Energiedosis

Die Netzwerkpartner

70: Finanzierung der Energiewende – Timm Dolezych, evo & Dr. Hans-Georg Napp, Napp Consult

30.01.2025 72 min

Zusammenfassung & Show Notes

Wie können Stadtwerke die enormen Investitionen für die Energiewende stemmen? Mit Timm Dolezych und Dr. Hans-Georg Napp sprechen wir über verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten und geben Einblicke in die Strategie der evo.

Die Energiewende ist mit ehrgeizigen Zielen verbunden: Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien auf 80 Prozent steigen, bis 2045 will Deutschland klimaneutral werden. Doch diese Transformation erfordert enorme Investitionen – allein für den Ausbau der Netze werden bis 2030 Investitionen von über 600 Milliarden Euro geschätzt. Stadtwerke stehen aktuell vor der Herausforderung, die Finanzierung dieser gewaltigen Vorhaben sicherzustellen und gleichzeitig wirtschaftlich zu bleiben.

Mit unseren Gästen diskutieren wir, welche Finanzierungsmöglichkeiten Stadtwerken zur Verfügung stehen. Timm Dolezych gibt Einblicke in konkrete Strategien der evo, während Dr. Hans-Georg Napp zeigt, wie alternative Finanzierungsmodelle in der Praxis umgesetzt werden können. Sie beleuchten, wie Stadtwerke ihre Finanzierungsfähigkeit langfristig sichern, welche Rolle externe Kapitalquellen dabei spielen und wie neue Partnerschaften und Kooperationen mit unterschiedlichen Akteuren zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende beitragen können.

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Transkript

Music.
Intro: Friedrich Stratmann
00:00:31
Neues Jahr, neue Folge. Willkommen zurück bei Energiedosis, dem Praxis-Podcast für Energieversorger. 2025 liegt vor uns und damit rückt auch eine der zentralen Fragen der Energiewende in den Fokus. Wer finanziert die Milliardeninvestitionen, die nötig sind, um Versorgungssicherheit, Klimaziele und Wirtschaftlichkeit unter einem Hut zu bringen. Heute habe ich zwei Gäste eingeladen, die uns an ihre Erfahrung teilhaben lassen. Zum einen ist das Tim Dolezych, als kaufmännischer Vorstand der Energieversorgung Oberhausen AG, der die Herausforderung eines Energieversorgers hautnah erlebt und zum anderen Doktor Hans Georg Napp. Er ist ehemaliger Bankdirekt der Landesbank Hessen-Thüringen. Heute freier Berater für Infrastrukturfinanzierungen, der uns zeigt, wie Stadtwerke und Energieversorger ihre Finanzierungsstrategien transformieren können. Ich lade euch ein, liebe Hörerinnen und Hörer, auf eine Reise durch die finanziellen Dimensionen der Energiewende von aktuellen Hürden bis hin zu innovativen Lösungsansätzen. Also ich würde sagen, legen wir los und dazu begrüße ich zunächst ganz herzlich unsere Gäste, Herr Dolezych, Herr Doktor Napp - schön, dass Sie heute bei uns im Podcast sind.
Timm Dolezych
00:01:50
Herzlichen Dank für die Einladung. Ich freue mich da zu sein.
Doktor Hans Georg Napp
00:01:53
Guten Tag auch von mir. Danke für die Einladung, freue mich auf die Runde.
Friedrich Stratmann
00:01:58
Bevor wir in unser Hauptthema tiefer einsteigen. Zunächst noch ein paar Worte mehr zu Ihnen beiden, damit die Hörerinnen und Hörer Sie noch etwas, besser kennenlernen. Herr Dolezych, Sie haben in verschiedenen Positionen in der Energiewirtschaft gearbeitet, bevor Sie im Januar 2023 zum kaufmännischen Vorstand der EVO bestellt wurden. Wie hat sich ihr beruflicher Werdegang entwickelt und was treibt sie persönlich an, bei der Energiewende mitzuwirken?
Timm Dolezych
00:02:27
Ja, vielen Dank. Ich habe angefangen - ich habe eine Banklehre gemacht bei der Deutschen Bank 1996, habe danach im Anschluss Wirtschaftswissenschaft an der Ruhr-Uni in Bochum studiert. Und bin dann 2004 per Direkteinstieg bei der RWE AG in Essen gelandet. Ich habe da angefangen im Konzern, im Finanzbereich der RWE AG. Infolge kamen dann noch weitere Stationen im Konzerncontrolling der RWE, im Projekt Controlling der RWE Suppline Trading. Und in 2010 habe ich dann die Chance gehabt, erste Führungserfahrung zu sammeln, als Leiter Risiko-Controlling bei einer Frankfurter RWE-Tochter bei der Süwag Energie AG. In Summe war ich dann 12 Jahre dort, bin zwischen-zeitlich zum Leiter Controlling ernannt worden und habe die letzten sechs Jahre, als Geschäftsführer des Verteilnetzbetreibers Syna GmbH verbracht, also eine 100 Prozent Tochter der SÜVAG Energie AG. Wir waren oder sind als Syna mit vier Bundesländern aktiv, als Verteilnetzbetreiber für Strom und Gas mit rund tausend Mitarbeitenden. Also durchaus eine spannende Zeit auch sechs Jahre lang. Seit Januar, wie sie grad schon gesagt haben, Januar 2023, bin ich CFO und Vertriebsvorstand der EVO AG in Oberhausen. Und das mit zwei großen Vor-teilen. Einmal eine super spannende Aufgabe in einem ganz tollen Stadtwerk. Und der zweite Punkt, zurück nach Hause, meine Familie mit meinen zwei Töchtern war immer in Mühlheim an der Ruhr zu Hause. Das heißt, ich bin nach 12 Jahren des Pendelns wieder so richtig zu Hause eingezogen und das ist in Summe natürlich ein schönes Paket für mich. Und generell, ich würde sagen, in der Energiewirtschaft bin ich richtig aufgehoben, denn die Energiewende ist kein Selbstzweck. Es geht darum, einen lebenswerten Planeten für zukünftige Generationen auch zu hinterlassen und die ganze Welt sucht nach Purpose in dem, was sie macht. Und wo gibt es mehr Purpose im Moment als in der Energiewirtschaft tätig zu sein. Und daneben ist die Energiewende halt ein sehr dynamischer und herausfordernder Veränderungsprozess. Und ich mag das, das spornt mich an, also irgendwie, ich habe meine ganze Karriereveränderung erlebt und getrieben. Kurzum, die Energiewirtschaft ist aus meiner Sicht ein toller place-to-be, wenn man wirklich was gestalten will; wenn man was sinn-stiftendes machen will. Und das sind einfach große Motivatoren für mich und deswegen freue ich mich, dass hier machen zu dürfen.
Friedrich Stratmann
00:04:51
Ja, danke Ihnen. Ich bin gespannt auf Ihre Ein-blicke aus Ihrer jahrelangen Erfahrung auch in der Energiewirtschaft. Die Motivation ist groß, höre ich da raus. Ich glaube auch bei Ihnen, Herr Doktor Napp, wenn ich so auf ihre Vita schaue. Sie waren bis 2023 Bankdirektor der „Helaba“, sind nun als freier Berater, unter anderem auch für Netzwerkpartner, Unternehmen tätig. Wie sind sie denn in die Finanzbranche gekommen? Das Thema Motivation, was motiviert Sie heute im Unruhestand - sage ich mal - Energieversorger auf ihrem Weg durch die Herausforderung der Energiewende zu begleiten.
Doktor Hans Georg Napp
00:05:32
Ja, gern auch von mir in Stichworten ein paar Eckpunkte zu meinem beruflichen Weg. Nach volkswirtschaftlichem Studium und Promotion bin ich Anfang der neunziger Jahre für zweieinhalb Jahre im Bundesfinanzministerium in Bonn gewesen. Aus der damaligen grundsätzlichen Beschäftigung mit Finanzierungsfragen, mit den Finanzbeziehungen zwischen den Gebietskörperschaftlichen Ebenen erfolgte dann 93´- Sie haben es genannt, der Wechsel zur Helaba. Nach kurzer Zeit dort, übernahm ich die Gesamtverantwortung für die Betreuung der Kundengruppe öffentlicher Hand. Dazu gehören im Bankwesen, im Bankbereich Bund, Länder und Kommunen, also die gebietskörperschaftlichen Ebenen und deren Mehrheitsbeteiligungsunternehmen. Diese Erfahrungen, die ich in diesen langen Jahren im Management der Helaba sammeln durfte, sind noch heute für mich nachhaltige und stabile Grundlage für jede Finanzierungsüberlegung und vor allem auch, Dolezych hat es beschrieben, für das Verständnis der Herausforderungen von Unternehmen, von staatlichen Institutionen bezüglich ihrer jeweiligen Liquiditätsbeschaffung für die Realisierung ihrer Investitionen. Ich habe neben den operativen Tätigkeiten, das heißt im Tagesgeschäft, darüber hinaus während dieser Jahre auch verbandsseitig Erfahrungen sammeln können, dass sowohl im Bankenbereich, bei den traditionellen Bankenverbänden. Das war bei uns in erster Linie, der DSGV, der deutsche Sparkassen- und Giroverband und der Föb, der Verband öffentlicher Banken. Ich habe aber auch im VKU, dort vor allem im Finanz- und Wirtschaftsrat und im kaufmännischen Ausschuss, Rahmenbedingungen für Finanzierungsfragen mitgestalten können. Und aus diesen Erfahrungen und dieser intensiven Zusammenarbeit sind dann auch Grundlagen und Ausgangspunkte dafür gelegt worden, dass sich - auch wie sie angesprochen haben - nach meiner aktiven Zeit, nach dem Verlassen des Hauptamtes im Management der Bank, sowohl den Ver-band, also den VKU als auch die Netzwerkpartner und einige Stadtwerke, direkt begleiten konnte. Und natürlich sind Finanzierungsfragen sage ich oft und gern, kein Sprint, sie sind ein Langstreckenlauf. Und da nutzt mir meine Historie - ich selbst war mein Leistungssportler, mittel- und Langstreckenlauf in der Leichtathletik - und ich konnte in den vergangenen Jahrzehnten und tue das auch heute noch im langen Atem, das Durchhalte-vermögen natürlich weiterpflegen und auch im beruflichen Kontext einzusetzen. Das hat mir sehr viel Freude bereitet und tut es weiterhin und das ist Motivation, es auch jetzt in diesen Zeiten zu tun, die Auslöser sind auch für diese Runde. Nämlich die spannende Frage, wie stemmen denn die Energieversorger, wie stemmen denn die Stadt-werke sozusagen die Milliardeninvestitionen, die in den nächsten Jahren auf selbige zukommen?
Friedrich Stratmann
00:08:52
Ja, da haben sie schon spannende Fragen in die Runde geworfen. Ich denke, dass dieser Langstreckenlauf - wie Sie es gerade gesagt haben - der hat im letzten Jahr oder im zurückliegenden Jahr deutlich an Dynamik gewonnen, so wie ich das wahrnehme. Wir erleben das in Austauschen innerhalb des Netzwerks, aber auch wenn man die Branchennews, Veranstaltungen verfolgt, kommt man inzwischen nicht mehr an diesem Thema vorbei. Ich möchte heute mit Ihnen beiden gerne konkret machen und ausgehend von einer kurzen Bestandsaufnahme nach vorne schauen, wie Energieversorger, die Energiewende im kommenden Jahr oder in den kommenden Jahren, konkret angehen können. Herr Dolezych lassen Sie uns, direkt einen Blick in die Praxis werfen: Was sind denn aktuell die größten Herausforderungen der EVO bei der Energiewende?
Timm Dolezych
00:09:42
Das ist natürlich eine wirklich eine große Frage. Ich versuche mal vorne anzufangen, vielleicht was generell vorweg zur Energiewende. Die Energiewende ist ein großes, gesellschaftliches Thema, aufgrund seiner enormen Auswirkungen auf Unternehmen und Menschen. Und Deutschland hat das Ziel, bis 2030 gegenüber 1990, 65 Prozent der CO2-Emissionen einzusparen. Bis 2040 sogar 88 Prozent, und ihr wisst das, bis 2045 wird die Klimaneutralität angestrebt. Dabei geht es also nicht um null Emissionen. Sondern, dass du nur noch so viel CO2 ausstoßen, wie auch von den Wäldern zum Beispiel aufgenommen werden kann. Das ist ein tolles, das ist erstmal per se ein erstrebenswertes, aber auch ein sehr ambitioniertes Ziel. Aber für den Energiesektor ist die Energiewende mit unvorstellbaren Investitionsbedarfen verbunden. BDEW, VKU und Deloitt haben dazu ein Positionspapier rausgebracht. Das zeigt, dass allein bis 2030 rund 600 Milliarden Euro in die Erzeugung von Strom und Wärme, den Transport der Immobilität und die Erzeugung klimaneutraler Gase investiert werden müssen. Das sind also 100 Milliarden Euro pro Jahr, also jedes Jahr einen Bundeswehrsondervermö-gen. Und dass es nicht mehr; nicht weniger als eine Verfünffachung der der aktuellen Schätzung für 2024. Und 2024 sind die Investitionen auch schon auf einem vergleichsweisen sehr hohen Niveau. Also wir reden über eine Verfünffachung gegen-über 2024. Und das Ganze ist schon wirklich spannend, wenn man das jetzt nur auf Papier schreibt. Das wird aber noch viel spannender, wenn es jetzt in die Umsetzung geht. So und da gibt es ganz konkrete Herausforderungen für uns zu bewältigen: das ist einfach Fachkräftemangel. Für unser Wachstum brauchen wir Fachpersonal, das ist schwer zu finden. Sagen wir 800 andere Stadtwerke suchen auch Fachpersonal, das gilt für uns als auch für unsere Dienstleister. Für uns sind zum Beispiel Tiefbauunternehmen extrem wichtig. Auch hier zeigt sich bereits der Fachkräftemangel. Und es braucht Geld, deswegen sitzen wir auch heute hier. Es braucht viel Geld und es braucht frisches Geld. Dafür können wir gewinnen in die Gewinnrücklagen einstellen. Das ist aber nicht mehr als ein kleines Puzzleteil. Es wird viel externe Finanzierung brauchen. Und das ist zum einen nicht leicht, weil wir Stadtwerke in der Vergangenheit oft durch Vollausschüttungen auch geglänzt haben und tendenziell eher geringere Eigenkapitalrücklagen haben und niedrige Eigenkapitalquoten. Und das ist auch ein richtiges Problem, weil alle Unternehmen der Branche diesen hohen Kapitalbedarf haben und sich so auch Klumpenrisiken in den Büchern der Banken bilden. Gleichzeitig und in dieser Gemengelage sind wir, müssen wir sind wir zum Erfolg verdammt. Wir müssen wirtschaftlich erfolgreich bleiben. Das ist einerseits für die Innenfinanzierung ganz wichtig, andererseits nur wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen ist auf der anderen Seite wieder kreditwürdig. Das heißt, immer wirtschaftlich, erfolgreich bleiben, um kreditwürdig zu bleiben. Auch wichtig - das ist jetzt ein eher softeres Thema - aber, die Investitionen, die wir tätigen, die riesigen Investitionen, die wir zum Beispiel in der Stadt wie Oberhausen tätigen, werden für die Bürgerinnen und Bürger spürbar sein. Ja, also Netzausbau, der funktioniert nicht, ohne dass die Bürger das mitbekommen. Und in Oberhausen zum Beispiel ist ein Verkehrsknoten-punkt, da tut jede Baustelle weh. Und dennoch wird's bis 2045 eine Vielzahl an Baustellen benötigen und hier ist es wichtig, dass wir das auch sauber mit der Stadt koordinieren und auch den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt sauber erklären und kommunizieren. Gleichzeitig, die Digitalisierung ein großer kritischer Erfolgsfaktor für uns, nur wenn unsere Fachkräfte wirklich die Hände freikriegen für ihren eigentlichen Job, haben wir eine gute Chance, erfolgreich zu sein und dafür ist die Digitalisierung halt auch im Extrem wichtiger Erfolgsfaktor. In Summe, ja, ich man sieht's, es wird ein verdammt harter Weg, es wird eine gemeinsame Kraftanstrengung von Energieversorgern, von Staat, von Stadt und Bürgern notwendig sein, um die Energie-wende erfolgreich zu machen.
Timm Dolezych
00:13:36
Ja, es ist das gigantische Investitionsprogramm, was ich bereits auf globaleren Ebenen beschrieben hab. Was müssen wir konkret machen? Wir müssen die Stromnetze in ihrer Substanz stärken und wir müssen sie smartifizieren, das heißt digitalisieren. Die Stromnetze sind das Rückgrat der Energiewende und da reden wir über die Verteil-netze, nicht die Übertragungsnetze.
Friedrich Stratmann
00:13:43
Ja, es ist eine gemeinsame Aufgabe. Sie haben die Größenordnungen und Dimensionen angesprochen, jetzt grade auch auf der finanziellen Seite, wenn man das übergreifend anschaut. Wie sieht das konkret jetzt bei Ihnen bei der EVO aus - die finanzielle Größenordnung der Energiewende - haben Sie da konkrete Zahlen und Investitionen, was das jetzt für Sie in Oberhausen bedeutet? Die Verteilnetze sind das Rückgrat der Energiewende da wird die Photovoltaik, da werden Wärmepumpen, da wird die Immobilität, da wird Wind angeschlossen - insofern, stehen wir vor großen Investitionen in die Netzsubstanz, in Strom. Gleichzeitig müssen wir die Werbeerzeugung für unser Fernwärmenetz komplett regenerativ aufsetzen und neue Wärme-netze bauen. Das wird sich alles noch konkretisieren im Zuge der kommunalen Wärmeplanung und trotzdem ist absehbar, dass wir da was tun müssen. Gleichzeitig müssen wir die Ladeinfrastruktur für E-Mobilität in Oberhausen ausbauen und wir müssen unsere Digitalisierungsstrategie, da hatte ich auch grad schon einleitend was zu gesagt, weiterverfolgen, um möglichst viele Prozesse zu automatisieren. Das führt dann in Summe dazu, dass sich der Investitionsbedarf in den kommenden fünf Jahren für uns, mindestens verdoppeln, realistischerweise eher verdreifachen wird. Das ist bereits in diesem Jahr spürbar und wir haben das auch unseren Aktionären erläutert und haben ein so wachsendes Investitionsprogramm auch in unserer Mittelfristplanung hinterlegt. Und um das auch noch mal klar zu sagen, was eine Jahrhundertaufgabe für Deutschland ist, die Energiewende - das es drei Nummern kleiner oder vier Nummern kleiner auch eine Jahrhundertaufgabe für jedes einzelne Stadtwerk.
Friedrich Stratmann
00:15:45
Ja, absolut. Also dass die Zahlen, die sie an-sprechen, verdreifachen oder bis zu verfünffachen die jährlichen Investitionen, das stimmt man nichts mal so nebenbei. Herr Doktor der Napp, sie kennen die Finanzbranche, die Stadtwerke, Energiewirtschaftsbranche sehr gut - wenn Sie auf das bisherige Finanzierungsspektrum schauen für Stadtwerke und Energieversorger in Deutschland. Wie sieht das aus ihrer Wahrnehmung aus und wo stoßen EVUs an ihre finanziellen Grenzen?
Doktor Hans Georg Napp
00:16:19
Wenn man sich die Finanzierung von Infrastrukturinvestitionen, wenn man sich die Finanzierung von Energieprojekten in der Vergangenheit speziell bei Stadtwerken anschaut, dann hat der klassische, Bankenkredit, die klassische Unternehmensfinanzierung sicherlich die herausragende Rolle gespielt und das letztlich egal, ob als bilateraler Kredit zwischen einer spezifischen Bank und einem Unternehmen, oder als Konsortialkredit oder, Club-Deal, wenn mehrere Banken sozusagen sich ein bestimmtes Finanzierungsvolumen teilen. Das war Standard und neben dieser Bankenfremdfinanzierung, spielte die Innenfinanzierungskraft der Stadtwerke ebenfalls eine Rolle für deren Liquiditätsentwicklung und damit war aus diesen beiden Töpfen, aus diesen beiden Säulen im Grunde die, Mittelverfügbarkeit, die Liquiditätsverfügbarkeit für Investitionsanstrengungen immer gegeben. Zusammenfassend könnte man sagen, sie haben mich gefragt, sozusagen nach der bisherigen Finanzierungspraxis, dass 70 bis 80 Prozent der Finanzierungserfordernisse, kleiner, mittlerer, aber auch größerer Stadtwerke und Energieversorger bis dato über diese bilateralen Bankkredite abgedeckt wurden, der Rest entsprechend weitestgehend über Innenfinanzierung. Bei dem, was Herr Dolezych ausgeführt hat, ist aber schon klar geworden, dass das Fremdkapital aus diesen Bankkrediten, das heißt, dass also die entsprechende Unternehmensfinanzierung auf der Bilanz der Versorger, verbunden mit der Innenfinanzierungskraft, zukünftig nicht aus-reichen werden. Diese Jahrhundertaufgabe, diese Größenordnung, von denen eben berichtet worden ist, was sozusagen die EFO angeht, gelten für die gesamte Branche. Und die Verdreifachung, Vervierfachung von Investitionen, die Verdopplung des Anlagevermögens, alles das sind im Grunde genommen Rahmenbedingungen, die die Bilanz dieser Unternehmen tangieren, die damit auch die Passivseite tangieren - sozusagen die Eigenkapitalquote, um mal eine Kennzahl zu nennen, die Risikotragfähigkeit. Und das alles hat auch dazu geführt, dass nicht nur Transformation/Finanzierungsanstrengungen sozusagen auf die Stadtwerke zukommen, sondern dass auch die Branche der Fremdkapitalgläubiger, das heißt die Banken, die Finanzierer, die Investoren auf die Branche, auf die einzelnen Unternehmen heute sicherlich anders schauen, als das in der Vergangenheit der Fall war. Und das führt dazu, dass über Kreditlimite, über Höchstgrenzen, für Engagements nachgedacht wird und das macht von der Angebotsseite diesen Prozess zusätzlich schwer. Und zu dem, was ausgeführt worden ist, will ich noch ein Beispiel bringen: der Wärmebereich zum Beispiel, wo Gas, Umsatz und Ertragssäule war, sind die erforderlichen Investitionsbedarfe zur klimaneutralen Umstellung nicht nur die Investitionen in neue Technologie, sondern auch Brückentechnologie und zeitliche Anpassungskorridore, belasten sozusagen finanzielle Rahmenbedingungen.
Friedrich Stratmann
00:19:39
Ja, ich danke Ihnen für die für die Einblicke, in die alte Welt, sage ich mal, auch der Wandel, die Transformation umfließt natürlich auch die Finanzierungswege. Wenn sie jetzt mit Stadtwerken in Gesprächen sind, gibt es da wiederkehrende Herausforderungen - Wir haben jetzt schon einiges angesprochen - die Sie da wahr-nehmen oder sind das dann auch individuelle Aspekte, die dann auch berücksichtigt werden müssen?
Doktor Hans Georg Napp
00:20:14
Bringen wir's noch mal so ein bisschen auf den Punkt. Die Finanzierung der Energiewende ist aus meiner Sicht - und das wiederholt sich auch in vielen Gesprächen und Herausforderungen und Schilderungen selbiger durch die Unternehmen - im Wesentlichen in zwei zentralen Punkten zu definieren. Eins haben wir eben schon gehört: ein erheblichen Investitionsbedarf. Und das Zweite, was für mich sehr wichtig ist, ist die Sicherstellung der langfristigen Finanzierungsfähigkeit, der langfristigen Risikotragfähigkeit der jeweiligen Unternehmen. Und insofern werden klassische Kapitalbeschaffungswege zukünftig nicht ausreichen. Stadtwerke, die entsprechenden Versorgungsunternehmen müssen ihre Finanzierungsstrategien überdenken - aus meiner Sicht neue Partner einbinden, nicht nur im Sinne einer Gläubigerdiversifikation andere Banken, andere entsprechende Kapitalgeber - sondern sich auch innovativen Finanzierungsmodellen öffnen und diese nutzen. Das bringt nicht nur sozusagen neues Know-how, neue entsprechende Instrumente mit sich, sondern das bringt auch und grade die Frage mit sich - und das ist für mich eine der zentralen Rollen bei der erfolgreichen Finanzierung der Energiewende - das Thema Eigenkapital. Aber darauf kommen wir im Gespräch auch noch zurück. Insofern ist das für mich ein ganz wichtiger Punkt, wenn Sie danach fragen, was ist wieder-kehrend? Das Thema Eigenkapitalausstattung und damit sozusagen die Risikotragfähigkeit an der Bilanz, die sich natürlich in der Eigenkapitalquote ausdrückt.
Friedrich Stratmann
00:22:00
Herr Dolezych wie erleben Sie das bei der EVO? Was zeichnet da Ihr bisheriges Finanzierungsspektrum aus und wenn Sie jetzt auch in die Zukunft schauen, sehen Sie sich da gut gerüstet für die anstehenden Investitionen oder beschäftigen Sie sich schon konkret mit anderen Lösungen beziehungsweise Finanzierungsmodellen?
Timm Dolezych
00:22:21
Bisher läuft die Finanzierung unserer Investition klassische Überbankdarlehen, in der Regel mit Laufzeiten zwischen 10 und 15 Jahren inklusive fester Zinsbindung. Dabei spielen Covenants auch jetzt schon eine Rolle. Da achten wir in der Regel darauf, dass wir die Komplexität gering halten, indem wir einheitliche Covenants vereinbaren, damit wir nicht zu viele Covenants im Blick behalten müssen. Das klappt auch bisher noch sehr gut. Dieses Jahr werden wir zum ersten Mal auch in einem größeren Stil die Innenfinanzierung nutzen, über die Einstellungen, die Gewinnrücklagen - dafür auch danke an unsere Gesellschafter. Das ist nicht selbst-verständlich. Aktuell - mit dieser Thesaurierung - haben wir dann eine Eigenkapitalquote deutlich über 30 Prozent. Und sehen damit auch perspektivisch erstmal gute Chancen für uns im klassischen Kreditgeschäft mit Banken und Sparkassen und Landesbanken. Und Gespräche, die wir aktuell führen, bestätigen das auch. Aber Vorsicht an der Bahnsteigkante, Energieversorgungsunternehmen werden zum Klumpenrisiko und Kredite werden in Rezessionszeiten - und da sind wir jetzt glaube ich mittlerweile im dritten Jahr angekommen - gegebenenfalls auch vermehrt in anderen Industrien gebraucht. Das heißt, wir sind nicht die einzigen, die Kredite haben wollen, dann müssen wir mal schauen, dass sich das ausgeht. Für die kommenden, ich sage mal, drei bis fünf Jahre fühlen wir uns gut gerüstet, tun aber jetzt schon gut dran, frühzeitig an übermorgen zu denken und nach langfristigen Lösungen zu suchen.
Friedrich Stratmann
00:23:49
Ja, langfristige Lösungen, innovative oder neue Lösungen - die Worte fielen jetzt schon ein paar Mal. Herr Doktor Napp, Sie hatten es auch angesprochen, das Thema: Stichwort Gläubiger-Diversifikation oder ja auch alternative Finanzierungswege zu finden, ist eben auch wichtig. Der klassische Weg reicht nicht. Inzwischen gibt es unterschiedliche Alternative Finanzierungsmittel, die wir auch im Netzwerk auch schon diskutiert haben oder zu denen sie auch Steckbriefe erstellt haben, wo man merkt, okay, da ist ein Bedarf da, sich da auch aufzuschlauen auf Seiten der Stadtwerke und Energieversorger. Wir haben Mittel, die durch Eigenkapital oder Fremdkapitalmaßnahmen getrieben sind, von Asset-basierten Finanzierungen, Bürgerbeteiligungen bis hin zu speziellen Energiewendefonds, die in diesem Mix, in diesem Topf drin sind. Herr Dolezych an sie die Frage, planen Sie in Zukunft auch auf solche innovativen Finanzierungsmodelle zu setzen - sagt mir für die nächsten drei bis fünf Jahre sind sie gut aufgestellt - oder haben Sie da vielleicht schon eigene Erfahrungen damit gemacht mit diesen neuen, in Anführungszeichen, oder Alternativen Wegen?
Timm Dolezych
00:25:09
Ja, Herr Stratmann, wie grad schon einmal gesagt: also wir stehen vor einem riesigen Investitionsbedarf und vor einem riesigen Kapitalbedarf und da müssen wir natürlich am Ende des Tages alle Register ziehen und da können wir uns nicht beschränken auf den klassischen Bankenkredit. Zunächst einmal ist wichtig, für uns die Innenfinanzierung zu nutzen. Also, Gewinne zu thesaurieren und ich glaube, dafür gibt's in der jetzigen Situation, auch bei vielen Städten, offene Ohren und dennoch ist das natürlich immer ein Spagat, weil viele Kommunen natürlich auch klamme Kassen haben. Gleichzeitig kann ich die Innenfinanzierung auch dadurch unterstützen, dass ich kurze Abschreibungszeiträume nutze. Wenn das Thesaurieren nicht klappt, dann bleibt zumindest durch höhere Abschreibungen mehr Geld im Unternehmen. Durch beide Maßnahmen bleibt in der Summe mehr Cash im Unternehmen. Und daneben ist es eine große Aufgabe einen operativen Cashflow zu optimieren. Also wirklich Cash wirksame Gewinne zu erzielen und auch das netto Umlaufvermögen zu optimieren. Dadurch bleibt zwar dann, zumindest, wenn ich auch ausschütte, nur geringfügig mehr Geld im Unternehmen, aber ich erhöhe auf jeden Fall die Schuldendienstfähigkeit, was mich dann für Banken wiederum attraktiver macht. Also maximiere den operativen Cashflow, als wichtige Funktionen eben um Kreditwürdig zu sein. Der komfortabelste Weg dann, wenn ich die Außenfinanzierung jetzt mit einbeziehe, ist da natürlich die Kapitalerhöhung. Die Kapitalerhöhung - das Kapital steht für unbegrenzte Verfügung, ohne Rückzahlungsverpflichtung - aber die wenigsten Kommunen wollen und können das stemmen. Frankfurt hat's mit der Mainova gemacht. Aber es ist, glaube im Ruhrgebiet, in vielen Kommunen ist das nicht einfach mal so ein einfach gangbarer Weg. Insofern muss der Blick auch immer in Richtung andere mögliche Kapitalgeber gehen. Und schauen wir deswegen natürlich auch aufs Fremdkapital und ich habe gesagt: die gute Schuldendienstfähigkeit, über einen guten operativen Cashflow, öffnet dann den Zugang zum Fremdkapital-markt. Das ist dann die klassische Finanzierung bei der Hausbank. Aber ab bestimmten Größenordnungen, auch die Nutzung von Konsozialkrediten oder aber auch ein Schuldscheindarlehen, was ich dann aber erst so ab einer Größenordnung von rund 20 Millionen Euro nutzt, weil die Arrangierungskosten der emittierenden Banken einfach dementsprechend hoch sind, anleihen. Ich glaube, also zumindest für uns, wäre eine Anleihe jetzt erstmal nicht das Mittel der Wahl. Wir haben da Prospekthaftung, wir haben da Kapitalmarktkommunikation. Ich glaube, wir behalten das im Hinterkopf - vermutlich aber nicht die richtige Patrone im Lauf der EVO. Aber auch damit bist du dann mit Fremdkapital irgendwann am Ende der Straße angekommen, sage ich mal und dann braucht es eben die innovativen Lösungen, die jetzt auch Teil Ihrer Frage waren. Was kann ich mir da vorstellen? Ich kann mir zum einen vorstellen: eine Fremdkapitallösung über Projektfinanzierung, für abgrenzbare Assets, die einen klarem Aufwand haben, die aber auch klare Erlöspositionen haben; Vorteil für den Kreditgeber - er muss jetzt nicht die Bonität der kompletten EVO checken, sondern es reicht ihm quasi, in Anführungszeichen, die Bonität der Assets aus. Das könnte gut geeignet sein für Erzeugungsanlagen, für Quartierslösungen, inklusive Nahwärmenetze, also für abgrenzbare Erlös- und Aufwandsströme. Zweitens: auch vorstellbar wäre eine kleine Eigenkapitallösung für bestimmte abgrenzbare Assets, also nicht alles über eine Fremdfinanzierung, sondern teilweise über Eigenkapital. Entweder mit einem oder wenigen professionellen Eigenkapitalgebern, das können Pensionsfonds sein, das können andere Finanzinvestoren sein oder aber auch mit mehreren privaten Eigenkapitalgebern. Da sind wir dann beim Stichwort Bürgerbeteiligung - was natürlich auf der anderen Seite mit einem hohen Betreuungsaufwand verbunden ist in der Kommunikation. Gerade Bürgerbeteiligung sieht man dann in der Praxis auch oft über Nachrangdarlehen, also auch schon in einer Mischform zwischen Eigenkapital und Fremdkapital. Was für mich auch vorstellbar ist, ich würde das mal nennen so als große Eigenkapitallösungen - nämlich, dass sich ein Infrastrukturfond zum Beispiel an dem 100 % Netzbetreiber des Stadtwerks beteiligt. Also die Stadt behält dann den unmittelbaren Einfluss auf das Stadtwerk selbst. Büßt also in der Gesellschafterrolle keine Stimmen ein, büßt nur den mittelbaren Einfluss auf die Netztochter ein. Und perspektivisch kommt dann natürlich weniger Ergebniswachstum bei der Stadt an. Dafür müsste ich aber auch weniger Kapital beisteuern. Und die Netzergebnisse - in Summe - wachsen ja eher. Das heißt, sie muss in Summe vermutlich noch nicht mal auf Ergebnis verzichten. Da die Energiewende im Verteilnetz stattfindet, halte ich das durchaus für einen möglichen Weg. Und daneben sind auch weitere Lösungen möglich, also hybride Lösungen wie Genussrechte. Es gibt also in Summe sehr viele mögliche Modelle. Wir stecken in diesen Gedanken bei uns noch in den Anfängen. Wir werden aber im Ver-lauf 2025 anfangen uns wirklich intensiver damit zu beschäftigen und dafür ist auch gut, Spezialisten, wie dem Herrn Doktor Napp zu kennen, der da sicherlich auch mit Rat und Tat zur Seite steht.
Friedrich Stratmann
00:30:41
Ja, ein gutes Netzwerk hilft immer. Ich glaube, da muss ich Sie nicht überzeugen. Herr Doktor Napp, wenn wir den Blick nochmal auf die Branche ausweiten - oder zuerst mal herzlichen Dank, Herr Dolezych für die Einblicke in ihre Gedankengänge - wenn wir das ausweiten auf die Branche, welche Trends sehen sie da oder auch konkret, welche Beispiele der angesprochenen Finanzierungsmodelle sehen sie auch in erfolgreichen Einsatz in der Praxis bereits? Oder ist es im Moment gerade tatsächlich erstmal so ein Warmwerden mit diesen Optionen und Herantasten?
Doktor Hans Georg Napp
00:31:21
Eben ist ja von Tim Dolezych schon geschildert worden, dass das Spektrum der Möglichkeiten für einen Versorger, für ein Stadtwerk, deutlich zugenommen hat. Und die Finanzwirtschaft steht aus meiner Sicht dort auch bereit. Bereit sowohl in Richtung Gläubiger-Diversifikation - also Schuldscheindarlehen sind angesprochen worden -, das Thema Anleihen, scheidet dem Stadtwerkebereich sicherlich häufiger an der Notwendigkeit externen Ratings und entsprechende Aufwendungen damit - ist auch eine Volumensfrage. Bei den Eigenkapitalthemen müssen aus meiner Sicht Stadtwerke - um das so ein bisschen, mal zu bewerten, auch zu bewerten aus Berater und auch als aus Bankensicht - bei dem Eigenkapitalthema müssen Stadtwerke sicherlich zunächst mit ihren Gesellschaftern Maßnahmen zur Stärkung der Finanzierungskraft, der Risikotragfähigkeit diskutieren, in entsprechenden strategischen Dialogen austauschen. Das findet statt, ist ja auch grade beschrieben worden und ich nehme wahr und die Branche nimmt auch wahr, die Finanzierungsbranche nimmt wahr, dass die Bereitschaft bei den kommunalen Gesellschaftern, Kapitalerhöhungen oder auch Gewinnthesaurierungen zuzustimmen. Diese, zur Substanzstärkung oder zum Substanzerhalt der Stadtwerke zu benutzen. Diese Bereitschaft ist da, dass diese Gespräche kommunalen Querverbund Unternehmen nicht immer einfach sind, oft anspruchsvoll sind und zielgerichtetes Herangehen, entsprechende Vorbereitung bedürfen, ist glaube ich mehr als nachvollziehbar. Neben diesen Gewinnthesaurierungen, neben direkten unmittelbaren Einschüssen/Nachschüssen das oder der Gesellschafter - wenn ich neben dem kommunalen Mehrheitsgesellschafter noch einen anderen oder ein, zwei andere Mitgesellschafter habe - bieten sich aber durchaus eine Reihe weiterer Möglichkeiten an, die auch ohne - und das ist, glaube ich, sehr wichtig für Vorstände, Geschäftsführer von Stadtwerken, aber auch für deren Gesellschafter - die nicht die klassische Gesellschafterstruktur verändern, also Anteile verwässern. Glaube ich, ein Thema, dass nicht unbedingt förderlich wäre oder auch Gouvernance-Fragen zu vernachlässigen. Und diese Instrumente können Nachrangdarlehen, Genussrechte oder vergleichbare EK-stärkende Finanzierungsinstrumente sein. Ein Teil ist schon angesprochen worden, die dann unmittelbar durch einzelne Investoren an einem Stadtwerk oder auch bei einer entsprechenden Asset-bezogenen Finanzierung an einer Zweckgesellschaft entsprechendes EK Aus- und aufbauen können. Und ein gutes Beispiel ist aus meiner Sicht dort das Genussrecht, was eine interessante Alternative ist. Und ich habe in der Vergangenheit hierfür einige durchaus erfolgreiche und gute Beispiele gesehen, sowohl im Erzeugungsbereich - speziell im erneuerbaren Erzeugungsbereich, also beispielsweise im Thema Windkraft oder Photovoltaik - als auch bei entsprechenden Netzinvestitionen, also beispielsweise im regulierten Stromverteilnetz. Und diese Genussrechte sind durchaus vorstellbar, sowohl mit institutionellem Kapital, das heißt Kapital der klassischen Finanzintermediäre, der klassischen Kapitalsammelstellen, wie Versicherer, Versorgungswerke, Portionskassen. Aber auch Kapital – wir Finanzierer, wir Banken nennen das oft Retail-Geschäft sozusagen, Kapital von Bürgerinnen und Bürgern, von Kundinnen und Kunden vor Ort und das hat in der Vergangenheit schon in Einzelfällen stattgefunden. Aus meiner Sicht ist hier durchaus auch für kleinere und mittlere Stadtwerke Raum mit diesem Instrument das Thema Kapitalausstattung an-zugehen. Problematisch ist in diesem Zusammenhang - wir kommen ja noch auf das Thema Regulatorik - im Moment durchaus dann an der ein oder anderen Stelle, das kenne ich aus konkreten Beratungsfällen auch hinderlich, das Thema EK-Verzinsung und deren Ermittlung und Anerkennung im Rahmen der Entgeltkalkulation. Ein wichtiges Thema, das wir vielleicht an späterer Stelle auch noch mal, wenn wir über Chancen und Risiken regulatorischer Rahmenbedingungen reden, vertiefen sollten. Letzter Satz, also zusammenfassend - ich glaube, dass nicht nur die Branche, die Energieversorger, die Stadtwerke bereit, in der Lage und auch willens sind, sich diesen neuen Instrumenten zu nähern, sondern dass auch auf der Angebotsseite, durch-aus Interesse da ist von Anlagesuchendem Kapital, sich in diesen Feldern, in diesen Branchen zu engagieren. Und man muss dazu anmerken, dass Engagement in diesen Sektoren ja auch einzahlt - auf Nachhaltigkeitsthemen, auf, Taxonomiethemen und damit auf Themen, wie die Green Asset Ratio von entsprechenden Investoren und Kapitalgebern. Und das kann die Branche durchaus nutzen für eben das Gewinnen solchen zusätzlichen Kapitals solcher zusätzlichen Liquidität.
Friedrich Stratmann
00:37:16
Ja, ihre Worte machen Mut und geben Hoffnung, dass es da Optionen gibt und Bewegung auf beiden Seiten. Es mangelt also nicht an Optionen, wie ich da raus höre. Was kann ich denn jetzt als Stadtwerk, als Energieversorger, konkret tun oder was kann mir helfen, um für mich geeignete Finanzierungsoptionen zu finden oder zu priorisieren was sich aus diesem bunten Mix, sage ich mal, wähle oder was für mich in Frage kommt.
Doktor Hans Georg Napp
00:37:48
Vielleicht beginne ich so, es gibt sicherlich keine Königswege. Das ist aus all dem, was die Protagonisten in diesem Podcast schon gesagt haben: Es gibt keine Königswege. Man muss vieles ausprobieren und was für mich wichtig ist, sind zwei Punkte. Zum einen, ein kontinuierlicher Erfahrungsaustausch, wie er ja auch im Rahmen des Netzwerk des Vereins stattfindet. Friedrich Stratmann hat ein paar Punkte, in der Anmoderation angesprochen und das ist, glaube ich, sehr wichtig, diesen Erfahrungsaustausch, diese best practice-Berichte, dieses über gesammelte Erfahrungen in den Dialog kommen und auch mal über - vielleicht aus - guten Gründen nicht umgesetzte Alternativen zu berichten. Das ist ein wichtiger Punkt, weil ich glaube, dass nicht jedes Stadtwerk, dass nicht je-der Energieversorger, dass nicht jedes kommunale Unternehmen das Rad mit den jeweiligen Investoren, Gläubigern, Finanzierern auf der anderen Seite neu erfinden muss, sondern man kann profitieren von gemachten Erfahrungen. Das ist das eine. Das Zweite, was ich für wichtig halte, ist sich auf solche neuen Partner, auf solche neuen Gesprächsformate, auf solche neuen Geschäftsmöglichkeiten professionell vorzubereiten. Und ich will an der Stelle erwähnen, dass ich so am Beginn der Überlegungen, mit welcher Finanzierungsstrategie finanziere ich als Unternehmen, denn welche Investitionen in den nächsten Jahren in der Transformation. Das so eine Art Bestandsaufnahme - ich sage mal etwas flapsig - so eine Art Kassensturz sehr wichtig ist. Und da ist in der Energieversorgerkooperation, die Netzwerkpartner, ein Analysetool - mit auch meiner Unterstützung entwickelt worden -, dass diese Bestandsaufnahme hinsichtlich der Schuldentragfähigkeit der Bilanz, aufgrund einer Cashflow-Modellierung und einer Operationalisierung dieser Schuldentragfähigkeit. Also dahingehend, wo stehe ich da eigentlich und was gibt meine Bilanz noch her und wie kann ich proaktiv mich vor den nächsten Finanzierungsausschreibungen und Bankenbesprechen darauf vorbereiten - das ist glaube ich ein wichtiger Punkt. Also das heißt, zusammengefasst nochmal, wie können sich Stadtwerke, wie können sich die CFOs, wie können sich die kaufmännischen Geschäftsführer, der Stadtwerke darauf vorbereiten? Sie können mit dieser Bestandsaufnahme und einem darauf fußendenden Dialog mit dem Gesellschafter feststellen, wo Kriegen wir, wo bekommen wir noch FK? Was können wir mit dem FK finanzieren? Für welche Investitionen reicht Selbiges? Wo müssen hier mehr tun und wenn ja, mit welchen Instrumenten und der zweite Punkt ist, man muss so bisschen auch wie im Kundengeschäft mit den Banken, mit den Investoren in einen Dialog treten, der für mich auch etwas - nicht nur mit Transparenz, nicht nur etwas mit gegenseitiger Information über die Dinge, die sozusagen anstehen -, sondern da muss eine Vertrauensbasis geschaffen werden. Und wenn diese Vertrauensbasis da ist, dann ist es aus meiner Sicht wesentlich einfacher, dass in den entsprechenden Einzelfällen dann das Stadtwerk, die Pensionskasse, die Bürgerbeteiligungsmodelle, immer auf der Gegenseite ist -, dass man auch zusammenkommt und Lösungen findet. Das wären so für mich zwei Ratschläge und zwei festzuhaltende Punkte, aus der augenblicklichen Diskussionslage, aus der augenblicklichen Gemengelage, die aus meiner Sicht erfolgversprechend sein können, in der Zukunft noch mehr von diesen alternativen Finanzierungen auf die Straße zu bekommen.
Friedrich Stratmann
00:41:49
Ja, Sie haben's eben schon angesprochen. Ich würde da gerne dran anknüpfen: Das Thema Finanzierungsdialog oder das mit neuen Finanzmitteln, mit neuen Kapitalgebern, eben auch neue Beziehungen, neue Partnerschaften aufzubauen sind, wo es kein eingespieltes Zusammenarbeitsverhältnis gibt. Sondern - Stichwort Vertrauen - es geht darum Vertrauen aufzubauen, ein professionelles Miteinander zu finden. Eine Frage an Sie beide, wo mich, Ihre Erfolgsfaktoren oder von beiden interessieren. Vielleicht zunächst an Sie, Herr Napp, wenn wir jetzt drauf schauen, wie so ein professionelles Miteinander, eine Zusammenarbeit mit diesen neuen Playern, aber vielleicht auch andere Ge-spräche mit bestehenden Stakeholdern stattfinden. Welche Faktoren müssen Energieversorger und Stadtwerke im Blick haben, wenn es darum geht, so eine vertrauensvolle, langfristige Basis zu gewinnen, um einen gelingenden Finanzierungsdialog zu gestalten.
Doktor Hans Georg Napp
00:42:57
Ich würde mal so beginnen, dass ich natürlich, was ich eben ausgeführt habe hinsichtlich der Bestandsaufnahme, der Schuldentragfähigkeit als wichtige Kennzahl für die eigene Handlungsfähigkeit eigentlich in Bezug auf Investitionen. Auch Kapitalgeber und damit die entsprechenden Fremdkapitalgläubiger und natürlich auch Investoren fragen sich, wie viel Fremdkapital verträgt die Bilanz des Versorgers? Das tun die genauso. Insofern hilft das proaktive sich erstmal auf Augenhöhe zu begegnen und Schwerpunkt ja jetzt so ein bisschen auf dem Dialog. Ich glaube, erfolgreiche Finanzierungsgespräche, erfolgreiche Austausche in Bezug auf Finanzierung, setzen auf beiden Seiten fundierte Kenntnisse über die jeweilige andere Branche voraus. Wir tun das ja gerade hier in einem Energie-/ Versorgernetzwerk. Das tun Banken genauso, indem sie sich mit den Rahmenbedingungen der Transformation und den daraus resultierenden Anforderungen an Sie sozusagen auseinandersetzen. Ich glaube aber es ist auch wichtig, dass von Unternehmen zu Bank, von Schuldner zu Gläubiger, von Finanzierungsnehmer zu Finanzierungsgeber bilateral zu machen. Das heißt, man sollte sich über fundierte Kenntnisse von wichtigen Bilanzkennzahlen, die Sie hier alle kennen in den Unternehmen, austauschen - sollte sie gemeinsam versuchen zu interpretieren. Es sollte aber auch sich hier und da den Hut, die Brille des Gegenübers aufsetzen und sagen, wenn ich auf dem Stuhl von Timm Dolezych sitze, welche Erwartung hat eigentlich, meine kapitalgebende Bank, meine Kernbank, meine Hausbank an mich? Welche Erwartungen haben Investoren an mich? Denn diese sozusagen „auf die andere Seite des Tisches sich begebende Haltung“ macht Vorbereitung professioneller und macht ein paar Dinge im gegenseitigen Austausch aus meiner Sicht nachvollziehbarer. Aus meiner Sicht sollten deshalb auch die Stadtwerke dazu übergehend schon sehr viel früher als dann, wenn potentielle Finanzierungsanfragen anstehen, sich über potenzielle neue - wir haben gesagt Gläubigerdiversifikation - über potenzielle neue Kapitalgeber informieren, den Dialog suchen, um auch deren Anforderungen zu verstehen. Ein solches Vorgehen, proaktives Vorgehen nenne ich es mal, fördert den kooperativen Austausch und kann die Finanzierungsbedingungen aus meiner Sicht deutlich verbessern. Regelmäßige Dialoge, also so eine Art Bankenkonferenzen, so eine Art regelmäßiges miteinander austauschen mit Kapitalgebern, mit Investoren, auch mit dem oder den Gesellschaftern, unterstützen dabei - aus meiner Sicht – einen transparenten und professionellen Informationsfluss. Und letzter Aspekt, auch die eigentlichen Kreditverhandlungen, die ja irgendwann über Sicherheiten, Kreditkonditionen, Covenants geführt werden, bieten natürlich Raum für einen Dialog zwischen den beiden Partnern, die solche Verträge miteinander eingehen. Und ich glaube, in der Vergangenheit war das oft ein Dialog, der Konditionen getrieben war, Laufzeit getrieben war, Struktur getrieben war. Ich glaube, dass auch nicht-finanzielle Bedingungen, wie Einheiten von Umwelt und Sozialstandards Covert Government-Aspekte, also die ganze ESG-Taxonomie, dabei deutlich an Bedeutung gewinnt und das sozusagen proaktiv vorzubereiten von beiden Seiten - das ist jetzt nicht nur eine Forderung an, Stadtwerke, das ist nicht nur eine Forderung an die Energiebranche - das ist auch eine Forderung an die Finanzwirtschaft. Das halte ich für grundlegend und wichtig. Denn gute Geschäfte, spannende Geschäfte, Geschäfte, die beiden Seiten sozusagen Freude machen, um das mal etwas emotional auszudrücken, die macht man dann, wenn man eine vertrauensvolle Kundenbeziehung zueinander hat und wenn man den jeweils anderen und seine Anforderungen seine Notwendigkeiten versteht. Und da schließe ich auch regulatorische Aspekte ein, denn sowohl der Finanzsektor als auch der Energiesektor sind hochregulierte Branchen. Und beide Branchen sind hocherklärungsbedürftig und das ist das, wofür ich im Grunde auch im Finanzierungsbereich plädiere.
Friedrich Stratmann
00:47:54
Ja, wie sieht das bei Ihnen aus Herr Dolezych gehen Sie da mit, mit dem, was Herr Doktor Napp beschrieben hat? Oder haben Sie noch weitere ergänzende Erfolgsfaktoren aus ihrer Sicht, aus Ihren Gesprächen, für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Kapitalgebern?
Timm Dolezych
00:48:11
Aus meiner Sicht hat der Doktor Napp das wirklich um-fassend und richtig beschrieben. Ich werde vielleicht noch das Thema Vertrauen noch so ein bisschen raus greifen, weil's ja auch Teil der Frage ist. Also Vertrauen entsteht durch viele Dinge. Und ich glaube da sollten wir als Kreditnehmer besonders drauf achten. Das Erste wäre Versprechen einhalten oder anders in neudeutsch „Walk the Talk“. Heißt konkret, wenn wir Planzahlen besprechen, wenn wir Projektrenditen besprechen, dann müssen wir die auch liefern. Zweitens: transparent sein, also sagen, was ist. Offen sein, keine Salamitaktik, authentisch sein. Ich glaube, der Gegenüber merkt sonst, wenn man was zu verbergen hat - wir haben ja nichts zu verbergen. Wir sollten offen miteinander reden. Das Dritte wäre Kommunikation, also viel und proaktiv kommunizieren. Und dann auch noch wichtig, Zielgruppen adäquat kommunizieren, also ein Finanzinvestor zum Beispiel, der braucht ganz andere Information und eine ganz andere Ansprache als ein Bürger es braucht bei einer Bürgerbeteiligung. Und da wären wir auch beim Thema Augenhöhe. Ja, also gerade Privatinvestoren, wie Bürger unserer Stadt, müssen wir auf Augenhöhe begegnen und nicht von oben herab und das war nicht unbedingt immer eine Stärke der Energiewirtschaft. Aber das wird in Zukunft mehr denn je gefragt sein auf Augenhöhe miteinander umzugehen. Dann muss auch die Story stimmen. Also wir brauchen als Energieversorgungsunternehmen eine gute Zukunftsstory. Wir brauchen eine glaubhafte, belastbare Strategie. Damit der Investor weiß, dass sein Geld hier perspektivisch in guten Händen ist. Ansonsten wird's nämlich auch schwer, das Kapital zu attrahieren. Und wodurch entsteht Vertrauen? Durch starke Finanzen. Nur gute Ergebnisse, nur wirtschaftliche Stärke machen uns für Investoren interessant. Und deswegen sind das Punkte, die wir, glaube ich, bei allem, was wir ansonsten machen, immer im Hinterkopf behalten müssen. Vertrauen entsteht durch das Zusammenspiel all dieser Dinge, die ich grad aufgezählt habe. Wohlwissend auch, dass der Aufbau von Vertrauen lange dauert, kann Vertrauen sehr, sehr schnell auch zerstört werden. Von daher, ganz wichtiger Punkt.
Friedrich Stratmann
00:50:23
Ja, absolut. Den Begriff kann man nicht oft genug betonen. Die Bedeutung dessen und auch, was sie eben beschrieben haben, was dazugehört - Stichwort Augenhöhe und Zielgruppen adäquat zu kommunizieren, Austausch ist auch schon gefallen. Das Thema auch bei Ihnen, Herr Doktor Napp, wie wichtig es ist, auch unter Energieversorgern und Stadtwerken. Gibt es da für Sie, Herr Dolezych, Beispiele anderer EVUs oder Stadtwerke, die sie als Vorbild nehmen jetzt so oder wo sie sich Anregungen holen, jetzt auch für ihre Gespräche?
Timm Dolezych
00:51:00
Natürlich beobachten wir den Markt sehr genau. Ja und wir sind auch in der Branche gut vernetzt. Mittlerweile kann man nicht mehr allein durchs Leben gehen, hätte ich fast gesagt. Also die Vernetzung ist für jedes Stadtwerk überlebenswichtig geworden. Da helfen natürlich auch Institutionen, wie die Netzwerkpartner, Über die sich zum Beispiel unsere Finanzplaner mit den Finanzplanern der anderen Stadtwerke auch regelmäßig austauschen. Von daher sind wir für solche Formate auch extrem dankbar. Daneben nutzen wir natürlich Veröffentlichungen der Verbände, sei es der BDEW, sei es der VKU, da ziehen wir extrem viele Informationen auch raus. Und last but not least ist es wirklich der permanente und direkte Austausch mit Banken, und zwar bevor ein Finanzierungsbedarf da ist. Letzte Woche haben wir zum Beispiel zwei Stunden mit einer Bank zusammengesessen, sind unsere Strategie durchgegangen. Und da hört man natürlich auch immer viel über den Markt in diesen Gesprächen. Also ich kann nur jeden ermuntern, diese Gespräche auch laufend zu führen. Es gibt am Ende des Tages so viele Quellen, um sich zu informieren. Man muss es nur nutzen und entsprechend ernst nehmen und ich glaube, das Thema Finanzierung ist so ernst, dass sich hier Ollen nach Athen trage, ja? Also das machen alle Stadtwerke, die ich kenne - beschäftigen sich intensiv damit.
Friedrich Stratmann
00:52:17
Ja, wir haben bisher über das Finanzierungsspektrum gesprochen – bisher was geplant ist, was es für Möglichkeiten gibt auch in die nächsten Jahre zu gehen über neue Partnerschaften, was Erfolgsfaktoren sind, um dort langfristige, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, um die Energiewende zu finanzieren. Die Energiewende ist auch stark politisch getrieben.
Timm Dolezych
00:53:13
Politik und Regulierung haben natürlich einen sehr großen Einfluss auf unser Geschäft und sowohl das auf eine indirekte, aber auch eine direkte Art können sie die Finanzierungsmöglichkeiten von Energieversorgungsunternehmen natürlich gestalten und verändern. Indirekt bedeutet für mich, es geht hier darum, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Energieversorgungsunternehmen wirtschaftlich erfolgreich arbeiten können. Denn und das habe ich auch schon an manchen Stellen gesagt, wirtschaftlicher Erfolg ist die Grundvoraussetzung, um kreditwürdig zu sein und zu bleiben. Und diese indirekten Einflussmöglichkeiten, das geht zum Beispiel - Herr Doktor Napp hat es auch gerade schon gesagt - über eine auskömmliche Verzinsung auf das eingesetzte Kapital im regulierten Strommarkt. Die Energiewende, die spielt sich halt besonders stark im Verteil-netz ab. Die Verteilnetze sind das Rückgrat der Energiewende. Wird da nicht investiert, dann gerät auch die Energiewende ins Stocken. Das heißt, wir brauchen da eine gute Kapitalverzinsung. Wir brauchen zusätzlich eine Kostenprüfung der BNetzA mit Augenmaß. In 2026 ist die nächste Basis ja Strom. Die Kostenregulierung ist grundsätzlich auf eine gleichbleibende Versorgungsaufgabe ausgerichtet und will jede Periode Effizienzgewinne sehen. Wir haben aber keine Konstante, sondern wir haben sich verändernde. Wir haben eine an sich komplexer werdende Versorgungsaufgabe. Und daher ist es notwendig und für uns auch wirklich essenziell, dass diese stetig wachsende Versorgungsaufgabe im Kostenantrag auch entsprechend gewürdigt wird. Hier kann man uns mit dem P0-cut und mit einem hohen Produktivitätsfaktor massiv schaden. Zusätzlich bestehen Möglichkeiten, Kostensteigerungen innerhalb der Regulierungsperiode ohne Zeitverzug zurück verdienen zu lassen. Das geht im Moment nicht und es kann doch nicht sein, dass wir jetzt für die Energiewende, für die gestiegenen Herausforderungen - sagen wir mal im Jahr 27 - neues Personal brauchen und im Stromnetz einstellen. Und die Kosten für dieses Personal über die Netznutzungsentgelte erstmalig im Jahr 2034 zurück verdienen können. Also es entstehen Kosten in der vierten Regulierungsperiode. Wir kriegen sie erst zurück in der sechsten Regulierungsperiode. Das ist in Zeiten eines Wachstums extrem schwer zu kompensieren für die Verteidigungsbetreiber. Und wenn wir das regulierte Geschäft verlassen, dann geht es um Themen wie Bürokratieabbau, schnellere Genehmigungen von Projekten, Vermeidung aus unserer Sicht unnötiger Erschwernisse, wie zum Beispiel auch den 24 Stunden Lieferantenwechsel. In welcher Branche kann ich denn meinen Vertrag innerhalb von 24 Stunden kündigen und zu einem neuen Anbieter wechseln. Das kann man machen, muss man aber glaube ich nicht, weil die Energieversorger haben tatsächlich auch daneben ordentliches Brett zu bohren. Das soll jetzt natürlich nicht falsch rüberkommen. Wir fühlen uns von der Politik schon gehört und sind auch im guten Dialog, aber ja…. Auch wenn wir jetzt schon kurz nach Weihnachten sind, ein paar Wünsche bleiben am Ende vielleicht doch. Das waren jetzt aber so die indirekten Einflussmöglichkeiten, wie man uns so ein bisschen verlässliche Rahmenbedingungen schaffen kann. Es gibt aber auch direkte Einflussmöglichkeiten darüber hinaus, zum Beispiel über Kreditprogramme aus Bundes- oder Landesmitteln. Es geht auch möglich über die Schaffung oder Beibehaltung von Förderprogrammen für Zukunfts- und Wachstumsgeschäft. Das wäre Ausbau des Fernwärmenetzes, Förderung von Schnellladestation für E-Mobilität, Förderung von Explorations oder auch Explorationsbohrungen für die Tiefengeothermie. Nur so, wenn es diesen Förder-rahmen auch gibt, werden diese politisch gewollten Investitionen für uns auch wirtschaftlich werden können und nur dann werden diese Themen eben auch Fahrt aufnehmen. Und ja, sind das am Ende Chancen oder Hürden? Am Ende ist es immer eine Chance miteinander im Gespräch zu bleiben und am Ende geht es auch nur über einen gesamtgesellschaftlichen Schulterschluss, würde ich das mal nennen. Und wer die Energiewende politisch, gesellschaftlich will, muss dann auch die Bereitschaft haben, die entsprechenden Rahmenbedingungen herzustellen. Und vor dem Hintergrund schauen wir natürlich auch mit Spannung auf die kommende Bundestagswahl.
Friedrich Stratmann
00:57:38
Ja, das tun wir, glaube ich, alle und schauen, wie sich die politische Landschaft weiterentwickelt. Ich danke Ihnen letztlich für die Ausführungen und Einblicke. Herr Doktor Napp, wie schauen Sie darauf auf den regulatorischen Rahmen und die Chancen und Hürden, die damit verbunden sind?
Doktor Hans Georg Napp
00:57:57
Ich kann das unterstreichen. Ich fange mal mit dem Energiebereich und der dortigen Regulierung speziell dem Thema Netz an. Ich kann das unterschreiben, weil drück das mal ein bisschen plastisch aus, wenn nicht mal der Darlehenszins sozusagen erwirtschaftet werden kann, durch Rahmenbedingungen, die sich für bestimmte Investitionen ergeben. Dann wird keine Bank eine Fremdfinanzierung ausreichen. Das heißt also, Staatpolitik, das soll kein Bashing sein, der ist dabei, da passiert auch eine Menge. Der Energiewende fördern will, muss auch akzeptieren, neben aller politischer Vorgaben Richtung der entsprechenden Dekarbonisierung und eines Zeitplanes. Der muss auch dafür sorgen, dass eine auskömmliche Rendite für Investitionen in Netze und in Erzeugungs- und Verteilanlagen für erneuerbare Energie möglich ist. Und ich habe so ein bisschen als ein Beispiel so auch vor Augen, dass das noch nicht in aller Köpfe ist, neben dem Thema Netz und Verteilnetz und Strombereich und der Berücksichtigung von Belastungen und ihres Aufrollens in unterschiedlichen Regulierungsperioden. Wenn ich mir beispielsweise im Fern- und Nahwärmebereich gegenwärtig schon Diskussionen anschaue über Deckelung von Fernwärmepreisen, über mögliche regulatorische Elemente, so ist das aus sozialpolitischen Gründen sicherlich nachvollziehbar. Hilft aber aus meiner Sicht kaum Investoren anzulocken, darüber reden wir ja auch, und sozusagen Investoren für ein neues Engagement, beispielsweise auch in der Wärmewende als Teilbereich des energiewirtschaftlichen Transformationsprozesses zu motivieren. Und zweiter Punkt aus meiner Sicht, neben der energiewirtschaftlichen Regulatorik, auch im Bankensektor, auch in der Finanzbranche, gab es ja nach den Turbulenzen in den Nullerjahren 27, 28, Finanzmarktkrise eine enorme Änderung von Rahmenbedingungen, die speziell auch verbunden waren mit dem Thema herausgehobene Stellung von Eigenkapitalvorschriften, um Banken sozusagen wetterfest zu machen. Auch da gibt es immer noch in Basel 4 und den entsprechenden Überlegungen, in weiterführenden Überlegungen auch 10, auch 15 Jahre nach einer Finanzmarktkrise weitere Punkte. Ich nenne mal ein Stichwort. Das ist der sogenannte Output Floor. Der ist für viele in der Branche auf der Kapitalnehmerseite sicherlich neu. Aber da geht es beispielsweise, um einfach mal so ein Thema zu adressieren. Da geht zum Beispiel darum, dass interne Ratings von Banken, und wir reden hier über Stadtwerkefinanzierungen, wir reden über kommunal nahe Unternehmen, kommunal nahe Finanzierungen auch letztlich, die im Grunde genommen keine Unternehmen betreffen, die externe Ratings haben, die sich von Ratingagenturen entsprechend prüfen und entsprechend bewerten lassen, sondern wir reden über interne Ratingstrukturen von Banken. Und da finden gegenwärtig durchaus Überlegungen statt. Dort für gewisse Veränderungen zu sorgen, die auch dazu führen können, dass bisher gut gerätete Unternehmen (und dazu gehören Stadtwerke immer noch) mit höheren Eigenkapitalunterlegungen in der Zukunft verbunden sein können. Diese Diskussionen führen heute zum Teil schon zu Unsicherheiten, was die Langfristigkeit von Kreditengagements angeht. Denn wenn sich da in den nächsten Jahren etwas ändert, kann das heißen, dass die Rentabilität solcher Geschäfte in der Vergangenheit geringer wird. Und das sind für mich auch Punkte, wo Energie, Wirtschaft und Finanzwirtschaft gemeinsam im Sinne der eingangs angesprochenen Jahrhundertaufgabe und auch im Sinne des Themas Taxonomie und Nachhaltigkeit mal gemeinsam die Karten übereinanderlegen und eventuelle Hemmnisse zumindest mal anfassen. Ob sie alle verhinderbar und abbaubar sind, sei mal dahingestellt. Ich sehe es aber für wichtig an, sozusagen, jetzt nicht nur ein Investitionsklima, nicht nur stabile Rahmenbedingungen, nicht nur sozusagen Sicherheit für zusätzliche Entscheidungen zu treffen. Das ist sozusagen Conditio-sine-qua-non, sondern auch mal zu schauen, wo sind denn mögliche Hemmnisse, die das Thema Finanzierung der Energiewende, wenn nicht gänzlich gefährden, so aber zumindest aus heutiger Sicht behindern. Und auch an diese Themen kann man im Sinne einer Entbürokratisierung, eine Vereinfachung natürlich ran. Und letzter Punkt. Es gibt natürlich eine Reihe von Überlegungen, die einzahlen auf viele Kapitalbeschaffungsthemen des Energiesektors im Fremdkapitalbereich, Förderprogramme der KfW, der Landesförderinstitute oder auch auf das Thema Eigenkapital. Es gibt ja aus der Studie vom BDEW, vom VKU und Deloitte das Thema des Energiewendefonds, der flankierend zu den schon vorhandenen Infrastrukturfonds mit bestimmten Rahmenbedingungen Eigenkapitalstützungsmöglichkeiten für infrage kommende Stadtwerke mit sich bringen könnte. Das sind positive Elemente und da kann ich nur plädieren. Wir sprechen ja über die Rolle der Politik. Wir sprechen über Rolle von Regulatorik. Wir sprechen über Rolle von Rahmenbedingungen. Diese Dinge zeitnah anzugehen, diese Dinge nicht auf die lange Bank zu schieben. Denn aus meiner Sicht brauchen die Stadtwerke jetzt die Finanzierungsinstrumente, denn gerade die ersten fünf Jahre der Transformation werden die entscheidenden Jahre sein. Da wird nicht nur Zeit verloren gehen, sondern da muss auch vorfinanziert werden in fünf Jahren, in acht Jahren. Wenn die Projekte, die in der EFO, die anderen Stadtwerke heute auf den Weg bringen, wenn die dann schon langsam ins Geld kommen, dann habe ich auch wieder Innenfinanzierungsmöglichkeiten. Aber im Moment habe ich die Situation, die Sprunginvestitionen erst einmal hauptsächlich sozusagen mit fremder Liquidität anschieben zu müssen.
Friedrich Stratmann
01:04:38
Ich danke auch Ihnen für die Einschätzung und die Betrachtung der Chancen und Hürden, die es noch gilt zu überwinden. Aber so wie Sie es skizziert haben, gibt es da auch konkrete Ansätze oder Hebel, an die man ran kann. Wenn wir abschließend einen Ausblick wagen und in die Zukunft schauen, Herr Napp, Sie haben über die nächsten Jahre gesprochen, die entscheidend werden. Wenn wir jetzt auf das nächste Jahr vielleicht schauen, was sind aus Ihrer Sicht die spannendsten Entwicklungen, die in der Finanzierung auf Stadtwerke und EVUs im Jahr 2025 zukommen werden?
Doktor Hans Georg Napp
01:05:22
Wir haben natürlich zunächst eine vorgezogene Bundestagswahl, auch das Thema ist schon erwähnt worden. Und das ist zumindest erst mal nicht unbedingt nur eine positive Einzahlung auf das Thema Investitionsrahmen, Bedingungen und Finanzierungssicherheit. Aber wir werden irgendwann die Klarheit haben. Es wird Konstellationen geben, die aus meiner Sicht auch das Thema Transformation keineswegs in irgendeiner Form in Frage stellen. Wir müssen uns diesem Thema zuwenden. Da sind wir uns, glaube ich, alle einig und ich halte es auch für erforderlich. Es gibt auch eine europäische Flankierung durch den Green Deal. Und insofern wäre es wichtig, die Rahmenbedingungen schnellstmöglich auch in Deutschland trotz Rezession, trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage, zielgerichtet zu stellen. Vielleicht kann ich das in einem Satz ausdrücken, weil sie sagen, was wird in 25, in dem Jahr, in dessen Beginn wir stehen, wichtig für alle diejenigen, die operativ das Thema Transformation vor sich haben. Es braucht auf der einen Seite für mich, das haben wir herausgearbeitet, darüber haben wir diskutiert, einen stabilen regulatorischen Rahmen, der auch wie gesagt hinsichtlich Hürden noch einmal ein wenig durchgekehrt wird. Es braucht ein zielgerichtetes Umgehen aller Akteure der Energiewende mit den jeweiligen enormen Herausforderungen. Das gilt für Politik, auch die haben enorme Herausforderungen. Das gilt für Energiewirtschaft und das gilt für die Finanzwirtschaft genauso. Und wenn ich mir so ein bisschen für das Jahr, das darf man am Beginn noch machen, da kann man auch noch Wünsche haben, wenn ich mir für das Thema Transformationsprozess, energiewirtschaftlicher Transformationsprozess und das ist nicht der einzige, der unsere Gesellschaft, unsere Volkswirtschaft, unser Land betrifft. Wenn ich mir was wünschen darf, dann ist das, dass mit diesen Herausforderungen auf den unterschiedlichen Ebenen, in allen Bereichen - in Politik, in Finanzwirtschaft, in der Energiewirtschaft zielgerichtet umgegangen wird, dass man im Sinne Vertrauen, war ein wichtiger Punkt in unseren Diskussionen im Podcast, dass das sozusagen eine große Rolle spielt. Und ich glaube, wenn das zu einer gemeinschaftlichen Aufgabe wird. Und das nicht nur irgendwo abgeladen wird bei denen, die mal gerade dran sind mit den Investitionen. Dann könnte '25 sozusagen für die Umkehr in der Herangehensweise insofern sorgen, dass wir das Thema Finanzierung, Inhalt, Gegenstand unseres Podcasts nicht mehr nur als Herausforderung, als Problem diskutieren, sondern auch als Chance diskutieren. Im Grunde genommen, aus diesen Herausforderungen gestärkt und mit neuen Geschäftsmodellen herauszukommen. Das vielleicht so ein Stückchen ein Blick in das neue Jahr, den ich noch nicht hundertprozentig sozusagen so sehe, den ich mir aber wünsche, dass es so passiert.
Friedrich Stratmann
01:08:33
Wir werden schauen, wie sich das Jahr entwickelt und schauen, welche Entwicklungen und welche Chancen dieses Jahr noch so mit sich bringt. Ich habe noch eine Frage, die ich gerne an Sie bei-de stellen würde. Ich starte mit Ihnen, Herr Napp. Es geht um die praktischen Tipps oder Learnings für andere Stadtwerke. Welche drei praktischen Tipps zur Finanzierung der Energiewende möchten Sie anderen Stadtwerke noch mitgeben?
Doktor Hans Georg Napp
01:09:07
Ja, ich mach es kurz und knapp. Wir haben viel diskutiert. Hier drei wesentliche Punkte: Ich würde sagen, erstens Bestandsaufnahme der Liquiditätssituation, also Cashflow Modellierung mit Verschuldungskapazitätsberechnung und Schuldentragfähigkeit. Strategiedialog mit dem Gesellschafter auch und gerade unter Einbeziehung der Finanzierungsfragen. Und dritter Punkt Entwicklung, Ausarbeitung, Ausformulierung einer Finanzierungsstrategie und zwar in dem Kontext, dass man jeweiligen Investitionsschwerpunkten in der Erzeugung, im Verteilnetz, in neuen Geschäftsfeldern jeweils passende Finanzierungskonzepte frühzeitig zuordnet und mit denen dann sozusagen in die Umsetzung geht.
Friedrich Stratmann
01:09:52
Ja, das waren die drei Tipps von Ihnen, vielen Dank Herr Dr. Napp. Das Schlusswort gehört Ihnen, Herr Dolezych, was wären Ihre drei Tipps für andere Energieversorger und Stadtwerke zur Finanzierung?
Timm Dolezych
01:10:04
Ich komme mal von der anderen Seite als Herr Dr. Napp. Meine drei Tipps wären, lieferstarke wirtschaftliche Ergebnisse, bilde Eigenkapital und entwickle eine überzeugende strategische Story, die dich für die nächsten Jahre trägt.
Friedrich Stratmann
01:10:20
Dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen von meiner Seite. Ich glaube, wir haben viel diskutiert, viel besprochen, unter-schiedliche Seiten beleuchtet der Finanzierung der Energiewende. Herzlichen Dank an Sie beide für die spannenden Einblicke und die praxisnahen Tipps zu diesem Thema heute. Und schauen wir, was das Jahr 2025 für uns in der Praxis bereithält. Und wünsche Ihnen da viel Erfolg und kluge Entscheidungen bei Ihren Aufgaben.
Timm Dolezych
01:10:51
Herzlichen Dank. Danke für das tolle Gespräch - hat riesig Spaß gemacht und danke für die Einladung. Danke schön.
Doktor Hans Georg Napp
01:10:56
Vielen Dank auch von mir und ich kann den Spaß zurückgeben und wünsche allen Hörern auch sozusagen eine spannende Auseinandersetzung mit diesem wirklich wichtigen Thema.
Friedrich Stratmann
01:11:07
Ja, dann bedanke ich mich auch noch ganz herzlich bei euch, liebe Hörerinnen und Hörer, dass ihr bis jetzt drangeblieben seid. Wenn euch diese Folge gefallen hat, zeigt uns das doch mit einer 5-Sterne-Bewertung auf eurer Podcast-Plattform oder teilt die Folge mit Kolleginnen und Kollegen oder eurem Netzwerk, damit helft ihr uns, noch mehr Menschen in der Branche zu erreichen und die Energiewende ein Stück weiter voranzutreiben. Das war es mit Energiedosis für heute. Bis zum nächsten Mal und bleibt energiegeladen. Music.