F4 Schwaigern

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Johannes "John" Götz - Berufen zur Vergebung

Die Predigt betont die Wichtigkeit von Schuld- und Vergebung, anhand biblischer Beispiele wie David und Saul. Vergebung heilt Beziehungen und erfordert Zeit und Arbeit. Zuhörer werden ermutigt, Vergebung praktisch umzusetzen und Gnade weiterzugeben.

12.06.2024 31 min

Zusammenfassung & Show Notes

Berufung zur Vergebung

Die Predigt mit dem Titel "Berufen zur Vergebung" befasst sich damit, wie Schuld und Vergebung in unserem Leben eine Rolle spielen. Es wird betont, dass es wichtig ist, Schuld zu erkennen und Vergebung sowohl von anderen als auch von Gott zu erbitten. Anhand von Beispielen aus der Bibel wird verdeutlicht, wie Menschen wie David und Saul mit Schuld umgegangen sind und welchen Unterschied dies in ihrem Leben gemacht hat. Die Predigt erklärt, dass Vergebung ein zentraler Aspekt des christlichen Glaubens ist, da Gott uns bereits alles vergeben hat. Es wird betont, dass Vergebung kein einfacher Prozess ist, sondern Zeit und Herzensarbeit erfordert. Der Sprecher ermutigt die Zuhörer dazu, sich mit ihrer eigenen Schuld auseinanderzusetzen und den Weg der Vergebung zu gehen, wie es Jesus selbst am Kreuz vorgelebt hat. Es wird erklärt, dass Vergebung nicht nur für die Seele wichtig ist, sondern auch eine konkrete Handlung, die dazu beiträgt, belastende Beziehungen zu heilen. Die Predigt endet mit einer Aufforderung zur praktischen Umsetzung, bei der die Zuhörer symbolisch ihre Schuld ans Kreuz bringen und Vergebung aussprechen können. Abschließend wird ein Gebet gesprochen, das um Gottes Hilfe bittet, Vergebung zu praktizieren und die Gnade, die wir von ihm empfangen haben, auch anderen gegenüber weiterzugeben.

Das und mehr erzählt uns Johannes „John“ Götz

 


 
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Intro und Outro: Sarah Reinwald

Transkript

Berufen zur Vergebung lautet der Titel heute für die Predigt und ich habe gemerkt, wo die Katrin hier diese phänomenale Hinleitung zum Thema gemacht hat, da hat schon ein bisschen im Saal rumort und ich würde mal interessieren, wer von euch kann damit was anfangen, wer würde sagen, er wurde schon mal schuldig an irgendwas oder hat schon mal Schuld auf sich geladen, ich bitte um Handzeichen. Deutlichen, deutlich sichtbar, dass jeder das sieht, dass ihr, okay, und gibt es vielleicht auch jemanden, der schon mal das erlebt hat, dass jemand anders an ihm schuldig wurde? Ja, fast genauso viele, also es scheint doch irgendwie ein Thema zu sein, was relevant ist, was unsere Lebenswirklichkeit bestimmt, Stimmt, dann ist ja die Frage, wie gehen wir da damit um? Und das allererste wäre, dass wir die Schuld erkennen, dass wir ansehen, was ist, was in unserem Leben ist. Dass schuldig werden dazugehört wie Essen, Trinken und Schlafen. In der Bibel wird kein Geheimnis draus gemacht. Jesus sagt, wenn ihr beten sollt oder wie wir beten sollen, dann unser tägliches Brot, gib uns heute, sollen wir beten und vergib uns unsere Schuld. Jeden Tag neu sollen wir um Vergebung bitten. Also scheinbar geht Jesus davon aus, dass es auch bei Christen ein Thema ist, dass auch Christen Vergebung brauchen. Oder in der anderen Stelle der Johannes, der schreibt, wenn wir behaupten, ohne Sünde, ohne Schuld zu sein, betrügen wir uns selbst. Wir verschließen uns der Wahrheit. Jeder hat irgendwo Schuld auf sich geladen, jeder ist schuldig geworden. An seinen Mitmenschen vielleicht, vor Gott oder an sich selber. Und wer seine eigene Schuld jetzt nicht sieht oder nicht sehen will, ist dabei, den gleichen Fehler nochmal zu machen. Das war der große Unterschied zwischen David und Saul. Kennt ihr die zwei? Die Könige von Israel? Der David, der Mann nach dem Herzen Gottes, der verheißen bekommt, dein Königreich soll ewig bestehen. Und auf der anderen Seite der Saul, der nach drei Kapiteln, nachdem er gekrönt wurde, schon gesagt bekommt, Er kommt und du wirst abgesetzt und ein anderer bekommt dein Königreich. Warum? Weil der Saul seine Schuld vertuscht hat. Er hat versucht, sie kleinzureden, sein Ansehen zu bewahren, dass es niemand mitkriegt. Und als Gott ihm sagt, dass der David an seiner Stelle König werden soll, da versucht der Saul mehrmals, den David umzubringen. Kurz gesagt, er hört nicht auf Gott. Der David hingegen, der fragt nach Gottes Willen, der richtet sich danach. Einmal zum Beispiel, da hat er den Wunsch, er will den Tempel bauen. Er sagt, ich, der König, wohne in einem Palast und Gott in einem Zelten, der Stiftshütte, das kann doch nicht sein. Ich will einen Tempel bauen und Gott sagt, nein, du nicht. Du hast zu viele Kriege geführt, du hast zu viel Blut vergossen. Dein Sohn, der soll den Tempel bauen, aber du nicht. Und der David, der hört drauf. Er lässt sich von Gott was sagen. Er war sicher kein perfekter Mensch. Allein schon, um seine erste Frau, die Michal, zu bekommen, hat er seinen Schwiegervater, den Saul, beeindrucken müssen, indem er 200 Philister umgebracht hat. Ich weiß nicht, wer von euch noch einen Brautpreis zahlen musste, aber 200 andere Männer ist doch ganz schön krass. Der David, der war kein weißes Blatt, aber er kommt immer wieder zu Gott zurück. Er bereut seine Schuld und er lässt sich vergeben. Das macht ihn für uns zu einem Vorbild, weil Gott konfrontiert auch uns immer wieder mit unserer Schuld, mit dem, was in unserem Leben nicht ganz so läuft, wie es sein sollte. Alle Gebote und Anweisungen in der Bibel sind dazu da, dass wir, Paulus erklärt es, dass wir unsere Schuld erkennen. Er sagt, denn auch durch das Befolgen von Gesetzesvorschriften steht kein Mensch vor Gott gerecht da. Das heißt, egal wie wir es einhalten, wir können uns dadurch nichts verdienen. Das kennt ihr alle. Wir haben in Deutschland gewisse Regeln im Straßenverkehr und da gibt es einen Bußgeldkatalog. Und wenn ich jetzt mich an die Regeln halte, dann bekomme ich nichts. Aber wenn ich zu schnell fahre oder über eine rote Ampel, dann bekomme ich eine Strafe. Aber ich kann mir nichts verdienen, dadurch, dass ich Gebote einhalte. Das Gesetz führt vielmehr dazu, dass man seine Schuld erkennt. Ohne das Gesetz hätte ich gar nicht erkannt, sagt Paulus, was Sünde ist. Ich hätte nicht begriffen, was Begierde ist. Wenn das Gesetz nichts sagen würde, gibt der Begierde keinen Raum. Gott hält uns also in der Bibel wie einen Spiegel vor, dass er sagt, schau, so bist du. Nehmen wir jetzt zum Beispiel mal die zehn Gebote. Ich habe hier einen Schuldschein vorbereitet. Ich schreibe oben drauf meinen Namen. Schuldschein von John. Und das erste Gebot, kennt ihr das? Weiß jemand, wie das geht? Sehr gut. Ich finde, der Herr Gottes soll keine anderen Götter neben mir haben. Ich habe daheim keine Hausgötze oder habe auch noch nie irgendwelchen anderen Göttern geopfert. Aber wenn ich ehrlich bin, dann sind mir schon manchmal andere Dinge wichtiger als Gott. Ich denke, da muss ich sagen, ich bin schuldig. Das zweite Gebot, du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen. und da behaupte ich fast zu sagen, das habe ich bewusst noch nie gemacht. Ich sollte den Feiertag halten. Das finde ich ganz schön schwierig. Was heißt denn jetzt halten? Was heißt heiligen? Was darf ich tun? Was nicht? Wir gehen einfach weiter zum Nächsten. Die Eltern ehren. Die sind jetzt zum Glück nicht da. Nicht töten. Also eine Fliege habe ich vielleicht schon getötet, aber einen Menschen habe ich noch nicht umgebracht. Da kann ich wieder einen Haken hin machen. Okay. Nicht Ehe brechen. Ich bin immer noch mit der Judika verheiratet. Zum Glück. Dem Herrn sei es gedankt. Aber Jesus sagt, wenn ich eine andere Frau nur anschaue und sie begehre, habe ich in meinem Herzen schon die Ehe gebrochen. Und da muss ich sagen, bin ich schuldig. Mehrfach. Immer wieder. Nicht stehlen, nicht lügen. Vielleicht bricht jetzt euer Bild zusammen, aber auch das habe ich schon gemacht. Ich muss Kreuze setzen. Ich soll den anderen nicht beneiden um das, was er hat. Auch hier, ich soll den Nächsten lieben wie mich selbst. Ich denke, ihr merkt doch, was jetzt rausläuft. Je mehr ich mich damit beschäftige, je mehr ich mir das bewusst mache, desto länger wird diese Liste. Gott konfrontiert mich mit meiner Schuld und ich muss das ansehen, wer ich bin. Und immer wieder passiert es mir, wenn ich die Bibel lese, gerade vom Volk Israel, dann denke ich, hey, wie kann man so blöd sein? Die wissen doch genau, was Gott will. Die haben es doch klar und deutlich gesagt bekommen. Und im nächsten Moment machen sie wieder ihr eigenes Ding. Und ich frage mich, wie kann das sein, dass man so vergesslich ist? Und dann schaue ich mich an und merke, ja stimmt, ich bin genauso vergesslich. Ich bin kein Stück besser als die. Ich muss mich selber anschauen, mein Leben, mir meine Schuld zeigen lassen, wer ich bin, zu was ich fähig bin. Und dann mit dieser Schuld zu Gott kommen und es aussprechen. Aussprechen, was ist. Es ist wichtig, dass wir unsere Schuld offenlegen und bekennen. Dass wir sagen, Gott, schau, du weißt es, es tut mir leid. Das war ja der Unterschied zwischen David und Saul. Der Saul, der hat es vertuscht und gesagt, ist nicht so schlimm. Und der David, der hat gesagt, ich weiß es. Ich weiß, dass ich Schuld auf mich geladen habe und es tut mir leid. Schuld zu bekennen bedeutet zuzugeben, eingestehen. Ja, das habe ich gemacht. Ich bin schuldig geworden, es tut mir leid und ich brauche Vergebung. Und vielleicht kennt ihr das, das ist manchmal ganz schön schwer, weil unser Wort eine Schöpfermacht hat. So wie Gott damals spricht und die Erde entsteht, so hat auch unser Wort eine Schöpfermacht. Unser Wort bestimmt die Wirklichkeit. Ich mache es einem Beispiel deutlich. Vor einem Dreivierteljahr habe ich gesagt, ja, ich will. und zack, jetzt bin ich verheiratet. Ist das schon jemand hier im Raum so passiert? Ja, es gibt manche, die verheiratet sind. Oder ein anderes Beispiel, der Richter, der nach der Gerichtswahl das Urteil vorliest und dieses Wort, was der Richter sagt, das bestimmt das Leben des Angeklagten. Schuldig oder unschuldig. Unsere Worte haben Macht und sie bestimmen unsere Wirklichkeit. Wir können nicht in die Vergangenheit zurückgehen und ungeschehen machen, was wir getan haben, aber wir können um Vergebung bitten. Ich vergeb dir. Das ist ein Wort, das schöpferische Kraft hat. Das macht halt einen Neuanfang zu schenken. Und wer seine Schuld im Gegenzug jetzt aber nicht einzieht, nicht bekennt, dem kann auch nicht vergeben werden. Auch nicht von Gott. Darum fordert Gott uns auf, dass wir es aussprechen. Und ihr seht hier vorne schon das griechische Wort, was da verwendet wird in der Bibel. Das heißt nicht nur zugeben, sondern nachsprechen. Ganz wörtlich übersetzt das gleiche sagen. Das, was ich getan habe, in Worte fassen. Und das ist schmerzhaft. Da muss ich sagen, ja, so bin ich. Das habe ich getan. Gott will, dass wir unsere Schuld offenlegen und aussprechen, weil das es ist, was uns befreit. Wieder unser Freund Johannes, der schreibt, wenn wir unsere Sünden bekennen, erweist Gott sich als treu und gerecht. Er vergibt uns unsere Sünden und reinigt uns von allem Unrecht, das wir begangen haben. Paulus erklärt wieder, wie das geht. Er sagt, den Schuldschein, diesen Schuldschein, wo alles aufgelistet ist, was ich in meinem Leben verbockt habe, wo ich Schuld auf mich geladen habe, wo ich schuldig geworden bin an mir selber, an anderen, an Gott. All das, was auf meinen Namen ausgestellt war, was auf unseren Namen ausgestellt war und dessen Inhalt uns anklagte, weil wir die Forderungen des Gesetzes nicht erfüllt hatten, hat er Gott für nicht mehr gültig erklärt. Er hat ihn ans Kreuz genagelt und damit für immer beseitigt. Das ist das Evangelium, die gute Botschaft. Gott nimmt unsere Schuld und er hängt sie ans Kreuz, weil Jesus stellvertretend für uns gestorben ist, weil Gott die Beziehung zu uns wiederherstellen will. Und wenn ich jetzt sage, ich glaube das, ich glaube an Gott. Dann nimmt Gott meine Schuld und er hängt sie ans Kreuz. Die Nägel, die Jesus durchbohrt haben, mit denen er am Kreuz gehalten wurde, wo er sein Blut vergossen hat, an diesem Nagel hängt auch mein Schuldschein. Dieses Blut fließt am Kreuz und es überdeckt meine Schuld. Ist es nicht unglaublich? Das ist Gnade. Gott ist uns so gnädig. Er ist so gut zu uns, nicht weil wir es verdient hätten. Ihr seht die Liste. Und ihr kennt eure Liste. Und Gott vergibt es. Er wisst es weg. Das ist ganz eindeutig. Ja, wir sind schuldig. Aber Gott vergibt. Keine Schuld ist zu groß. Es gibt kein zu viel. Kein zu oft. Es ist bezahlt. Alles ist bezahlt. Jesus hat sein Leben gegeben. Und wenn du das glaubst, dann gilt das für dich. Dann kannst du wieder in der Beziehung mit Gott leben. Dann ist das deine Identität. Du bist gerechtfertigt, gerecht gemacht, weil Jesus für dich bezahlt hat. Dann bist du ein Kind Gottes. Das ist deine Identität als Christ. Du bist Kind Gottes. Der Teufel wird in der Bibel immer wieder als Ankläger beschrieben. Als der, der die anklagt, die schuldig werden. Der Teufel benutzt unsere Schuld, um uns runterzuziehen, um uns schlecht zu machen. Ich zeige euch, wie das funktioniert. Wenn ich sage, ich habe etwas Schlechtes gemacht, dann ist das eine Tat. Und was jetzt aber der Teufel will, ist, dass ich zu dem Punkt komme, wo ich sage, ich bin schlecht. Dass ich mich mit meiner Tat identifiziere. Dass das meine Identität wird. Ich bin schlecht. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich bin ein Fehler. Ich habe versagt. ich bin ein Versager. Kennt ihr das? Es ist eine Lüge. Jesus hat sein Kreuz, hat sein Blut am Kreuz für uns vergossen. Es ist alles bezahlt. Und wenn du jetzt Schulden in deinem Leben erkennst, dann geh zum Kreuz und bekennst, sprichst aus. Und wenn du es dir vergeben lässt, dann nimm deinen Schuldschein nicht wieder mit. Nimm ihn nicht wieder mit nach Hause, sondern lass ihn am Kreuz. Es zählt. Wenn Jesus, wenn Jesus ist gestorben und Gott hat die Schuld vergeben. Wenn Gott vergibt, dann vergisst er. Gott wirft deine Schuld ins tiefste Meer. Was er dir vergeben hat, es ist vergeben. Du musst kein zweites Mal bekennen, du musst kein zweites Mal aussprechen. Es ist vergeben. Es ist weg. Gott hol es nicht nochmal hoch und erinnere dich. Schau, so war es schon. Nein, es ist weg und vergeben. Ausgewischt. Ein weißes Blatt. Du kannst neu anfangen. Weil Jesus sein Leben gibt, damit du leben kannst. Das ist die eine Seite. Das wäre doch jetzt eigentlich ganz schön, wenn es jetzt hier fertig wäre, oder? Wenn wir uns daran freuen, dass Gott uns alles vergeben hat. Und das dürfen wir und das sollen wir und das müssen wir. Weil das ist die Grundlage, das ist der Boden, auf dem wir stehen. Wir sind gerechtfertigt, weil Gott uns vergeben hat. Aber ich denke, ihr kennt das Vaterunser und es heißt, vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Wir müssen, so wie Gott uns vergeben hat, auch vergeben, was war. Direkt nach dem Vaterunser, da erklärt Jesus nochmal, oder betont es nochmal. Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird euer Vater im Himmel auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, wird euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen auch nicht vergeben. Das ist hart, oder? Wir sollen vergeben, so wie uns vergeben wurde. Der Petrus, der war ja immer schnell und vorne draußen mit großer Klappe. Und der fragt Jesus, ja, was meinst du damit? Wie oft muss ich denn? Wie oft muss ich dem anderen vergeben? Reicht es, wenn ich es siebenmal mache vielleicht am Tag? Das ist unser Denken. Jemand anderes wird an mir schuldig. Er hat mir Unrecht getan. Okay, ich vergebe. Schwamm drüber, war nicht so schlimm. stimmt, ich vergebe dir, aber das darf nicht nochmal passieren. Jetzt muss es besser werden. Und so machen wir uns einen eigenen Schuldschein, wo wir alles genau aufschreiben, was der andere gemacht hat. Weil irgendwann, da kommt der Tag, wo ich im Recht bin. Irgendwann, da darf ich es ihm heimzahlen. Da habe ich das Recht dazu. Da darf ich Rache üben für all das, was er mir getan hat. Und was wir dabei gar nicht merken, ist, dass das uns selber vergiftet. Kathrin, du hast vorher gesagt, Er sagt, nicht zu vergeben ist wie Rattengift zu trinken und hoffen, dass die Ratte stirbt. Ich habe überlegt, ob ich den Vers auch mit reinnehme. Jetzt habt ihr ihn schon gehört. Es ist wie Rattengift zu trinken und zu hoffen, dass die Ratte stirbt. Das vergiftet unser Leben. Die Menschen, die verbittert sind, die hart werden, das sind allermeisten nicht die, denen nicht vergeben wurde, sondern die selber nicht vergeben können. Kennt das. Der andere verletzt mich, der andere tut mir was Böses und ich bin verletzt. Ich trage es dem anderen nach. Ich bin sauer auf ihn. Ich bin verletzt und nachtragend, das ist mein Problem. Ich muss die Last damit tragen. Aber Gott will nicht, dass wir unsere Lebenskraft damit verschwenden, dass wir Schuld und Versagen, Verletzungen mit uns rumtragen. Wir sollen frei sein und leben. Und als Christen, da ist Vergebung keine Option. Wenn ich mich danach fühle, dann mache ich das, sondern eine Pflicht. Regelrecht ein Befehl. Und ich sage es euch ganz ehrlich, wenn ich mein Leben anschaue, dann passt mir das genauso wenig wie euch wahrscheinlich. Dann habe ich da auch keine Lust drauf, weil es unangenehm ist. Weil ich nicht vergeben will. Aber das Wort Gottes ist da recht eindeutig. Und darum möchte ich mit euch ein paar Fragen oder Aussagen durchgehen, um das ein bisschen praktisch werden zu lassen, wie das jetzt aussehen kann, was das heißt für unser Leben. Das Erste, das ist ungerecht. Der andere ist doch schuld. Der andere hat auch mir Unrecht getan und wenn ich dem jetzt vergebe, das ist ungerecht. Ja, kann sein. Vielleicht bist du ihm recht. Vielleicht hast du tatsächlich das Recht, dem anderen jetzt das heimzuzahlen. Aber wenn du gerecht sein willst, dann darfst du das tun. Aber hast du dich selber mal angeschaut und deinen Schuldschein? Das, was du verbockt hast und was Gott dir einfach so vergibt aus Gnade? Gerade das macht Gott dir gegenüber ja nicht. Gott ist dir gegenüber nicht gerecht, sondern er vergibt. Das ist ungerecht. Wer bin ich dann, dass ich dem anderen nicht vergib? Warum bin ich so kleinlich? Gott hat meinen ganzen Schuldschein alles weg vergeben. Und ich reg mich drüber auf, wenn bei uns oben in der Straße jemand auf meinem Parkplatz steht. Das kann ich nie vergeben. Das ist zu schlimm, was der andere mir angetan hat. Das kann ich nicht vergeben. Das heißt im Endeffekt, ich bin besser als du. Ich habe es verdient, dass Gott mir vergibt, aber dir muss ich nicht vergeben. Weil sowas Schlimmes, wie du getan hast, das würde ich nie tun. Und ich will euch nichts Böses sagen. Aber wenn du so denkst, kann es sein, dass Stolz ein Thema für dich ist? Dass du dich als mehr wert anziehst als den anderen? Warum bist du besser als dein Bruder oder deine Schwester? Du lebst doch genauso nur aus der Gnade Gottes, die sagt, ja, ich weiß, du bist schuldig, aber ich lösche es aus, ich tilge diesen Schuldschein und Jesus stirbt und vergibt dir. Wisst ihr, was Gott zu einem Menschen sagt, der so denkt und der dabei bleibt? Haltet euch gut fest. Du böser Mensch, deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angefleht hast. Hättest du damit jenem anderen, den er nicht auch erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir erbarmen hatte? Wer bin ich, dass ich an der Schuld eines anderen an mir festhalte? Vergeben kann ich, aber nicht vergessen. Vergessen. Vergeben kann ich aber nicht vergessen und das musst du auch nicht. Ich habe vorhin gesagt, wenn Gott deine Schuld ans Kreuz heftet, sie mit Jesus ans Kreuz schlägt und Jesus sein Blut vergisst, damit du frei sein kannst, dann vergisst er. Wenn wir Gott unsere Schuld bekennen, dann vergisst er die Schuld. Dann ist sie weg und Gott holt sie nie wieder hoch. Er denkt nicht mehr dran. Aber du bist nicht Gott. Du bist nicht Gott und manchmal ist es gut, wenn du nicht vergisst, wo andere an dir schuldig geworden sind. Manchmal ist es gut, wenn du es nicht vergisst, weil du dann dich selber und andere schützen kannst. Du musst nicht alles mit dir machen lassen, nur weil du Christ bist. Christen sind keine Fußmatten, an denen man sich abtritt, wie und wann man will. Du sollst bereit sein zur Vergebung, diese Herzenshaltung haben. Aber du musst dich nicht missbrauchen lassen. Wenn du vergibst, dann lässt du die Anklage gegen den anderen los. Dann wirfst du ihm nicht mehr vor, was er getan hat. Vergebung beseitigt die Schuld. Aber das heißt nicht, dass danach alles wieder gut ist. Die Beziehung kann trotzdem belastet oder zerbrochen sein. Wenn ich jetzt zum Beispiel dem Marc was im Vertrauen erzähle und nächste Woche steht er hier auf der Bühne und erzählt es euch allen weiter, dann kann ich ihm vielleicht vergeben. Aber ich werde ihm danach nichts mehr erzählen. Weil das Vertrauen, weil die Beziehung kaputt ist. Und nur weil ich jetzt jemand anders vergebe, heißt das auch nicht, dass wir danach die allerbesten Freunde sein müssen. Das ist wie bei Gott. Jesus stirbt am Kreuz. Er schafft Vergebung für die ganze Welt. Und trotzdem muss jeder Einzelne mit ihm versöhnt werden. Vergebung und Versöhnung ist nicht das Gleiche. Vergebung beseitigt die Schuld. Will vielleicht, aber ich kann noch nicht vergeben. Ich kann noch nicht vergeben. Das tut noch zu sehr weh. Auch das ist in Ordnung. Vergebung darf Zeit brauchen. Das ist ganz normal. Wenn wir die Bibel anschauen, dann gibt es im Alten Testament beim Volk Israel den Versöhnungstag. Einmal im Jahr werden die Sünden des ganzen Volkes vergeben. Und wenn du jetzt am nächsten Tag aber vielleicht wieder sündigst, musst du 364 Tage warten, bis das nächste Jahr rum ist, dass deine Schuld vergeben werden kann. Oder wenn wir die gesamte Geschichte der Bibel anschauen, dann passiert der Sündenfall nach drei Kapiteln. Und es dauert tausende von Jahren, bis Jesus tatsächlich am Kreuz stirbt und die Schuld vergeben wird. Vergebung darf Zeit brauchen. Das ist keine Sache von jetzt auf nachher. Aber wir müssen diese Herzenshaltung haben. Dieses Ziel, da will ich hin. Ich will vergeben und bitte Gott, hilf mir. Mach du mein Herz weich, dass ich vergeben kann. Ich würde vielleicht schon vergeben, aber der andere soll den ersten Schritt tun. Der ist ja schuld. Der hat doch angefangen. Kurze Erinnerung, wo kommen wir her? Wir sind begnadigt, weil Gott uns vergeben hat. Wann hat Gott uns vergeben? Als Jesus am Kreuz gestorben ist. Wann ist Jesus am Kreuz gestorben? Noch bevor wir überhaupt gelebt haben. Gott hat den ersten Schritt auf uns zugemacht. Als wir Sünder waren, ist Jesus für uns gestorben. Unabhängig davon auch, wie unsere Antwort ausfällt. Vergebung gibt es für alle Menschen. Jeder kann Vergebung empfangen. Gott tut den ersten Schritt und genauso sollen es wir auch machen. Wir sollen die Initiative ergreifen und auf den anderen zugehen. Vergeben, egal was der andere macht. Der andere ist schuld, der andere hat angefangen, der andere hat es viel schlimmer gemacht, aber du musst hingehen. Nicht einfach runter schlucken und ertragen, sondern aussprechen. Vor Gott aussprechen und vor dem anderen aussprechen. Wenn es dir hilft, dann nimm eine andere Person mit, die einen neutralen Blick drauf hat. Aber fang nicht an, hinten rum zu reden und zu lästern oder dich komisch zu verhalten, sondern räum es aus der Welt. Ein Letztes. Ich kann nicht vergeben. Wenn ich dem oder wenn ich der vergeben würde, das wäre reine Heuchelei. Ich würde ihn oder sie am liebsten umbringen. Ich hasse sie. Ich hasse ihn. Ich kann es nicht vergeben. Ja, Vergebung braucht Zeit. Und wir sollen nicht vorschnell, nicht oberflächlich vergeben. Vergib nicht, wenn du es nicht wirklich willst. Aber Vergebung ist keine Heuchelei, sondern Gehorsam. Vergebung ist Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes. Du wirst dich nicht danach fühlen, aber du musst es tun. Deine Gefühle sind auf der einen Seite und die sagen, ich kann nicht, ich will nicht, der hat es nicht verdient. Und auf der anderen Seite ist das Wort Gottes, das sagt, du musst, es macht dich frei. Er ist doch auch nur ein Sünder. Ich bin für ihn genauso gestorben wie für dich. Auch hier haben unsere Worte wieder eine schöpferische Kraft. Wenn wir uns dazu entscheiden, zu vergeben, wenn wir es aussprechen, dann schaffen wir damit eine neue Wirklichkeit. Die Gefühle, die werden später folgen und das dauert manchmal Wochen, Monate oder Jahre. Aber irgendwann werden wir an diesen Punkt kommen, wo wir sagen, ja, ich vergebe dir von Herzen. Es ist ein Prozess, ein langer Prozess, der wehtut, der unbequem ist. Aber es ist keine Idee von uns, sondern Gottes Wort, das sagt, lass dich freimachen. Euch auch hier nicht vom Teufel beherrschen, der euch eure Schuld vor Augen hält und versucht, von Gott und von seinem Weg wegzubringen. Wenn du Vergebung aussprichst und sagst, ja, ich vergeb dir und am nächsten Tag sind die Gefühle wieder schlecht und es kommt alles wieder hoch und du siehst die Person, dann sagt der Teufel, ha, siehst du, du hast nicht vergeben. Wenn du wirklich vergeben hättest, dann wären deine Gefühle jetzt anders. Nein, die Worte bestimmen unsere Wirklichkeit, nicht die Emotionen. Das Wort schafft die Wirklichkeit. Und Vergebung ist ein schrittweiser Prozess. Aber wir vergeben, weil Gott uns vergeben hat. Da ist Jesus unser Vorbild. Und als Jesus am Kreuz hängt, da sagt er, Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Jesus spricht Vergebung aus für die, die ihn gerade kreuzigen. Für die, die ihm die Nägel durch die Hände schlagen. Für die, die ihn auslachen. Es steht nicht drin, aber ich bin mir sicher, er hat sich nicht danach gefühlt. Er hatte keine Lust darauf. Aber es war Gehorsam. Gehorsam dem Vater und seinem Wort gegenüber. Das ist unser Vorbild. Wir vergeben, weil Jesus uns alles vergeben hat. Ich fasse zusammen. Wir müssen Schuld in unserem eigenen Leben erkennen. In der Bibel, da hält uns Gott den Spiegel vor. Und wir müssen diese Schuld aussprechen. Wir müssen um Vergebung bitten und wir können sie auch erfahren, weil Jesus am Kreuz alles bezahlt hat. Und weil Gott uns alles vergeben hat, weil Gott die Schuld am Kreuz hinein und dort lässt, weil sie uns nicht mehr belastet, darum können auch wir anderen vergeben. Vergebung ist das Attraktivste, was wir als Christen haben, weil es einen Neuanfang ermöglicht, weil es Leben schafft. Das macht uns als Christen doch aus. Wir sind nicht besser als die anderen. Wir sind nicht perfekt. Wir werden schuldig. Jeden Tag neu. Aber wir wissen, wo es Vergebung gibt. Wir wissen, wo wir mit unserer Schuld hin können, nämlich ans Kreuz. Und jetzt ist die Frage, was macht ihr mit der Predigt? Wir werden eine Zeit haben, in der du für dich anfangen kannst, das Gehörte umzusetzen. In der du Schuld in deinem Leben ausräumen kannst. Schuld im Blick auf Gott, auf andere oder auf dich selber. Du kannst auch jetzt wieder nach links und rechts schauen, was die anderen machen, was die anderen denken. Aber es geht um dich. Es geht um dein Leben. Wo ist für dich Vergebung dran? Bist du dir bewusst, dass Gott deinen Schuldschein ans Kreuz genagelt hat und dass er da bleibt? Dass es vergeben ist? Dass du Kind Gottes bist, gerechtfertigt? Manchmal tut es gut, diese Vergebung zugesprochen zu bekommen. Gemeinsam das vor Gott zu bringen. Vielleicht nachher im Segensgebet. Hättest du jetzt eine Situation in den Kopf gekommen, wo du um Vergebung bitten musst? Oder wo du selber anderen vergeben musst? Ist es für dich dran, auf die Person zuzugehen? Oder vielleicht ist sie schon gestorben und du musst Gott um Vergebung bitten? Ihr habt drei verschiedene Möglichkeiten jetzt. Das eine ist, du bleibst still auf deinem Platz sitzen, kannst drüber nachdenken, kannst dafür beten. Oder du kannst symbolisch eine Schuld ans Kreuz bringen, ans Kreuz nageln. Gottes Vergebung empfangen. Und das ist ganz praktisch hier vorne und da hinten, wo der Jonathan gerade steht, sind Tische mit Papier und Stift und ihr könnt es aufschreiben. Ihr könnt euren Schuldschein symbolisch aufschreiben und dann da rausgehen durch die Tür, wo der Matze gleich hochmacht und da ist ein Feuer. Und so wie euer Schuldschein, den ihr euch jetzt schreibt, im Feuer verbrennt. So verbrennt eure Schuld. So nimmt Gott eure Schuld weg und danach ist nichts mehr da. Ja, es ist vergeben. Und die dritte Möglichkeit ist, dass du Vergebung vor Gott oder vor einer anderen Person aussprichst. Du kannst auch dafür so eine Karte nehmen und als Erinnerung den Namen der Person draufschreiben. Und ich werde diese Zeit dann mit einem Gebet abschließen. Danke, Vater, dass du uns vergeben hast. Danke, dass du alles getan hast, damit wir zu dir kommen können. Danke, Jesus, dass du, der nicht zu schade warst und dich selber zum Knecht gemacht hast. Dass du auf die Erde gekommen bist und Mensch wurdest, in der Krippe geboren, ganz normal aufgewachsen als Handwerker. Danke, dass du unser Leben kennst und dass du weißt, was uns beschäftigt. Danke, dass du dein Leben hingegeben hast, dass du anderen gedient hast und dass du uns dienst. Bis zum Äußersten, bis dahin, dass du dein Leben gibst, dass du dein Blut vergibst für uns. Dass du den Weg zu Gott für uns frei machst. Das haben wir nicht verdient. Wenn wir unser Leben anschauen, dann sind wir so kleine Knirpse vor dir. Dann haben wir nichts als nur zerbrochen, versagen. Aber du liebst uns doch. Du liebst uns und du willst Beziehungen mit uns haben. Für diese unfassbar große Gnade, für dieses Geschenk und dass wir es einfach nur annehmen müssen. Und Herr, ich bitte dich, dass wir, so wie du uns vergeben hast, auch anderen vergeben können. Dass du unser Herz überwältigst über unsere eigene Schuld und über deine große Gnade, über dein Erbarmen, dass wir nur begeistert sind davon, wie du uns vergibst und dass wir gar nicht anders können, als dass wir unseren Mitmenschen vergeben. Dass wir gar nicht anders können, als dass wir gnädig und barmherzig sind. Dass diese Gnade, die wir bei dir empfangen haben, die Liebe, die von dir kommt, dass die weiter fließt in unser Leben. In unsere Familien, in die Ehen, zwischen Eltern und Kindern, in der Verwandtschaft, hier bei uns in der Gemeinde und im Ort in der Nachbarschaft. Du bist der Herr und du sollst auch in unserem Leben sein. Alleine können wir das nicht. Wir brauchen deine Kraft dazu. Wir brauchen deine Gnade, die uns verändert. Und so bitte ich dich, tu es, Herr, tu es. Lass an uns als Gemeinde deine Liebe sichtbar werden. Dass wir uns untereinander vergeben, weil du uns vergeben hast. Danke, dass du so, so gut zu uns bist und es liebst. Amen. Ich danke euch, dass ihr euch darauf eingelassen habt und wünsche euch Gottes Segen.