#51: Tiefbau in der Stadtwerkelandschaft – Thomas Endres, Stadtwerke Neuwied
25.01.2024 32 min
Zusammenfassung & Show Notes
Mit Thomas Endres sprechen wir über die aktuellen Herausforderungen bei Tiefbauleistungen in der Stadtwerkelandschaft und welche Lösung die Stadtwerke Neuwied für sich gefunden haben.
Hochkonjunktur im Tiefbau – was für die Baubranche gut ist, stellt Stadtwerke vor Herausforderungen. Weniger Bewerber auf Ausschreibungen, weniger Kapazitäten und damit längere Projektlaufzeiten. Im schlimmsten Fall bedeutet das für einen Hausanschluss Wartezeiten von bis zu 3 Monaten. Um dem entgegenzuwirken, haben sich die Stadtwerke Neuwied für ein Kooperationsmodell mit den Servicebetrieben Neuwied als Tiefbaugesellschaft entschieden. Bis zu 200 Maßnahmen pro Jahr werden so gemeinsam abgewickelt.
Thomas Endres erzählt, warum sie sich für dieses Modell entschieden haben, wie die Koordination funktioniert und welche Chancen sich für die Stadtwerke Neuwied ergeben haben.
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Transkript
: Wir waren dann auch bei der Unterhaltungsaufwendung für gewisse Leistungen nicht mehr so, wie wir uns das über die Jahre vorher alles erarbeitet haben.
Wenn man sowas aufbaut und von vornherein als Teamleistung betrachtet und sagt, das ist ein gemeinsamer Weg, den wir dort gehen wollen, weil irgendwo sind wir ja hier in der Hafenstraße 90 und dem Standort hier beim Stadtwerken Neuwied, auch wenn da dann zwei unterschiedliche Firmen sind, aber doch Kollegen. Das kann dann nur halt eben noch von der Führungsposition so sein, dass man das unabhängig, ob das ein Mitarbeiter der Servicebetriebe oder der Stadtwerke ist, entsprechend dann auch immer wieder in den Gesprächen hervorhebt und zum Teil auch vorlebt und dass beide Firmen, das ist auch immer wieder ganz wichtig, davon profitieren. Sonst ist das nicht von langer Dauer und dass man natürlich dann auch sich diese einzelnen Faktoren genau anguckt und man dann auch gegebenenfalls bei gewissen Sachen nachsteuert.
Also die Anfänge für diese Tiefbauleistungen, da haben wir das im Grunde genommen noch alles relativ, klar abgerechnet, indem man das ganz einfach auf M und Z, also auf Material und Zeitaufwand gebucht haben und wir sind heute dann schon in der Lage, dass wir sagen, das machen wir über Leistungspositionen. Aber dass wir dann zu dem Punkt Leistungsposition gekommen sind, das hat auch damit zu tun gehabt, dass man dann die Rüstzeiten und die Arbeitsvorbereitung und das alles verkürzt, verbessert und vereinfacht hat, sodass ein ganz anderes Leistungsniveau sich eingestellt hat im Bereich Tiefbau. Dieses Unternehmerdenken und diese wirtschaftliche Betrachtung das muss man dann als Vorgesetzter auch immer wieder abklopfen, auch immer wieder einfordern.
Aber das geht nicht, indem ich das von vorne rein sag: "Ab heute machen wir das so und so.", sondern das muss ein Prozess sein, wo man die Mitarbeiter hinführt, weil nun mal die Tätigkeit jetzt nicht irgendwo in der Fabrikhalle erstellt wird, sondern draußen in der Örtlichkeit. Die Örtlichkeiten ändern sich und damit halt eben auch die die Einflussfaktoren. Und der Mitarbeiter, der im Grunde genommen diese Leistung erbringt, nachher auch mit der entscheidende Faktor ist, in welchem Zeitabstand, oder in welchem zeitlichen Rahmen wir dort tätig sind.
Also das Thema Personalführung spielt auch eine große Rolle, wie ich da raus höre? Also es ist Kooperation von Mensch zu Mensch, dass das auch immer ein Faktor ist, der da wichtig ist. Und wir haben schon über Herausforderungen gesprochen. Ich erinnere mich an das Thema Wettbewerb. Wenn ihr die Ausschreibung ausführt, dass es nicht immer gegeben ist, dass ein großer Wettbewerb da ist oder auch das Thema Ressourcen. Was sind denn für dich noch weitere Herausforderungen oder für euch jetzt als Stadtwerk in Bezug auf Tiefbauprojekte und wie seid ihr damit schon umgegangen vielleicht oder was habt ihr gemeistert oder woran arbeitet ihr gerade?
Ja ich hatte ja am Anfang davon gesprochen, dass zwei Tiefbauunternehmen, die für uns dort tätig waren, all die Jahre, dann irgendwann den Betrieb eingestellt haben. Da sind wir immer wieder in der Weiterentwicklung und sind mit Tiefbauunternehmen im Gespräch, dass wir dann wieder solche langfristigen Kooperationen, sodass für beide Seiten eine hohe Planungssicherheit dann stattfinden kann, aufzubauen. Das ist leider so, dass in der Vergangenheit bei uns sehr viele Unternehmen gegründet worden sind, aber dann nach einer gewissen Zeit halt auch wieder den Betrieb eingestellt haben. Und im Moment kann man noch nicht so komplett absehen, dass da eine gewisse Kontinuität sich bildet. Also da sind wir immer noch im Prozess und sobald man irgendwo hier nochmal durch eine beschränkte Ausschreibung oder öffentliche Ausschreibung ein neues Unternehmen vorstellig wird,
ist es meistens, wenn man dann festgestellt hat, ja der könnte gegebenenfalls auch unseren Anforderungen entsprechen, dass dann ganz schnell der Kontakt hergestellt wird, ob er über diese eine besondere Maßnahme verfügt und Interesse dann auch besteht langfristig mit uns zusammen zu arbeiten.
Ja, der Fokus auf Planungssicherheit oder Kooperationen einzugehen, die im Idealfall auch von langer Dauer sind, auch wenn es schwierig ist abzusehen und zu wissen, vorherzusehen, was in der Zukunft sein wird. Wenn wir abschließend, den Blick doch in die Zukunft wagen, kannst du uns einen Ausblick geben, wie du die Zusammenarbeit mit den städtischen Betrieben im Bereich Tiefbau weiter gestalten möchtest oder insgesamt das Thema Tiefbau im Stadtwerk?
Ja, weil ich denke, wir sind auf einem ganz guten Weg, würde ich das, was wir erreicht haben, gerne so weiterführen. Sicherlich irgendwann den Bereich Kleinsparmaßnahmen ein Stück weit verlassen wollen und dann, wenn es dann möglich ist, auch größere Maßnahmen mit den Kollegen dort durchzuführen. Ich hatte eben angesprochen, es kommt sicherlich auch für uns jetzt durch die Energiewende auch andere Aufgaben auf uns zu. Wenn ich mir überlege, bis vor zwei Jahren, da hatten wir hier noch eine eine Anschlussrate bei Gashausanschlüssen von über fünfzig Prozent, da sind wir jetzt weit weit von entfernt. Aber da gilt es ja dann auch im Grunde genommen diese Spartenergebnisse, die wir im Gas bis dato immer erzählt haben, die werden ja über die Zeit jetzt irgendwann sich verändern, das hat eben dann für andere Dienstleistungen oder mit anderen Dienstleistungen das zu kompensieren. Und da sind spannende Themen, die wir hier betrachten, also vom reinen Energielieferanten, bis hin vielleicht zum Energieerzeuger wird sich alles zeigen, was die Zukunft dann auch mit sich bringt.
Ja, das wird sich alles zeigen und hast du jetzt in Reflexion dessen, was wir besprochen haben, was du aus deiner Erfahrung so mitnimmst, noch drei Tipps oder Botschaften, die du abschließend anderen Energieversorgern mitgeben kannst, die ihre Tiefbauprojekte optimieren oder effizienter gestalten möchten.
Also ich kann nur ermutigen dazu, dass man diesen Schritt, wenn man die Möglichkeit hat, den wir hier gegangen sind, dann auch selbst zu machen, weil das wird jeder nachvollziehen können, wenn man's selbst mitsteuern kann, wenn man selbst halt eben aktiv werden kann, dann ist man auch flexibel genug, um diese Herausforderungen, die die Zukunft uns dort aufstellen wird, dann auch selbst zu bewältigen. Und wenn man dann überlegt, mit Kollegen gesprochen hat, einen anderen Person zu nehmen, die dann sagen, also wir haben da Wartezeiten für den Hausanschluss von über einem Jahr oder wir waren nicht in der Lage, einen Rohrbruch binnen einer Woche abzuwickeln, weil wir keinen Tiefbau dort bekommen haben. Ja, das macht einen schon bedenklich. Das kann nicht die Zukunft sein. Egal wie die Herausforderungen sind, das war auch zu seiner Zeit so, als wir die Idee geboren hatten, da waren die meisten Kollegen erst mal, oh Gott, oh Gott, was hat er dann jetzt vor? Das sollen wir auch noch mitmachen und wie soll das funktionieren? Es gab da sehr viele Bedenken. Da kann man nur ermutigen, dass man gemeinsam die Sache angeht und so wie man sich das jetzt vorstellt, so ein bisschen Leitspruch von mir, so schlimm wie man sich vorstellt so wird es nie kommen. Das Leben und besonders das Berufsleben spielt dann meistens doch ein bisschen anders ab.
Wenn man eine Situation hat, wie wir sie hatten, dass man Leistungen nicht so erbringen konnte durch den Wegfall dieser zwei Firmen, muss man aktiv werden. Und dann muss man auch die Möglichkeit dort frühzeitig sehen und dann auch so bewältigen.
Ja das habt ihr gemacht. Ihr habt den mutigen Schritt gewagt, seid aktiv geworden und habt euch da jetzt was aufgebaut, wo ihr heute in der Lage seid auch die Herausforderungen und die Aufgaben, die die Gegenwart bringt zu bewältigen und ich höre raus, dass ihr da auch für die Zukunft gut aufgestellt seid oder es dir nicht bange wird, wenn du an die Zukunft denkst. Ja, Thomas, ich danke dir ganz herzlich für das Gespräch heute und deine Einblicke zum Thema Tiefbau. [Gerne.] Und ja, danke euch auch da draußen, liebe Hörerinnen und Hörer fürs Zuhören. Wir freuen uns, wenn ihr auch in diesem Jahr weiter rein hört und der Podcast wertvolle Impulse und Praxiseinblicke aus der Welt der Energieversorger für euch bereithält. Wenn ihr uns die Netzwerkpartner auch mal persönlich kennenlernen wollt, wir sind im Februar wieder mit einem eigenen Stand auf der E-World in Essen vertreten, also kommt gerne vorbei, besucht uns da am Stand in Halle 4 auf der E-World vom 20. bis 22. Februar. Das war's für heute mit Energiedosis. Tschüss und bis zum nächsten Mal.
Music.
Friedrich Stratmann
00:24:03
Thomas Endres
00:24:53
Friedrich Stratmann
00:26:12
Thomas Endres
00:26:49
Friedrich Stratmann
00:28:08
Thomas Endres
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Friedrich Stratmann
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