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78: E-Mobilität: Abrechnung, Betrieb und §7c EnWG – mit Klaus Tripke und Dennis Zährl, Stadtwerke Bad Nauheim

22.05.2025 36 min

Zusammenfassung & Show Notes

Wie gelingt der Aufbau eines tragfähigen E-Mobilitätsgeschäfts unter den Vorgaben des §7c EnWG? Klaus Tripke und Dennis Zährl von den Stadtwerken Bad Nauheim berichten aus der Praxis – von der ersten Ladesäule bis hin zum Full-Service-Anbieter.
 
Die Verkehrswende nimmt Fahrt auf und stellt insbesondere Energieversorger vor komplexe technische, wirtschaftliche und regulatorische Herausforderungen. Die Stadtwerke Bad Nauheim bieten heute ein breites Spektrum an E-Mobilitätsdienstleistungen für Endkunden – von der Installation über den Betrieb bis hin zu Abrechnung, Störungsmanagement und THG-Quotenvermarktung.
 
Im Gespräch berichten Klaus Tripke und Dennis Zährl, wie der Ausbau auf mittlerweile 190 öffentliche Ladesäulen gelang. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem §7c EnWG, der eine klare Trennung von Stromnetz und Ladeinfrastruktur vorsieht. Die beiden zeigen, wie sie diese Vorgaben in der Praxis umsetzen und welche Lösungen sich für andere Stadtwerke lohnen könnten.
 
Jetzt reinhören und erfahren, wie Elektromobilität unter den Rahmenbedingungen des §7c EnWG erfolgreich umgesetzt werden kann.

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Transkript

Music.
Intro: Hannah Simon
00:00:31
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Energiedosis, dem Praxis-Podcast der Netzwerkpartner. Ich bin Hannah Simon und bevor wir gleich direkt ins Thema reinstarten, noch ein kurzer Hinweis, dass ich mich sehr freuen würde, wenn ihr unseren Podcast folgt, damit ihr immer mitbekommt, wenn eine neue Folge Energiedosis online geht, wie es auch heute der Fall ist. Von daher macht das doch gerne mal nebenbei. Dann lasst uns ins Thema reinstarten. Die Elektrifizierung, unsere Straßenverkehrs, die schreitet da immer weiter voran. Ich habe ein paar aktuelle Zahlen mit gebracht aus Februar 2025, da wurde bekannt gegeben, dass wir heute 161.700 öffentliche Ladepunkte haben in Deutschland und davon ungefähr 36.000 Schnelllader. Und im Jahr 2030 soll der Bedarf bei ungefähr 380 bis 680.000 liegen. Ist eine ziemlich große Range - ist aber gleichzeitig auch noch ein gewisser Weg, den wir in den nächsten Jahren noch gehen müssen. Und ich habe heute zwei Menschen eingeladen, die diesen Weg mit Gehen werden - nämlich Klaus Tripke und Dennis Zährl von den Stadtwerken Bad Nauheim. Und wir wollen heute darüber sprechen, wie die Stadtwerke Bad Nauheim in Sachen Elektromobilität aufgestellt sind und wie sie auch mit den Chancen und Herausforderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Bedingungen vor Ort umgehen, wie jetzt eben zuletzt, zum Beispiel, auch Paragraph 7c EnWG - der auch viele Versorger, die Elektromobilität besitzen, beschäftigt hat. Und damit sage ich herzlich willkommen, ihr beiden. Schön, dass ihr heute mit dabei seid.
Dennis Zährl
00:02:06
Hallo Hannah, schön dass wir da sein dürfen.
Klaus Tripke
00:02:10
Danke für die Einladung.
Hannah Simon
00:02:12
Ja, wie immer möchte ich einen kurzen Raum einräumen, damit wir euch beide auch ein bisschen besser kennenlernen können und ich möchte mal mit dir, Klaus, starten. Wie bist du denn in die Energiewirtschaft gekommen?
Klaus Tripke
00:02:22
Das mit Energiewirtschaft hat sich schon ganz früh angefangen. Ich habe, vielleicht hört man es, Bad Nauheim liegt in Hessen - ich bin aber nicht aus Hessen - das hört man ein Stück weit. Ich komme vom nördlichen Rand des Sauerlandes, habe meine Ausbildung gemacht als Elektriker bei der Ruhrkohle AG, war dann auch noch zwei Jahre Bergmann unter Tage. Dann der klassische Weg: Bundeswehr, Studium, elektrische Energietechnik studiert. Bin dann nach Frankfurt gewechselt, also wirklich nach Hessen. Ich habe drei Jahre lang bei einem Unternehmen gearbeitet, dass Netzleitstellen aufgebaut und gewartet hat. Und habe im Jahr 2000 dann den Abschwung in die tatsächliche Energiewirtschaft gemacht, bin bei der "Watt Deutschland" eingestiegen, habe dann ab 2004 bis zum Jahr 2016 Vertrieb gemacht und Produktentwicklung bei dem Unternehmen. Leider ist es so gewesen, in 2016 die Watt Deutschland, die Sales and Solution, wie sie später hieß, war Tochterunternehmen der EnBW. Und die EnBW hat Mitte 2016 den Vertrieb eingestellt an Großkunden und Multisight-Gründen, wo ich tätig war. Ja und da bin ich dann bei den Stadtwerken Bad Nauheim gelandet. Jetzt bin ich gut 8 Jahre da. In der Zeit sind Themen bei mir dazugekommen, sind weggefallen, dementsprechend liegt bei mir im Aufgabenfeld - in meinem Bauchladen - jetzt tatsächlich noch Stromvertrieb, Gasvertrieb, Gas und Strombeschaffung, Elektromobilität und PV-Anlagen, Management und auch Vertrieb. Was halt sonst noch so dazu kommt, was die Energiewirtschaft so in den letzten Jahren bewegt hat, da stecken wir ganz viel Energie rein.
Hannah Simon
00:03:57
Also, schon eine lange Geschichte auf jeden Fall in dieser Branche. Einmal noch zu dir Dennis - also, du bist Projektleiter für Elektromobilität bei den Stadtwerken Bad Nauheim - was macht ihr da momentan am meisten Spaß und was ist auf der anderen Seite die größte Herausforderung?
Dennis Zährl
00:04:12
Ja, so am meisten Spaß macht mir eigentlich generell diese ganze Entwicklung mit begleiten zu dürfen. Also, ich bin da jetzt auch schon eine ganze Weile mit in dem Thema dabei und habe sozusagen diesen ganzen Werdegang dann begleitet - von der ersten Ladesäule, die wir irgendwann mal ausgestellt haben bis zu dem Umfang, den das Thema jetzt heute mittlerweile dann einnimmt. Und ja, das Ganze so zu sehen, wie das wächst, das macht mir einfach Spaß oder generell diese Entwicklung begleiten zu können. Und was die Herausforderung angeht, das ist auch so ein zweischneidiges Schwert, das ist auf der einen Seite sehr schön, was die Energiewirtschaft so grundsätzlich mit sich bringt oder die Vielfältigkeit an Themen, die es so gibt - ist nämlich das eigentlich kein Projekt dem anderen gleich, dass man immer wieder was Neues anfangen wird. Und das immer Themen dazukommen, andere Themen wegfallen und man eigentlich ständig neue Herausforderungen hat, an denen man dann wachsen kann und mit denen man sich auseinandersetzen darf. Das ist, auf der einen Seite das, was spaß daran macht, dass man nicht so diese Schema F hat, nachdem man immer vorgeht, sondern dass sehr abwechslungsreich ist. Aber auf der anderen Seite ist genau das auch eine der größten Herausforderungen, die wir so haben, dass eben ständig irgendwas passiert und sich immer wieder was ändert und man eigentlich nie stehen bleiben kann. Sondern man immer schauen muss, was passiert so links und rechts alles, auf was muss man eventuell reagieren können?
Hannah Simon
00:05:37
Ja, verstehe. Ich denke, da können sich sehr viele unserer Zuhörerinnen und Zuhörer auch wieder in ihrem eigenen Aufgabengebiet finden. Gut, ihr beiden, dann lasst uns mal voll ins Thema Elektromobilität reinsteigen. Denn es wird einmal bei dir bleiben - zum Start einmal so bisschen der Überblick. Wo steht ihr denn heute im Thema Elektromobilität? Also was macht ihr in diesem Geschäftsfeld? Wie viel Ladepunkte habt ihr und so weiter und so fort.
Dennis Zährl
00:06:01
Genau, also wir versuchen da so eine relativ breites Angebot abzubilden. Wir haben sowohl, gewerbliche Ladelösungen, wir haben private Ladelösungen, wir haben das öffentliche Laden, wir haben Dienstleistungen, die wir anbieten - also Abrechnungsdienstleistungen, Betriebsführungsdienstleistungen im Lademanagementsystem. Wir haben ein Angebot für die CAG-Quotenvermarktung. Das ist eigentlich der ganze Blumenstrauß, den wir da im Gepäck haben. Und zu den Eckdaten: Wir haben jetzt aktuell knapp 190 Ladepunkte bei uns auf dem Abrechnungs-Backend und das sind die, die wir also im öffentlichen Raum betreuen, wo wir die Abrechnungszeit durchführen. Und da haben wir natürlich noch eine ganze Menge Ladepunkte, die wir privat verkauft haben, wo wir dann, sozusagen, nicht mehr im Betrieb involviert sind, sondern wo wir dann einen reinen Verkauf getätigt haben.
Hannah Simon
00:07:01
Und wie verteilt sich das räumlich, also dadurch, dass ihr auch die Abrechnung macht, seid ihr nicht nur in Bad Nauheim und Region, sondern sogar über regional oder deutschlandweit auch vertreten aktuell oder?
Dennis Zährl
00:07:14
Genau, also am Anfang hat sich das natürlich sehr hier auf das Bad Nauheimer Stadtgebiet fokussiert, aber in der Zwischenzeit oder mit dem Wachstum des ganzen Themas ist das dann über Bad Nauheim auch hinausgegangen. Also, wir betreuen jetzt Kunden mittlerweile in ganz Deutschland. In Nordrhein-Westfalen haben wir eine ganze Reihe an Dienstleistungskunden und auch in Niedersachsen. Also, wir haben da eine bunte Masse an Kunden eingesammelt aus verschiedensten Bereichen. Es sind teilweise Autohäuser, das sind teilweise andere Versorger für die wir diese Abrechnungsdienstleistung durchführen dürfen im Bereich vom öffentlichen Laden. Wir haben auch am Anfang, wie so viele, wahrscheinlich auch auf das reine AC-Laden gesetzt. Da sind wir mittlerweile auch von umgeschwenkt in Richtung Schnellladesysteme, dass wir auch gemerkt haben, dass das für uns durchaus ein sehr interessantes Thema ist - einfach durch die hohe Auslastung, durch die Menge, die wir dort über die DC-Lader bringen. So, dass wir jetzt in der jüngsten Vergangenheit auch in dem Thema noch stärker unterwegs sind. Genau, also ein Anfang war alles ein DC, mittlerweile haben wir da so eine bunte Mischung.
Hannah Simon
00:08:28
Genau, also auf euer eigenes Back-End- und Abrechnungssystem würde ich gleich auf jeden Fall auch noch mal zu sprechen kommen. Klaus, wie habt ihr denn damals so den Einstieg in die Elektromobilität gefunden? Ihr seid jetzt auch schon so ein paar Jahre dabei - seid ein kleines bis mittelgroße Stadtwerk, also auch keine Konzernstrukturen oder Ähnliches. Wie habt ihr damals so einen Anpack gefunden und was habt ihr vielleicht da auch am Anfang gelernt, als ihr reingestartet seid?
Klaus Tripke
00:08:53
Also, wir sind das Thema damals in 2017 angegangen, haben gesagt, bevor es jemand anderes besitzt, besitzen wir es erstmal das Thema. Und dann haben wir uns überlegt, wie gehen wir denn da am besten vor und haben uns zunächst dafür entschieden, nur Provider zu sein, also EMP zu sein und nicht Operator. Wir haben uns ein paar Ladesäulen gekauft, die am Ende des Tages relativ schnell wieder demontiert waren, weil sie einfach nicht gut funktioniert haben. Und mit der Demontage haben wir uns überlegt, wollen wir so weitermachen oder machen wir denn das Geschäft als Operator und als Provider? Nehmen wir beide Rollen an? Und dann haben wir uns halt dementsprechend entschieden das Geschäft komplett zu übernehmen. Und dann haben wir halt in Bad Nauheim mit 5 Ladesäulen begonnen, haben uns mal angeguckt, wie sieht denn das so aus? Wir haben natürlich auch dann gedacht - weil Software ist das Service-Backend, das kostet Geld - und gesagt: "Oh, da zahlen wir doch jeden Monat relativ viel Geld. Was machen wir damit?". Und dementsprechend ist das immer weiter gewachsen. Und auch mit diesen Dienstleistungskunden, wo Dennis jetzt gerade schon drüber gesprochen hat, die sind dann halt mit der Zeit dazugekommen, weil wir einfach gesagt haben, die Kosten für das Backend möchten wir gerne wieder raus haben. Wir haben uns dann auch mit einem Partner zusammen, der für uns auch Lademanagement-Systeme installiert, Kunden in ganz Deutschland besucht. Wir hatten eben drüber gesprochen, wo sind unsere Ladepunkte, also der Nördlichste ist tatsächlich in Ostfriesland. Die südlichsten sind hier bei uns in der Gegend, also Richtung Baden-Württemberg, da ist die EnBW zu stark, da braucht man gar nicht aufschlagen. So sieht das im Moment aus.
Hannah Simon
00:10:36
Was mich auf jeden Fall da in dem Kontext interessieren würde - ihr seid jetzt eben kein Konzern, haben wir schon festgestellt, sondern ein klassisches Stadtwerk. Wie schafft ihr das denn, von den Kapazitäten her, dass ihr da so viele andere Versorger und Kunden auch noch mit in euren Elektromobilitätsservices auch umsorgen könnt. Wie gelingt euch das? Wie habt euch da aufgestellt?
Klaus Tripke
00:10:58
Ja, tatsächlich ist es so, der Dennis und ich, wir sind allein. Also wir zwei machen auf jeden Fall den Vertrieb, natürlich auch Kollegen im Hintergrund im Bezug auf Abrechnung, in Bezug auf das Forderungsmanagement und so weiter und so weiter. Aber das Gesicht nach außen, sind sowohl für unsere eigene Ladeinfrastruktur als auch für die Dritte sind wir das Gesicht. Wir kriegen natürlich dann auch noch Unterstützung - können wir auch nicht alles liefern - durch einen durch ein Callcenter, was dem Backend angehangen ist. Da wird erstmal das First-Level-Support gemacht. Wenn es da nicht mehr weiterkommt, kommen wir ins Spiel. Dann haben wir auch tatsächlich für unter der Woche, für die einfachen Dinge, unsere Monteure, die dann auch noch in der eher normalen Strom oder Wärmerufbereitschaft dann Entstörer machen. Kommt nicht sehr häufig vor - muss man ganz klar sagen, aber wenn dann halt irgendwas mal gar nicht geht, dann machen die das. Es passieren halt auch mal ganz lustige Dinge, dass dann irgendwie aus Gütersloh über das Callcenter jemand anruft oder weil auch auf den Ladesäulen natürlich irgendwo Stadtwerke Bad Nauheim oder auch Inself eingetragen ist. Sie finden irgendwie die Störungsnummer der Stadtwerke Bad Nauheim raus und dann ruft jemand aus Gütersloh an und sagt: "Mein Kabel hängt fest, ich komme hier nicht mehr los." Dann rufen die Monteure bei mir an und sagen: "Klaus, da ruft jemand aus Gütersloh an. Er kriegt sein Kabel nicht vom Ladepunkt.". Das ist für mich jetzt auch schwierig, weil die Dienstleistung der Entstörung in Gütersloh haben wir nicht übernommen. Dann sind wir dann auch nachmittags noch auf der Suche und dann machen es dann die Kunden vor Ort dann auch.
Hannah Simon
00:12:40
Und könnt ihr das noch mal einmal zusammenfassen - also, was dann quasi so der Service ist, den ihr anderen jetzt anbietet?
Dennis Zährl
00:12:46
Genau, also wir bieten eigentlich diese komplette Bandbreite von den Betriebsführungsdienstleistungen an. Also für Dritte ist das sowohl die Abrechnung im Roaming-Verbund, also dass die deutschlandweit gültigen Ladekarten bei uns auch funktionieren, dass die Apps integriert sind, also dass jeder E-Mobilist mit seinem gewohnten Zahlungsmittel da dann auch bei uns tanken kann. Das ist zum einen die Dienstleistung, die wir den Kunden da anbieten, dass sie integriert sind in dieses Zahlungssystem. Dann haben wir natürlich diese Rufbereitschaft, die Störungs-Hotline, wo sich Kunden dann melden können. Und auf der anderen Seite ist es dann im weiteren Fortgang - wenn man jetzt von der reinen Abrechnung weitergeht - ist es auch generell die technische Ausstattung. Also wir bieten dann mit einem Servicepartner, den wir haben, gemeinsam auch technische Lösungen - also die Infrastruktur bieten wir natürlich auch an. Also Installation und Betrieb.
Hannah Simon
00:13:45
Ja, also Respekt, dass ihr das mit eurem Zweierteam, plus - natürlich klar - euren Kollegen und auch noch euren weiteren Partner, den ihr eben auch erwähnt habt, dass ihr das so auf die Straße bekommt. Richtig gut. Ich würde in dem Kontext auch gerne nochmal mit euch sprechen über Paragraph 7c EnWG, hatten wir eben auch schon mal kurz. Was steckt da noch mal hinter, für die da vielleicht jetzt nicht grad so im Thema sind: Da geht es eben um die Entflechtungspflicht zwischen Stromnetzbetreiber und Ladeinfrastruktur. Und seid dem Jahreswechsel dürfen Betreiber von Stromverteilnetzen grundsätzlich wieder Eigentümer von Ladepunkten für Elektromobilität sein, noch diese Ladepunkte quasi weiterentwickeln, verwalten, betreiben. Das hat viele Versorger vor eine große Herausforderung gestellt. Es gab da verschiedene Lösungswege, wie man dem begegnen kann, welchen habt ihr denn gewählt, damit ihr euer Steckenpferd E-Mob auch weiter betreiben könnt und da weiter unterwegs sein könnt?
Klaus Tripke
00:14:46
Es gibt die Regelungen nach Paragraph 7c und die gibt es auch schon länger. Das wurde verlängert. Im Januar wurde es nochmal verlängert bis Ende 2026. Aber wir haben uns dann wirklich dazu entschieden zu sagen, okay, wir wollen eigentlich nicht so in diese Bedrängnis kommen zum Ende 2024. Das wir dann vielleicht doch unsere Ladesäulen stilllegen müssen, weil es in Bad Nauheim doch auch andere Betreiber gibt tatsächlich. Auch die EnBW ist vertreten hier in Bad Nauheim, Allego ist vertreten und man hätte das dann nur noch hinbekommen als Stadtwerke, wenn ein Marktversagen vorliegt, ein Allgemeines. Das ist aber in Bad Nauheim nicht da, weil eben auch dritte Elektromobilität oder auch Ladestrom hier anbieten. Dementsprechend sind wir dann dazu übergegangen, haben gesagt - haben es rechtlich prüfen lassen - muss es ein Konzernunternehmen sein, also ein Schwesterunternehmen oder darf es auch ein Tochterunternehmen sein. Das ging auch lange hin und her. Am Ende des Tages kam aber auch von der BNetzA die Aussage, dass ein Tochterunternehmen des Stadtwerks da kein Problem ist. Und dementsprechend haben wir zum 01.01.2024 ein Tochterunternehmen ausgegründet, wo auch das ganze Thema Elektromobilität hin verlagert ist, inklusive aller Dienstleistungen mit allem drum und dran. Das Unternehmen heißt jetzt "ensev GmbH", findet man auch im Internet mittlerweile. Das Gründen des Unternehmens war nicht ganz so aufwendig, aber alles, was dann danach kam, das war dann halt sehr aufwendig. Und dementsprechend -, weil die Frage wird auch später kommen, ich kann es noch mal wiederholen - wenn sich irgendjemand Gedanken darüber macht, dass dann zum 01.01.2027 auch umzusetzen, kann ich nur den Rat geben, fangt früh genug damit an, weil es gibt so ein paar Dinge, auf die man echt achten muss und die auch Zeit rauben. Da kommt der Dennis vielleicht nachher auch noch mal drauf zu sprechen, was man denn noch weiter beachten muss, wenn man dann nicht mehr Eigentümer der Ladeinfrastruktur ist als Stadtwerk. Da geht es um solche Dinge, wie Werbeverträge und so weiter und so weiter. Da kann dann Dennis gleich noch mal ein Stückchen mehr zu ausführen und auch zu den anderen Themen der Umsetzung. Da würde ich jetzt einfach mal wieder den Ball zum Dennis rüberschieben und der macht mal wieder weiter.
Hannah Simon
00:17:02
Ja gerne, lass uns mal in das Nähkästchen da mal reinsteigen.
Dennis Zährl
00:17:10
Das ist dann tatsächlich so der Punkt, wo man dann vielleicht vorher nicht so drauf vorbereitet ist oder was dann so eben tatsächlich im Doing dann wirklich erst einem bewusst wird, was dann so alles noch an Aufgaben hinten mit dranhängt. Also vorne weg - Klaus hat es gerade gesagt - eine Gesellschaft gründen, das ist schnell passiert oder relativ schnell passiert. Aber dann haben wir uns zusammengesetzt und mal so aufgestellt, was dann alles noch zu tun ist und bei dieser Auflistung waren nicht ansatzweise das dabei, was wir dann am Ende wirklich alles noch beachten mussten. Also, nur mal so als Beispiel genannt, gibt es die Auflage oder das die Ladesäulen, die aktuell im Stadtwerke Design foliert waren, dass die dann natürlich, wenn die Ladesäulen an die "ensev" übergehen, dass wir dann Werbung für ein drittes Unternehmen machen, dass wir dafür einen Werbevortrag brauchen. Das heißt, wir mussten mit dem neuen Unternehmen - einen Mutter- und Tochterunternehmen - mussten sozusagen miteinander einen Werbevertrag schließen über diese Außenflächen der Ladesäulen, weil die eben entsprechend foliert sind. Und lauter solche Themen, die dann da noch mitten in der Umstellung, in der Neueinführung der Gesellschaft dann aufgeploppt sind, neben solchen, sage ich mal, Sachen, die man vorher auch mit auf dem Zettel hatte, wie neues Rechnungsdesign implementieren, ein generellen Firmen-Design aufstellen, die Homepage starten, dass die Kunden frühzeitig informiert werden über das ganze Thema, dass man da seine Informationspflichten nachkommt, dass auch alle da weiterhin an Bord bleiben. Das sind so, sage ich mal, die Sachen, die einem da sofort auf das Tableau gekommen sind, die man als erstes dann angegangen sind. Aber genau solche Sachen, wie diese Werbeverträge oder auch dass wir, wenn wir beim Großhandel einkaufen wollen, dass wir da überhaupt erst mal gelistet werden müssen -, weil als Stadtwerk waren wir da natürlich überall bekannt, aber als "ensev GmbH" kannte uns da natürlich noch keiner. Und das sind dann eben diese ganzen Dinge, die da noch hinten mit dran hingen oder auch das Thema mit der EVSE ID, die jeder einzelne Ladepunkt hat, wo es nachher dann identifizierbar sein muss. Da gab es auch Stimmen von anderen Werken oder wir haben uns natürlich auch mit anderen ausgetauscht, die den Paragraph 7c Umstellungen durchgeführt haben oder die auch ein Tochterunternehmen ausgegründet haben. Und da haben wir teilweise die Rückmeldung bekommen, dass man diese EVSE ID neu vergeben lassen muss. Also, dass man für jeden einzelnen Ladepunkt eine neue Bezeichnung braucht, dass hätte bei uns ein Riesenaufwand verursacht, wo wir tatsächlich jeden einzelnen Ladepunkt hätten anpassen müssen. Da haben wir zum Glück mit den offiziellen Seiten eine Lösung gefunden, dass wir unsere alte ID behalten durften, was eben nicht überall der Fall war, wo wir auch andere Stimmen schon gehört haben - wo tatsächlich andere Werke, ihre EVSE-IDs aufgeben mussten. Da haben wir in dem Punkt Glück gehabt, aber das wäre auch auf jeden Fall so einer der Fallstricke gewesen, wo man sagen kann, das hätte nochmal richtig Zeit und Arbeit gekostet, diese Auflage dann umzusetzen.
Klaus Tripke
00:20:31
Und was dann auch noch war - und da haben wir auch lange drüber gegrübelt und auch die Anwälte bemüht - war das Thema Personal. Also, die Stadtwerke an sich haben jetzt mit der "ensev GmbH" ein Betriebsführungsvertrag. Vorher war nicht klar, müssen wir auch Personal mit hin übertragen oder geht es auch so? Und tatsächlich ist es so, dass uns dann von den Anwälten gesagt wurde: "Ja, ihr könnt das auch als Betriebsführungsvertrag machen.". Und dementsprechend sind der Dennis, sowohl auch ich weiterhin Mitarbeiter der Stadtwerke, wie die anderen Kollegen auch - machen dann aber die ganze Betriebsführung eben für die "ensev GmbH". Also, im Großen und Ganzen hat die "ensev" ein Geschäftsführer und die Betriebsführung liegt bei den Stadtwerken. Es war auch ein ganz wichtiges Thema und das muss halt auch alles organisiert werden.
Hannah Simon
00:21:24
Ja, auf jeden Fall. Also, ich glaube eure Ausführungen zeigen sehr deutlich, was da dann noch mal dahintersteckt. Das ist nicht so "Ich gehe einmal zum Notar, melde eine GmbH an und dann läuft das". Ich höre gleichzeitig aber auch raus, dass ihr also sehr viel jetzt über Vertragswerke dann regeln konntet. Wenn ihr sagt, ihr habt diese Werbeverträge abgeschlossen, ihr habt die Betriebsführungsverträge abgeschlossen, dass ihr euch dadurch jetzt so Stück für Stück dann den richtigen Rahmen schaffen konnte, dass die Tochter quasi genauso arbeiten kann, wie ihr das vorher auch im Stadtwerk dann auch gemacht habt. Gibt es da sonst noch irgendwas links und rechts oder was ihr mit auf den Weg geben könnt? Also, Verträge und Zeit einplanen habe ich jetzt schon rausgehört. Gibt es da noch mehr, wo ihr spontan sagen würdet, das ist irgendwie auch noch gut zu wissen oder hilfreich für den Prozess, um dahin zu kommen?
Klaus Tripke
00:22:11
Es sind viele Kleinigkeiten, also auch jetzt zum Beispiel Gestattung. Also, die Stadtwerke hatten einen Gestattungsvertrag mit der Stadt für die Aufstellplätze der Ladeinfrastruktur. Wir haben teilweise auch Ladeinfrastruktur auf privaten Parkplätzen, mit allem muss man reden und sagen, okay, das wird jetzt die "ensev" und wir brauchen jetzt einen neuen Gestattungsvertrag. Wir brauchen sogar einen Gestattungsvertrag als "ensev" mit den Stadtwerken an sich. Ist halt auch ziemlich blöd oder ist halt aufwendig. Es muss halt gemacht werden an der Stelle.
Hannah Simon
00:22:46
Ja, apropos privates Laden, da würde ich gerne auch noch mal mit euch einmal hinschwenken heute in unserem Gespräch, denn Immobilienbesitzer haben auch eine gewisse Verpflichtung mittlerweile, auch das Thema Elektrifizierung oder Elektromobilität quasi mitzudenken. Und eben die Leitungsstruktur, also mindestens mal Leerrohre jetzt nach dem Gebäude Elektromobilitätsinfrastrukturgesetz eben dann eben auch vorzusehen. Wie habt ihr das für euch gelöst? Wie seid ihr im Austausch mit Immobilienbesitzern gegangen und unterstützt da eben entsprechend auch?
Dennis Zährl
00:23:23
Genau, also wir merken auch, dass das Thema viele umtreibt, dass da auf jeden Fall auch ein Stück weit Unsicherheit im Markt ist, dass viele nicht wissen, wie sie mit dem Thema umgehen sollen, wenn dann aus einer WG, zum Beispiel, die Anforderungen kommt: "Bitte liebe Hausverwaltung sorgt dafür oder kümmere dich darum, dass wir hier einen Ladepunkt haben.". Da ist auf jeden Fall erstmal eine ganze Menge an Beratung auch dabei. Unterstützung überhaupt erst bei der Entscheidungsfindung, was machen wir hier und dann ist es generell immer unser Ansatz, dass wir sagen, wir wollen mit den Voraussetzungen, die wir haben, arbeiten. Also wir wollen die Intelligenz statt Kupfer verbauen, wir wollen ein System verbauen, was mit dem gegebenen Voraussetzungen arbeitet. Das heißt, wir gucken nicht immer automatisch was kann man da noch erweitern, sondern wie können wir mit dem arbeiten, was zunächst mal da ist. Das heißt, dass man auch in gewisser Weise eine kostensparende Lösung erst mal anbieten kann, die dann modular mitwächst, dass man nicht sofort mit dem Vollausbau reingeht, sondern das macht, was in dem Moment sinnvoll ist. Man teilt das in zwei Schritte auf. Erst so eine Art Grundinstallation und dann der zweite Teil, wo die einzelnen Wollboxen dann nach und nach kommen, mit dem Bedarf, der dann aus dem jeweiligen Gebäude kommt. Also wir versuchen da so pragmatische Lösungen für die Wohnungswirtschaft da auch zu bieten oder auch für Gewerbetreibende. Wir haben unterschiedliche Objekte da jetzt schon ausgerüstet, sowohl Wohnimmobilien, als auch Gewerbe oder unsere neue Therme in Bad Nauheim, zum Beispiel. Da haben wir das System so ausgestattet, dass wir insgesamt knapp 70 Stellplätze elektrifizieren können, im Endausbau und haben da jetzt erst mal mit 23 gestartet. Und können dann eben entsprechend, wenn der Bedarf hochläuft oder wenn wir merken die Nachfrage gibt es her, dann bauen wir das eben noch von den 23 aus auf bis zu 70. Was wir dann im Endeffekt machen können. Bei der Wohnungswirtschaft ist es so, dass wir Objekte in unterschiedlichen Größenordnungen auch haben, wo wir die Anfragen dann bedienen. Also, sei es von 80 Stellplätzen in der Tiefgarage bis hin zu einer kleinen WG mit vielleicht sechs, sieben, acht Stellplätzen - wo wir aber sagen, wir wollen eine Lösung für alle diese Anfragen bieten können. Und da denke ich sind wir auf jeden Fall auch gut aufgestellt. Wir haben Objekte im im Feld, die wir schon realisiert haben mit unserem Technikpartner zusammen, der dann das Lademanagementsystem aufbaut und die technischen Arbeiten erledigt und hintendran die Dienstleistungen und die Abrechnungslogiken dann auch Richtung der Bewohner. Das kommt dann von uns der Teil. Also da haben wir auch so eine ganz gute Arbeitsteilung gefunden, wie wir diese Projekte dann da umsetzen können. So, das war also nicht nur für den öffentlichen Raum mit unseren Ladesäulen und mit den Dienstleistungen, die wir da anbieten, sondern, dass wir eben auch im Wohnbereich und in Objekten, wo die Autos vielleicht ein bisschen länger stehen, als im öffentlichen Raum, dass wir da auch eine Lösung haben.
Hannah Simon
00:26:40
Wir haben jetzt schon ganz viel beleuchtet, was ihr im Bereich Elektromobilität macht. Jetzt würde mich natürlich noch interessieren, was sind denn so eure nächsten Vorhaben? Also gibt es da noch mal andere Kundengruppen oder quasi Geschäftsfelder innerhalb der Elektromobilität selber oder in den einzelnen Bereichen, über die wir jetzt gesprochen haben, was ihr euch für dieses Jahr noch vorgenommen habt, was ihr jetzt so in den nächsten in den nächsten Monaten vorhabt? Klaus, nimm uns doch da noch mal so mit.
Klaus Tripke
00:27:15
Ja, a) dieses Thema der Dienstleistung - wir glauben schon, dass es auch für andere Werke in der Zukunft weiter interessant sein könnte, dass wir die Dienstleistung weiter anbieten. Aber tatsächlich so unser Hauptpunkt für dieses Jahr wird sein, dass die Stadt Bad Nauheim einen vollelektrischen Stadtbus bekommt. Und dieser voll elektrische Stadtbus, der kriegt ein neues Busdepot und das Busdepot ist gerade im Bau. Und da wird dann auch die Ladeinfrastruktur eben installiert. Im Zuge der ganzen Ausschreibungen und Gedanken, die wir uns dadrüber gemacht haben, haben wir gesagt:"Das sind jetzt sechs Busse. Die sind den ganzen Tag unterwegs. Die fahren morgens um halb sechs los und die kommen abends um halb sieben wieder, den ganzen Tag über kann diese Ladeinfrastruktur, die da vorhanden ist, niemand nutzen.". Und dementsprechend haben wir gesagt, wir werden es den Bürgern der Stadt Bad Nauheim oder auch anderen, egal, ermöglichen, dass man dort öffentlich laden kann. Und das wird richtig interessant, gerade auch für Gespanne oder auch LKWs. Die finden in der Regel im Moment nicht so viel Ladeinfrastruktur, um zu laden oder müssen Anhänger abhängen oder auch Gespann oder Autos mit Anhängern müssen ihren Anhänger abhängen, wenn man laden will. Ich spreche da aus eigener Erfahrung, weil ich auch schon seit mehreren Jahren Elektroauto fahre und immer, wenn ich irgendwo in die Ladesäule muss und ich habe einen Hänger hintendran, kann ich den abhängen, kann dann in die Ladesäule fahren, hinten wieder dran und dann geht es weiter. Die Busse sind zwischen 10 und 12 Meter und da finden PKWs - auch ein längerer PKW - mal Platz und das ist im Moment so mein Hauptthema noch, neben allen anderen Themen, die ich so habe bis Ende Q3, dann soll das fertig sein in Bad Nauheim.
Hannah Simon
00:29:11
Ja, spannend. Also, man merkt auf jeden Fall, ihr macht es schon an ganz vielen Stellen so - "Think outside the Box" und guckt, wie ihr irgendwie so den größten Mehrwert dann irgendwie auch generieren könnt, losgelöst davon, dass diese ganze Breite an Themen, die er abdeckt, im Bereich Elektromobilität, die auch schon eben sehr groß ist. Das Depot ist das relativ zentral dann auch in der Stadt gelegen oder ist das so ein bisschen außerhalb im Industriegebiet oder ähnliches? Also, wie können wir uns das vorstellen, wenn ich dann da in Zukunft mal reinfahren möchte mit meinem E-Auto, um dann da zu laden, während die Busse unterwegs sind?
Klaus Tripke
00:29:47
Das Depot ist schon relativ zentral in der Stadt, hinter dem Bahnhof. Tatsächlich ist das in Bad Nauheim so: Wir haben kein Industriegebiet. In Bad Nauheim gibt es keine Industrie. Also, in Bad Nauheim gibt es ein Krankenhaus und siebzehn Kliniken - irgendwie so, aber es gibt keine großartigen Industrieansammlungen. Dementsprechend ist es hinter dem Bahnhof gegenüber - heißt es so schön - ist ein altes historisches Gebäude, wo die RN noch ihr Heizwerk betreibt - das "Salinenhof", heißt es so schön. Also, man kann auch noch schön spazieren gehen - wenn man ein bisschen Zeit mitbringt, kann man durch den Park laufen. Wir überlegen uns noch Dinge drum herum, dass man während des Ladens vielleicht noch sein Auto aussaugen kann, dass da vielleicht auch noch mal was steht -, dass man sich mal ein Getränk holen kann oder auch mal was zu essen in den zwanzig Minuten, wo man da steht, holen kann. Also, da ist auch unser Chef so unterwegs, dass er es so am liebsten hätte, das Laden ein Erlebnis wird und dass die Leute einfach Bock drauf haben, Elektroauto zu fahren. Wir hatten auch in unserer Vorbesprechung drüber gesprochen, auch die Stadtwerke an sich. Wir sind bei knapp 70 % Elektrifizierung der Fahrzeuge, also wir leben das auch. So ein kleines Werk, wie wir sind und Bad Nauheim hat 34.000 Einwohner. Und hier so in Bad Nauheim so gut 100 Ladepunkte am Start zu haben, das ist dann schon eine Menge - inklusive, was der Dennis gesagt hat, auch noch HPC Schnellladepunkte. Also, ich sehe uns als was Besonderes hier tatsächlich.
Hannah Simon
00:31:30
Ja, sehr schön. Ich glaube, da dürft ihr euch auch besonders fühlen. Da habt ihr euch echt super viel aufgebaut und dieses Thema auch sehr positiv jetzt besetzt, weil - wie du es gerade schon gesagt hast - für viele fühlt es sich auch an manchen Stellen vielleicht aktuell noch eher wie eine Pflicht oder wie eine Last irgendwie an und ich glaube, ihr habt für euch so ein sehr positiven Gedanken da drum herum gespannt im Unternehmen, dass ihr die Rahmenbedingungen gegeben sind und ihr das Beste draus macht. Und guckt, dass ihr da auch noch was dran verdient und daran Spaß und Freude habt und einen Mehrwert für die Region, beziehungsweise, für eure Kunden schafft. Zum Abschluss unseres Gesprächs würde mich noch mal interessieren, was sind so eure drei Botschaften, Appelle, Learnings, die ihr unseren Zuhörinnen und Zuhörern heute gerne noch mit auf den Weg geben würdet?
Dennis Zährl
00:32:16
Da würde ich direkt bei dem einhaken, was du eben gesagt hast, dass man das ganze Thema eben nicht als lästige Pflicht sieht oder irgendwas, was da jetzt kommt und man muss da irgendwas machen, sondern dass man einfach das Thema mit einer Offenheit angeht, dass man keine Angst oder keine Berührungsscheu vor diesem Themenkomplex E-Mobilität hat. Es einfach ausprobiert, auch mal Fehler macht. Wir haben vorhin auch erwähnt - diese ersten Ladesäulen, die wir aufgebaut haben, da haben wir auch teilweise Lehrgeld bezahlt. Wir haben verschiedene Hersteller ausprobiert. Wir haben verschiedene Systeme getestet und dann am Ende einfach offen zu bleiben und zu schauen, was funktioniert für uns als Werk am besten und dann mit dieser Lösung weiterzugehen, das ist, denke ich, ganz wichtig und wie gesagt, keine Berührungsängste bei dem Thema zu haben.
Klaus Tripke
00:33:05
Ja und wenn ich dann noch anfügen darf, ich hatte es zwischendurch schon gesagt, wenn man dann da auch diesen Umstieg machen möchte nach 7c - alles wird nicht innerhalb von zwei Monaten einfach so über die Bühne gehen. Man braucht einfach eine gewisse Zeit. Es gibt auch noch so ein paar rechtliche Dinge, die man beachten muss. Wann kann ich das überhaupt tun? Ich muss auch Jahresabschlüsse haben und so weiter. Also, es gibt rechtlich wirtschaftliche Rahmenparameter, die eingehalten werden müssen und so weiter. Es ist immer schwierig - auch für uns war es das irgendwann hinten raus, weil wir es uns nicht so kompliziert vorgestellt haben, wenn man in zeitliche Bedrägnis kommt, weil Dinge einfach getan werden müssen. Deswegen, wenn man dadrüber nachdenkt, auch wenn man jetzt Ende 2026 dann wieder als nächstes Datum hat - viele hoffen auch, dass es dann noch weitergeht - sehen wir im Moment nicht so, weil es EU-Recht ist. Und EU-Recht immer dann auf deutsches Recht auszuweichen, schwierig ist. Aber nichtsdestotrotz - die Zeit wird es zeigen. Aber wenn man den Umstieg macht - Zeit mit einplanen und nicht einfach sagen: "Das kriegen wir jetzt hin und in zwei Monaten noch über die Bühne.".
Hannah Simon
00:34:14
Also, nicht auf das Prinzip Hoffnung verlassen, was die Gesetzgebung angeht, sondern machen. Sehr gut. Ihr beiden, ich sage ganz herzlichen Dank für die Einblicke und das wir heute mal in die verschiedenen Ecken der Elektromobilität einsteigen durften mit euch, wie ihr das in Bad Nauheim angeht. Wir werden das auf jeden Fall weiter verfolgen. Ich bin schon ganz gespannt, wenn euer Depot dann in Q3, im besten Falle, an den Start geht und wie sich das Ladeerlebnis sich dann da so anfühlt. Vielleicht wird der ein oder andere von uns, das auch mal erfahren, wenn er bei euch dann vor Ort ist. Vielen Dank heute für das Gespräch und die Einblicke - das hat mir viel Freude gemacht. Dankeschön.
Klaus Tripke
00:34:54
Ja, auch von meiner Seite vielen Dank, dass wir uns präsentieren durften. Vielen Dank auch dann an die Zuhörer und Zuhörerinnen, die sich das dann anhören. Ich habe schon gesagt, ich bin ein großer Fan von eurem Podcast, ich kenne sie alle. Es hat Spaß gemacht. Dennis?
Dennis Zährl
00:35:13
Ja, danke auch von meiner Seite, dass wir hier sein durften. Es hat Spaß gemacht, genau.
Hannah Simon
00:35:16
Prima. Ja und ihr da draußen, wenn euch die Folge auch gefallen hat, dann lasst uns doch jetzt gerne noch eine Bewertung da. Das hilft uns auch, in Zukunft so spannende Gäste, wie den Klaus und den Dennis einzuladen und eben hier schöne Einblicke auch gewähren zu können in unsere Branche. Und ansonsten hören wir uns ganz bald wieder. Ich wünsche euch alles Gute. Bis zum nächsten Mal, macht es gut. Music.