Leben gerufen,
vielleicht einmal ganz global
und ganz kurz angerissen.
Wir möchten zum einen
Menschen mit Seh- und
Hörbeeinträchtigungen
mehr in den Fokus nehmen, aber auch die
Menschen, die nicht so ohne Weiteres
Bildungsangebote
annehmen können, die nicht so ohne
Weiteres von A nach B kommen.
Also Menschen, die auch in ihrer
Mobilität eingeschränkt sind.
Dazu haben wir uns zwei verschiedene
große Schwerpunkte gesetzt.
Das eine ist die Beratung
von qualifizierten Engagierten vor Ort, in
sogenannten Digital-Kompass-Standorten, in
Senioren-Internet-Initiativen,
Erfahrungsorten, wie sie sich alle
nennen, ist eigentlich egal.
Alle haben gemeinsam, dass sie älteren
Menschen bei ihren ersten Schritten
begleitend zur Seite stehen
und zukünftig, nachdem sie eine
Qualifizierung durchlaufen haben,
auch Menschen mit
Seh- und Hörbeeinträchtigungen in ihren
regulären Beratungsalltag
integrieren können.
Das machen wir natürlich auch gemeinsam
mit Partnern, und zwar mit dem deutschen
Blinden- und Sehbehindertenverband
und dem Deutschen Schwerhörigen-Bund.
Und eine zweite, ganz große Säule, da wird
Marie bestimmt auch gleich noch mal etwas
ausführlicher eingehen,
sind sogenannte digitale Lerntandems.
Da geht es eben darum,
das Lernen in die eigenen vier Wände nach
Hause zu verlagern, und zwar mit einem
Zweierteam, also
digital zueinander geschaltet, bestehend
aus einer studierenden Person
und einer meistens digital
recht unerfahrenen Person.
Und was dann da gelernt werden möchte, das
entscheiden die Leute einfach
im Gespräch gemeinsam, w
ir stellen Materialien dazu zur Verfügung.
Und auch das machen wir mit Super-
Partnern, natürlich gerne nur Super-
Partner, das ist die Universität Vechta.
Und last but not least
würde ich gerne auch noch die Verbraucheri
nitiative erwähnen, unseren Guido, der
Mann für alle digitalen
Formate, die ich so kenne.
Ich glaube von ihm habe ich in den
letzten drei Jahren das meiste gelernt.
Marie-Christin - Deutschland sicher
im Netz, ist auch mit dabei.
Erzähle uns kurz,
ja, wer du bist und was
Deutschland sicher im Netz
in diesem Projekt macht.
Vielen Dank, Sascha. Ja, mein Name
ist Marie-Christin Schoeffel.
Ich bin von Deutschland sicher im Netz
und Referentin im Digital-Kompass, genau.
Hauptsächlich zuständig für die Lernt
andems, die meine Kollegin Ina
Braun gerade schon angekündigt hat.
Die können verstanden werden als eine
kostenfreie Eins-zu-eins-
Beratung zu digitalen Themen.
Das heißt, wenn eine Person die Angebote
vor Ort nur schwer erreichen kann, F
ragen hat zu digitalen Themen, kann sie
sich zu einem digitalen
Lerntandem anmelden.
Da wird nachher mein
Kollege, der Devin Kwasniok
noch genauer etwas dazu sagen, d
eswegen halte ich das jetzt eher kurz.
Wie gesagt, das ist eher besonders
geeignet für Personen, die Angebote vor
Ort nur schwierig aufsuchen können.
Das kann aufgrund körperlicher
Beeinträchtigungen sein oder aber auch
durch die gegebene Infrastruktur.
Ansonsten haben wir unsere
Onlineveranstaltungen.
Dort sind viele Referierende,
die über Themen berichten,
die die digitale Welt betreffen, b
eispielsweise: Was ist die Apple ID?
Was kann ich zur- wie kann ich mich
vor Cyberangriffen schützen usw.?
Was mache ich mit meinen Daten?
Genau, dabei werden wir unterstützt von
unserem Kollegen Guido Steinke,
der Verbraucherinitiative.
Die Onlineveranstaltungen richten sich
an Multiplikatoren und Interessierte.
Ansonsten haben wir natürlich
das Format des Podcast.
Das hören Sie sich gerade an, dort greifen
wir sehr relevante Themen aus der
digitalen Welt auf, die Menschen mit
Sinnes- und
Mobilitätsbeeinträchtigungen betreffen.
Auch dieser richtet sich an Personen,
die selbst betroffen sind, an
Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
und an alle Interessierten.
Wichtig zu erwähnen ist, dass wir zu jeder
Podcastfolge eine Transkription
zur Verfügung stellen.
Genau, dann kann das gesprochene
Wort nochmal nachgelesen werden.
Und unterstützt werden wir von Sascha
Lang, unserem Moderator, den Sie
auch in dieser Folge hören können.
Auf unserer Social- Media-Webseite, das
heißt auf Facebook und auf unserer
Webseite selbst, können Sie laufend
verfolgen, was unser
Projekt gerade so macht.
Wir berichten immer, was es Neues gibt, wo
wir aktiv sind, wo wir vertreten waren,
teilen interessante Veranstaltungen
und möchten Sie ganz herzlich
einladen, dort vorbeizuschauen.
Haben Sie noch weitere Fragen zum Projekt?
Dann können Sie die gerne an
info@digital-kompass.de
richten oder aber unsere Webseite
www.digital-kompass.de besuchen.
Herzlichen Dank, Marie.
Jetzt sind wir ja schonmal im Thema drin
und jetzt wollen wir aber, bevor wir ins
richtige Thema einsteigen, was so die
einzelnen Partner auch in diesem Projekt
machen, wollen wir natürlich
die Partner kurz vorstellen.
Jeder darf sich jetzt in zwei,
drei Minuten kurz vorstellen.
Ich fange an mit Angelika Ostrowski.
Erzählen Sie kurz, was Sie machen.
Wer sind Sie?
Oder wer bist Du?
Wir haben uns ja auf das Du
geeinigt, hier im Podcast.
Also ich bin Angelika Ostrowski und
vertrete hier im Projekt den Blinden- und
Sehbehindertenverband, DBSV.
Bringe im Projekt so die speziellen
Erfahrungen, das Wissen, zum
Thema Beeinträchtigung mit ein.
Ich bin selber Sehbehinderte, habe auch
Sehbehinderten-Pädagogik studiert
und auch als Lehrerin gearbeitet.
Beim Blinden- und Sehbehindertenverband
bin ich seit 2010, also jetzt 13 Jahre
fast, und vor allem für ein qualitäts
gesichertes Beratungsangebot, nämlich
Blickpunkt Auge, Rat und Hilfe
bei Sehverlust, das ist
ein bundesweites Angebot.
Wir haben Qualitätsstandards, wir haben
ausgebildete Berater und sind jetzt
jetzt in 14 Bundesländern präsent.
Wir informieren und beraten zu Themen rund
ums Sehen, seien es jetzt finanzielle,
sozialrechtliche Fragen, Hilfsmittel und
Alltagshilfen, Rehabilitation
bei Sehverlust.
Und was uns ganz wichtig ist, ist halt die
Arbeit im Netzwerk, die Zusammenarbeit mit
Partnerinnen und Partnern
rund ums Sehen oder jetzt hier im
Projekt rund um die Digitalisierung.
Der DBSV ist quasi ein Bundesverband
der Blinden- und Sehbehinderten-
Selbsthilfe in Deutschland, dem
19 Landesvereine
angehören und ungefähr 38 Organisationen
und Facheinrichtungen. U
nd so das ganz große Ziel ist die
Förderung der selbstbestimmten und
gleichberechtigten Teilhabe der
Betroffenen an der Gesellschaft.
Und auf der anderen Seite aber auch die
Durchsetzung von Barrierefreiheit in allen
Lebensbereichen, das trifft natürlich auch
die Digitalisierung.
Vielen Dank, Angelika.
Wir bleiben bei den Sinnesorganen
sozusagen und kommen zum Hören.
Gudrun Brendel, stell Dich kurz vor bitte.
Ja, danke, Sascha.
Mein Name ist Gudrun Brendel und ich bin
vom Deutschen Schwerhörigen-
Bund, kurz DSB.
Das ist eine Interessenvertretung von
circa 16 Millionen ertaubten und
schwerhörigen Menschen in Deutschland.
Ja, was macht der DSB?
Wie gesagt, er vertritt die Interessen der
beeinträchtigten Menschen, macht
Sozialpolitik, wirkt dort mit und macht
die Aufklärungsarbeit, speziell eben, um
die Kommunikationsbedürfnisse
von Hörbeeinträchtigten.
Der meiste Austausch im Leben findet mit
Sprache statt, und wenn das mit dem Hören
halt nicht mehr so gut funktioniert,
dann muss man lernen, wie geht man damit
um, und vor allen Dingen,
was für Hilfsmittel kann man nutzen und
aber auch anderen gut hörenden Menschen
mit auf den Weg geben zu können, w
ie muss sich denn mit einem
hörbehinderten Menschen umgehen?
Wie spreche ich den an und was kann ich
tun, damit die Kommunikation gut klappt?
Ja, also ich selbst bin beim DSB auch
schon seit etlichen Jahren, seit zwölf
Jahren und bin da im Bereich Aus- und
Weiterbildung hauptsächlich tätig.
Guido Steinke, von Dir hat Ina schon ganz
viel gelernt, hat sie vorhin gesagt.
Verbraucherinitiative,
stell dich mal bitte vor.
Ja, erstmal ein fröhliches
Hallo in die Runde.
Schön, dass wir heute zusammenkommen.
Ich bin Guido, Guido Steinke.
Ich bin bei der Verbraucherinitiative
Fachreferent 60plus, und halte
damit quasi zwei Fähnchen hoch.
Wir sind ja ein Projekt des
Verbraucherministeriums.
Und ich habe seinerzeit bei der
Verbraucherinitiative angefangen mit
dem Bereich Sicherheit im Internet.
Ich bin also selber Verbraucheranwalt,
habe dazu Vorträge gehalten,
und die Verbraucherinitiative setzt sich
seit mehr als 30 Jahren ein für
nachhaltigen Verbraucherschutz
und für den mündigen Verbraucher.
Und dazu gehört natürlich sehr viel
Aufklärung und Aufklärungsarbeit.
Und wir haben begonnen halt mit Vorträgen
und wie man das so kennt, halt bei den
Vorträgen sind am spannendsten eigentlich
die Pausen, wenn sich kleinere Gruppen
bilden und ein kleinerer Austausch.
Und so haben wir beim Digital-Kompass das
Format der digitalen
Stammtische eingeführt.
Und vor der Pandemie sah das so aus, dass
sich Menschen vor Ort getroffen haben, zum
Beispiel in einem PC-Club oder in
einer Smartphone-Sprechstunde.
Und die hatten dann Fragen, zum Beispiel:
Kann ich mit dem Smartphone auch was
kaufen, kann ich da auch bezahlen?
Und dann war es meine Aufgabe, den
passenden Referenten oder die passende
Referentin zu finden, die dann die Fragen
der Menschen vor Ort beantwortet hat.
Also spric,h ein klassischer Stammtisch,
wo der Gast aber online dazu kam, d
eswegen digitaler Stammtisch.
Und als dann die Pandemie losging, hat Ina
gesagt: So, Guido, jetzt ist eine große
Zeit gekommen, weil wir die Technik schon
hatten und auch unsere Partner vor Ort die
Technik beherrscht haben, haben die dann
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
gezeigt, wie sie von zu
Hause aus teilnehmen können.
So wurden die Stammtische quasi zu Online-
Runden, wo dann, wie wir heute halt, die
Menschen sich online getroffen haben, und
konnten eine Stunde lang zu einem Thema
mit einem Referenten einer
Referentin diskutieren.
Und wir haben im Laufe der Jahre
ganz tolle Partner gewinnen können.
Also nicht nur heute im Projekt wieder
mit Gudrun und Angelika und Devin,
sondern halt auch inhaltliche Partner, die
jetzt Themen abgedeckt haben
aus dem Bereich Digitales.
Und das sind zum Beispiel das Europäische
Verbraucherzentrum, mit denen wir in
dieser Woche zum Thema Bezahlen
im Internet eine Runde machen.
Das ist das Bundesamt für Sicherheit in
der Informationstechnik, wo wir
Sachen, Fragen, beantworten wie zum
Beispiel: Was ist
eigentlich Phishing, usw.
und so fort.
Und inzwischen hat es sich wirklich so
weit entwickelt, dass wir einen Mix haben.
Wir bieten diese Online-Veranstaltungen,
diese Onlineformate hybrid an.
Das heißt, man kann sich treffen, man kann
sich in seiner Einrichtung treffen, in
seinem Club, in seiner Kirchengemeinde, in
seiner Volkshochschule, oder, wenn das
nicht möglich ist, wenn man zum Beispiel
verhindert ist und sich zu Hause um
jemanden kümmert, um Familie, dann kann
man auch von zu Hause aus teilnehmen.
Also sprich, wir machen die digitalen
Stammtische weiter, seit 2015 schon, mit
tollen Partnern und ich freue
mich auf jede weitere Runde.
Herzlichen Dank, Guido. Weiter
geht es mit Devin Kwasniok.
Stell dich mal kurz vor.
Ja, ich finde es cool, dass ich da
dabei sein darf, auf jeden Fall. I
ch komme von der Uni Vechta in
Niedersachsen und bin wissenschaftlicher
Mitarbeiter im Fachbereich Management
sozialer Dienstleistungen.
Zur Vorbereitung habe ich nochmal in das
Leitbild der Uni geguckt und dabei ist mir
aufgefallen, dass das ja
eigentlich ganz schön gut passt.
Denn die Universität Vechta versteht sich
als Hochschule in Verantwortung
und Ideengeber für die Zukunft.
Und das vor allem auch mit einem
Schwerpunkt auf den sozialen
Dienstleistungen und den zugehörigen
relevanten Themen A
ltern, sozialer und kultureller Wandel.
Am Fachbereich MSD haben wir zwei
Studiengänge, einen Bachelor- und einen
Masterstudiengang "Management sozialer
Dienstleistungen" implementiert,
welche interdisziplinär ausgerichtet sind
und verschiedene Kenntnisse im weiten
Bereich der sozialen
Dienstleistungen vermitteln.
Zu diesen Kenntnissen gehören einerseits
BWL und Management, VWL,
aber auch die rechtlichen
Rahmenbedingungen im Bereich sozialer
Dienstleistungen,
Psychologie, Gerontologie und
eben auch soziale Arbeit.
Als Universität forschen wir auch
und das auch bei uns am Fachbereich.
Und da beschäftigen wir uns vor allem mit
menschlichem Verhalten und welche Motive
dieses bedingen im weiten Bereich
der sozialen Dienstleistungen.
Wir gucken uns also an, wie sind
Rahmenbedingungen, wie handeln Menschen in
diesen und wie können wir diese
Rahmenbedingungen für alle Beteiligten
förderlich gestalten
und evaluieren, dass dann eben auch
entsprechend. Was sind so konkrete
Themenfelder, an denen wir forschen?
Das ist einmal die Bewegungsförderung,
das kann für Krankenkassen relevant sein.
Wir beschäftigen uns aber auch mit
klimafreundlichem Verhalten
und eben für diesen Kontext das Spannende
mit den Themenkomplexen Digitalisierung im
Alter sowie digitale Freiwilligenarbeit.
Da bin ich mit meinem Kollegen
Bernd Josef Leisen ganz aktiv.
Und als studierter Gerontologe ist mir das
auch ein besonders wichtiges Anliegen.
Die Vorstellungsrunde haben wir durch.
Jetzt steigen wir dann mal ins Thema ein.
Haben Personen mit Sinneseinschränkungen,
Sinnesbeeinträchtigungen,
besondere, ja, besonderen
Bedarfe bei der digitalen Teilhabe?
Das ist eine Frage, mit
der wir uns beschäftigen.
Und die zweite hängen wir direkt dran.
Was braucht es denn, um digitale
Kompetenzen ermöglichen zu können?
Diese Fragen können uns sicherlich am
besten beantworten zwei Personen, die mit
Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen
zu tun haben, Angelika und Gudrun.
Dann fang ich mal an.
Also man muss klar sagen: Ja, besondere
Bedarfe sind da, wenn man Menschen
mit Beeinträchtigungen betrachtet.
Das ist eigentlich-
versteht sich das fast von selbst, wenn
man bedenkt, dass der Mensch rund 80 bis
90 % der Informationen über Sehen
aufnimmt, also über den Kanal, der
gerade nicht gut funktioniert.
Und daraus ergeben sich eine Menge
Unsicherheiten, Fragen und Probleme.
Also es geht damit los, wenn ich dann
digital dabei sein will, wie soll ich
dieses Gerät überhaupt einrichten und
hinterher nutzen, wenn ich ein Display
oder einen Bildschirm, die Schrift
dort, kaum noch erkennen kann?
Oder gibt es Geräte, die sich vielleicht
für sehbeeinträchtigte
Menschen besonders eignen?
Wer kann mir das sagen, wo finde ich die?
Wenn ich alleine nicht
zu Rande komme, dann ist die Frage: Wo
gibt es Schulungs- und
Unterstützungsangebote?
Aber wie finde ich die, wenn das Lesen
schwierig ist und wenn ich mich im
Internet nicht mehr zurecht finde?
Dann habe ich ein Angebot gefunden.
Dann ist die nächste Frage:
Komme ich da überhaupt hin?
Denn so bei Mobilitätseinschränkungen
denkt man immer an
motorische Einschränkungen.
Einer kann den Weg vielleicht nicht mehr
lau- zu Fuß zurücklegen.
Aber Sehbeeinträchtigungen machen
eben auch Mobilitätseinschränkung.
Wenn man ein Straßenschild nicht mehr
lesen kann, eine Hausnummer nicht findet,
die Haltestelle nicht findet und dann die
Bahnlinie nicht erkennt, dann hat man
schon ziemliche Probleme, irgendwohin zu
kommen, oder auch einfach schlicht Angst,
sich auf den Weg zu machen alleine.
Dann: Wie werde ich dort aufgenommen?
Also merke ich überhaupt, dass jemand mit
mir redet, wenn ich Gesichter
und Gesten nicht erkenne?
Oder wie soll ich denn jetzt da beim
Lernen mitkommen,
wenn ich die Sachen nicht erkennen kann?
Ist die Website, ist ein
Schulungsmaterial, ist eine
Präsentation, ein Online-Angebot
für mich überhaupt zugänglich?
Es sind eine Menge Fragen und damit ist
aber auch Unsicherheit verbunden u
nd ein bisschen Angst vielleicht.
Ich spreche ja jetzt für die
Hörbeeinträchtigten, und das ist zum einen
eigentlich genau das Gegenteil von
dem, was jetzt Angelika gesagt hat.
Also für uns ist alles wichtig, dass wir
was sehen können, weil Kommunikation,
also wenn etwas- Informationen
weitergegeben werden,
ist es oftmals eben über Sprache usw..
Und alles, was mit Akustik oder eben
Sprache zu tun hat, da steigen wir
beeinträchtigte Menschen einfach oft aus
oder missverstehen das Ganze, und, j
a, das ist das eine.
Und um mal so ein Beispiel zu nennen:
Ich will bei einem Amt irgendwo einen
Termin machen, und mittlerweile
funktioniert das ja alles
nur noch so digital.
Ich muss mich dann irgendwie im Internet-
auf die Seite bei denen und
das ist soweit ganz gut, a
lso wenn man jetzt
zumindest schonmal da reinfindet.
Aber sobald dann so akustische Ansagen
kommen oder man ruft irgendwo an und dann
kommen so nette Ansagen vom Band:
Wenn Sie das und das Anliegen haben, dann
wählen Sie bitte sowieso oder Sie haben
das und das Anliegen, d
ann drücken Sie die Taste X.
Also das ist schon echt eine große
Herausforderung für
beeinträchtigte Menschen.
Die verstehen dann meistens nur Bahnhof
oder die Hälfte und drücken dann entweder
die falsche Taste oder legen
gleich auf, das ist das eine.
Und andererseits ist natürlich gerade die
Digitalisierung für Hörbeeinträchtigte,
das haben wir jetzt während Corona-Zeiten
herausgefunden, ein echter Segen,
weil sie eben über dieses
digitale Medium direkteren Kontakt, zum
Beispiel mit Dozenten, kriegen können.
Und wenn die Technik gut eingestellt
ist, ist das ganz hervorragend.
Damit würde ich vielleicht jetzt noch den
Schritt gleich zur nächsten Frage, ich
weiß gar nicht, Sascha, ob du die
jetzt schon gestellt hattest.
Was braucht es, um digitale
Kompetenzen ermöglichen zu können?
Da ist es nämlich so,
dass- also wenn ich jetzt
mit so einer Videokonferenz, wie wir jetzt
hier haben,
teilnehmen möchte, dann ist für mich
wichtig, dass ich das alles gut verstehe.
Klasse wäre es, wenn das Ganze auch noch
mit Untertiteln laufen würde,
weil trotz Mikrofon kann man eben
trotzdem oft nicht verstehen.
Und dann sind Untertitel
wirklich das A und O.
Also das ist auch etwas,
was wir versuchen, in dieser ganzen
Aufbereitung von den digitalen
Medien einfach da zu unterstützen.
Alles, was gesprochen wird, in irgendeiner
Weise zu verschriftlichen, das ist für
uns Hörbeeinträchtigte sehr wichtig.
Und damit aber auch das Zusammenkommen gut
funktioniert, gerade von den Beratern, von
denen, die die Schulungen machen,
ist es immer wichtig, dass die wissen, wie
muss ich eigentlich mit einem
hörbeeinträchtigten Menschen
umgehen, wie tickt der so?
Und wenn jetzt jemand, sei es jetzt in
Präsenz, mir irgendetwas erklären will
und der wendet im Sprechen seinen Kopf ab
und redet irgendwie zum Computer hin oder
zur Tafel oder so, dann
kann es sein, dass der Hörgeschädigte
dann einfach gar nichts mehr mitkriegt.
Weil- also das merkt man ja schon selbst.
Zum einen wird es leiser und man
hat das Mundbild nicht mehr.
Die meisten von uns benötigen zusätzlich
noch ein gutes Mundbild, damit man eben
auch noch mit absehen kann, was
denn da so gesprochen wird.
Und also das eine, das wäre das eben für
eine Präsenz, wie gehe ich mit dem so
um, wie muss ich da jemanden ansprechen?
Direkt Blickkontakt und deutlich
sprechen, nicht wie eine Maschinenpistole
quasi losrattern, das ist
in der Regel ungünstig.
Und immer mal auch wieder Pausen machen,
keine Bandwurmsätze, a
lso das ist sehr wichtig für uns.
Und dass man auch immer mal wieder
das Thema benennt, um was es geht.
Bei den digitalen Medien selbst jetzt,
ist für den Sprecher für uns total
wichtig, dass gute Mikrofone benutzt
werden, damit das also gesprochene Wort
möglichst klar und deutlich rüberkommt.
Ein großer Nachhall oder so
etwas ist da wirklich nicht gut.
Ach ja, genau.
Und dann ist es klasse, wenn man diese
Bilder auf dem Schirm sieht, also von den
Teilnehmern von Videokonferenzen oder bei
Schulungsmaßnahmen,
dass man da möglichst wirklich das ganze
Gesicht sieht, nicht nur so abgeschnitten
oben die Augen und die Stirn,
das wird dann uninteressant für uns.
Wir brauchen das Mundbild und auch ein
bisschen Gestik mit verwenden, d
as hilft uns schon sehr.
Na dann schließe ich mal
so nützliche Dinge für Menschen mit
Sehbeeinträchtigungen einfach an.
Also das eine ist, dass, glaube ich, ganz
viele, nicht nur der DBSV, sich für
digitale Barrierefreiheit
einsetzen müssen weiterhin.
Das scheint mir eine
ziemlich zähe Geschichte.
Also mal ein Beispiel: Eine graue Schrift
auf weißem Grund auf einer Webseite ist
zwar sehr modern und sehr verbreitet,
aber ist da nicht hilfreich,
um lesen zu können.
Weil Gudrun sagte vorhin, für die Menschen
mit Hörbeeinträchtigung ist es wichtig,
viel zu sehen und für die, die schlecht
gucken können, ist sehr frappierend, d
ie wollen immer noch gucken.
Also manchmal fragt man mich: Warum
lässt du dir denn das nicht vorlesen?
Warum liest denn du das noch?
Schlicht weil ich es kann, a
uch wenn es manchmal schwer ist.
Ansonsten sind, glaube ich, alle in
dieser Geschichte gefragt.
Also die sehbeeinträchtigten Menschen
selber müssen erst einmal Interesse und
Motivation mitbringen und dann brauchen
sie aber auch oftmals Mut, Zeit und Kraft,
um sich dran zu machen, auch
Schwierigkeiten zu überwinden.
Misserfolge, also ich komme nicht weiter,
das ist ja nicht ausgeschlossen.
In der Beratung oder bei Schulungen wäre
es gut, wenn man als verantwortliche
Person doch recht aufmerksam ist, auch mal
nach Bedarfen fragt oder auch
aktiv Unterstützung anbietet.
Weil es ist nicht jedem Menschen gegeben,
immer sofort gleich um Hilfe zu bitten
und die auch freudig anzunehmen.
Da ist auch eine Hemmschwelle zu
überwinden, dass ich sage: Also ich komme
hier nicht weiter, kannst du mir helfen?
Dann, was schon selbst schon die Technikn
utzung betrifft,
das kann ich auch aus eigener Erfahrung
sagen, manchmal braucht man ein paar
Anregungen oder Unterstützung,
um rauszufinden, was kann
denn mein Gerät eigentlich?
Was bringt es denn an netten Bedienhilfen
mit und welche sind da für
mich persönlich nützlich?
Also so ein Smartphone kann vergrößern,
kann den Kontrast verstärken, kann mit
Spracheingabe oder -ausgabe arbeiten.
Und da erstmal dran zu kommen, das
herauszufinden, es zu probieren und sich
für die möglichen Hilfen zu entscheiden,
das geht nicht immer so ganz alleine.
Was auch ein tolles Ding ist,
sind immer die vielen Updates.
Morgen sieht mein Bildschirm
plötzlich ganz anders aus.
Also auch da
ist so ein bisschen eine Schrecksekunde zu
überwinden und manchmal muss man
sich da auch Hilfe organisieren.
Ganz viele nützliche Sachen lassen sich
eigentlich auch mit wenig Aufwand machen.
Also
zum Beispiel immer einen
sehbeeinträchtigten Menschen mit Namen
anzusprechen, kann man sich ja vielleicht
auch für die ganze Gruppe angewöhnen.
Nicht nur: Könnten Sie mal bitte, sondern:
Herr Müller, könnten Sie jetzt mal bitte
vielleicht erklären, was usw.
.
Den eigenen Namen mehrmals nennen,
entsprechende Regeln in der Gruppe zu
vereinbaren,
mehr Zeit einzuplanen, weil- also wer das
mal selber probiert hat, w
enn man so ein bisschen Simu-Brillen nimmt
oder so, lesen und schreiben wird
mühsam und es dauert einfach länger.
Oder die Orientierung, das
geht nicht so schnell.
Also ich muss erst mal
gucken, wo bin ich jetzt?
Gibt es Anhaltspunkte, die mir
die Orientierung erleichtern?
Man braucht einfach für manches mehr Zeit.
Wie gesagt.
Seheindrücke wollen sehbeeinträchtigte
Menschen schon, aber was eben nicht mehr
zugänglich ist, da ist es wichtig, wenn
das genau erklärt und beschrieben wird.
Also nicht der Block liegt da, sondern der
liegt auf dem Tisch, genau vor dir,
zur Veranschaulichung zu beschreiben, d
as ist eine ganz wichtige Sache,
wenn eben Bilder, Texte,
nicht mehr zugänglich sind.
Aber man kann eben auch
da unterstützen, dass es leichter ist,
Bilder und Texte noch mitzuverfolgen,
indem man Texte übersichtlich gestaltet,
barrierefreie elektronische Dokumente
nutzt, die ja am Bildschirm dann
vielleicht auch gut
vergrößert werden können.
Oder manche arbeiten gerne mit einem
ausgedruckten Material in Großschrift.
Gute Bilder und Grafiken verwenden, wo
also auch was erkennbar ist, die gut
strukturiert sind, aber auch die eine gute
Bildqualität haben, also eine gute
Auflösung haben. Das sind so allgemeine
Sachen, die in jeder Situation wichtig
sind, also auch in einer Beratungs- oder
Schulungssituation,
sich die Beleuchtung mal anzuschauen,
gute Kontraste zu schaffen.
Also vielleicht nicht den weißen Block
einfach so auf den weißen Tisch zu legen,
der wird vielleicht nicht wiedergefunden,
aber auch zum Beispiel schon den
Veranstaltungsraum gut
lesbar zu kennzeichnen.
Oftmals ist eine Raumnummer, eine Schrift
an der Seite, sehr klein, schlecht
zu lesen, nicht zu finden.
Dem kann man also mit
einfachen Mitteln abhelfen.
Wenn es dann doch schwieriger wird, also
gerade wenn sehbeeinträchtigte Menschen
spezielle Technik nutzen, dann ist es
wiederum gut, wenn man Netzwerkpartner
hat, also Leute, die vielleicht wissen, wo
sind spezielle Unterstützungsangebote für
Menschen mit Sehbeeinträchtigungen da,
und da können wir halt auch weiterhelfen.
Also ich glaube, das ist nicht so einfach,
eine bundesweite Vernetzungslandkarte zu
machen, dafür sind viele
Angebote viel zu kleinteilig.
Man muss aktuell bleiben
und da sind aber unsere
Ansprechpartnerinnen und Partner bei
Blickpunkt Auge oder die
Hilfsmittelberater auch gerne
bereit, weiter zu vermitteln.
Ich glaube, dann so Screenreader und
solche Spezialitäten machen es dann sehr
schwer in der allgemeinen Beratung.
Gudrun, du wolltest noch was
hinzufügen zu dem, was du gesagt hast.
Genau, ich würde gerne ein Stichwort von
Angelika aufnehmen, und zwar
die Hemmschwelle
oder die Schwelle, sich überhaupt
da zu melden, zu solchen Angeboten, d
as ist ja oftmals bei überhaupt, ich
glaube, Behinderten
so, sich zu outen, sich mit seinem
Handicap zu outen und seine speziellen
Bedürfnisse auch zu äußern.
Das ist etwas, was immer noch nicht so bei
uns in der Gesellschaft
en vogue ist oder so, und daher ist es
gut, wenn wir auch durch dieses Projekt
jetzt zum Beispiel erreichen können,
dass einfach
zum Beispiel bei solchen Digital-Kompass-
Standorten oder wenn solche Angebote im
Internet präsentiert werden,
da auch mit diesen Piktogrammen zu
arbeiten für Hör- und Sehbehinderte, um
einfach schon gleich von Anfang an zu
signalisieren: Hey, hallo hier,
wir haben auch an euch gedacht und
da muss man gar nicht vielleicht so
proaktiv gleich als erstes sagen: Also
wenn ich da- ich würde ja gerne bei euch
teilnehmen, aber wenn das alles nur-
also mit Sprache ist, dann werde ich
wahrscheinlich das nicht verstehen können.
Und ich brauche irgendwie Untertitel oder
so, sondern wenn von vornherein einfach
solche Sachen mitgedacht werden. D
enn die Themen, um die es bei der
digitalen Teilhabe geht,
die betreffen ja eigentlich alle, egal ob
man jetzt eine Hör- oder
Sehbehinderung hat.
Das sind allgemein wichtige Themen und
deswegen möchten da auch
gerne viele teilnehmen.
Und wir als DSB möchten eben auch die
Hemmschwelle runtersetzen und unsere
Mitglieder ermutigen, da sich einfach
auch solchen Themen zuzuwenden.
Und ganz speziell für uns
praktisch ist, zum Beispiel- genau, also
wie aktiviere ich denn Untertitel, sei es
jetzt in Word oder bei
PowerPoint-Präsentationen oder bei so
einem Videokonferenz-Format wie Zoom,
Skype, wo schalte ich da überhaupt diese
Untertitel-Funktionen ein?
Wie mache ich das an meinem PC, an meinem
Laptop oder gibt es
Spracherkennungsprogramme?
Und einfach auf so etwas hingewiesen zu
werden und eine niederschwellig gute
Anleitung dazu zu bekommen, i
ch glaube, das wird schon vielen Menschen
helfen, da einfach teilzunehmen, sich
anzumelden bei solchen Geschichten.
Ich denke mal, dass sich ja der Digital-K
ompass gerade deswegen auf den
Weg gemacht hat, dahin zu gehen.
Bevor wir aber
noch weiter in die Tiefe gehen. Devin,
die Mobilitätseinschränkung führt
auch zu einer digitalen Exklusion.
Das hat mich jetzt ein bisschen
überrascht, als ich das gelesen habe.
Ich habe jetzt immer nur an Sinnesorgane
gedacht, dass die digitale Teilhabe
verhindern könnten, also dass durch diese
Sinneseinschränkung digitale
Teilhabe verhindert werden könnte.
Aber kannst du uns erklären, wie das bei
Mobilitätseinschränkungen
der Fall sein kann?
Angelika hat es gerade
auch schon angesprochen.
Mobilitäts-Einschränkungen können
erstmal viele Gründe haben.
Das kann einerseits sein, dass jemand
körperlich eingeschränkt ist,
deshalb vielleicht nicht mehr
laufen kann, nicht mehr gehen kann.
Es kann aber auch sein, dass
er nicht so gut sehen kann.
Es kann aber auch sein, dass er auf dem
Land wohnt, eine schlechte Anbindung an
den öffentlichen Nahverkehr hat
und am gesellschaftlichen Leben jetzt
beispielsweise in der Stadt gar nicht mehr
so teilnehmen kann, weil es
ja einfach sehr schwer ist, dahin zu
kommen, ist vielleicht sogar unmöglich.
Und das betrifft eben auch
Schulungsangebote, ja? W
enn jemand sehr interessiert ist,
sich mit digitalen Dingen zu befassen,
etwas lernen möchte,
das nächste Schulungsangebot allerdings in
der nächsten Stadt in der Volkshochschule
ist, dann kann es für ihn unmöglich
sein, dahin zu gehen, dahin zu fahren
und das Ganze dann eben zu erlernen.
Und so kann es dann eben auch passieren,
dass Menschen
vom digitalen Wandel abgehängt
werden, der ja nun in den letzten Jahren
auch immer schneller vonstatten geht.
Wie greift da der Digital-Kompass ein, wie
kann der Digital-Kompass da
eventuell gegensteuern?
Genau, Marie hat es gerade angesprochen.
Wir haben das, ja, digitale
Lerntandem-Projekt entwickelt, ja.
Das haben wir auch schon in einem kleinen
Pilottest mal in Vechta getestet und
erste sehr erfolgsversprechende
Ergebnisse herausgefunden.
Also das Ganze läuft im Grunde so ab:
Die mobilitätseingeschränkte Person erhält
eine Lerntüte, ja,
mit barrierefrei gestalteten
Printmaterialien des Digital-Kompass
zu verschiedenen Themenbereichen, das kann
man sich so ein bisschen aussuchen,
bequem nach Hause geschickt, ja.
Also man meldet sich an, bekommt die nach
Hause geschickt und kann sich dann eben
mit diesen Materialien auseinandersetzen.
Nun ist es allerdings so, jeder kennt das
aus der Schule oder aus dem Studium, a
lleine lernen macht jetzt nicht
unbedingt immer so viel Spaß.
Man möchte das Erlernte ja auch
anwenden, ja,
es ist auch wichtig, dass die Menschen das
direkt anwenden und sehen: Hey, j
a, es bringt mir auch persönlich was in
meinem Lebensalltag, wenn ich jetzt mit
einem Messenger umgehen kann etc., wenn
ich dann schöne Bilder von meiner
Enkelin bekomme oder meinem Sohn, ja.
Es ist sehr wichtig, dass die Menschen das
sofort erleben und dann
eben auch am Ball bleiben.
Und deswegen
vermitteln wir diesen Menschen über neun
Wochen einen studentischen Tandempartner,
der eben beim Erlernen der
digitalen Kompetenzen unterstützt.
Guido, die Verbraucherinitiative
hast du schon vorhin vorgestellt.
Digital seid ihr schon ziemlich
stark unterwegs, seid auch schon seit über
30 Jahren mit diesem Thema beschäftigt, a
lso seit fast der Einführung von Internet
kommt man ja nicht mehr darum herum.
Welche digitalen Angebote gibt es denn
jetzt im Digital-Kompass, w
as kannst du uns da erzählen?
Welche Angebote haben wir denn da?
Hallo erstmal nochmal, das ist wirklich
schön, dass du noch mal
nachfragst, weil wir machen einfach weiter
mit dem, was wir bislang gemacht haben.
Das heißt, ich organisiere über Zoom, also
über das System, was wir jetzt hier
auch nutzen, halt Online-Fragerunden.
Und ich wollte erst mal noch ein
Kompliment machen halt an
Angelika und Gudrun.
Es ist so wunderbar, dass ihr im Team
seid, weil ihr es geschafft habt,
dass ich noch ruhiger geworden bin.
Weil das ist unheimlich wichtig, wenn man
mit Leuten kommuniziert, sich austauscht
und auch Themen behandelt, d
ass man das nicht auf die Schnelle mal so
nebenbei macht, sondern dass man das gut
vorbereitet und dass man halt auch
wirklich langsam und präzise spricht.
Und das sind Sachen, die wir jetzt auch
fortführen, das heißt, wir haben
ja unsere inhaltlichen Partner.
Ich habe noch vorhin vergessen halt, wir
haben auch die BaFin (??) als Partner.
Wir haben also wirklich ganz viele
Einrichtungen,
die auch selber Bildungsangebote haben,
also inhaltliche Vorträge zum Beispiel.
Und vom Digital-Kompass lernen sie halt,
die Sachen so zu präsentieren,
dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen
sie gerne und gut verfolgen können.
Und wir haben jetzt auch wirklich
Partner, das sind unsere berühmten
Standorte, die auch dann passende
Runden vor Ort organisieren.
Und ich glaube, da kommen wir auf jeden
Fall im Laufe des Projektes auch noch
dazu, dass die sich dann halt auch den
Menschen widmen, die Beeinträchtigungen
haben, weil viele Menschen
haben Beeinträchtigungen.
Ich habe ein anderes Projekt, da waren wir
zu siebzehnt in einer Videorunde und dann
habe ich mal gefragt, wer denn ein
Hörgerät hat und da haben
sich vier Menschen gemeldet.
So, und dann wusste ich halt, da war ich
nochmal bestätigt, auch durch Gudrun halt,
dass mein Weg richtig ist, dass man
einfach die Sachen halt, die wir jetzt
durch euch gelernt haben,
den anderen mitteilt.
Also lange Rede kurzer Sinn, wir machen
weiter mit unseren Online-Fragerunden.
Aber sie sind halt sensibilisiert
für Menschen mit Beeinträchtigungen.
Und das ist auch das, was wir weitergeben
an unsere Expertinnen und Experten.
Dass sie dann, wenn sie selber eingeladen
werden, als Referentin, als Referent, dass
sie auch darauf achten, es könnte ja
jemand mit einem Hörgerät oder mit einer
Sehbeeinträchtigung unter meinen
Zuschauerinnen und Zuschauern sein.
Liebe Ina, wir haben die Runde jetzt
gemacht und du wolltest
jetzt noch was dazufügen.
Dieses Projekt oder diese neue Projektidee
ist entstanden
aufgrund der Rückmeldungen unserer
Digital-Kompass-Standorte, also der ganzen
Engagierten, die immer gesagt haben: E
s kommen Leute zu uns, die fragen nach
konkreter Unterstützung, aber wir wissen
einfach nicht, wie wir Menschen mit zum
Beispiel Seh- oder Hörbeeinträchtigung in
unseren regulären Beratungs
alltag integrieren.
Und die ganzen konkreten Tipps, die wir
schon gehört haben jetzt, von Angelika und
von Gudrun, die wollen wir ja eben dann
auch aufbereiten und zukünftig in diesen
Qualifizierungen für
Ehrenamtliche anbieten.
Und diese Qualifizierungen stehen
natürlich auch allen offen, die ihr
digitales Wissen weitergeben möchten.
Und ich freue mich schon, wenn wir die
ersten Runden hinter uns gebracht haben
und dann
über den Blinden- und Sehbehinderten-
Verband und auch über den Deutschen
Schwerhörigen-Bund sagen können: Leute,
lauft los, es gibt Anlaufstellen, wo ihr
auch Unterstützung findet, d
ie freuen sich auf euch.
Und das, was Guido gerade gesagt
hat, finde ich auch ganz toll.
Nicht nur die Referenten lernen, auch
das Portfolio hat sich ganz stark
erweitert, also Guido hat auch tolle
flankierende Online-Veranstaltungen
organisiert, wo dann wirklich auch den
Multiplikatoren beigebracht wird: Wie
stelle ich diese Bedienhilfen, von denen
Angelika zum Beispiel gerade berichtet
hat, auch ein,
wem bringt vielleicht auch was?
Wie moderiere ich überhaupt
barrierefreie Veranstaltungen?
Also die ganzen Tipps, die wir jetzt hier
schon in den letzten
30 Minuten gehört haben, werden da dann
auch noch mal ganz gut zusammengefügt.
Ja, ihr seid alle engagiert in diesem
großartigen Projekt Digital-Kompass, die
digitalen Barrieren abzubauen oder vor
allem zu überwinden, weil abbauen
müssen ja teilweise auch andere.
Es geht ja, glaube ich, in diesem Projekt
wirklich darum, welche Tools kann man
nutzen, um Barrieren zu überwinden.
Einmal kurz für jeden, zwei Sätze bitte zu
folgender Frage:
Was würdet ihr den Produzenten oder den
Anbietern mit auf den Weg geben,
um überhaupt mal keine
Barrieren zu kreieren?
Wenn ihr da mal so eine Idee hättet.
Jeder zwei Sätze bitte, ganz kurz halten.
Ich würde anfangen bei Devin.
Ich würde- so jetzt spontan würde ich
sagen, einfach auch gewisse
Infrastrukturen schaffen.
Es kann halt nicht sein, dass jemand auf
dem Land wohnt und bestimmte Angebote
einfach nicht nutzen kann, weil es ihm
physisch nicht möglich ist,
von A nach B zu kommen, genau.
Und, ja, es muss auch eine gewisse
Sensibilisierung einfach her.
Was mir direkt aufgefallen ist in der
Zusammenarbeit, vor allem mit
Angelika und Gudrun, w
ir versuchen schon in unserer Arbeit als
Lehrperson an den Studierenden
solche Dinge auch zu vermitteln.
Aber gleichzeitig haben wir beispielsweise
PowerPoint-Präsentationen, die
überhaupt nicht barrierefrei sind.
Ja, wir versuchen das schon und kriegen
es aber trotzdem irgendwie nicht hin.
Und deswegen,
ja, ist einfach diese Sensibilisierung
sehr wichtig und wir versuchen, das jetzt
auch direkt an unsere
Studierenden so weiterzugeben.
Angelika, was würdest du mit auf den Weg
geben, damit wir überhaupt gar nicht in
die Gefahr kommen, digitale
Barrieren überwinden zu müssen?
Na, ich glaube
schon bei der Herstellung der Geräte, bei
der Software, bei der Entwicklung von
Websites, einfach darauf zu achten.
Also es gibt Normen und Vorschriften, v
ielleicht reicht es nicht immer bis ins
Letzte dann für einen Menschen mit
Blindheit oder Sehbehinderung. Man würde
ganz, ganz viel Erleichterung schaffen, d
ann vielleicht mal, also wenn man das
praktisch angehen will, mal beim DBSV zu
gucken und da Leserlich-Info, d
a hat man dann ganz viele Tipps,
wie man wirklich Barrieren vermeiden kann,
wie man da vernünftig mit schriftlichen
Materialien umgehen kann.
Und die allermeisten Sachen
sind wirklich nicht schwierig.
Das andere Ding ist tatsächlich,
wie gelangt jemand zu diesen Angeboten,
wenn er gerade digital ausgeschaltet ist?
Also das Sehen ist auf einmal schlecht,
man kann sich nicht mehr wie gewohnt
informieren oder man lebt eben wirklich
auf dem platten Land, wo außer in den
Ferien nur der Schulbus vorbeikommt.
Also das sind, glaube ich, ganz
wesentliche Säulen, um da einen
Fortschritt zu erzielen.
Also einfach mal auch vorhandene
Verpflichtungen schonmal
erfüllen und einfach mal mit einem
bisschen mehr
gesundem Menschenverstand unterwegs sein,
würde schon an vielen Stellen helfen.
Guido, ich will dir natürlich deinen Spaß
mit den digitalen Veranstaltungen nicht
nehmen, aber was könnte man denn machen,
damit die Barrieren wenigstens schonmal
weg sind, damit du dich nicht
mehr damit beschäftigen müsstest?
Ach, das ist ganz, ganz
einfach, Devin hat es angerissen halt.
Ich habe ja mit vielen Referent*innen und
Expert*innen zu tun
und die haben das schon
aufgeschnappt halt, dass wir
,ja, noch eine bisschen verfeinerte
Zielgruppe haben, sage ich mal.
Und dadurch haben wir unsere Expertinnen
und Experten sensibilisiert.
Das heißt, die wissen jetzt,
dass man zum Beispiel Hörgeräte inzwischen
so klein bauen kann, dass
man die gar nicht sieht.
Das heißt aber nicht, dass nicht jemand
bei meinen Teilnehmerinnen und
Teilnehmern ist, der ein Hörgerät trägt.
Also wir sensibilisieren die Leute dafür.
Wenn ich sensibilisiert bin,
dann rede ich automatisch, hoffe ich
einfach mal, deutlicher und langsamer.
Und ich achte darauf, dass ich auch
Materialien dabei habe. Devin hat es
angesprochen, in meiner PowerPoint, die
nicht nur 1000 Gimmicks hat, 1000 Effekte,
sondern auch einfach mal auf einer Folie
das, was ich gerade vortrage,
noch mal zusammenfasse als Text.
Und inzwischen haben wir, glaube ich- bei
all unseren Expertinnen und Experten sind
wir so weit, dass die die Präsentationen
kürzer machen, aber immer wieder so eine
Folie einstreuen halt, wo
man nochmal nachlesen kann.
Und es gibt im Nachgang halt quasi
Materialien, die man dann
zugeschickt bekommen kann und sich dann
zum Beispiel als PDF auch
vorlesen lassen kann.
Also unsere Referentinnen und Referenten,
die werden durch uns sensibilisiert
und sie sind auch dankbar.
Also da war jetzt keiner dabei, der gesagt
hat so: Kenne ich schon, brauche ich
nicht, sondern: Oh, wunderbar, ich halte
ja überall Vorträge, d
as nehme ich jetzt mit.
Das langsame Reden, das fällt
mir auch noch schwer, ja.
Da muss ich auch noch ein bisschen lernen.
Gudrun, ich rede jetzt ganz langsam, v
ersuche es, mich daran zu halten
in verschiedenen Podcasts.
Allerdings was würdest du denn sagen, wie
können wir denn hinkommen zu der Tatsache,
dass die Barrieren bereits weg sind
und wir sie nicht überwinden müssten?
Was würdest du vorschlagen?
Angelika hat ja für die
Menschen, die Blinden und Sehbehinderten
gesprochen, was würde denn für Menschen,
die hörgeschädigt sind, da am besten sein?
Ich denke, g
rundsätzlich einfach mitzudenken,
dass es auch Menschen überhaupt gibt,
die irgendwelche Einschränkungen haben.
Also das wirklich nicht immer nur
an sich denken, sondern wirklich an die
Vielfalt der Menschen denken, dass es
Millionen von Menschen gibt,
die eine Sehbehinderung haben.
Es gibt Millionen von Menschen,
die eine Höreinschränkung haben.
Und
die Krux daran ist, Guido hat es ja
gesagt, die Hörgeräte sind so klein,
man sieht es überhaupt nicht.
Also auch bei mir würde man jetzt nicht
sehen, dass ich jetzt hörbehindert bin, a
ber ich bin hochgradig hörgeschädigt.
Und da spricht man immer von
sogenannten unbe- wie heißt das,
unsichtbaren Behinderungen.
Und deswegen einfach das grundsätzlich
mitzudenken, an die Vielfalt der Menschen.
Und dann, wie Angelika schon sagte,
bestehende Vorgaben.
Also jetzt für barrier- zur Gestaltung von
barrierefreien PowerPoint-Präsentationen
oder Arbeitsmaterialien, s
ich einfach das- und wenn es ein Post-it
ist, ja, was man sich an seinen-
irgendwo im Büro hinhängt,
dass es so etwas gibt, immer mehr und mehr
damit zu beschäftigen
und für Hörbehinderte einfach ganz klar
Untertitel, wo es geht,
immer irgendetwas verschriftlichen
. Klaren Sichtkontakt m
it den Menschen aufnehmen.
Ja, das würde ich einfach gerne mitgeben.
Einfach das Mitdenken, Mitdenken
an die Vielfalt der Menschen.
Wir konnten einen kleinen Überblick,
Ausblick, Einblick in den
Digital-Kompass machen.
Aber meine letzte Frage, ich habe hier
sechs wundervolle, engagierte Menschen in
diesem Podcast, und ich bin
natürlich jetzt neugierig.
Marie-Christin, der Digital-K
ompass, du engagierst dich warum?
Ich würde gerne die Leute ermutigen,
keine Angst zu haben, neue Wege zu gehen.
Denn Inklusion muss
nicht immer schwer sein.
Manchmal hilft es auch,
miteinander zu reden und zu
überlegen, was können wir tun?
Bestes Beispiel ist unser
Anbieter des Podcast-Players.
Wir haben uns mit ihm in Verbindung
gesetzt und gesagt: Wir haben verschiedene
Schwierigkeiten, um eben den
Player für alle zugänglich zu machen.
Und er hat gesagt: Kein Problem,
lasst uns zusammensitzen, wir schauen,
wie wir das gut umsetzen können.
Und so haben wir jetzt die Möglichkeit,
jeder und jedem den Zugang zu
barrierefreien Podcasts
zu ermöglichen, genau.
Und das würde ich einfach gerne den
Leuten nochmal an die Hand geben.
Redet miteinander und schaut, welche
Wege es für das Miteinander gibt.
Guido, du engagierst sich
beim Digital-Kompass warum?
Er bietet Orientierung, sowohl online, auf
Papier und vor Ort, durch unsere
wunderbaren Partner. Und unsere
wunderbaren Partner machen Mut.
Also ihr nehmt wirklich Leute mit, auch
unsere Standorte nehmen Menschen mit.
Und das finde ich einen sehr, sehr
positiven Eindruck halt, den
das gesamte Projekt ausstrahlt.
Angelika, der Digital-Kompass ist etwas
Wichtiges, gerade für Menschen wie
Blinde und Sehbehinderte.
Die Digitalisierung hat uns sehr viel
geholfen als Blinde und Sehbehinderte.
Ich zähle mich auch zu
dieser Gruppe, als Blinder.
Digitalisierung ist ja nicht immer etwas
Böses, sondern hat uns extrem gut
weitergeholfen, um uns,
ja, um uns durchzubaggern.
Warum engagierst du dich mit
dem DBSV beim Digital-Kompass?
Also klar, weil Digitalisierung natürlich
auch Chancen bietet, also Möglichkeiten,
zum Beispiel Überwindung von
Mobilitätseinschränkung.
Aber ich bin hier dabei, weil ich ich
glaube, hier bei diesem Projekt, mit
diesem Thema, mit dieser Ausrichtung,
kann ich ziemlich direkt dazu beitragen,
die Belange von Menschen mit
Beeinträchtigungen auch stärker ins
Bewusstsein zu rücken, um Barrieren
abzubauen, aber auch, um
passende Unterstützungsangebote
weiterzuentwickeln und zu vernetzen.
Und jetzt ist immer so für
diese Gruppe, für jene Gruppe.
Ich glaube einfach, dass ganz vieles von
dem, was ich vorhin so als hilfreich für
Menschen mit Sehbeeinträchtigungen genannt
habe, auch anderen Menschen
ganz viel weiterhelfen kann.
Also das ist jetzt nicht so diese
Schubkästen, sondern
eine gute lesbare Schrift und, und, und.
Das sind Sachen, die helfen anderen auch.
Gudrun, bleiben wir bei dir.
Warum ist der Digitalkompass für dich
genau perfekt und richtig und
warum engagierst du dich?
Ich engagiere mich, weil ich auf der einen
Seite bei unseren Hörbeeinträchtigten, vor
allen Dingen älteren Menschen, einfach die
Angst vor der Nutzung von digitalen Medien
abbauen möchte und ein niederschwelliges
Angebot quasi anbieten möchte.
Und das klappt einfach mit dem
Digitalkompass hier ganz hervorragend.
Und auf der anderen Seite
möchte ich einfach auch bei der Gestaltung
von barrierefreien Zugängen mitarbeiten,
sei es jetzt für Online-
Schulung oder Präsenz.
Und da das Bewusstsein bei
"gut hörenden" Menschen einfach zu wecken,
ja, was für Bedürfnisse haben
hörgeschädigte Menschen?
Und vor allen Dingen, was kann man
eigentlich auch an relativ einfachen
Mitteln unternehmen, um solche
Angebote barrierefrei zu gestalten?
Also auch Mut machen und Ängste abbauen.
Devin, natürlich auch die Frage an Dich:
Der Digital-Kompass hat
dich gepackt, warum?
Genau, also grundsätzlich finde ich halt,
dass die Digitalisierung und die damit
einhergehenden Chancen eben jedem
gleichermaßen zugänglich
und erfahrbar sein sollten.
Und mir ist es eben auch wichtig, dass wir
auch unsere jungen Studierenden direkt in
den Austausch mit betroffenen
Personen bringen.
Ja, also dass wir zwei Gruppen zueinander
bringen, die vielleicht im alltäglichen
Leben nicht unbedingt aufeinandertreffen
würden und so dann eben auch die
Entscheidungsträger
der Zukunft direkt für diese Themen
sensibilisieren, damit sie das auch
in ihrem Arbeitsalltag später
mit hineintragen und umsetzen können.
Ina, du auch.
Der Digital-Kompass hat dich schon seit
längerem gepackt, schon das
Vorgängerprojekt warst du mit dabei.
Es lässt dich nicht los, warum?
Neben der Arbeit mit wirklich ganz tollen
Engagierten, ist es ja einfach so, dass
soziale Teilhabe mittlerweile in ganz
vielen Lebensbereichen
digitale Teilhabe voraussetzt.
Und dafür ist es eben notwendig,
digitale Kompetenzen zu erwerben.
Und dass eigentlich kontinuierlich die
Möglichkeit besteht, bei Lernprozessen
zu begleiten, also begleitet zu werden.
Nun, man muss sich ausprobieren, m
an muss den Umgang erlernen.
Und ich glaube, dass eben
diese niedrigschwellige
Technikvermittlung, die in den
Digital-Kompass-Standorten stattfindet,
eine ganz vertrauensvolle
Lernumgebung schafft.
Und das ist, glaube ich, auch der
Schlüssel dafür, dass die Menschen sich
auch weiteren Themen immer mehr öffnen.
Und es ist eine fortwährende Aufgabe.
Digitalisierung ist als
Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen aus
meiner Sicht, und
wir können das nur für alle
Menschen gleichermaßen lösen, wenn wir
auch aus allen verschiedenen
Gruppen Menschen mit einbeziehen.
Das war die Folge zwei
vom Digital-Kompass.
Wir haben heute in dieser Episode darüber
gesprochen: Was ist der Digital-Kompass,
was bietet er, was gibt
es für Möglichkeiten?
Bei mir zu Gast waren Angelika,
Gudrun, Guido, Devin, Marie und Ina.
Ich danke euch allen für diese
interessante Reise und wünsche
dem Projekt ganz viel Erfolg.
Und die nächste Episode
kommt ganz bestimmt.
Unter anderem werden wir auch demnächst
mal über die Tandems sprechen.
Das finde ich ja sehr cool, vor allem mal
mit Leuten darüber zu sprechen, wie sie
von beiden Seiten das erlebt haben.
Also auch die Menschen, die betroffen sind
und die Jugendlichen oder jungen Menschen,
die dann sozusagen als
wissende Personen rangekommen sind.
Aber wie man ja auch schon bei der
Präsentation im Februar gesehen hat,
haben auch die Menschen, die dann mit
Wissen kamen, noch anderes Wissen
wieder mit nach Hause genommen.
Und diesen Austausch finde ich grandios, d
eshalb das Tandem wird definitiv
ein Thema noch bei uns sein.
www.digital-kompass
.de, das ist die Adresse.
Vielen Dank fürs Zuhören, Sascha
Lang, euer Moderator für heute.
Digital-Kompass-Podcast.
Der Podcast, um gemeinsam
digitale Barrieren zu überwinden.
Herausgeber: Deutschland
sicher im Netz e.V.
Der Digital-Kompass-Podcast wird
ermöglicht durch das Bundesv
erbraucherschutzministerium.
Der Digital-Kompass ist ein Verbundprojekt
der Bundesarbeitsgemeinschaft der
Seniorenorganisationen und von
Deutschland sicher im Netz.
Weitere Informationen findet ihr
unter www.digital-kompass.de.
Über Feedback zu diesem
Podcast freuen wir uns.
Kontakt zu uns und dem Moderator Sascha
Lang schickt ihr bitte per Mail
an podcast@digital-kompass.de.