61: Vom Plan zur Realität: Der Weg zum neuen Hallenbad – Dorothee Heckhuis, Stadtwerke Rheine
13.06.2024 28 min
Zusammenfassung & Show Notes
Wenn zwischen Plan und Wirklichkeit ein steiniger Weg liegt – mit Dorothee Heckhuis sprechen wir über die vielen Herausforderungen, aber auch Meilensteine auf dem Weg zur Eröffnung des neuen Kombibades der Stadtwerke Rheine.
Sanierungsstau, Fachkräftemangel und Energiekrise haben der deutschen Bäderlandschaft zugesetzt. Während andere schließen mussten, haben die Stadtwerke Rheine ein neues Bad eröffnet. Der Weg dorthin war alles andere als einfach. Dorothee Heckhuis gibt uns einen Einblick in die Höhen und Tiefen des Projekts und spricht mit uns über die Vision eines attraktiven Bades für die Region, die veränderten Bedingungen während Corona, Lieferengpässe und Bauverzögerungen, wichtige Meilensteine und sie verrät uns, wieso die transparente Kommunikation gegenüber den Bürgern der Schlüssel zum Erfolg war.
dienetzwerkpartner.com
linkedin.com/company/dienetzwerkpartner
xing.com/companies/dienetzwerkpartner
dienetzwerkpartner.com
linkedin.com/company/dienetzwerkpartner
xing.com/companies/dienetzwerkpartner
Transkript
Music.
Sanierungsstau, Fachkräftemangel und Energiekrise haben der deutschen Bäderlandschaft in den letzten Jahren ziemlich zugesetzt. Während an anderer Stelle, Bäder schließen, haben die Stadtwerke Rheine ein neues Hallenbad gebaut und zu Jahresbeginn eröffnet. Der Weg dorthin war aber alles andere als leicht und mein heutiger Interviewgast gibt uns einen ehrlichen Einblick in die Höhen und Tiefen des Neubauprojekts und verrät uns, warum es manchmal sinnvoller ist, mehr auf die Praktika als auf die Planer zu hören.
Dazu freue ich mich, dass Dorothee Heckhuis mir am Podcast Mikro heute virtuell gegenüber sitzt, Dorothee Heckhuis ist Geschäftsführerin der Stadtwerke Rheine Unternehmensgruppe und zugleich der Verkehrsgesellschaft der Stadt Rheine und der Rainer und in dieser Funktion eben auch verantwortlich für den Neubau des Aquareni wie das neue Kombibad in Rheine heißt. Herzlich willkommen im Podcast Energiedosis. Schön, dass du heute da bist, Dorothee.
Ja, vielen Dank Friedrich. Ich habe mich sehr über die Einladung und auch die Möglichkeit einmal unser neues Aquareni, wie du schon sagtest, mit allen Höhen und Tiefen im Rahmen des Baus, des Aquarenis einmal vorstellen zu können, gefreut.
Bevor wir tiefer in das Bäder-Thema eintauchen. Erzähle uns zunächst gerne etwas mehr über dich und wie dich dein Weg dorthin geführt hat als Geschäftsführerin bei den Stadtwerken Rheine.
Ja, ich habe zwei juristische Staatsexamine abgelegt in Münster, bin also Volljuristin und nach einem Training on the Job, bei einem großen Energieversorger in Nordrhein-Westfalen hat's mich in die Energiebranche verschlagen, wo ich seit dem Jahr 20001 auch tätig bin. Ich war aber unterschiedlichen Stadtwerken und auch einem Wasserversorger, bis ich im Jahre 2015 zu den Stadtwerken nach Rheine gewechselt bin quasi in meine Heimatstadt zurück und seit viereinhalb Jahren bin ich dort Geschäftsführerin der Stadtwerke Rheine Unternehmensgruppe.
Ja, gibt's neben deinem beruflichen Werdegang auch noch einen privaten Fakt zu dir, was dich neben dem Beruf motiviert und begeistert?
Natürlich, ich freue mich, mich hier in meiner Heimat, auch dann engagieren zu können, auch als Geschäftsführerin der Stadtwerke Rheine, aber natürlich auch privat engagieren zu können. Ehrenamtlich war ich hier auch schon viele Jahre lang tätig, auch im Gemeindebereich und auch Elternpflegschaft, Kindergarten, alles, was man so macht, wenn man Mutter von zwei mittlerweile Teenie-Töchtern ist und einen Hund haben wir auch noch zu Hause, mit dem wir auch gerne gemeinsam viel spazieren gehen. Ja, ich freue mich einfach, mich in meiner Heimatstadt engagieren zu können und auch was wiedergeben zu können.
Ja, das scheint so als ob du tief verwurzelt bist in deiner Heimatstadt Rheine. Jetzt haben wir Rheine schon ein paar Mal in den Mund genommen, für alle, die noch nicht genau wissen, wo wir reine verordnen können, wo findet man euch? Wie groß seid ihr als Stadtwerk, hast du da ein paar, Zahlen und Fakten für uns?
Rheine liegt im nördlichen Münsterland und ist die zweitgrößte Stadt neben Münster in dieser Region mit circa 80.000 Einwohnern. Unsere Stadtwerke Rheine Unternehmensgruppe ist eine klassische Holdingstruktur wo die Stadtwerke Rheine GmbH als Mutter fungiert, daneben gibt es noch die Tochtergesellschaften Energie- und Wasserversorgung Rheine, die Rheine als Telekommunikationsunternehmen, die Rheiner Bäder und die Verkehrsgesellschaft der Stadt Rheine. Unser Portfolio besteht aus Energie, ganz klassisch, Strom und Gas, aber auch Wärme, Wasser, Nahverkehr, Parken, Telekommunikation und den schon mehrfach genannten Bädern. Das Team unserer Unternehmensgruppe besteht aus circa 210 Mitarbeitenden und aktuell 12 Auszubildende.
Wenn wir auf den Bäderbereich schauen, wie seid ihr denn da aufgestellt, also wie viele Bäder gibt es? Wir haben ja den Neubau schon angesprochen, Badegäste, Verantwortlichkeiten oder kannst du das in Zahlen beziffern, dass man so einen Eindruck kriegt, welche Bedeutung der Bäderbereich da für euch hat?
Also bis Ende 2023 bestand unser Bäderbereich aus 2 Hallenbädern, eins zentral gelegen hier im Stadtgebiet und eins im Süden von Rheine in Mesum, sowie einem Freibad, was auch in im Stadtgebiet von Rheine liegt. Seit dem 28. Januar 2024, da haben wir nämlich das Aquareni eröffnet, also unser neues Hallenbad wurde zugleich das alte Hallenbad in Rheine geschlossen, so dass wir jetzt ein Kombibad haben und immer noch das bisherige Hallenbad im Ortsteil Mesum. Das Aquareni ist aufgrund des Neubaus am Standort des Freibades zu einem der größten Sport- und Freizeiteinrichtungen im Kreis Steinfurt geworden. Mit insgesamt 2200 Quadratmeter Wasserfläche gibt es dort reichlich Möglichkeiten zum Schwimmen, Baden und Spaß haben. Das ist nämlich unser neuer Claim, das Aquareni geworden.
Es gibt dort eine Wasserspiellandschaft für Familien und Kinder, zwei besonders interessante und große Rutschen mit Licht- und Soundeffekt, ein Sportbecken mit Tribüne für Wettkämpfe und wir haben sogar eine Unterwasser-Rugby-Mannschaft in Rheine. Das waren Herausforderungen, die wir beim Badneubau auch berücksichtigen mussten, dass nämlich die Bundesligaspiele auch hier bei uns in Rheine stattfinden können. Zu den Besucherzahlen kann ich sagen, dass wir in den ersten vier Wochen, circa 25.000 Gäste im neuen Hallenbad, es ist ja im Winter eröffnet worden, deswegen nur Hallenbadbetrieb, hatten. Im Vergleich dazu hatten wir im alten Hallenbad 11.200 Gäste, es hat sich bereits mehr als verdoppelt. Stand gestern hatten wir insgesamt 92.400 Gäste bei uns Im Bad, jetzt im Kombibadbetrieb, da ja diese Sommersaison am 1. Mai auch gestartet ist.
Das spricht für sich die Zahlen, die du genannt hast, deuten an, dass das, was jetzt so aus den ersten Monaten man so als Fazit ziehen kann, dass es sehr gut angenommen wird. Auch das neue Bad von der Bevölkerung und ihr da auch eine ganze Menge investiert habt um dorthin zu kommen, wo ihr jetzt seid. Wenn wir noch ein bisschen zurückgehen in der Zeit und das mal ganz an den Anfang, schauen, wo ihr gestartet seid. Erzähle uns gerne etwas mehr über die Hintergründe des Neubaus, was war denn für euch da der Auslöser für die Neubauinitiative und welche Ziele habt ihr damit verfolgt?
In der Bevölkerung und auch in der Politik wurde vor einigen Jahren diskutiert, was man dann mit dem, etwas in die Jahre gekommenen und nicht mehr ganz zeitgemäß ein Hallenbad machen wollte und es kam natürlich die Frage auf. Möchte man sanieren oder soll ein neues Hallenbad gebaut werden. In der Diskussion reifte dann die Idee ein neues Hallenbad am Standort des Freibades zu bauen und somit war die Idee eines Kombibades geboren.
In Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hat dann auch ergeben, dass die Sanierung des alten Hallenbades deutlich teurer werden würde, sodass im Jahr 2017 dann der Neubau eines Hallenbades am Standort des Freibades politisch auf den Weg gebracht wurde und anschließend starteten dann auch die ersten Ausschreibungen von Projektsteuern und Fachplanungen im Jahr 2018. Auch die Idee eines eigenbewirtschafteten Aktivbeckens wurde diskutiert und auch weiterverfolgt.
Hintergrund dieses Aktivbeckens ist, dieses an Vereine, Physiotherapiepraxen oder sonstigen Veranstaltern geben zu können, also sprich dieses Aktivbecken zu vermarkten. Die ursprüngliche Planung des Bades, war eigentlich ein sprich dieses allseits bekannte Bad im Schuhkarton, quadratisch praktisch gut. Es wurde daraufhin, als das Ganze sich manifestiert hat, ein Planungsbeirat der Rheiner Bäder gegründet, eigens für den Neubau, der aus Politik und Bäderverantwortlichen bestand und im Rahmen dieses Planungsbeirats haben wir auch eine Bädertour geplant. Das heißt, wir sind also mit Politik und Kollegen zu unterschiedlichen Bädern gefahren. Hierbei haben wir uns Anregungen und Ideen geholt, aber auch von Erfahrungen berichtet bekommen, die wir auf jeden Fall vermeiden sollten.
Im Rahmen dieser Tour beziehungsweise im Anschluss danach hat sich bei der Politik die eine oder andere Idee verfestigt, was das neue Hallenbad doch noch alles zusätzlich beinhalten könnte. So wurde in einer legendären Ratssitzung beschlossen, dass zusätzlich zwei Rutschen, ein erweiterter Kinderbereich, ein Sohle-Außenbecken und nicht zuletzt die Wasserdesinfektion durch Elektrolyse noch zusätzlich zum Hallenbad alles eingebracht werden sollte. Die Überschrift in der Presse am nächsten Tag war der Ausspruch von einer Fraktionsvorsitzenden "Power Shopping beim Hallenbad" Zusammenfassend heißt das, dass wir als Politik, aber auch gemeinsam mit den Rheiner Bädern das Ziel verfolgt haben, ein schönes, attraktives Hallenbad für Rheine und die Region zu bauen.
Ja, ich glaube, das ist ja auch ein Thema, was jetzt ja auch ein Netzwerkpartnerkreis von anderen Bäderleiterinnen und Bäderleitern hören. Wie kann ich das eigene Bad attraktiver machen für die Bevölkerung, für die Badegäste, auch eine Rolle spielt. Gerade auch in diesen Zeiten und es dort, wie es so genannt wurde, dieses Powershopping, dann gab, aber erstmal so der Fokus drauf war zu schauen, was sind die Potenziale und Möglichkeiten. Du hast ja auch beschrieben am Anfang, wie die Attraktion oder das, was jetzt am Ende steht als Ergebnis auch angenommen, wird und scheinbar auch die Attraktivität da ist, dass auch der Zuspruch der Bevölkerung gegeben ist.
Ja Herausforderungen hatten wir viele in der Zeit, sonst hätte das Projekt auch nicht so lange gedauert, aber am Ende haben wir Sie alle gut gemeistert. Zunächst lief das Bauprojekt sehr gut an, doch dann gab es einen Ratsbeschluss, dass Fördermittel für dieses Projekt beantragt werden sollten. Dies hat zur ersten zeitlichen Verzögerung geführt. Leider aber nicht zu einer finanziellen Unterstützung, sodass wir nach circa fünf Monaten das Projekt und das Projektteam wieder reaktivieren mussten.
Zum Glück war es so, dass sich das Projektteam wieder in der gleichen Konstellation zusammengefunden hat, aber nach fünf Monaten Pause, war es auch schwierig, erst mal wieder in Gang zu kommen und das Ganze wieder von vorne zu starten. Während der Bauzeit gab es dann auch weitere verschiedene Herausforderungen. Zunächst hatten wir einen Verdacht auf Kampfmittel in dem Gebiet, so dass wir erst die Sondierung des Erdreichs abwarten mussten, bevor wir weiterarbeiten konnten. Dann kam die Covid-neunzehn-Pandemie, die auch zu Ausfällen auf der Baustelle, geführt hat. Es führte ferner auch zu Lieferengpässen, Fliesen konnten nicht geliefert werden, andere Materialien waren nicht verfügbar.
Sodass es dann auch zu baulichen Verzögerungen kam und der Bauzeitenplan, nicht mehr ganz aufeinander abgestimmt war, so dass es da zu der ein oder anderen Verzögerung auch aufgrund der dann nicht mehr Planbarkeit der Tätigkeiten der Dienstleister oder der Bauunternehmen auf der Baustelle kam. Personelle Kapazitätsengpässe bei Dienstleistern kamen auch noch hinzu und eine teilweise oder an einigen Stellen mangelhafte Bauausführung, sodass summa summarum sich diese ganzen Herausforderungen sich zu Verzögerungen leider ausgewirkt haben.
Uns war aber immer wichtig, dass wir diesen Herausforderungen Herr werden, dass wir diese strukturiert und nacheinander abarbeiten und ganz wichtig war uns den Rheiner Bädern auch immer, dass wir nicht mit Mängeln eröffnen. Wir wollen nicht ein Bad eröffnen und acht Wochen danach wieder schließen, da wir noch Mängel beseitigen müssten. Uns war immer wichtig, ein voll funktionsfähiges, gut gebautes, sicheres Bad zu eröffnen. Dafür hatten wir zum Glück immer die Rückendeckung vom Aufsichtsrat und auch vom Bürgermeister. Hinsichtlich der Kosten war die Herausforderung zum Glück nicht ganz so groß.
Nach dem Powershopping hatten wir eine Kostenschätzung von 21 Millionen, nach heutigem Stand belaufen sich die Baukosten auf circa 24 Millionen.
Diese Kostensteigerung liegt damit ungefähr bei 14 Prozent und damit weit unterhalb der bundesweiten Baupreissteigerung von circa zweiundfünfzig Prozent.
Ja, ich glaube, da ist eine ganze Menge zusammengekommen dann in der Zeit, was ihr da auch bewältigen durftet. Was bestimmt auch nicht so leicht war, das nach außen zu kommunizieren. Wie ist denn, die Bevölkerung damit umgegangen oder was war die Resonanz der Bürgerinnen und Bürger, wenn es immer wieder zu Verzögerungen kommt und wie habt ihr da kommuniziert?
Wir haben immer die Sachstände kommuniziert, soweit es uns möglich war. Natürlich gab es hohe Erwartungen der Bevölkerung und jeder wollte, dass eher heute als morgen das Bad eröffnet wird, um es auch nutzen zu können. Aufgrund einer transparenten Kommunikation haben wir sehr viel Verständnis erfahren, nicht nur vom Aufsichtsrat und Bürgermeisterverwaltung, sondern auch von den Bürgerinnen und Bürgern in Rheine und der Umgebung. Von daher kann ich da nur raten, transparent damit umzugehen, das transparent zu kommunizieren und die, Menschen vor Ort immer mitzunehmen. Das haben wir durch Insta gemacht.
Wir haben's auch durch Pressemitteilungen gemacht und wir haben einen Tag der offenen Tür angeboten. Wo sich die gesamte Bevölkerung von Rheine einmal ein eigenes Bild darüber machen konnte, wie weit wir im Bau mit dem Hallenbad waren und dieser Tag der offenen Tür ist wirklich sehr gut angenommen worden. Wir hatten fast 3.000 Gäste an dem Samstag bei uns im Bad.
Ja, das Stichwort Transparenz, dass hier auch wieder greift in der Kommunikation jetzt durch all die Krisen, die da waren oder in Zukunft auch vielleicht noch kommen werden, dass das einfach ein Schlüssel ist, die Transparenz zu haben und auch die offenen Türen, die dafür sorgen, dass da auch Klarheit drüber herrscht oder ja ein Teil oder auch eine Teilhabe irgendwo da ist und die Bevölkerung mitkriegt. Wie sieht's aus hinter den Kulissen und wie es auch vorangeht. Ein Projekt mit Höhen und Tiefen habe ich's in der anderen Moderation genannt, wenn wir mal auf die andere Seite der Medaille schauen nach den Herausforderungen, lass uns gerne auch über die Höhen sprechen. Was hat denn Aus deiner Sicht gut funktioniert, worauf bist du stolz in dem Projekt und mit Blick auf das neue Kombibad?
Wir haben es so getaktet, dass wir jedes Jahr eigentlich ein Highlight hatten, wenn wir jetzt über Höhen sprechen wollen, im Jahr 2020 haben wir eine Grundsteinlegung trotz Coronapandemie veranstaltet und haben eine Zeit Kapsel gemeinsam mit dem Bürgermeister, auch in den Grundstein gelegt. Wie der Bürgermeister sagte damals, bei bestem Kombibad-Wetter. Es war nämlich so lauwarm und leicht bewölkt, also genau passend für den Bau des Hallenbades. Das war sicherlich der Höhepunkt des Jahres 2020. Im Jahr 2021 haben wir dann einen Namenswettbewerb ausgelobt und es sind Insgesamt 1860 Vorschläge für die Namensgebung des neuen Kombibades eingegangen. Wir haben uns dafür den Namen Aquareni entschieden. Das hat eine historische Bedeutung und auch ein Bezug zu unserer Stadt. Dann haben wir im Jahr 2022 das neue Logo der Öffentlichkeit gezeigt, was auch sehr positiv angekommen ist und eine breite Zustimmung gefunden hat.
Im Jahr 23 haben wir dann mit der gesamten Belegschaft der Stadtwerke einen Probeschwimmen veranstaltet bei uns im neuen Hallenbad. Um das auch mal auf Herz und Nieren zu testen und im Jahr 24 haben wir dann das Bad eröffnet. Also wir hatten jedes Jahr auf jeden Fall ein Highlight über das wir dann auch transparent berichten konnten und auch alle mitnehmen konnten. Aber das ganz besondere Highlight, das muss ich sagen, ist der Zusammenhalt des Teams gewesen in den ganzen Jahren. Da der Bau ja etwas länger als geplant gedauert hat, war der Zusammenhalt des Teams, so bei den Rheiner Bädern als auch im Koordinierungsteam eigentlich mein Highlight des ganzen Projekts. Wir haben unzählige Details abgesprochen, wir haben Themen abgestimmt, geplant und organisiert. Es wurden unzählige Liter Kaffee getrunken, das ein oder andere graue Haar ist gewachsen, aber wir haben alle immer gemeinsam miteinander gearbeitet, mit gefiebert für das große Projekt und von daher ein ganz herzliches Dankeschön an die ganz, ganz großartige Gemeinschaftsarbeit, die wir da geleistet haben.
Teamwork zahlt sich aus und ja gerade über so eine lange Zeit ist es natürlich Gold wert, wenn da an einem Strang gezogen wird und es auch richtig ist, diese Zwischenschritte zu feiern. Also die Erfolge zu feiern und das dann auch immer ins Bewusstsein zu rufen, was auch gut läuft alles. Kannst du uns auch etwas über das Energiekonzept des Bades verraten, was ist da eure Herangehensweise gewesen,
Da das Bad ja schon relativ früh geplant wurde, also weit vor den Krisen, die uns danach beschäftigt haben, sprich vor der Coronapandemie und auch vor dem Ukrainekrieg, ist das Energiekonzept noch in der alten Welt geplant worden. Das heißt, wir haben ganz klassisch einen BHKW, um auch den steuerlichen Querverbund zu nutzen im Rahmen unserer Holdingstruktur und leider auch kein PV damals mit geplant, weil das aus statischen Gründen auch nicht möglich war. Nichtsdestotrotz beschäftigen wir uns damit, was wir da noch nachrüsten können, ob wir noch andere Energiemöglichkeiten haben, die fürs Bad zu nutzen, erneuerbare Energien fürs Bad zu nutzen. Einsparpotentiale werden auch permanent geprüft und natürlich geht es, derzeit auch darum, die Kinderkrankheiten auch in der Technik noch auszumerzen. Auch da Optimierungen nutzen zu können hinsichtlich des Energiebedarfs.
Ja das Aquareni, Hallenbad ist seit Januar in Betrieb. Jetzt saß es eingangs gesagt seit 1. Mai ist auch die Sommersaison, eröffnet, sprich das Aquareni auch im Kombibadmodus aktiv. Wie lautet deine Zwischenbilanz, du hast so ein paar Zahlen ja auch schon am Anfang genannt, gibt's da, weitere Ergebnisse oder Erkenntnisse, die die du mit uns teilen kannst?
Zunächst einmal ziehen wir eine sehr positive Zwischenbilanz zum einen Teil für die seit Januar erstmal beginnende Wintersaison fürs neue Hallenbad. Zahlen sagte ich eben schon, dort hatten wir an einem Sonntag, auch beispielsweise, 1.500 Badegäste zwar über den Tag verteilt, aber das ist schon für ein Bad dieser Größe eine wahnsinnige Resonanz, aber auch Herausforderung. Das müssen wir auch im Rahmen der Zwischenbilanz uns noch mal anschauen, wenn diese hohe Anzahl an Besuchern in einem Bad ist, kann man sich auch vorstellen, dass alles am Limit ist, sowohl die Filteranlagen als auch die Wasseraufbereitung, aber auch das Personal. Da müssen wir gucken, ob wir da noch was nachjustieren können und müssen. Aber nichtsdestotrotz erstmal freuen wir uns, dass unser Bad so attraktiv ist, Zwischenbilanz der Besucher ist auch, dass es ein sehr schönes Bad geworden ist, dass es eine Atmosphäre zum Wohlfühlen in diesem Bad gibt, dass die Mitarbeitenden sehr freundlich sind und sich auch freuen in diesem neuen Bad zu arbeiten und auch kundtun und das ist ein deutlich vielfältigeres Angebot natürlich gibt als im alten Hallenbad. Von daher auch die Besucherresonanz beziehungsweise Zwischenbilanz, fallen sehr positiv aus. Aber nichts ist so gut, als dass man es nicht noch besser machen konnte. Natürlich gibt es auch sehr viele Anregungen zum einen aus der Belegschaft, wo man nochmal draufgucken muss, aber auch aus der Bevölkerung diese Anregungen nehmen wir sehr ernst und haben auch schon einige Änderungen vorgenommen.
Behalten das aber auch bei und auch weiter im Blick und hoffen dadurch auch noch einiges im Bad, was jetzt noch angesprochen wurde, besser zu machen oder einfach das Bad auch noch zu optimieren.
Ja, das baut auch die Brücke zur nächsten Frage oder wenn wir abschließend auch in die Zukunft schauen, es gibt ja wahrscheinlich immer etwas zu verbessern, zu optimieren. Wie geht's bei euch als Nächstes weiter? Habt ihr da schon konkrete Maßnahmen im Auge, was jetzt in naher Zukunft ansteht oder was sind eure nächsten Meilensteine?
Unser nächster großer Meilenstein ist auf jeden Fall die erste Revision des Bades. Die werden wir durchführen, auch wenn das Bad noch gar nicht so lange geöffnet ist. Aber man muss ja nochmal schauen, der Probebetrieb war das eine aber jetzt der handfeste Echtbetrieb auch mit diesem hohen Besucherzahlen, da muss man gucken, welche Auswirkungen es auf das Bad da gegeben hat. Von daher wären wir auch in absehbarer Zeit eine erste Revision des Bades einmal durchführen, und schauen, was ist gut gelaufen, was ist nicht so gut gelaufen. Jetzt Revision hinsichtlich der Technik, aber auch wir als Team der Rheiner Bäder werden uns zusammensetzen und nochmal, reviewen, was ist gut gelaufen, was ist nicht gut gelaufen. Wir werden ein Monitoring vornehmen und dann die entsprechenden Ergebnisse prüfen und umsetzen.
Ja dann haben wir zum Abschluss eine bekannte Frage, die wir auch jedem Interviewgast stellen, wenn du jetzt anderen Stadtwerken, anderen Bäderverantwortlichen noch drei Learnings, drei Botschaften mitgeben könntest welche würdest du den Zuhörerinnen und Zuhörern da mitgeben, was Sie auch für die eigene Praxis nutzen können?
Also ich kann nur empfehlen, die Praktika vor Ort mit einzubinden. Weil die Praktika sind die, die hinterher mit dem Bad leben und damit arbeiten müssen und die in den Austausch mit den Planern gehen lassen. Das heißt, die Praktika und die Planer unbedingt zusammenbringen, damit die sich austauschen, um hinterher im Doing es einfacher zu haben. Wichtig ist meiner Meinung nach auch, eine eigene Bauleitung bei so einem Projekt vor Ort zu haben, die dann auch direkt an den Bauherrn berichtet und allen anderen ein wenig auf die Finger schaut und auch Ansprechpartner vor Ort ist. Weil dann hat man auch einen Mann direkt oder eine Frau direkt vor Ort, die die berichtet und man bekommt auch keine gefilterten Aussagen. Ganz wichtig ist meiner Meinung nach bei wichtigen Entscheidungen darf man sich nicht drängen lassen. Man muss diese immer hinterfragen, nochmal prüfen lassen und am besten sich selber ein Bild machen. Ich kann nur berichten, ich habe mir damals den Klinker selber angeschaut, weil wenn ich den nach den Ausdrücken oder Bildern bestellt hätte, wäre der nicht so geworden, wie wir es uns das vorgestellt haben. Also von daher immer gerne sich selber ein Bild machen, sich alles erklären lassen, denn erst, wenn man was richtig versteht und auch von Materien, mit denen man bislang nicht so viel zu tun hatte, kann man aus meiner Sicht auch fundierte Entscheidungen treffen und wenn ich das noch kurz einwerfen darf, Obacht bei Bädertouren, weil hinterher gibt es ganz große Erwartungen.
Ja, das das kann ich mir vorstellen. Da hast du deine Erfahrung gemacht und ich danke dir Dorothee für deine ehrlichen Einblicke heute in das Neubauprojekt des Aquareni. Ich wünsche euch da weiterhin viel Erfolg, dass die Attraktivität und der Zuspruch in der Bevölkerung da auch weiterhin gewährleistet ist und jetzt auch die anstehende Revision euch da wertvolle Erkenntnisse bringt, wie's dann auch in Zukunft, weitergeht und was er noch optimieren könnt.
Ganz, ganz herzlichen Dank, dass ich hier sein durfte.
Ja, danke auch an euch da draußen fürs zuhören, alle Netzwerkpartner, die heute reinhören, finden in unserem Extranet auch Arbeitshilfen für den Bäderbereich speziell. Wie zum Beispiel Handlungsleitfäden zum steuerlichen Querverbund, Musterverträge oder Benchmarks zum Schul- und Vereinsschwimmen oder können sich auch im Erfahrungsaustausch, Bäder mit anderen Bäderverantwortlichen aus dem Netzwerk zu aktuellen Themen wie, der Attraktivitätssteigerung der Bäder oder Personalgewinnung austauschen. Das soll's für heute gewesen sein. Ich sage Danke fürs Zuhören, tschüss und bis zum nächsten Mal bei Energiedosis.
Music.
Friedrich Stratmann
00:00:32
Dorothee Heckhuis
00:01:36
Friedrich Stratmann
00:01:50
Dorothee Heckhuis
00:02:03
Friedrich Stratmann
00:02:35
Dorothee Heckhuis
00:02:46
Friedrich Stratmann
00:03:24
Dorothee Heckhuis
00:03:43
Friedrich Stratmann
00:04:31
Dorothee Heckhuis
00:04:54
Friedrich Stratmann
00:07:27
Dorothee Heckhuis
00:08:14
Friedrich Stratmann
00:10:42
Dorothee Heckhuis
00:11:56
Friedrich Stratmann
00:14:32
Dorothee Heckhuis
00:14:58
Friedrich Stratmann
00:15:57
Dorothee Heckhuis
00:16:58
Friedrich Stratmann
00:18:35
Dorothee Heckhuis
00:19:35
Friedrich Stratmann
00:20:32
Dorothee Heckhuis
00:21:05
Friedrich Stratmann
00:22:53
Dorothee Heckhuis
00:23:18
Friedrich Stratmann
00:24:10
Dorothee Heckhuis
00:24:38
Friedrich Stratmann
00:26:03
Dorothee Heckhuis
00:26:42
Friedrich Stratmann
00:26:44