Digital Kompass

Sascha Lang
Since 03/2023 7 Episoden

Wofür steht der Digital-Kompass

Eine Vorstellung des Projektes mit all seinen Partnern

11.05.2023 58 min

Zusammenfassung & Show Notes

In der zweiten Episode des Digital-Kompass Podcast wird das Projekt Digital-Kompass genau vorgestellt. Im Fokus stehen die verschiedenen Projektinhalte und Angebote, die bereit gestellt werden. Welchen Fokus hat das Projekt? Was wird getan, um die digitalen Kompetenzen von Menschen mit Sinnes- und Mobilitätsbeeinträchtigung zu schulen? Wie kann ich mich beteiligen? Das und viel mehr erfahren Sie in der aktuellen Episode! Steffi Lemke (Bundesverbraucherschutzministerin) gab ein Statement zur Wichtigkeit des Projektes. Zu Gast waren außerdem folgende Projektpartner:

Katharina Braun, BAGSO Service Gesellschaft
Marie-Christin Schoeffel, Deutschland sicher im Netz
Gudrun Brendel, Deutscher Schwerhörigenbund
Angelika, Ostrowski, Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband
Guido Steinke, VERBRAUCHER INITIATIVE
Devin Kwasniok, Universität Vechta
 
http://www.digital-kompass.de

Bildquelle Mikrofon: dgim-studio / Freepik 

Transkript

Das digitale Leben ist ja immer stärker in den letzten Jahren in unseren Alltag gekommen. Und deshalb ist es wichtig, dass alle Menschen in unserer Gesellschaft an diesen digitalen Prozessen, sei es im privaten Leben, sei es bei Behördengängen, im Beruf, teilnehmen können. Und ältere Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigungen haben möglicherweise ein größeres Problem, sich in der digitalen Welt tatsächlich einzufinden. Und dafür ist das Projekt Digital- Kompass ein Angebot zur Unterstützung. Digital-Kompass Podcast. Der Podcast, um gemeinsam digitale Barrieren zu überwinden. Präsentiert vom Digital-Kompass. Moderator: Euer Inklusator Sascha Lang. Damit darf ich Sie alle begrüßen zur Ausgabe Nummer zwei vom Digital-Kompass Podcast. Wir sind also in dieser wichtigen Episode, bei der es darum geht: Wofür steht der Digital-Kompass? Wir werden in dieser Episode analysieren, was die diversen Partner in dieses Projekt mit hineinbringen, warum es so wichtig ist, mit ganz vielen Menschen zusammen zu kooperieren, um digitale Teilhabe zu garantieren. Und einer der wichtigen Partner ist definitiv auch das Verbraucherministerium. Nicht nur, weil sie dieses Projekt finanziell unterstützen, sondern auch inhaltlich. Und das beweist mein Gast heute, nämlich die Verbraucherministerin Steffi Lemke. Herzlich willkommen in unserem Podcast! Ja, Frau Lemke, das Verbraucherministerium unterstützt diesen Podcast nicht nur finanziell, sondern auch moralisch. Warum? Das digitale Leben ist ja immer stärker in den letzten Jahren in unseren Alltag gekommen. Und deshalb ist es wichtig, dass alle Menschen in unserer Gesellschaft an diesen digitalen Prozessen, sei es im privaten Leben, sei es bei Behördengängen, im Beruf, teilnehmen können. Und ältere Menschen oder Menschen mit Beeinträchtigungen haben möglicherweise ein größeres Problem, sich in der digitalen Welt tatsächlich einzufinden. Und dafür ist das Projekt Digital- Kompass ein Angebot zur Unterstützung. Was ist in Ihren Augen das Ziel dieses Projektes? Ist es die Sensibilisierung? Ist es aber auch vielleicht, Lösungen zu finden? Wo sehen Sie das Ziel in 2025? Wo wollen Sie damit auch hin mit Ihrer Unterstützung? Auf jeden Fall Sensibilisierung. Aber wir haben dieses Projekt auch unterstützt, um tatsächlich Teilhabe als Grundbestandteil unserer Gesellschaft zu gewährleisten und dabei zu helfen, Teilhabe auch im digitalen Raum wahrzunehmen. Und für mich ist es auch ein Bestandteil, den Schutz von Verbraucherinnen und Verbrauchern im digitalen Raum zu stärken, also durch Kompetenzvermittlung, durch eben diese Kompass-Funktion des Projektes, dabei zu helfen, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden, sich auch gegen unlautere Praktiken wehren zu können und vor allem aber auch die Frage von Teilhabe als Gerechtigkeitsfrage im digitalen Raum zu gewährleisten. Sehen Sie das Projekt denn eher jetzt in Richtung der Verbraucher, also des Nutzers, oder auch in Richtung der Anbieter? Wo siedeln Sie das Projekt verstärkt an? Dieses Projekt soll tatsächlich den Verbrauchern, Verbraucherinnen, also den Nutzern im digitalen Bereich Unterstützung anbieten. Wir haben mehr als 100 Digital-Kompass- Standorte im Rahmen des Projektes. U nd mit Unterstützung von vielen ehrenamtlich Engagierten, soll eben im digitalen Alltag Hilfestellung gegeben werden. Wir arbeiten natürlich in Richtung der Anbieter derjenigen, die digitale Produkte auf den Markt bringen, auch bei den Fragen des Verbraucherschutzes und auch der Teilhabe der Gerechtigkeitsfrage. Aber hier mit den Kompass-Standorten wollen wir die Verbraucherinnen und Verbraucher ansprechen. Danke, Frau Lemke. Ich danke Ihnen, Herr Lang. Vielen Dank also an Frau Steffi Lemke, Ministerin für Verbraucher. Sie hat uns kurz erklärt, warum ihr Ministerium dieses Projekt so großartig unterstützt. Und wir kommen jetzt zu unserem Tisch-Gespräch. Und da sitzen folgende Gäste mit mir am Tisch: Katharina Braun - BAGSO Servicegesellschaft, Marie-Christin Schoeffel - Deutschland sicher im Netz, Gudrun Brendel - Deutscher GeSchwerhörigenbund, Angelika Ostrowski - Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband, Guido Steinke - Verbraucherinitiative und Devin Kwasniok - Universität Vechta. In der ersten Episode haben wir uns damit beschäftigt, was ist eigentlich digitale Teilhabe? Besser gesagt, wie kann man die definieren? Ganz interessanter Podcast übrigens, können Sie gerne noch mal anhören. Die sind ja immer verfügbar. Und in dieser Ausgabe sprechen wir natürlich, ja, über die Umsetzung dieser Teilhabe. Wie kriegen wir das hin? Bei mir starten wir jetzt zuerst mal mit Ina und mit Marie-Christin. Erzählt uns beide mal kurz, von wem ihr seid, wen ihr vertretet und was der Digital-Kompass eigentlich ist oder in kurzen Worten sozusagen. Ich bin Ina Braun. Ich bin die Projektleiterin vom Digital- Kompass, jetzt schon seit ein paar Jahren, und komme von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen. Da bin ich auch schon ein alteingesessener Hase, nämlich im 17. Jahr, und freue mich, dass ich seit ein paar Jahren den Digital- Kompass betreuen kann. Das ist ja ein sehr gewachsenes, stabiles Netzwerk, ein Projekt, was aus viel ehrenamtlichem Engagement besteht, aus gegenseitigem Austausch, und was das Ziel Digitalisierung für alle im Blick hat, genau. Und die neue Ausrichtung des Digital-Kompass bzw. das neue Motto ist ja: Gemeinsam digitale Barrieren überwinden. Und dazu haben wir uns natürlich ganz viele schöne Ideen gemacht. Zwei ganz große neue Säulen mit tollen Partnern ins Leben gerufen, vielleicht einmal ganz global und ganz kurz angerissen. Wir möchten zum einen Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigungen mehr in den Fokus nehmen, aber auch die Menschen, die nicht so ohne Weiteres Bildungsangebote annehmen können, die nicht so ohne Weiteres von A nach B kommen. Also Menschen, die auch in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Dazu haben wir uns zwei verschiedene große Schwerpunkte gesetzt. Das eine ist die Beratung von qualifizierten Engagierten vor Ort, in sogenannten Digital-Kompass-Standorten, in Senioren-Internet-Initiativen, Erfahrungsorten, wie sie sich alle nennen, ist eigentlich egal. Alle haben gemeinsam, dass sie älteren Menschen bei ihren ersten Schritten begleitend zur Seite stehen und zukünftig, nachdem sie eine Qualifizierung durchlaufen haben, auch Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigungen in ihren regulären Beratungsalltag integrieren können. Das machen wir natürlich auch gemeinsam mit Partnern, und zwar mit dem deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband und dem Deutschen Schwerhörigen-Bund. Und eine zweite, ganz große Säule, da wird Marie bestimmt auch gleich noch mal etwas ausführlicher eingehen, sind sogenannte digitale Lerntandems. Da geht es eben darum, das Lernen in die eigenen vier Wände nach Hause zu verlagern, und zwar mit einem Zweierteam, also digital zueinander geschaltet, bestehend aus einer studierenden Person und einer meistens digital recht unerfahrenen Person. Und was dann da gelernt werden möchte, das entscheiden die Leute einfach im Gespräch gemeinsam, w ir stellen Materialien dazu zur Verfügung. Und auch das machen wir mit Super- Partnern, natürlich gerne nur Super- Partner, das ist die Universität Vechta. Und last but not least würde ich gerne auch noch die Verbraucheri nitiative erwähnen, unseren Guido, der Mann für alle digitalen Formate, die ich so kenne. Ich glaube von ihm habe ich in den letzten drei Jahren das meiste gelernt. Marie-Christin - Deutschland sicher im Netz, ist auch mit dabei. Erzähle uns kurz, ja, wer du bist und was Deutschland sicher im Netz in diesem Projekt macht. Vielen Dank, Sascha. Ja, mein Name ist Marie-Christin Schoeffel. Ich bin von Deutschland sicher im Netz und Referentin im Digital-Kompass, genau. Hauptsächlich zuständig für die Lernt andems, die meine Kollegin Ina Braun gerade schon angekündigt hat. Die können verstanden werden als eine kostenfreie Eins-zu-eins- Beratung zu digitalen Themen. Das heißt, wenn eine Person die Angebote vor Ort nur schwer erreichen kann, F ragen hat zu digitalen Themen, kann sie sich zu einem digitalen Lerntandem anmelden. Da wird nachher mein Kollege, der Devin Kwasniok noch genauer etwas dazu sagen, d eswegen halte ich das jetzt eher kurz. Wie gesagt, das ist eher besonders geeignet für Personen, die Angebote vor Ort nur schwierig aufsuchen können. Das kann aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen sein oder aber auch durch die gegebene Infrastruktur. Ansonsten haben wir unsere Onlineveranstaltungen. Dort sind viele Referierende, die über Themen berichten, die die digitale Welt betreffen, b eispielsweise: Was ist die Apple ID? Was kann ich zur- wie kann ich mich vor Cyberangriffen schützen usw.? Was mache ich mit meinen Daten? Genau, dabei werden wir unterstützt von unserem Kollegen Guido Steinke, der Verbraucherinitiative. Die Onlineveranstaltungen richten sich an Multiplikatoren und Interessierte. Ansonsten haben wir natürlich das Format des Podcast. Das hören Sie sich gerade an, dort greifen wir sehr relevante Themen aus der digitalen Welt auf, die Menschen mit Sinnes- und Mobilitätsbeeinträchtigungen betreffen. Auch dieser richtet sich an Personen, die selbst betroffen sind, an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und an alle Interessierten. Wichtig zu erwähnen ist, dass wir zu jeder Podcastfolge eine Transkription zur Verfügung stellen. Genau, dann kann das gesprochene Wort nochmal nachgelesen werden. Und unterstützt werden wir von Sascha Lang, unserem Moderator, den Sie auch in dieser Folge hören können. Auf unserer Social- Media-Webseite, das heißt auf Facebook und auf unserer Webseite selbst, können Sie laufend verfolgen, was unser Projekt gerade so macht. Wir berichten immer, was es Neues gibt, wo wir aktiv sind, wo wir vertreten waren, teilen interessante Veranstaltungen und möchten Sie ganz herzlich einladen, dort vorbeizuschauen. Haben Sie noch weitere Fragen zum Projekt? Dann können Sie die gerne an info@digital-kompass.de richten oder aber unsere Webseite www.digital-kompass.de besuchen. Herzlichen Dank, Marie. Jetzt sind wir ja schonmal im Thema drin und jetzt wollen wir aber, bevor wir ins richtige Thema einsteigen, was so die einzelnen Partner auch in diesem Projekt machen, wollen wir natürlich die Partner kurz vorstellen. Jeder darf sich jetzt in zwei, drei Minuten kurz vorstellen. Ich fange an mit Angelika Ostrowski. Erzählen Sie kurz, was Sie machen. Wer sind Sie? Oder wer bist Du? Wir haben uns ja auf das Du geeinigt, hier im Podcast. Also ich bin Angelika Ostrowski und vertrete hier im Projekt den Blinden- und Sehbehindertenverband, DBSV. Bringe im Projekt so die speziellen Erfahrungen, das Wissen, zum Thema Beeinträchtigung mit ein. Ich bin selber Sehbehinderte, habe auch Sehbehinderten-Pädagogik studiert und auch als Lehrerin gearbeitet. Beim Blinden- und Sehbehindertenverband bin ich seit 2010, also jetzt 13 Jahre fast, und vor allem für ein qualitäts gesichertes Beratungsangebot, nämlich Blickpunkt Auge, Rat und Hilfe bei Sehverlust, das ist ein bundesweites Angebot. Wir haben Qualitätsstandards, wir haben ausgebildete Berater und sind jetzt jetzt in 14 Bundesländern präsent. Wir informieren und beraten zu Themen rund ums Sehen, seien es jetzt finanzielle, sozialrechtliche Fragen, Hilfsmittel und Alltagshilfen, Rehabilitation bei Sehverlust. Und was uns ganz wichtig ist, ist halt die Arbeit im Netzwerk, die Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern rund ums Sehen oder jetzt hier im Projekt rund um die Digitalisierung. Der DBSV ist quasi ein Bundesverband der Blinden- und Sehbehinderten- Selbsthilfe in Deutschland, dem 19 Landesvereine angehören und ungefähr 38 Organisationen und Facheinrichtungen. U nd so das ganz große Ziel ist die Förderung der selbstbestimmten und gleichberechtigten Teilhabe der Betroffenen an der Gesellschaft. Und auf der anderen Seite aber auch die Durchsetzung von Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen, das trifft natürlich auch die Digitalisierung. Vielen Dank, Angelika. Wir bleiben bei den Sinnesorganen sozusagen und kommen zum Hören. Gudrun Brendel, stell Dich kurz vor bitte. Ja, danke, Sascha. Mein Name ist Gudrun Brendel und ich bin vom Deutschen Schwerhörigen- Bund, kurz DSB. Das ist eine Interessenvertretung von circa 16 Millionen ertaubten und schwerhörigen Menschen in Deutschland. Ja, was macht der DSB? Wie gesagt, er vertritt die Interessen der beeinträchtigten Menschen, macht Sozialpolitik, wirkt dort mit und macht die Aufklärungsarbeit, speziell eben, um die Kommunikationsbedürfnisse von Hörbeeinträchtigten. Der meiste Austausch im Leben findet mit Sprache statt, und wenn das mit dem Hören halt nicht mehr so gut funktioniert, dann muss man lernen, wie geht man damit um, und vor allen Dingen, was für Hilfsmittel kann man nutzen und aber auch anderen gut hörenden Menschen mit auf den Weg geben zu können, w ie muss sich denn mit einem hörbehinderten Menschen umgehen? Wie spreche ich den an und was kann ich tun, damit die Kommunikation gut klappt? Ja, also ich selbst bin beim DSB auch schon seit etlichen Jahren, seit zwölf Jahren und bin da im Bereich Aus- und Weiterbildung hauptsächlich tätig. Guido Steinke, von Dir hat Ina schon ganz viel gelernt, hat sie vorhin gesagt. Verbraucherinitiative, stell dich mal bitte vor. Ja, erstmal ein fröhliches Hallo in die Runde. Schön, dass wir heute zusammenkommen. Ich bin Guido, Guido Steinke. Ich bin bei der Verbraucherinitiative Fachreferent 60plus, und halte damit quasi zwei Fähnchen hoch. Wir sind ja ein Projekt des Verbraucherministeriums. Und ich habe seinerzeit bei der Verbraucherinitiative angefangen mit dem Bereich Sicherheit im Internet. Ich bin also selber Verbraucheranwalt, habe dazu Vorträge gehalten, und die Verbraucherinitiative setzt sich seit mehr als 30 Jahren ein für nachhaltigen Verbraucherschutz und für den mündigen Verbraucher. Und dazu gehört natürlich sehr viel Aufklärung und Aufklärungsarbeit. Und wir haben begonnen halt mit Vorträgen und wie man das so kennt, halt bei den Vorträgen sind am spannendsten eigentlich die Pausen, wenn sich kleinere Gruppen bilden und ein kleinerer Austausch. Und so haben wir beim Digital-Kompass das Format der digitalen Stammtische eingeführt. Und vor der Pandemie sah das so aus, dass sich Menschen vor Ort getroffen haben, zum Beispiel in einem PC-Club oder in einer Smartphone-Sprechstunde. Und die hatten dann Fragen, zum Beispiel: Kann ich mit dem Smartphone auch was kaufen, kann ich da auch bezahlen? Und dann war es meine Aufgabe, den passenden Referenten oder die passende Referentin zu finden, die dann die Fragen der Menschen vor Ort beantwortet hat. Also spric,h ein klassischer Stammtisch, wo der Gast aber online dazu kam, d eswegen digitaler Stammtisch. Und als dann die Pandemie losging, hat Ina gesagt: So, Guido, jetzt ist eine große Zeit gekommen, weil wir die Technik schon hatten und auch unsere Partner vor Ort die Technik beherrscht haben, haben die dann den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gezeigt, wie sie von zu Hause aus teilnehmen können. So wurden die Stammtische quasi zu Online- Runden, wo dann, wie wir heute halt, die Menschen sich online getroffen haben, und konnten eine Stunde lang zu einem Thema mit einem Referenten einer Referentin diskutieren. Und wir haben im Laufe der Jahre ganz tolle Partner gewinnen können. Also nicht nur heute im Projekt wieder mit Gudrun und Angelika und Devin, sondern halt auch inhaltliche Partner, die jetzt Themen abgedeckt haben aus dem Bereich Digitales. Und das sind zum Beispiel das Europäische Verbraucherzentrum, mit denen wir in dieser Woche zum Thema Bezahlen im Internet eine Runde machen. Das ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, wo wir Sachen, Fragen, beantworten wie zum Beispiel: Was ist eigentlich Phishing, usw. und so fort. Und inzwischen hat es sich wirklich so weit entwickelt, dass wir einen Mix haben. Wir bieten diese Online-Veranstaltungen, diese Onlineformate hybrid an. Das heißt, man kann sich treffen, man kann sich in seiner Einrichtung treffen, in seinem Club, in seiner Kirchengemeinde, in seiner Volkshochschule, oder, wenn das nicht möglich ist, wenn man zum Beispiel verhindert ist und sich zu Hause um jemanden kümmert, um Familie, dann kann man auch von zu Hause aus teilnehmen. Also sprich, wir machen die digitalen Stammtische weiter, seit 2015 schon, mit tollen Partnern und ich freue mich auf jede weitere Runde. Herzlichen Dank, Guido. Weiter geht es mit Devin Kwasniok. Stell dich mal kurz vor. Ja, ich finde es cool, dass ich da dabei sein darf, auf jeden Fall. I ch komme von der Uni Vechta in Niedersachsen und bin wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Management sozialer Dienstleistungen. Zur Vorbereitung habe ich nochmal in das Leitbild der Uni geguckt und dabei ist mir aufgefallen, dass das ja eigentlich ganz schön gut passt. Denn die Universität Vechta versteht sich als Hochschule in Verantwortung und Ideengeber für die Zukunft. Und das vor allem auch mit einem Schwerpunkt auf den sozialen Dienstleistungen und den zugehörigen relevanten Themen A ltern, sozialer und kultureller Wandel. Am Fachbereich MSD haben wir zwei Studiengänge, einen Bachelor- und einen Masterstudiengang "Management sozialer Dienstleistungen" implementiert, welche interdisziplinär ausgerichtet sind und verschiedene Kenntnisse im weiten Bereich der sozialen Dienstleistungen vermitteln. Zu diesen Kenntnissen gehören einerseits BWL und Management, VWL, aber auch die rechtlichen Rahmenbedingungen im Bereich sozialer Dienstleistungen, Psychologie, Gerontologie und eben auch soziale Arbeit. Als Universität forschen wir auch und das auch bei uns am Fachbereich. Und da beschäftigen wir uns vor allem mit menschlichem Verhalten und welche Motive dieses bedingen im weiten Bereich der sozialen Dienstleistungen. Wir gucken uns also an, wie sind Rahmenbedingungen, wie handeln Menschen in diesen und wie können wir diese Rahmenbedingungen für alle Beteiligten förderlich gestalten und evaluieren, dass dann eben auch entsprechend. Was sind so konkrete Themenfelder, an denen wir forschen? Das ist einmal die Bewegungsförderung, das kann für Krankenkassen relevant sein. Wir beschäftigen uns aber auch mit klimafreundlichem Verhalten und eben für diesen Kontext das Spannende mit den Themenkomplexen Digitalisierung im Alter sowie digitale Freiwilligenarbeit. Da bin ich mit meinem Kollegen Bernd Josef Leisen ganz aktiv. Und als studierter Gerontologe ist mir das auch ein besonders wichtiges Anliegen. Die Vorstellungsrunde haben wir durch. Jetzt steigen wir dann mal ins Thema ein. Haben Personen mit Sinneseinschränkungen, Sinnesbeeinträchtigungen, besondere, ja, besonderen Bedarfe bei der digitalen Teilhabe? Das ist eine Frage, mit der wir uns beschäftigen. Und die zweite hängen wir direkt dran. Was braucht es denn, um digitale Kompetenzen ermöglichen zu können? Diese Fragen können uns sicherlich am besten beantworten zwei Personen, die mit Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen zu tun haben, Angelika und Gudrun. Dann fang ich mal an. Also man muss klar sagen: Ja, besondere Bedarfe sind da, wenn man Menschen mit Beeinträchtigungen betrachtet. Das ist eigentlich- versteht sich das fast von selbst, wenn man bedenkt, dass der Mensch rund 80 bis 90 % der Informationen über Sehen aufnimmt, also über den Kanal, der gerade nicht gut funktioniert. Und daraus ergeben sich eine Menge Unsicherheiten, Fragen und Probleme. Also es geht damit los, wenn ich dann digital dabei sein will, wie soll ich dieses Gerät überhaupt einrichten und hinterher nutzen, wenn ich ein Display oder einen Bildschirm, die Schrift dort, kaum noch erkennen kann? Oder gibt es Geräte, die sich vielleicht für sehbeeinträchtigte Menschen besonders eignen? Wer kann mir das sagen, wo finde ich die? Wenn ich alleine nicht zu Rande komme, dann ist die Frage: Wo gibt es Schulungs- und Unterstützungsangebote? Aber wie finde ich die, wenn das Lesen schwierig ist und wenn ich mich im Internet nicht mehr zurecht finde? Dann habe ich ein Angebot gefunden. Dann ist die nächste Frage: Komme ich da überhaupt hin? Denn so bei Mobilitätseinschränkungen denkt man immer an motorische Einschränkungen. Einer kann den Weg vielleicht nicht mehr lau- zu Fuß zurücklegen. Aber Sehbeeinträchtigungen machen eben auch Mobilitätseinschränkung. Wenn man ein Straßenschild nicht mehr lesen kann, eine Hausnummer nicht findet, die Haltestelle nicht findet und dann die Bahnlinie nicht erkennt, dann hat man schon ziemliche Probleme, irgendwohin zu kommen, oder auch einfach schlicht Angst, sich auf den Weg zu machen alleine. Dann: Wie werde ich dort aufgenommen? Also merke ich überhaupt, dass jemand mit mir redet, wenn ich Gesichter und Gesten nicht erkenne? Oder wie soll ich denn jetzt da beim Lernen mitkommen, wenn ich die Sachen nicht erkennen kann? Ist die Website, ist ein Schulungsmaterial, ist eine Präsentation, ein Online-Angebot für mich überhaupt zugänglich? Es sind eine Menge Fragen und damit ist aber auch Unsicherheit verbunden u nd ein bisschen Angst vielleicht. Ich spreche ja jetzt für die Hörbeeinträchtigten, und das ist zum einen eigentlich genau das Gegenteil von dem, was jetzt Angelika gesagt hat. Also für uns ist alles wichtig, dass wir was sehen können, weil Kommunikation, also wenn etwas- Informationen weitergegeben werden, ist es oftmals eben über Sprache usw.. Und alles, was mit Akustik oder eben Sprache zu tun hat, da steigen wir beeinträchtigte Menschen einfach oft aus oder missverstehen das Ganze, und, j a, das ist das eine. Und um mal so ein Beispiel zu nennen: Ich will bei einem Amt irgendwo einen Termin machen, und mittlerweile funktioniert das ja alles nur noch so digital. Ich muss mich dann irgendwie im Internet- auf die Seite bei denen und das ist soweit ganz gut, a lso wenn man jetzt zumindest schonmal da reinfindet. Aber sobald dann so akustische Ansagen kommen oder man ruft irgendwo an und dann kommen so nette Ansagen vom Band: Wenn Sie das und das Anliegen haben, dann wählen Sie bitte sowieso oder Sie haben das und das Anliegen, d ann drücken Sie die Taste X. Also das ist schon echt eine große Herausforderung für beeinträchtigte Menschen. Die verstehen dann meistens nur Bahnhof oder die Hälfte und drücken dann entweder die falsche Taste oder legen gleich auf, das ist das eine. Und andererseits ist natürlich gerade die Digitalisierung für Hörbeeinträchtigte, das haben wir jetzt während Corona-Zeiten herausgefunden, ein echter Segen, weil sie eben über dieses digitale Medium direkteren Kontakt, zum Beispiel mit Dozenten, kriegen können. Und wenn die Technik gut eingestellt ist, ist das ganz hervorragend. Damit würde ich vielleicht jetzt noch den Schritt gleich zur nächsten Frage, ich weiß gar nicht, Sascha, ob du die jetzt schon gestellt hattest. Was braucht es, um digitale Kompetenzen ermöglichen zu können? Da ist es nämlich so, dass- also wenn ich jetzt mit so einer Videokonferenz, wie wir jetzt hier haben, teilnehmen möchte, dann ist für mich wichtig, dass ich das alles gut verstehe. Klasse wäre es, wenn das Ganze auch noch mit Untertiteln laufen würde, weil trotz Mikrofon kann man eben trotzdem oft nicht verstehen. Und dann sind Untertitel wirklich das A und O. Also das ist auch etwas, was wir versuchen, in dieser ganzen Aufbereitung von den digitalen Medien einfach da zu unterstützen. Alles, was gesprochen wird, in irgendeiner Weise zu verschriftlichen, das ist für uns Hörbeeinträchtigte sehr wichtig. Und damit aber auch das Zusammenkommen gut funktioniert, gerade von den Beratern, von denen, die die Schulungen machen, ist es immer wichtig, dass die wissen, wie muss ich eigentlich mit einem hörbeeinträchtigten Menschen umgehen, wie tickt der so? Und wenn jetzt jemand, sei es jetzt in Präsenz, mir irgendetwas erklären will und der wendet im Sprechen seinen Kopf ab und redet irgendwie zum Computer hin oder zur Tafel oder so, dann kann es sein, dass der Hörgeschädigte dann einfach gar nichts mehr mitkriegt. Weil- also das merkt man ja schon selbst. Zum einen wird es leiser und man hat das Mundbild nicht mehr. Die meisten von uns benötigen zusätzlich noch ein gutes Mundbild, damit man eben auch noch mit absehen kann, was denn da so gesprochen wird. Und also das eine, das wäre das eben für eine Präsenz, wie gehe ich mit dem so um, wie muss ich da jemanden ansprechen? Direkt Blickkontakt und deutlich sprechen, nicht wie eine Maschinenpistole quasi losrattern, das ist in der Regel ungünstig. Und immer mal auch wieder Pausen machen, keine Bandwurmsätze, a lso das ist sehr wichtig für uns. Und dass man auch immer mal wieder das Thema benennt, um was es geht. Bei den digitalen Medien selbst jetzt, ist für den Sprecher für uns total wichtig, dass gute Mikrofone benutzt werden, damit das also gesprochene Wort möglichst klar und deutlich rüberkommt. Ein großer Nachhall oder so etwas ist da wirklich nicht gut. Ach ja, genau. Und dann ist es klasse, wenn man diese Bilder auf dem Schirm sieht, also von den Teilnehmern von Videokonferenzen oder bei Schulungsmaßnahmen, dass man da möglichst wirklich das ganze Gesicht sieht, nicht nur so abgeschnitten oben die Augen und die Stirn, das wird dann uninteressant für uns. Wir brauchen das Mundbild und auch ein bisschen Gestik mit verwenden, d as hilft uns schon sehr. Na dann schließe ich mal so nützliche Dinge für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen einfach an. Also das eine ist, dass, glaube ich, ganz viele, nicht nur der DBSV, sich für digitale Barrierefreiheit einsetzen müssen weiterhin. Das scheint mir eine ziemlich zähe Geschichte. Also mal ein Beispiel: Eine graue Schrift auf weißem Grund auf einer Webseite ist zwar sehr modern und sehr verbreitet, aber ist da nicht hilfreich, um lesen zu können. Weil Gudrun sagte vorhin, für die Menschen mit Hörbeeinträchtigung ist es wichtig, viel zu sehen und für die, die schlecht gucken können, ist sehr frappierend, d ie wollen immer noch gucken. Also manchmal fragt man mich: Warum lässt du dir denn das nicht vorlesen? Warum liest denn du das noch? Schlicht weil ich es kann, a uch wenn es manchmal schwer ist. Ansonsten sind, glaube ich, alle in dieser Geschichte gefragt. Also die sehbeeinträchtigten Menschen selber müssen erst einmal Interesse und Motivation mitbringen und dann brauchen sie aber auch oftmals Mut, Zeit und Kraft, um sich dran zu machen, auch Schwierigkeiten zu überwinden. Misserfolge, also ich komme nicht weiter, das ist ja nicht ausgeschlossen. In der Beratung oder bei Schulungen wäre es gut, wenn man als verantwortliche Person doch recht aufmerksam ist, auch mal nach Bedarfen fragt oder auch aktiv Unterstützung anbietet. Weil es ist nicht jedem Menschen gegeben, immer sofort gleich um Hilfe zu bitten und die auch freudig anzunehmen. Da ist auch eine Hemmschwelle zu überwinden, dass ich sage: Also ich komme hier nicht weiter, kannst du mir helfen? Dann, was schon selbst schon die Technikn utzung betrifft, das kann ich auch aus eigener Erfahrung sagen, manchmal braucht man ein paar Anregungen oder Unterstützung, um rauszufinden, was kann denn mein Gerät eigentlich? Was bringt es denn an netten Bedienhilfen mit und welche sind da für mich persönlich nützlich? Also so ein Smartphone kann vergrößern, kann den Kontrast verstärken, kann mit Spracheingabe oder -ausgabe arbeiten. Und da erstmal dran zu kommen, das herauszufinden, es zu probieren und sich für die möglichen Hilfen zu entscheiden, das geht nicht immer so ganz alleine. Was auch ein tolles Ding ist, sind immer die vielen Updates. Morgen sieht mein Bildschirm plötzlich ganz anders aus. Also auch da ist so ein bisschen eine Schrecksekunde zu überwinden und manchmal muss man sich da auch Hilfe organisieren. Ganz viele nützliche Sachen lassen sich eigentlich auch mit wenig Aufwand machen. Also zum Beispiel immer einen sehbeeinträchtigten Menschen mit Namen anzusprechen, kann man sich ja vielleicht auch für die ganze Gruppe angewöhnen. Nicht nur: Könnten Sie mal bitte, sondern: Herr Müller, könnten Sie jetzt mal bitte vielleicht erklären, was usw. . Den eigenen Namen mehrmals nennen, entsprechende Regeln in der Gruppe zu vereinbaren, mehr Zeit einzuplanen, weil- also wer das mal selber probiert hat, w enn man so ein bisschen Simu-Brillen nimmt oder so, lesen und schreiben wird mühsam und es dauert einfach länger. Oder die Orientierung, das geht nicht so schnell. Also ich muss erst mal gucken, wo bin ich jetzt? Gibt es Anhaltspunkte, die mir die Orientierung erleichtern? Man braucht einfach für manches mehr Zeit. Wie gesagt. Seheindrücke wollen sehbeeinträchtigte Menschen schon, aber was eben nicht mehr zugänglich ist, da ist es wichtig, wenn das genau erklärt und beschrieben wird. Also nicht der Block liegt da, sondern der liegt auf dem Tisch, genau vor dir, zur Veranschaulichung zu beschreiben, d as ist eine ganz wichtige Sache, wenn eben Bilder, Texte, nicht mehr zugänglich sind. Aber man kann eben auch da unterstützen, dass es leichter ist, Bilder und Texte noch mitzuverfolgen, indem man Texte übersichtlich gestaltet, barrierefreie elektronische Dokumente nutzt, die ja am Bildschirm dann vielleicht auch gut vergrößert werden können. Oder manche arbeiten gerne mit einem ausgedruckten Material in Großschrift. Gute Bilder und Grafiken verwenden, wo also auch was erkennbar ist, die gut strukturiert sind, aber auch die eine gute Bildqualität haben, also eine gute Auflösung haben. Das sind so allgemeine Sachen, die in jeder Situation wichtig sind, also auch in einer Beratungs- oder Schulungssituation, sich die Beleuchtung mal anzuschauen, gute Kontraste zu schaffen. Also vielleicht nicht den weißen Block einfach so auf den weißen Tisch zu legen, der wird vielleicht nicht wiedergefunden, aber auch zum Beispiel schon den Veranstaltungsraum gut lesbar zu kennzeichnen. Oftmals ist eine Raumnummer, eine Schrift an der Seite, sehr klein, schlecht zu lesen, nicht zu finden. Dem kann man also mit einfachen Mitteln abhelfen. Wenn es dann doch schwieriger wird, also gerade wenn sehbeeinträchtigte Menschen spezielle Technik nutzen, dann ist es wiederum gut, wenn man Netzwerkpartner hat, also Leute, die vielleicht wissen, wo sind spezielle Unterstützungsangebote für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen da, und da können wir halt auch weiterhelfen. Also ich glaube, das ist nicht so einfach, eine bundesweite Vernetzungslandkarte zu machen, dafür sind viele Angebote viel zu kleinteilig. Man muss aktuell bleiben und da sind aber unsere Ansprechpartnerinnen und Partner bei Blickpunkt Auge oder die Hilfsmittelberater auch gerne bereit, weiter zu vermitteln. Ich glaube, dann so Screenreader und solche Spezialitäten machen es dann sehr schwer in der allgemeinen Beratung. Gudrun, du wolltest noch was hinzufügen zu dem, was du gesagt hast. Genau, ich würde gerne ein Stichwort von Angelika aufnehmen, und zwar die Hemmschwelle oder die Schwelle, sich überhaupt da zu melden, zu solchen Angeboten, d as ist ja oftmals bei überhaupt, ich glaube, Behinderten so, sich zu outen, sich mit seinem Handicap zu outen und seine speziellen Bedürfnisse auch zu äußern. Das ist etwas, was immer noch nicht so bei uns in der Gesellschaft en vogue ist oder so, und daher ist es gut, wenn wir auch durch dieses Projekt jetzt zum Beispiel erreichen können, dass einfach zum Beispiel bei solchen Digital-Kompass- Standorten oder wenn solche Angebote im Internet präsentiert werden, da auch mit diesen Piktogrammen zu arbeiten für Hör- und Sehbehinderte, um einfach schon gleich von Anfang an zu signalisieren: Hey, hallo hier, wir haben auch an euch gedacht und da muss man gar nicht vielleicht so proaktiv gleich als erstes sagen: Also wenn ich da- ich würde ja gerne bei euch teilnehmen, aber wenn das alles nur- also mit Sprache ist, dann werde ich wahrscheinlich das nicht verstehen können. Und ich brauche irgendwie Untertitel oder so, sondern wenn von vornherein einfach solche Sachen mitgedacht werden. D enn die Themen, um die es bei der digitalen Teilhabe geht, die betreffen ja eigentlich alle, egal ob man jetzt eine Hör- oder Sehbehinderung hat. Das sind allgemein wichtige Themen und deswegen möchten da auch gerne viele teilnehmen. Und wir als DSB möchten eben auch die Hemmschwelle runtersetzen und unsere Mitglieder ermutigen, da sich einfach auch solchen Themen zuzuwenden. Und ganz speziell für uns praktisch ist, zum Beispiel- genau, also wie aktiviere ich denn Untertitel, sei es jetzt in Word oder bei PowerPoint-Präsentationen oder bei so einem Videokonferenz-Format wie Zoom, Skype, wo schalte ich da überhaupt diese Untertitel-Funktionen ein? Wie mache ich das an meinem PC, an meinem Laptop oder gibt es Spracherkennungsprogramme? Und einfach auf so etwas hingewiesen zu werden und eine niederschwellig gute Anleitung dazu zu bekommen, i ch glaube, das wird schon vielen Menschen helfen, da einfach teilzunehmen, sich anzumelden bei solchen Geschichten. Ich denke mal, dass sich ja der Digital-K ompass gerade deswegen auf den Weg gemacht hat, dahin zu gehen. Bevor wir aber noch weiter in die Tiefe gehen. Devin, die Mobilitätseinschränkung führt auch zu einer digitalen Exklusion. Das hat mich jetzt ein bisschen überrascht, als ich das gelesen habe. Ich habe jetzt immer nur an Sinnesorgane gedacht, dass die digitale Teilhabe verhindern könnten, also dass durch diese Sinneseinschränkung digitale Teilhabe verhindert werden könnte. Aber kannst du uns erklären, wie das bei Mobilitätseinschränkungen der Fall sein kann? Angelika hat es gerade auch schon angesprochen. Mobilitäts-Einschränkungen können erstmal viele Gründe haben. Das kann einerseits sein, dass jemand körperlich eingeschränkt ist, deshalb vielleicht nicht mehr laufen kann, nicht mehr gehen kann. Es kann aber auch sein, dass er nicht so gut sehen kann. Es kann aber auch sein, dass er auf dem Land wohnt, eine schlechte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr hat und am gesellschaftlichen Leben jetzt beispielsweise in der Stadt gar nicht mehr so teilnehmen kann, weil es ja einfach sehr schwer ist, dahin zu kommen, ist vielleicht sogar unmöglich. Und das betrifft eben auch Schulungsangebote, ja? W enn jemand sehr interessiert ist, sich mit digitalen Dingen zu befassen, etwas lernen möchte, das nächste Schulungsangebot allerdings in der nächsten Stadt in der Volkshochschule ist, dann kann es für ihn unmöglich sein, dahin zu gehen, dahin zu fahren und das Ganze dann eben zu erlernen. Und so kann es dann eben auch passieren, dass Menschen vom digitalen Wandel abgehängt werden, der ja nun in den letzten Jahren auch immer schneller vonstatten geht. Wie greift da der Digital-Kompass ein, wie kann der Digital-Kompass da eventuell gegensteuern? Genau, Marie hat es gerade angesprochen. Wir haben das, ja, digitale Lerntandem-Projekt entwickelt, ja. Das haben wir auch schon in einem kleinen Pilottest mal in Vechta getestet und erste sehr erfolgsversprechende Ergebnisse herausgefunden. Also das Ganze läuft im Grunde so ab: Die mobilitätseingeschränkte Person erhält eine Lerntüte, ja, mit barrierefrei gestalteten Printmaterialien des Digital-Kompass zu verschiedenen Themenbereichen, das kann man sich so ein bisschen aussuchen, bequem nach Hause geschickt, ja. Also man meldet sich an, bekommt die nach Hause geschickt und kann sich dann eben mit diesen Materialien auseinandersetzen. Nun ist es allerdings so, jeder kennt das aus der Schule oder aus dem Studium, a lleine lernen macht jetzt nicht unbedingt immer so viel Spaß. Man möchte das Erlernte ja auch anwenden, ja, es ist auch wichtig, dass die Menschen das direkt anwenden und sehen: Hey, j a, es bringt mir auch persönlich was in meinem Lebensalltag, wenn ich jetzt mit einem Messenger umgehen kann etc., wenn ich dann schöne Bilder von meiner Enkelin bekomme oder meinem Sohn, ja. Es ist sehr wichtig, dass die Menschen das sofort erleben und dann eben auch am Ball bleiben. Und deswegen vermitteln wir diesen Menschen über neun Wochen einen studentischen Tandempartner, der eben beim Erlernen der digitalen Kompetenzen unterstützt. Guido, die Verbraucherinitiative hast du schon vorhin vorgestellt. Digital seid ihr schon ziemlich stark unterwegs, seid auch schon seit über 30 Jahren mit diesem Thema beschäftigt, a lso seit fast der Einführung von Internet kommt man ja nicht mehr darum herum. Welche digitalen Angebote gibt es denn jetzt im Digital-Kompass, w as kannst du uns da erzählen? Welche Angebote haben wir denn da? Hallo erstmal nochmal, das ist wirklich schön, dass du noch mal nachfragst, weil wir machen einfach weiter mit dem, was wir bislang gemacht haben. Das heißt, ich organisiere über Zoom, also über das System, was wir jetzt hier auch nutzen, halt Online-Fragerunden. Und ich wollte erst mal noch ein Kompliment machen halt an Angelika und Gudrun. Es ist so wunderbar, dass ihr im Team seid, weil ihr es geschafft habt, dass ich noch ruhiger geworden bin. Weil das ist unheimlich wichtig, wenn man mit Leuten kommuniziert, sich austauscht und auch Themen behandelt, d ass man das nicht auf die Schnelle mal so nebenbei macht, sondern dass man das gut vorbereitet und dass man halt auch wirklich langsam und präzise spricht. Und das sind Sachen, die wir jetzt auch fortführen, das heißt, wir haben ja unsere inhaltlichen Partner. Ich habe noch vorhin vergessen halt, wir haben auch die BaFin (??) als Partner. Wir haben also wirklich ganz viele Einrichtungen, die auch selber Bildungsangebote haben, also inhaltliche Vorträge zum Beispiel. Und vom Digital-Kompass lernen sie halt, die Sachen so zu präsentieren, dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen sie gerne und gut verfolgen können. Und wir haben jetzt auch wirklich Partner, das sind unsere berühmten Standorte, die auch dann passende Runden vor Ort organisieren. Und ich glaube, da kommen wir auf jeden Fall im Laufe des Projektes auch noch dazu, dass die sich dann halt auch den Menschen widmen, die Beeinträchtigungen haben, weil viele Menschen haben Beeinträchtigungen. Ich habe ein anderes Projekt, da waren wir zu siebzehnt in einer Videorunde und dann habe ich mal gefragt, wer denn ein Hörgerät hat und da haben sich vier Menschen gemeldet. So, und dann wusste ich halt, da war ich nochmal bestätigt, auch durch Gudrun halt, dass mein Weg richtig ist, dass man einfach die Sachen halt, die wir jetzt durch euch gelernt haben, den anderen mitteilt. Also lange Rede kurzer Sinn, wir machen weiter mit unseren Online-Fragerunden. Aber sie sind halt sensibilisiert für Menschen mit Beeinträchtigungen. Und das ist auch das, was wir weitergeben an unsere Expertinnen und Experten. Dass sie dann, wenn sie selber eingeladen werden, als Referentin, als Referent, dass sie auch darauf achten, es könnte ja jemand mit einem Hörgerät oder mit einer Sehbeeinträchtigung unter meinen Zuschauerinnen und Zuschauern sein. Liebe Ina, wir haben die Runde jetzt gemacht und du wolltest jetzt noch was dazufügen. Dieses Projekt oder diese neue Projektidee ist entstanden aufgrund der Rückmeldungen unserer Digital-Kompass-Standorte, also der ganzen Engagierten, die immer gesagt haben: E s kommen Leute zu uns, die fragen nach konkreter Unterstützung, aber wir wissen einfach nicht, wie wir Menschen mit zum Beispiel Seh- oder Hörbeeinträchtigung in unseren regulären Beratungs alltag integrieren. Und die ganzen konkreten Tipps, die wir schon gehört haben jetzt, von Angelika und von Gudrun, die wollen wir ja eben dann auch aufbereiten und zukünftig in diesen Qualifizierungen für Ehrenamtliche anbieten. Und diese Qualifizierungen stehen natürlich auch allen offen, die ihr digitales Wissen weitergeben möchten. Und ich freue mich schon, wenn wir die ersten Runden hinter uns gebracht haben und dann über den Blinden- und Sehbehinderten- Verband und auch über den Deutschen Schwerhörigen-Bund sagen können: Leute, lauft los, es gibt Anlaufstellen, wo ihr auch Unterstützung findet, d ie freuen sich auf euch. Und das, was Guido gerade gesagt hat, finde ich auch ganz toll. Nicht nur die Referenten lernen, auch das Portfolio hat sich ganz stark erweitert, also Guido hat auch tolle flankierende Online-Veranstaltungen organisiert, wo dann wirklich auch den Multiplikatoren beigebracht wird: Wie stelle ich diese Bedienhilfen, von denen Angelika zum Beispiel gerade berichtet hat, auch ein, wem bringt vielleicht auch was? Wie moderiere ich überhaupt barrierefreie Veranstaltungen? Also die ganzen Tipps, die wir jetzt hier schon in den letzten 30 Minuten gehört haben, werden da dann auch noch mal ganz gut zusammengefügt. Ja, ihr seid alle engagiert in diesem großartigen Projekt Digital-Kompass, die digitalen Barrieren abzubauen oder vor allem zu überwinden, weil abbauen müssen ja teilweise auch andere. Es geht ja, glaube ich, in diesem Projekt wirklich darum, welche Tools kann man nutzen, um Barrieren zu überwinden. Einmal kurz für jeden, zwei Sätze bitte zu folgender Frage: Was würdet ihr den Produzenten oder den Anbietern mit auf den Weg geben, um überhaupt mal keine Barrieren zu kreieren? Wenn ihr da mal so eine Idee hättet. Jeder zwei Sätze bitte, ganz kurz halten. Ich würde anfangen bei Devin. Ich würde- so jetzt spontan würde ich sagen, einfach auch gewisse Infrastrukturen schaffen. Es kann halt nicht sein, dass jemand auf dem Land wohnt und bestimmte Angebote einfach nicht nutzen kann, weil es ihm physisch nicht möglich ist, von A nach B zu kommen, genau. Und, ja, es muss auch eine gewisse Sensibilisierung einfach her. Was mir direkt aufgefallen ist in der Zusammenarbeit, vor allem mit Angelika und Gudrun, w ir versuchen schon in unserer Arbeit als Lehrperson an den Studierenden solche Dinge auch zu vermitteln. Aber gleichzeitig haben wir beispielsweise PowerPoint-Präsentationen, die überhaupt nicht barrierefrei sind. Ja, wir versuchen das schon und kriegen es aber trotzdem irgendwie nicht hin. Und deswegen, ja, ist einfach diese Sensibilisierung sehr wichtig und wir versuchen, das jetzt auch direkt an unsere Studierenden so weiterzugeben. Angelika, was würdest du mit auf den Weg geben, damit wir überhaupt gar nicht in die Gefahr kommen, digitale Barrieren überwinden zu müssen? Na, ich glaube schon bei der Herstellung der Geräte, bei der Software, bei der Entwicklung von Websites, einfach darauf zu achten. Also es gibt Normen und Vorschriften, v ielleicht reicht es nicht immer bis ins Letzte dann für einen Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung. Man würde ganz, ganz viel Erleichterung schaffen, d ann vielleicht mal, also wenn man das praktisch angehen will, mal beim DBSV zu gucken und da Leserlich-Info, d a hat man dann ganz viele Tipps, wie man wirklich Barrieren vermeiden kann, wie man da vernünftig mit schriftlichen Materialien umgehen kann. Und die allermeisten Sachen sind wirklich nicht schwierig. Das andere Ding ist tatsächlich, wie gelangt jemand zu diesen Angeboten, wenn er gerade digital ausgeschaltet ist? Also das Sehen ist auf einmal schlecht, man kann sich nicht mehr wie gewohnt informieren oder man lebt eben wirklich auf dem platten Land, wo außer in den Ferien nur der Schulbus vorbeikommt. Also das sind, glaube ich, ganz wesentliche Säulen, um da einen Fortschritt zu erzielen. Also einfach mal auch vorhandene Verpflichtungen schonmal erfüllen und einfach mal mit einem bisschen mehr gesundem Menschenverstand unterwegs sein, würde schon an vielen Stellen helfen. Guido, ich will dir natürlich deinen Spaß mit den digitalen Veranstaltungen nicht nehmen, aber was könnte man denn machen, damit die Barrieren wenigstens schonmal weg sind, damit du dich nicht mehr damit beschäftigen müsstest? Ach, das ist ganz, ganz einfach, Devin hat es angerissen halt. Ich habe ja mit vielen Referent*innen und Expert*innen zu tun und die haben das schon aufgeschnappt halt, dass wir ,ja, noch eine bisschen verfeinerte Zielgruppe haben, sage ich mal. Und dadurch haben wir unsere Expertinnen und Experten sensibilisiert. Das heißt, die wissen jetzt, dass man zum Beispiel Hörgeräte inzwischen so klein bauen kann, dass man die gar nicht sieht. Das heißt aber nicht, dass nicht jemand bei meinen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist, der ein Hörgerät trägt. Also wir sensibilisieren die Leute dafür. Wenn ich sensibilisiert bin, dann rede ich automatisch, hoffe ich einfach mal, deutlicher und langsamer. Und ich achte darauf, dass ich auch Materialien dabei habe. Devin hat es angesprochen, in meiner PowerPoint, die nicht nur 1000 Gimmicks hat, 1000 Effekte, sondern auch einfach mal auf einer Folie das, was ich gerade vortrage, noch mal zusammenfasse als Text. Und inzwischen haben wir, glaube ich- bei all unseren Expertinnen und Experten sind wir so weit, dass die die Präsentationen kürzer machen, aber immer wieder so eine Folie einstreuen halt, wo man nochmal nachlesen kann. Und es gibt im Nachgang halt quasi Materialien, die man dann zugeschickt bekommen kann und sich dann zum Beispiel als PDF auch vorlesen lassen kann. Also unsere Referentinnen und Referenten, die werden durch uns sensibilisiert und sie sind auch dankbar. Also da war jetzt keiner dabei, der gesagt hat so: Kenne ich schon, brauche ich nicht, sondern: Oh, wunderbar, ich halte ja überall Vorträge, d as nehme ich jetzt mit. Das langsame Reden, das fällt mir auch noch schwer, ja. Da muss ich auch noch ein bisschen lernen. Gudrun, ich rede jetzt ganz langsam, v ersuche es, mich daran zu halten in verschiedenen Podcasts. Allerdings was würdest du denn sagen, wie können wir denn hinkommen zu der Tatsache, dass die Barrieren bereits weg sind und wir sie nicht überwinden müssten? Was würdest du vorschlagen? Angelika hat ja für die Menschen, die Blinden und Sehbehinderten gesprochen, was würde denn für Menschen, die hörgeschädigt sind, da am besten sein? Ich denke, g rundsätzlich einfach mitzudenken, dass es auch Menschen überhaupt gibt, die irgendwelche Einschränkungen haben. Also das wirklich nicht immer nur an sich denken, sondern wirklich an die Vielfalt der Menschen denken, dass es Millionen von Menschen gibt, die eine Sehbehinderung haben. Es gibt Millionen von Menschen, die eine Höreinschränkung haben. Und die Krux daran ist, Guido hat es ja gesagt, die Hörgeräte sind so klein, man sieht es überhaupt nicht. Also auch bei mir würde man jetzt nicht sehen, dass ich jetzt hörbehindert bin, a ber ich bin hochgradig hörgeschädigt. Und da spricht man immer von sogenannten unbe- wie heißt das, unsichtbaren Behinderungen. Und deswegen einfach das grundsätzlich mitzudenken, an die Vielfalt der Menschen. Und dann, wie Angelika schon sagte, bestehende Vorgaben. Also jetzt für barrier- zur Gestaltung von barrierefreien PowerPoint-Präsentationen oder Arbeitsmaterialien, s ich einfach das- und wenn es ein Post-it ist, ja, was man sich an seinen- irgendwo im Büro hinhängt, dass es so etwas gibt, immer mehr und mehr damit zu beschäftigen und für Hörbehinderte einfach ganz klar Untertitel, wo es geht, immer irgendetwas verschriftlichen . Klaren Sichtkontakt m it den Menschen aufnehmen. Ja, das würde ich einfach gerne mitgeben. Einfach das Mitdenken, Mitdenken an die Vielfalt der Menschen. Wir konnten einen kleinen Überblick, Ausblick, Einblick in den Digital-Kompass machen. Aber meine letzte Frage, ich habe hier sechs wundervolle, engagierte Menschen in diesem Podcast, und ich bin natürlich jetzt neugierig. Marie-Christin, der Digital-K ompass, du engagierst dich warum? Ich würde gerne die Leute ermutigen, keine Angst zu haben, neue Wege zu gehen. Denn Inklusion muss nicht immer schwer sein. Manchmal hilft es auch, miteinander zu reden und zu überlegen, was können wir tun? Bestes Beispiel ist unser Anbieter des Podcast-Players. Wir haben uns mit ihm in Verbindung gesetzt und gesagt: Wir haben verschiedene Schwierigkeiten, um eben den Player für alle zugänglich zu machen. Und er hat gesagt: Kein Problem, lasst uns zusammensitzen, wir schauen, wie wir das gut umsetzen können. Und so haben wir jetzt die Möglichkeit, jeder und jedem den Zugang zu barrierefreien Podcasts zu ermöglichen, genau. Und das würde ich einfach gerne den Leuten nochmal an die Hand geben. Redet miteinander und schaut, welche Wege es für das Miteinander gibt. Guido, du engagierst sich beim Digital-Kompass warum? Er bietet Orientierung, sowohl online, auf Papier und vor Ort, durch unsere wunderbaren Partner. Und unsere wunderbaren Partner machen Mut. Also ihr nehmt wirklich Leute mit, auch unsere Standorte nehmen Menschen mit. Und das finde ich einen sehr, sehr positiven Eindruck halt, den das gesamte Projekt ausstrahlt. Angelika, der Digital-Kompass ist etwas Wichtiges, gerade für Menschen wie Blinde und Sehbehinderte. Die Digitalisierung hat uns sehr viel geholfen als Blinde und Sehbehinderte. Ich zähle mich auch zu dieser Gruppe, als Blinder. Digitalisierung ist ja nicht immer etwas Böses, sondern hat uns extrem gut weitergeholfen, um uns, ja, um uns durchzubaggern. Warum engagierst du dich mit dem DBSV beim Digital-Kompass? Also klar, weil Digitalisierung natürlich auch Chancen bietet, also Möglichkeiten, zum Beispiel Überwindung von Mobilitätseinschränkung. Aber ich bin hier dabei, weil ich ich glaube, hier bei diesem Projekt, mit diesem Thema, mit dieser Ausrichtung, kann ich ziemlich direkt dazu beitragen, die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen auch stärker ins Bewusstsein zu rücken, um Barrieren abzubauen, aber auch, um passende Unterstützungsangebote weiterzuentwickeln und zu vernetzen. Und jetzt ist immer so für diese Gruppe, für jene Gruppe. Ich glaube einfach, dass ganz vieles von dem, was ich vorhin so als hilfreich für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen genannt habe, auch anderen Menschen ganz viel weiterhelfen kann. Also das ist jetzt nicht so diese Schubkästen, sondern eine gute lesbare Schrift und, und, und. Das sind Sachen, die helfen anderen auch. Gudrun, bleiben wir bei dir. Warum ist der Digitalkompass für dich genau perfekt und richtig und warum engagierst du dich? Ich engagiere mich, weil ich auf der einen Seite bei unseren Hörbeeinträchtigten, vor allen Dingen älteren Menschen, einfach die Angst vor der Nutzung von digitalen Medien abbauen möchte und ein niederschwelliges Angebot quasi anbieten möchte. Und das klappt einfach mit dem Digitalkompass hier ganz hervorragend. Und auf der anderen Seite möchte ich einfach auch bei der Gestaltung von barrierefreien Zugängen mitarbeiten, sei es jetzt für Online- Schulung oder Präsenz. Und da das Bewusstsein bei "gut hörenden" Menschen einfach zu wecken, ja, was für Bedürfnisse haben hörgeschädigte Menschen? Und vor allen Dingen, was kann man eigentlich auch an relativ einfachen Mitteln unternehmen, um solche Angebote barrierefrei zu gestalten? Also auch Mut machen und Ängste abbauen. Devin, natürlich auch die Frage an Dich: Der Digital-Kompass hat dich gepackt, warum? Genau, also grundsätzlich finde ich halt, dass die Digitalisierung und die damit einhergehenden Chancen eben jedem gleichermaßen zugänglich und erfahrbar sein sollten. Und mir ist es eben auch wichtig, dass wir auch unsere jungen Studierenden direkt in den Austausch mit betroffenen Personen bringen. Ja, also dass wir zwei Gruppen zueinander bringen, die vielleicht im alltäglichen Leben nicht unbedingt aufeinandertreffen würden und so dann eben auch die Entscheidungsträger der Zukunft direkt für diese Themen sensibilisieren, damit sie das auch in ihrem Arbeitsalltag später mit hineintragen und umsetzen können. Ina, du auch. Der Digital-Kompass hat dich schon seit längerem gepackt, schon das Vorgängerprojekt warst du mit dabei. Es lässt dich nicht los, warum? Neben der Arbeit mit wirklich ganz tollen Engagierten, ist es ja einfach so, dass soziale Teilhabe mittlerweile in ganz vielen Lebensbereichen digitale Teilhabe voraussetzt. Und dafür ist es eben notwendig, digitale Kompetenzen zu erwerben. Und dass eigentlich kontinuierlich die Möglichkeit besteht, bei Lernprozessen zu begleiten, also begleitet zu werden. Nun, man muss sich ausprobieren, m an muss den Umgang erlernen. Und ich glaube, dass eben diese niedrigschwellige Technikvermittlung, die in den Digital-Kompass-Standorten stattfindet, eine ganz vertrauensvolle Lernumgebung schafft. Und das ist, glaube ich, auch der Schlüssel dafür, dass die Menschen sich auch weiteren Themen immer mehr öffnen. Und es ist eine fortwährende Aufgabe. Digitalisierung ist als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen aus meiner Sicht, und wir können das nur für alle Menschen gleichermaßen lösen, wenn wir auch aus allen verschiedenen Gruppen Menschen mit einbeziehen. Das war die Folge zwei vom Digital-Kompass. Wir haben heute in dieser Episode darüber gesprochen: Was ist der Digital-Kompass, was bietet er, was gibt es für Möglichkeiten? Bei mir zu Gast waren Angelika, Gudrun, Guido, Devin, Marie und Ina. Ich danke euch allen für diese interessante Reise und wünsche dem Projekt ganz viel Erfolg. Und die nächste Episode kommt ganz bestimmt. Unter anderem werden wir auch demnächst mal über die Tandems sprechen. Das finde ich ja sehr cool, vor allem mal mit Leuten darüber zu sprechen, wie sie von beiden Seiten das erlebt haben. Also auch die Menschen, die betroffen sind und die Jugendlichen oder jungen Menschen, die dann sozusagen als wissende Personen rangekommen sind. Aber wie man ja auch schon bei der Präsentation im Februar gesehen hat, haben auch die Menschen, die dann mit Wissen kamen, noch anderes Wissen wieder mit nach Hause genommen. Und diesen Austausch finde ich grandios, d eshalb das Tandem wird definitiv ein Thema noch bei uns sein. www.digital-kompass .de, das ist die Adresse. Vielen Dank fürs Zuhören, Sascha Lang, euer Moderator für heute. Digital-Kompass-Podcast. Der Podcast, um gemeinsam digitale Barrieren zu überwinden. Herausgeber: Deutschland sicher im Netz e.V. Der Digital-Kompass-Podcast wird ermöglicht durch das Bundesv erbraucherschutzministerium. Der Digital-Kompass ist ein Verbundprojekt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen und von Deutschland sicher im Netz. Weitere Informationen findet ihr unter www.digital-kompass.de. Über Feedback zu diesem Podcast freuen wir uns. Kontakt zu uns und dem Moderator Sascha Lang schickt ihr bitte per Mail an podcast@digital-kompass.de.