F4 Schwaigern

F4 Schwaigern

Gute Worte für dein Leben - (K)eine Hoffnung - Tobias Wagner (Prediger LKG Würzburg)

Ein Podcast aus dem F4 in Schwaigern!

24.05.2025 10 min Tobias Wagner (Prediger LKG Würzburg)

Zusammenfassung & Show Notes

(K)eine Hoffnung
 
In dieser Episode beschäftige ich mich mit der tiefgründigen Losung aus dem Propheten Jeremia, die uns zur Besinnung und zum Nachdenken anregt. Die Losung für den heutigen Freitag, den 23. Mai 2025, lautet: „Ich will sie sammeln von den Enden der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und junge Mütter, dass sie als große Gemeinde wieder hierherkommen sollen.“ Diese Worte sind nicht nur eine biblische Verheißung, sondern auch ein Spiegelbild der Hoffnung und des Glaubens, das das Volk Israel seit Jahrhunderten begleitet. Um die Bedeutung dieser Losung zu ergründen, erzähle ich von einem historischen Ereignis, das am 9. und 10. Juli 1947 in der französischen Hafenstadt Seed stattfand. In dieser Nacht wurden 4515 jüdische Überlebende des Holocausts gesammelt und an Bord eines ehemaligen amerikanischen Dampfers, der Präsident Warfield, gebracht. Dieser Dampfer, der ursprünglich für 400 Passagiere ausgelegt war, transportierte nahezu 5000 Menschen auf einer 2000 Kilometer langen Reise über das Mittelmeer. Die Besatzung hatte das Ziel, die Überlebenden auf die Küste des damaligen britischen Mandats Palästina zu bringen und dabei die britische Blockade zu umgehen. Doch die Aktion scheiterte, und die Briten zwangen die Passagiere zurück, was ihre Tragödie nur noch verstärkte. Trotz dieser katastrophalen Umstände blieb die Botschaft der Hoffnung präsent. Der Exodus des Schiffs und seiner Passagiere lenkte die Aufmerksamkeit der Welt auf die Not des jüdischen Volkes und trug letztlich zur Gründung des modernen Staates Israel am 14. Mai 1948 bei. Hier wird deutlich, wie Gott trotz aller Bedrängnisse und Widrigkeiten sein Volk nicht vergißt. Die Losung aus Jeremia erinnert uns daran, dass Gott die Gefallenen, Verlassenen und Verzweifelten zu sich ruft, unabhängig von ihrer Geschichte oder ihrem Zustand. Ich reflektiere über die heutige Relevanz dieser Verheißung in Bezug auf die Ereignisse in Israel. Ich sehe darin den Beginn der Heimholung des Volkes Israel, das trotz seiner Sünden und Gerichte von Gott geliebt und gerufen wird. Die Zusage, dass selbst die verlorenen zehn Stämme zurückgebracht werden, ist eine kraftvolle Botschaft von Gnade und Hoffnung. Gott kennt jedes seiner Kinder, egal wo sie sind oder wie verloren sie scheinen. Außerdem betone ich, dass diese Zusage nicht nur für das jüdische Volk gilt, sondern auch für alle, die an Jesus Christus glauben. Wir, die wir nicht jüdisch sind, werden ebenfalls Teil der großen Gemeinde, die Gott eines Tages zu sich versammeln wird. Die Parallele zur Sammlung der Gemeinde am Tag der Entrückung wird gezogen, wie sie im ersten Thessalonicher Kapitel 4 beschrieben wird. Dieses Bild der Sammlung ermutigt uns, unsere Herzen zu erheben und die Treue Gottes zu loben, während wir auf die Erfüllung seiner Verheißungen warten. Die heutige Losung bietet uns die Möglichkeit, über Gottes unendliche Liebe und Gnade nachzudenken. Wir dürfen uns sicher sein, dass, egal wo wir sind oder was uns widerfährt, wir in Gottes Augen nie vergessen werden. In diesem Geist schließen wir die Episode mit der Zuversicht, dass die Sammlung des Volkes Israel ein Vorbild für die Sammlung aller Gläubigen ist, wenn wir eines Tages in das neue Jerusalem einziehen werden.
 
Gesprochen von Tobias Wagner (Prediger LKG Würzburg)

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Transkript

Liebe Schwestern, liebe Brüder, liebe Hörer, ich grüße Sie ganz herzlich mit der Losung für den heutigen Freitag, den 23. Mai 2025. Sie steht im Propheten Jeremia, Kapitel 31, Vers 8. Dort lesen wir, Ich will sie sammeln von den Enden der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und junge Mütter, dass sie als große Gemeinde wieder hierher kommen sollen. Liebe Hörer, die heutige Losung erinnert mich an eine Begebenheit, die ich kurz erzählen will. Es ist die Nacht vom 9. zum 10. Juli 1947 in der französischen Hafenstadt Seed am Mittelmeer. Die Hafenarbeiter sind schon lange daheim. Plötzlich fahren innerhalb kürzester Zeit 170 LKWs auf das ruhende Hafengelände. Ihre Fracht? 4515 jüdische Überlebende der Nationalsozialistischen Konzentrationslager in Deutschland und Internierungslager in Frankreich. Unter ihnen auch viele Frauen und über 900 Kinder zum Großteil Weisen, die ihre Eltern in den Schrecken des Holocaust verloren haben. Sie gehen an Bord eines ehemaligen amerikanischen Vergnügungsdampfers, der Präsident Warfield, gebaut für 400 Passagiere. Und nun soll dieser Dampfer fast 5000 Personen 2000 Kilometer über das Mittelmeer an die Küste des damaligen britischen Mandats Palästina bringen. Dort, in der Nähe der Hafenstadt Haifa, will die Besatzung unter dem Kommando des 24-jährigen Kapitäns Iker Aronowitsch, das Schiff auflaufen lassen, und zwar so nah am Strand, dass die Passagiere zu Fuß das Ufer erreichen können. Damit wollen sie die britische Blockade, die damit verhindern wollte, dass weiter Juden aus aller Welt nach Israel einwandern, umgehen. Am 17. Juli, sie sind kurz vor der Küste Israels, wird auf der Präsident Warfield feierlich die spätere israelische Fahne gehisst und das Schiff in Exodus umbenannt. Leider misslingt die Aktion. Die Briten können das Schiff nach erbittertem Widerstand der Passagiere und der Besatzung erobern und zwingen die Juden, im Hafen von Haifa angekommen, auf Schiffe, die die Holocaust-Überlebenden genau dahin bringen, von wo sie geflohen sind. Zurück nach Deutschland, um in der britischen Besatzungszone, in der Nähe von Lübeck in KZ-artigen Internierungslagern inhaftiert zu werden. Doch Gott nutzt die Fahrt der Exodus, um den Blick der Weltöffentlichkeit auf die Not des Volkes Gottes nach dem unendlichen Grauen des Dritten Reiches zu richten und ermöglichte auch durch das Schicksal der Exodus, dass am 14. Mai 1948 der moderne Staat Israel Eretz Israel gegründet werden konnte. Und seit 1948 sind über drei Millionen Juden aus aller Welt, von Nord und Süd, als Baby und als Greis, vor Gesundheit strotzend und im Rollstuhl geschoben, mit Doktortitel und als Hilfsarbeiter in das Land Israel eingewandert. Und haben damit dafür gesorgt, dass es nach über 1900 Jahren wieder einen jüdischen Staat in Eretz Israel gibt, dem Land, das Gott vor fast 4000 Jahren den Nachkommen von Abraham, Isaak und Jakob verheißen hat. Ich will sie sammeln von den Enden der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und junge Mütter, dass sie als große Gemeinde wieder hierher kommen sollen. Meine persönliche Meinung ist, dass wir in den heutigen Ereignissen in Israel den Beginn der Heimholung des Volkes Israel sehen können, der auch in dem Kapitel, aus dem unsere heutige Losung entnommen wurde, verheißen wird. Jeremia Kapitel 31 ist ein wunderbares Kapitel, in dem Gott seinem Volk zusagt, dass sich trotz aller Schuld, die sie auf sich geladen haben, und trotz allem Gericht, was das nach sich gezogen hat, sich doch nie etwas daran geändert hat, dass Gott sein Volk je und je geliebt hat und es nun wieder zu sich ziehen wird aus lauter Gnade. Wie groß die Liebe und Gnade Gottes zu seinem Volk ist, wird noch deutlicher, wenn man bedenkt, dass sich Jeremia 31 ausdrücklich auch auf die Zehnstämme Israels, die im Nordreich in der asyrischen Gefangenschaft verloren gegangen sind und bis heute unter den Völkern der Welt aufgegangen sind, bezieht. Auch sie kennt Gott und wird sie am Ende aus Liebe und Gnade in ihr verheißenes Land zurückbringen. Das Ganze wird darin gipfeln, dass das Volk Israel am Ende endlich Jesus Christus als ihren Messias und Erlöser erkennen und annehmen wird. Ich will sie sammeln von den Enden der Erde, unter ihnen blinde und lahme, schwangere und junge Mütter, dass sie als große Gemeinde wieder hierher kommen sollen. Liebe Hörer, deswegen verzeihen Sie mir, wenn ich heute sehr auf den ursprünglichen Inhalt unserer Losung eingegangen bin, auf die Rückführung Israels. Doch wenn wir heute sehen, wie sich diese Verheißung vor unseren Augen erfüllt, dann dürfen wir unsere Herzen erheben und Gott für seine Treue loben. Wir dürfen unsere Augen erheben und zum Himmel aufblicken, da sich auch für uns der Tag der Heimholung durch Jesus nähert. So ist dieser Bibelferst auch für uns, die wir keine Juden sind, ein wunderbares Wort Gottes. Denn auch wir als Heiden gehören mit zum neuen Volk Gottes, welches sich aus erlösten Juden und erlösten Heiden zusammensetzt. Und so wie Gott die Nachkommen Abrahams bis heute kennt, auch die, die in der Völkerwelt aufgegangen und uns völlig unbekannt sind, so kennt Gott ein jedes seiner Kinder, das ihm im Herzen seine Wohnung gemacht hat. Er hat ihnen ewiges Leben und ewiges Bürgerrecht im Himmel geschenkt. Und egal, was mit einem Gotteskind passieren wird, ob er als Märtyrer irgendwo im kältesten Sibirien, im dichtesten Dschungel oder aber an der tiefsten Stelle des Meeres sein Leben verliert, beim Herrn ist er nicht vergessen. Die Sammlung des Volkes Israel in ihrem verheißenen Land ist für mich deswegen auch ein großes Bild für die Sammlung der Gemeinde am Tag der Entrückung. Von ihr lesen wir im 1. Thessalonischer Kapitel 4. Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen. Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn. Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen. Denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erscheint, vom Himmel herabkommen. Und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen, egal wo sie gestorben sind, egal wo sich ihre Überreste jetzt befinden. So wie Gott die verlorenen zehn Stämme kennt, weiß er auch, wo seine Kinder sind. Also sie werden zuerst in Christus auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entdrückt werden in den Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein alle Zeit. Wie wunderbar! Wie Gott sein Volk Israel von allen Enden der Erde wieder im verheißenen Land sammeln wird, so wird er auch seine Kinder von überall sammeln, und wir werden gemeinsam in das neue Jerusalem einziehen. Daran erinnert mich die heutige Losung Ich will sie sammeln von den Enden der Erde Unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und junge Mütter Dass sie als große Gemeinde wieder hierher kommen sollen Amen.