Gute Worte für dein Leben - Pilatus und das (Vor-)Urteil - Lore Schmalzhaf
Ein Podcast aus dem F4 Schwaigern
23.03.2024 8 min
Zusammenfassung & Show Notes
Pilatus und das (Vor-)Urteil
In dieser Predigt tauchen wir tief in die Bedeutung der Karwoche ein, eine Zeit, die auf den Karfreitag und Ostern hinführt, wo wir das Leiden und Sterben Jesu reflektieren. Ein zentraler Fokus liegt auf der Begegnung von Pilatus, Jesus und dem Volk. Die eindringliche Darstellung der Ereignisse im Richthaus, wo in hastiger Eile Urteile gefällt werden, ruft in mir ein Gefühl des Entsetzens hervor. Die hastige Natur von Entscheidungen, die zwischen Nacht und Morgen getroffen werden, gibt zu denken. Die Predigt vermittelt eindrucksvoll die verschiedenen Gesichter in dieser Geschichte - die des Volkes, das von Jesus und das von Pilatus. Indem wir uns in die Situation hineinversetzen, werden diese Gesichter immer vertrauter. Besonders berührend ist die Betrachtung von Pilatus, dessen Zerrissenheit und Unsicherheit, als er vor der Entscheidung steht, das Urteil zu sprechen. Die Predigt regt an, genauer hinzuschauen und die tiefe Sehnsucht Pilatus' zu erkennen, sich dem Gesicht Jesu zu stellen. Es wird auf Pilatus' Zögern und die Schwierigkeit, sich dem Wahren und Guten zuzuwenden, eingegangen. Die Zuhörer*innen werden ermutigt, in dieser Karwoche die Möglichkeit zu nutzen, sich in das Gesicht Jesu zu vertiefen, sein Leiden mitzuerleben und sich seiner Barmherzigkeit bewusst zu werden. Die Predigt endet mit dem aufrichtigen Wunsch, dass wir uns in Jesus verlieren und sein Wesen und seine Liebe in dieser bedeutsamen Zeit erkennen und erfahren. Möge Gottes Segen auf uns allen ruhen.
Gesprochen von Lore Schmalzhaf
Musik von Sarah Reinwald – Das alt rauhe Kreuz
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Transkript
Gute Worte für dein Leben. Ich grüße Sie in die Karwoche mit der Geschichte.
Aus Johannes 18, Vers 28 bis 40.
Manche werden fragen, was heißt Karwoche? Wir gehen in der nächsten Woche auf
Karfreitag und Ostern zu.
Da wollen wir besonders dem Leiden und Sterben Jesu gedenken.
Wir wollen uns auch heute mit Pilatus, Jesus und dem Volk auseinandersetzen.
Von Pilatus ist die Rede und von dem Volk, das Jesus in das Richthaus begleitet,
um das Urteil zu sprechen, so geschwind zwischen Nacht und Morgen.
Ach, wie geschwind sind Urteile gesprochen. Ich erschrecke bei dem Gedanken
zwischen Nacht und Morgen.
Also so dazwischen drin, so beiläufig, so am Rand und doch so gewichtig.
Es entscheidet ja zwischen Tod und Leben und ich spüre in mir Gefühle des Entsetzens.
Einmal bei den Verurteilern zu stehen und dann auch wieder bei den Verurteilten.
Wer kennt das nicht so zwischen Nacht und Morgen, ohne Gesicht?
Aber hier in unserer Geschichte sehen wir deutlich drei Gesichter.
Die des Volkes, das von Jesus und das von Pilatus.
Umso mehr ich in die Geschichte hineingehe, umso mehr werden mir die Gesichter immer vertrauter.
Und ich schaue mir den Pilatus genau an, darüber, den ich in meinem Herzen so
ein schlechtes Urteil hatte,
bis ich auf einmal merke, dass er meinem Gesicht so sehr gleicht.
Er soll eine Entscheidung herbeiführen und das entscheidende Urteil sprechen.
Nun fällt mir auf einmal auf, dass Pilatus sich das gar nicht so leicht macht.
Da heißt es in dem Vers 29, das Volk ging nicht hinein in das Richthaus,
also in die Auseinandersetzung.
Und weiter heißt es, da kommt Pilatus heraus. Ich stelle mir sein Gesicht vor,
unschlüssig, ungläubig.
Das kann doch nicht sein. Die müssen sich getäuscht haben.
Aber er sieht in ihren Gesichtern die Verschlossenheit, die Engstirnigkeit.
Nur nicht hinschauen, nicht in Frage stellen lassen.
Deshalb müssen sie so schreien. Ja, deshalb müssen wir oft auch schreien,
weil wir nicht genau hinschauen.
Da geht Pilatus wieder hinein, er setzt sich mit dem Gesicht Jesus auseinander.
Beim genauen Hinschauen spüre ich eine tiefe Sehnsucht des Pilatus,
sich diesem Gesicht Jesus zu stellen.
Aus dem neben Entschlossenheit, Klarheit und neben großem Ernst barmherzige Augen schauen.
Pilatus mit Jesus innen in dem Richthaus.
Schade, dass er wieder zum Volk hinausging und sich von deren Gesicht bestimmen ließ.
Ob wir die Karwoche dazu nützen könnten, uns in das Gesicht Jesu zu verlieren?
Ja, zu verlieben, hineinzugehen zu Jesus und sein Leiden mit ihm auszuhalten.
Ja, bei ihm, bei Jesus.
Das wünsche ich Ihnen und mir. Gott segne Sie. Lore Schmalzhaf.
Music.