F4 Schwaigern

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Mark Bühner - Der Bachelor - "Eine Rose für dich"

Lecture über Esther: Trotz Fehler wird sie von Gott berufen. Uns zur Verfügung stellen, Gebet um Gnade und Bereitschaft für Gottes Werk.

06.03.2024 29 min

Zusammenfassung & Show Notes

Der Bachelor – „Eine Rose für dich“

In dieser 3-teiligen Predigtreihe beschäftigen wir uns mit dem biblischen Buch Esther.

Kein anderes Bibelbuch beinhaltet so viel royalen Glamour, Glanz, Dramatik, Party und Intrigen auf so kurzem Raum!

Doch was hat diese Bachelor-Geschichte von vor über 2.500 Jahren mit uns heute zu tun?

Und warum steht sie überhaupt in der Bibel drin?

Wir werden sehen: Gott präsentiert sich hier auf eine ziemlich ungewöhnliche Art und er will auch Dir damit etwas sagen!

Das und mehr erzählt uns Mark Bühner

 


 
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Intro und Outro: Sarah Reinwald

Transkript

So, heute mal ganz anders, der Bachelor. Keine Ahnung, wer von euch, wer von Ihnen das alles kennt. Manche total, manche vielleicht nicht. Eine neue Predigtreihe. Bachelor ist eigentlich ein ziemlich, ich würde sagen, frauenverachtendes TV-Format. Passt aber super auf die Reihe, die wir jetzt anfangen wollen. Eine Predigtreihe der Bachelor über das Buch Esther. Esther, gar nicht so dick in der Bibel, vielleicht acht bis zehn Seiten, je nachdem, wie es aufgeteilt ist, kann man gut in 20 Minuten durchlesen. Also wer abends nichts mehr vorhat, müsst euch ja nicht spoilern oder so, aber könnt mal alles vorlesen. Die eigentliche Geschichte im Buch Esther, wie gesagt, ganz knapp, die hat es wirklich in sich. Da passiert so viel Besonderes, was in der Bibel eigentlich ganz ungewöhnlich ist. Teil 1, eine Rose für dich. Erstens, Esther ist eines der ganz wenigen Bücher in der Bibel, wie der Name schon sagt, in dem spielt eine Frau die absolute Hauptrolle. Zweitens, Esther ist das einzige Buch in der Bibel, in diesem gesamten Buch taucht der Name Gott nicht ein einziges Mal auf. Wir haben also ein Buch in der Bibel und es redet gar nicht von Gott, sondern erzählt irgendwie nur diese Geschichte. Geschichte und deswegen haben, vielleicht zu Recht, vielleicht auch nicht, über die Kirchengeschichte verteilt, immer wieder Leute, auch schon unter den Juden, gefragt, was soll das eigentlich? Also was hat so ein Buch in der Bibel verloren, in dem Gott gar keine Rolle zu spielen scheint? Und drittens, das Buch Esther, einmalig, wir haben eine Geschichte, die strotzt nur so von, ich sag mal, royalem Glamour, von Glanz, Dramatik, Party, Intrigen noch und nöcher. Wer das liest, kann wirklich keiner mehr behaupten, die Bibel wäre was Langweiliges. So ganz grob zum Einordnen. Die Geschichte von Esther ist wirklich passiert und hat sich etwa 500 Jahre vor Christus abgespielt. Und zwar nicht in Israel, wie ganz viele andere Geschichten der Bibel, sondern in Susa. Es liegt im heutigen Iran und war damals die Hauptstadt der Super-Weltmacht Persien. Und von dieser Stadt aus, Susa, da herrscht der mit Abstand mächtigste Mann der damaligen Welt, König Xerxes I. Das ist auch der, den man aus so manchen ominösen Filmen kennt, Xerxes. Und ich glaube, wir alle, ihr macht euch keine Vorstellung davon, wie ungeheuer mächtig und reich dieser Typ war, der sich sogar selbst als Gott verehren lässt. Und spannend ist, das Buch Esther beginnt nicht mit Esther, sondern mit ihm. Im kompletten ersten Kapitel geht es nur um König Xerxes und da fangen wir jetzt mal an. Esther 1, Vers 1 bis 8. Zu der Zeit, als Xerxes König von Persien war, da gehörten zu seinem Reich 127 Provinzen. Sein Herrschaftsgebiet erstreckte sich von Indien bis nach Äthiopien und sein Königsthron stand in der Stadt Susa. Im dritten Jahr seiner Herrschaft veranstaltete er ein rauschendes Fest für alle seine Fürsten und Großen, die Herrführer von Persien und Medien, die Edlen und Obersten in seinen Provinzen. Volle sechs Monate lang stellte der König seine Macht und seinen unermesslichen Reichtum vor ihnen zur Schau. Danach veranstaltete er ein Fest für alle Bewohner des Palastbezirks. Vom vornehmsten bis zum geringsten sieben Tage lang wurde im Schlosspark gefeiert. Zwischen Marmorsäulen gingen weiße und violette Tücher, befestigt mit Schnüren aus Leinem und rotem Purpur in silbernen Ringen. Da waren Polster, Golden und Silbern auf grünem, weißem, gelbem und schwarzem Marmor. Und getrunken wurde aus goldenen Bechern, von denen keiner dem anderen glich. Und Wein gab es in Fülle aus den königlichen Kellern. Jeder konnte trinken, so viel er wollte, denn der König hatte angeordnet, dass seine Diener den Wunsch eines jeden erfüllen sollten. Erstmal nur bis hier. Das sind die ersten Verse aus dem Buch Esther. Ich glaube, wir bekommen schon so ein bisschen Eindruck, dieser Xerxes war ein ganz schön besonderer Mensch. Der feiert hier die Party des Jahrtausends. Und wen lädt er dazu ein? Alle seine Stadthalter, den kompletten Adel, sämtliche seiner Militärgeneräle. Und jetzt müsst ihr mal nachrechnen. Also bei einem Reich seiner Größe, was da ja gehört, Indien, Äthiopien und so, wie leid sich das erstreckt, da werden das gut und gern 10.000 bis 15.000 Gäste gewesen sein. Das ist ein Aufwand. Also immer, wenn ich mit dem Armin quatsche, dann sagt der Marc, du kannst keine Partys feiern, das ist seine Gabe, meine nicht. Da hat er recht, aber 15.000, das musst du erst mal denken. Das sprengt doch jede Vorstellungskraft. Wo sollen die denn alle hin? Ich glaube, die größte Feier, die ich je geplant habe, wird wohl meine Hochzeit gewesen sein. Da war meine Frau ja noch mit involviert. Ich habe 150 Leute oder so. Ganz anderes Kaliber. Versucht euch doch nur mal kurz vorzustellen, wie viel Platz man braucht, wie viele Köche, wie viele Bedienstete, die da rumspringen und Deko machen und wer weiß was noch alles. Und vor allem, wie viel Essen, wie viel Trinken für 10.000 bis 15.000 Leute. Und zwar nicht nur für einen Tag. Sondern, wer hat aufgepasst? Wie lange geht diese Megaparty? Sechs Monate, ein halbes Jahr, 180 Tage. Ich vermute, keiner von euch hat jemals so lange gefeiert und die dürfen ja saufen, so viel sie wollen. Also es ist komisch. Das ist schon rein logistisch völlig krank, was hier beschrieben wird. König Xerxes will zeigen, was er drauf hat. Ein halbes Jahr lang feiert er eine All-Inclusive-Party. Eingeladen, du kannst machen, was du willst. Und danach gleich nochmal eine Woche. Und wie steht da? Im Grunde mit schlicht jedem, der halt gerade zufällig irgendwo so auf seinem Gelände wohnt. Er hat so ein fettes Palastgelände gehabt und da wohnen ja auch alle möglichen. Kommt doch alle her. Im Grunde die, die die sechs Monate davor das alles hergerichtet haben, könnte man sagen, jetzt kommen die noch und kriegen auch noch eine Woche lang Feier. Und dann so ein paar kleine Hinweise im Text. Es gibt den teuersten, hochwertigsten Wein, Heuchelberger, also direkt aus den Weinkellern des Königs. Und ein jeder dieser zigtausend Gäste trinkt aus individuell handgefertigten in goldenen Bechern. Ich glaube, es gab noch nie auf dieser Welt eine exklusivere Party als das hier. Ich wüsste von nichts. Es gibt ja so manchen Superreichen, der schon irgendeine Fete geschmissen hat, aber das hier sprengt alles. Was lernen wir über König Xerxes in den ersten Versen? Er ist der absolute Party-King, der King. Und wieso? Wieso macht er das? Nicht, weil er ein ach so großer Menschenfreund wäre, sondern weil er angeben will, stand auch im Text, Er will seine Macht, seinen unermesslichen Reichtum zur Schau stellen. Das ist ein arroganter Typ, der will aller Welt zeigen, ich bin extremst erfolgreich. Schaut es euch an, ich kann es mir leisten. Und dazu gehört auch, und da bewegen wir uns jetzt Richtung Bachelor, dass er am letzten Tag seiner Mega-Fete auf die glorreiche Idee kommt, jetzt habt ihr mein Reichtum gesehen, mein Luxus. Und jetzt zeige ich euch, ich bin nicht nur der reichste Mensch auf der Welt, sondern ich besitze außerdem noch die attraktivste und kurvenreichste Schönheit im ganzen Land, meine Frau. Und die unter euch, die die Geschichte kennen, die wissen, was jetzt passiert. Der König lässt seine Königin rufen, Vasti heißt die, aber die reagiert anders als gedacht. Vers 12, aber Königin Vasti weigerte sich, dem Befehl des Königs zu gehorchen. Krass, ne? Ein halbes Jahr lang feiern, alle sehen, du hast es drauf, mein König, und dann so eine Niederlage. Wasti hat keinen Bock, sich von einer Meute seit einem halben Jahr voll besoffener Kerle begrapschen zu lassen. Und sie weigert sich zu kommen. Man muss vielleicht dazu sagen, für die damalige Kultur war das auch echt unschick, was der König hier macht, weil die Frau darf nur vor ihrem eigenen Ehemann sich zeigen, so mit Gesicht und wie schön sie ist und so. Das war ein No-Go, was der König da fordert, aber er ist doch der König. Er ist doch der gottgleiche Xerxes. Schwerer Verstoß für die orientalischen Sitten, wie auch immer, Vasti weigert sich und für Xerxes ist es eine gewaltige Blamage. Im Text heißt es dann, seine Berater raten ihm, König, kannst du nicht auf dir sitzen lassen, am Ende will jede Frau machen, was sie will, so Männergesellschaft. Also du musst deine Frau verstoßen. Die Sevasti bleibt zwar eine seiner Nebenfrauen, aber zur Strafe wird per königlichem Erlass festgehalten, sie darf Xerxes nie wieder sehen. Nie wieder darfst du dem König vor die Augen treten. Und das bedeutet, sie war ja die Hauptfrau. Von einem Tag auf den nächsten steht dieser berühmte, mächtige König, der alles hat, ohne Königin da. Solange bis irgendeiner von seinen Beratern auf die Idee für ein neues TV-Format kommt, Persians Next Topmodel, die antike Originalausgabe von Der Bachelor. Viel früher, als wir das erfunden haben. Zweites Kapitel, Easter 2, 2 bis 4. Da sprachen die Diener des Königs, hey, man könnte doch für den König schöne Mädchen suchen, die noch Jungfrauen sind. In allen Provinzen seines Reiches sollen Beamte des Königs solche Mädchen auswählen und in seinen Harem nach Susa bringen. Dort kommen sie in die Obhut des Eunuchen Hegai, der ja auch für die anderen Frauen des Königs verantwortlich ist. Sie werden dort alle Schönheitsmittel bekommen, die sie brauchen. Und das Mädchen, das dem König am besten gefällt, das soll dann an Vastis Stelle Königin werden. Das gefiel dem König und er befolgte diesen Rat. Xerxes veranstaltet ein gewaltiges Frauencasting aus allen 127 Provinzen. Und nochmal, das ist ein Megareich. Von überall her ziehen seine Soldaten, seine Diener rum und suchen die schönsten, die hübschesten Mädchen zu ihm. Suchen sie raus und holen sie zu ihm in den Palast. Und dann für zwölf Monate lang, kommen den Versen danach, werden sie gehegt, gepflegt, verhätschelt für diesen einen großen Tag, die große Zeremonie, wo nach und nach, also es sind mehrere Tage nach, aber jeder hat einen Tag, wo sie zum König kommen darf. Darauf dahin werden sie aufgebrezelt mit Schminktisch und allem, bis es endlich soweit ist. Und erst jetzt in den Versen danach, im zweiten Kapitel, taucht Esther auf, nach der dieses Buch benannt ist. Ganz kurz erstmal nur. In wenigen Versen wird uns erzählt, da gab es eine, die Esther, und die ist Jüdin. Der jüdische Leser weiß sofort, aha, eine Jüdin, die da in Persien rumlungert, das ist nicht nur eine Ausländerin, sondern das muss eine Nachkommen sein von den Juden, die ein paar Generationen vorher deportiert worden sind. Die Babylonier haben Israel eingenommen, Jerusalem besiegt und haben die rausgeschleppt. Und Esther ist jetzt eine Ausländerin hier im Land. Später waren die Perser die, die die Babylonier besiegt haben. Nächstens erfahren wir, Esther hat keine Eltern. Sie ist ein Waisenkind, beide Eltern früh verstorben und deshalb wohnt sie jetzt bei ihrem neuen Adoptivvater und zugleich Cousin Mordecai. Mordecai. Und wir erfahren, da geht es ihr gut und die Esther ist hübsch. Ganz kurz. Und so kommt es, dass auch sie von den Bachelor-Such-Truppen entdeckt wird und in den königlichen Harem nach Susa gebracht wird. 8 bis 10. Als nun das Gebot und Gesetz des Königs bekannt wurde und viele Jungfrauen zusammengebracht wurden in die Festung Susa, in die Obhut Hegais, da wurde auch Esther in das Königspalast geholt, in die Obhut Hegais, des Hüters der Frauen. Und das Mädchen gefiel Hegai und sie fand Gunst bei ihm. Und er beeilte sich, ihre Schönheit zu pflegen und ihr genügend Speise zu geben und noch dazu sieben auserlesene Dienerinnen aus dem Palast des Königs. Und er brachte sie mit ihren Dienerinnen an den besten Ort im Frauenhaus. Aber Esther sagte nichts von ihrem Volk und ihrer Herkunft. Denn Mordecai hatte ihr geboten, sie sollte es nicht sagen. Wir versuchen uns ein bisschen hineinzuversetzen. Die Karriere von Esther geht steil bergauf. Da bist du so ein einfaches, fremdes Waisenkind, wahrscheinlich auch ziemlich mittellos, weil was haben die schon mitgenommen damals? Und du wirst auserwählt, erst mal als eine Nebenfrau des Königs. Und nicht nur das, innerhalb kürzester Zeit wirst du zum Liebling vom Chef Eunuchen, vom Hegai, der sich um die Damen kümmert. Und Esther bekommt von ihm die beste Suite, die es gibt. Sie bekommt die besten Öle und Salben und Tuschen und was auch immer. Sie bekommt sieben Dienerinnen, die sich ein Jahr lang intensiv und ausschließlich nur um ihr Äußeres kümmern. Nur ihre körperliche Pflege. Vielen Dank. Kannst du jetzt nicht einschätzen, wer bei euch wie lange im Bad braucht? Zwölf Monate. Das ist schon ziemlich heftig, da kriegst du bestimmt auch was hin. Zwölf Monate lang wird Esther auf ihre Begegnung mit dem König vorbereitet. Und dann kommt der große Tag. Sie wird zu Xerxes in den Palast gebracht. Und dann passiert das, womit sie garantiert nicht gerechnet hat. Der 17. Und der König fand an Esther mehr gefallen als an allen anderen Frauen. Und sie übertraf in seinen Augen bei weitem die anderen Mädchen. Deshalb setzte er ihr die Krone auf und er machte sie an Vastis Stelle zur Königin. In anderen Worten, wir haben hier in einem Kapitel, also das zweite Kapitel von Esther, die komplette Staffel durchgearbeitet. Die werden gesammelt, die einzelnen Kandidaten werden vorgestellt und jetzt ist das Staffelfinale erreicht. Der Bachelor hat seine Traumfrau gefunden, er hat seine letzte Rose vergeben, die ist es. Jetzt ist es doch aus. Fertig. Jetzt kann man den Fernseher ausmachen. Mal gucken, wie lange die Beziehung hält. Ein paar Monate oder wie lang. Jetzt ist es ja tatsächlich so, Gott taucht eigentlich nicht auf. Wird nirgendwo erwähnt in dieser ganzen verrückten Story. Und ich glaube, genau hier liegt der springende Punkt, um zu verstehen, warum dieses Buch trotzdem in der Bibel drin ist. Denn nur weil Gott nicht sichtbar oder hörbar bewusst in Erscheinung tritt, heißt es noch lange nicht, dass nicht er die Fäden in der Hand hat. Heißt es noch lange nicht, dass nicht er bis ins letzte kleinste Detail alles genauso geplant und geführt hat, wie es kommen sollte, so wie er es wollte. Ich glaube, der eigentliche Knackpunkt vom Buch Esther, vor allem in diesen ersten Kapiteln ist, Gott schreibt seine Geschichte mit Esther lange, bevor sie sich selbst dessen bewusst wird. Die Dame hat keine Ahnung, die wird da einfach mit, die schwimmt da mit auf dieser Welle von einem zum nächsten, ist überrascht, was passiert. Aber Gott ist der, der dahinter steckt. Christen glauben und wissen, sowas wie Zufall gibt es eigentlich nicht. Gott nimmt Einfluss auf das Leben von Esther, ohne dass sie es selber checkt. Er hat dafür gesorgt, dass diese Casting-Agenten auf sie aufmerksam werden, weil er hat einen Plan mit ihr. Er hat dafür gesorgt, dass Hegai, dieser Eunuch, aus welchen Gründen auch immer, sie allen anderen vorzieht und sie besonders verhätschelt, dass er sie begünstigt. Und er, Gott, ist auch der Grund dafür, dass der große und mächtige Xerxes, der doch wirklich alles haben kann, was er will, wer die einzelnen Verse dazwischen noch liest, nach drei Jahren Frauen abchecken. Also die haben dieses Format gestartet und dann drei Jahre lang hatte halt eine Frau nach dem nächsten und dann kam die Esther dran, nachdem die zwölf Monate aufgebrezelt wurde. Und was sagt er? Wir brechen ab. Ich habe die Frau gefunden, ich brauche keine Rose mehr. Diese Frau Esther, dieses Mädchen überragt alle anderen bei weitem. Das hat Gott getan. Und ich glaube, wir lernen hier was ganz Wichtiges, wenn wir merken, das ist nicht nur eine Geschichte 2500 Jahre her oder so, sondern das ist ja was, wo wir heute noch sagen können, so handelt Gott. Wir lernen, was über die Art und Weise, wie Gott auch heute noch dein und mein Leben zu lenken versucht, wie er was führt, wie er Dinge zusammensetzt, da merkst du es gar nicht. Ich bin jetzt seit 20 Jahren Christ, fast. Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich manchmal so ganz tolle Geschichten, was hat Gott in meinem Leben getan und so. So sein ganz reales Eingreifen, seine Stimme oder so, also kann ich nicht so viel sagen. Es gibt schon ein paar Geschichten, aber in den allermeisten Fällen habe ich doch auch erst im Rückblick gesehen, was Gott gewirkt hat. Wie viele Zufälle nötig waren, um mich an den Punkt zu bringen, um Begegnungen zu ermöglichen. Gott handelt ganz oft im Hintergrund. Wir wünschen uns das oft anders und vielleicht bist du gerade in einer Situation, wo du denkst, jetzt müsste er doch eingreifen. Hey, vielleicht tut er es. Vielleicht tut er es schon lange. Vielleicht musst du nur geduldig sein und vertrauen, um zu sehen, was am Ende bei rauskommt. Meistens handelt Gott, auch in der Bibel, im Hintergrund. Und trotzdem ist er der eigentliche Drahtzieher hinter allem Guten, was jemals in deinem Leben passiert ist. Und ich wage sogar zu fragen, wer weiß, was Gott in deinem Leben nicht schon alles gewirkt und gefügt hat und es ist dir bis heute nicht bewusst. Du hast einfach nie darauf geachtet, du hast es nicht bemerkt. Deine Familie, deine Freunde, deine Gemeinde, deine Gaben, wo du herkommst, alles, was passiert ist, ist dir klar, dass nichts von alledem, was ist, wo du dir selbst zuschreiben kannst. Habe ich mir rausgesucht, meine tollen Eltern? Habe ich mir rausgesucht? Nix. Paulus bringt es mal im ersten Korintherbrief auf den Punkt, wenn er schreibt, alles, was ich jetzt bin, bin ich allein durch die Gnade Gottes. Und ich glaube, das ist das Erste, was wir aus dieser Geschichte, aus den ersten zwei Kapiteln von Esther für heute lernen sollten. Gott handelt immer. Er handelt jetzt. Er handelt in deinem Leben. Selbst da, wo du es nicht bemerkst. Er hat seine Hand mit im Spiel. Das Zweite, die zweite Sache. Und da würde mich jetzt interessieren, ob euch das aufgefallen ist beim Lesen oder nicht. Und zwar Esther ist ja die Hauptperson hier, soll zumindest so sein. Habt ihr den Eindruck, alles was bis jetzt passiert ist, also denkt mal nicht zu weit voraus, für die, die nachher wissen, was danach kommt, würdet ihr sagen, Esther wird beschrieben als ein Vorbild? Also als jemand, die treu und zieht das durch und so? Oder würdet ihr sagen, eher nicht? Gefühl, nur diese ersten zwei Kapitel, sie kommt ja eh nur in einem vor. Macht sie alles klasse? Ein paar schütteln den Kopf, ein paar sind sich unschlüssig. Ich glaube nicht. Drei Dinge sind mir an dem Verhalten von Esther negativ, wirklich negativ aufgefallen. Erstens, diese Dame ist unglaublich gefügig. Also die macht genau das, was ihr jemand anders sagt und dann passiert es und die kommen und nehmen sie mit. Die redet gar nichts. Also in diesen ganzen Versen kommt nirgendwo vor, dass sie zu irgendwas Stellung bezieht, zu irgendwas eine eigene Meinung hätte, sondern sie macht genau das, was andere von ihr fordern, in der Regel Männer. Nicht ein einziger Hinweis im Text, der darauf schließen lässt, dass sie ein gesundes Selbstbewusstsein hat, dass sie für irgendwas einsteht, sondern sie verhält sich bis hierhin eher wie eine Marionette. Andere ziehen und ich mache. Also wenn wir sagen, das ist die Heldin aus dem Buch, dann müssen wir uns erstmal festhalten, sie ist keine starke Frau. Sie ist keine starke Persönlichkeit, zumindest nicht bis hierhin. Das Zweite, das steht ja offensichtlich im Text, sie verschweigt ihre Herkunft, sie verschweigt ihren Glauben aus Angst vor einer möglichen Benachteiligung. Schon Mordecai hat ihr das geraten. Im Grunde sagt sie damit nichts anderes und auch Mordecai nichts anderes als mein persönlicher Vorteil in dieser Geschichte. Hey, wir sind Juden, wir kriegen doch eh die ganze Zeit nur Rassismus ab. Mein persönlicher Vorteil hier vielleicht was gewinnen zu können, ist mir wichtiger, als dass ich mich zu meinem Glauben an Gott und zu meiner Herkunft bekenne. Und das kann man ja schnell überlesen oder kann denken, naja, was hätte sie auch machen sollen. Sie hatte doch kaum eine Wahl, oder? Oder? Na klar, hatte sie eine Wahl. Die von euch, die ein bisschen bibelbewanderte sind, denkt doch nur mal an die Geschichte von Daniel, auch so ein Prophet, ähnliche Zeit. Im Grunde ist das parallel zu dem, was hier bei Esther passiert. Auch er, ein Kriegsgefangener, Jude im Ausland. Und trotzdem erklärt er die Treue zu seinem Glauben zur Chefsache. Und sagt, egal was ihr von mir wollt, egal was für Benachteiligung ich vielleicht dafür kriege, Für mich gibt es nichts Wichtigeres, als meinen Glauben bewusst und offen zu bekennen und auszuleben. Daniel ist bereit, gegen alle Drohungen, auch in Lebensgefahr, zu sagen, ich halte mich fest an dem Bekenntnis. Egal, ob das irgendwelche Speisevorschriften betrifft, was darf ich essen, er steht für einen. Ob das seine Angewohnheit betrifft, ich bete am offenen Fenster, auch wenn der König das per Gesetz verbietet, ich mache es trotzdem. Das ist Daniel, ein Vorbild. Und dann hast du Ester. Also, ihr könnt sagen, was ihr wollt, aber es ist irgendwie genau das Gegenteil. Und dann noch ein drittes, da muss man sich ein bisschen tiefer reinlesen, um es erstmal zu verstehen. Esther begeht aus jüdischer und christlicher Sicht Ehebruch. Denn sie schläft unverheiratet mit König Xerxes. Ich weiß nicht, ob euch das so aufgefallen ist, aber diese Damen sind ja nicht nur vor ihn gekommen, sondern die verbringen eine Nacht mit dem König. Also das ist sein Harem, sein Frauenhaus, was weiß ich, wie viele zigtausend da gewesen sind, der König kann es sich ja leisten. Und dann werden die da alle hingebracht und nach der Nacht mit Esther, krass, dass die Bibel das so sagt, da sagt der König, du bist es. Hat schon so ein bisschen negatives Geschmäckle und ist ein ganz offensichtlicher Verstoß gegen das sechste Gebot, wo klar war, das darfst du nicht. nicht. Und wieder, es mag sein, aus heutiger Sicht kommt dir das gar nicht so dramatisch vor, passiert doch, machen viele. Wir haben uns schon fast daran gewöhnt, dass leider auch sehr viele Christen, wenn es um die Sexualität geht, das nicht mehr so ernst nehmen, was die Bibel dazu sagt. An vielen Stellen grundsätzlich sagen, ach, ist nicht mehr zeitgemäß, das wird halt irgendwie missachtet. Jeder Jude, der sowas liest, denkt nicht so. Denn dem ist klar, hey, wir haben die Gesetze und sie missachtet sie. Die Die Bibel macht deutlich, Sex gehört in die Ehe und zur Zeit von Esther war das jedem Juden klar. Esther begeht Ehebruch, das ist die Einführung dieser Heldenfigur. Sie ist eine von, wer weiß wie vielen, jungen Mädchen, mit denen König Xerxes nacheinander ins Bett steigt, um rauszukriegen, wer gefällt mir denn am meisten. Und deswegen müssen wir, glaube ich, festhalten, gerade zum Anfang dieser Predigtreihe, dass Esther, zumindest bis hierhin, uns eben nicht als ein Vorbild beschrieben wird. Sondern sie ist ein einfaches, wenn auch offensichtlich schönes, weisen Mädchen in Not, dass ein Leben voller fragwürdiger, unmoralischer Kompromisse lebt. Und der absolute Hammer in dieser Geschichte ist, Gott beruft sie trotzdem. Versteht ihr? Die lebt ein Leben, wo du denkst, den kann man nicht gebrauchen, mit der ist nichts. Und Gott beruft sie. Wir werden uns in den nächsten zwei Wochen noch näher damit befassen, wie das deutlich wird, wie Gott Esther ganz bewusst zur Königin gemacht hat, damit sie ihr Volk retten kann. Er beruft sie. Und wieder, das bedeutet auch was für uns. Weil es bedeutet, wie Gott heute noch Menschen beruft. Das bedeutet doch, dass auch seine Berufung für dich nicht davon abhängig ist, wie glattlinig dein Leben bisher verlaufen ist. Wie fehlerfrei du das alles hinkriegst, was du vorzeigen kannst. Mensch, bin ich ein Toller. Das ist ein bisschen wie bei fast allen großen Gestalten in der Bibel auch. Abraham, Mose, Elia, David, Petrus, Paulus, Esther. Kannst die Liste lang machen. Gott beruft und begabt und gebraucht Leute, trotz all ihrer offensichtlichen, gravierenden Fehler und auch geistlichen Schwächen. Du darfst dich gerne mal selber reflektieren, wie du dich heute sehen würdest. Als ein Mensch, ich habe es eigentlich drauf und klappt alles bei mir. Oder du hast so manches, wo du weißt, wie gut, dass das nur Gott weiß. Wenn ihr wüsstet, wie es hier ausschaut, wenn ihr wüsstet, was ich alles verbockt habe. Und sich dann klarzumachen, Gott beruft trotzdem. Nach genau diesem Prinzip handelt er heute noch. Ganz egal, was du vorzuweisen hast oder nicht, was du ausgefressen und verbockt hast, zu wissen, Gott wendet sich deshalb nicht von dir ab, sondern er hat trotzdem einen guten Plan für dich. Er sehnt sich trotzdem danach zu sagen, hey, wir kriegen das hin, ich habe eine Lösung hierfür. Gott will dich heute trotzdem für seine Sache gewinnen und gebrauchen. Ja, Gott wartet nur drauf, dass du dich ihm zur Verfügung stellst und sagst, hier bin ich. Ich habe nicht viel zu bieten, aber was ich habe, lege ich dir hin. Mit meiner Schwachheit lege ich mir dir zu Füßen. Meine verkorkste Vergangenheit, hier ist sie. Denn du, Gott, machst deine Berufung nicht davon abhängig. Du Gott, dir und deiner Gnade ist nichts unmöglich. Amen. Ich habe fertig. Easter. Die Rose ist vergeben und zum Glück geht es noch weiter. Ab nächster Woche. Ich bete. Großer Gott, habt ihr Dank für die Bibel und für die schonungslose Ehrlichkeit, mit denen da Sachen aufgeschrieben sind. Dass die Leute das nicht beschönigen mussten, damit es irgendwie frommer klingt oder so, sondern das einfach das ganz normale Leben mit all dem Auf und Ab, was in der Geschichte so passiert. Danke für dieses kleine Buch, Esther, wo du handelst und wirkst und wo du auch uns zusprechen willst. Das tust du auch heute noch. Habt ihr Dank für deine Gnade, für alles, was du in meinem Leben gewirkt hast. Und sorry, dass ich oft so blind bin, dass ich es gar nicht check, gar nicht mitkriege. Herr, du kennst jeden Einzelnen von uns, die wir heute hier sitzen. Du weißt, wie weit wir auch von dir entfernt sind gerade. Vielleicht haben wir gerade eine richtig schlechte Zeit, eine richtig schlechte Gottesbeziehung. Und dann zu wissen, du lehnst uns trotzdem nicht ab, sondern suchst uns, gehst uns nach, willst uns berufen und gebrauchen für deine Sache. Herr, und darum bitte ich dich, dass das Realität werden darf. Dass hier im Raum ganz viele Leute sind, die sagen, das will ich. Herr, gebrauche mich. Wenn du mich wirklich gebrauchen kannst, so wie ich bin, dann mach. Herr, zu deiner Ehre. Denn du bist gut. Und du allein wirst am Ende gewinnen. Dir diene ich gerne. Amen.