F4 Schwaigern

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Johannes "John" Götz - Auferstehung - Glaubst du das?

Die Episode betont die Bedeutung von Ostern und des Glaubens an die Auferstehung Jesu. Die Veränderung der Jünger nach der Begegnung mit dem Auferstandenen wird betrachtet, um den Glauben aktiv zu leben.

05.04.2024 28 min

Zusammenfassung & Show Notes

Auferstehung – Glaubst du das?

Ostern ist eine Zeit, die viele von uns überwältigen kann. Die Idee der Auferstehung, eines leeren Grabes und des lebendigen Jesus führt zu tiefen Fragen nach dem Glauben. Wir betrachten, wie die ersten Augenzeugen der Auferstehung zunächst Zweifel hegten und es schwer hatten, die Realität dessen zu akzeptieren. Sogar die Jünger Jesu selbst hatten Schwierigkeiten zu glauben, was vor sich ging. Die Auferstehung von den Toten stellt unsere menschliche Vorstellungskraft und Lebensrealität auf den Kopf und zwingt uns, in den Glauben an das Unerklärliche einzutauchen. Die Begegnung mit dem Auferstandenen veränderte das Leben der Jünger und beeinflusste drastisch ihre Überzeugungen. Selbst der Zweifler Thomas erkannte letztendlich die Wahrheit und bekannte, dass Jesus sein Herr und Gott sei. Diese persönliche Erfahrung mit dem lebendigen Jesus führte zu einer tiefgreifenden Veränderung in ihrem Leben. Ostern fordert unseren Glauben heraus, während gleichzeitig die Begegnung mit dem Auferstandenen den Glauben schafft und verstärkt. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Glaube an die Auferstehung Jesu der Grundpfeiler des christlichen Glaubens ist. Die Auferstehung Jesu bekräftigt Gottes Autorität und bestätigt alle Verheißungen und Wunder, die Jesus getan hat. Darüber hinaus ermutigt uns die persönliche Begegnung mit dem Auferstandenen, unseren Glauben zu vertiefen und in ein persönliches Bekenntnis umzuwandeln. Diese Begegnung soll nicht nur historisch betrachtet werden, sondern soll auch in unserem täglichen Leben relevant sein. Die Auferstehung Jesu öffnet uns eine neue Perspektive und gibt uns Hoffnung auf ein ewiges Leben bei Gott. Es ist eine Einladung, die Begegnung mit dem lebendigen Jesus in unserem alltäglichen Leben zu suchen und zu erfahren. Diese Begegnung kann unser Leben verändern, uns in Beziehung zu Gott neu ausrichten und uns eine tiefe Gewissheit über Gottes Liebe und Treue geben. Ostern ermutigt uns, den Glauben aktiv zu leben und die Auferstehung Jesu als Quelle der Begeisterung und Hoffnung anzunehmen. Es liegt an jedem Einzelnen von uns, wie wir mit dieser Botschaft von Ostern umgehen. Ob wir sie nur als Wissen im Kopf behalten oder ob wir sie in einer persönlichen Begegnung mit Jesus erfahren und in ein Herzensbekenntnis umwandeln. Die Auferstehung Jesu fordert uns auf, unseren Glauben zu festigen und neu zu erleben, um die Hoffnung und Transformation zu erfahren, die sie bietet. Darum lasst uns beten und darum bitten, dass Gottes Begegnung uns verändert und uns zu einem tieferen Glauben führt. Amen.

Das und mehr erzählt uns Johannes „John“ Götz

 


 
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Gemeinschaftspastor Mark Bühner 

Tel. 07138 236 9645 

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Jugendpastor Johannes „John“ Götz

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Intro und Outro: Sarah Reinwald

Transkript

Vielen Dank, Daniel, für deine Hinführung, nachdem du das schon so gut gemacht hast. Und ihr alle auch schon sitzt, ist mein Einstieg hinfällig. Dann fangen wir gleich direkt an. Ostern überfordert doch eigentlich ein bisschen fast, oder? Dann könnte man sagen, dass ein Grab, wo jemand drin liegt, vielen Dank, Bruno, dass das auf einmal leer ist, dass der, der gestorben ist, wieder lebt. Heute Morgen hat Tabea gesagt, wartest du mal auf einer Beerdigung und habt gedacht, dass die Person wieder aufersteht? Wir reden immer so, wie selbstverständlich von der Auferstehung. Aber glaubst du das eigentlich? Die PowerPoint ist verrutscht, das ist schön schwäbisch, glaubst du das? Wie sieht es aus, Ostern, Auferstehung, glaubst du das eigentlich? Wenn wir in die Bibel reinschauen, dann ist es so, dass die ersten Augen zeugen, dass die das eigentlich fast nicht glauben konnten. Die Frauen am leeren Grab zum Beispiel, die haben Angst vor dem Engel. Und die laufen davon, sie fürchten sich. Und dann erzählen es sich den Jüngern und die Jünger, die glauben den Frauen, dass erstmal gar nicht was passiert ist. Und dann schicken sie Johannes und Petrus los und die gehen mal zum Grab und schauen da rein. Und sie sehen die Tücher da liegen. Es heißt von Johannes, dass er das gesehen hat und dass er glaubt. Aber der nächste Vers heißt, sie haben es noch nicht verstanden, dass Jesus auferstehen musste. Also wenn sie nicht verstanden haben, dass er auferstanden ist, was hat er dann geglaubt? Irgendwie auch seltsam. Oder alle Jünger, die zusammen sind und dann erscheint ihnen Jesus und sie haben Angst, weil sie denken, da ist ein Geist vor ihnen. Sie denken, sie sehen einen Geist, weil sie es nicht begreifen können, dass Jesus tatsächlich auferstanden ist. Oder die Emmaus-Jünger. Das ist ja auch eine bekannte Geschichte, die unterwegs sind von Jerusalem nach Emmaus und sie treffen Jesus unterwegs, erkennen ihn aber nicht. Und sie sagen Jesus, dass sie es nicht glauben können, dass Jesus lebt. Während er neben ihnen steht. Oder der Thomas, der Zweifler, der von allen anderen Jüngern gesagt bekommt, ja, wir haben den Herrn gesehen, aber Thomas sagt, nein, das kann ich niemals glauben, wenn ich nicht meine Hände in seine Hände lege und in die Seite, wo die Wunden sind von der Kreuzung, dann kann ich das auf keinen Fall glauben. Niemals. Das ist viel zu abgefahren. Das kann doch nicht sein. Die Auferstehung übersteigt unsere menschliche Lebenswirklichkeit und Vorstellungskraft. Und damit ist sie für uns Menschen bis heute doch eigentlich eine Zumutung. Also mal ganz ehrlich, dass einer tot ist und wieder aufersteht, das ist doch fast schon lächerlich. Das ist naturwissenschaftlich nicht erklärbar, nicht vernünftig, rational erklärbar, weil es ein nicht wiederholbares Ereignis ist. Es gibt kein physikalisches Gesetz, das das irgendwie beschreiben könnte. Es sprengt unsere Lebenswirklichkeit. Kann man denn sowas überhaupt glauben? Oder andersrum gefragt, muss man das überhaupt glauben? Ist es denn so wichtig, dass Jesus stirbt und dann aufersteht? Die Auferstehung übersteigt unsere menschliche Vorstellungskraft. Und damit überfordert uns Ostern. Aber gleichzeitig fordert Ostern auch den Glauben an genau diese Auferstehung. Und da ist gut, dass es historisch nur wenige Ereignisse aus der Antike gibt, die so sicher belegt sind, wie dass Jesus gelebt hat und dass Jesus gestorben ist. Es gibt heute auch in unserer kritischen Welt kaum jemand, der das ernsthaft anzweifelt. Die Frage ist nicht, ob Jesus gelebt hat und ob er gestorben ist, sondern vielmehr, wer war denn dieser Jesus eigentlich? Und hat sein Tod irgendeine Bedeutung für uns, wie es die Bibel behauptet? Und da wollen wir uns das Zweite zuerst anschauen. hat sein Tod eine Bedeutung für uns? Jesus selber behauptet, dass er stirbt, um sein Leben als Lösegeld zu geben, als Lösegeld für viele. Dass er stellvertretend für all die Menschen stirbt, die an ihn glauben, die zu ihm gehören. Das ist die Grundlage der christlichen Existenz. Jesus stirbt für mich. Er bezahlt meine Schuld, die ich vor Gott habe. Er versöhnt mich mit ihm. Daran haben wir uns am Karfreitag erinnert. Dass Jesus mit uns tauscht, dass er unseren Platz einnimmt und wir an seiner Stelle Leben haben. Aber trotzdem ist das doch an sich erstmal eine steile Behauptung, dass das Leben oder besser gesagt der Tod von jemand für eine andere Person oder für so viele Personen eine Bedeutung hat. Die Juden damals, die Jesus begegnet sind, die haben das verstanden. Beziehungsweise sie haben verstanden, dass es eine Frechheit ist, sowas zu behaupten. Die Pharisäer und Schriftgelehrten haben Jesus genau deswegen von Pilatus töten lassen. Weil er im Namen von Gott auftritt. Weil Jesus behauptet, von Gott zu kommen. Dass er behauptet, seinen Willen zu tun und in Gottes Autorität handeln zu können. Jesus hat behauptet, mit göttlicher Vollmacht auftreten zu dürfen. Er spricht schon vor seinem eigenen stellvertretenden Tod die Sündenvergebung zu. Und sagt einfach zu der Frau, deine Sünden sind dir vergeben. Und alle Pharisäer regen sich darüber auf, wie kann er nur? Das steht doch nur Gott zu. Aber Jesus macht es. Und seine Wunder zeigen irgendwie auch auf eindrucksvolle Weise, dass das nicht nur mit natürlichen Dingen zugeht, dass da eine übernatürliche Macht am Werk ist. Jesus wird sich auch nicht dagegen, wenn er selbst als Gott verehrt wird. Wenn er von anderen angebetet wird. Er widerspricht keinem, der ihn in Gott selbst sieht. Seinen Jüngern sagt er sogar, wer mich sieht, hat den Vater gesehen. Und der Vater und ich, wir sind eins. Das haben die Pharisäer und Schriftgelehrten sehr wohl gemerkt. Und sie haben Jesus wegen dieser Amtsanmaßung, wegen dieser Behauptung, ich bin Gottes Sohn und sogar Gott selber, ihr seht es hier mit der Klammer, ich bin Gottes Sohn und Gott selber, wegen dieser Amtsanmaßung, haben sie ihn zum Tod verurteilt. Und die Anklage lautet, er behauptet, der König der Juden zu sein. Ja, sogar Gott selber. Und darauf steht nach jüdischem Recht die Todesstrafe. Das Kreuz. Karfreitag. Was heißt es jetzt aber, wenn Gott diesen Jesus, der in göttlicher Autorität auftritt und die göttliche Vollmacht für sich beansprucht, wenn dieser Jesus, der behauptet hat, Gott selbst zu sein, dieser Jesus, der behauptet hat, stellvertretend für all die Menschen zu sterben, die an ihn glauben, dieser Jesus, der behauptet hat, Gott selbst zu sein, Wenn Gott den auferweckt, wenn er den nicht im Grab lässt, sondern zu neuem Leben auferstehen lässt, dann bedeutet die Auferstehung nichts Geringeres, als dass Gott sich zu Jesus stellt. Dass Gott seinen Anspruch bestätigt, dass er sagt, ja, alles, was Jesus euch von mir gesagt hat, das ist wahr. Und alle Wunder, die er getan hat, die waren durch meine Kraft gewirkt. Und wenn er in meiner Autorität aufgetreten ist, dann, wenn er behauptet hat, auch Sünden vergeben zu können, dann war das rechtmäßig, dann war das legitim. Jesus ist mein Gesandter, mein Messias, der Christus, den ich auf die Erde geschickt habe. Und er ist stellvertretend für die Sünden aller Menschen gestorben. Und ich, ich Gott, ich nehme diesen Opfertod, den Jesus an Karfreitag gebracht hat, an. Ich erkenne dieses Opfer an. Und wenn Jesus behauptet, sogar Gott selber zu sein, dann war auch das richtig. Ja, die Juden haben ihn genau deswegen verurteilt, weil es eine Amtsanmaßung ist oder so erscheint, aber es war keine Anmaßung. Es war richtig so. Und darum, damit alle das sehen, darum hole ich Jesus aus dem Grab. Mit der Auferstehung setzt Gott seine Unterschrift unter all das, was Jesus gesagt hat und was er getan hat. Ja, es war richtig so, er hat meinen Willen getan. Und wenn er behauptet hat, von mir zu kommen und sogar ich selbst zu sein, dann war auch das richtig. Und ich besiege das sichtbar, so dass man 2000 Jahre später in Schweiger noch dran denkt, weil Jesus auferstanden ist. Und damit stellt uns Ostern vor Tatsachen. Gott bestätigt Jesus in seinem Tun. Er weckt ihn von den Toten auf und zeigt damit, was auf den wartet, der selbst an diesen Jesus glaubt. Wenn du an Jesus glaubst, wenn du glaubst, dass er für deine Schuld gestorben ist und dass er jetzt wieder lebt, dann wirst auch du ewiges Leben haben. Das ist die Verheißung, das Versprechen, das Gott uns gibt. Das ist unsere christliche Hoffnung, dass diese Welt hier, in der wir leben, nicht alles ist. Dass der Tod nicht das Ende, sondern der Anfang ist. Der Anfang einer Ewigkeit bei Gott. Und diese ganze Hoffnung gründet in diesem einen Ereignis, in der Tatsache, dass Jesus nicht tot geblieben ist, sondern auferstanden. Und Paulus, der vielleicht größte Theologe im Neuen Testament, der sein ganzes Leben damit zugebracht hat, statt das zu durchdenken und Argumente zu sammeln und zu überlegen, was es jetzt bedeutet, dass Jesus für uns gestorben ist. Das schreibt, Brief an die Korinther, Wenn aber Christus nicht auferweckt ist, so ist euer Glaube nichtig, wertlos. So seid ihr noch in euren Sünden. Wenn wir allein in diesem Leben auf Christus gehofft haben, so sind wir die Elendsten von allen Menschen. Paulus macht klar, wenn Jesus nicht auferstanden ist, dann ist unser Glaube nutzlos, wertlos, unnötig. Und Christen sind die bemitleidigendsten, wertenden Menschen, die es gibt. Weil sie auf die Auferstehung gehofft haben, auf ein ewiges Leben, das es doch gar nicht gibt. Weil wenn Jesus nicht auferstanden ist, warum sollen dann wir auferstehen? Aber unserem Gott sei Dank, Jesus lebt, der Herr ist auferstanden. Es war hart, wie Gott stand. Und dass wir durch den Glauben an ihn ewiges Leben haben. Aber daneben gibt es noch eine zweite Dimension des Glaubens. Und während ihr überlegt, was die wohl sein könnte, trinke ich einen Schluck und melde ich mal bitte kurz das Mikrofon aus. So früh am Morgen und schon den Mund fußelig geredet. Glaube ist nicht nur theoretisches Wissen, sondern, hat jemand eine Idee? Du hast es geschafft, okay. Gibt es weitere Vermutungen? Erfahrung. Erfahrung, ja. Und die Erfahrung, die mündet... Im Bekenntnis. Glaube als persönliches Bekenntnis. Und zwar Erfahrung, ein persönliches Bekenntnis aufgrund der Begegnung mit dem Auferstandenen. Aufgrund der Begegnung mit diesem Jesus. Die Erfahrung, dass er nicht tot ist, sondern lebt. Und damit sind wir beim dritten Punkt. Ostern begeistert. Das sehen wir zuallererst bei den Jüngern von Jesus. Jesus, die persönliche Begegnung mit dem Auferstandenen, die verändert ihr Leben. Obwohl sie davor schon jahrelang mit Jesus unterwegs waren, obwohl sie schon so viel von ihm gehört haben, obwohl sie schon so viel erlebt haben mit ihm, aber diese Begegnung an Ostern, die verändert alles. Jetzt begreifen sie, was er davor zu ihnen gesagt hat. Jetzt erkennen sie, wer er wirklich ist. Es ist die persönliche Begegnung mit Gott, die uns begeistert. Die Frauen zum Beispiel, die rennen, als sie nur die Engel sehen, die davon erzählen, dass Jesus auferstanden ist, sofort zu den anderen Jüngern und berichten begeistert, was sie erlebt haben. Oder die Emmaus-Jünger, die eigentlich schon den ganzen Tag unterwegs waren und jetzt in Emmaus angekommen sind, zu Abend gegessen haben, wahrscheinlich gerade schlafen gehen wollten, Aber als sie Jesus erkennen, da können sie nicht anders, als aufzuspringen und zurückzulaufen nach Jerusalem, um es den anderen zu erzählen. Die Begegnung mit dem Auferstandenen verändert das Leben der Jünger. Noch am Gründonnerstag im Garten Gethsemane, da haben sie Angst. Da laufen sie weg vor den Soldaten, die kommen vor den Dienern, der hohe Priester, außer Petrus. Der Petrus, der haut dem Malchus das Ohr ab und läuft Jesus hinterher und als er dann gefragt wird, ob er nicht auch zu diesem Jesus gehört, da sagt er, nein, den kenne ich nicht. Die Jünger haben Angst, sie fürchten um ihr Leben und sie wollen ihr eigenes Leben retten. Und dann, nur wenige Wochen später, steht der gleiche Petrus mit Johannes vor dem gleichen Hohen Rat, der Jesus verurteilt hat. Und sie sagen, ja, es ist uns egal, was er mit uns macht. Wir stehen hier, wir können nicht anders. Wir müssen von Jesus erzählen. Wir können nicht schweigen von dem, was wir gehört haben. Was wir gesehen haben. Was wir erlebt haben. Diese Erfahrung, diese Begegnung hat unser Leben verändert. Oder man möchte vielleicht auch an den Paulus denken. Eine krassere Lebenswende kann man sich ja eigentlich gar nicht vorstellen. Vom Verfolger der Christen zum größten Missionar der frühen Kirche. Aus dem, der mit aller Macht versucht hat, die Christen auszurotten, wird der, der mit seinen vielen Briefen in der Bibel den Grundstein legt für die ganze Theologie. Für 2000 Jahre Kirchengeschichte, sodass bis heute jeder Christ, wenn er gefragt wird, was der Kern des Glaubens ist, sagt, dass wir aus Gnade gerettet sind, weil Jesus für uns gestorben ist. Das kommt von Paulus, der Paulus, der vor der Begegnung mit Jesus Christen verfolgt hat. Und das Ganze nicht, weil er ein toller Mensch war. Sicher hat er Begabungen und Fähigkeiten gehabt, die zu seiner Berufung geführt haben. Aber gleichzeitig hatte er auch Ecken und Kanten. Und es war diese Begegnung mit dem Auferstandenen. Dieser eine Moment, als er Gott erfahren hat. Dieser eine Moment, der dann alles verändert hat. Wir gehen zurück zu Thomas. Der sagt, das mit der Auferstehung, das kann ich niemals glauben. Auf keinen Fall. Wenn ich ihn nicht anlangen kann, wenn ich es nicht anfasse, dann kann ich es nicht glauben. Ich will es begreifen, aber ich kann es nicht. Und Jesus geht auf den Thomas ein. Er spricht ihn konkret an bei der nächsten Begegnung mit den Jüngern. Und er sagt, reiche deinen Finger her. Jesus nimmt die Zweifel von Thomas ernst. Er geht auf sie ein, er geht auf ihn zu. Und als der Thomas das erlebt, der kann er nicht anders als zu bekennen, mein Herr und mein Gott. Jesus, du bist mein Herr, du bist mein Gott. Das ist kein Glaube auf der Wissensebene, mehr, sondern Erfahrung, erlebte Begegnung. Das ist das persönliche Bekenntnis von Thomas wegen dieser persönlichen Begegnung mit Jesus. Ostern fordert den Glauben, aber die Begegnung mit dem Auferstandenen schafft auch den Glauben. Und es mag der eine oder andere vielleicht hier drin sitzen und denken, ja schön, das war damals so, aber wie ist es heute? Wir sehen Jesus doch nicht mehr, wir können ihn gar nicht mehr anfassen. Dazu eine kleine Beobachtung. Thomas hatte gesagt, wenn ich Jesus nicht anfasse, wenn ich nicht meinen Finger in seine Wunde in der Hand lege und die Hand in die Seite, dann kann ich es niemals glauben. Auf keinen Fall. Ich muss dieses Zeichen haben, dass ich glauben kann. Und wenn man genau liest, dann stellt man fest, dass das gar nicht der Fall ist nachher. Dass er glaubt, weil er Jesus sieht, dass das Zeichen, das er gefordert hat, dass er ihn anfassen darf, gar nicht mehr wichtig ist. Es steht zumindest nichts davon in der Bibel. Und wenn es wichtig gewesen wäre, dann würde es doch drinstehen. Und Jesus antwortet ihm nach diesem Bekenntnis, weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Thomas hat Jesus gesehen und darum an ihn geglaubt. Anders als er selber das erwartet hat, als er es gefordert hat. Das Zeichen war nicht mehr wichtig, weil er erlebt hat, dass Jesus sich ihm zuwendet. Dass er vor ihm steht, ihn persönlich anspricht und sagt, Thomas, sei nicht mehr ungläubig, sondern gläubig. Und Jesus macht weiter, glückselig sind die nicht sehen und doch glauben. Die nicht sehen, aber doch glauben und das können auch wir sein. Und da finde ich es schön, wie die Bibel doch auch von Gott, gewirkt ist oder wie Gott seine Hand im Spiel mitgehabt hat, als die geschrieben wurde, weil direkt die Verse danach, macht Johannes wie einen Kommentar, der das ganze Buch nochmal in die Rückschau nimmt und er schreibt, auch viele andere Zeichen hat nun Jesus zwar vor seinen Jüngern getan, die nicht in diesem Buch geschrieben sind. Diese aber, die ich aufgeschrieben habe, sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen. Und damit spannt Johannes, schwierig, wenn alle Namen mit J anfangen, damit spannt Johannes am Ende von seinem Buch den Bogen an den Anfang. Wer weiß, wie es Johannes Evangelium anfängt? Ja, genau. Am Anfang war das Wort und das Wort war Gott. Das Wort war Gott. Das steht wie eine Überschrift ganz am Anfang. Als Information, übrigens, nur dass ihr es wisst, der Jesus, von dem ich jetzt schreibe, der ist Gott. Jesus ist Gott. Das steht als Überschrift im ersten Vers des Johannes-Evangeliums. Und dann, nach 20 Kapiteln erlebter Geschichte, nach Begegnungen mit diesem Jesus, Nach Wundern, nach Erlebnissen, da steht das Bekenntnis von Thomas. Mein Herr und mein Gott. Aus dem Wissen wird ein persönliches Bekenntnis. Wegen der Erfahrung, wegen der Begegnung. Und Johannes hat all das aufgeschrieben für uns, damit wir die gleiche Erfahrung machen können. Damit auch wir erleben, dass Jesus heute noch lebendig ist. Damit wir ihm begegnen können. Damit aus dem bloßen Wissen im Kopf, ja, Jesus ist auf die Erde gekommen, das ist Weihnachten, und an Ostern, da ist er gestorben. Damit aus diesem bloßen Kopfwissen, Das Herzensbekenntnis wird. Jesus, mein Herr, mein Gott. Und dass wir glauben, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes. Und damit wir durch diesen Glauben an ihn Leben haben. Ich fasse meine Gedanken zusammen. Das Erste, Ostern überfordert. Die Auferstehung übersteigt unsere menschliche Vorstellungskraft und Lebenswirklichkeit. Das kann man doch eigentlich gar nicht glauben, dass ein Toter aufersteht. Und darum fordert Ostern den Glauben, das Zweite. Der Tod von Jesus und seine Auferstehung ist der Kern unseres Glaubens, auf den alles andere aufbaut. Mit der Auferstehung stellt sich Jesus zu Gott und bestätigt ihn in seiner Autorität. Er setzt seine Unterschrift unter alles, was Jesus getan hat. Und Gott nimmt das Opfer von Karfreitag an. Das ist die Wissensebene des Glaubens. Und zu dieser Wissensebene kommt eben das Dritte dazu, die persönliche Begegnung. Ostern begeistert. Die Begegnung mit dem Auferstandenen stellt unser Leben auf den Kopf. Die Begegnung richtet unser Leben neu aus. Durch die persönliche Begegnung mit Gott wird aus dem bloßen Wissen das Bekenntnis. Jesus, mein Herr, mein Gott. Das war jetzt vielleicht eine nette Predigt, die euch hoffentlich nicht hat einschlafen lassen, sondern unterhalten. Und doch bleibt am Ende die Frage, was machen wir damit? Und ich sage dir, es liegt an dir, was du daraus machst. Es liegt an dir, was du jetzt mit diesem Kopfwissen machst. Weil es ist doch die Frage, was heißt es, was ich jetzt gesagt habe, für dich konkret? Was heißt es für dein Leben, für deinen Alltag? Und da möchte ich nochmal zurück zum Thomas. Das steht jetzt nicht direkt so in der Bibel, was ich sage. Aber ich möchte euch einladen, dass ihr euch darauf einlasst, auf dieses Gedankenexperiment, weil ich bin überzeugt davon, dass es in der Sache doch richtig und wahr ist. Wir gehen weg vom Gottesdienst, heute hier an Ostern. Weg aus dem F4 raus in euer Leben, in euren Alltag, wo ihr seid, auf der Arbeit, in der Familie. Was euch in den Sinn kommt. Und die Situationen, in denen du vielleicht zweifelst, wo du dich danach sehnst, dass du Gottes Reden hörst, dass er doch endlich spricht, die Situationen, wo du dir wünschst, dass Gott doch endlich mal greifbar wäre, dass er sichtbar sich zeigt und du ihn anfassen kannst. Was heißt es da in dieser Situation, in deinem Alltag, dass Jesus auferstanden ist? Dass er nicht tot geblieben ist, sondern lebt. Mach dir das immer wieder bewusst. Jesus lebt. Und er ist da, er ist bei dir. Und jetzt nimm deine Situation, in der du zweifelst vielleicht. In der du deine eigenen Wege gehst. In der du Gott nicht vertraust. Und dann stell dir vor, wie Jesus vor dir steht. Wie er vor dir steht, dich anschaut und sagt, mein Kind, sei nicht mehr ungläubig, sondern sei gläubig. Und jetzt reif deine Hand her und erfahre, erlebe, dass ich Gott bin. Gehe den Schritt aufs Wasser, vertraue mir und prüfe mich doch, ob ich nicht meine Zusagen einhalte. Ob ich nicht erfülle, was ich verheißen habe. Auch in unserem Alltag wird durch die persönliche Begegnung mit dem Auferstandenen, aus diesem reinen Wissen von, ja, Jesus ist Gott und er lebt. Wird aus diesem Wissen Gewissheit. Gewissheit, dass Gott da ist und mich sieht. Gewissheit, dass er zuverlässig und treu ist. Gewissheit, dass er zu seinem Wort steht, dass er hält, was er verheißen hat. Gewissheit, dass er lebendig ist. Dass es Hoffnung gibt, weil Jesus auferstanden ist. Und wer das mal erlebt hat, dass sich Gott ihm persönlich zuwendet, wer dem lebendigen Gott begegnet ist, der bleibt nicht derselbe wie die Jünger. Da verändert sich was im Leben, weil Ostern begeistert. Das ändert meine Stellung vor Gott. Ich bin auf einmal nicht mehr der Sünder, sondern begnadigt, gerechtfertigt. Ich bin sein Kind. Und das wiederum ändert mein Verhältnis zu den Mitmenschen. Ich kann andere lieben, weil Gott mir in seiner Liebe begegnet. Und weil Gott mir alles unverdient vergeben hat, kann auch ich anderen vergeben. Und weil Gott mir meinen Wert, meine Identität zuspricht, darum ist es egal, was andere über mich sagen und andere von mir denken. Das ändert mein ganzes Leben. Ich habe ein neues Ziel, auf das ich zusteuere. Die Ewigkeit bei Gott. Das relativiert so manches und setzt neue Prioritäten. Das gibt Hoffnung. So wie Gott Jesus auferweckt hat, so wird er auch mich auferwecken. Und ich werde mit Jesus ewig leben. Das ist Ostern. Und all das fängt mit der Begegnung an. Mit der Erfahrung, damit dass wir Jesus als den lebendigen Gott erfahren. Dass er sich uns zuwendet. Und darum, dass das immer wieder passiert, dass wir das immer wieder neu erleben dürfen, darum möchte ich beten und Gott bitten und ich setze mich hin, weil ich stehe zwar hier vorne, aber ich bin genauso einer von euch und ich bin genauso abhängig davon, dass Gott mir begegnet. Und wir kommen alle auf der gleichen Ebene zu ihm und sind davon abhängig, dass er es tut, dass er sich uns zeigt, dass er sich uns offenbart, dass er uns begegnet, uns anspricht und in uns Glauben schafft. Jesus, du bist der Herr. Danke, dass du auferstanden bist, dass du nicht tot geblieben bist, im Grab, verrottet, sondern dass du lebst. Danke, dass du dein Leben für uns gegeben hast, dass wir ein neues Leben haben können. Danke, dass du uns siehst, dass du unseren Alltag siehst und kennst. Dass du weißt, wo wir zweifeln, dass du weißt, wo wir dich aus dem Blick verlieren, wo wir es vergessen oder nicht glauben können, dass du da bist. Wo wir es nicht mehr glauben können, dass du eingreifst und dass du was verändern kannst. Danke, dass du dann da bist und dass du mit uns mitgehst. Und wir brauchen es, dass du uns begegnest. Wir brauchen es, dass du dich uns zuwendest, dass du unser Herz anrührst. Und darum möchte ich dich bitten, dass dieses Ostern für uns, wie für die Jünger damals, ein ganz neuer Wendepunkt werden darf. Eine Lebenswende, weil wir dich, den lebendigen Gott, erlebt haben. Amen.