Energiedosis. Der Praxispodcast für Energieversorger.

Die Netzwerkpartner

#15: Herausforderungen aus dem Koalitionsvertrag – Tafil Pufja, Stadtwerken Service Meerbusch Willich

22.02.2022 31 min

Zusammenfassung & Show Notes

In der aktuellen Folge sprechen wir mit unserem Gast Tafil Pufja von den Stadtwerken Service Meerbusch Willich über den neuen Koalitionsvertrag, die Ziele der Bundesregierung und welche Auswirkungen diese auf den Strommarkt und Energieversorger haben.  

Klima- und Umweltschutz ist der Schwerpunkt des Koalitionsvertrags der neuen Regierung. Ausbau der Erneuerbare Energien auf über 80%, Solarpflicht für gewerbliche Neubauten und der verstärkte Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur sind nur einige der Maßnahmen mit denen die Bundesregierung die Klimaschutzziele erreichen will. Aber nicht nur die Ziele der Bundesregierung haben Energieversorger in den letzten Monaten stark beschäftigt, sondern auch die Entwicklungen auf dem Energiemarkt haben weitreichende Folgen mit sich gezogen.

Mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke Service Meerbusch Willich sowie unserem Politikexperten und Kollegen Dr. Tobias Brocke nehmen wir den Koalitionsvertrag unter die Lupe und schauen uns an, welche Herausforderungen aber auch Chancen sich aus den Änderungen ergeben und welche Auswirkung die aktuellen Preisentwicklungen an den Energiebörsen auf Stadtwerke und Kunden hat. 
 
dienetzwerkpartner.com 
linkedin.com/company/dienetzwerkpartner 
xing.com/companies/dienetzwerkpartner 

Transkript

Intro: Tafil Pufja
00:00:00
Also ich möchte vorab erstmal damit anfangen, dass ich sage, dass ich es gut finde, dass diese Ziele nochmal neu formuliert worden sind. Die große Überraschung war für mich, dass wir den Anteil der erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030, nochmal hochgezogen haben auf 80 Prozent und das in einer Marktsituation, wo wir in den letzten Jahren eigentlich relativ wenig Zubau an erneuerbaren Energien hatten. Music.
Heiner Lütjen
00:00:56
Herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Folge der Netzwerk-Partner. Mein Name ist Heiner Lütjen und heute möchten wir den neuen Koalitionsvertrag der Ampelkoalition genauer unter die Lupe nehmen und darauf prüfen, welche Auswirkungen auf Stadtwerke und Energieversorger in den nächsten Jahren zukommen werden. Klimaschutz und Umweltschutz, das sind die Schwerpunkte des neuen Koalitionsvertrags. Dabei sollen verschiedenste Maßnahmen wie der Ausbau der erneuerbaren Energien auf über 80 Prozent bis zum Jahr 2030 vorangetrieben werden. Zudem soll eine Solarpflicht für gewerbliche Neubauten eingeführt werden. Auch der Ausbau auf 15 Millionen E-Autos und eine Million Diskriminierungsfrei zugängliche Ladepunkte bis zum Jahr 2030 soll dafür sorgen, dass sich die Pariser Klimaziele einhalten und die Energiewende umsetzen lassen. Nicht nur die Ziele der Bundesregierung haben die Stadtwerke in den letzten Monaten intensiv beschäftigt, auch das Chaos auf dem Strommarkt kommt noch dazu. Manche Energiediscounter stellen ihre Lieferung ein, Kunden sind mit teilweise hohen Aufschlägen, bei ihrem Strom und Gaspreisen konfrontiert, weil sie in die Grundversorgung rutschen oder auch höhere Tarife akzeptieren müssen. Zur aktuellen Preisrally auf den Energiemärkten und auch den Chancen, aber auch Herausforderungen, die durch den neuen Koalitionsvertrag für Stadtwerke entstehen, möchte ich heute mit meinen zwei Gästen sprechen. Zunächst möchte ich Tafil Pufja vorstellen von den Stadtwerken Service Meerbusch Willich. Tafil ist seit 2020 Geschäftsführer der Stadtwerke Meerbusch Willich, einem Stadtwerk mit knapp 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Meerbusch Willich. Tafil ist vom Hintergrund, studierter Wirtschaftsingenieur und seit über 15 Jahren in der Energiewirtschaft zu Hause und hat dabei verschiedene Führungsaufgaben bei der NEW in Mönchengladbach übernommen und ist zumal ein echter Niederrheiner mit der Raute im Herzen, so wie er mir im Vorgespräch gesagt hat. Daher schön, dass du heute dabei bist, Tafil und uns als Gast zur Verfügung stehst.
Heiner Lütjen
00:02:52
Vielen Dank. Zudem möchte ich auch mein wertgeschätzten Kollegen Tobias Brocke vorstellen. Tobias ist seit mittlerweile 2016, bei den Netzwerkpartnern tätig und mittlerweile Bereichsleiter für die Themen Markt und Politik, in dessen Funktion er regelmäßig Energiepolitische Briefings und Newsletter für unser Netzwerkpartner herausgibt. Vor seiner Tätigkeit bei den Netzwerkpartnern war Parlamentsberater am Landtag NRW und zuständig für die Themen Kommunalpolitik, Städtebau, Wohnungspolitik. Dich möchte ich sehr herzlich begrüßen Tobias. Schön, dass du heute dabei bist.
Tafil Pufja
00:02:52
Vielen Dank für die Einladung. Auch ich freue mich sehr.
Dr. Tobias Brocke
00:03:28
Hallo in die Runde.
Heiner Lütjen
00:03:32
Da wollen wir auch schon einsteigen in die spannende Thematik, die uns aktuell so am Energiemarkt begegnet. Die Energiepreise in Deutschland sind 2021 ja so stark gestiegen wie nie und ziehen auch weiter an. Eigentlich sind die Preise ja förmlich explodiert in den letzten Wochen. Von daher vielleicht die erste Frage an dich Tafil, wie habt ihr eigentlich als Stadtwerke Service Meerbusch Willich in den Letzten Monaten darauf reagiert, um dieser Krise umzugehen.
Tafil Pufja
00:03:53
Wir haben genauso reagiert wie viele andere Energieversorger auch, also mit dem sogenannten Grundversorgungssplitting. Für Neukunden auch neue Grund- und Ersatzversorgungspreise eingeführt. Und es bleibt festzuhalten, auch das ist ja juristisch noch nicht abschließend geklärt, ob das möglich ist oder nicht. Aber was wir in der Tendenz feststellen können aufgrund der schwierigen Beschaffungssituation und den volatilen Märkten, dass wir früher oder später halt Richtung Endkunde mit steigenden Preisen rechnen müssen. Wir früher oder später halt Richtung Endkunde mit äh steigenden Preisen rechnen müssen.
Heiner Lütjen
00:04:22
Das Grundversorger jetzt dauerhaft zwei Tarife anbieten können, einen für Dauerkunden sozusagen, ein für Neukunden ist ja aktuell in der Rechtslage noch unklar. Wie würdest du da aus deiner Sicht deines Stadtwerks in den nächsten Monaten das Ganze sehen? Wie bewertest du die Rechtslage?
Tafil Pufja
00:04:38
Ich würde mir zumindest hoffen, dass wir auf Seiten der Ersatzversorgung zu einem anderen Preismechanismus kommen. Und vor allem was ich sage mal das Thema Schließung von Bilanzkreisen ohne Insolvenzhintergrund, dass es dazu auch nochmal eine Veränderung in der Gesetzgebung geben sollte.
Heiner Lütjen
00:04:53
Die Frage an dich nochmal, Tobias, gerichtet. Die hohen Strompreise belasten Verbraucher und Unternehmen auch gleichzeitig. Deine Prognose jetzt für die Zukunft für die nächsten vielleicht drei bis fünf Jahren, wie werden sich da die Preise, auch vor dem Hintergrund des neuen Koalitionsvertrages auf dem wir ja gleich nochmal zu sprechen kommen werden, entwickeln. Wie siehst du da den Energiemarkt in Richtung der Preisentwicklung im Bereich Strom und Gas.
Dr. Tobias Brocke
00:05:19
Wie sich die Energiepreise marktwirtschaftlich entwickeln werden, dazu kann ich sicherlich genauso wenig oder gut in die Glaskugel gucken. Wie wir alle, wo ich mir ein bisschen Sorgen drum mache oder Gedanken drum mache, regulatorisch umfasst wird oder vom Gesetzgeber umfasst wird, denn wir merken das ja jetzt, wir haben diese Situation, wir haben viele Versorger, die einen zweiten Grundversorgungstarif eingeführt haben. Jetzt sehen wir teilweise so extrem Ausschläge, dass da 90 Cent pro Kilowattstunde genommen wird und das lockt natürlich die Politik aus der Reserve und nicht nur die Verbraucherzentrale. Verbraucherzentralen tun das, was sie tun müssen. Sie klagen, sie prüfen die Rechtslage, aber die Politik, die darf jetzt nicht reflexartig handeln und durch einen weiteren Markteingriff zu einer Verschlimmbesserung der Lage führen. Also es ist jetzt ein wirklich auch eine Sache, die Fingerspitzengefühl erfordert, damit sich auf der einen Seite der funktionierende Markt wieder einstellt und auf der anderen Seite vermieden wird, dass wieder solche Missbräuche stattfinden, wie wir sie allenthalben beobachten, die Missbräuche kommen nicht von der Versorgerlandschaft, von den Grundversorgern, die tun ja im Grunde genommen nur das, was sie tun müssen, damit ihre eigentlichen versorgten Kunden nicht über Gebühr damit belastet werden, was andere auf dem Markt verursacht haben. Sondern es geht eher darum, das hat Herr Tafil Pufja ebenfalls gerade gesagt, dass man Dinge vermeidet wie, dass sich Anbieter, Discounter oder ähnliches mehr oder weniger freiwillig Bilanzkreise kündigen lassen, dadurch ihre Kunden loswerden und die beschafften Mengen dann nochmal richtig teuer wieder am Markt verkaufen. Ähnliches haben wir tatsächlich auch schon aus dem Bereich der Gewerbe und Industrie gehört. Da weiß man natürlich immer nicht, was da dran ist, aber es kann natürlich nicht sein, dass ein Unternehmen seine eigene Belegschaft in Kurzarbeit schickt, dann weniger Energie braucht als die, für die sie sich eingedeckt hat und die Energie dann am Markt wieder freisetzt, weil sie grade teuer zu verkaufen ist. Auch das darf natürlich nicht passieren.
Heiner Lütjen
00:07:22
Auf jeden Fall spannend, spannender Ausblick von dir Tobias. Wenn wir jetzt ein bisschen langfristiger noch in die Zukunft schauen, uns mal ein bisschen tiefer, auch in den Koalitionsvertrag hineinbewegen, was dort so als Ziele bis 2030 formuliert wurde, ist das sicherlich ja auch eine große Herausforderung, aber auch zugleich Chance. Für die Stadtwerke, die in den nächsten Jahren sozusagen ein Thema für die Stadtwerke sein werden, von daher vielleicht die erste Frage auch in Richtung des Koalitionsvertrags an dich Tafil, ihr habt euch sicherlich als Stadtwerk Service Meerbusch Willich auch den Vertrag genauer angeschaut, was war so für dich vielleicht auch die größte Überraschung, die euch im Koalitionsvertrag so entgegengebracht worden ist?
Tafil Pufja
00:08:03
Also ich möchte vorab erstmal damit anfangen, dass ich sage, dass ich es gut finde, dass diese Ziele nochmal neu formuliert sind. Die große Überraschung war für mich, dass wir den Anteil der Erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030,nochmal hochgezogen haben, also auf 80 Prozent und das in einer Marktsituation, wo wir in den letzten Jahren eigentlich relativ wenig Zubau an erneuerbaren Energien hatten, was sicherlich auf die Planungs und Genehmigungsverfahren zurückzuführen ist und da sehe ich jetzt auch die große Herausforderung drin, dieses Ziel zu erreichen, weil es nun malwirklich schwierig ist zusätzliche Windenergieanlagen oder auch Freiflächenphotovoltaikanlagen zu errichten. Das darf man dabei nicht vergessen und das ist für mich auch wirklich der Punkt, der signifikant ist. Also wir müssen einfach noch stärker in den Ausbau der Erneuerbaren gehen.
Heiner Lütjen
00:08:47
Gleiche Frage an dich Tobias, vielleicht ergänzt du da nochmal, was war deine größte Überraschung?
Dr. Tobias Brocke
00:08:51
Also zunächst einmal habe ich sehr positiv festgestellt, dass dieses, Werk 180 Seiten Koalitionsvertrag ungefähr sich doch in einem ganz erheblichen Teil mit energiepolitischen und klimapolitischen Fragestellungen auseinandersetzt, also der Wille, Energie- und Klimapolitik zum Schwerpunkt in der neuen Legislaturperiode zu machen. Der ist wirklich aus meiner Sicht deutlich erkennbar. Und allgemein würde ich sagen, wird der eingeschlagene Dekarbonisierungspfad, den man beschritten hat, ebenfalls in diesem Koalitsonsvertrag fortgeführt, nur mit mehr Gewicht auf dem Gaspedal, würde ich sagen beziehungsweise auf dem Elektropedal und die Überraschung, die ich festgestellt habe, also einmal, es war nicht von Anfang an absehbar, dass das so sein würde, sind Energienetze sehr prominent platziert worden als Rückgrat der Energiewende. Das ist ein sehr wichtiges und sehr gutes Zeichen. Denn ohne, dass unsere Verteilnetz aber auch Übertragungsnetz-Infrastruktur dafür ertüchtigt wird, diese mannigfaltigen Herausforderungen der Energiewende auch zu bewältigen können wir alles andere vergessen, insoweit ist das eine sehr dankbare Sache, dass das drin ist. Das Zweite, was mich schon auch überrascht hat, war, dass man beim 2038 respektive 35 beschlossenen Kohleausstieg laut Kohleausstiegsgesetz jetzt nochmal formuliert hat, schöner wär's, wir wären schon 2030 draußen. Das ist ja auch eine Marke, die die Ampelkoalition da gesetzt hat und das Dritte, was ich erstaunlich fand, war. Dass man eben. Für die Lücke, die Kohle und Kernenergie reißen durch Abschaltung jetzt explizit gesagt hat, diese Lücke soll zumindest temporär geschlossen werden durch den Zubau, den offensiven Zubau neuer Gaskraftwerke, die dann H2 ready sein sollen, also wasserstofffähig sein sollen, um eine Option zu haben, grün zu werden. Das war so waren so die die wesentlichen Überraschungen, die mir aufgefallen sind.
Tafil Pufja
00:11:02
Wenn ich das auch sagen darf, ich glaube, die Ziele sind sehr prominent auch formuliert und auch sehr weitreichend, dass die Frage, die sich jetzt stellt, ist doch die entscheidende, wie kommen wir dahin? Wie schaffen wir die richtigen Rahmenbedingungen gerade für uns als Stadtwerk, auch ein Teil der Ziele zu erreichen?
Heiner Lütjen
00:11:17
Definitiv. Also das, was der Tobi grad auch noch sagte, 2 Prozent der Fläche soll für Windkraft zukünftig zur Verfügung stehen. Das ist ein sehr, sehr ambitioniertes Ziel. Wie schätzt ihr das als Stadtwerke, Service Meerbusch Willich ein? Ist das ein Ziel, was ihr sozusagen auch mit ganz konkreten Aktivitäten jetzt verbunden habt in den nächsten Jahren, eurer aktuellen Strategie und wie reagiert ihr drauf?
Tafil Pufja
00:11:40
Definitiv. Wir werden in erneuerbare Energien weiter investieren, das aber mit Partnern, also in Stadtwerkekooperationen. So wie wir das bisher auch gemacht haben im Bereich Green Gecko oder gemeinsam mit Partnern in Windparks investiert haben. Lokal wird das immer sehr schwierig sein, zumindest bei uns in der Region, weil wir hier in Meerbusch Willich, Nähe zu Flughäfen haben immer auch eine Flächenkollision haben zwischen Gewerbegebiete, Wohnbebauung und Landwirtschaft und dann wird es immer schwierig sein, größere Flächen zur Verfügung zu stellen und am Ende wirklich beispielsweise eine Windenergie aktiv zu werden. Im Solarbereich könnte das durchaus möglich sein, aber weniger im Windenergiebereich. Deswegen sind wir eigentlich, tatsächlich so aufgestellt, dass wir sagen, wir investieren mit Partnern deutschlandweit in solche Projekte.
Heiner Lütjen
00:12:28
Also starke Investitionen in erneuerbare Energien höre ich da auf jeden Fall raus. Das Thema Klimaschutz und Klimaneutralität wird ja auch sehr stark jetzt nochmal im Koalitionsvertrag betont. Da spüren wir bei vielen Netzwerkpartnern auch sozusagen ein Stück weit auch Druck von der Kommune, von der Stadt diese Themen weiter zu fördern und in diese Themen reinzugehen. Auch da die Frage an dich Tafil, wie schätzt du das Thema in Meerbusch Willich ein? Ist dieses Thema Klimaneutralität, Dekarbonisierung auch im Wärmebereich ein großes Thema, was ihr jetzt fortfahren werdet?
Tafil Pufja
00:12:57
Absolut. Am Ende muss dieses Thema Dekarbonisierung, Nachhaltigkeitsstrategie und so weiter, definitiv zur DNA der Stadtwerke werden. Wir müssen unser Geschäftsmodell konsequent darauf anpassen und ich will das mal ein bisschen konkretisieren, was das alles bedeutet. Zum einen die Frage, wie gehen wir mit dem Thema Contracting um? Also bieten wir Wärmepumpen Contracting an? Gehen wir sogar in den Verkauf der Anlagen, um die Kundenbeziehungen weiter aufrechtzuerhalten. PV-Ausbau müssen wir weiter vorantreiben. Im B2C-Geschäft vor allem Elektromobilität also das Thema Wallboxen zu Hause, viel stärker etablieren und welche Produktreihen wir um diese Themen herum. Also das ist eine Herausforderung für uns und dann natürlich sehr lokal. Also wir werden als mittelständisches Stadtwerk kein deutschlandweiter Ansatz etablieren können, sondern sehr lokal und regional aktiv sein in diesen Themen. Aber darüber hinaus auch Fragestellungen, wie verbindet man sich in der Dekarbonisierungsstrategie mit der Kommune? Also in Quartierskonzepten, die wir heute schon umgesetzt haben, in der Vergangenheit sehr stark in der Kraftwärmekopplung unterwegs haben, Aber wie sehen da die Mechanismen der Zukunft aus? Wie sehen die Wärmenetze der Zukunft aus? Um dies weiter voranzutreiben. Ich glaube, da sind wir in einer großen Herausforderung oder stehen vor einer großen Herausforderung und auch einer Verpflichtung gegenüber unseren Gesellschaftern, aber auch Bürgerinnen und Bürger, die es umzusetzen.
Heiner Lütjen
00:14:17
Tobias hatte grad das Thema auch Wasserstoff Ready Fähigkeit sozusagen der zukünftigen Gaskraftwerke angesprochen. Tobias, ich weiß, du beschäftigst dich schon länger mit dem Thema Wasserstoff. Wir sind uns da alle einig und das zeigt ja auch der Koalitionsvertrag, dass grüner Wasserstoff der bedeutende Energieträger der Zukunft sein wird, es wird explizit kein Anwendungsfaktor oder Anwendungssektor für den Einsatz von Wasserstoff ausgeschlossen im aktuellen Vertrag. Wo siehst du denn prioritäre Anwendungen jetzt von Wasserstoff in Deutschland insbesondere in der Energiewirtschaft.
Dr. Tobias Brocke
00:14:51
Das zunächst einmal kein Anwendungsbereich ausgeschlossen wurde. Das haben wir aus unserer energiewirtschaftlichen Brille natürlich mit sehr großer Freude wahrgenommen, denn das ist etwas, das sie die letzten Monate auch in der Diskussion bestimmt hat. Man hat gesagt, na ja, weil wir auf mittelfristige Sicht nicht wirklich viel Wasserstoff, zumal keinen grünen zur Verfügung haben werden, müssen wir uns unbedingt auf industrielle Anwendungen und vielleicht noch den Schwerlastverkehr konzentrieren und für alles andere ist sowieso kein Wasserstoff da. Mit so einer Denkweise kann man natürlich wenig Zukunft gestalten und wir aus dem aus dem Blickwinkel eines Verteilnetzbetreibers, die eben Gasnetze und Stromnetze betreiben, haben ja dann zwei Blickwinkel. Einmal, das Stromnetz, das ja Teile dessen, was heute mit Gas gemacht wird, zum Beispiel Gasheizungen, kompensieren soll. Da ist dann halt die Frage, wie viel Strom können wir da überhaupt drauf tun? Was halten unsere Netze aus, wo sind die Puffer? Und auf der anderen Seite was machen wir mit unseren Gasnetzen, wenn die Gasnetze nicht grün werden. Dann müssen wir sie jetzt schon abschreiben. Dann schenken wir aber eine sehr, sehr werthaltige Infrastruktur weg. Das kann also nicht unser Anliegen sein, deswegen wenn man mal links und rechts guckt. Stellt man fest, dass jetzt international alle möglichen Akteure aus ihren Bereichen auf das Thema Wasserstoff gehen und das sich auf Mittelfristige Sicht eine internationale Wasserstoffwirtschaft etablieren wird. Wir werden wahrscheinlich sehen, dass wir überall auf der Welt Cluster haben, in denen mit erneuerbaren Energien Wasserstoff hergestellt wird und dieser Wasserstoff dann eben auch über internationale Handelswege, Tankschiffe, wie auch immer, transportiert werden wird und wenn wir da sind, auch wenn das ein paar Jahre mehr dauert, als man sich das jetzt vorstellt. Dann ist unsere Gasnetz-Infrastruktur doch ideal, um die Energiewende auch im Gebäudebestand sicherzustellen, wo wir nach wie vor 80 Prozent fossil befeuertes haben, wo wir , mit Sanierungsquoten zu tun haben, die wir trotz unfassbaren Mengen an Geld die für Sanierungsförderung bereit gestellt werden keine wesentlichen Fortschritte erzielen und diese Gebäude die kann man nicht alle mit Elektrowärmepumpen beschicken, das wird nicht funktionieren und insoweit ist das eine Option, für die die Politik zumindest, Offenheit zeigen muss und wo wir eben wollen, dass die Rahmenbedingungen, seien sie regulatorisch oder sonstige Rahmenbedingungen, ein reingehen in dieses Feld nicht verbauen, das ist das Wichtigste, was jetzt passieren muss, das die Rahmenbedingungen dafür nicht verbaut werden.
Heiner Lütjen
00:17:43
Danke. Vielleicht auch noch mal deine Perspektive zu dem Thema Wasserstoff. Ich weiß, ihr als Stadtwerke habt auch schon die ein oder andere Aktivität geplant oder auch schon umgesetzt. Auch nochmal deine Einschätzung zum Wasserstoffmarkt jetzt auch aus Stadtwerkesicht.
Tafil Pufja
00:17:56
Ich bin sehr nah beim Tobias Brocke, was dieses Thema angeht und ich glaube, wir brauchen eine Technologieoffenheit. Also, Ganz Deutschland mit Wärmepumpen auszustatten, kann nicht die Lösung sein. Deswegen sehe ich Wasserstoff definitiv in der Perspektive als einen weiteren Weg und auch als Diversifizierungsoption an und ich glaube, da sind Potenziale, die müssen gehoben werden, und zwar genauso wie Tobias das grade sagte, er baut sich ja weltweit grade eine Wasserstoff-Infrastruktur auf, wie lange das jetzt auch immer dauern wird. Sei mal dahingestellt, aber ich glaube, dass dieser Zug schon rollt. Um in dem Bild mal zu bleiben. Da müssen wir natürlich als Stadtwerk schauen, wo finden wir da unsere Rolle und ich denke, auch das ist etwas, genauso wie wir das im Bereich Wind, solar und erneuerbare Allgemein gemacht haben, mit Partnern versucht haben, solche Projekte umzusetzen. Also ich will nicht in Abrede stellen, dass Regionalversorger da anders agieren können als wir im mittelständischen Bereich, aber für das mittelständische Stadtwerk sind da Kooperationen glaube ich, der Schlüssel zum Erfolg und zur Umsetzung solcher Projekte und vielleicht auch mal in unmittelbarer Nähe des eigenen Versorgungsgebietes. Das kann ja dann auch schon mal sein.
Heiner Lütjen
00:19:01
Wenn wir den Schwenk noch mal machen vom Thema Wasserstoff zum Thema E-Mobilität und neuen Geschäftsfeldern. Tafil, Im Bereich E-Mobilität seid ihr als Stadtwerke auch intensiv unterwegs und mit dem Thema beschäftigst du dich auch schon länger. Da auch nochmal vielleicht ein Blick in den Koalitionsvertrag zu werfen, wir haben das Ziel bis 2030, 15 Millionen E-PKWs auf die Straße zu bringen und, über eine Million Ladepunkte zu installieren. Nochmal deinen Blick als Stadtwerke-Geschäft zu welcher Rolle schreibst du eigentlich den Stadtwerken zukünftig im Bereich E-Mobilität zu und, wie aussichtsreich oder ambitioniert siehst du dieses Ziel für den deutschen Markt?
Tafil Pufja
00:19:43
Also, bevor ich die Frage beantworte, möchte ich sagen, wir haben 2020 die eine Million nicht geschafft, aber ich bin zuversichtlich, dass wir diese fünfzehn Millionen 2030 schaffen, werden und zwar aus einem ganz einfachen Grund. Automobilindustrie hat ihre Investitionen eindeutig allokiert auf dem Thema der Elektromobilität. Deswegen glaube ich, werden die Fahrzeuge und Fahrzeugkonzepte in den nächsten acht Jahren bis 2030 kommen und auch mit einer deutlich verbesserten Technologie, als wir das in den letzten 5 Jahren gesehen haben. Da bin ich also sehr überzeugt von, Da, wo ich in der Verkehrswende vielleicht noch ein Potenzial sehe, wo wir nochmal stärker nach vorne arbeiten müssen, wo wir auch, nochmal Rahmenbedingungen haben müssen, die dieses Thema nach vorne bringen. Das ist der Aufbau der Ladeinfrastruktur. Insbesondere der örtlichen Ladeinfrastruktur, aber auch der Schnelllade-Infrastruktur, und zwar nicht deutschlandweit, sondern europaweit, aber ich bin auch zuversichtlich, dass das gelingt, also beispielsweise wir, als Energieversorger genauso der Energieversorger, die NEW, wo ich vorher schon tätig war, haben erkannt, dass die Elektromobilität, für uns eigentlich mehr Segen ist als Fluch. Wir haben eine starke Kundenbeziehung. Wir bieten den Kunden wirklich die Möglichkeiten, was gute Produkte angeht und deswegen überlegen wir tatsächlich sogar bei uns in der Region, ob wir in etwas wie ein Schnellladepark investieren, weil ich überzeugt davon bin, dass die Elektromobilität kommen wird. Auch wenn es im Moment so ist, dass die Kunden oder Kundinnen und Kunden, wenn man mal in seinem eigenen Bekanntenkreis und im Freundeskreis mal sich umhört, dass dort noch nicht die Überzeugung der Elektromobilität angekommen ist. Aber ich bin überzeugt, dass die E-Mobilität sich durchsetzen wird.
Heiner Lütjen
00:21:19
Klares Statement in Richtung E-Mobilität. Tobias sieht das bei dir ähnlich aus, die Perspektive auf die auf den Stadtwerkemarkt?
Dr. Tobias Brocke
00:21:29
Also in Bezug auf den die Zunahme der Elektromobilität in jedem Fall, egal ob sie irgendwann ob wir irgendwann alle komplett elektrisch fahren oder ob's vielleicht dann doch irgendwann, zwei Systeme gibts das weiß man noch nicht, aber Elektromobilität wird gerade in den nächsten Jahren ein zentrales Thema sein, was auch Stadtwerke an so einem Scheideweg führt, weil klar, Ladeinfrastruktur und all diese Themen, das ist das Große, das hat der Tafil Pufja schon gerade richtig ausgeführt, wie das ist. Im Klein des Stadtwerks geht es aber auch darum, dass wir jetzt in den nächsten Jahren unzählige Fälle haben werden, wo Eigenheimbesitzerinnen und Besitzer und andere auf die Idee kommen, sich eine Wallbox in die Garage zu setzen oder auf den Parkplatz oder ein Wohnungsunternehmen baut mehrere solcher Dinge. Und da gerade im Eigenheimbereich ist das ja immer auch gekoppelt an die Kundenbeziehung zum jeweiligen Haus, das vielleicht eine Typische Doppelhaushälfte, 4.000 Kilowattstunden, Stromabnahme im Jahr. Wäre jetzt alleine schon mit so einem Elektro-Hybrid, werden das 2.000 Kilowattstunden mehr pro Jahr. Oder 4000 weniger, denn bei 2000 Kilowattstunden mehr mache ich mir natürlich als Kunde Gedanken darüber, was Strom eigentlich kostet. Ich wache also auf und beschäftige mich mit meinem Stromvertrag mit meiner Energieversorgung im Allgemeinen. Also habe ich hier als Stadtwerk eine riesengroße Chance, meine Kundenbeziehung zu festigen. Ich habe aber auch natürlich die Gefahr, wenn ich's nicht gut mache, Kunden zu verlieren. Also das ist eine ganz spannende Angelegenheit.
Tafil Pufja
00:23:12
Der Aspekt vom Tobias Brocke war an der Stelle vollkommen richtig. Und wir stellen heute schon fest, auch in einem Bereich, also Bauträgergeschäft, Wohnungswirtschaft, die Nachfrage nach der E-Mobilität, aber gleichzeitig darüber hinaus, also die Kombination aus Wallbox, aus PV aus Wärmesystem oder Heizungssystem und diese Kombination und am liebsten alles aus einer Hand und da müssen wir rein, glaube ich, als Energieversorger, weil sonst übernimmt die Rolle jemand anders und damit ist auch der Kunde weg.
Heiner Lütjen
00:23:12
Eine ganze ähnliche Richtung, die ihr da beide einschlagt, wie ihr den Markt bewertet.
Dr. Tobias Brocke
00:23:45
Damit wären wir schon wieder beim Thema Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen und was unsere Stadtwerke tun dürfen und können und was nicht. Die Notwendigkeit, diese Grauzone neu umzudefinieren für einen fairen Wettbewerb, der auch Stadtwerken ein Überleben als Daseinsvorsorge, Dienstleister vor Ort ermöglicht.
Heiner Lütjen
00:24:11
Es wäre fast schon ein gutes Schlusswort Tobias, wir sind noch nicht ganz am Ende. Von daher hatte ich tatsächlich noch eine Frage an den an den Tafil. Wir haben jetzt viel über neue Geschäftsfelder gesprochen über E-Mobilität, über Wasserstoffthemen, über PV, Themen siehst du weitere sag ich mal Anknüpfungspunkte aus Stadtwerkesicht, die aus dem Koalitionsvertrag jetzt hervorgegangen sind, die ihr zukünftig angehen wollt vielleicht auch in Richtung Smart City in Richtung Klimaneutralität, wo es Themen gibt, die ihr vielleicht jetzt in den nächsten Jahren ganz konsequent umsetzen möchtet.
Tafil Pufja
00:24:36
Ja, wir werden, ich sage mal, als Rückschluss aus dem Koalitionsthemen heraus natürlich einen Schulterschluss zur Kommune haben, der immer enger wird, also enger als man das in der Vergangenheit gesehen hat. Weil hier kommen auf die Kommunen große Herausforderungen zu, die die alleine gar nicht lösen können. Die brauchen also uns als Infrastrukturdienstleister für diese Themen und da glaube ich, wird auch das Thema das so allgemein hier als Digitalisierung bezeichnet wird, dass dann immer natürlich in konkrete Maßnahmen mündet, in glaube ich ein ganz wichtiger Aspekt sein, wie wir auch diese Ziele erreichen können.
Heiner Lütjen
00:25:10
Ein weiteres Thema, was ja im Koalitionsvertrag noch behandelt wurde, war das Thema Mieterstrom. Mieterstrom ist ein Thema, was in den letzten Jahren vom Teil von Stadtwerken schon umgesetzt wurde, aber auch mit vielen rechtlichen regulatorischen Hemmnissen noch verbunden war. Jetzt hat laut Minister Habeck das Thema hohe Priorität, wo man das ganze Thema noch mal intensiver fördern möchte. Ist das auch ein Thema, was ihr bei den Stadtwerken Meerbusch Willich seht?
Tafil Pufja
00:25:30
Ja, also wir haben auch schon in der Vergangenheit Mieterstrommodelle gemacht. Ich muss ehrlicherweise zugeben, ich mache die nicht gerne, und zwar relativ einfach. Warum? Die sind einfach extrem kompliziert. Wenn wir nicht anfangen, solche Mieterstrommodelle zu vereinfachen, vielleicht über einen Fördermechanismus, aber sicherlich nochmal über den rechtlichen Rahmen, wie die Ausgestaltung eines Mieterstrommodells aussehen kann, dann bin ich ein ganz großer Freund der Mieterstrommodelle. Im Moment muss ich sagen, mache ich sie nicht gerne, weil sie enorm hohen Aufwand in den Prozessen und den Abläufen unseres Unternehmens erzeugen.
Heiner Lütjen
00:26:01
Tobias, Schätzt du das ähnlich ein, das Thema Metastrom?
Dr. Tobias Brocke
00:26:04
Ja, definitiv. Da geht's viel weniger um Förderung als um eine rechte Sicherheit oder vernünftige rechtliche Rahmenbedingungen, mit einer Laufzeitensicherheit, wenn man sich auf so ein Projekt einlässt für einen Stadtwerk. Und nicht die Möglichkeit, dass sich einzelne da kurzfristig nach ein paar Monaten rauskündigen. Also man muss, das muss auch ein Investment Case sein, dass man über mehrere Jahre durchrechnen kann, sonst bringt das alles nichts und da kann man auch die Vorteile für beide Seiten glaube ich entsprechend festziehen. Das ist machbar. Tafil du wolltest das ergänzen?
Tafil Pufja
00:26:40
Ja ich glaube, dass es noch mal ein wichtiger Aspekt, wenn wir die Ziele, die formuliert sind, erreichen wollen, brauchen wir auch mehr Fotovoltaik Zubau und der geht halt im privaten Umfeld auf Dächern von Wohnungsbaugesellschaften, also in sogenannten Mieterstrommodellen und ich glaube, da steckt noch mal eine Chance, wirklich die Gigawatt-Zahlen, die man sich vorgegeben hat, also die die Leistungszahlen, die man erreichen möchte, dass man die dann auch erreicht.
Heiner Lütjen
00:27:11
Mit Blick auf den Koalitionsvertrag allgemein, wenn ihr nochmal das ganze Revue passieren lasst was dort als Ziele formuliert sind was ist eure Sicht der Stadtwerke, Service Meerbusch Willich vielleicht die größte Herausforderung. Was ist aber auch die größte Chance und im Anschluss vielleicht auch dich nochmal an dich die Frage, Tobias, wie schätzt du das allgemein für die Energiewirtschaft beziehungsweise für die Netzwerkpartner ein, wie sich sozusagen dort die größten Herausforderungen und Chancen entwickeln.
Tafil Pufja
00:27:34
Also ich sehe die größte Herausforderung tatsächlich in der Wärmewende. Das ist auch die, die man eigentlich in den letzten Jahren ja nicht wirklich forciert angegangen ist. Und das ist eine große Herausforderung, hier aktiv zu werden, weil Tobias Brocke sagte das eben in einem Satz, Geld steht ja zur Verfügung. Investitionen sind ja auch da auf Förderungen. Hier ist es ja vor allem die Herausforderungen, wie setzen wir die Wärmewende in Verbindung mit Effizienzsteigerung um? Das heißt, hier sind wir dann angewiesen aufs Handwerk. Das ist natürlich etwas in einer Zeit, wo wir über Fachkräftemangel sprechen, natürlich eine enorm hohe Herausforderung. Aber die Chance, die ich sehe, ist für uns, die will ich ja auch direkt benennen als Stadtwerk vor Ort, dass wir es schaffen für die Kunden hier die richtigen Produkte zu gestalten, dass wir wirklich auch der Ankerpunkt für den Kunden sind, der all diese Themen die uns ein Stück weiter zu Klimaneutralität bringen, auch umsetzen kann und auch verlässlicher Partner für die Kunden sind und ich glaube, da ist eine Chance für uns da.
Tobias Brocke
00:28:37
Ja, das kann ich auch nur zustimmend ergänzen in der Tat, die Energiewende bringt uns die Herausforderung, dass wir den Bereich Strom mit Wärme, mit Verkehr irgendwie verheiraten müssen, weil gerade im Strom große Vorteile geschaffen werden im Bereich erneuerbare Energien, um man die, dieses Schlagwort Sektorenkopplung übertragen will auf den Verkehrsbereich, auf den auf den Wärmebereich. Das bedeutet aber auch die Herausforderung, dass unsere Stromnetze, vor allen Dingen unsere Stromverteilnetze, ein nie dagewesener Umbau erfahren werden, weil sie werden ganz anders genutzt werden und ganz anders frequentiert werden als in der Vergangenheit. Sie sind nicht dafür ausgerichtet, die müssen dafür erst mal ertüchtigt werden. Die müssen intelligent gemacht werden. Dafür braucht es richtige regulatorische Rahmenbedingungen, Investitionsanreize und auch einfach Handwerkskapazitäten und alles, was dazu gehört, dann kann das gelingen. Und für die Kommune oder für das Stadtwerk ist das natürlich die Chance. Als dezentraler Daseinsvorsorge, Dienstleister sich zu etablieren, vier näher an die an die Trägergemeinde zu rücken, als es in vielen Städten bisher der Fall ist. Als Infrastrukturdienstleister sich einen Namen zu machen, viel näher an die Wohnungswirtschaft ranzukommen, eben der Energiekümmerer zu werden. Also das ist eine Riesenchance. Mal gucken, wie es gelingt die Städte und Gemeinden, erstmal in ihren Verwaltungsstrukturen nicht darauf ausgerichtet sind. Zu ertüchtigen und zu ermutigen, diesen Weg mit den Versorgern einzuschlagen.
Heiner Lütjen
00:30:17
Zusammenfassend gesagt sehr, sehr viele Herausforderungen in unterschiedlichen Sparten von Erzeugung und Netzen, wie du gerade sagtest, Tobias, auch das Thema Wärme wird sicherlich ein großes Thema sein. Auf der anderen Seite auch die Chancen, die sich durch den vertrauten, regionalen Anbieter dann vor Ort auch ergeben. Wie es so häufig das Stadtwerk dann vor Ort ist. Von daher kann ich euch beiden nur sagen, vielen, vielen Dank, dass ihr euch heute die Zeit genommen habt, heute mit mir durch den Koalitionsvertrag zu gehen und die wichtigsten Themen auch nochmal für unsere Hörerinnen und Hörer aufzugreifen und, Ich freue mich, dass wir dort heute im Austausch waren, und bedanke mich ganz herzlich.