Energiedosis

Die Netzwerkpartner

36: Ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie – Gunhild Gugat, AggerEnergie

31.03.2023 22 min

Zusammenfassung & Show Notes

Nachhaltigkeit bedeutet weit mehr als Klimaschutz. Welchen Stellenwert das Thema für die AggerEnergie hat und wie sie dies in ihrer Unternehmensstrategie verankert haben, verrät uns in der aktuellen Folge Gunhild Gugat. 

Die AggerEnergie ist sich ihrer Verantwortung gegenüber Klima und Mensch bewusst und hat früh angefangen, sich entscheidend mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Aufbauend auf den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene (SDG) hat der regionale Energieversorger Ziele für sich erarbeitet und in der Unternehmensstrategie verankert. Damit gehen sie einen ersten wichtigen Schritt, um sich langfristig auf dem Markt aufzustellen.

Welche Ziele die AggerEnergie für sich definiert hat, welche Maßnahmen und Projekte sie ableiten und wie sie mit der CSR-Berichtspflicht umgehen werden, erzählt uns Gunhild Gugat.

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Transkript

Intro: Gunhild Gugat
00:00:01
Das Wichtige ist ja, Ziele und Werte, dass die getragen werden und ich denke, es gibt viele Ziele und Werte, die wir so ganz selbstverständlich mittragen und die wir ganz selbstverständlich, von unserem Arbeitgeber oder unserem Unternehmen auch erwarten. Und es ist ja schön, wenn man an einem Prozess beteiligt ist und sagt, da verändert sich nochmal was und da kann ich vielleicht auch nochmal mit dazu beitragen, meine Gedanken einzubringen. Music.
Claudio La Torre
00:00:56
Herzlich willkommen zum Energie-Podcast der Netzwerkpartner. Mein Name ist Claudia Laterro und ich freue mich, dass du heute eingeschaltet hast. Heute habe ich zu Gast Gunhild Gugat, Assistentin der Geschäftsführung bei der Agger-Energie aus dem Bergischen Land und heute sprechen wir über das Thema Nachhaltigkeit und welche Rolle die AggerEnergie da einnimmt und ich freue mich, dass du dabei bist. Ja, hallo.
Gunhild Gugat
00:01:23
Ja, hallo.
Claudio La Torre
00:01:24
Und bevor ich zu viel erzähle, vielleicht kannst du uns ein paar Details zu dir und deiner Person benennen.
Gunhild Gugat
00:01:32
Ja, ich freue mich auch, dass ich heute hier dabei sein darf. Mein Name ist Gunnhild Gugat, geboren und aufgewachsen bin ich in Hamburg, dort habe ich auch Wirtschaft studiert, vor vielen Jahren bin ich dann nach Oberberg verpflanzt worden und nach der Familienphase hatte ich Lehraufträge an der Fachhochschule Köln, Campus Gummersbach und habe da das Fach allgemeine Wirtschaftslehrer Buchhaltung und Bilanzierung unterrichtet, betriebswirtschaftliche Inhalte für Elektroingenieure vermittelt. Ich erwähne das ein bisschen deshalb, weil ich da eigentlich gelernt habe, dicke Bretter zu bohren insoweit, Inhalte zu vermitteln, die den Zuhörern, die dieses Fach gewählt haben, erstmal fremd sind. Also immer so ein bisschen Überzeugungsarbeit auch dabei. Und ich glaube, das begleitet mich auch, ansatzweise in diesem Thema. Seit 2010 bin ich bei der AggerEnergie als Assistentin der Geschäftsführung und die Aufgaben der Assistenz haben sich ja doch über die Jahre verändert oder über die Zeit verändert durch Digitalisierung und ich habe mir dann neue Herausforderungen gesucht, sage ich mal und habe eine berufsbegleitende Weiterbildung gemacht als systemischer Business-Coach. Und das wichtigste Thema ist für mich dann oder ist dann wieder zu mir gekommen, dass ich sage Unternehmenskultur und Werte. Das finde ich ganz wichtig und daraus haben sich für mich dann auch neue Aufgaben entwickelt. Seit zehn Jahren begleite ich außerdem bei der AggerEnergie den Strategie-Workshop, organisatorisch natürlich aufgrund meiner Funktion als Assistentin vorbereitend, aber immer mal auch inhaltlich natürlich gemeinsam mit der Geschäftsführung der Organisationsentwicklung. Aber dadurch bin ich nah dran an diesen spannenden Themen und habe auch die Möglichkeit selber Impulse zu geben.
Claudio La Torre
00:03:25
klingt sehr spannend, Also ein echtes Hamburger Mädchen. Sehr schön. Gibt's da noch was privates, was wir erfahren dürfen? Hast du irgendein besonderes Hobby?
Gunhild Gugat
00:03:36
Ja, besonderes Hobby. Ich bin, wenn ich die Zeit habe, gerne mit meinem Partner, mit unserem Wohnmobil unterwegs, vorzugsweise in den raueren nördlichen Landschaften für dieses Jahr ist Schottland geplant. Ich habe drei, mittlerweile erwachsene Söhne, die ihrer Wege ziehen und ich denke mal, wenn man Kinder hat, dann ist einem auch dieses Thema Nachhaltigkeit, Bewahrung des Planeten und ein gutes Leben für die Kinder zu erhalten, ganz wichtig.
Claudio La Torre
00:04:07
finde ich, ist auch ein guter Einstieg. Ich sage mal, Camping ist ja auch glaube ich einer der nachhaltigsten Möglichkeiten Urlaub zu machen, wie ich finde. Ich steige aber mal tatsächlich in das Thema bezogen auf die AggerEnergie ein. Was waren denn so die Beweggründe des Unternehmens? Fangen wir damit vielleicht an, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen.
Gunhild Gugat
00:04:29
Also ich denke, es war ein Punkt 2020 der Strategie-Workshop und da hatten wir einen Vortrag mit dem Titel Klimaschutz und EVU-Geschäft, ein Widerspruch. Ja da wurde nochmal so deutlich gezeigt, wie die Uhr tickt, was den Klimaschutz angeht und daraus ist dann in diesem Kreis dann die Diskussion ein bisschen entstanden und das hat das Thema bei uns angestoßen. Es war auch schnell klar, dass das Thema bedeutsam sein würde für unsere Gesellschafter Kommunen. Die AggerEnergie hat neun Gesellschafter Kommunen und dass man da aus unserer von Warte auch Unterstützung anbieten kann. Ja und aktuell nehmen natürlich die Anfragen auch zu dem Thema so ein bisschen Fahrt auf. Das gefragt wird, wie seid ihr da positioniert, was macht ihr, was habt ihr vor?
Claudio La Torre
00:05:20
Nicht zuletzt durch Friday for Future ist dieses Thema oder hat das Thema nochmal einen Drive gewonnen. So wie du das sagst, ist das eher so was aus Eigenmotivation gewesen, war noch nicht mal irgendwie, dass ihr sagt, war ein politischer Druck da, sondern tatsächlich bei der Strategiesitzung. Das Thema hat man gesagt da müssen wir ran, da wollen wir ran und dann habt ihr euch auf den Weg begeben.
Gunhild Gugat
00:05:40
Ja, auf jeden Fall. Erstmal war natürlich Klimaschutz das große Thema und das Thema Nachhaltigkeit mit den drei Säulen, Ökologie, Ökonomie und Soziales kam dann dazu. Ich sage mal grundsätzlich hat das eigentlich zwei Ausprägungen im Unternehmen. Das eine, das sind die Menschen, die man überzeugen und mitnehmen muss und die zweite Seite sind die Projekte und Maßnahmen, die man daraus ableitet und wir haben uns dem bei der AggerEnergie, dem Thema genährt über die SDG, die UN Ziele, die ursprünglich ja für Kommunen Weltweit formuliert wurden.
Claudio La Torre
00:06:23
Kannst du den Zuhörern vielleicht mal sagen, was da so für Themenbereiche drinstehen? Grob
Gunhild Gugat
00:06:27
ja die SDG die sind natürlich sehr global von der UN. Da geht es von keine Armut und kein Hunger über Gesundheit und Wohlergehen, über Frieden, Gerechtigkeit und starke Institution, also dass Menschen auch ihre Rechte irgendwo geltend machen können. Wir haben uns dann auf Themen fokussiert. Das ist einmal das Thema bezahlbare und saubere Energie und das klingt jetzt vielleicht ein bisschen befremdlich, das nächste Thema ist oder der Themenkreis ist das SDG vier, hochwertige Bildung und das STG fünf, Geschlechtergleichstellung. Das kommt ja aus diesem Gedanken, dass alle Aspekte durch die SDG, also durch diese Sustainable Development Goals abgebildet werden sollen. Und wir haben dann uns als AggerEnergie oder unser Unternehmen positioniert und geschaut, welche Ziele können wir überhaupt beeinflussen oder wo können wir ansetzen? Und dann haben wir eben gesagt, unsere Kernaufgabe, also mit unseren Aufgaben als Versorgungsunternehmen, unsere Kernaufgabe ist die Bereitstellung von bezahlbarer und sauberer Energie, das was ich schon sagte und dann gibt es noch zwei Unterziele, die wir auch für uns identifiziert haben. Das eine ist Industrieinnovation und Infrastruktur, ist ja auch ein Thema, das ein Versorger bedient und das Thema natürlich Maßnahmen zum Klimaschutz. Wir haben uns dann soweit geeinigt, dass wir gesagt haben, als Ergebnis unseres Workshops diese beiden Unterziele zahlen im Grunde auch das Ziel, bezahlbare und saubere Energie ein. Klimaschutz und Infrastruktur.
Claudio La Torre
00:08:09
Du hattest jetzt noch das Thema Bildung genannt. Wie passt denn Bildung bei euch da rein? Ihr seid ja jetzt keine klassische Schule, sondern als Energieversorger, wo vor Ort ist so das Thema.
Gunhild Gugat
00:08:22
Natürlich Bildung insofern als wir ja ausbilden, also wir haben glaube ich aktuell vierzehn Auszubildende in unterschiedlichen Bereichen, also sowohl gewerblich als auch natürlich kaufmännisch. Wir haben Bachelorstudiengänge aber auch die betriebliche Weiterbildung ist ja ein ganz wesentlicher Teil. Und was wir auch machen, ist in der Schulkommunikation ja auch Aufklärung über Energieverbrauch, wo kommt Energie her? Wo kommt der Strom her und so weiter? Das was es an den Schulen auch stattfindet. Also ja durchaus auch einen Bildungsauftrag.
Claudio La Torre
00:08:53
Jetzt hast du natürlich ich glaube das große Ganze, du hast Infrastruktur, also das wird irgendwie, im Bereich nachhaltige Netze angesiedelt sein, ihr werdet oder ihr seid, habe ich geguckt im Bereich PV-Projekte, bereits unterwegs. Kommunale Wärmeplanung, weiß ich, ist ein Thema, was hier angeht. Du hast aber, denke ich, auch das Thema Kultur angesprochen. Was wäre für dich so ein adäquates Vehikel, um kulturell im Unternehmen, in den Köpfe der Kolleginnen und Kollegen bei der AggerEnergie dieses Thema zu intensivieren.
Gunhild Gugat
00:09:33
Du meinst, dass die den Gedanken und die Idee mittragen, die so ein bisschen mehr mitzunehmen?
Claudio La Torre
00:09:39
Ja, was habt ihr da bisher gemacht oder was wäre so der Ausblick?
Gunhild Gugat
00:09:40
Ja, wir fangen ja an der Stelle, auch grade damit an, aber was ich für mich persönlich eine total spannende Idee fände, wäre so ein Projekt zu machen übers ganze Unternehmen eigentlich, wenn man das kann, so ausgebreitet in Workshops, zusammenzuarbeiten, Ideen zu erarbeiten, das Thema näher zu bringen, um am Ende so einen leichten Leitfaden, Nachhaltigkeit für die AggerEnergie zu erstellen, damit die Kollegen ja auch eine Idee davon haben und auch dahinter stehen, was tun wir da und warum tun wir das und das auch mit weiterzutragen, das halte ich für sehr wichtig. Das fände ich schön, wenn wir so was umsetzen könnten.
Claudio La Torre
00:10:22
Er hört sich sehr gut an. Ja ich glaube das ist immer ganz gut, ne? Wenn man selber an solchen Leitfäden oder so einem Leitbild mitgearbeitet hat, da kann man sich einfach auch viel besser mit identifizieren an der Stelle, ne?
Gunhild Gugat
00:10:32
Das Wichtige ist ja, Ziele und Werte, dass die mitgetragen werden und ich denke, es gibt viele Ziele und Werte, die wir so ganz selbstverständlich mittragen und die wir ganz selbstverständlich von unserem Arbeitgeber oder unserem Unternehmen auch erwarten und es ist ja schön, wenn man an einem Prozess beteiligt ist und sagt, da verändert sich nochmal was und da kann ich vielleicht auch nochmal mit dazu beitragen, meine Gedanken einzubringen.
Claudio La Torre
00:10:58
Wie habt ihr das Thema jetzt organisiert im Unternehmen? Bist du hauptverantwortlich als einzige Person, die die Dinge vorantreibt, habt ihr eine Gruppe, eine Nachhaltigkeitsgruppen, ein Team, wie habt ihr euch da organisiert?
GGunhild Gugat
00:11:11
Also ich denke, das war ganz entscheidend. Das Thema wird natürlich ganz maßgeblich mitgetragen von unserer Geschäftsführung, der mir auch diesen Raum gibt, das zu tun und mir das anvertraut hat, dass Nachhaltigkeitsteam sage ich jetzt mal zu betreuen zu organisieren und da sind wir jetzt aus allen Fachbereichen Kolleg*innen. Das ist aus Personal, aus der Technik, aus den kaufmännischen Diensten, ausm Vertrieb und die Unternehmenskommunikation, habe ich jetzt einen vergessen. Ich hoffe nicht. Alles Kolleginnen jetzt nicht Führungskräfte, die da ja auch ein bisschen Freude und Interesse an dem Thema mitbringen. Ich denke, das ist auch wichtig so ein bisschen ein Gefühl dafür und der Auftrag ist halt zum einen in der Abteilung im Fachbereich auch zu haben und Dinge in das Team zu bringen und auf der anderen Seite eben Dinge, die von außen kommen in das Team zu geben und zu verteilen. Wer kümmert sich darum? Da geht es um, es gibt hier in Gummersbach, im Oberbergischen das sogenannte Innovation Hub, die sich auch mit solchen Themen beschäftigen. Da haben wir ein Ohr dran.
Claudio La Torre
00:12:21
Okay, das heißt, ihr in einem Team oder die Kolleginnen und Kollegen finden Themen heraus, tragen die dann zusammen, ihr besprecht die in dem Kreis und dann überlegt man sich, geht man die an, passen die ins Gesamtbild oder nicht, sind die von der Prio her so, dass man sagt, die gehen wir jetzt an, okay?
Gunhild Gugat
00:12:41
Ja, genau. Auch dieser Punkt, das wollte ich noch sagen, so bei den Netzwerkpartnern in die Arbeitsgruppen. Das mitzunehmen und da teilzunehmen. Ich sage mal, viele, die jetzt operativ da auch so tief drin sind, haben ja gar nicht immer die Zeit und den Raum sich da einzubringen und das dann mitzunehmen, zu selektieren und zu sagen das ist für uns interessant, das machen wir weiter, da bleiben wir dran, das bauen wir aus oder eben zu sagen okay, das ist jetzt nicht so ein Thema.
Claudio La Torre
00:13:08
Ja, ich glaube, das ist tatsächlich für ein Unternehmen alleine auch sehr schwierig, ne, weil man global ja gucken muss, was tut sich in den Bereichen, im Unternehmen, weil's ja nicht nur auf das Thema. Klimafreundliches Unternehmen getrimmt ist, ne. Du hast das schon gesagt, der ganze Personalbereich, der fällt da mit drunter und dann Nachhaltigkeit
Gunhild Gugat
00:13:28
Klar das ganze Thema Fachkräfte. Also ich denke mal da müssen wir ja auch alle aufmerksam dran bleiben und ich glaube, dass es mittlerweile viele gibt, auch insbesondere ich sage jetzt mal Ingenieurin, Ingenieure, die dann sagen oder die sie durchaus fragen, ja was macht ihr denn in dem Thema Nachhaltigkeit? Also die dann auch sagen, ist das für mich mit ein Kriterium, mich für ein Unternehmen zu entscheiden? Auch die Möglichkeit für Frauen zu sagen, werde ich denn als Frau gefördert? Kann ich auch Führungskraft werden, was habe ich da für Chancen weiterzukommen? Ist auch eine ganz wichtige Frage, wenn ich mich für einen Arbeitgeber entscheide und die Zeiten sind ja vorbei wo wir so viele Fachkräfte haben, das wir uns alles aussuchen können.
Claudio La Torre
00:14:13
Tatsächlich suchen sich die Bewerber die Unternehmen mittlerweile aus, ne?
Gunhild Gugat
00:14:17
Da müssen wir uns schon ein bisschen nach der Decke strecken.
Claudio La Torre
00:14:20
Ja, ist auch nochmal ein spannender Aspekt, dass man da die Nachhaltigkeit auch noch mal berücksichtigt oder die ihren Platz findet. Wenn du das so sagst, würde ich vermuten, du bist jetzt nicht so eine Verfechterin davon, Projekte blind zu starten, sondern man sollte schon genau erstmal auf die Projekte schauen, die bewerten für sich und gucken, machen die Sinn oder nicht,
Gunhild Gugat
00:14:39
Das auf jeden Fall. Also ich denke für uns war ganz entscheidend der erste Schritt, dass wir uns selber positionieren, gucken was können, müssen wir tun und ganz wichtig der Blick auf das Haben, weil man ja mit einem Personalentwicklungskonzept, mit einem Organisationshandbuch, mit einem Energiemanagementsystem, das sind alles Instrumente, die ja nachhaltig in die Nachhaltigkeit gehören, die darauf einzahlen und dann stellt man noch fest, man hat schon ganz viel, dann wird der Berg ein bisschen kleiner. Natürlich ist dieses große Oberziel oder dieses, was viele Anstreben, den Klimawandel zu verlangsamen oder zu stoppen ist ja eins davon und am Ende kommt vielleicht auch dabei raus, dass man sich da nochmal ein Stück weit fokussiert, aber die anderen sind gleichwertig und gehören dazu.
Claudio La Torre
00:15:30
Das heißt, ihr seid jetzt mit der Bestandsaufnahme erstmal soweit durch bei euch?
Gunhild Gugat
00:15:35
Ja, damit sind wir jetzt erstmal durch. Also es geht jetzt im nächsten Schritt natürlich dann darum weitere Ziele festzulegen, ne, also unter Ziele, Maßnahmen, Teilprojekte festzulegen.
Claudio La Torre
00:15:48
Das heißt für euch so der strategische große Rahmen, der ist irgendwo so festgelegt, dass man sagt, okay, so wollen wir uns dem Thema jetzt widmen von der Struktur her und der nächste Schritt ist jetzt zu sagen, okay, jetzt gucken wir uns Einzelprojekte an. Wie setzen wir die um? Bis wann setzen wir die um? Verstehe ich das richtig?
Gunhild Gugat
00:16:08
Ja genau. So ist der Gedanke.
Claudio La Torre
00:16:13
Jetzt ist es ja so, dass man in diese Berichterstattungspflicht ja reinrutscht als Unternehmen, haben wir im Vorfeld noch kurz drüber gesprochen. Da sind ja die Größenkriterien, haben sich ja verändert, vorher waren's fünfhundert Mitarbeiter, jetzt sind's zweihundertfünfzig, du hast aber gesagt, ja das ist aber nur eins von drei Kriterien, die zu so einer Pflicht führen da gibt's auch noch die Bilanzsumme und den Gewinn heißt ihr kommt ja auch in die Pflicht, einen solchen Bericht zu erstellen. Glaubst du, dass der Weg, den du jetzt eingeschlagen habt, schon genau der Richtige ist, um diesen Bericht dann auch gut auszufüllen oder sind da noch mal zusätzliche Maßnahmen, die ihr ergreifen müsst.
Gunhild Gugat
00:16:53
Also ich denke schon, dass das der richtige Weg ist. Wir haben ja diese Nachhaltigkeitsberichtspflicht, die wird sich ja voraussichtlich am deutschen Nachhaltigkeitskodex orientieren und wir haben ja jetzt den Ansatz über diese SDG kurz gesagt gesucht und das kann man natürlich übereinander führen. Also das kann man dann zuordnen und die Aufgabe jetzt diesen Nachhaltigkeitsbericht zu strukturieren und anzustoßen, liegt auch bei uns im Team und da muss man natürlich nachher genau gucken, was holt man sich da noch für ein Tool, wo braucht man eventuell auch noch Unterstützung möglicherweise extern, um das auszugestalten. Das ist jetzt so die Aufgabe im Nachhaltigkeitsteam für die nächste Zeit dahin zu gucken, dass das dann steht, wenn's stehen muss.
Claudio La Torre
00:17:44
Der Bericht der ist dann auch jährlich hat man den quasi abzuliefern, ne. Ist das richtig?
Gunhild Gugat
00:17:50
Das ist mein Kenntnisstand auch, dass man ihn jährlich abliefert, wobei ich schon denke, dass das nicht jedes Jahr so ein großer Aufwand ist, sondern dass man ja dann wahrscheinlich auf die Aspekte guckt, die sich verändert haben. Da sind ja auch Zielsetzungen drin, wo man sagt dann und dann wollen wir das erreichen. Also da nochmal so zu schauen. Ich glaube die Hauptaufgabe ist erstmal grundsätzlich das zu strukturieren.
Claudio La Torre
00:18:15
Also würdest du sagen, ihr seid auf einem guten Weg in Richtung Nachhaltigkeit. Fühlst du dich wohl?
Gunhild Gugat
00:18:22
Ich denke wir sind auf einem guten Weg das Thema anzugehen. Natürlich sind da noch einige unbekannte, die so auf einen zukommen, aber ich glaube schon, dass wir einen ganz guten Weg gefunden haben uns dieses mächtige Thema in genießbare Häppchen zu packen. Das ist der erste und wichtigste Schritt. Um dann zu sagen, ja das eine ist der Bericht, das andere sind die Menschen. Das nächste sind die Projekte dann auch zu gucken, was sind die Kennzahlen? CO2-Fußabdruck oder was wollen wir messen? Ich denke, dieser CO2-Bewertung ist ja das, was immer nachgefragt wird. Da kommt man wahrscheinlich gar nicht drum rum zu sagen, ja klar, müssen wir jetzt auch mal machen.
Claudio La Torre
00:19:04
Ja das ist wahrscheinlich ein Aspekt, um den wird man nie herumkommen. Viele haben's ja schon in ihren E-Mails drinstehen, ne? Danke, dass wir auf dem Postweg verzichten so und so viel Gramm CO2 eingespart. Aber ich glaube, das ist auch ein Projekt, was man irgendwann machen muss. Wenn du quasi jetzt so zum Ende des Gesprächs sagen würdest, ich hätte so drei Kernbotschaften oder drei Learnings, was halt gut geklappt, nicht gut geklappt, die du so an den Zuhörer oder an die anderen Stadtwerke, die dieses Thema angehen, weitergeben möchtest, welche wären das?
Gunhild Gugat
00:19:45
Also ich glaube, das Erste ist das was ich sage mit den mit den genießbaren Häppchen, das schon von einer hohen Flugebene starten, aber nicht zu groß aufsetzen und priorisieren. Was man tun will. Ganz entscheidend war das Team oder ist das Team, weil man einfach die unterschiedlichen Schwerpunkte der verschiedenen Abteilungen berücksichtigen kann. Der eine denkt mehr in die Richtung, der andere mehr technisch, der Nächste hat mit der Kommunikation zu tun, also dass man das zusammenbringt und diese unterschiedlichen Gedanken verbindet. Das ist ja auch sehr bereichernd. Und wichtig finde ich ist da, es ist jeder als Mensch betroffen von dem Thema, weil grade das Thema Nachhaltigkeit, Klimaschutz, da ist ja der Einzelne gefragt mit seinem Verhalten und kann was beeinflussen, finde ich auch ganz wichtig. Das sind halt diese zwei Aspekte, wo ich sage, ja, das eine sind die Unternehmen, die Projekte, der Ausbau von Photovoltaik, von E-Mobilität oder wodran das Herz gerade hängt aber jeder Einzelne ist gefragt auch sein Verhalten zu überdenken, das finde ich ganz wichtig dabei.
Claudio La Torre
00:21:00
Na, ist noch mal gut abgerundet, also bedeutet aus deiner Sicht Nachhaltigkeit ist nicht ein Thema für einen Nachhaltigkeitsbeauftragten im Unternehmen, sondern als globales Thema fürs gesamte Unternehmen, ne?
Gunhild Gugat
00:21:10
Es ist ein Kulturthema, ja.
Claudio La Torre
00:21:13
Das ist, glaube ich, ein gutes Fazit zu dem Podcast. An der Stelle vielen lieben Dank, Unhild, dass du dir Zeit genommen hast, dich mit mir hier auszutauschen.
Gunhild Gugat
00:21:23
Ja, vielen lieben Dank auch an dich, dass du dir die Zeit genommen hast und vielen Dank, dass zugehört wird.
Claudio La Torre
00:21:30
Genau, an der Stelle auch. Danke an den Zuhörer oder Zuhörerinnen, dass ihr heute wieder dabei wart als kleinen Abbinder noch in diesem Jahr sind wir auch auf der E-World vertreten in der Halle vier. Also wer Lust hat uns hier auch mal live und in Farbe zu sehen, der ist dort herzlich willkommen. Ansonsten wenn es noch Fragen zu dem Thema Nachhaltigkeit gibt jeder gerne mit uns ins Gespräch kommen wollt, schreibt uns gerne, abonniert den Kanal und wir hören uns bald. Music.