F4 Schwaigern

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Andreas Geissinger - Ich bin ... das Brot des Lebens (Teil 4 von 6 Archiv)

Andreas Geissinger analysiert das "Brot des Lebens" aus Johannes 6, beleuchtet spirituelle Bedürfnisse und fordert auf, nach ewiger Erfüllung durch Jesus zu streben, während er zur Reflexion über den Glauben anregt.

06.11.2024 25 min

Zusammenfassung & Show Notes

Leider gab es am Sonntag keinen Gottesdienst, der einen Livestream oder eine Videoaufnahme erhalten hat. Das ist für Podcaster kein Problem, wir haben noch eine große Menge an Archivmaterial, das stattdessen für euch bereitsteht. 

Wenn dir das nicht reicht, empfehle ich das offline Besuchen des Gottesdienstes. Die Termine findest du auf unserer Webseite, unter Veranstaltungen und Termine.

 
Andreas Geissinger - Ich bin ... das Brot des Lebens (Teil 4 von 6 Archiv)
 
In dieser Vorlesung erforscht Andreas Geissinger das tiefere Verständnis des biblischen Begriffs "Brot des Lebens", wie ihn Jesus in Johannes 6 einführt. Die Sitzung beginnt mit einer Betrachtung der Umstände, unter denen Jesus und seine Jünger ursprünglich nach einem ruhigen Rückzugsort suchten, was jedoch aufgrund des großen Andrangs der Menschen scheiterte. Geissinger beleuchtet die Reaktion Jesu auf die Bedürfnisse der Menschen, die oft einen spirituellen Hunger verspüren, auch wenn sie primär nach physischer Nahrung verlangen. Die Zuhörer werden durch die Erzählung geführt, wie Jesus das wenige Essen eines kleinen Jungen — fünf Gerstenbrote und zwei Fische — nutzt, um eine große Menschenmenge zu speisen. Hier wird die Thematik von Mangel und Wunder angesprochen, wobei Geissinger die Rolle von Jesus als einen, der nicht nur körperliche Bedürfnisse stillt, sondern weit mehr als das bietet, herausstellt. Er legt dar, dass Jesus' Handlungen ein Zeichen für eine tiefere spirituelle Wahrheit sind: das Bedürfnis nach einer dauerhaften, nicht vergänglichen Ernährung. Geissinger diskutiert die Reaktionen der Menschen auf die Wunder Jesu. Viele suchen nach einem weiteren physischen Brot, während Jesus sie zu verstehen sucht, dass er nicht der Versorger ihrer alltäglichen Bedürfnisse ist. Er fordert sie auf, nach dem Brot zu streben, das ewiges Leben vermittelt, und erklärt, dass dies Vertrauen und Glauben an den Menschensohn erfordert. Geistliche Nahrung, so argumentiert er, ist entscheidend für ein erfülltes Leben, das über die rein materiellen Bedürfnisse hinausgeht. In einem weiteren Teil der Lektion geht Geissinger auf die Skepsis und Enttäuschung der Menschen ein, als sie ihren Erwartungen an Jesus begegnen, die oft nicht erfüllt werden. Die Vorstellung, dass Jesus allein zur Lösung ihrer alltäglichen Probleme da ist, stellt sich als irreführend heraus. Geissinger ermutigt die Zuhörer, über ihre eigenen Erwartungen an Gott nachzudenken und zu hinterfragen, ob diese sich auf die tiefere Beziehung zu ihm richten oder nur auf vorübergehende Hilfen. Eine zentrale These der Vorlesung lautet, dass wahres Verständnis von Jesus und seiner Rolle, als das "Brot des Lebens" auch bedeutet, die tiefere Identitätsveränderung zu akzeptieren, die er jedem anbietet. Geissinger zitiert den Kirchenvater Augustinus, der zwischen dem Gebrauch Gottes und dem Genießen Gottes differenziert. Hier wird deutlich, dass das Ziel unseres Lebens nicht der materielle Genuss ist, sondern die persönliche Beziehung zu Gott, die letztlich den Sinn und Zweck des Lebens definiert. Abschließend schließt Geissinger mit einer Einladung an die Zuhörer, über ihren eigenen Glauben und ihre Beziehung zu Jesus nachzudenken. Er motiviert sie dazu, den inneren Ruf zu hören und den spirituellen Lebensstil, den Jesus als das Brot des Lebens verkörpert, anzunehmen, um die tiefere Erfüllung und Identität zu finden, die in einer wahren Beziehung zu ihm liegt. In dieser Einladung steckt die Hoffnung auf ein Leben in Fülle, das weit über das Materielle hinausgeht.
 
 

 
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Liebenzeller Gemeinschaft und EC-Jugendarbeit Schwaigern e. V. 
 Falltorstr. 4
 74193 Schwaigern

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Gemeinschaftspastor Mark Bühner 
Tel. 07138 236 9645 
Mobil: 0157 3723 4570 
Jugendpastor Johannes „John“ Götz
Tel. 07138 8145234
Mobil: 015115579068

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Intro und Outro: Sarah Reinwald

Transkript

Speaker1
00:00:20
Das ist nicht ganz so leicht,
Andreas Geissinger
00:00:21
Das auseinanderzukriegen, aber es ist machbar, es ist lösbar. Jetzt noch das Nasenfahrrad und dann ist der Kerl wieder fertig. Ich bin das Brot des Lebens, sagt Jesus. Ja, aber was für ein Brot? Wie kommt er überhaupt zu diesem Satz? Was bedeutet das, wenn er sagt, ich bin das Brot des Lebens? Diesem Gedanken möchte ich heute mit euch nachspüren. Brot des Lebens. Wie kommt Jesus da dazu? Wer eine Bibel dabei hat oder ein Handy, wo eine Bibel drauf ist, kann gern Johannes 6 mal aufschlagen, aufrufen. Wir gehen heute durch dieses Kapitel durch, nicht jeden Vers, aber den Zusammenhang. Jesus und die Jünger wollten Urlaub machen.
Speaker1
00:01:12
Und ich kann
Andreas Geissinger
00:01:13
Euch jetzt schon verraten, ähnlich wie heute mit Corona.
Speaker1
00:01:16
Es hat nicht funktioniert.
Andreas Geissinger
00:01:18
Aber Corona war nicht schuld, es waren andere Sachen schuld. Also sie lebten ja da im Nordwesten des Sees Genezareth und sie hatten die Idee, wir gehen in den Südosten, da ist wenig los, da sind keine Dörfer, da wohnen kaum Leute, da haben wir Ruhe. Da können wir einfach mal einen Tag für uns ausspannen. Und sie machen, sie fahren mit dem Schiff quer über diesen See Genezareth. Sie kommen dort an, wo es eigentlich leer sein sollte. Aber es war nicht so. Die Leute hatten das mitgekriegt. Jesus und seine Jünger, die sind da unterwegs. Und sie waren einfach um diesen See. Das ist ja kein Mittelmeer. Das ist nur ein See drumherum gelaufen. Und dann waren die dort. Und Jesus in seiner Barmherzigkeit. Er sieht die Menschen und er sieht, dass sie Hunger haben nach dem Wort Gottes. Er sieht, dass sie hören wollen von dem Vater im Himmel. Ich kann mir schon richtig vorstellen, wie bei den Jüngern so die Augen rollen. Aber Jesus nimmt sich Zeit für die Leute und er predigt, er hört zu, er spricht mit ihnen. Und irgendwann kommt so diese Situation, so wird es in den anderen Evangelien geschildert, dass die Jünger so den berühmten Zaunpfahl auspacken. Kennt ihr den? Die Leute haben Hunger. Was wollen sie eigentlich sagen? Schick sie weg. Die Leute haben Hunger. Und Jesus ist manchmal etwas taktlos. Der reagiert gar nicht auf den Zaunpfahl, sondern sagt, geht ihr ihm zu essen? Wieso, weshalb? Und warum und wie? Und der eine, der ist ganz schnell im Rechnen. Das kostet einen kompletten Jahreslohn. Jahreslohn habe ich nicht in meinem Geldbeutel. Habt ihr das dabei, so ein Jahresgehalt? Die Kasse würde es gut tun, aber das hat keiner dabei. Und sie sind echt baff und wissen nicht, wie und was. Und was soll man jetzt machen? Und dann kommt da so ein kleiner Junge, dem hat seine Mama ihr Feschwer mitgegeben. Das war ein bisschen anders wie bei euch damals. nicht die großen Laibe, sondern die kleinen, so fünf Gerstenbrote und zwei, vielleicht von den Petrusfischen, zwei von den Fischen aus dem See Genezareth und das hat dieser kleine Junge dabei. Und typisch, wie das manchmal so ist, wenn die Erwachsenen sagen, wir brauchen das und jenes und da muss was sein, dann kommt so ein Junge und sagt.
Speaker1
00:03:55
Ich habe da was.
Andreas Geissinger
00:03:56
Mein Spielzeugbagger, um für ein Haus was auszugraben. wir Erwachsenen sagen, geht nicht. Aber irgendwie, Jesus reagiert anders. Dieses Vesper von dem kleinen Jungen, das nimmt er, Dankt seinem Vater im Himmel für dieses Vesper.
Speaker1
00:04:20
Wo andere denken, das kannst du nicht bringen.
Andreas Geissinger
00:04:25
Das passt doch nicht, das geht doch überhaupt nicht. Und dann sind da irgendwo Körbe und er teilt das Brot und er macht Stücke aus dem Fisch und die Jünger verteilen es. Und hinterher sind zwölf Körbe noch übrig. Was für ein Invest. Das Vesper von einem Jungen und zwölf Körbe sind übrig. Und die Leute, was sind die? Nein.
Speaker4
00:04:53
Satt.
Andreas Geissinger
00:04:54
Richtig satt. Sie hätten ja noch mehr kriegen können. Sie sind satt, sie sind glücklich. Er hat ihre Not, wo sie gar nicht gefragt haben, ist ja ganz anders entstanden, da mit dem Zaunpfahl und so. Er hat ihre Not gelindert. Alles war klasse. Die Leute kriegen noch mit, dass die Jünger mit dem Schiff wegfahren. Wo Jesus hingeht, das geht irgendwie unter. Das wissen sie gar nicht mehr so ganz genau. Viele übernachten dort auf der Wiese und am nächsten Morgen. Was hat man da?
Speaker4
00:05:28
Wie geht es euch,
Andreas Geissinger
00:05:30
Wenn ihr morgens aufwacht? Was habt ihr?
Speaker1
00:05:33
Hunger.
Andreas Geissinger
00:05:34
Moment, gestern Abend hatte ich Hunger. Wer hat geholfen?
Speaker4
00:05:39
Jesus.
Andreas Geissinger
00:05:40
Ich habe jetzt Hunger. Jesus, wo bist du? Jesus, der ist nicht da. Und jetzt, da kommt noch ein Schiff von Tiberias, das weiß irgendwie was, dass der Jesus jetzt bei Kapernaum wieder gesehen wurde. Und die Leute fahren mit dem Schiff und laufen außen rum und kommen wieder nach Kapernaum. Und dort stellen sie Jesus ganz, ganz viele Fragen. Rabbi, wann bist du hierher gekommen? Eigentlich, wie hast du das geschafft? Wir haben Girsten gar nicht mitgekriegt, dass du da gefahren bist. Und Jesus antwortet auf keine dieser Fragen. Er sagt eigentlich einen ganz komischen Satz. Das ist jetzt der Vers 26. Ihr sucht mich, nicht weil ihr ein Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid. Ich habe euch Girstenbrot gegeben, ja, aber dieses Brot war nicht dazu gedacht, dass ihr jetzt jeden Tag kommt und von mir Brot holt. Ich bin nicht eure Vollpension. Ich bin nicht dafür da, dass ihr jeden Tag zu mir kommt. Das hätte ich gerne und jenes hätte ich gerne und da bräuchte ich noch was und das. Dieses Wundergirsten war ein Zeichen. Dieses Wunder hatte einen Hinweis, eine Bedeutung. Es geht um was ganz anderes. Es geht nicht darum, dass ich euch jedes Mal das, was ihr braucht, gerade vorbeibringe, sondern, Vers 27. Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist. Schafft euch Speise, die bleibt zum ewigen Leben. Dafür bin ich da. Und dann verwendet er diesen Begriff Menschensohn aus dem Propheten Daniel, den er ganz oft auf sich anwendet. Die wird euch der Menschensohn geben, auf dem das Siegel Gottes des Vaters ist. Wie bitte? Speise, wo ich nicht mehr hungrig werde? Das wäre doch klasse. Weil es ist ja schon nervig. Du isst was, ein paar Stunden später kriegst du wieder Hunger. Dann isst du wieder was, kriegst du wieder Hunger. Das geht ja immer so. Und jetzt was essen und nie mehr Hunger haben? Was müssen wir tun? Was müssen wir machen, damit wir das erreichen? Was ist das Werk, das wir tun sollen? Und Jesus sagt, da müsst ihr gar nichts tun. Das ist nicht euer Werk, das ist das Werk Gottes. Gott wirkt was an euch. Es ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den ihr gesandt habt. Es geht darum, dass ihr mir vertraut, dass ihr Gottes wegen folgt, dass ihr ihm glaubt. Und dann kommen sie mit den alten Geschichten, mit dem, wie hieß das da bei Mose? Manna, oder wie heißt es auf Deutsch? Was ist das? Manna heißt einfach, was ist das? Die haben jeden Morgen einen Eimer, was ist das, gesammelt. Auch interessant. Und sie verstehen es nicht ganz. Und da kommen sie jetzt wieder mit diesen alten Geschichten von dem Was ist das? Und das der Mose ihnen gegeben hätte. Und Jesus sagt, das war zwar über Mose, aber es kam von Gott. Es geht hier jetzt nicht um das Was ist das, was ich jeden Tag brauche. Es geht um viel, viel mehr. Es geht um meinen Vater im Himmel, der euch das wahre Brot vom Himmel gibt. Es geht um Gottes Brot, das vom Himmel kommt und dass der Welt das Leben gibt. Und er sagt, okay, also wo ist es? Gib uns das Brot. Und jetzt kommt dieser Satz, der in diesem Kapitel viermal steht, dass Jesus sagt, ich bin das Brot des Lebens. Ich bin das Brot, das wirklich zum Leben führt. Wer zu mir kommt, den wird nicht mehr hungern. Und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr verdoppelt. Den wird nimmermehr dürsten. Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Und das ist der Wille Gottes. Der möchte, dass wer den Sohn sieht und an ihn glaubt, der hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tag. Wie bitte was? Jetzt werden die Leute sauer. Jesus, du stammst doch hier aus Nazareth. Das ist ein Tag Wanderung weg. Wir wissen, dass dein Vater Josef hieß. Wir wissen, was du für eine Ausbildung gemacht hast. Wir kennen dich. Warum sprichst du jetzt von Gott, dem Vater? Wir kennen doch deine Geschichte. Du kannst schon nicht behaupten, dass du uns neues Leben gibst. Und Jesus sagt wieder, wer glaubt, der hat neues Leben. Ich bin das Brot des Lebens, das Brot, das vom Himmel kommt. Es geht um etwas ganz, ganz anderes. Und jetzt werden die Leute sauer.
Speaker1
00:11:08
Sie murren.
Andreas Geissinger
00:11:09
Sie ärgern sich, weil sie merken ihre Erwartungen. und das, was Jesus ihnen anbietet, das beißt sich. Das passt gar nicht zusammen. Wer ist denn dieser Jesus? Und was erwarte ich von Jesus? Was erwartest du von Jesus? Was sind deine Erwartungen an ihn? Dass Corona an dir vorbeigeht? Dass es endlich mal wieder alles normal wird, dass man diesen komischen Lappen da nicht mehr tragen muss, dass man wieder dicht beieinander sitzen kann, dass man wieder Freizeiten machen kann, dass man wieder Urlaub machen kann, dass Gott das alles in Ordnung bringt, dass die Aktien, die du gekauft hast, dass die hochgehen, dass dein Haus in Ordnung bleibt, dass der Hagel nett bei dir fällt.
Speaker4
00:12:03
Dass die Klassenarbeit gut läuft,
Andreas Geissinger
00:12:06
Dass die richtige Ja sagt oder der richtige, dass die Beziehungen klappen, Erwartungen, die wir an Gott haben. Sehnsüchte, Wünsche. Gott, hilf mir in meinem Leben. Sorg du für mich. Mir fehlt manches. Du hast alles, also gib mir doch. Ich bin doch der, dem du helfen sollst. Bitte tu, bitte mach, bitte kümmere dich um mich. So wie dieses Volk damals. Gürsten hat er uns zu essen gegeben. Also brauchen wir heute wieder den Jesus, dass er uns zu essen gibt. Und Jesus sagt, das bin ich nicht. Ich bin nicht das Brot von jedem Tag. Ich bin nicht der, der deine Löcher stoppt. Ich bin nicht der, das Pflaster auf die Schwierigkeiten deines Lebens. Ich bin nicht der, der alle Schwierigkeiten rausräumt.
Speaker1
00:13:08
Als er sagt, kommt
Andreas Geissinger
00:13:09
Her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Wie geht denn der Satz weiter? Ich will euch alle Mühsal wegnehmen, alle Beladung vernichten. Ich will euch erquicken. Ich will euch neues Leben schenken. Es geht um was viel Tieferes. Es geht um eine neue Identität. Es geht darum, dass dieser Gottessohn Mensch wurde, um uns zu Gottes Kindern zu machen. dass er vom Himmel auf diese Erde kam, um uns in den Himmel zu bringen. Deshalb ist er das Brot des Lebens. Deshalb beantwortet er die tiefen Fragen des Lebens. Was mache ich mit meiner Schuld? Wie komme ich mit meinen Verletzungen zurecht? Wie kann ich wieder heil werden? Das ist die Frage. Aber wir haben oft die kleinen Erwartungen, Diese Punkte, dass wir sagen, hilf mir bei der Klassenarbeit, hilf, dass dieser Geschäftsabschluss klappt, hilf, dass ich einen Parkplatz finde. Und das ist irgendwie das Pferd von hinten aufgezäunt. Ich möchte es nochmal von einer ganz anderen Seite deutlich machen. Es ist ein Satz des alten Kirchenvaters Augustin. Dieser Satz hat mit zwei Werden, zwei Tunwörtern zu tun. Gebrauchen und Genießen. Und Augustinus hat es damals so formuliert, viele Menschen gebrauchen Gott, um ihr Leben, um die Welt zu genießen. Gott, schenk mir eine gute Ernte, damit ich genügend zu essen habe. Gott, mach, dass meine Frau brav ist. Gott, sorg dafür, dass mein Mann das macht, was ich will. Gott, sorg dafür, dass meine Kinder sich ordentlich verhalten. Gott, mach du, damit ich genießen kann. Und Augustinus sagt, das ist falsch rum.
Speaker1
00:15:23
Anders.
Andreas Geissinger
00:15:24
Gott hat uns diese Welt gegeben. damit wir sie gebrauchen, um ihn zu genießen. Wir haben Ohren, sein Wort zu hören. Wir haben eine Zunge, um es weiterzusagen, um anderen Menschen Mut zu machen, um sie aufzubauen. Wir haben Augen, um sein Wort zu lesen, um die Schönheit der Natur zu genießen, um die wahrzunehmen und darin Gott und die Beziehung zu ihm zu genießen. Epheser 1, Vers 3 bis 14, ein ganz langer Satz von Paulus, wo er deutlich macht, der Sinn unseres Lebens ist, dass wir Gott zum Lob sind, dass wir in der Beziehung zu Gott leben, dass wir ihm ein Gegenüber sind. Das ist das, was wir genießen sollen. Die Beziehung zu ihm, dass er uns von Menschenkindern zu Gotteskindern macht. Dass er uns von Geschöpfen Gottes zu Brüdern und Schwestern von Jesus Christus macht. Und das eine Ewigkeit genießen, das ist das Ziel. Und die Dinge, die wir hier haben, die sind das Werkzeug. Aber die Leute damals standen in der Gefahr, wie wir heute, dass wir es vertauschen. Dass Gott der Notnagel für mein Leben ist.
Speaker1
00:16:55
Und dann wäre es falsch rum.
Andreas Geissinger
00:16:57
Wenn Jesus jetzt hier sagt, ich bin das Brot des Lebens und ich möchte in euch rein. Ich möchte, dass ihr ganz mit mir verknüpft seid. Und er formuliert es hier ja unglaublich drastisch. Er sagt hier, ihr sollt mein Fleisch essen, Vers 53. Ihr sollt mein Blut trinken. Und Jesus kündigt hier eigentlich schon das Abendmahl, das er später, Gründonnerstag, Sederabend, das er dann erst richtig einsetzt an. Ihr sollt mich aufnehmen. Ich will in euch drin sein. Ihr sollt in mir sein. Es geht um eine neue Identität. Es geht um ein neues Miteinander, um eine Vertiefung, um was ganz Intensives. Ihr sollt meine Geschwister werden. Ihr sollt Gottes Kinder sein. Und dann, interessant, wie im Kapitel 7, wo es um die Ströme lebendigen Wassers geht. Kleine Hausaufgabe, mal lesen, Kapitel 6 und Kapitel 7. mehrmals lesen und dann miteinander vergleichen. Beides Mal, wenn es um diese neue Identität, um dieses neue Leben in Christus, um dieses neue Leben aus dem Heiligen Geist geht, laufen viele weg. Weil das ist nicht das.
Speaker1
00:18:26
Was sie wollen.
Andreas Geissinger
00:18:27
Sie wollen Jesus als Notnage. Was willst du? Die Hilfe im Alltag, ja, die gibt Jesus manchmal obendrauf. Er hat damals Menschen geheilt, aber nicht alle. Er hat damals Menschen gesättigt, aber nicht immer. Das gibt es manchmal als Bonus. Aber das Eigentliche ist dieser Identitätswechsel vom Menschenkind zum Gotteskind. Ich möchte beten. Lieber Herr Jesus, ich staune jedes Mal darüber, dass du Gotteskind Menschensohn geworden bist. Dass du zu uns runterkommst, um uns zu erreichen. Danke, dass dir so viel an uns liegt, dass du uns zu dir ziehen willst. Danke für deine Liebe, für deinen Einsatz. Und schenk uns das doch, dass wir begreifen, um was es eigentlich geht. Was das Wichtige, was das Große ist.
Speaker1
00:19:30
Und was das Unwichtige ist.
Andreas Geissinger
00:19:33
Es wird das eine vom anderen unterscheiden können.
Speaker1
00:19:37
Amen.
Andreas Geissinger
00:19:41
Der Name Jesus, dieser kraftvolle Name, in seinem Auftrag gibt es jetzt Abendmahl. Nicht, weil es die Gemeindeleitung beschlossen hätte, nicht, weil ich das will, sondern weil Jesus uns einlädt.
Speaker1
00:19:57
Weil er zu uns sagt,
Andreas Geissinger
00:19:59
Schmecket und seht, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn traut. Damals, an diesem Sederabend.
Speaker1
00:20:09
Als er das
Andreas Geissinger
00:20:10
Abendmahl eingeführt hat, als er diesen Kelch des Elia genommen hat, als er dieses Brot genommen hat und ihm eine andere Bedeutung gegeben hat. In dieser Nacht, in der er verraten wurde, als er mit seinen Jüngern zu Tisch saß, da nahm er das Brot, sagte Dank, brach es und gab es seinen Jüngern und sprach, Nehmt hin und esselt. Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Das tut zu meinem Gedächtnis.
Speaker1
00:20:41
Ich vermute, die haben
Andreas Geissinger
00:20:42
Damals wenig verstanden. Wieso zu meinem Gedächtnis? Der ist doch da. Aber er hat es eingesetzt für uns. Dass wir uns daran erinnern, an das, was er für uns getan hat, was es für uns bedeutet. Und in der gleichen Weise dann diesen Kelch des Elia, Er sagt Dank, er gibt ihnen seinen Jüngern und sprach, trinket alle daraus. Das ist mein Blut des neuen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Das tut zu meinem Gedächtnis. Und wo Jesus gegenwärtig ist, wo er da ist, da ist Leben, da ist Seligkeit, Heilwert. Er ist der Heiland. Er ist, wie vorher gesagt, das Brot des Lebens, das uns eine neue Identität vermittelt. Er lädt uns ein und er verspricht, uns nicht zurückzustoßen, nicht hinauszustoßen. Ich möchte gern mit euch beten. Herr, wir kommen vor dich. Wir möchten dein Angebot, deine Einladung annehmen. Wir möchten dir alles hinlegen, was uns bedrückt. Alles, was uns belastet. Ob es eigene Schuld ist, ob Verletzungen, die andere an uns getan haben und die wir jetzt haben und so vieles, was wir überhaupt nicht verstehen und nicht zusammenbringen. All das, wo wir schuldig geworden sind, wo wir bitter geworden sind und wo wir keine Antworten haben, das bringen wir dir jetzt in der Stille.
Music
00:22:25
Andreas Geissinger
00:23:08
Herr Jesus Christus, du hast uns gehört. Du hast unser Herz angeschaut, du weißt, wie es uns geht und wie wir es meinen. Du bist gnädig und gut, du bist voller Liebe und Erbarmen. Du hast dein Leben für uns gegeben, darum geben wir dir nun auch unser Herz.
Music
00:23:28
Andreas Geissinger
00:23:31
Ist das euer Gebet? So antwortet ja. Ja, liebe Gemeinde, Jesus. Ich brauche diese andere Identität. Ich brauche dieses andere Leben. Ich will mein Herz Jesus geben. Und die sind herzlich dazu eingeladen. Er will uns erquicken. Nehmt, es ist alles bereit.