Energiedosis. Der Praxispodcast für Energieversorger.

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#23: Beschaffung und Vertrieb in der aktuellen Energiepreiskrise – Stefan Strommenger & Michael Ramczykowski, NEW

01.07.2022 35 min

Zusammenfassung & Show Notes

Wie wirkt sich die aktuelle Situation des Energiemarkts auf Beschaffung und Vertrieb aus? Darüber sprechen wir in dieser Folge mit Stefan Strommenger und Michael Ramczykowski von der NEW.

Die letzten Monate waren sehr turbulent und haben die Energiebranche nachhaltig beeinflusst. Gestiegene Rohstoffpreise, die aktuellen Preisentwicklungen, das Gesetz für faire Verbraucherverträge und die Änderungen im EnWG sind nur einige Aspekte, mit denen sich Energieversorger aktuell auseinandersetzen müssen. Die NEW spricht mit uns über die Herausforderungen in Beschaffung und Vertrieb, über das notwendige Zusammenspiel, marktgerechte Beschaffungspreise, neue Geschäftsfelder, dynamische Tarife und die zukünftigen Preisentwicklungen. Stefan Strommenger und Michael Ramczykowski verraten uns aus beiden Blickwinkeln, wie sie mit der Situation umgegangen sind, was sie aus der Zeit gelernt haben und wie sie sich zukünftig ausrichten möchten.

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Transkript

Intro: Michael Ramczykowski
00:00:00
Und wir haben wirklich in der Zeit sehr, sehr kurzfristig und auch sehr flexibel agiert, grad in hochvolatisen Phasen haben wir wirklich täglich Risikomanagement betrieben und gemeinsam mit Geschäftsführung, Vertrieb und Einkauf abgestimmt, wie positionieren wir uns, wie justieren wir unsere erforderlichen Risikoaufschläge und wirklich nur von Tag zu Tag gedacht.
Intro: Stefan Strommenger
00:00:29
Selbst wenn es so eine ruppige Zeit ist, dann tatsächlich Mut zu beweisen, obwohl es grad so turbulent ist. Wir haben an der Stelle auch gesehen, wie wir unheimlich viel Motivation draus schöpfen können. Das war zwar unheimlich kräftezehrend, aber wir hatten auch wahnsinnige Chancen, die sich dadurch ergeben haben. Music.
Dr. Heiner Lütjen
00:01:13
Herzlich willkommen zu einer neuen Podcastfolge der Netzwerkpartner. Mein Name ist Heiner Lütjen und heute diskutiere ich mit zwei spannenden Gästen der NEW über die herausfordernde Situation in der Beschaffung und im Vertrieb von Energieversorgern. Dazu werden wir heute unter anderem über die zukünftige Preisentwicklung, das Zusammenspiel von Vertrieb und Beschaffung, neue Geschäftsfelder für Stadtwerke, das Thema Eigenerzeugung, dynamische Tarife, als auch Kooperation oder auch notwendige Kompetenzen im Vertrieb und in der Beschaffung sprechen. Vor diesem Hintergrund habe ich zwei Energiemarktexperten der NEW eingeladen. Zum einen habe ich bei mir den Leiter Beschaffung und Handel, Michael Ramczykowski. Michael ist gelernter Diplom-Kaufmann und er hat seit 2014 die Position als Leiter Beschaffung und Handel inne, wo er sich insbesondere mit dem Handel an den Großhandelsmärkten beschäftigt. Darüber hinaus habe ich heute auch Stefan Strommenger bei mir. Stefan ist seit 15 Jahren in der Energiewirtschaft unterwegs, war vier Jahre bei den Stadtwerken Solingen, acht Jahre bei der RheinEnergie und seit 2019 jetzt Leiter Marktportfoliomanagement bei der NEW Energie und damit verantwortlich für das gesamte Produktmanagement, insbesondere im Bereich Commodity. Herzlich willkommen.Fangen wir zunächst mal mit dem aktuellen Status quo im Vertrieb an, insbesondere bei dir im Bereich Stefan. Was waren aus deiner Sicht die größten Herausforderungen jetzt in den letzten 12 Monaten? Wie seid ihr durch die Zeit gekommen und wie setzt ihr eigentlich Vertrieb bei der NEW aktuell um?
Stefan Strommenger
00:02:52
Bei dem Titel dieser Einladung konnten wir ja schon damit rechnen, dass diesbezüglich eine Frage kommt. Von daher habe ich nochmal ein bisschen Revue passieren lassen, wie war denn eigentlich so das letzte Jahr. Und im Grunde genommen kann man nur zusammenfassen, dass waren verdammt wilde Monate. Ich denke mal, das letzte Dreivierteljahr, das war besonders prägend und haben wir, auch alle die aktuell in der Energiewirtschaft tätig sind, so noch nicht erlebt, noch nicht erleben können. Auf der einen Seite ging das Ganze los mit einer Energiekrise, wo wir an der Stelle sehr, sehr große Beschaffungskosten zu stemmen hatten. Diese mussten wir natürlich auch an die Endkunden weitergeben. Das ganze ging dann irgendwie damit einher, beziehungsweise wurde dadurch gesteigert, dass es dann verschiedenste Händlerinsolvenzen beziehungsweise Lieferstops, Bilanzkreisschließungen gab, die dann natürlich auch in ein Jahresendgeschäft reinfielen. Also ich erinnere mich, ich glaube, der 21. Dezember, da haben wir fast alle gedacht, wir könnten mehr oder weniger in die Weihnachtstage gehen. Nee, da kam nochmal die Überraschung, dass Gas.de die Belieferung eingestellt hat. Was natürlich auch für uns riesen Chancen gibt, aber an der Stelle ist das natürlich so, ein Hyperlativ jagte irgendwie das nächste. Und dann sind wir auch direkt bei der nächsten Steigerung des Ganzen, dass sich Märkte eigentlich kaum beruhigt haben und dann Ende Februar noch dieser furchtbare Krieg in der Ukraine losging. Also dementsprechend wurde es nicht ruhiger, ganz im Gegenteil. Wenn ich so das letzte dreiviertel Jahr Revue passieren lasse, bin ich wahnsinnig froh, dass wir uns so früh getraut haben eine Tarifsplittung der Grundversorgungstarife vorzunehmen. Wir waren relativ zeitig damit unterwegs, sodass wir uns bereits im Oktober zu diesem Schritt durchgerungen haben. Aber dadurch, wir kommen ja gleich noch mehr zu den Handelspreisen, dass wir so eine Preisvolutivität hatten, haben wir in wahnsinnig engen Zyklen unsere Produkte neu kalkulieren müssen. Eigentlich war schon die Kalkulation einmal täglich, in gewissen Phasen fast schon zu lang. Also das waren Kalkulationszyklen, die haben uns auch extremst gefordert. Wir haben unheimlich viele Kundenreaktionen gehabt. Natürlich kommt dann auch alles zusammen. Die Jahresendrally, da haben wir eh viele viele Kundenkontakte, aber mit diesen Hiobsbotschaften, diese Verunsicherung, die alle Kunden an der Stelle natürlich beschäftigt hat, sind bei uns alle Kanäle völlig untergegangen, sodass an der Stelle auch wir schauen mussten, dass wir irgendwie in Richtung Kundenservice technisch wieder unsere Performance erreichen. Was natürlich den Vertrieb auch maßgeblich dadurch beeinträchtigt. Dann kam zu dem Ganzen noch, spielerisch nebenbei, die verbraucherfreundlichen Verträge und das ENWG, was auch mit einem großen Maßnahmenkatalog parallel dazu umgesetzt werden musste. Also von daher für mich Resümees ist erstmal, dass ich verdammt stolz bin auf die Leistung der gesamten Vertriebsgesellschaft und auch der IT und Kommunikation, wo wir unfassbar eng und gut zusammengearbeitet haben. Wie läuft's jetzt aktuell - Wie eben schon gesagt, wir haben immer versucht den Vertrieb, wenn's nur irgendwie ging, aufrechtzuerhalten. Wir haben um Weihnachten herum, sowie zu Beginn des Krieges, teilweise Kanäle abgeschaltet und die Portfolien verschlankt, sodass wir das Ganze auch tatsächlich untertäglich bewerkstelligen konnten. Jetzt momentan ist es so, dass der Kanalmix wieder mehr oder weniger ausgeprägt ist. Wir sind, was unseren Service angeht, seit einigen Wochen wieder auf einem grünen Zweig und die Beschaffungspreise sind konstanter geworden. Dementsprechend können wir jetzt ausprobieren was die Portfolien angeht und eigentlich wieder in gewohnter Manier auftreten, so dass wir hier auf allen Portalen, Kanälen und Co auch gleichzeitig wieder agieren können. Nur jetzt kommt das Nächste, jetzt kommt ein Notfallplan für eine etwaige Gasmangellage, den wir auch sehr, sehr ernst nehmen, so dass wir hiervon nicht überrascht würden und uns frühzeitig damit schon beschäftigt. Das ist natürlich auch etwas, was uns nochmal sehr, sehr intensiv aktuell beschäftigt.
Dr. Heiner Lütjen
00:07:35
Du hast gerade das Thema Beschaffungspreise angesprochen. Wenn man sich heute den Markt Stadtwerkebereich anschaut im Energieversorgungsbereich, dann wird die Beschaffung ja immer mehr zum Erfolgsfaktor, auch in der zukünftigen Ausrichtung von Unternehmen. Daher auch die Frage an dich Michael, gerichtet, was sind aus deiner Sicht gerade aktuell die größten Herausforderungen im Beschaffungs- und Handelsbereich und was sind vielleicht auch eure lessons learnt jetzt aus den letzten zwölf Monaten, die ihr als NEW mitgenommen habt?
Michael Ramczykowski
00:08:04
Aktuell ist sicherlich die größte Herausforderung überhaupt handlungsfähig zu bleiben. Wie Stefan gerade schon erwähnte, haben wir bereits seit Mitte '21 stark steigende Preise an allen Rohstoffmärkten gesehen. Speziell die Preise für die Commodity Strom und Gas haben sich innerhalb kürzester Zeit wirklich vervielfacht. Zudem kommt, dass der Markt halt deutlich an Volatilität zugelegt hat. Wir haben teilweise untertägige Preisbewegung von vierzig, fünfzig Euron die Megawattstunde, im Gas und im Strom sogar nochmal mehr gesehen. Und das sind Preisbewegungen, da hätte man vorher mehrere Jahre für gebraucht. An einem Tag geht's da rauf und runter. Das ist schon Wahnsinn. Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass da dementsprechend auch die Beschaffungsrisiken um ein Vielfaches höher sind als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig bedeuten diese massiven Preisveränderungen aber auch ein Stresstest für die Kreditlinien aller Lieferanten und es ist oftmals gar nicht so einfach, den passenden Handelspartner zu finden, die bereit sind, trotz dieser angespannten Situation noch zu fairen und marktgerechten Preisen zu handeln. Wir stehen also kontinuierlich in dem Spannungsfeld zwischen der notwendigen Absicherung unserer Beschaffungsrisiken, der Vertriebsposition und gleichzeitig der sinnvollen Auslastung und Steuerung der Kreditlinien unserer Handelspartner. Erschwerend hinzu kommt, dass die Liquidität und die Verfügbarkeit in den Energiemärkten stark zurückgegangen ist und viele Produkte und insbesondere Strukturen schwer oder nur mit deutlichen Aufpreisen gehandelt werden können. Lessons Learn ist, wir haben da tatsächlich einen sehr, sehr interaktiven Lernprozess mitmachen müssen, uns auch an die Situation anpassen können und sind tatsächlich was unser Portfolio angeht wesentlich risikoaffiner geworden und versucht auch eher kleinteiliger am Markt zu beschaffen, um eben die Risiken, die da sind, möglichst sinnvoll und möglichst zeitnah zu eliminieren und zu minimieren.
Dr. Heiner Lütjen
00:10:07
Wenn man sich jetzt mal mittelfristig/langfristig so die Preisentwicklung anschaut, die du auch grad angesprochen hast, was sind da so deine Erwartungen jetzt? Sowohl kurzfristig, als auch mittellangfristig in den nächsten Monaten, Jahren und was kommen da für Herausforderungen auf euch zu? Was ist da deine Erwartungshaltung?
Michael Ramczykowski
00:10:25
Also aktuell muss man klar sagen, dass wir jetzt nach dieser hoch volatilen Phase, die wirklich bis Anfang, Mitte März angehalten hat in doch eine etwas leicht ruhigere Phase übergegangen sind. Das heißt jetzt nicht, dass Ruhe eingekehrt ist und dass wir uns etwa in der Seitwärtsbewegung befinden, aber diese hoch volatilen Preissprünge, wie wir sie zuvor noch gesehen haben, die sind erstmal raus. Nichtsdestotrotz muss man schon festhalten, dass die Preise, in jetzt kleineren Schritten, aber doch kontinuierlich weiter ansteigen. Und interessant ist es vor allem, dass jetzt nicht mehr ausschließlich die naheliegenden Produkte sind, wie beispielsweise der kommende Winter mit Gas, der natürlich speziell zu Kriegsbeginn und Anfang des Jahres stark angestiegen ist,mittlerweile beobachten wir tatsächlich auch, dass insbesondere die hinteren Jahre überproportional an Wert zugelegt haben und auch weiter zulegen und das deutet so ein bisschen darauf hin, dass der Markt jetzt nicht an eine kurzfristige Beendung des Krieges oder der Energiekrise glaubt und auch zukünftig der Wettbewerb im Strom und insbesondere Gas aufgrund der Nachfrageverschiebung weg von dem russischen Pipeline gebundenen Gas hin zum internationalen Wettbewerb, insbesondere mit asiatischen Nachfragen, auch um die freien LNG-Mengen ansteigen wird. Man muss schon sagen, selbst wenn der Krieg jetzt irgendwann enden würde, werden diese Sanktionen und die Abkehr von den russischen Energielieferungen nachhaltig sein und auch bestehen bleiben, sodass nicht davon auszugehen ist, dass wir preislich wieder auf das Vorkriegsniveau zurückkehren werden.
Dr. Heiner Lütjen
00:12:01
Wenn man mal überlegt aus diesem Panikmodus vielleicht in den nächsten Monaten irgendwann rauszukommen, indem sich der Energiemarkt ja gerade befindet - Stefan, vielleicht auch die Frage an dich, wie muss der Vertrieb dann zukünftig aufgestellt sein? Was sind aus deiner Sicht sozusagen Erfolgsfaktoren, die den Vertrieb der Zukunft ausmachen?
Stefan Strommenger
00:12:22
Also zum einen bin ich sehr, sehr froh, dass wir sehr, sehr spontan reagieren mussten in verschiedensten Situationen, ich bei uns im Haus aber keinen Panikmodus festgestellt habe. Das war in der Situation Gold wert und im Nachgang mit ein bisschen Abstand betrachtet noch viel wichtiger. In den Situation, zu denen wir agieren mussten, haben wir auf der einen Seite gelernt, wie wichtig es ist, in kurzer Taktung die relevanten Leute mit an einem Tisch zu holen, sodass wir hier, ohne weitere Fragen mitnehmen zu müssen, mit einer Klarheit aus einer Runde rausgehen. Gleichzeitig war's auch so, dass eine gewisse Eitelkeit auch beiseite geschoben werden musste. Also ich denke jetzt beispielsweise, Michael, an unsere Bereiche. Wir haben teilweise auch ein Stück weit Lehrgeld bezahlen müssen, weil in dem Moment, wo wir mit nicht derart volatilen Preisen am Markt unterwegs sind, sind gewisse Timelags, beispielsweise zwischen Vertriebszeitpunkt und Beschaffungszeitpunkt, die tun gar nicht weh, die fallen gar nicht auf. Und in dem Moment, wo die Preise so volatil sind, waren wir natürlich dann auch dazu angehalten oder haben uns dazu genötigt gesehen, dringend unsere Prozesse noch auf Herz und Nieren zu prüfen. Dadurch sind Bereiche auch noch eher zusammengewachsen, beziehungsweise das Verständnis füreinander ist auch noch viel, viel ausgeprägter. Also von daher ist das auch etwas, was wir für die Zukunft für uns mitnehmen, dass die Bereiche offen miteinander umgehen, dass man die Prozesse der anderen kennt. Was passiert, wenn ich A tue - Was passiert dann in der weiteren Prozesskette? Und für uns ist wichtig, dass wir für die Zukunft auch immer weiter uns dazu disziplinieren, dass Handlungsspielräume und Kompetenzen, auch klar sind, so dass auch an der Stelle vernünftig reagiert und agiert werden kann. Meine Zusammenfassung ist: Es gab Gott sei Dank keinen richtigen Panikmodus und zu dem darf's auch nie werden, weil dann passieren Fehler und dann merken wir einfach bei dem Faktor Kilowattstunde dort hinter kann jeder kleinste Fehler unfassbar kaufmännisch ärgerlich werden. Dementsprechend gilt es in diesem Modus dann auch nicht mehr zu verfallen.
Dr. Heiner Lütjen
00:14:47
Das ist vielleicht auch nochmal eine gute Überleitung in Richtung Beschaffung. Du hast gerade das gute Zusammenspiel von vertrieblichen Aktivitäten und der Beschaffung angesprochen, vielleicht auch mal aus deiner Perspektive, Michael: Was hat sich jetzt in den letzten zwölf Monaten auch in der internen Zusammenarbeit mit dem Betrieb verändert? Was wird sich wahrscheinlich zukünftig auch noch mehr verändern?
Michael Ramczykowski
00:15:06
Ja, man muss schon sagen, wir haben die Gelegenheit genutzt oder auch nutzen müssen. Wir haben da am Anfang auch, wenn man ganz ehrlich ist, ein bisschen Leergeld bezahlt. Prozesse, die nicht wirklich zu 100 Prozent sauber gewesen sind, die haben früher aber bei so Weitwestbewegung oder leichten Aufwärtsbewegungen nie zu einem wahrnehmbaren wirtschaftlichen Effekt geführt und da muss man sich plötzlich neu aufstellen, weil die Prozessrisiken, die zwar immer schon da waren, jetzt auf einmal bei den Volatilitäten und Marktbewegungen signifikante Auswirkungen hatten und um das zu vermeiden haben wir da wirklich in vielen Terminen eng zusammengesessen und nochmal alles von links auf rechts gekrempelt. Also nicht alles, aber schon den ein oder anderen Prozess und das hat tatsächlich auch zusammengeschweißt. Wir haben sehr kurze Wege zur Geschäftsführung ohnehin schon immer gehabt. Die sind nochmal kürzer gewesen. Wir sind als Team zusammengerückt: Handel, Produktmanagement, Vertrieb. Haben intensive Workshops, neue Prozesse, wir haben Timelacks zwischen vertrieblichen Prozessen, Beschaffungsaktivitäten minimiert. Und früher war's so, da haben wir eine Info gekriegt, wenn ein Großkunde abgeschlossen hat und heute kriegen wir quasi Intraday schon mitgeteilt, wenn auch keine SLP-Mengen ins Portfolio reinkommen. Wir sind wesentlich näher dran und haben uns da auch für die Zukunft wesentlich effizienter an der Stelle aufstellen können.
Dr. Heiner Lütjen
00:16:40
Wenn wir jetzt nochmal auf die inhaltliche Ausrichtung der zukünftigen Beschaffungen auf der vertrieblichen Aktivitäten bei der NEW mal näher reinschauen, dann wird sicherlich das Thema Eigenerzeugung auch eine zukünftig größere Rolle spielen. Ich denke da beispielsweise an Direktvermarktung und PPAs, um sicherzustellen, einmal sicher das Ganze neue Geschäftsfeld zu betrachten, auf der anderen Seite aber auch das Portfolio zu optimieren und Flexibilitäten zu schaffen. Da mal die Frage an dich, Michael: Wie schätzt du das Thema Eigenerzeugung ein? Was sind dort eure Aktivitäten aktuell schon und werden die sich auch noch verstärken in den nächsten Jahren?
Michael Ramczykowski
00:17:19
Ja, also das definitiv. Wir haben schon im Sommer letzten Jahres gesehen, dass die Nachfrage und damit aber gleichzeitig auch die Preise für PPAs, das muss man auch dazu sagen, deutlich angestiegen sind. Die stehen den aktuellen Marktbewegungen tatsächlich an der Stelle auch nicht wirklich nach. Kunden werden in ihren Lieferketten mehr und mehr von ihren Auftraggebern aufgefordert das Thema Nachhaltigkeit umzusetzen, es muss auch bei uns im Konzern ein großes Thema. Sodass wir alle uns allein aus dem Grund auch schon ohne Kundeninteresse mit PPAs auseinandersetzen. Tendenzen nun auch energiewirtschaftlich eine größere Unabhängigkeit von Gasen, Kohle zu erreichen, verändern natürlich die Produktlandschaft der Stromerzeugung. Seit Beginn des Krieges beobachten wir das Ganze nochmal intensiver, also es ist nochmal ein deutlicher Anstieg des Interesses nach PPAs und dementsprechend beschäftigen wir uns auch intensiv mit dem Thema in den Bereichen Energie, Einkauf und Produktmanagement, Vertrieb. Zur Flexibilisierung muss ich das Ganze ein bisschen einschränken, da tragen PPAs meines Erachtens nicht zwingend bei, sondern man muss auch den Aspekt sehen, dass aufgrund der nicht Planbarkeit der Erzeugung aus Wind und Sonne teilweise noch erhöhter Anforderungen auf einen zukommen. Die Herausforderung ist tatsächlich, dass so zu nutzen, dass man die Portfolien Effekte an der Stelle wirklich effizient nutzen kann.
Dr. Heiner Lütjen
00:18:48
Welche Rolle wird aus deiner Sicht, Michael, das Thema Speicher einnehmen in der Zukunft für das Thema Flexibilität?
Michael Ramczykowski
00:18:55
Also das Speicher-Thema ist sicherlich aktuell ein hochinteressantes Thema. Bisher war's ja so, dass Speicherbetreiber in erster Linie immer ihre wirtschaftlichen Interessen verfolgt haben. Primäres Ziel war's dabei, Gas möglichst günstig im Sommer einzuspeichern und im Winter auf höherem Preisniveaus wieder auszuspeichern. So konnten dann die relativ gleichmäßigen Pipeline-Lieferungen strukturiert werden und das Gas wurde dem Markt im Sommer quasi zum Zeitpunkt entnommen, wo es nicht benötigt wurde und im Winter wieder entsprechend zugefügt. Idealerweise dann an den kältesten Tagen, wo der Bedarf am größten ist und mutmaßlich auch der Preis am höchsten war. Das wird sich künftig durch zwei entscheidende Faktoren ändern. Erstens, die konstanten Pipeline-Lieferungen, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen, werden signifikant abnehmen und durch preisgetriebene LNG-Energielieferungen ersetzt. Und zweitens ist es so, dass zum 25. März diesen Jahres seitens der Bundesregierung eine Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes eingeführt wurde, dass Fühlstandsvorgaben beinhaltet. Das heißt, die Flexibilität eines Erdgasspeichers wird erstmal abnehmen, da Speicherbetreiber nun verpflichtet sind bestimmte Speicherfüllstände beispielsweise zum 1. Oktober, 1. Dezember, aber auch zum 1. Februar vorzuhalten. Ursache hierfür ist sicherlich einerseits, dass wir im vergangenen Winter '21 den niedrigsten Speicherfüllstand der vergangenen 15 Jahre vorzuweisen hatten. Gleichzeitig aber eine Situation vorfinden, in der Wert der Speichermengen für den kommenden Winter bei der derzeitig eingespannten Liefersituation von immenser Bedeutung sein wird. Folgewirkungen der Einführung dieser Füllstandsvorgaben ist gleichzeitig auch, dass es zu Situationen kommen kann und auch wird, in denen Speicherbetreiber entgegen ihrer wirtschaftlichen Interessen zum Einspeichern verpflichtet sind, um eben jene Vorgaben zu erfüllen. Das wiederum wird natürlich vom Markt eingepreist und führt dazu, dass der Sommer-Wintersbrett über weite Strecken in diesem Jahr anders bepreist wurde als das üblich ist. Das heißt, der Sommer '23 ist trotz der niedrigen temperaturbedingten Nachfrage lange Zeit deutlich höherpreisiger gewesen als der Winter '23. Das ist eigentlich völlig irrational und verschärft die Situation natürlich zusätzlich, weil dann der wirtschaftliche Anreiz einen Speicher zu betreiben, möglicherweise über weite Strecken nicht gegeben ist und es spannend sein wird, wie sich das entwickelt und die resultierenden Marktmechanismen zu beobachten sind. Generell muss man natürlich sagen, dass grade diese hohen Preise, wo der Volatilitäten den Wert von Flexibilitäten und Speichern doch deutlich nach oben getrieben haben und massiv erhöht haben. Gleichzeitig ist aber der Umfang der Flexibilität, meines Erachtens, aufgrund dieser Füllstandsvorgaben, eher gesunken.
Dr. Heiner Lütjen
00:21:43
Das Thema Speicher, auch wenn wir uns mal weiterdenken Richtung Energiemanagement, wird ja auch von der vertrieblichen Seite sicherlich zukünftig eine größere Rolle spielen. Stefan, wenn du da den aktuellen Wettbewerb dir mal anschaust, dann passiert da ja relativ viel gerade. Vielleicht nicht ganz, ganz konkret kurzfristig gerade, aber zumindest mittelfristig, langfristig ist ja viel im Markt unterwegs, mit Tesla, mit Tipper und Oktopus Energy, 1,5 Grad sind der neue Player auf den Markt gekommen, die Sicherlich auch das Geschäftsmodell von Stadtwerken angreifen werden. Wie schätzt du den Wettbewerb dort ein? Vielleicht mittel und langfristig, aber auch kurzfristig mal betrachtet?
Stefan Strommenger
00:22:23
Also die Wettbewerber, die du gerade exemplarisch nennst, sind natürlich Wettbewerber, die wir mit Spannung und auch gerne beobachten. Ich bin der festen Überzeugung, das sind die Wettbewerber, die auch tatsächlich mit ganz, ganz neuen Modellen in den Markt kommen. Wenn ich mir Tipper, Octopus Energy und Co. anschaue, was das Thema dynamische Tarife angeht, gehe ich davon aus, dass grundsätzlich die Zukunft auf jeden Fall digital sein wird, noch digitaler als sie es heute schon ist. Und von daher glaube ich werden derartige Modelle und Geschäftsmodelle zukünftig eine immer größere Rolle spielen, weil sich dadurch auch ganz andere Möglichkeiten überhaupt erst ergeben. Das Ganze dann in Kombination mit digitalen Möglichkeiten, digitale Affinität von Endkunden und intelligenten Messsystemen, die mit Sicherheit eine ganz, ganz wichtige und spannende Basis darstellen, für derlei Ansätze. Dementsprechend glaube ich, dass aus dieser Mischung heraus, das auf jeden Fall ein relevantes Geschäftsmodell für die Zukunft sein wird. Ich glaube auch, dadurch kann auch eine gewisse Ära von neuen Produkten ins Leben gerufen werden. Weil, wenn wir als Energiewirtschaftler uns nochmal vor Augen halten wie lange wir uns jetzt schon mit dem Thema Smart Metering beschäftigen, mit was für Problemen wir uns diesbezüglich dann auch jeweils konfrontiert sahen und über dynamische Tarife beispielsweise, dann habe ich für den Kunden einen nachhaltigen Use Case. Dann hat er dauerhaft was von seinem intelligenten Messsystem und es endet nicht bei einer einmaligen Optimierung seines Haushalts, seiner technischen Einrichtung, sondern das Ganze dann natürlich größer gedacht über Energiemanagementsysteme, wo ich dann ebenfalls noch mal die Chance habe, verschiedenste Technologien und Anwendungsbereiche miteinander kombinieren zu können. Dann habe ich natürlich über den so einen dynamischen Tarif, um bei dem Beispiel zu bleiben, eine Möglichkeit das Ganze zu komplettieren abzurunden und dementsprechend ist das natürlich ein ein Modell, was Stadtwerke der unterschiedlichsten Größe mit Sicherheit nicht aus den Augen verlieren dürfen und sollten. Wenn ich jetzt aktuell, du hast jetzt gerade nach Kurz-,Mittel- und Langfristig gefragt, meine Antwort war jetzt grade eher Mittelfristiger Natur, vor allem, wenn wir uns jetzt die aktuelle Energiemarktsituation anschauen mit den Wettbewerbern. Wir kommen gerade aus einer Zeit, wo sich viele Mitbewerber komplett aus dem Angebotsmarkt zurückgenommen haben. Dann ist es so, dass die preisliche Situation für den Endkunden natürlich eine jetzt schon absolut ungewisse ist. Wenn dann noch von einer etwaigen Gasmangellage in der Presse berichtet wird, erfährt der Kunde auch Verunsicherung, der sich bis gestern noch relativ safe gefühlt hat, der mit einem Laufzeitprodukt unterwegs war. Also dementsprechend glaube ich, dieses ganze Thema Sicherheit und Sicherheitsbedürfnis unserer Kunden angeht haben wir dort eine, ja nicht Erwartungshaltung, aber ein Charakterzug, den wir auf jeden Fall mit bedienen müssen und das ist etwas, was über die dynamischen Tarife aktuell nicht mit ausgeprägt wird. Also der Kunde muss schon eine gewisse Affinität haben, sich darauf einzulassen. Man kann vielleicht sagen, auch schon fast eine Affinität zu haben, ein bisschen zu zocken, in Anführungszeichen. Diese Kunden mag es jetzt auch in der aktuellen Marktlage geben, aber ich glaube, dass es für derlei Anbieter jetzt momentan relativ schwer ist, da kommen Markteinflüsse, die das Ganze relativ torpediert haben. Aber vom Grundprinzip sehe ich derlei digitale Geschäftsmodelle auch über die Handels- und Angebotskomplitierung, wie du sie gerade eben von 1,5 Grad dargestellt hast, dass ist dann eine Komplitierung eines Angebotsportfolios von EVUs. Und grundsätzlich sehe ich uns als NEW dort bereits auch sehr stabil aufgestellt. Wir befinden uns seit langem auf einem sehr, sehr digital ausgeprägten Weg und von daher sind ganz, ganz viele Basisbausteine dafür bereits gelegt und vorhanden und dementsprechend ist das auch eine Richtung, die wir mit Sicherheit nicht vernachlässigen werden.
Dr. Heiner Lütjen
00:26:43
Diese Unternehmen sind ja alle mit massiver Finanzkraft ausgestattet. Mit großen Investoren, die dort investieren um einfach auch mal über längeren Zeitraum vielleicht mal nicht profitabel zu arbeiten. Das ist natürlich eher weniger eine Option für Stadtwerke, deswegen ist die Frage, wie kann sich eigentlich ein Stadtwerk oder Energieversorger gegenüber diesen neuen Branchen, mit branchenfremden Playern dann überhaupt am Markt etablieren. Wo siehst du, Stefan, die Stärken auch, die so einen Energieversorger wie die NEW einbringen kann, um am Markt langfristig auch dagegen zu halten?
Stefan Strommenger
00:27:15
Also grundsätzlich glaube ich, muss ich für meine Antwort die Märkte ein Stück weit aufteilen in bundesweite Aktivitäten, wo wir sicherlich sehr, sehr erfolgreich unterwegs sind, aber wo unsere Marke nicht eine ganz so große Strahlkraft hat wie im Stammgebiet, wie im Homeland. Wir als NEW selber haben den großen Vorteil, dass wir uns, es da die verschiedensten Ansätze seiner Zeit gab, wir haben uns für eine Dachmarkenstrategie entschieden, so dass wir beispielsweise in der Region auch über ÖPNV und Bäder in der Gesamtkombination unheimlich präsent sind und dementsprechend ist es mit Sicherheit ein großer, großer Vertrauensvorschuss, den wir durch unseren starken Auftritt dem Kunden entgegenbringen. Also von daher glaube ich, wenn ein Kunde neue Wege mitgeht, dann haben wir mit Sicherheit hier einen gewissen Vertrauensvorsprung, den wir hier benutzen können. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, wir reden ja jetzt gerade über die verschiedensten Geschäftsmodelle, ich habe jetzt hierbei vor allen Dingen die Commodity-Ansätze im Fokus, weil wir mittlerweile die Themen vertrieblich separiert haben. Sicherlich arbeitet das alles zusammen, aber wir haben hier mit Sicherheit bei neuen Ansätzen dem unbekannten Wettbewerber gegenüber dann auch gewisse Vorteile, sodass ein Kunde mit uns diese Ansätze dann vielleicht eher mitgeht. Auf der anderen Seite weiß der Kunde aber auch, uns gibt's auch morgen noch. Das klingt jetzt sehr, sehr selbstbewusst, aber wir, du hast eben die Finanzkraft angesprochen, wir sind ein sehr, sehr finanzkräftiges Unternehmen. Wir haben auch Anteilseigner, die uns den Rücken an der Stelle stärken und uns auch an der Stelle zugestehen, dass wir auch in neue Felder reingehen und dementsprechend ebenfalls in diesen Geschäftsfeldern Fuß fassen können und dementsprechend halt auch Sachen ausprobieren können.
Dr. Heiner Lütjen
00:29:13
Wenn wir jetzt mal einen Blick in die Zukunft werfen und wir sind schon relativ am Ende unseres Gespräches. Vielleicht können wir das mal aufsplitten, auch Richtung Beschaffung der Zukunft und Richtung Vertrieb der Zukunft. Vielleicht fangen wir mit dir an, Michael, was sind so deine Handlungsempfehlungen? Wir haben ja sehr viele Zuhörerinnen und Zuhörer aus dem Energiekontext von Energieversorgern. Was wären deine Handlungsempfehlungen jetzt auch in Richtung der weiteren Stadtwerke, Netzwerkpartner die uns hier zuhören?
Michael Ramczykowski
00:29:45
Ich mache es ganz kurz und knapp diesmal: Also klar Risikomanagement, Vorgaben in Bezug auf offene Position und Bindefristen. Das ist ein Punkt, den halt für sehr wichtig halten. Wir haben gesehen, dass das Prinzip Hoffnung leider nicht weitergeholfen hat und wir haben gesehen, die Preise sind immer weiter explodiert und wer da auf die falsche Karte gesetzt hat, hat sich vielleicht den ein oder anderen Finger verbrannt. Wir sind da tatsächlich sehr gut durch die Krise gekommen, indem wir wirklich sehr rigide bei einer roten Ampel oder bei einer Verletzung von Risikovorgaben direkt agiert haben. Gerade in Zeiten extremer Unsicherheiten wirklich Vermeidung von großen offenen Positionen und den Handel auch gerne mal kleinteiliger durchführen.
Dr. Heiner Lütjen
00:30:38
In deine Richtung nochmal Stefan, was sind deine Handlungsempfehlungen an andere Energieversorger an der Stelle? Was sollte man in der Zukunft im Vertrieb möglichst tun? Welche Kompetenzen, damit noch angeschlossen, braucht es dann auch zukünftig für den Vertrieb?
Stefan Strommenger
00:30:44
Also, ich denke jetzt vor allen Dingen bei der Beantwortung der Frage an die Krise, aus der wir grade kommen, beziehungsweise in der wir uns auch befinden. Wie eben schon dargestellt sind wir, glaube ich, mit einigen Entscheidungswegen sehr, sehr gut gefahren. Also von daher die kurzen Abstimmungswege, sodass an der Stelle sehr, sehr kurz und knackig klare Entscheidungen vorangetrieben werden. Dass ist das, was uns jetzt in der Vergangenheit unser Handeln ermöglicht hat und uns auch in Situationen gerettet hat, in Anführungszeichen. Aber auch dann an der Stelle notfalls die Reißleine gemeinsam ziehen zu können. Also was zum Beispiel die Kurz- und Vertriebsstopps und Co angeht. Das ist nur möglich gewesen durch ganz, ganz kurze, enge Abstimmungen. Das ist etwas, was ich mir für die Zukunft auch weiterhin wünschen würde. Wo ich, Gott sei Dank, auch das Feedback spüre bei uns im Haus, dass es genauso weitergehen soll. Auf der anderen Seite dann aber auch selbst wenn es so eine ruppige Zeit ist, dann tatsächlich Mut zu beweisen, obwohl es grad so turbulent ist. Wir haben an der Stelle auch gesehen, dass wir unheimlich viel Motivation draus schöpfen können. Das war zwar unheimlich kräftezehrend, aber wir hatten auch wahnsinnige Chancen, die sich dadurch ergeben haben. Also wenn ich alleine an die Jahresendralley denke, wo erst Stromio und dann Gas.de noch obendrauf kam, dann tat das erstmal unglaublich weh, weil es unglaublich kräftezehrend war. Eine neue Tarifsplitzung voranzutreiben, alle die vielen Bereiche, die man für so eine Aktion braucht dann auch mit mitnehmen zu können, aber gleichzeitig haben wir hier die Möglichkeit, tatsächlich Kunden binden zu können in so einer Situation und Kunden zurückzugewinnen, die eigentlich schon lange weg waren. Und von daher tatsächlich auch die Chancen gerne nutzen zu wollen. Also das war mit Sicherheit für uns nochmal ein großer Motivationsschub. Was wir uns immer wieder mit auf die Fahne schreiben: Wir dürfen den Kunden nicht aus dem Blick verlieren. Und dass, obwohl wir in einem Modus sind, wo es darum geht das Gesamtwerk zu schützen, also dieses Thema Kundenfokus darauf keinesfalls aus dem Blick zu verlieren. Du hast gerade eben nach Kompetenzen gefragt- wir brauchen Kolleginnen und Kollegen, die Bock auf Energiewirtschaft haben, die Bock dadrauf haben derlei Themen voranzutreiben, auch aus angestammten Produktbereichen rauszudenken. Neue Felder gerne angehen zu wollen und dabei ständig den Kunden nicht aus dem Blick zu verlieren. Was vielleicht teilweise auch, bei manchen Kolleginnen und Kollegen ein Reizwort darstellen mag, ist das Thema der Agilität, so dass wir auch nie mehr in diese Rolle verfallen, Themen erst komplett auszugestalten und sie dann am Markt zu testen, um somit hier ganz, ganz schnell mit in den Markt gehen zu können und vor allen Dingen Time to Market beweisen zu können.
Michael Ramczykowski
00:33:53
Ich würde nochmal ein Ausrufezeichen hinter die kurzen Vertriebswege machen. Wir haben wirklich in der Zeit sehr, sehr kurzfristig und auch sehr flexibel agiert. Gerade in den hochvolatilen Phasen haben wir wirklich täglich Risikomanagement betrieben und gemeinsam mit Geschäftsführung, Vertrieb, Einkauf abgestimmt: Wie positionieren wir uns im Markt, eie justieren wir unsere erforderlichen Risikoaufschläge und haben wirklich nur von Tag zu Tag gedacht.
Dr. Heiner Lütjen
00:34:19
Vielen Dank euch beiden. An dieser Stelle bleibt mir nur zu sagen, alles Gute natürlich euch beiden und natürlich auch der NEW auf dem weiteren Weg. Es sind viele, viele Herausforderungen, die ihr skizziert habt, aber wie ich finde, auch sehr spannende Einblicke in mögliche Strategien um damit umzugehen. Von daher bleibt mir auf der Seite nur zu sagen: Danke für eure Zeit, für eure Aufmerksamkeit heute, dass ihr uns heute zur Verfügung gestanden habt für den Austausch und wünsche euch natürlich auch persönlich für eure Zukunft alles Gute. Vielen Dank.
Outro: Dr. Heiner Lütjen
00:34:57
Das war der Podcast der Netzwerkpartner. Wenn ihr mit uns diskutieren wollt, dann schreibt mir oder diskutiert mit uns gerne auf LinkedIn oder Xing. Music