Energiedosis

Die Netzwerkpartner

52: Organisation der Energiewende – Daniel Schürmann, EWV Energie- und Wasser-Versorgung

08.02.2024 41 min

Zusammenfassung & Show Notes

Die Energiewende hat viele Facetten. Neben der Entwicklung von Strategien und dem Einsatz neuer Technologien spielt die effiziente Organisation im Unternehmen eine wichtige Rolle. Daniel Schürmann gewährt uns einen Blick in die Organisation der EWV Energie- und Wasser-Versorgung.

Die Energiewende ist eine komplexe Herausforderung, die verschiedene Unternehmensbereiche von der Stromerzeugung über die Netze bis hin zur Kundenbetreuung betrifft. Eine effiziente Organisation ist daher unerlässlich, um die Energiewende erfolgreich voranzutreiben. Die EWV hat sich entschieden alle betreffenden Aufgaben zu bündeln und die Abteilung „Energiewende“ gegründet. So werden Know-how und Ressourcen effizient gebündelt und alle Aufgaben rund um Wind, PV und Wärme zentral verantwortet.  

Daniel Schürmann erklärt, warum sich die EWV neu aufgestellt hat, welche Vorteile eine zentrale Organisation bietet, welche neuen Stellen im Zuge der Energiewende geschaffen wurden und wie die EWV die Energiewende so meistern will. 

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Transkript

Intro: Daniel Schürmann
00:00:00
Wir haben uns auch klar als Ziel gesetzt, dass wir die Dinge, die wir machen, die wollen wir sehr gut machen, die wollen wir können, da wollen wir wirklich Experten drin sein. Aber diese Themen auch für uns herauszufinden und nicht eben auf die ganz vielen Themen, die rund um Energiewende an uns herangetragen werden, mitzunehmen, das ist eine Heraus-forderung. Musik.
Intro: Simon Hannah
00:00:25
Willkommen bei "Energiedosis", dem Praxispodcast für Energieversorger. Hier verraten euch spannende Macherinnen und Macher, wie sie die Energiewelt von heute und morgen ganz konkret gestalten. Unsere Gäste teilen ganz offen und ehrlich ihre Praxiserfahrung, berichten über Erfolge, aber auch Herausforderungen und wie sie diese in Chancen umwandeln. Schön, dass du heute mit dabei bist. Musik.
Hannah Simon
00:00:54
Hallo, ich heiße euch ganz herzlich willkommen zu einer neu-en Folge von Energiedosis, dem Praxispodcast der Netzwerkpartner. Ich bin Hannah Simon und möchte heute mit meinem Gast über das Thema Energiewende und deren Organisation im Unternehmen philosophieren und diskutieren. Die Ener-giewende ist ja wahrscheinlich DAS bestimmte Thema für unsere Branche aktuell und auch in den nächsten Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten. Und wir spre-chen hier im Podcast immer wieder darüber, wie sehen eigentlich Strategien hinsichtlich Geschäftsmodellen und Technologien aus. Und gleichzeitig stellt sich aber natürlich auch die Frage, wie läuft es eigentlich hinter der Theke ab? Wie stelle ich mein Unternehmen eigentlich so auf, dass es das Thema Energiewende vom Know-how und von den Ressourcen her wirklich sinnvoll bearbeiten kann? Und genau deswegen habe ich heute Daniel Schürmann eingeladen. Er ist für die EWV tätig. Und was er da genau macht und wie das Thema Energiewende dort im Unternehmen bei der EWV umgesetzt wird, das wollen wir jetzt beleuch-ten. Und ich sage: "Ganz herzlich willkommen, Daniel. Schön, dass du heute mit dabei bist."
Daniel Schürmann
00:02:04
Ja, vielen lieben Dank für die Einladung.
Hannah Simon
00:02:06
Ja, wir beginnen wie immer mit einer kurzen Vorstellung. Ich habe gerade schon verraten, wo du herkommst und wie du heißt, aber erzähl uns doch noch ein bisschen mehr über dich, deinen Werdegang und deine Aufgabe bei der EWV.
Daniel Schürmann
00:02:20
Ja, sehr gerne. Also, wie du schon gesagt hast, Daniel Schürmann ist mein Name. Meine aktuelle Bezeichnung bei der EWV ist tatsäch-lich "Abteilungsleiter Energiewende". Wie bin ich da hingekommen oder wie ist mein Werdegang? Ja, der hat erstmal gar nicht so viel mit Energiewende zu tun, denn ich bin ursprünglich ausgebildeter Bankkaufmann und nach dem Studi-um dann bei einem Stadtwerk gelandet. Nach einer ersten Tätigkeit im Unter-nehmenscontrolling bin ich dann 2019 Abteilungsleiter für das Beteilungsma-nagment und das Beteilungscontrolling bei der EWV geworden. Und hier bin ich dann das erste Mal mit Energiewende im weitesten Sinne in Kontakt gekommen, denn gewisse Tochterunternehmen, die im Beteilungsmanag-ment bei der EWV verantwortet und auch controlled werden, sind Unternehmen gewesen, die wiederum in erneuerbare Energienprojekte investiert haben, aber auch Tochterunternehmen, die Windparks und auch große Freiflächen-PV-Anlagen betreiben, beziehungsweise als Asset in Tochtergesellschaften eingelegt sind. Und ja, seit dem 01.01.2023 bin ich dann Abteilungsleiter Energiewende gewor-den bei uns im Haus.
Hannah Simon
00:03:46
Dankeschön für die Einordnung. Da will ich auch gleich mit dir inhaltlich rein. Und dann lass uns aber doch vorher noch mal kurz über die EWV sprechen. Der eine oder andere kennt sie sicherlich, mindestens die Versorger in Nordrhein-Westfalen. Aber wir haben ja Zuhörerinnen und Zuhörer aus ganz Deutschland. Von daher kannst du uns da noch so eine kleine geogra-fische und Kennzahlenverordnung geben, was so hinter der EWV steckt?
Daniel Schürmann
00:04:09
Also die EWV hat tatsächlich ihren Hauptsitz in Stolberg im Rheinland. Wer Stolberg nicht so richtig einordnen kann, wir befinden uns in der Städteregion Aachen. Und Stolberg ist ja, und auch die EWV ist tat-sächlich beim Hochwasser als Flutopfer sehr hart getroffen worden, was auch dazu führt, dass wir zum großen Teil noch immer nicht in unser Gebäude zurück einziehen konnten, sondern sehr, sehr viel im Homeoffice arbeiten. Genau die EWV in Stolberg in der Städteregion Aachen, wir sind hier Grundversorger in 22 Kommunen, versorgen unsere Kunden klassisch wie ein Stadtwerk oder viele Stadtwerke, die das über viele Jahre gemacht haben, mit Strom und Gas. Natür-lich gab es auch immer oder gibt es auch kleine verschiedene weitere Ge-schäftsfelder. Aber im Wesentlichen versorgen wir 160.000 Kunden mit Strom, Gas, Wasser und Wärme. Und insgesamt haben wir ca. 245 Mitarbeiter.
Hannah Simon
00:05:16
Super, danke schön für die Einordnung hierzu. Ja, dann lass uns mal direkt reinsteigen. Du hast eben gesagt, du bist Anfang 2023 in der Position. Das war ja auch die Zeit, in der ihr das Team dann auch originär aufgebaut habt. Jetzt ist natürlich die spannende Frage, ja, Abteilung Ener-giewende. Wie ist es dazu gekommen, dass unternehmensrechts-strategisch gese-hen diese Entscheidung getroffen wurde, dazu einen kompletten Bereich aufzu-bauen, der sich nur damit beschäftigt?
Daniel Schürmann
00:05:45
Genau dafür müssen wir, um das nachvollziehen zu können, vielleicht auch ein wenig in die Vergangenheit schauen. Innerhalb der EWV sind, wie ich anfänglich schon gesagt habe, verschiedene Themen, die man dem Bereich der Energiewende zuordnen konnte, schon seit vielen Jahren umgesetzt worden: Windprojekte, PV-Projekte, aber auch dezentrale Werbeversorgung in Neubaugebieten, aber auch der Verkauf von PV-Anlagen an Privatkunden, Wärme-pumpen. All diese Themen werden ja auch immer noch bei der EWV für Kunden be-reitgestellt. Allerdings sind all diese Themen nicht zentral im Unternehmen an einer Stelle aufgehangen gewesen, sondern in verschiedenen Teams oder Ab-teilungen verantwortet gewesen. Also die erste Aussage dazu ist erst mal, dass also all diese Themen nicht zentral in einer Abteilung zusammengefasst gewesen sind.
Hannah Simon
00:06:49
Gab es für euch weitere Auslöser? Also wenn ich jetzt mal so ein bisschen in die Welt schaue, sowohl in Europa als auch in Deutschland selber, gab es ja auch einige politische Rahmenbedingungen, die sich geändert haben. Stichwort Krieg, Stichwort Energiekrise auch im eigenen Land. Waren das auch Aspekte, die euch quasi beeinflusst haben dann in der Entscheidungs-findung?
Daniel Schürmann
00:07:17
Genau, also neben diesen internen Themen hat natürlich das Umfeld einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidung gehabt. Wir sind ein regionaler Energievorsorger und beschäftigen uns natürlich mit den Inte-ressen unserer Kunden hier bei uns in der Region. Das Thema Energiewende, Autarkie, aber auch Versorgung unserer Kunden losgelöst von der klassischen Strom- und Gaslieferung hat in den letzten Jahren, wie vermutlich überall in Deutschland, stark zugenommen. Die Rückfragen sind stark gestiegen. Und ent-sprechend waren wir im Unternehmen aber weder ressourcenseitig, noch budget-seitig in dem Bereich. Wir waren vertreten, aber wir waren nicht in dieser Deutlichkeit vertreten, wie es gewünscht wurde oder wie es auch von unseren Kunden nachgefragt wurde. Und ich glaube, es war dann wirklich an der Zeit und es war auch, glaube ich, nur noch der finale, letzte Anstoß, ist die politische Kehrtwende gewe-sen, noch mehr auf Versorgung durch erneuerbare Energien in diesem Land zu setzen, sich loszulösen von Abhängigkeiten mit dem Ausland und, dazu beige-tragen oder ganz deutlich, vermutlich auch der letzte Anstoß ist natürlich der Ukraine-Krieg gewesen, wo dann auch bei uns im Unternehmen klar und deut-lich geworden ist, dass wahrscheinlich das Geschäftsmodell des Kaufs und Ver-kaufs von Gas nicht mehr ganz zukunftsfähig ist.
Hannah Simon
00:08:56
Jetzt ist die Entscheidung gefallen: Also ihr gründet diese Abteilung, ihr baut dort einen ganzen Bereich auf. Wie kann ich mir das vor-stellen? Wie warn für euch dann die Schritte, also Stichwort Teamzusammen-stellung? Wie holt man hier auch irgendwie die Menschen mit? Ist ja auch ir-gendwie gleichzeitig ein Veränderungsprozess, wenn da intern quasi ein neuer Bereich entsteht und auch Kollegen und Kolleginnen da auch reinwechseln. Wie ist das so bei euch abgelaufen dann der Start?
Daniel Schürmann
00:09:23
Genau. Bevor wir tatsächlich in die Umsetzung gegangen sind, haben wir das, was ich vereinbart skizziert habe, natürlich gründlich analysiert. Also es hat natürlich eine Auseinandersetzung mit der eigenen Unternehmensstrategie, mit der Ausrichtung des Unternehmens gegeben, kombi-niert natürlich mit den Einflüssen, die unser Umfeld auf das Unternehmen mit sich bringt. Und für diese Analyse haben wir uns sehr, sehr viel Zeit genom-men und sind auch zu entsprechenden Erkenntnissen gekommen. Um es jetzt schon vorwegzunehmen, natürlich wurde die Abteilung Energiewende daraus dann ge-gründet. Aber dieses Auseinandersetzen mit der Position, mit der Strategie und auch mit den Wünschen unseres Umfelds, das war erstmal die Basis. Und als dann die Erkenntnisse und die Ergebnisse dieser Analyse vorgelegen haben, gab es, ja ich würde sagen, keinerlei Unstimmigkeiten, die die Gründung dieser Abteilung als Ergebnis mit sich gebracht haben. Also das heißt weder auf Ebe-ne der Führung, noch auf Mitarbeiterebene, noch generell gab es für diese Ausrichtung und für diese Zielsetzung im Ergebnis, in der Gründung dieser Abteilung Energiewende, Unstimmigkeiten. Die Themen, die dann in dieser Abteilung landeten, die ja aus sechs ver-schiedenen anderen Teams oder Abteilungen zusammengetragen werden durften, die waren unglaublich schnell gefunden. Und das ist auch, um das nochmal ein bisschen nach vorne schon zu schauen, ein riesiger Vorteil. Also früher kamen neue Themen, neue Anfragen und man musste erst mal im Unternehmen suchen: Wo ist das Thema jetzt? Neue Technologie, neue Gesetzesänderungen. Jetzt ist sofort klar, das geht in die Abteilung Energiewende und wird da bearbeitet. Aber dazu kommen wir sicherlich später noch. Also es war relativ schnell klar nach der Bestandsanalyse auch, inklusi-ve der nächsten Schritt: Welche Themen gehören denn in dieser Abteilung? Und Veränderungen, und gerade wenn es im Unternehmen zu Veränderungen kommt, wirkt das ja wie viele: Sorge um den Arbeitsplatz, Sorge um meine aktuellen Tätigkeiten, Sorge um meine Kollegen, die ich liebgewonnen habe, mit denen ich gerne zusammenarbeite. Also auch wenn sich alle einig waren, dass die Gründung dieser Abteilung sinnvoll ist, war uns von vornherein auch klar. dass wir die Akzeptanz, die vorhanden ist, weiter nach vorne beibehalten müs-sen. Aber dass wir natürlich auch einen Veränderungsprozess innerhalb des Unternehmens und der bestehenden Abläufe und der verstehenden Prozesse bis hin natürlich zu dem Zusammenfügen von verschiedenen Kollegen, die vorher in unterschiedlichen Teams gearbeitet haben, vor der Brust haben. Und das war auch allen klar. Als wir uns, ich sag mal, Bestandsanalyse und Auseinander-setzung mit den Themengebieten war für uns aber auch ganz wichtig, dass wir auf ein Zielbild hingearbeitet haben. Und dieses Zielbild, für was die Abtei-lung stehen soll, was die Abteilung abbilden soll und was auch entsprechend in der Abteilung beheimatet ist, das haben wir von vornherein im Rahmen die-ses Projektes immer wieder nach vorne gestellt und auch immer wieder darauf hingewiesen und darauf auch unsere Handlungen und unsere Organisationen hin-ausgerichtet. Das hat dann am langen Ende dazu geführt, dass die Abteilung zum 01.01.2023 offiziell starten konnte.
Hannah Simon
00:13:05
Jetzt hast du mir im Vorfeld schon erzählt, als wir uns schon mal ein bisschen ausgetauscht haben, du hast es gerade schon angedeu-tet, so dieses Thema "Zielbild", was man generell für so eine Abteilung, was ihr definiert habt, damit auch irgendwie allen klar ist, wo man so hinläuft, und du bist ja mit deinem Team, was du dann neu gegründet hast, ja sogar noch einen Schritt weitergegangen, will ich fast sagen, weil du hast mir erzählt, ihr habt eine Mission und eine Vision auch für eure Abteilung auch gemeinsam erarbeitet. Das ist ja, sage ich mal, auch im klassischen Sinne eher unge-wöhnlich. Man ist in der Regel froh, wenn man überhaupt eine Unternehmensvi-sion und Mission hat. Da kriegt man schon mal ein Fleißsternchen. Ihr seid ja sogar einen Schritt weiter gegangen, habt das auch für eure Abteilung ge-macht. Hm, kannst du da ein bisschen was zu erzählen oder vielleicht auch in-haltlich uns da ein paar Einblicke gewähren, was ihr da für euch definiert habt? Also was so euer großer Leitstern ist, dem ihr in der Abteilung Ener-giewende hinterher lauft oder dem ihr folgt?
Daniel Schürmann
00:14:08
Genau, bei der Ausarbeitung der Abteilung und der Orga-nisation habe ja nicht nur ich das an meinem Schreibtisch für mich alleine gemacht, sondern wir sind auch hingegangen und haben Kollegen, die es be-trifft, die die Umorganisation betrifft, mit in das Projekt mit reingenommen. Auch von vornherein schon gesagt: "Du kannst hier dein zukünftiges Aufgaben-gebiet, du kannst deinen Bereich, deine Schnittstellen mitgestalten." Und dafür war dieses Zielbild ja so unglaublich wichtig und damit man dann aber auch trotzdem weiß, wie das Handeln und auch das Aufgabengebiet aussehen soll oder welche Rahmenbedingungen es gibt, haben wir, wie du wie du schon sagst, eine Abteilungsmission und eine Abteilungsvision zusammengestellt in der Ab-teilung mit den Kollegen, alle gemeinsam. Und ja, ich gebe dir völlig recht, von der reinen Lehre ist es wahr-scheinlich nicht ganz passend, aber wir wollen es ja praktikabel haben und wir wollten eine Ausrichtung haben und aus dem Grund haben wir uns entschie-den, diese Begriffe für uns als Abteilung zu nutzen. Ja, also gerne kann ich dir auch mal unsere Mission vorlesen, oder unsere Vision. Vielleicht die ist etwas prägnanter und zeigt, glaube ich, wo es hingehen soll.
Hannah Simon
00:15:27
Ja.
Daniel Schürmann
00:15:28
Die heißt nicht weniger als: "Energiewendelösungen kom-pensieren, die wegbrechenden Erlöse im Gasvertrieb und sind neben Strom das wesentliche Vertriebsgeschäft der EWV." Das ist ein einfacher Satz, der aber für uns unglaublich viel mit sich bringt. Ich glaube, die allererste Bot-schaft und, die ist, ja, für den ein oder anderen, der vielleicht die letzten 10 oder 20 Jahre täglich mit Gas zu tun hat, eine sehr, sehr dramatische. Und zwar steht da ja ganz klar und deutlich etwas von wegbrechenden Erlösen im Gasvertrieb. Und das heißt für uns nichts weniger, als dass wir die Entschei-dung getroffen haben, bzw. wir davon ausgehen in den nächsten Jahren, dass es immer mehr Kunden geben wird, die weg von der klassischen Gasversorgung hin zu alternativen Energiequellen wechseln werden. Und damit, dass wir, das ist die Folge daraus, als Gasversorger natür-lich dann Alternativen schaffen müssen. Die zweite Botschaft ist auch, dass wir uns nicht damit zufriedengeben, dass wir das Gasgeschäft verlieren, son-dern dass wir ganz klar gesagt haben, wir möchten dieses wegbrechende Gasge-schäft kompensieren. Und wie wollen wir es kompensieren? Wir möchten es mit der Energiewendelösung kompensieren. Ja, das heißt im Grunde für unser tägli-ches Arbeiten, wir brauchen einen Wandel sowohl vom Know-how, als auch vom Wissen, als auch von der Ausrichtung und allem, was es mit sich bringt, weg vom: "Ich beschäftige mich mit einer Gasabrechnung hin zu einer, wie rechne ich eine Wärmepumpe ab oder ein hybrides Heizsystem oder ein Nahwärmeprojekt mit Wärmemengenzäh-lern?" Also da gibt es unfassbar viele Themen, die man aber auch im Täglichen dann erst mal umsetzen muss, wenn es ganz neue Themen sind. Und in unserer Mission, die ist etwas ausführlicher noch, da kann ich eigentlich nur sagen, da verfolgen wir ganz konsequent mit dieser Mission, dass wir alles dazu bei-tragen, dass wir zu einer klimaneutralen Region bis ins Jahr 2035 beisteuern. Und das gemeinsam mit unseren Partnern, mit unseren Kunden in den Bereichen Strom, Wärme und im Verkehrssektor. Denn das ganze Thema Verkehr haben wir ja bis jetzt hier noch gar nicht betrachtet, spielt aber für uns als Stadtwerk auch eine Rolle, so dass wir also mit dieser Vision und dieser Mission, so wie wir sie nennen, eine klare Ausrichtung für die Abteilung gegeben haben.
Hannah Simon
00:18:11
Ja, also finde ich toll, gerade in so einem großen Verände-rungsprozess, das ist ja nicht nur so dieses: "Ja, wir haben irgendwie eine neue Abteilung, da werde ich jetzt vielleicht Teil von und kann da irgendwie mitwirken", sondern es ist ja so ein Riesenthema Energiewende, wo auch so viele Fragezeichen hinterstehen. Von daher, für alles, wo man irgendwie schon mal eine Antwort findet, ist das ja schon mal eine super große Hilfe und un-terstreicht ja auch nochmal, was für ein wichtiges Thema es ist, an dem deine Kolleginnen und Kollegen jetzt auch mitarbeiten und wie essenziell es auch für den Fortbestand des Unternehmens ist. Finde ich wirklich total spannend, dass ihr gesagt habt, wir formulieren das mal so für uns aus. Also das war auch eben nicht so gemeint, dass es keine klassische Lehre ist. Und gleich-zeitig habe ich das so in der Form noch nie so oft gehört. Deswegen fand ich das total spannend, dass ihr das für euch so adaptiert habt. Und ja, und die Vision selber eben, wie du sie vorgetragen hast, merkt man ja auch, gibt ja total viel Kraft, weil fasst eigentlich total das zusam-men, was ihr da jetzt gerade vor der Brust habt, genauso wie ganz viele ande-re Versorger das auch gerade haben. Jetzt haben wir ja schon ganz viel über das Team gesprochen und wissen noch gar nicht so richtig, wer steckt jetzt eigentlich dahinter. Also wen vereint ihr da eigentlich so, was für Aufgaben-gebiete gibt es? Hol uns da doch nochmal mit rein. So ein bisschen hinsicht-lich Aufgaben und Größe des Teams. Wen hast du da alles vereint in der Abtei-lung Energiewende?
Daniel Schürmann
00:19:43
Aktuell setzt sich das Team aus 21 Mitarbeitern plus zwei Werkstudenten zusammen, die wiederum aber organisiert sind durch einen Koordinator, der ein Themengebiet inklusive Mitarbeiter verantwortet und wir haben ein Team innerhalb dieser Abteilung gegründet. Das ist ein Team "Wärme-projekte". Wie der Name auch das schon sagt, ist dieses Team Wärmeprojekte eben nicht für die klassische Wärmepumpe zuständig, sondern projektiert große Projekte im Bereich der Wärmeversorgung. Genau, und innerhalb dieses Teams haben wir natürlich ganz verschiedene Berufsbilder, vielleicht auch Berufs-bilder, die man zuerst so gar nicht vermutet. Und ich muss es auch direkt schon sagen, teilweise auch Berufsbilder, die man gar nicht so ausschreiben darf und dann bekommt man zehn Bewerbungen da drauf, sondern es sind Berufs-bilder, die sich auch entwickeln, sich auch in die Zukunft erst entwickeln. Wir haben Mitarbeiter, die für die ganze Abteilung arbeiten. Also, hier haben wir beispielsweise, wir nennen ihn tatsächlich einen Controller, der nicht im Unternehmenscontrolling und nicht im Beteilungscontrolling angesie-delt ist, sondern wir nennen ihn Energiewendecontroller und der beschäftigt sich tat-sächlich mit Wirtschaftlichkeit ausschließlich von Energiewendeprojekten, damit wir auch hier ein Vier-Augen-Prinzip haben und es einen regen Austausch zwischen den Kollegen und Kolleginnen gibt, die projektieren - und noch je-manden, der zusätzlich draufschaut, dass das, was wir auch tun, dass es auch im Sinne der Kunden, aber auch im Sinne der EWV ist, ist. Also, dass die Pro-jekte wirtschaftlich sind. Darüber hinaus gibt es zwei Produktentwickler für Energiewendethemen. Das ist für mich so ein Berufsfeld, was es nicht so klassisch gibt, son-dern wir haben hier einen Kollegen und eine Kollegin, die sich ausschließlich mit Energiewendeprojekten beschäftigten, Produkten und Projekten. Das heißt, also von Abrechnung, von Vertragsgestaltung, aber auch von Brainstorming und in Überlegung: Was wollen die Kunden im nächsten Jahr, in den nächsten zwei Jahren, in den nächsten drei Jahren? Was sind die Bedürfnisse am Markt und welche Produkte im Bereich Energiewende können wir hier als EWV entwickeln? Jetzt habe ich eben schon von Projekten gesprochen. Darüber hinaus haben wir auch noch Kollegen, die sich mit unseren Bestandsanlagen auseinandersetzen. Wir nennen es immer unser Asset Management, denn auch die projektierten Anla-gen, sei es PV, sei es Wärme, die müssen natürlich auch technisch in Stand gesetzt und gewartet werden. Und dafür haben wir auch Kollegen, die wiederum unterwegs sind. Und im Hintergrund haben wir dann natürlich auch noch ein Backoffice, das dafür sorgt, dass Verträge eingehalten werden, Wartungen durchgeführt werden. Und allein daran erkennt man, dass diese Kolleginnen ganz unter-schiedliche Ausbildungsbestände haben und aus ganz unterschiedlichen Berei-chen zusammengekommen sind. Und neben diesen übergeordneten Themen haben wir dann auch, ich nenne es jetzt wirklich mal klassische Ladesäulen-Projektierer-Techniker, also E-Mobilitätsspezialisten, wir haben Windspezia-listen, wir haben PV-Spezialisten und wir haben Wärmespezialisten, die dann in ihren jeweiligen Fachgebieten unterwegs sind.
Hannah Simon
00:23:05
So ein bisschen wie du es beschreibst, hört es sich für mich ein bisschen an, wie so ein Unternehmen im Unternehmen eigentlich so biss-chen. Also ihr deckt eigentlich schon so eine ganz, ganz große Bandbreite eigentlich ab mit den Aufgaben, wie ihr das so verteilt habt. Ja, hat jeder da irgendwie so seinen Bereich, wie er mit den eigenen Fähigkeiten auch mit unterstützen kann bei diesem großen, großen Thema, um es so ein bisschen run-terzubrechen. Was mich noch interessieren würde, ihr habt ja eine ganze Viel-zahl von Themen, die man unter Energiewende vereinbaren kann - ob das jetzt die verschiedenen Energieträger sind oder Ähnliches. Jetzt stellt sich die Frage: Wo findet man so ein bisschen einen Anfang? Es kommt bestimmt auch was von der Unternehmensstrageie, so stelle ich mir das bei euch vor, ne? Was sind eigentlich die Themen, die ihr als EWV treibt? Ja, wie benennt ihr die für euch? Priorisiert ihr da vielleicht auch? Oder was sind jetzt auch die Themen, die ihr mit eurem Team seit der Gründung schon angegangen seid oder die Projekte, an denen ihr jetzt arbeitet?
Daniel Schürmann
00:24:06
Genau, also genauso wie du sagst, natürlich sind wir an unserer Unternehmensstrategie und auch an den Unternehmenszielen bzw. den Zielen, die wir als Abteilung vorgegeben bekommen oder miterarbeiten können, richten wir uns aus nach. Was aber natürlich auch nicht zu vergessen ist im Bereich Energiewende, ist die Umwelt und all das, was sich um uns herum ent-wickelt. Und alleine wenn man da die letzten ein, zwei Jahre zurückschaut, dann hat es da sehr, sehr starke Veränderungen gegeben. Das heißt, wir müssen auch ständig schauen, wie ist die Entwicklung von der Gesetzgebung her. Das EEG-Gesetz ist, wir bezeichnen das gerne auch als Bibel bei uns, allein Ab-standsflächen, Flächen, die früher vielleicht nicht für Wind oder für PV in Frage gekommen sind, müssen wir ständig betrachten. Und darüber hinaus, neben den Freiflächen, Wind- oder Elektromobilitäts-themen haben wir auch ein sogenanntes Energiewendegremium ins Leben gerufen. Das war absolut notwendig, um ein wenig Produktideen und Produktvorschläge systematisch zu erfassen. Wie kann man sich das vorstellen? Über eine Pro-duktnapkin kann jeder Mitarbeiter der EWV Ideen, die er entweder beim Arbei-ten auftut, beim Lesen der Zeitung oder einfach im Kundenkontakt in solch eine Napkin zusammentragen. Diese Napkin wird dann an einem Produktmanager, ich würde mal sagen zur ersten Überprüfung und zum ersten Austausch einge-reicht. Und dieser Produktmanager stellt dann diese Produktnapkin in diesem Energiewendegremium vor. Das Energiewendegremium setzt sich wiederum aus ver-schiedenen Kollegen der EWV zusammen, nicht nur aus dem Bereich Energiewende, sondern auch aus anderen Abteilungen. Und hier wird über diese Ideen diskutiert, gesprochen, aber auch die ausgewertet und anschließend gibt es eine Entscheidung, ob dieses Produkt, diese Idee bei der EWV umgesetzt wird, beziehungsweise ob dieses Produkt ent-wickelt wird. Das machen wir auch nicht nach, ja guter Laune, sondern da gibt es harte Kriterien für. Ein Kriterium, was wir zum Beispiel betrachten, ist Regionalität. Also wenn wir jetzt ein Produkt entwickeln würden oder vorge-stellt bekommen würden, das jetzt nicht in unserer unmittelbaren Umgebung umgesetzt werden könnte, würde es zum Beispiel bei dem Punkt Regionalität null Punkte bekommen und würde entsprechend in der Gesamtauswertung dann ver-mutlich auch gar nicht genommen. Ich kann hier zum Beispiel auch mal das Bei-spiel Balkonkraftwerke nehmen. Die EWV hat sich bewusst dagegen entschieden, Balkonkraftwerke zu ver-kaufen. Woran, warum haben wir das gemacht? Es hat relativ praktische Gründe. Wir haben aktuell kein Lager. Wir haben also keine Zwischenlagermöglichkeit. Wir haben aber auch keine Fachkräfte, keine Mitarbeiter, die für unsere Kun-den eine Installation durchführen könnten, aber auch nicht für Rückfragen ausgebildet sind. Das heißt, wir hätten neben Lagerflächen auch Bezugsmög-lichkeiten erschließen müssen und darüber hinaus auch intern bei uns noch einen Prozess und noch einen Know-How-Transfer durchführen müssen. Und das haben wir dann in Summe. Ist die Idee vorgestellt worden, aber anhand Kriterien abgelehnt wurden und so hat es dann eine strategische Ent-scheidung gegeben: Wir als EWV verkaufen keine Balkonkraftwerke, obwohl es hätte einen Business Case geben können, einen Positiven, haben in dem Fall jetzt organisatorische Gründe dafür gesorgt, dass wir uns dagegen entschieden haben.
Hannah Simon
00:28:16
Also auch das finde ich total spannend, weil es ja auch oft so eine gewisse Orientierungslosigkeit gibt in dieser Fülle von Angeboten, Geschäftsmodellen und Ähnlichem, die man momentan so vor sich ausgebreitet sieht als Versorger. Und momentan ist ja die große Frage so: Welche Themen treibe ich jetzt eigentlich in der Region? Deswegen voll spannend erst mal, dass ihr so ein Gremium auch etabliert habt und dass für euch auch weitere Faktoren abseits von: Gibt es dafür einen Business Case oder nicht? Weil das ist natürlich immer irgendwie so das naheliegendste. Dass ihr euch da so ei-nen Kriterienkatalog erarbeitet habt, wo ihr sagt, ja, das ist irgendwie so ein ganzheitlicher Blick da drauf, ja, sehr spannend. Jetzt haben wir ja schon so ein bisschen auch die Vorteile beleuchtet. Da würde ich auf jeden Fall gerne noch mal mit dir drauf eingehen. Was sind für dich eigentlich die Momente, wo du merkst, ja, das war schon eine gute Entscheidung, dass ihr das Thema Energiewende zentral in einer Abteilung or-ganisiert habt. Also so ein bisschen Klarheit habe ich eben schon mal rausge-hört bei dir. Also wenn neue Themen reinkommen, dann müsst ihr eigentlich nicht lange überlegen, wenn es was mit Energiewende zu tun hat, dann kommt es zu euch. Gibt es da noch weitere Momente, wo du merkst, ja, das ist schon gut so, dass ihr so organisiert seid jetzt in dieser Struktur?
Daniel Schürmann
00:29:29
Genau, ich hatte das eben kurz aufgeführt, aber das gibt es innerhalb von zwei Themen, die ich hier gerne nach vorne stellen würde. Das erste ist das gesamte Thema der gesetzlichen Anforderungen und neue Ge-setzgebungsverfahren. Wir haben keinen Juristen bei uns in der Abteilung und es ist für uns auch sehr anspruchsvoll ständig und immer wieder im Tagesge-schäft mitzubekommen, wie verändert sich die Gesetzgebung. Natürlich sind wir da verpflichtet und auch verantwortlich für und das tun wir auch, aber wenn es dann Gesetzesänderungen gibt, werden die direkt zentral bei uns in der Abteilung platziert und ich und meine Kollegen können sofort uns damit ausei-nandersetzen, was das für unsere bestehenden Produkte, aber auch für zukünf-tige Produkte oder Ideen für Auswirkungen hat. Also diese Thematik rund um die Gesetzgebung ist für uns ganz wichtig, aber auch der zweite Aspekt, ein technischer Know-How-Transfer innerhalb der Abteilung. Wenn es macht durchaus Sinn, dass ein Ingenieur, der sich im Großen und Ganzen mit Wärmeprojekten beschäftigt, auf technischer Basis sich auch des Öfteren einmal mit einem Ingenieur oder einem Techniker, der an PV-Anlagen, an Windprojekten oder der sogar an Ladesäulen arbeitet, auseinandersetzt. Und das war früher schlichtweg, hat es nicht stattgefunden, über Teamrunden, über Abteilungsrunden hinweg, dass sich diese Kollegen miteinander austauschen konnten. Das heißt, das ganze Thema rund um Kommunikationswege, Know-how-Transfer kom-biniert mit klarem Verantowrtungsbereich und klarer Ansprechpartner, wer ist für die Themen zuständig, bei wem sind die Themen platziert, ist eindeutig ein Vorteil der zentralen Organisation der Energiewendethemen innerhalb einer Abteilung.
Hannah Simon
00:31:21
Dankeschön für die Auflistung der Vorteile. Es hört sich ja so ein bisschen an, als wenn ihr im Energiewendehimmel quasi schwebt. Da wür-de mich natürlich auch interessieren: Wo kommt ihr dann an eure Grenzen? Die wird es ja sicherlich auch geben. Momente, wo ihr ja entweder organisatorisch oder vielleicht auch vor den Rahmenbedingungen momentan da vielleicht auch mal Stolpersteine oder Herausforderungen erfahrt. Was gibt's denn so auf der Seite? Gibt's da auch was, was du mit uns teilen kannst?
Daniel Schürmann
00:31:50
Genau, also du hast es schon richtig erkannt. Wir haben auch Probleme oder Herausforderungen. Wir haben ein großes Thema bei Team-Meetings und Abteilungs-Meetings. Weil die Themen eben so breit gestreut sind, gibt es halt gerne Austausch untereinander, aber auch sehr oft Themen, die eben andere Kollegen gar nicht treffen. Und aus dem Grund haben wir auch, aber noch nicht so lange, also das sieht man auch, wir ändern auch Themen noch im laufenden Jahr und stellen fest, es funktioniert nicht so gut, haben wir zum Beispiel unsere Abteilungs- und Teamrunden aufgeteilt. Also wir un-terhalten uns maximal eine Stunde, also wirklich maximal, teilweise eher we-niger, über Themen, die alle betreffen. Und danach gehen wir eine Stunde in kleinere Teams, sodass sich die Kol-legen untereinander austauschen können. Ich für meinen Teil springe dann von dem einen Team zum anderen. Der Produktmanager macht das, der ist mal da zehn Minuten, mal da zehn Minuten. Aber das stellt sich für uns aktuell im Ablauf als die beste Lösung dar. Ich würde auch direkt sagen, nicht die Perfekte, weil wir eben viele Kollegen nicht klonen können, und müssen dann entspre-chend natürlich auch hier mal zehn Minuten und dort mal kurz. Das reicht dann teilweise auch wieder nicht, um wirklich ins Detail zu gehen. Aber aktuell ist halt die Aufteilung zwischen einer großen Runde für fachübergreifende Themen sinnvoll und dann der Wechsel in kleine Teams. Wir schauen mal, wo wir das nächste Jahr hinentwickeln. Wir haben uns das Thema auch für den Januar nochmal vorgenommen, uns da auch nochmal genau mit auseinander zu setzen und natürlich auch, wie du sagst, Komplexität und Fokussierung auf wesentliche Treiber. Also wir können, und darüber sind wir uns im Klaren, wir können nicht alles machen, sondern wir haben uns auch klar als Ziel gesetzt, dass wir die Dinge, die wir machen, die wollen wir sehr gut machen. Die wollen wir können. Da wollen wir wirklich Experten drin sein.
Hannah Simon
00:33:54
Ah, okay! Ja, ich verstehe. Also was das Thema Team-Meetings angeht, dann da kann ich mir vorstellen, dass da für euch eigentlich noch ein Segen, dass ihr so gut auch digital zusammenarbeiten könnt, auch wenn ihr das ge-zwungenermaßen so viel eigentlich machen müsst. Aber wenn man jetzt irgendwie noch in vier einzelnen Meetings noch zwischendurch reingehen würde und da erst mal einmal über den Flur laufen müsste, um in den anderen Besprechungs-raum zu kommen, da ist das ja auf jeden Fall von Vorteil, wenn ihr da einfach quasi zwischen den Teams-Sessions oder was auch, in welchem Meeting-Tool auch immer ihr arbeitet. Das hat ja dann doch auch ein bisschen flexibler. Aber diese Themen auch für uns herauszufinden und nicht eben auf die ganz vielen Themen, die rund um Energiewende an uns herangetragen werden, mitzunehmen, das ist eine Herausforderung und auch da müssen wir uns nächstes Jahr sehr, sehr ausgiebig mit auseinandersetzen.
Daniel Schürmann
00:34:46
Ja, da muss ich dir ein wenig widersprechen. Also wir führen tatsächlich unsere Teamrunden in Präsenz durch. Das heißt, auch wenn, wie gesagt, unser Hauptgebäude noch nicht vollumfänglich einzugsbereit ist, gibt es schon so ein paar Büros, wo wir rein dürfen, um es mal so zu sagen. Die sind nicht toll ausgestattet, aber es reicht völlig, um darin sinnvoll zu arbeiten. Aber es ist dann tat-sächlich so, wie du sagst, wir laufen dann über den Flur oder sind in einem großen Raum. Einer ist an dem Tisch, die anderen am Stehtisch. Und ja, da muss man ein bisschen spontan und flexibel drauf reagieren können.
Hannah Simon
00:35:28
Ah, okay. Ja, dann habe ich das jetzt immer falsch eingeord-net. Dann kommt ihr auf jeden Fall an Bürotagen auf eure 10.000 Schritte, so wie du das beschreibst. Das ist auf jeden Fall sehr gesundheitsfördernd. Das BGM bei euch freut sich wahrscheinlich darüber, dass ihr die Team-Meetings nicht online, sondern im Kassett macht. Ja, schön. Sehr spannend. Danke für die Einblicke auch in das, was euch vielleicht noch so ein bisschen auf der Herausforderungs- oder Verbesserungsseite auch bewegt, kann ich mir auf jeden Fall gut vorstellen. So ein bisschen zum Abschluss würde mich noch interessieren, vielleicht einmal als Einstufung für die Zuhörerinnen und Zuhörer. Wir nehmen diese Fol-ge hier kurz vor Weihnachten auf und ihr hört sie im neuen Jahr in 2024. Also wenn wir jetzt vom nächsten Jahr und so weiter reden, dann wisst ihr Be-scheid, dass ihr quasi schon in der Zukunft, in unserer Zukunft lebt. Was habt ihr euch denn so für 2024 vorgenommen, Daniel? Kannst du da ein bisschen was noch teilen? Projekte, interne Dinge, da hast du jetzt gerade schon ein bisschen was angesprochen mit den Strukturen, mit eurem Meetingabläufen. Gibt es da was, was ihr euch schon auf die Liste geschrieben habt für nächstes Jahr, für 2024?
Daniel Schürmann
00:36:39
Genau, also wir werden im Januar auch erneut uns knappe zwei Tage aus dem operativen Tagesgeschäft einmal raus tun. Und da werden wir zwei Themen für das Jahr 2024 bearbeiten. Einmal werden wir uns sehr intensiv damit auseinandersetzen, wie wir es schaffen, unsere Ziele im Bereich öffent-licher Ladesäulen-Infrastruktur, PV-Anlagen, Windprojekte und auch im Bereich Wärme umzusetzen. Also eine tatsächliche Ressourcenplanung, wie wir mit wel-chen Themen wann umgehen. Und auf der anderen Seite wollen wir auch als Team weiter zusammenrü-cken. Ich hatte das ja schon gesagt, es sind aus sechs verschiedenen Abtei-lungen Teams zusammengestellt worden. Wir wollen unsere Teamcharta weiter ausbauen. Wir wollen die Erfahrungen, die wir im letzten Jahr bei der Zusam-menarbeit zwischen Präsenz und Homeoffice verschiedene Standorte gesammelt haben, weiterschärfen, und in dem Zusammenhang auch weiter einfach als Team zusammenrücken, um dieses, ja, hybride Arbeiten weiter möglich zu machen.
Hannah Simon
00:37:45
Sehr schön. Das sind doch gute Vorhaben. Ich kann mich auch daran erinnern, du hast mir mal erzählt, dass es bei euch immer so dieses große Bild ist: menschlich und fachlich. Und auch das spiegelt sich ja so ein bisschen in eurem Plan eigentlich für das Jahr 2024 dann wider, dass das so irgendwie diese beiden Komponenten sind. Zum Abschluss, wir fragen immer noch so nach drei Learnings oder Botschaften, die du unseren Zuhörerinnen und Zu-hörern jetzt im Rahmen dieses Podcasts noch mit auf den Weg geben möchtest. Hast du da was, was du noch in die große, weite Welt hinaus blasen möchtest?
Daniel Schürmann
00:38:17
Ja, also Energiewende, das funktioniert nicht als Unter-nehmen alleine. Das ist wirklich etwas, wo ich wirklich nach dieser Zeit, die ich jetzt in dem Bereich unterwegs bin, für mich festhalten kann. Energiewen-de geht nur gemeinsam mit den Menschen, mit den Bürgern vor Ort, hier in der Region, bei jedem in der Region vor der Haustür sozusagen. Das funktioniert nur mit Unternehmen, die auch bereit sind, Ressourcen dafür zur Verfügung zu stellen. Und das darf man nicht vergessen. Das funktioniert auch nicht ohne entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen und entsprechend mit einer Poli-tik, sei es auf Bundes-, Landes- oder auf kommunaler Ebene. Also all diese drei Parteien, die müssen definitiv zusammenarbeiten, damit die Energiewende gelingen kann. Und ja, auch ein persönliches Learning für mich. Ich bin immer sehr, sehr motiviert und versuche Dinge sehr schnell umzusetzen. Aber gerade auch die Themen rund um die Energiewende, die gehen nicht schnell. Gut Ding will Weile haben, mag ein nicht so moderner Spruch sein, aber gerade bei Energiewende unter Einbeziehung von allen drei Partei-en, die ich gerade genannt habe, die Zeit sollte man nutzen, um die besten Möglichkeiten hier vor Ort zu erarbeiten.
Hannah Simon
00:39:35
Dankeschön, Daniel. Dann schließen wir doch mit diesen wei-sen Worten unseren Podcast. Ich freue mich total, dass du heute zu Gast warst und uns so ehrliche Einblicke und detaillierte Einblicke auch gewährt hast und das, wie ihr das Thema Energiewende bei der EWV angeht. Ganz lieben Dank für deinen Besuch heute.
Daniel Schürmann
00:39:52
Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte.
Hannah Simon
00:39:55
Ja, und jetzt seid ihr da draußen gefragt. Wenn ihr heute beim Zuhören gedacht habt, boah, diese Folge, die hat mir richtig gut gefal-len, dann nutzt doch dieses dieses Hoch und hinterlasst uns eine hoffentlich positive Sternebewertung, zum Beispiel bei Spotify oder Apple Podcasts oder einem anderen Streaming-Anbieter eurer Wahl, über den ihr uns heute gehört habt und schaltet auch gerne in zwei Wochen wieder einn, wenn es die nächste Energiedosis gibt. Bis dahin wünschen wir euch alles Gute, bleibt uns geho-ben, bis dahin macht's gut. Musik.