Energiedosis

Die Netzwerkpartner

14: Markenbotschafter auf LinkedIn – Jasmin Rembs, Westnetz

14.12.2021 35 min

Zusammenfassung & Show Notes

Mit Jasmin Rembs von der Westnetz sprechen wir in dieser Folge über Employer Branding und wie man Mitarbeitende als Markenbotschafter für LinkedIn gewinnt.
 
Wer kann einen besseren Einblick in die tägliche Arbeit eines Energieunternehmens geben als die Mitarbeitenden selber? Dieser Ansicht ist auch die Westenergie-Gruppe und hat ein Markenbotschafterprogramm auf LinkedIn aufgebaut. Mitarbeitende der Westenergie und Westnetz werden motiviert, auf LinkedIn aktiv zu sein und von Projekten, Erfahrungen und dem Arbeitsalltag zu berichten und so den Dialog mit und über den Arbeitgeber mitzugestalten. Unterstützung bekommen sie dabei unter anderem aus dem Bereich Personalmarketing. In kleinen Workshops bekommen sie unter anderem Hilfestellung bei der professionellen Aufbereitung ihrer Profile, Tipps fürs Community Management oder ihnen wird die Angst vor negativen Kommentaren und Shitstorms genommen.
 
Jasmin Rembs erzählt, welche Voraussetzung Markenbotschafter mitbringen sollten, wie die Zusammenarbeit aussieht, welche Lernkurven und Herausforderungen es gab und gibt Tipps für die ersten Posts.
 
Die LinkedIn-Profile der Westenergie und Westnetz:
 

Transkript

Jasmin Rembs
00:00:00
Menschen folgen Menschen und das wollen wir auch auf einer Businessplattform wie LinkedIn spielen und wir finden es ganz wichtig, allen Interessierten einblicke in unsere tägliche Arbeit zu geben, was machen wir denn eigentlich und das kann niemand besser rüberspielen als unsere Mitarbeiterinnen selbst. Music.
Hannah Simon
00:00:51
Schön, dass ihr heute mit dabei seid bei einer neuen Folge von Energiedosis. Mein Name ist Hannah Simon und heute sitze ich zusammen mit Jasmin Rembs. Gemeinsam wollen wir über das Thema Corporate Influencer beziehungsweise Markenbotschafter sprechen. Jasmin ist Senior-Manager Talent Attraction und Employer Branding bei der Westnetz, die Teil der Westenergiegruppe ist. Seit diesem Jahr ist Jasmin zudem auch noch Markenbotschafterin für die Westenergie. Und in dieser Rolle gibt Jasmin auf LinkedIn ihren über dreieinhalbtausend Followern Einblicke in ihre Erlebnisse und Erfahrungen in ihrem Job und gestaltet vor allen Dingen auch auf LinkedIn den Dialog zu ihrem Arbeitgeber mit. Wie man eigentlich zum Markenbotschafter wird, warum diese Art der Kommunikation wichtig ist und welchen Herausforderungen Jasmin dabei begegnen, darüber sprechen wir heute und Jasmin, ich freue mich total, dass du heute mit dabei bist. Herzlich willkommen. Wir starten erfahrungsgemäß immer mit so einer kleinen Vorstellung unseres Gastes, damit die Hörer auch wissen, mit wem sie's zu tun haben. Von daher, erzähl doch mal so ein bisschen, was du als Senior-Manager Talent Attraction und Employer Branding bei der Westnetz machst und wie dich der Weg dahin geführt hat.
Jasmin Rembs
00:02:04
Sehr gerne. Ja hallo erstmal schön, dass ihr alle dabei seid und zuhören möchtet. Mein Name ist Jasmin Rems. Ich bin im Team Personalmarketing und Personalbindung der Westnetz. All unsere Produkte und auch Themen die wir behandeln spielen wir aber für die ganze Westenergiegruppe aus und man kann unser Team so beschreiben, dass wir wenn wir uns die Journey eines Bewerbers oder eines Kandidaten anschauen von attracked Select zu Onboard das ganze Thema attraced behandeln, also wie kommen wir an neue Talente für unsere Gruppe und hier ist so ein Mix aus Recruiting und Personalmarketing eben in unserem Team verankert und daher spielt auch die Plattform LinkedIn für uns eine ganz große Rolle. Ich war vorher im Team der Innogy, im zentralen Recruiting-Team der Innogy. Und auch hier haben wir schon Produkte dann eben eingeführt, wie zum Beispiel ein Talentpool, haben uns innovative Produkte aus dem Recruiting angeschaut, Haben aber auch die aktive Ansprache vorangetrieben. Das heißt, wir gehen aktiv auf Kandidaten und Kanditatinnen in den Netzwerken zu und sprechen diese auf Position an. Ich bin jetzt seit letztem Jahr bei der Westnetz und treibe genau diese Themen weiter im Team voran und daher haben wir uns auch dafür entschieden, auf Linkedin weiterhin präsent zu sein, beziehungsweise die Karriereseite auf Linkedin aufzubauen für die Westnetz zusammen mit unserer Kommunikationsabteilung und spielen hier einen Mix aus technischen Themen, Karrierethemen aber auch Veranstaltungen zum Beispiel, die wir dort bewerben.
Hannah Simon
00:03:50
Super spannend. Wenn wir heute im Speziellen über das Thema Markenbotschafter sprechen, du hast es jetzt grad schon so ein bisschen angerissen, vielleicht kannst du's einmal so ein bisschen zusammenfassen, was genau die Markenbotschafter bei euch machen auf LinkedIn hast du grad schon erzählt, ist euer Hauptkanal den ihr auch in diesem Jahr dann eben gestartet habt, um dort eben vermehrt die Markenbotschafter zu platzieren. Vielleicht kannst du uns da noch ein bisschen mitnehmen wie ihr da aufgestellt seid und was ihr dort so treibt auf Linkedin.
Jasmin Rembs
00:04:25
Ja, viele von euch kennen wahrscheinlich die Influencer, die wir so auf Instagram sehen, die ein Vermögen bekommen für einen Post um Werbung für eine bestimmte Marke zu machen oder ein bestimmtes Produkt aber es ist nun mal so, Menschen folgen Menschen und das wollen wir auch auf einer Businessplattform wie LinkedIn spielen und wir finden es ganz wichtig, sowohl Kandidatinnen als auch Kandidaten, Bewerberinnen und Bewerbern, aber auch eben allen Interessierten Einblicke in unsere tägliche Arbeit zu geben. Was machen wir denn eigentlich als Westnetz? Und das kann niemand besser rüberspielen als unsere Mitarbeiterinnen selbst. Daher haben wir uns entschieden natürlich die Inhalte so zu spielen, dass sie einmal von unserer Unternehmensseite kommen, aber auch durch unsere Mitarbeiterinnen. Und hier haben wir einmal eine Gruppe an Markenbotschaftern vorher angesprochen die schon auf der Plattform unterwegs waren bevor wir unsere eigene Karriereseite gelauncht haben in diesem Jahr vor circa sechs Monaten und haben gefragt, ob sie Lust hätten für uns auch ein bisschen Inhalte zu spielen, die eben sehr auf das tägliche Arbeiten in der Westnetz abzielt. Gleichzeitig möchten wir aber auch jeden, innerhalb unserer Gruppe dazu motivieren, auf der Plattform unterwegs zu sein und Inhalte zu spielen und unterstützen dabei auch.
Hannah Simon
00:05:50
Du hast es gerade gesagt, ihr unterstützt auch sowohl die Markenbotschafter, wo du ja auch selber eine Botschafterin auch bist seit diesem Jahr aber eben auch eure anderen Mitarbeitenden im Unternehmen, wie kann man sich das vorstellen? Also gibt's da ein LinkedIn how to Guide oder wie macht ihr das? Wie nehmt ihr die Mitarbeitenden da an die Hand?
Jasmin Rembs
00:06:12
Wir haben natürlich einmal mit unserer Kommunikationsabteilung abgestimmt, wie man denn als Markenbotschafter unterwegs sein kann für die Westnetz. Wir wollten hier ein paar Kolleginnen ansprechen, die eben einmal aus dem technischen Bereich kommen, aber auch aus der Sparte der Digitalisierung oder zum Beispiel wie ich aus dem Thema Personal und dann eben das Thema Karriere spiele und bieten hier jegliche Unterstützung an, wie kann ich einen Post verfassen? Worauf sollte ich achten? Welche Bilder kann ich wählen? Welche Videos kann ich wählen? Wir unterstützen auch bei der Produktion von Videos. Und helfen eben so, dass diese einzelnen Mitarbeiter ihre Themen spielen können. Um alle anderen auch zu motivieren Markenbotschafter zu sein, bieten wir regelmäßig Workshops an, kleine Web-Sessions aus unserem Team heraus und machen tatsächlich ein kleines How to. Also es fängt an mit wie kann ich mein Profil erst mal ordentlich gestalten. Wo nutze ich ein Bild was schon Westnetz gebrandet ist. Wie sollte mein Profilbild aussehen? Wie sind überhaupt die Einstellungen bei LinkedIn auch zum Thema Datenschutz. Wie sieht dann mein Feed aus? Wie kann ich mein Profil einfach gut gestalten bis hin zu wie verfasse ich einen ersten Post. Für viele ist das ja wirklich ein Sprung ins kalte Wasser. Was erwartet mich denn überhaupt? Was ist wenn jemand negativ kommentiert, was ist denn, wenn ich auf einmal ein Ansturm an gefällt mir Klicks bekomme und viele Kommentare, wie reagiere ich denn darauf. Hier wollen wir ein bisschen vorbereiten wie man ein Post verfasst. Wir helfen bei der Themen Findung. Wir helfen aber auch bei dem Community Management, wenn man dazu Fragen hat und wollen einfach jedem helfen, sich sicher zu fühlen auf der Plattform und keine Angst mehr zu haben. Und ja, wie gesagt, diese Workshops finden regelmäßig statt. Werden auch echt gut besucht und bisher gab's auch nur positives Feedback.
Hannah Simon
00:08:20
Das ist ja auf jeden Fall schon mal eine sehr gute Resonanz für die Mühe und Arbeit, die ihr da reinsteckt. Also toll, dass da so viele Kolleginnen und Kollegen dann eben auch mitziehen und froh sind das sie an die Hand genommen werden und da mal ihr Profil ein bisschen aufmöbeln und auch auf der Plattform aktiv werden. Wenn wir einmal an den Tag eins quasi zurückgehen, wo ihr gestartet seid. Du hast schon ein bisschen angedeutet wie wird man eigentlich zum Markenbotschafter? Also ihr habt die Idee gefasst in eurem interdisziplinären Team dann eben auch aus Kommunikation Personaltechnik und Co und habt gesagt, wir wollen da was machen. Wir wollen Markenbotschafter aufbauen. Wie wird man zu einem Markenbotschafter und wie sieht das dann eben so aus, deine Rolle, die du ausfüllst?
Jasmin Rembs
00:09:10
Man muss natürlich schon intrinsisch motiviert sein, dies zu tun. Man muss Spaß daran haben, auf digitalen Plattformen unterwegs zu sein. Spaß daran haben, schnelllebig zu sein, schnell antworten zu können, eigentlich immer online zu sein, weil man ja schauen möchte, was mit seinem Post dann auch passiert und man muss natürlich auch dahinterstehen, wofür man dann eben angefragt wird Markenbotschafter zu sein und wenn man ja seinen Arbeitgeber befürwortet und das positiv findet, wie es eben hier läuft je leichter fällt's natürlich das auch nach außen zu tragen mit seinen Themen. Man muss Spaß daran haben, seine Community immer wieder mit neuen Themen zu bespielen, sich neue Themen auch auszudenken, selbst vielleicht sogar einen Redaktionsplan zu überlegen, wann poste ich was, was möchte ich denn posten, wie viel darf mein Netzwerk wissen? Natürlich auch der Netzwerkaufbau ist ganz wichtig. Wir haben hier natürlich auch geschaut, als wir unsere Markenbotschaft gefragt haben, dass da schon ein Netzwerk vorhanden ist und wollen natürlich diejenigen, die noch nicht so ein großes Netzwerk haben dabei unterstützen eins aufzubauen und ganz viel Spaß muss man natürlich dabei auch haben und auch die Zeit dafür investieren eben sein Netzwerk auf den neuesten Stand zu bringen.
Hannah Simon
00:10:39
Das stelle ich mir dann in der Tat gar nicht so leicht vor, wo du jetzt eben gesagt hast man muss auch mal selber Themen finden, wo man sagt, da möchte man gerne mehr zu erzählen und auch vielleicht mal die Abgrenzung zu finden zwischen dem was darf ich jetzt eigentlich nach draußen geben und was darf ich erzählen und was nicht? Wie läuft das bei euch ab? Darf der Markenbotschafter oder die Markenbotschafterin einfach frei Schnauze posten, was ihr in den Sinn kommt? Natürlich nach einer gewissen Eingewöhnungsphase oder Anlernung durch euer Team wo man dann schon wahrscheinlich ein bisschen Leitplanken bekommt, was geht und was geht nicht. Aber wie funktioniert das konkrete Posten? Also gibt's da eine Kontrolle durch euch.
Jasmin Rembs
00:11:21
Nein, es gibt keine Kontrollen. Ich glaube, jedem ist bewusst, dass man zum Beispiel internes nicht nach außen trägt. Das sind alles Themen, die bei uns gespielt werden. Das ist halt ein Mix entweder wirklich ein sehr technisches Thema wo es um Produkte geht die wir eingeführt haben oder schauen wir uns an, wie wir in den letzten Monaten auch über das Hochwasser gesprochen haben, informiert haben, die Plattformen eben als Informationsplattform genutzt haben. Aber wir versuchen sonst immer zu verbinden auch was einen privat interessiert und eben was auf der Arbeit dann passiert, dass man diese Verknüpfung hinbekommt. Bisher haben wir noch nicht einmal den Fall gehabt, dass irgendwas Negatives gepostet wurde von unserem Markenbotschaftern zur Gruppe, sondern eben das Positive und wir lassen da unseren Markenbotschaftern auf jeden Fall freie Hand. Wir schauen ein bisschen mit, wie die Posts performen und versuchen natürlich auch das dann nochmal zu unterstützen mit der Reichweite, indem das Unternehmen die Posts über die privaten Profile auch liket, auch kommentiert, damit man einfach den Algorithmus noch befeuert und besser ausgespielt wird.
Hannah Simon
00:12:38
Ja, Stichwort Community Management seid ihr da quasi auch als sowohl Unternehmensauftritt als auch Privatpersonen dann aktiv sozusagen in der Kommentarspalte, wenn einer eurer Markenbotschafter oder du selbst etwas gepostet hat?
Jasmin Rembs
00:12:54
Ja, es gibt auch ganz feine Einstellungen bei LinkedIn indem man sich eben eine Gruppe definieren kann, wo man genau zeitnah Bescheid bekommen möchte, wenn ein Post rausgegangen ist und dann schauen wir natürlich, dass wir in der ersten Stunde ganz viel Traffic auf diesen Post bekommen und wir als Markenbotschafter-Community uns gegenseitig natürlich helfen, aber auch dass das Unternehmen, die Markenbotschafter natürlich unterstützt mit allem was geht, damit der Post besser ausgespielt wird und wir raten natürlich jedem der über seinen privaten Account etwas postet den Post in Schach zu halten, das heißt also wirklich zu schauen, wer kommentiert darunter, was antworte ich. Genauso machen wir das natürlich auch über unseren Unternehmensaccount, wenn hier über die Postings dann Kommentare hereinkommen, dass wir direkt mit unserer Community sprechen, Fragen beantworten, damit man eben noch mehr Reichweite generieren kann, indem man ganz viel interagiert, weil dafür sind die Netzwerke da, Austausch, Netzwerken, wir wollen nicht einfach nur einen Post veröffentlichen und dann passiert nichts, sondern wir freuen uns natürlich, wenn dann auch in den Kommentaren ganz viel passiert und man vielleicht sogar in Diskussion kommt oder noch mehr Anregung oder Impulse durch die Community bekommt.
Hannah Simon
00:14:27
Jetzt eine Frage, die ja, glaube ich, jeder zu hören bekommt, wenn er irgendwie in sozialen Medien unterwegs ist für das Unternehmen. Der Umgang mit kritischen Kommentaren. Also ich glaube ja, unsere Branche ist schon immer mal wieder etwas polarisierend oder führt zu Unterstützern, aber auch Gegnern. Ist es euch in eurer Zeit jetzt, seitdem ihr die Karriereseite gelauncht habt schon passiert, dass ihr euch auch mit kritischen Stimmen auseinandersetzen musstet und habt ihr das dann getan oder habt ihr es sozusagen ausgesessen und gewartet, bis wieder bessere Tage kommen.
Jasmin Rembs
00:15:06
Nein, ausgesessen haben wir das auf keinen Fall. Also für unsere Unternehmensseite haben wir eine Agentur, die das Communitymanagement auch übernimmt. Wir sitzen halt nun mal nicht 24 Stunden selbst vor LinkedIn und können das tracken. Die Agentur hat solche Angebote aber schon und kann eben direkt reagieren. Und wir sitzen das auf keinen Fall aus. Wir antworten dann und wenn's zu hitzig würde, was Gott sei Dank noch nicht passiert ist, dann versucht man eben über persönliche Nachrichten mit demjenigen zu sprechen, dass dann aber nicht mehr in der Kommentarspalte für die restliche Community dann auszutragen und wenn's über die privaten Accounts passiert, dann helfen wir natürlich auch da die passende Formulierung zu finden für unsere Markenbotschafter damit alles sachlich bleibt und nicht wie im wilden Westen irgendwie endet.
Hannah Simon
00:15:48
Ja, wobei ich da auch die Hoffnung habe, dass es bei LinkedIn vielleicht auch noch ein bisschen gesitteter zugeht vielleicht als mittlerweile auf Facebook oder so anderen Plattformen, da das ja doch immer noch in so einem Businesskontext irgendwie ein Stück weit auch eingebettet ist oder ist deine Erfahrung da anders?
Jasmin Rembs
00:16:11
Nee, also ich finde auch, dass auf der Plattform anders miteinander gesprochen wird, Kritik auch anders verpackt wird. Trotzdem muss man auch natürlich hier reagieren, wie wir das auch auf Facebook tun. Aber wie gesagt, das muss dann nicht immer alles über die Kommentare passieren. Man kann denjenigen ja auch direkt anschreiben und das vielleicht noch mal auf anderem Wege klären. Ansonsten versuchen wir's natürlich auch so transparent wie möglich zu machen, dass die Community sieht, wir antworten hier drauf und haben auch eine Meinung vielleicht zu der Äußerung desjenigen.
Hannah Simon
00:16:40
Ist ein sehr guter Punkt, also finde ich toll, dass ihr das eben dann auch beantwortet, weil ich glaube, dass ja unkommentiert stehen zu lassen oder selbst wenn die Diskussion dann an einem anderen Ort weitergeht und es ist aber für den ja Nutzer so nicht einsehbar, das kann dann auch mal schnell zum Nachteil werden, deswegen toll, dass ihr das so managt. Du hast eben schon mal kurz angedeutet, dass ihr auch im Rahmen der Flutkatastrophe im Sommer unheimlich viel gepostet habt. Ich habe mir natürlich auch vorher euren Account angeguckt und gesehen, dass ihr da von reinen Informationen, das man beispielsweise auf jeden Fall Strom ausstellen muss und warten muss, bis es einmal fachkundig geprüft wird bis man den Strom wieder anstellen kann, über Informationen vom Vorstand und Co. ihr da unheimlich viel gemacht habt. War das für euch ein vielleicht Fluch und Segen zugleich quasi zum Launch eurer Seite, dass ihr da so ein emotionales Thema hattet, dass ihr bespielt habt?
Jasmin Rembs
00:17:45
Ja, das wurde auf jeden Fall durch unsere Kommunikation super gut aufgefangen, das ganze Thema und wir haben eben die Plattform genutzt wie du das auch schon sagtest, verschiedene Zielgruppen auf einmal anzusprechen. Also einmal die, die es interessiert, was passiert eigentlich grad in den Regionen dort? Was passiert mit unserem Netz, wie wollen wir es auch wieder aufbauen, wie laufen die Aufräumarbeiten, aber auch für die leider geschädigten Personen, wie verhalte ich mich denn jetzt? Was mache ich wenn ich einen neuen Anschluss brauche, dass wir das alles miteinander verbinden und das noch zusammen mit unserer Geschäftsführung, auch wie Sie die Besuche in den Regionen empfunden haben, um wirklich zu zeigen, wir haben ja die Bilder aus den Regionen, also das ist nicht geschönt, so sah es da aus, so sieht's an manchen Stellen ja immer noch aus, wollten wir einfach zeigen und das ist unser Netz, das ist betroffen und wir möchten euch auch zeigen, wie wir damit umgehen und das war wirklich eine Glanzleistung aus der Kommunikation.
Hannah Simon
00:18:49
Wie waren hier die Reaktionen der LinkedIn-Nutzer, zu dem was ihr gepostet habt, hat es Anklang gefunden oder vielleicht Verständnis auch geschaffen oder Fakten auch geschaffen?
Jasmin Rembs
00:19:06
Sehr positiv kam es auf jeden Fall an. Natürlich auch sehr, sehr viel Betroffenheit was dort passiert ist und wir wollten auch unseren Mitarbeitenden in den Regionen natürlich auch zeigen, wir wissen dass ihr da seid, wir wissen, wie viel ihr daran arbeitet, dass ihr gerade so viele Überstunden macht und vielleicht tagelang nicht bei euren eigenen Familien wart um in den Regionen zu helfen und dafür einfach eine Plattform zu geben und da haben wir sehr viele Reaktionen bekommen, darunter auch Kommentare wie toll das ist, dass wir eben zeigen, wie es vor Ort ist und das sehr offen gezeigt haben, dass es wirklich keine leichte Zeit ist.
Hannah Simon
00:19:44
Ja, glaube ich, dass das viel Anklang gefunden hat, weil der Mensch fühlt das halt so unheimlich, was als Unternehmen ja auch immer gar nicht so einfach ist in der Kommunikation das dann auch so rüberzubringen, aber das war sicherlich da eine Situation, wo ihr das unter Beweis stellen konntet, dass ihr neben den wirtschaftlichen Interessen, die ein Unternehmen ganz natürlicherweise verfolgt, dass es da irgendwie eben auch noch um Menschen, dass es um echte Lebenssituationen geht. Tolles Beispiel. Jetzt war das ja sicherlich ein positives Beispiel. Gab's denn im letzten halben Jahr seit ihr gestartet seid auch Herausforderungen denen ihr begegnet seid? Beim Aufbau der Markenbotschafter und Markenbotschafterinnen, vielleicht auch in der in der Zusammenarbeit ähm auf LinkedIn selber, beim Posten?
Jasmin Rembs
00:20:36
Was man natürlich immer merkt, ist das ist ja nicht das Tagesgeschäft sich den ganzen Tag zu überlegen, was poste ich als nächstes auf LinkedIn. Wir sind alle gut getaktet und unsere Kapazitäten sind gut gefüllt, daher haben wir vielleicht in den letzten Wochen auch gemerkt, dass von manchen Markenbotschaftern nicht regelmäßig etwas gepostet wurde, aber da wollen wir auch keinen Druck aufbauen. Das ist aber auf jeden Fall eine Herausforderung, wie kriegt man Kontinuität einfach rein auch dann in der Themenfindung parallel zum ganz normalen Business, was man ja auch noch hat. Das würde ich sehen und auch eine Herausforderung ist natürlich zu schauen, was interessiert die Community. Wir haben gemerkt, die technischen Themen kommen sehr gut an. Innovationen auch, jetzt der Wiederaufbau in den Hochwassergebieten, also wie macht man etwas einfach besser und ja resistenter gegenüber solchen Naturkatastrophen. Auch die Postings unserer Geschäftsführung, wenn was sich dort geändert hat oder Neuerungen kamen, neue Themen, so was kommt natürlich auch gut an, zum Beispiel aus der Personalsicht haben wir bei manchen Themen gemerkt, okay da ist die Reaktionsrate nicht so hoch wie bei den technischen Themen. Also müssen wir da noch mal ein bisschen zurückschrauben, in uns gehen was interessiert denn unsere Community? Wer sind überhaupt unsere Follower? Also das war schon die Herausforderung, das erst mal auch für uns herauszustellen, aber wie gesagt, wir sind erst seit circa sechs Monaten online bei LinkedIn haben dafür schon eine ganze Menge Follower bekommen und auch eben Reaktionen auf die einzelnen Posts. Und wir lernen jeden Tag aus den Analysen, die uns ja auch LinkedIn zur Verfügung stellt, wie wir eben besser sein können, auch in der Bildsprache, wirkt ein Bild besser als ein Video? Können wir mit Animation ein bisschen spielen? Wir versuchen's einfach. Wir testen's und wenn's nicht gut funktioniert, dann machen wir's für den nächsten Post halt einfach besser.
Hannah Simon
00:22:45
Finde ich total lobenswert, diesen pragmatischen Ansatz. Das heißt, ihr guckt ja auch wirklich in die Statistiken rein, ist ja auch oft so ein Thema, man bereitet was vor, man postet das, aber sich dann auch noch die Zeit zu nehmen nochmal ein Blick in den Rückspiegel zu werfen und zu schauen, was hat funktioniert, was hat nicht funktioniert und woran hat der Erfolg oder nicht so große Erfolg gelegen? Das heißt, die Zeit nehmt ihr euch dann auch und schaut da wirklich auch in die Statistiken rein und versucht daraufhin dann auch mal was anderes, probiert mal was anderes aus?
Jasmin Rembs
00:23:25
Ja, absolut. Also wir haben jetzt auch bei einem Thema aus dem Personalbereich eher gesehen, das funktioniert nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben und haben den letzten Post tatsächlich dann auch gelassen. Also nur, weil wir ihn schon vorbereitet hatten, heißt das nicht, dass er auch raus muss, sondern wir haben gemerkt, es kommt einfach bei der Community nicht so gut an. Dann wollen wir die Community auch nicht mit noch einem Post eher zuspammen, sondern spielen eher dann vielleicht wieder ein technisches Thema, was besser greift in der Community als das aus dem Personalbereich. Aber das ist Social Media, also das Netzwerk, die Community macht eben aus, was wir dann auch posten und uns auch überlegen für die darauffolgenden Wochen was gespielt werden kann.
Hannah Simon
00:24:06
Hast du für deine Rolle auch aus dem Personalmarketing heraus da auch schon etwas gelernt in den letzten sechs Monaten, wie LinkedIn am besten zu nutzen ist oder wie man da bestmöglich mit der Community interagiert, welche Posts oder Themen besonders gut funktionieren, kannst du da ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern?
Jasmin Rembs
00:24:28
Was ich gelernt habe über mein privates Profil, ist wirklich transparent zu sein und zu zeigen, wie es wirklich ist. Also ich habe gestartet mit einem Post zum Beispiel als ich meine erste Moderation mal innehatte für einen Workshop. Hab einfach ein Selfie von mir gemacht vor dem Monitor, es ging um das Thema Megatrends, habe mich einfach einmal bedankt bei ja meinen Mitstreitern in dem Workshop, mit denen es auch super viel Spaß gemacht hat, eben zusammenzuarbeiten, habe sie verlinkt in dem Post, sowohl die Westnetz als auch die Westenergie erwähnt in dem Post und einfach nur geschrieben, wie cool es war, diesen Workshop moderieren zu dürfen. Und habe innerhalb von wenigen Minuten, sehr, sehr viel Reaktion auf meinem Post bekommen, auch Kommentare von Teilnehmern des Workshops, die sich bedankt haben. Das es ein cooler Workshop war und das auf einer öffentlichen Plattform dann noch mal zu erhalten, ist halt auch noch mal ein ganz anderes Gefühl, als wenn man's vielleicht auf dem Flur erfährt oder per Mail geschrieben bekommt. Und ja, da habe ich einfach gemerkt, dass zählt halt das zu schreiben, was einen selbst bewegt. Keine hochgestochenen Themen, sondern genau das, was die Arbeit ausmacht und warum man gerne in einem Unternehmen arbeitet. Und dann hat man eigentlich die Community auch davon überzeugt und ich habe auch das Gefühl, dass die Community sich einfach mit einem dann freut, wenn man einen Post halt eben veröffentlicht, wo man selbst ein bisschen stolz auf sich ist, dann bekommt man noch ein bisschen mehr Support durch die Community, durch sein eigenes Netzwerk, hat einfach Lust, so weiterzumachen für die nächsten Posts und das ist dann immer so ein Mix bei mir auf jeden Fall, dass ich halt schaue, dass das was damit zu tun hat Leute anzusprechen, dass sie auch sich uns als neuen Arbeitgeber vorstellen können. Das ist ja meine Absicht aus der Abteilung heraus oder meinem Job heraus. Und einfach zu erfahren was macht die Westnetz eigentlich den ganzen Tag, wo sind wir vertreten. Kann man sich denn hier bewerben? Was muss man mitbringen für Voraussetzungen und das fangen wir halt schon an. Nicht wirklich die Azubis zum Beispiel, weil wir finden, dass sie jetzt auf der Plattform noch nicht so viel unterwegs sind, aber man kann eben Eltern oder Großeltern ansprechen auf der Plattform, aber es geht auf jeden Fall schon los, dass viele Studierende auf der Plattform unterwegs sind und dann sprechen wir halt schon über Werkstudententätigkeiten, Veranstaltungen, unser Trainership. Also da fangen wir schon an mit unserer Zielgruppe zu sprechen bis hin dann eben zu den Berufserfahrenden. Und ja, da einfach offen und ehrlich sein, wie es halt wirklich ist und nicht so verblümt sprechen, sondern einfach mal ein Foto machen mit der Handykamera, ohne irgendwelche Masken und Blitzlichter und einfach zeigen, wie es ist.
Hannah Simon
00:27:39
Alle Fotografen und Videografen kriegen jetzt einen leichten Herzriss, aber genauso funktioniert das glaube ich auf diesen sozialen Plattformen. Das hört man so oft, doch es umzusetzen in der Praxis ist dann oft gar nicht so leicht, weil man schon immer diesen Anspruch hat an Professionalität vom Bildmaterial, vom Text und Co, aber es ist einfach unheimlich authentisch, wie du's jetzt gerade beschrieben hast. Ich habe dein Posting auch gesehen, was du zu dem Workshop gemacht hattest und das ist halt einfach unheimlich sympathisch und nahbar. Und ja, man glaubt es einfach, dass du dich so über den Workshop gefreut hast und aufgeregt warst und das toll fandst, dass du nochmal was neues ausprobiert hattest.
Jasmin Rembs
00:28:16
Genau und das ist halt eben über diese privaten Accounts würde ich's auf jeden Fall so spielen über den Unternehmensaccount, da haben wir natürlich auch unsere Hochglanzbilder und auch gut produzierten Videos, weil das ist einfach wieder dann, eine andere Ansprache des Netzwerks, aber die Markenbotschafter selbst brauchen das meiner Meinung nach nicht. Also da kann man auch die Bilder selbst machen oder mal kurz ein Video von sich selbst drehen. Das findet das Netzwerk dann sogar authentischer eben, als das, was man vielleicht über das Unternehmensprofil verlangt an, Qualität der Bilder und Videos.
Hannah Simon
00:29:01
Ja, stimmt, ist ein sehr guter Abgrenzung nochmal, wichtiger Punkt. Wenn wir jetzt nach vorne schauen, wo wollt ihr mit der Westenergiegruppe und eurem LinkedIn Account noch hin? Habt ihr ein Zielbild, so einen Leitsterben der über euch schwebt wo ihr gerne hin möchtet noch mit euren Aktivitäten auf der Plattform?
Jasmin Rembs
00:29:13
Also Followerzahlen haben wir jetzt beispielsweise nicht definiert, aber die sollen natürlich noch steigen und es soll weiterhin der Mix sein, um der Community zu zeigen, was machen wir. Was ist ein Verteilnetz-Betreiber? Aber wie kann man eben auch bei uns, anfangen zu arbeiten, seine Karriere starten oder vielleicht ja den Arbeitgeber einfach wechseln. Wer sind wir? Was ist unsere Arbeitgeber-Identität? Dafür möchten wir die Plattform nutzen, das nach außen zu tragen und einfach unsere Community auch immer auf dem Laufenden zu halten welche Innovationen es gibt, wo die Gruppe hin möchte. Unternehmensziele, also es ist einfach wirklich eine breite Ansprache und jeder so seine Interessen dort wiederfindet.
Hannah Simon
00:30:00
Der Weg ist das Ziel wahrscheinlich bei dem Befüllen des Accounts. Das hört nie auf.
Jasmin Rembs
00:30:15
Genau, also Social Media ist so schnelllebig, einen Plan aufzustellen für die nächsten Monate das funktioniert nicht. Wir sehen Tag für Tag passiert irgendwas neues. Genauso schnell müssen wir eben auch darauf reagieren. Wir arbeiten natürlich auch zusammen mit der Kommunikationsabteilung in Redaktionssitzungen, jede Woche machen wir uns Gedanken, was können wir posten, welche Materialien haben wir dafür. Immer wenn was Neues reinkommt, was nicht vorhersehbar war, wird das vielleicht dann auch zuerst gespielt, darauf muss man dann dementsprechend reagieren.
Hannah Simon
00:30:51
Zum Abschluss, liebe Jasmin, fragen wir unsere Gäste immer so nach drei zentralen Learnings zu ihrem Thema oder drei Tipps oder Tricks, die man den Hörerinnen und Hörern nochmal mitgeben kann. Hast du da was für unsere Hörerinnen und Hörer im petto?
Jasmin Rembs
00:31:12
Schaut euch mal die Profile eurer Mitarbeitenden an. Schlummert da schon ein Markenbotschafter mit ganz vielen Followern und spielt interessante Themen und vielleicht kann man da schon die Verknüpfung schaffen, eben auch das Unternehmen mit einzubringen. Es ist auch so eine Zukunftsfrage, vielleicht wird man bald im Bewerbungsgesprächen danach gefragt, wie man auf Plattformen unterwegs ist und wie viel Follower man hat. Das war halt früher vielleicht dann eher im Salesbereich, wie viel Visitenkarten man dabei hat. Also ich glaube, es ändert sich schon viel auch eben, wie viel trägt man nach außen, wie viel kann man mitbringen, um den Arbeitgeber nach vorne zu bringen? Dann sehr strukturiert an das Thema auf jeden Fall ranzugehen, sich ein paar Ziele zu setzen. Wie möchte ich denn auf der Plattform erscheinen? Wie viel kann ich auch reingeben, habe ich die Kapazität dafür, suche ich mir vielleicht Hilfe durch eine Agentur das Ganze aufzubauen oder habe ich eben Expertinnen selbst im Team, die das Ganze auch betreuen können. Es wirklich einfach mal auszuprobieren. So viel schlimmes kann halt nicht passieren. Einen Shitstorm kann man immer abwenden und wieder auf eine sachliche Ebene bringen, aber einfach mal testen, Posting veröffentlichen und schauen, was passiert, Dann kontinuierlich daran arbeiten, besser zu werden, mehr Reichweite zu bekommen, Leute zu animieren unter seinen Post zu kommentieren und seinen Mitarbeitenden auch verständlich zu machen, dass solche Plattformen immer wichtiger werden und jeder halt ein bisschen unterstützen kann und wenn's halt nur ein "gefällt mir" ist unter dem Posting. Damit hat man dann schon wieder ein bisschen mehr Reichweite geschafft.
Hannah Simon
00:33:04
Jasmin, das waren unheimlich motivierende Worte zum Abschluss unseres Gesprächs. Ich danke dir ganz herzlich, dass du heute mit dabei warst und wir ein bisschen über dich und deine Aufgabe als Markenbotschafterin bei der Westerenergie sprechen durften und konnten. Und ja, ich glaube, ihr da draußen, wenn ihr nicht schon die Hände an der Tastatur habt, dann spätestens jetzt auf nach LinkedIn und aktualisiert euer Profil, folgt der Westerenergiegruppe und auch uns den Netzwerkpartnern und diskutiert dort mit uns weiter über das Thema. Wir würden uns total freuen, euch dort zu sehen und wir sagen für heute vielen Dank und bis zum nächsten Mal. Macht's gut. Das war sie, unsere letzte Energiedosis Folge in diesem Jahr. Wir wollen heute einfach mal noch danke sagen, sowohl an euch da draußen die immer so fleißig zugehört haben im letzten Jahr seit wir mit diesem Podcast gestartet sind und natürlich auch einen ganz besonderen Dank aussprechen an all unsere Gäste, die in dem letzten halben Jahr mit dabei waren und Energiedosis mit Leben gefüllt haben. Wir freuen uns aufs neue Jahr mit euch, mit vielen spannenden neuen Folgen, Gästen und Themen und freuen uns total, wenn ihr dann wieder einschaltet. Bis dahin wünschen wir euch eine schöne Weihnachtszeit. Music.