Erdfrequenz

Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

#4: Die Zukunft der Meere - mit Angelika Brandt

17.11.2021 53 min

Zusammenfassung & Show Notes

Die Tiefsee – unheimlich groß und noch kaum erforscht. Was also wissen wir über diesen faszinierenden Bereich unserer Erde? Und wie wird er sich in Zukunft entwickeln, wenn die Verschmutzung der Meere und ihre Erwärmung weiter zunehmen? Darüber reden wir in der vierten Folge des „Erdfrequenz“-Podcasts mit Prof. Dr. Angelika Brandt, Abteilungsleiterin Marine Zoologie bei Senckenberg. Sie erklärt, wie die Forschung in mehreren tausend Metern Tiefe aussieht, warum die Artenvielfalt so wichtig für die Meere ist, und beschreibt, wie es sich anfühlt, wenn auf einer Expedition ein Eisbär auf einer Eisscholle am Forschungsschiff vorbeischwimmt.

Transkript

Daher hat man innerhalb der 200-Mail-Zone eben schon Regulationen gefunden, wie man Vorteilsausgleiche schafft, wie man tatsächlich auch bestimmte Bereiche versucht zu schützen und Diskussionen auf internationaler Ebene im Bereich der UN laufen eben auch dazu, die Hochsee, also die Regionen außerhalb der nationalen Rechtsprechung unter bestimmten Gesetzen tatsächlich dann auch schützen zu können. Herzlich willkommen zur 4. Folge von Erdfrequenz, dem neuen Podcast der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung. Diesmal wagen wir uns in das noch unbekannteste Gebiet unserer Erde in die Tiefen des Meeres. Die 4. Folge trägt den Titel Die Zukunft der Meere. Ich freue mich heute Professor Dr. Angelika Brandt zu begrüßen. Sie ist Abteilungsleiterin Marine Zoologie am Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum und Professorin an der Goethe Universität Frankfurt am Main im Fachbereich Biologie. Herzlich willkommen, schön, dass Sie bei uns sind. Guten Tag. Sie haben ein aufregendes Leben als Meeresforscherin, erzählen Sie uns doch mal, woran Sie gerade arbeiten. Eigentlich in unterschiedlichen Tiefse-Regionen, derzeit im Nordwest-Pazifik und auch im Südpolar-Märr. Wir haben versucht, die Region des Larsen-C Eidschefes in der Antarktis, also im Südpolar-Märr zu erreichen, dort, wo dieser große Eisberg, der A68 genannt wurde, abgebrochen ist, ist neuer Lebensraum entstanden. Und das ist natürlich in Zeiten des Klimawandels, wo immer mehr Eisabricht abschmilzt, ein immer häufigeres Phänomen, dass eben neue Lebensräume entstehen. Und diese neuen Lebensräume werden besiedelt von Organismen. Und wir wollten eben wissen, welche Organismen sind jetzt eigentlich, die diesen Lebensraum zuerst bevölkern. In der Arktis ist es so, dass eben durch den Rückgang des Meer-Eises und die Temperaturveränderungen dort auch bereits bekannt ist, dass ein sehr starker Fauenwechsel und eine Fauenveränderung stattfindet. Es sind sehr viele Arten, die einwandern und die kommen natürlich vor allem in Tiefse -Regionen oder aus Tiefse-Regionen, weil wir in der Tiefse sehr ähnliche Umweltparameter vorfinden, wie in den Polaren-Regionen. Es ist kalt, es ist dunkel unter dem Eis, sodass eben viele Organismen aus dem Nordwestpazifik in den Arktischen Ocean einwandern können. Und daher haben wir versucht eben, die Bedeutung der Tiefse-Organismen, aber auch Isolationsfaktoren in der Tiefse im Bereich des Nordwestpazifiks, zu analysieren einer sehr wichtigen Region, da dort eben eine hohe Primärproduktion, eine eutrofe Region existiert und wer viele Organismen eine hohe Biodiversität zu finden ist. Und wir haben unter anderem den Kurilen-Kamtschatkar-Graben analysiert und wollen eben im nächsten Jahr auch den Alley -Uten-Graben beproben, um dann eben die faunestischen Beziehungen auch zum Arktischen Ozean herausstellen zu können. Verbunden sind sie mit dem Beeringmeer über die Kurilenstraße in 4.400 Meter Tiefe, also abyshaler Fläche oder Tiefe im Prinzip. Und dadurch können eben bei ähnlichen Temperaturverhältnissen dann auch Organismen in beide Richtungen sich austauschen. Krebstiere, wir kommen vielleicht auf zwei, drei, die wir schon mal gesehen haben, wie umfangreich ist die Forschung am Krebstier? Die ist sehr umfangreich. Wir haben allein bei den höheren Krebsen fast 30.000 Arten weltweit, die bisher beschrieben worden sind, aber sind natürlich noch sehr viele unbekannte Arten. Je tiefer wir gehen, desto unbekanter ist eigentlich das Wissen über die Arten im Meer und auf der Erde. Sie sind sehr tief gegangen. Sie haben sich für die Meeresforschung entschieden und sich dann auf die Tiefsee spezialisiert. Wieso erforschen sie ausgerechnet die Tiefsee? Ja, die Tiefsee ist eigentlich der größte Teil unseres Planeten. 90 Prozent sind mehr, 70 Prozent sind Tiefsee. 61 Prozent liegen unterhalb von 1000 Metern Tiefe. Und 99 Prozent, muss man sagen, unseres Wissens aus dem Meer kommen aus den obersten 50 bis 200 Metern. Das ist so eine Erhebung, die man gemacht hat. Da wurde einfach ausgerechnet zu Beginn des Tenses auf dem Marine Life. Wie viele Kenntnisse haben wir eigentlich aus welchen Meeresregionen? Und hier tiefer wir gehen, dass so geringer ist der Kenntnisstand. In 3000 bis 4000 Meter Tiefe haben wir nur noch 0,1 Prozent des Wissens über unsere Kenntnisse aus dem Meer. Und aus diesem Grund habe ich mich der Tiefsee Forschung verschrieben, weil ich einfach diese Unbekannte versuchen will, mit meinen Kolleginnen und Kollegen zu erforschen und einige Zusammenhänge und auch Zusammensetzungen der Fauna analysieren möchte. Ich habe jetzt keine genaue Vorstellung davon, in welche Zonen das Meer überhaupt unterteilt ist. Können Sie uns da mal aufklären, welche Meereszonen da überhaupt existieren? Es gibt ganz klar definierte Tiefen-Zonen und Tiefenregionen. Man sagt ab 200 m Tiefe beginnt die Tiefsee, aber auch das ist relativ. Wir haben sehr flache Schelfmähre, z.B. in der Arktis vor der Lena und Vom Ob. Da haben wir nur 70 m oder eine Antarktis durch den Druck des Eises. Liegen die Schelfregionen in der Regel bei 500 m. Wir sprechen dann von den Kontinentalen Hängen, dort, wo die Schelfabbruchkante im Prinzip dann zu den Kontinentalen Hängen hinab führt, bis in 3.500, 4.000, bis 5.000 m Tiefe, dann haben wir die großen abisalen Ebenen in der Tiefsee und dann die Tiefseegräben, die ab 6.000 m dann eben dort bei den Subduktionszonen sich vor allem bilden. Wir haben das Pelagial, also die freie Wassersäule und das Bental, wie wir es nennen, den Meeresboden. Und wie Sie schon sagen, die durchleuchtete oder euphotische Zone, wie wir Meeresbiologen sagen, erstreckt sich im Prinzip nur über die obersten 50 bis 200 m, das hängt von dem Eintrag an Partikeln, von der Primärproduktion ab, wie viel Sonnenlicht durchdringen kann. Und diese sind die Regionen, die im Prinzip wichtig sind, weil sie natürlich die Primärproduktion oder über die Primärproduktion eben auch die Ozeane, Speisen und die Organismen ernähren. Okay, das heißt bis 200 Meter können wir noch was sehen. Alles darunter befindet sich in absoluter Dunkelheit. Wie sieht da die konkrete Forschung aus? Die Augen, die können Sie nicht mehr benutzen für Ihre Arbeit. Das ist richtig, dafür haben wir dann Geräte zur Verfügung, mit denen wir die Organismen entweder anschauen können, verschiedene Kamerasysteme, um Fotos zu machen oder auch diese sogenannten ROVs, Remotely Operated Vehicles. Das sind Roboter, die man von Bord eines Schiffes aus in der Tiefsee einsetzt. Die haben natürlich auch Kamerasysteme, Lampen, mit denen eben dann die Meeresbuden-Organismen fotografiert, aufgenommen, gefilmt werden können und eben auch Arme mit denen Proben genommen werden können, also in verschiedener Art und Weise. In der Regel ist es aber eher so, dass wir Geräte einsetzen wie Greifersysteme oder auch geschleppte Geräte, um eben die Meeresbuden-Organismen zu erbeuten. Aber es gibt nicht absolute Dunkelheit, sondern es gibt eben auch Biolumineszenz, also Organismen produzieren selbst Licht, also gibt es grünliches Licht, bläuliches Licht, mehr gelbliches Licht, das sind chemische Reaktionen, wo durch ein Enzym, ein Lichtblitz entsteht. Fotobakterien spielen dabei eine Rolle, die eben für diesen Spaltungsprozess zuständig sind und dafür sorgen, dass diese sogenannten Anglerfische zum Beispiel Licht erzeugen, damit Beutetiere anlocken in der Tiefsee, was eben auch zum Ausdruck bringen, dass die Tiefsee-Organismen durchaus in der Lage sind, auch auf Lichtreize zu reagieren und tatsächlich, also zumindest noch rudimentäre, vereinfachte Augen eben in vielen, vielen Tiergruppen besitzen. Ja, das führt mich zu der ganz allgemeinen Frage. Gibt es da unten überhaupt noch Tier? Die Biodiversität in der Tiefsee ist ausgesprochen hoch, 80% des Lebens auf der Erde existieren in der Tiefsee und unser Kenntnisstand ist sehr gering. Daher ist es immer noch wichtig, eben auch Tiefsee-Forschung zu betreiben. Die Tiefsee-Forschung ist eigentlich auch eine sehr junge Disziplin, wenn man davon ausgeht, dass eigentlich im 19. Jahrhundert unter etwa Forbes noch gedacht wurde, dass die Tiefsee eine azoische Zone ist und er hat diese sogenannte Abwissungstheorie aufgestellt. Anhand von Netzfängen hat er festgestellt, dass Seesterne zum Beispiel unterhalb von 500 Meter Tiefe nicht mehr vorkommen und hat dann daraus die Lehre gezogen. In der Tiefsee gibt es kein Leben. Aber mit der ersten Tiefsee-Expedition, der Challenger-Expedition, in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde dann bereits diese Theorie falsifiziert und das wurde gezeigt, dass eben eine Fülle unterschiedlicher Organismen, die noch nie jemand vorher gesehen hatte, auf das Deck des Schiffes gebracht wurde. Und damit ist im Prinzip eigentlich so der Impetus für die Tiefsee-Forschung gelegt worden. Aber die moderne Tiefsee-Forschung begann dann erst mit diesen sogenannten Greifereinsätzen im Atlantik unter Howard Sanders und Bob Hetzler, die die enorme Tiefsee-Biodiversität dann aufgrund von feinmaschigeren Geräten und Greifersystemen in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts aufgezeigt haben. Das heißt, es gibt schon gewisse Vorstellungen, wie man sich das Leben am Meeresboden in mehreren Tausend Metern Tiefe vorstellen kann. Können Sie uns dann Bild zeichnen? Das ist sehr divers und es ist also sehr schwierig da ein Bild zu zeichnen, weil es davon abhängt in welcher Region in der Tiefsee wir uns befinden. Also ich hatte ja schon gerade gesagt, dass der Begriff Tiefsee eigentlich ab 200 Meter Tiefe bis 11 Kilometer Tiefe im Prinzip sich erstreckt. Und wenn wir zum Beispiel die Kontinentalen Hänge uns anschauen, dann haben wir dort eine unglaubliche Diversität an unterschiedlichen Tiefsee-Regionen, die sich von Sauerstoffminimumzonen über Blattspreizungszonen, also aktive kontinentale Spreizungszonen erstrecken bis hin zu Canyons. Dort haben wir eben durch Sedimentschüttungen, Turbidite, sehr aktive kontinentale Hänge bis hin in diese Tiefsee -Ebenen, die eben den größten Teil auch tatsächlich der Tiefsee darstellen, die man sich vorstellt als große Sedimentwüsten, wo man im Prinzip sagt, dass in 4.000 Meter Tiefe die Sedimentationsrate, also Partikel, die dort sich dort ablagern, ungefähr 1 Millimeter in 4.000 Jahren tatsächlich ausmachen, also eine unglaublich langsame Sedimentation. Das heißt, wir haben dort sehr gleichförmige Umweltbedingungen. Das wurde eben auch von dem schon erwähnten Howard Centers beschrieben als sogenannte Time-Stability-Hypothese, dass eben dort in der Tiefsee über sehr, sehr lange geologische Zeiträume sich im Prinzip die Umweltbedingungen nicht sehr stark verändern. Über Biodiversität an Land wird ja derzeit sehr viel gesprochen. Wir wissen mittlerweile, dass sie dort essentiell für unser Überleben ist. Aber wie sieht es mit der Biodiversität und der Wasser aus? Ja, ich hatte ja schon erwähnt, dass im Prinzip 80 Prozent der Organismen weltweit tatsächlich im Meer existieren und die Biodiversität ist für den Menschen unabdingbar, sie ist wichtig für unser Wohlergehen, sie ist nicht nur ästhetisch, sondern die Organismen haben natürlich alle eine ganz besondere Rolle im Kohlenstoffkreislauf und jeder Organismus, jedes Tier sozusagen hat dort seine Stellung und seine spezielle Rolle im Nahrungsnetz, aber eben auch in der Verwertung von Nahrung in der Produktion auch wiederum am Meeresboden wird von den Organismen dafür gesorgt, dass organisches Material eingetragen wird von Wurmern zum Beispiel, wir bezeichnen das als Bioturbation, wenn organisches Material eingearbeitet wird durch die Bewegung der Organismen am Meeresboden oder auch Rhemineralisation oder Resuspension, wenn dann organisches Material, was eben über den Kot dann auch wieder ausgeschieden wird von den Organismen aus den Felses, dann auch wieder zurück in die Wassersäule zirkuliert wird. Das heißt, dieser ganze Kreislauf des Kohlenstoffes, also von der Primärproduktion über die Sonnenenergie an der Meeresoberfläche bis hin zu Meeresboden ist für den Menschen von großer Bedeutung und jedes einzelne Lebewesen hat da eben auch eine besondere Stellung in diesem System. Sie sagten ja, es gibt sehr viele Lebewesen unter Wasser. Es gab ja sogar mal die Volkszählung der Meere. Wie wichtig war diese Volkszählung und was hat sie ans Licht gebracht? Diese Volkszählung war damals enorm wichtig eigentlich für die Wissenschaft. Denn der Kollege Fred Gressley, der sie zusammen mit meinem Kollegen Jesse Ossobell ins Leben gerufen hat, der hat eben aufgezeigt, dass unsere Kenntnisse über Prozesse im Weltall im Prinzip größer sind als die Kenntnisse der Organismen, die wir in der Meeresregion erbeuten. Und wenn man einfach als Grundlage vielleicht sagen kann, dass bei Tiefstuhl Expeditionen unterhalb von 200 Meter Tiefe der Anteil von neuen Arten weit über 90 Prozent, weil der Makrofauna im Millimeter bis Zentimeter Bereich, also große Organismen in dieser Größe, bis zu 98 Prozent neuer Arten zu finden sind, dann zeigt das eben auch, wie gering der Kenntnitzland in dieser Region ist. Und die Volkszählung der Meere hatte zur Aufgabe, diesen Kenntnisstand zu verbessern, Wissenschaftler zu vernetzen, Mittel für Projekte, für Feldprojekte zur Verfügung zu stellen. Und so wurden 16 Feldprojekte in unterschiedlichen Regionen von der Arktis bis zur Antarktis bis zur tropischen Region ins Leben gerufen und die wurden begleitet, während das Census of Marine Life von einer Komponente, die die Historie der Entwicklung der Tierpopulationen auf der Erde analysiert hat und einer Modellstudie, die eben versucht hat, aus dem generierten Wissen zu modellieren, wie dann möglicherweise auch die Zukunft der Biodiversität in den verschiedenen Regionen aussehen kann. Der Census of Marine Life hat für die Wissenschaft, für die Meeresforschung einen unglaublichen Impetus dargestellt, von dem wir heute noch zähren und über den wir heute eben auch noch über sehr viele Kollegen in unsere Forschung einbinden. Und die Forschung ist dadurch noch sehr viel internationaler geworden, als sie schon war. Jetzt ist ja ein sehr großer Teil unseres Planeten mit Wasser bedeckt. Von diesem Teil ist wiederum der größte Teil auch Tiefsee. Lässt sich dann genauer definieren, wo die Artenvielfalt am größten oder am höchsten ist. Das ist sehr unterschiedlich, also im Indo-Pacific im Prinzip, wo sehr eine sehr hohe Biodiversität existiert, weil sich einfach asiatische und australische Paunen -Elemente dort vermischen. In der Tiefsee ist es so, je tiefer wir gehen, dass man vor allem eigentlich an den Kontinentalen hängen und am Sockel der Kontinentalen hänge, wo eben sehr viel organisches Material, auch die Hänge sozusagen herabrauschen kann, vorfindet, denn Organismen bewegen sich natürlich vor allem dort, wo sie eben auch sehr viel Futter finden. Das heißt, als Mensch gehen wir natürlich auch dort hin, wo wir uns laben können. Dazu die Organismen natürlich auch und dort, wo eben besonders gute Futterquellen über längere Zeiträume auch existieren, finden wir in der Regel eben auch sehr viele Organismen. Aber wir müssen da unterscheiden zwischen Häufigkeiten und Diversität von Organismen. Und das ist an Land ähnlich wie im Meer natürlich auch sehr unterschiedlich. Also wir finden teilweise hohe Diversitäten dort, wo ein Lebensraum eben längere Zeiträume gleichförmig ist, wo er aber auch dann teilweise durch Störungen immer wieder durchmischt wird von Arten. Vielleicht erzählen sonst mal, wie so eine Expedition, die Sie ja schon oft begleitet haben, in der Praxis aussieht. Ich vermute mal, es beginnt damit, dass ein Antrag geschrieben werden muss, um Gelder bewilligt zu bekommen. Dann geht es aber irgendwann aufs Boot. Ja, zuerst hat man eine wissenschaftliche Frage natürlich, das ist die Grundvoraussetzung. Und wenn man diese Frage hat, dann muss man natürlich dann ein Probenamedesign sich überlegen, mit dem man diese wissenschaftliche Frage bestmöglich analysieren kann. Und dieses Probenamedesign und die wissenschaftliche Fragestellung, die in der Regel Hypothesen basiert, ist oder von Hypothesen getrieben wird, wird dann in Form eines Forschungsantrages zusammengefasst und eingereicht. Und diese Anträge bilden dann die Grundlage für die Expedition, wo wir dann eben versuchen, Fragen zum Beispiel zu Isolationseffekten in der Tiefsee zu analysieren. Ich vermute mal, sie stehen ja auch immer wieder vor riesigen technischen Herausforderungen, vielleicht vergleichbar mit der Erforschung des Weltraums. Nur ist die Erforschung des Weltraums etwas populärer, würde ich jetzt einfach mal so behaupten. Ist es denn schwierig, Hersteller zu finden, mit denen sie diese technischen Geräte entwickeln können? Da sprechen Sie einen sehr wichtigen Punkt an, denn die Weltraumforschung ist sehr wichtig auch für die Tiefsee-Forschung. Die autonome Forschung würden wir uns in der Tiefsee sehr viel mehr wünschen und es ist einfach auch zwingend notwendig im Prinzip die Möglichkeiten für Tiefsee -Probenahme in der Tiefsee zu verbessern in der Zukunft. Also wenn wir die Weltraumforschung uns betrachten, dann waren im Prinzip National Geographic aber auch in vielen anderen Zeitschriften sehr viele Informationen über die Erforschung des Maß zu finden. Curiosity, ein autonomes Gerät wird auf dem Mars eingesetzt, nimmt Proben, gibt Daten bereits über Satelliten, dann auf die Rechner hier auf der Erde in der Tiefsee sind wir von dieser Entwicklung noch weit entfernt. Wir setzen zwar schon auch Robotter-Systeme ein, es gibt autonome Geräte, die über der Tiefsee zum Beispiel über dem Tiefseeboden oder in verschiedenen Regionen arbeiten und operieren können, Fotos machen können, verschiedene Sonden beinhalten. Wir haben aber viel zu viele Geräte, die noch Kabel gesteuert in der Tiefsee eingesetzt werden müssen und wir erneuern jetzt die deutsche Forschungsflotte, aber auch international werden immer modernere Schiffe eingesetzt. Aber letztendlich ist in vielen Bereichen die Tiefseeforschung tatsächlich kabelbasiert. Das heißt, wir operieren jetzt ganz erlaubt gesagt immer noch sehr ähnlich wie auf der Challenger damals mit Tiefse Draht werden geschleppte Geräte hinterhergezogen. Was zum einen sehr teuer ist, weil eben Tiefsee Logistik ist aufwendig, die Tiefse Schiffe kosten Geld und die Probennahme ist eben einfach auch sehr zeitaufwendig. Ich vermute mal, dass die Arbeit an dem Objekt direkt auf den Forschungsschiffen beginnt. Sie haben dort auch Labore. Trotzdem kommen sie ja dann irgendwann wieder an Land und die Arbeit hört da allerdings noch nicht auf, oder? Nein, noch lange nicht. Im Prinzip beginnt die Arbeit natürlich mit dem Antragen der Forschungsgelder. Dann der Logistik, die gerade beim Marine Expedition wirklich sehr umfangreich ist. Ein Forschungsschiff ist leer, weil es gibt Chemiker, Geologen, Biologen, die mit diesen Forschungsschiffen herausfahren in die Weltmeere. Und daher muss eben für jede Expedition alles mitgenommen werden. Von dem Mikroskop bis hin zur Zentrifuge, Probenamen, Gefäßen, Chemikalien zur Fixierung. Es wird dann auf dem Schiff bereits die erste Forschung erfolgen. Erste Sortierarbeiten, erste Extraktion zum Beispiel von genetischem Material wird vorgenommen. Aber die Hauptarbeit passiert dann tatsächlich später im Forschungslabor oder auch im Forschungsmuseum. Bei Senckenberg und vielen anderen Forschungsmuseen haben wir eben die sogenannten naturwissenschaftlichen Sammlungen. Senckenberg allein verfügt über mehr als 40 Millionen wissenschaftliche Objekte. Wir haben hier bei Senckenberg Frankfurt ungefähr 22 Millionen Objekte und eben sehr, sehr viele Marine, wie ich schon erwähnte, sechs Marine-Sammlungen. Und sehr viel von der Material, was wir gesammelt haben, wird in Zusammenarbeit mit der Universität, der Goethe-Universität und den Studierenden dort bearbeitet. Wir haben Kurse, in denen wir erklären, was eigentlich unsere Forschungsschwerpunkte sind. Wir haben immer wieder Bachelor und Masterstudenden, die wir in unsere Forschung einbinden, die uns helfen, eben wissenschaftliche Fragen, zum Beispiel zur Zusammensetzung der Fauna vor dem Hintergrund von ökologischen Faktoren zu klären oder auch Artenbeschreiben im Rahmen eines Bachelorstudiums oder einer Bachelorarbeit. Also da ist die Arbeit sehr vielfältig und all dieses Material findet dann Eingang auch in unsere wissenschaftlichen Sammlungen. Und die wissenschaftlichen Sammlungen stellen tatsächlich sicher, dass die Biodiversitätsforschung heute nachhaltig erfolgt und eben auch der Wissenschaft für die nächsten Generationen zur Verfügung gestellt wird und bleibt. Sie waren schon auf sehr vielen abenteuerlichen Expeditionen, jetzt Hand aufs Herz, welches war Ihre Liebste? Das ist sehr schwer zu sagen, weil es natürlich immer Expeditionen gibt, die sehr viel Neues bringen für die Forschung. Fantastisch oder faszinierend ist es natürlich, wenn man in Regionen operiert, die etwas anders aussehen als die normalen Meeresregionen. Also sagen wir mal so, für einen Meereswissenschaftler ist es ja schon faszinierend oder für einen Menschen allgemein zu entdecken, wie hoch die Biodiversität im Meer ist. Also ein Land sehen wir ganz klar, aber unter der glitzenden Wasseroberfläche vermuten eigentlich die meisten Menschen nicht so eine Fülle an Arten. Ja, wenn man jetzt natürlich Meeresforschung betreibt, dann ist man meistens auf dem Wasser und sieht monatelang Wasser. Besonders interessant ist es aber dann, wenn man natürlich in polaren Regionen eben auch Eis sieht in der Antarktis, also wenn man in Richtung Antarktis fährt und dann bei der antarktischen Konvergenz auf einmal die Seevögel, die Albatrosse zu sehen sind, weil eben diese starken Temperaturunterschiede, die mit der antarktischen Konvergenz einhergehen, auch dafür sorgen, dass wir sozusagen sehr viele Meeresorganismen haben, der Krill dort eben sehr stark zunimmt und die Organismen dort eben sehr viel Futter finden. Es ist schon faszinierend, wenn man als Doktorand oder Postdoktorand in der Arktis operiert, morgens um vier zum Beispiel auf den Einsatz eines Gerätes wartet und auf einmal eine Scholle mit einem Eisbär an einem vorbei getrieben kommt. Das hat zwar nichts mit der eigenen Fragestellung zu tun, aber es ist natürlich faszinierend, einfach zu sehen, wie die ganze Lebewält miteinander in Verbindung steht. Wenn Wale aus Neugierde um das Schiff kommen und mehrere Buckelwale dann über Stunden teilweise einen Schiff begleiten, dann sind das natürlich Momente in einem Forscherleben, die zusätzlich zu der Probenarme, die immer wieder faszinierend ist, einen sehr erfreuen und das Herz erfreuen oder Situationen, wenn man aus 10.000 Meter Tiefe den tiefsten, jemals eingesetzten Epi-Bentos-Schlitten, das ist ein Gerät, was man eben auch geschleppt einsetzt, in fast 10.000 Meter Tiefe, 9.600 Meter Tiefe mit gefüllten Netzbechern ein so kleines Gerät tatsächlich wieder zurück aufs Schiff bekommt. Dieses Gerät ist dann 11 Kilometer hinter dem Schiff hergeschleppt worden, hat eine Probe genommen und diese Probe ist sehr divers und zeigt uns Blicke in eine Welt, die vorher noch nicht jemand gesehen hat, weil eben mit solch peinwaschenden Geräten noch nicht operiert wurde. Das sind alles Situationen und Momente, die unvergesslich sind und wo man dann auch tatsächlich als Wissenschaftler jubelt über das Deck springt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie unentdeckte Organismen finden, ist ja relativ groß. Können Sie uns vielleicht einen Eindruck davon geben, welche Tiere man da finden kann oder welche Tiere bei Ihnen jetzt noch einen Jubelschrei auslösen? Das ist ganz schwer zu sagen, denn im Prinzip finden wir eigentlich alle Tierstämme, alle Organismengruppen in der Tiefsee wie auch im flachen Meeresbereich. Wir können allerdings feststellen, dass es bestimmte Organismengruppen gibt, die einfach häufiger werden. Dazu gehören die Stachelhäuter, dazu gehören Krebse, dazu gehören Weichtiere, Muscheln und Schnecken, vor allem Muscheln und die Meeresborstenwürmer, die gehören zu den Ringelwürmern, sind verwandt mit unseren Regenwürmern an Land. Und das sind die Organismen, die besonders häufig sind. Also, wenn man berücksichtigt, dass im Prinzip für mich immer noch unfassbar das Forscherpaar Jacques Picard und Don Walsh damals mit ihrer Tauchkugel Trieste den Marianngraben analysiert haben in den 60er Jahren und damals dann gesagt haben, hier unten gibt es Leben und wir haben dort Plattfische gesehen, dann wissen wir heute, dass das gar keine Plattfische waren, sondern Seegurken, die praktisch aussehen, abgeflacht sind, auf dem Meeresboden vorkommen, die sehen aus wie Schusolen und die waren wahrscheinlich einfach von Sediments bedeckt und haben für die Wissenschaftler damals ausgesehen wie Plattfische, aber auch heute ist eigentlich die Forschung von Don Walsh und Jacques Picard mit der Trieste ja ungebrochen wichtig für die Wissenschaft, weil eben gezeigt wurde, welche Möglichkeiten tatsächlich auch in der Tiefsee -Forschung stecken und das ist seit den 60er Jahren eigentlich ja immer noch ein Mysterium tatsächlich in diesen tiefen Regionen auch probend zu nehmen. Und die Tiefse ist ja nach wie vor auch sagen um Woben, also die Entdeckung der Abdrücke von riesigen Saugnäpfeln, zum Beispiel von großen Tintenfischen, die man zuerst bei Pottwahlen entdeckt hat, wo man gedacht hat, was ist das denn, was muss es da unten eigentlich für große Organismen geben, bevor man eben diese riesigen über 10 Meter, 12 Meter langen Tintenfische tatsächlich in der Tiefsee dann eben auch gefunden hat. Also es ist eben auch für den Menschen sehr interessant, sich vorzustellen, was es dort unten an Leben gibt und daher kam dann eben auch so diese Vorstellung von diesen riesigen Tiefsee -Monstern. Sie haben meine nächste Frage schon vorweggenommen. Wie wahrscheinlich ist es, dass wir auf See ungeheuer stoßen? Ja, auf jeden Fall findet man sie ungeheuer, also ich meine, meistens sind sie aber sehr klein. Wenn man sich diese Tiefseefische zum Beispiel anschaut, die riesige Mäuler haben vor allem sehr lange Zähnefangszähne oder Pelikanahle, die im Prinzip ihren Kiefer fast aushaken können, damit sehr, sehr große Beuteorganismen erbeuten und fressen können, da muss man aber auch wissen, dass natürlich in der Tiefsee das Leben zwar divers ist, aber eben auch die Organismen über lange Zeiträume hungern können müssen. Daher ist es eben wichtig, wenn man dann tatsächlich ein Beuteobjekt findet, möglichst viel davon aufzunehmen und daher gibt es da verschiedene Anpassungen. Entweder ist man klein und braucht nicht viel und lebt im Sediment und kann von dem wenigen dort leben oder man muss andere Strategien entwickeln in der Tiefsee, wie zum Beispiel Symbiosen, also Räuber-Beute-Beziehungen entwickeln oder sich von anderen Organismen tragen lassen sozusagen im Prinzip auf den Organismen vorkommen, dann braucht man weniger Energie zu verschwenden oder benötigt weniger Energie für die Fortbewegung. All solche Prozesse entwickeln sich natürlich unter dem enormen Druck, Druck auf der einen Seite sozusagen durch die Tiefe des Meeres, aber vor allem dem Druck der Evolution, also das Überlebens von verschiedenen Arten oder von den Arten in diesen Lebensräumen. Kommen wir zu einem ernsten Thema, wir müssen natürlich auch über den Klimawandel reden, vielleicht zuerst die Frage, wie wir sich Ihrer Meinung nach das Meer mit Blick auf den Klimawandel entwickeln. Auf jeden Fall, also in der Klimawandel ist ja ein globales Phänomen und er beginnt im Prinzip eigentlich bei den Menschen, also wie wir ja jetzt ganz klar sehen können, eben auch bei den vielen Phänomen und Problemen, Stürme nehmen zu, Hochwasser nehmen zu. Wir haben jetzt gerade die Katastrophe im eigenen Land erlebt, eben entlang der Ahr. Das sind alles Folgen natürlich des Klimawandels und vor allem verstärkt eben auch durch den Menschen. Mehr beginnt letztendlich bei uns und natürlich spielt das Klima eine wichtige Rolle. Und das Meer ist eben auch für uns in diesem Zusammenhang sehr wichtig, denn es trägt zu 80 Prozent zu unserem Wärmehaushalt global bei. Spendet 50 Prozent unseres globalen Dauerstoffs, bindet 33 Prozent sämtlicher Emissionen, die auf der Welt produziert werden, eben von uns und 50 Prozent, wie schon gesagt, 80 Prozent der Artenleben dort. Das heißt, also das Meer ist für uns entscheidend und sehr wichtig und es beginnt im Prinzip bei uns selbst, denn wir haben unsere Zukunft in der Hand. Und daher ist das absolut wichtig, ein besseres Verständnis über die Prozesse, die Kreisläufe, die Zusammenhänge zu bekommen, aber eben auch ein Verständnis dafür, was lebt dort überhaupt? Grundlagenforschung, welche Prozesse sind es, die das Leben dort unten steuern? Und insofern ist eben die Meeresforschung auch vor dem Hintergrund des Klimawandels für den Menschen unabdingbar. Die Vermüllung des Meeres ist natürlich dann gleich das nächste Thema. Wir haben vielleicht das Bild vor Augen, dass leere Plastikflaschen an den Strand gespült werden und bekommen so ungefähr einen Eindruck davon, wie vermüllte die Meere mittlerweile sind. Die Lage ist aber noch sehr viel ernster, oder? Die Lage ist wirklich sehr ernst, also wir haben diese großen Müllfelder, die wir im Pazifik vorfinden, wo dann Forschungsschiffe oder Fischschiffe generell, also über Meilen, ich weiß denn durchmesserlich, aber man spricht so von den großen pazifischen Müllfeldern, wo über wirklich viele Meilen die Schiffe nur durch Plastikmüll fahren. Und dieser Plastikmüll ist natürlich nicht nur auf der innerhochsehe zu finden, sondern eben in den Küstenregionen wird er angeschwemmt in vielen wunderschönen Bereichen im Pazifik, Atolle, wo man auch früher irgendwie, was heißt früher, vor wenigen Dekaden im Prinzip wunderschön den Strand genießen konnte, findet man jetzt wirklich Müllberge, Angelleinschnüre, Angelhaken vor. Also es ist schon faszinierend zu sehen, wie der Mensch im Prinzip den Planeten vermüllt hat mit Plastik unter anderem, obwohl Plastik erst in den 60er Jahren das letzten Jahrhundert erfunden wurde. Vieles von dem, was an der Oberfläche schwimmt, landet dann aber über kurz oder lang auch in der Tiefsee, oder? Das ist auf jeden Fall so, denn der Plastikmüll oder Plastik generell wird natürlich zerwetzt. Im Laufe der Zeit wird immer kleiner, wird zerrissen, geht kaputt eben durch die Meeresbewegung auch. Und das sogenannte Mikroplastik, was dann irgendwann daraus entsteht, findet sich eigentlich überall. Aber es ist ja auch nicht nur das Mikroplastik, was durch Plastikflaschen, durch Plastiktüten und so weiter entsteht, was wir bis in die Tiefsegräben auch im Kurilen Kampchatka -Graben zum Beispiel in 9.600 Meter Tiefe nachgewiesen haben. Und da ist es vielleicht auch wichtig zu erwähnen, dass gerade diese V-Form, also diese Tiefsegräben eigentlich wie sogenannte Sinkstofffallen, funktioniert, dass also im Prinzip Partikel dort gefangen werden und sich anreichern eben durch diese fermige Struktur. Das gilt nicht nur für organisches Material. Also wir finden dann gerade in den hadalen Gräben teilweise auch relativ viel Futter, aber eben auch sehr viel Mikroplastik. Und das ist schon erschreckend zu sehen, dass der menschliche Fußabdruck in 9.600 Meter Tiefe sich bereits manifestiert hat. Also das zeigt einfach, dass unser Einfluss sehr groß ist. Aber das geht ja im Prinzip schon los bei den Produkten, die wir einführen ins Meer. Das heißt, Meer beginnt eigentlich bei uns. Bei Zahnpasta, bei Mikropartikeln und Mikroplastikpartikeln, die eben dann auch von Land im Prinzip schon mit der Verschmutzung, also vom Menschen im Meer eingeleitet werden. Aber es sind ja nicht nur Plastikpartikel, die im Prinzip eine Verschmutzung des Meeres bedeuten, sondern auch lernen. Also wenn wir zum Beispiel an unsere Schiffe denken, an die Schifffahrt. 90 Prozent der Transportwege für unsere Güter passieren über das Meer. Wir sehen, was passiert, wenn es Havarien im Suas-Kanal gibt, was das für eine Folge oder für Folgen, für weitreichende Folgen, für die Logistik und eben auch die Versorgung von Menschen in vielen Bereichen der Welt hat. Also wir sind absolut angewiesen darauf auf diese Transportwege und da ist das natürlich auch ganz faszinierend und auch traurig gleichzeitig zu sehen, wie stark einfach auch die Beeinträchtigung in Form von Dezibel, also Lautstärke für die Meeresorganismen ist entlang dieser sogenannten Schifffahrtsrouten. Und da gibt es Abbildungen, die einfach zeigen, wie unterschiedlich stark im Lärm sich in verschiedenen Meeresregionen auswirkt und am lautesten ist es ganz klar da, wo die Schiffsrouten natürlich langgehen. Also man sieht, dass dort alle Organismen, die auf Kommunikation über laute Schall angewiesen sind, ein Problem haben werden. Es gibt allerdings auch Menschen, die das Problem erkannt haben und sich dem entgegenstellen. Auch da gibt es mittlerweile verschiedene Initiativen, diesen Müll wiederum aufzunehmen, aufzusammeln und zu recyceln, das Plastik wiederzuverwenden oder auch recycelbares Plastik zu entwickeln. Das ist jetzt nicht mal ein Forschungsbereich, aber das ist ein sehr moderner und angewandter Forschungsbereich, der auch sehr wichtig ist für uns Menschen, denn Plastik ist ja nicht nur schlecht, also Plastik ist eine Erfindung, die der Menschen sehr vorangebracht hat. Wir brauchen Plastik in der Medizin, in vielen Bereichen, in der Industrie, also ohne Plastik geht es nicht mehr. Aber wir müssen eben als Menschen auch darüber nachdenken, wie wir es einsetzen, in welchen Mengen wir es einsetzen und im Prinzip kann auch jeder einzelne Mensch natürlich in Bezug auf den Nutzen und die Umsetzung des Plastiks sich selbst unter eine Handlungsoption einfach mal hinterfragen. Kann ich eine Plastiktüte mehrmals verwenden, muss es eine Plastiktüte sein oder kann ich möglicherweise auch auf Baumwolle zurückgreifen, wo kann ich selbst vielleicht mich bewusster verhalten in meinem Leben, muss ich aus einer Plastikflasche trinken oder kann ich vielleicht auch eine Glasflasche verwenden oder wenn ich schon eine Plastikflasche benutze, dann vielleicht wenigstens eine Recycelbarung, keine, die ich dann einfach wegwerfe. Sie haben natürlich auch immer eine Vermittlerfunktion gegenüber der Politik. Sie müssen die Politik darüber informieren, was im besten Fall zu tun wäre, um die Meere zu schützen, um den Klimawandel zu verhindern oder, sagen wir mal, um ihn einzuschränken. Ja, das sind natürlich die Forschungsergebnisse in jeglicher Breite angefangen von der Grundlagenforschung. Was finden wir vor? Welche Organismen leben wo bis hin zu dem Verständnis der Funktionen auch von Ökosystemen und auch dem sogenannten Service? Was bringt die Ökosysteme eigentlich für den Menschen? Wie bedeutend ist das mehr? Welche Bedeutung hat das mehr für uns? Und ich meine, die Bedeutung ist ja groß. Das hatte ich ja schon gesagt, schon allein über Transportwege, die das mehr sozusagen für den Menschen ausmacht, 90 Prozent oder eben die Aufnahme der CO2-Emissionen, Sauerstoffspender mehr eben zu einem großen Prozent hat. Aber man muss eben auch sagen, dass das mehr auch sehr viele Menschen ernährt. Also es gibt sehr viele Berufe, die von Menschen in vielen Kustenregionen, die auf das Meer angewiesen sind. Aber wir können auch sagen, dass im Prinzip 4,2 Milliarden Menschen vom Meer ernährt werden. Also circa die Hälfte der Weltbevölkerung lebt sozusagen nur, weil sie eben aus dem Meer lebt über Fischerei zum Beispiel. Und 40 Prozent aller Menschen leben am Meer. Das heißt, das Meer ist auf der einen Seite ästhetisch, ist aber auch Lebensmittelpunkt eben von dem größten Teil der Bevölkerung. Und dieser Bereich ist natürlich jetzt eben auch in diesen Zeiten des Klimawandels bedroht, sage ich jetzt mal, durch die Bedrohung der Veränderung auf unserem Planeten durch Temperatur, Zunahme und das Abschmelzen der Polkappen. Es gibt ein sehr wichtiges Projekt von der UN, die UN Ozean Dekade. Können Sie vielleicht ganz kurz erklären, was es damit genau auf sich hat? UN-Ozern-Dekade für Ozeanforschung und nachhaltige Entwicklung. Ozeanforschung und nachhaltige Entwicklung ist eigentlich erwachsen aus der Dringlichkeit, tatsächlich das Meer zu schützen. Man wird auch mit natürlich auf den Ergebnissen des Sensors auf Marine Life, aber es geht hier nicht nur um die Forschung selbst, sondern es geht eigentlich um einen Transformationsprozess, weil eben klar ist, wie wichtig das Meer für den Menschen ist, wie stark sich das Meer in der heutigen Zeit verändert, ist eigentlich deutlich geworden, dass eine Transformation des Wissens oder auch, sag ich jetzt mal, das Zustand des Meeres erfolgen muss. Und da gibt es bis 2030 eben tatsächlich das Ziel, die Wissenschaft mit dem privaten Sektor der Gesellschaft, aber auch der Politik so zu verbinden und diese Bereiche so miteinander zu verknüpfen, dass eben eine Transformation tatsächlich auch erfolgt, dass das Meer dauberer wird. Es gibt verschiedene Missionen eben in dieser UND-Kade, das Meer soll sauberer werden, es soll gesunder werden, es soll vorherrsagbarer werden für den Menschen wicherer, es soll nachhaltig produktiver, aber auch zugänglicher werden. Das heißt also, es soll mehr Menschen eben auch die Möglichkeit bekommen, das Meer zu nutzen. Und in Frankfurt am Senckenberg sind Frau Bricks und ich, Angelika Brandt, und das geht ja Bricks zuständig für einen Bereich der Ozean -Dekade, nämlich der Mission sauberer Ozean. Und wir werden im November eine Veranstaltung durchführen vom 17. bis 19. November, wo das Thema sauberer Ozean Clean Ocean im Fokus steht, wo über Probleme, die mit der Sauberkeit des Meeres über Lärm, über Plastikverschmutzung, über chemische Substanzen von Bedeutung sind. Und dieses wird diskutiert in einem sogenannten Laboratory. Dieses Laboratory wird durch drei, vier Stunden einführender Vorträge und Podiumsdiskussionen dann untermauert durch verschiedene sogenannte Satelliten -Events, wie wir das nennen. Das sind einfach Projekte, die vorgestellt werden, die eben zeigen können, wie können wir denn von 2021, also diesem Jahr bis 2030 in dieser Dekade, es tatsächlich schaffen, das Meer eben auch sauberer zu gestalten. Und am Ende dieses sogenannten Labors oder dieser drei-Tages -Sitzung wird dann eine Zusammenfassung stattfinden, wo eben die wichtigsten Ziele und Meilensteine, die während dieser Dekade den Bereich sauberer Ozean begleiten sollen, dann nochmal zusammengefasst werden. Wo gesagt wird, was können wir leisten, was wollen wir bis 2025 bis 2030 tatsächlich auch geleistet haben, wie wollen wir diese Transformation schaffen, das Meer den Ozean für den Menschen tatsächlich auch sauberer zu gestalten. Was an dieser Stelle vielleicht auch kurz noch angesprochen werden muss, ist, dass die Tiefsee natürlich auch ein Wirtschaftsraum ist, der gerade für die Zukunft sehr viele Möglichkeiten bietet. Ausbau der E-Mobilität, die Energiewende, die zunehmende Digitalisierung. Für all diese Fragen findet man ja auch Antworten in der Tiefsee, weil die Rohstoffbeschaffung in der Tiefsee mit der an Land zu vergleichen ist. Das heißt, wir müssen nicht nur dafür sorgen, dass der Ozean sauber bleibt, sondern dass wir ihn auch schützen vor den ökonomischen Interessen großer Industrien. Was kann man dagegen tun? Das ist sicherlich richtig und das ist sicherlich auch absolut verständlich. Und nachvollziehbar in der Tiefsee lagern umfangreiche Rohstoffe. Wir sehen, die Manganknollenfelder sollen befischt werden. Also dass Manganen soll genutzt werden, um zum Beispiel Computerships zu bauen, um dafür zu sorgen, dass wir auch diese Digitalisierung vorantreiben können. Nord Stream, Erdöl eben auch als Beispiel, was jetzt eben auch für den Menschen eine große Bedeutung spielt. Diese Bereiche sind natürlich besonders gefährdet oder die Organismen in diesen Bereichen. Das werden ja nicht nur die Organismen, die auf Manganknollen leben, selbst entnommen, sondern auch die Organismen, die in dem Sand, in dem, in dem, in dem, nicht Sand, sondern in dem Sediment sozusagen um die Manganknollen leben. Dort leben ganz eigene Faunengemeinschaften. Also wir sagen immer, dass die Biodiversität in den Regionen besonders hoch ist, wo wir eine stärkste Heterogenität, also einen sehr diversen Lebensraum eben auch vorfinden. Und das ist natürlich dort, wo Manganknollen in einer tiefsehebene liegen, die sonst nur in Anführungsstrichen aus dem Sediment besteht. Ist schon sehr viel heterogener und wir haben dort sehr viele Organismen, die auf dem Manganknollen leben oder zwischen den Hohlräumen im Sediment vorkommen. Aber nicht nur die Organismen selbst werden entnommen, sondern ich frage ja schon davon, wie gering eigentlich die Sedimentation in hohen Tiefen ist. Und wenn jetzt Manganknollen entnommen werden, dann ist dieser feine Siltgehalt. Da geht sofort in das Pensionen in dem Wasser. Und wir haben dann als Folge Sediment wollten, die dann von der Strömung transportiert werden und dafür sorgen, dass auf einmal die Sedimentationsrate eben nicht mehr alle 1000 Jahre, sondern vielleicht alle 10 Jahre ein sehr viel höheren, ein Sediment Fracht an den Meeresboden bringt, als das in normalen Lebensraum der Fall ist. Und das wird dann bewirken, dass viele Organismen einfach ersticken werden unter diesen Sedimentfrachten. Weil viele Organismen haben keine besonderen Atmungsorgane, sondern atmen über die Oberfläche der Haut. Und die schaffen das dann nicht mehr, sich mit dem Flimmerepithel z.B. freizuschleimen und dafür zu sorgen, dass eben auch die Sauerstoffaufnahme noch aktiv erfolgen kann. Also das wird bei reichender Konsequenzen auch für die umgebende Fauna dieser Regionen haben. Vielleicht erklären Sie uns noch mal ganz kurz, was man gar anknollen sind und warum sie so spannend für die Industrie sind. Mangalenknäulen sind einfach polymetallische Gebilde. Die sehen aus wie Blumenkohl, sozusagen, oder blumenkohlartige Gesteine, sind unterschiedlicher Größe. Wir haben durch Zufall auch ein großes Mangalenknäulenfeld während der Jungfern Expedition des Forschungsschiffes Sonne in der Weimar Fracture Zone oder in der Nähe dieser großen Bruchzone vorgefunden. Diese Mangalenknäulen oder polymetallischen Verbindungen werden genutzt für Computerships, werden gebraucht für unsere Handys und selbst, wenn wir unsere Handys, immer wieder recyceln würden und dafür sorgen würden, dass alles Material auch wieder neu genutzt werden kann, wird es nicht ausreichen, weil wir immer mehr werden. Die Bevölkerungsexplosion ist einfach so groß, dass selbst, wenn wir uns alle vernünftig verhalten und das Recycling auch so tun, wie wir es tun sollten, wird es irgendwann nicht ausreichen. Und insofern ist der Druck natürlich sehr groß. Nicht nur der Industrie, sondern auch durch die Menschen selbst induziert. Diese Knäulen und dieses Mangalen tatsächlich auch abbauen zu wollen. Wenn ich sie richtig verstanden habe, wird der Manganknollen gepflückt, um es mal so einfach zu sagen. Und dadurch entsteht dann eine Trübung, die durch das aufweibelnde Sandes entsteht. Und diese wiederum braucht so lang sich dann wieder abzusetzen, dass es letztlich dazu führt, dass die Organismen abstärben. Ist das richtig? So kann man das genau bezeichnen. Also dieses Sediment besteht ja aus unterschiedlichen Sedimentfraktionen, Ton, Wild, Sandbestandteile. Und die haben eben unterschiedliche Eigenschaften, besonders der Wildanteil geht sofort in Suspension. Ton bleibt eben mehr dann am Meeresboden und genau dieser Wildanteil, der dann in Suspensionen geht, sorgt eben dann dafür, dass im Prinzip diese Wolken oder Sedimentwolken dann eben auch sehr weit getragen werden. Führt mich zu der nächsten Frage, wem gehört eigentlich die Tiefsee? Das ist ein sehr interessanter Aspekt, also die Tiefsee gehört noch, sag ich jetzt mal, allen Menschen außerhalb der 200-Meilen-Zone, sprechen wir von der Hochsee. Die Hochsee sind internationale Gewässer. Wir haben ja die Notwendigkeit dem Nagoya-Protokoll durch die Konvention für die biologische Diversität Folge zu leisten. Und tatsächlich auch, wenn wir innerhalb der 200-Meilen-Zone weltweit irgendwo proben nehmen wollen, so müssen wir seit Oktober 2014 Genehmigungsverfahren in die Wege leiten, bevor wir überhaupt proben nehmen können. Wir sprechen von den sogenannten MGRs, marine-genetische Ressourcen. Das sind die Organismen selbst, die ja auch aus Genen bestehen und insofern für die Forschung eine besondere Bedeutung haben in Bezug auf die Entdeckung selbst, aber eben auch auf ihre Gensequenzen. Und diese Organismen sind natürlich bedroht dadurch, dass wir überall als Mensch eingreifen in das Ökosystem. Und daher hat man innerhalb der 200-Meilen-Zone eben schon Regulationen gefunden, wie man Vorteilsausgleiche schafft, wie man tatsächlich auch bestimmte Bereiche versucht zu schützen und Diskussionen auf internationaler Ebene im Bereich der UN laufen eben auch dazu, die Hochsee, also die Regionen außerhalb der nationalen Rechtsprechung unter bestimmten Gesetzen tatsächlich dann auch schützen zu können. Es besteht also noch Hoffnung, dass der Raubbau an den Schätzen, die tief im Meer schlummern verhindert werden kann oder so reguliert werden kann, dass er keinen größeren Schaden nimmt. Ja, natürlich besteht Hoffnung. Es besteht immer Hoffnung. Sonst wäre die Menschheit schon längst zugrunde gegangen. Ich glaube, es ist sehr wichtig, einfach sich auch darüber im Klaren zu sein, dass einfach der Tiefsee Meeresboden unglaublich groß ist. Also, dass wir sehr wenig darüber wissen. Ich hatte das zu Anfang ganz kurz erwähnt. Aber wenn wir im Prinzip unser Wissen über den Meeresboden vergleichen mit dem Kenntnisstand über die Biodiversität an Land, dann sagt man immer so, wir kennen im Prinzip zwei Fußballfelder im Vergleich zu den Landmassen. Werft mit intensivierter Forschung im Rahmen des Sensors of Marine Life, wenn wir bestimmt nicht weiter als drei Fußballfelder, das heißt, unser Wissen ist sehr gering. Und von 512 Millionen Quadratkilometern sind mehr als 352 Tiefsee. Und das zeigt einfach, und Tiefsee Meeresboden, das zeigt einfach, dass es ein unendlich großer Lebensraum. Und es ist wichtig, natürlich auch irgendwo den Menschen voranzubringen. Wir wollen natürlich in eine Zukunft haben. Wir wollen auch eine lebenswerte Zukunft haben. Wir wollen eine Zukunft haben, in der das Leben vielfältig ist. Das ist wichtig für uns. Aber es ist natürlich auch wichtig, sage ich jetzt mal, wenn man schon Eingriffe in die Natur vornimmt, dann eben auch für Ausgleichspflecken zu schaffen. Und das kann man zum Beispiel machen, indem man große Schutzzonen einrichtet, die sogenannten Meeresschutzgebiete oder Marine Protected Areas, die eben in bestimmten Regionen tatsächlich auch schon in Kraft getreten sind oder in Kraft treten sollen. Und solche Schutzzonen sind einfach für die Organismen natürlich von besonderer Bedeutung, weil dort eben Arten dann tatsächlich auch noch existieren können. Und diese Schutzzonen dann im Prinzip ein Puffer der Biodiversität auch für die umgebenden Regionen darstellen. Das ist doch ein schönes Schlusswort. Ganz am Ende frage ich meine Gäste immer nach einem persönlichen Wunsch, den sie jetzt an die Politik oder auch an die Zivilgesellschaft richten dürfen. Wie sieht ihr persönlicher Wunsch zur Rettung der Meere aus? Also mein persönlicher Wunsch wäre, dass die Politik die Wissenschaft weiterhin unterstützt, auch im Bereich der Grundlagenforschung, nicht nur im Bereich der angewandten Forschung. Wir müssen einfach Grundlagen schaffen, auch um darauf aufbauen, dann das Verständnis für die Funktion von Ökosystemen zu analysieren. Ich würde mir wünschen, dass, wie ich das schon erwähnte, im Prinzip diese wirklich unglaublich gute autonome Technik, die im Weltraum eingesetzt wird, auch für die Tiefsee besser und weiter entwickelt wird, dass also nicht nur moderne Tiefsee-Schiffe oder Tiefsee -Navigation jetzt möglich ist, sondern eben auch die Geräte-Technik hinterherkommt, dass wir autonome Systeme haben, die Proben nehmen können oder diese autonome Systeme entwickeln. Kompatimente dafür sind alle existent, man muss jetzt aber auch in der Geräte-Technik weitermachen. Das heißt, das sind auf der einen Seite Wünsche oder der Tiefsee -Biologen an die Politik. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass die Politik allein und die Wissenschaft allein nicht dafür zuständig sind, in Anführungsstrichen die Welt zu retten, sondern dass das wirklich ein Problem ist, wo die Industrie private Sektoren, aber auch wir selbst im Prinzip mithelfen müssen. Und ich glaube, es ist wichtig, dass jeder einzelne Mensch einfach auch seine Handlungsoptionen hinterfragt, denn mehr beginnt hier bei uns und nicht an der Nord- oder Ostsee oder im Mittelmeer oder im Atlantik, sondern wir sind zuständig auch und verantwortlich für die Verschmutzung der Meere. Wir sind verantwortlich für den Klimawandel eben in bestimmten Regionen, dass Eisbären keine Schollen mehr haben, dass mehr Eis zurückgeht, dass damit der Meeresspiegel steigt und die Prognosen bei sechs Grad Temperaturanstieg werden wir ein Meeresspiegelanstieg von bis zu 65 Metern zu erwarten haben, laut Studien von National Geographic. Und das bedeutet, dass eben viele Küstenregionen nicht mehr existieren werden. Und wie ich schon sagte, 40 Prozent der Weltbevölkerung lebt an den Küsten. Wir selbst sind für unsere eigene Zukunft verantwortlich. Insofern sollten wir uns schon überlegen, brauchen wir Autos. Ich persönlich habe mein Auto seit 2005 abgeschafft, benutze öffentliche Verkehrsmittel. Ich will damit nur sagen, jeder einzelne kann im Prinzip tatsächlich auch mal darüber nachdenken, wo kann sie oder er denn tatsächlich auch etwas beitragen zum Großen Ganzen. Und ich bin sicher, jeder einzelne Mensch kann ein Beitrag leisten und muss es auch tun, damit wir auch für unsere Kinder und Enkel und die zukünftigen Generationen noch eine lebenswerte Erde erhalten können und schaffen können. Ich danke Ihnen ganz herzlich für diese wirklich aufschlussreichen Worte. Ich habe viel gelernt. Vielen Dank, Prof. Dr. Angelika Brandt, dass Sie hier waren. In der nächsten Folge begrüßen wir Prof. Dr. Andreas Mulch. Würden Sie uns Ihren Kollegen ganz kurz vorstellen? Andreas Mulch arbeitet sozusagen auf einem anderen Sektor. Er ist Geologe. Er guckt in die Klimapalleo-Forschung und im Prinzip das, was wir machen. Die Rezente wird das Beschreiben der Biologie heute und die Veränderung sozusagen unseres Planeten darauf aufbauen für die Zukunft mit unseren Museen, mit den wissenschaftlichen Sammlungen. Das betreibt Andreas, indem er einen Blick in die Vergangenheit wirft. Und diese Blicke in die Vergangenheit, in der Geologie, über große geologische Zeiträume sind für uns Menschen ebenso wichtig, natürlich wie die Erforschung des Lebens auf der Welt. Das war der Podcast der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung. Ich danke Ihnen ganz herzlich, dass Sie hier waren.