Mark Bühner - Entdeckungsreise GEBET | Warum soll ich beten? (Teil 1 von 4)
Mark Bühner beleuchtet die facettenreiche Natur des Gebets und ermutigt dazu, vorgefasste Meinungen zu hinterfragen. Er beschreibt Gebet als Beziehung zu Gott, die Geduld und Offenheit erfordert, und empfiehlt, täglich ein einfaches Gebet zu integrieren.
14.05.2025 23 min
Zusammenfassung & Show Notes
Entdeckungsreise GEBET | Warum soll ich beten? (Teil 1 von 4)
In dieser Lehrveranstaltung diskutiert Mark Bühner das Thema Gebet und lädt die Zuhörer zu einer Entdeckungsreise ein, um die facettenreiche Natur des Gebets zu erkunden. Er teilt seine persönlichen Erfahrungen und die Herausforderungen, die er im Laufe seines Lebens in Bezug auf das Gebet gemacht hat. Trotz seiner langjährigen Praxis als Gläubiger fühlt er, dass es noch viel zu entdecken gibt, und gibt zu, dass das Verstehen des Gebets oft mit Verwirrung und Unsicherheit verbunden ist. Bühner betont, dass das Gebet ein tiefes Geheimnis bleibt, nicht zuletzt, weil es sich um die Kommunikation mit dem Schöpfer des Universums handelt, eine Erfahrung, die letztlich unbegreiflich ist. Er ermutigt die Zuhörer, sich auf die Suche nach einem tieferen Verständnis des Gebets einzulassen und offen zu sein für neue Perspektiven. Während der ersten Sitzung wird ein Grundgerüst geschaffen: Die Frage, warum wir beten sollten, und die Erkenntnis, dass viele von uns mit vorgefassten Meinungen und Missverständnissen an das Thema herangehen. Ein zentrales Argument, das Bühner formuliert, ist, dass Gebet nicht darum geht, Gott Informationen zu liefern oder ihn davon zu überzeugen, unseren Wünschen nachzugeben. Er zitiert biblische Texte, um zu verdeutlichen, dass Gott bereits weiß, was wir brauchen, bevor wir es aussprechen. Er hinterfragt die gängige Vorstellung, dass Gebet ein Mittel sei, um Gott in unser Denken und unsere Pläne einzubeziehen, und schlägt stattdessen vor, dass Gebet eine Möglichkeit ist, in eine Beziehung zu Gott zu treten. Hierbei verdeutlicht er, dass wahres Gebet auf das Kennenlernen Gottes abzielt, nicht auf das Erbeten von Gaben. Bühner veranschaulicht seine Argumente durch eine Analogie, in der er die Zuhörer fragt, welche berühmte Person sie gerne treffen würden und warum die Beziehung zu dieser Person wichtiger ist als materielle Geschenke. Dies zieht sich durch den gesamten Vortrag, in dem er betont, dass die Beziehung zu Gott auf Wertschätzung und Kommunikation beruht, nicht auf dem, was er tun kann oder welche Wünsche erfüllt werden. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Ermutigung, das Gebet als konstanten Prozess des Kennenlernens von Gottes Wesen zu betrachten. Bühner hebt hervor, dass Gebet kein einmaliges Ereignis ist, sondern eine Fähigkeit, die mit der Zeit und mit persönlichem Engagement wächst. Dies erfordert Geduld, Aufgeschlossenheit und den Willen, sich von falschen Vorstellungen über Gott zu lösen. Es wird darauf hingewiesen, dass das Gebet oft anstrengend sein kann, besonders wenn es darum geht, die Kontrolle abzugeben und Gott seine Souveränität zuzugestehen. Abschließend lädt Bühner die Zuhörer ein, jeden Morgen ein einfaches Gebet zu einem Teil ihrer Routine zu machen, um eine tiefere Verbindung zu Gott zu fördern. Es wird ein konkretes Gebet vorgestellt, das darauf abzielt, das Verlangen zu wecken, Gott besser kennenzulernen und mehr über seine Liebe zu erfahren. Die Lehrreihe bietet damit nicht nur theoretische Einsichten, sondern auch praktische Hilfestellungen für den Alltag der Zuhörer.
Das und mehr erzählt uns Mark Bühner
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Intro und Outro: Sarah Reinwald
Produziert: Gideon Schmalzhaf
Transkript
Entdeckungsreise Gebet. So.
Haben wir diese
Neue Predigtreihe genannt. Und ich muss sagen, zumindest für mich ist dieser
Titel auch genau so Programm.
Gebet. Ich bete schon seit ich ein kleiner Junge bin und trotzdem spüre ich
doch tief in mir drin, dass es bei diesem Thema noch so viel Aufholbedarf gibt.
Und das meine ich völlig im Ernst. Ich.
Habe in meinem
Leben schon die verrücktesten Dinge erlebt, Gerade wenn es ums Gebet geht,
wie Gott Dinge tut, wie er auch heute noch Wunder wirken kann,
wo du denkst, krass, es funktioniert so.
Und doch bin ich der absolut Letzte, der von sich heute hier stehen kann und
behaupten könnte, ja, gebetet habe ich verstanden.
Also das check ich, habe ich begriffen, wie es funktioniert und so weiter.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich manchmal sogar den Eindruck, es ist genau andersrum.
Je mehr ich bete und je mehr ich versuche zu verstehen, was Gebet überhaupt
sein soll, desto mehr stehe ich nachher da und stelle fest, ich habe ja gar keine Ahnung.
Ist ja noch so viel mehr, ist ja noch so ganz anders, wie was ich immer dachte.
Oder was man mir beigebracht hat.
Da ist noch so ein großer Horizont, den es erstmal zu erreichen gilt.
Das ist wirklich wie eine Entdeckungsreise.
Beten. Und jetzt weiß ich nicht, mit welchen Gedanken du heute hier bist.
Für manche ist es ja auch überraschend. Oh, jetzt geht es ums Beten.
Ob du denkst, da habe ich mal gar nichts mitzutun? Oh, das mache ich eigentlich
schon lange. Keine Ahnung, lasse ich mich mal herausfordern.
Ich glaube, wenn wir uns darauf einlassen, auf diese Suche nach dem Beten,
was ist es eigentlich, das zu entdecken, dann kommen wir Schritt für Schritt
immer weiter, entdecken ganz neue Facetten dran.
Aber am Ziel ankommen, also dass wir sagen können, jetzt gibt es nichts Neues
unter der Sonne mehr, das passiert erst im Himmel.
Und das ist mir ganz wichtig,
Weil wir werden heute und auch die nächsten drei Wochen viel über dieses Gebet
reden, ganz verschiedene Seiten uns anschauen.
Aber Beten bleibt zumindest bis zu einem gewissen Grad immer ein Geheimnis.
Und wenn man mal drüber nachdenkt, ist es eigentlich auch logisch.
Es geht beim Beten um den realen Kontakt zum Schöpfer des gesamten Universums.
Den kann ich auch nicht greifen.
Ist es da nicht irgendwie nachvollziehbar,
Dass wir als Menschen nie ganz in der Lage sein werden, das zu verstehen,
was hier passiert, in dieser Kommunikation?
Gebet ganz begreifen oder gar beherrschen zu können, ist Quatsch.
Ich will mich danach ausstrecken, das immer mehr zu verstehen,
aber hier auf der Erde wird es nie vollendet sein.
Ich glaube, das ist eine Reise und es gibt immer Menschen, die steigen mal zwischendrin
aus und denken, jetzt habe ich keine Lust mehr, ist mir zu anstrengend, ich will nicht weiter.
Und die, die dranbleiben, sagen immer weiter, Gott, zeig dich mir,
was steckt da drin? Ich will bei dir in die Schule gehen, von dir lernen, was es heißt zu beten.
Die kommen immer
Weiter und merken, wow, da ist noch so viel mehr. Bitte, Herr,
zeig mir, wie du dir das mit dem Gebet gedacht hast.
Und deswegen würde ich jetzt gerne oder möchte ich jetzt zum Anfang beten.
Und du großer, heiliger Gott, du bist so unbegreiflich groß.
Du bist Schöpfer des gesamten Universums. Deine Macht kennt kein Ende.
Und dennoch bist du heute hier. In diesem unwürdigen Haus. Und du siehst jeden
Einzelnen von uns mit all dem, was wir mitschleppen.
Und du sagst, ich will euch begegnen.
Herr, ich möchte dich bitten, schließt du uns die Augen auf,
dass wir erkennen, wie groß du bist. Wie groß das ist, was du für uns tust.
Was es für ein unermessliches Wunder ist, dass wir popelige Menschen mit dir,
dem Schöpfer, beten können.
Und Gott, du weißt auch,
Um all die falschen Vorstellungen, um das ganze selbstbezogene Gedöns,
was wir da in unseren Herzen drin haben.
All die Gedanken, die uns so sehr daran hindern, Gebet tatsächlich in seiner
Schönheit, in seiner Tiefe erfahren zu können.
Und deshalb bitte ich dich heute, korrigier du uns. Sei du der Mittelpunkt,
in dem, was heute und die nächsten Wochen hier passiert, sowieso grundsätzlich.
Öffne du uns den Blick, korrigier du unsere Einstellung, zeig du uns,
wie wir beten können, was es ist.
Bring du uns bei, so wie du zu beten, mit Leidenschaft, mit Freude,
aber auch voller Unterordnung, voller Vertrauen in deine Macht und in deine
Liebe. Herr, ich liebe dich.
Denn du hast mich zuerst geliebt.
Amen. Vier Teile haben wir für diese Reihe insgesamt geplant und heute geht
es erstmal so um die Grundlagen. Und ich glaube, das ist wesentlich.
Viele Menschen kommen immer her und sagen, gib mir Tools, also wie muss ich
es machen, so ganz praktisch, damit ich das kriege, was ich denke.
Und es ist langen Schritt zu weit vorne. Wir müssen erstmal checken,
was ist Gebet eigentlich? Und deswegen die Frage, warum soll ich beten?
Ich glaube, würden wir jetzt so eine kleine Austauschgruppe oder sowas machen,
kämen da alle möglichen Antworten bei raus.
Und manche sind vielleicht auch so Jungschar-Antworten, hat man gelernt,
hat man sie verstanden, weiß nicht.
Ich bin ganz ehrlich, für viele Jahre
meines Christenlebens habe ich nicht verstanden, wieso ich beten soll.
Und mit vielen Menschen, mit denen ich so gesprochen habe, habe ich dann Sachen
gehört wie, naja, beten gehört halt mit dazu. Also als Christ muss man es halt machen.
Also habe ich gebetet. Guter Gott, meine Oma ist krank. Bitte mach sie wieder gesund.
Danke. Amen. Und dann habe
Ich in der Bibel Sachen gelesen,
Wie zum Beispiel Matthäus 6, Vers 7. Da sagt Jesus, wenn ihr betet,
sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, denn euer Vater im Himmel weiß,
was ihr braucht, schon bevor ihr ihn bittet.
Und ich habe für mich gedacht, ja danke, warum soll ich dann beten?
Warum soll ich beten, wenn Gott meine Gedanken doch sowieso schon weiß?
Macht doch überhaupt keinen Sinn.
Es ist ja nicht so, als ob Gott im Himmel sitzt und er dann zu seinen Engeln
sagt, oh, warte mal kurz, habt ihr was gehört?
Hey, guck mal, der Mark hat gerade gebetet für seine Oma, dass sie wieder gesund wird.
Gott sei Dank hat er dafür gebetet, weil ich hatte keine Ahnung.
Jetzt kann ich ihr helfen, jetzt kann ich was tun, aber davor, ne? So ist es ja nicht.
Gott weiß das alles. Es geht beim Beten ganz offensichtlich nicht darum, Gott zu informieren.
Ich erzähle ihm nichts Neues, denn er ist allwissend und ihm entgeht nichts.
Warum soll ich dann beten? Wenn Gott das, was ich sagen will,
doch sowieso schon weiß.
Jetzt gibt es Menschen, die haben mir erklärt, Gebet ist wie ein Ringkampf mit
Gott. Der weiß das zwar, aber du musst ihn rumkriegen.
Gott hat eigentlich andere Pläne, aber du musst ihm auf die Nerven gehen.
Wie so ein kleines Kind, das bettelt für ein Eis und irgendwann wird er halt weich.
So wie Eltern, die drei Nächte lang nicht geschlafen haben, die haben irgendwann
keine Nerven im Kopf mehr und dann geben sie nach, obwohl sie eigentlich gar nicht wollen.
Dann muss Gott deinen Wünschen am Ende nachgeben.
Und ich habe da viel drüber nachgedacht und habe gedacht, Leute,
das passt überhaupt gar nicht zu dem, wie Gott in der Bibel beschrieben wird.
Als ein vollkommen souveräner Gott, der steht über dem allen.
Wie sein Wille als absolut unabänderlich beschrieben wird.
Hast du da mal drüber nachgedacht? Was mache ich dann, wenn ich bete?
Natürlich dürfen wir Gott im Gebet all das sagen, was wir gerne hätten.
Aber Jesus selbst betont, dass wir beten sollen, doch nicht,
was ich will, sondern dein Wille geschehe.
Warum soll ich dann sagen, was ich will, wenn es darum gar nicht geht?
1.
Johannesbrief, Kapitel 5, wird sogar gesagt, das ist unsere Zuversicht Gott
gegenüber. aber er erhört uns, wenn wir so beten, dass es seinem Willen entspricht.
Ist das nicht völlig unlogisch, so ein Meshuggah irgendwie im Kopf?
Also das entspricht nicht so dem, wie wir fühlen.
Gott, ich sag dir mal, was ich gern hätte. Nee, nee, so beten, wie es er will.
Ich glaube, es ist ganz wichtig, dass wir uns das klar machen,
bevor wir tiefer in die Materie einsteigen.
Es geht beim Beten nicht darum, Gott zu überzeugen.
Es geht nicht darum, ihn rumzukriegen.
Egal wie oft du betest, egal wie emotional, wie tief ergriffen,
mit welcher Taktik oder was auch immer, du kannst Gott nicht manipulieren,
weil er ja souverän ist, haben wir gesagt. Er steht drüber.
Und denk doch mal weiter drüber nach, was wäre das für eine seltsame,
schwächliche Vorstellung von Gott.
Ist er jetzt allmächtig und allwissend oder ist er es nicht?
Ist er doof, dass er das nicht checkt, wenn du versuchst, ihm deinen Willen überzustülpen?
Wir stellen uns Gott da manchmal viel zu menschlich vor. So als könnte man den
austricksen. Hahaha, hast du nicht gemerkt, ich war schlauer.
Gott alleine entscheidet, was er tun will und was nicht, denn er ist Gott.
Und wir kleine Menschen werden ihn durch nichts auf dieser Welt dazu bringen
können, etwas zu tun, was er nicht will.
Ja, ganz entscheidend. Und ich glaube, wenn wir ehrlich sind zu uns selber,
dann könnte dieser Fakt einer der wesentlichen Gründe sein, warum wir so wenig beten.
Da kommen wir zu Gott mit unseren Wünschen, mit unseren Gedanken und wir bestürmen
ihn und sagen, das ist es. Das will ich haben. Das ist doch richtig. Das ist doch gut.
Bitte, bitte, bitte, bitte mach, was ich will.
Und wehe, wenn Gott sich nicht darauf einlässt. Wenn Gott mein Gebet nicht so
beantwortet, wie ich es gerne hätte.
Dann kommt die große Enttäuschung. Dann kommt die Ernüchterung oder die Glaubenskrise.
Sag mal, hört Gott mich nicht? Rede ich nur zur Wand?
Mag er mich nicht? Bei dem hat er es gemacht, bei mir nicht.
Ich höre so viele tolle Geschichten, aber in meinem Leben ja, danke.
Gibt es Gott vielleicht gar nicht. wenn er nicht das tut, was ich will.
Und falls ihr sowas kennt, ich kann euch insofern beruhigen,
solche Gedanken sind, glaube ich, normal und hat wahrscheinlich jeder irgendwo
schon mal ein bisschen gehabt.
Und das liegt daran,
Weil wir alle mehr oder weniger verlernt haben, worum es beim Beten wirklich
geht. Und ich glaube, was jetzt kommt, ist ziemlich entscheidend, grundlagend.
Gebet ist kein Mittel, um Gott zu kontrollieren, sondern um mit ihm in Kontakt zu treten.
Stell dir vor, du dürftest dir von allen Menschen, haben wir ja inzwischen viele
Milliarden, auf dieser Welt eine Person raussuchen, wo du denkst,
das wäre schon cool, mit dem mal Zeit zu verbringen.
Du darfst dir eine berühmte, meinetwegen, Persönlichkeit raussuchen und die
kommt dann heute Mittag zu dir zum Kaffee trinken, zwangloses Quatschen,
also gar nicht kompliziert oder so.
Wen würdest du raussuchen? Müsst du ja kurz mitdenken, ne?
Wen denkst du, das wäre schon cool?
Den würde ich mal gerne privat kennenlernen. Das wäre doch echt nice.
Keine Ahnung, am neuen Papst. Also irgendwas.
Habt ihr jemanden im Kopf?
Ich weiß es früher am Morgen. Für den Fall, dass dir jetzt niemand eingefallen
ist. Also wenn du jemanden hast, behalt den. Für alle anderen Inspiration.
Ein paar Vorschläge.
Also man könnte diese Liste ewig machen, aber dann erkennt keiner die Bildchen mehr.
Es sind so ein paar Leute, die mir spontan eingefallen sind,
wo ich dachte, nicht unbedingt für mich, aber vielleicht für uns so als Gruppe.
Mit welcher Person auf der ganzen Welt oder aus diesen Vorschlägen würdest du
dich heute Mittag gerne mal ungezwungen für ein Stündchen austauschen?
Ich bitte euch, sucht euch eine Person raus. Wenn ihr jemanden nicht kennt,
ist es gar nicht schlimm. Also eine Person.
Hat doch jemand. Also eine.
Fünf.
Ja? Jeder hat eine Person im Kopf. Und jetzt versuchen wir uns das vorzustellen,
dass es wirklich passiert.
Heute Mittag kommt diese Person. Eine Stunde. Und ihr unterhaltet euch prächtig.
Und ihr magt den gleichen Tee oder Kaffee wie ihr. Ist alles toll. So.
Eine Stunde. Und danach geht diese Person wieder nach Hause.
Wäre doch richtig cool, oder? Da wäre euer Tag doch gemacht.
Das wäre doch voll die Ehre. Wow.
Und jetzt gehen wir mal davon aus, Tom Cruise bringt euch kein fettes Gastgeschenk
mit, sondern er ist einfach nur da.
Ihr unterhaltet euch.
Wäre das für dich okay oder würdest du nach zehn Minuten sagen,
ja was, du hast mir nichts mitgebracht?
Dann kannst du gerade wieder gehen, weil wenn du mir nichts mitbringst,
was habe ich dann davon, dass du da bist?
Würden wir hoffentlich nicht sagen. Weil die Person an sich doch das ist, worum es uns geht.
Ich freue mich, dass der da ist. Ein abstruser Gedanke sonst.
Genau das machen wir Gott gegenüber, wenn wir sagen, Gott, warum soll ich eigentlich beten?
Warum soll ich mit dir reden, wenn es mir nichts bringt?
Wenn es mir nicht das Gefühl vermittelt, das ich gern hätte?
Wenn es mir nicht die Antworten bringt, die ich haben will?
Wenn du nicht das tust, was ich will? Wenn dein Gastgeschenk nicht toll genug ausfällt?
Ich glaube, diese Frage,
Und die ist sehr menschlich, und die stelle ich mir ja auch,
ist eigentlich total selbstzentriert, aber es bringt mir der Mist.
Und macht vor allem zwei Dinge deutlich, nämlich erstens, du hast wahrscheinlich
keine Ahnung, mit wem du da redest.
Denn was für eine Ehre, dass der König aller Könige, der Schöpfer der Welt,
wir haben es gesagt, dass der dir erlaubt, zu ihm kommen zu dürfen,
Zeit mit ihm zu verbringen, mit ihm reden zu dürfen, und dass er in der Bibel
mehrfach verspricht, ich höre dich. Ich kriege das alles mit.
Kein Wort von deinen Lippen, was ich nicht höre. Vielleicht habe ich keine Ahnung,
wer Gott ist und deswegen fällt mir Beten so schwer.
Und das Zweite ist, es verrät also diese Frage, Gott als Person interessiert
dich wahrscheinlich gar nicht.
Wenn du nur betest, wenn du was von Gott haben willst, dann interessierst du
dich doch ganz offensichtlich mehr für die Gaben als für den Geber.
Versteht ihr?
Ich will was haben, aber dich will ich nicht. Und das ist nicht das,
wie Gott sich Gebet gedacht hat.
Das ist wie eine Geburtstagsfeier. Du bist eingeladen und das Geburtstagskind
rennt dir entgegen, reißt dir das Geschenk aus der Hand, läuft wieder weg.
Dankeschön. Das Geschenk war wichtiger als der Gast, als diese Begegnung.
Und ich glaube, das ist entscheidend. Gott.
Hat uns das
Gebet in erster Linie gegeben, damit wir mit ihm in Kontakt treten können.
Nicht mit seinen Gaben, nicht mit seiner Macht, nicht mit dem Tollen,
was er alles machen kann, sondern mit ihm.
Gott möchte, dass wir ihn kennenlernen. Und jetzt versteht mich richtig.
Natürlich dürfen wir Gott im Gebet auch um Dinge bitten. Genug bitten in der Bibel.
Gott, hier sind meine Träume, Hilfe, meine Wünsche, was ich gerne hätte.
Aber vielleicht ist das nicht das Eigentliche, worum es beim Beten geht.
Vielleicht ist Gebet, also ich glaube, dass es so ist, Gebet kein Mittel zum
Zweck, keine Methodik, um das zu kriegen, was ich gerne hätte,
um mich selbst zu bereichern, sondern Gebet ist ein Date.
Und dann können Sie auch sagen, Beten ist ein Gespräch mit Gott,
das nach und nach zu einer tiefen Begegnung wird. Ich mag diesen Satz.
Reden, mal gucken, was dabei rauskommt. Und nach und nach, wenn du dranbleibst,
merkst du auf einmal, da ist so viel mehr dabei wie nur ich für ein therapeutisches Selbstgespräch.
Es wird zu einer tiefen Begegnung.
Am Anfang, wenn Menschen anfangen zu beten, ist es völlig normal,
dass man sich erstmal so ein bisschen unwohl fühlt, weil man kennt sein Gegenüber ja nicht.
Wir kennen Gott nicht. Der ist so ganz anders.
Wir lernen ihn Schritt für Schritt kennen. Aber wenn du dran bleibst,
wenn du dich nicht gleich entmutigen lässt, weil er vielleicht anders ist,
als du dachtest, weil seine Reaktion anders ausfällt, weil es vielleicht mehr
Mühe und Disziplin kostet, als du dachtest,
dann kann Gebet zu einer wunderschönen und einer erfüllenden Begegnung werden,
die dein Leben verändert und dein Glauben.
Es kann sein, dass du heute hier sitzt und du hast schon viel über Gott gehört.
Vielleicht hast du dich auch dazu entschieden zu sagen, ich will Christ sein,
ich will sein Kind sein, ich will diese Entscheidung treffen.
Beste, was man nur machen kann im Leben.
Das heißt noch lange nicht, dass du Gott kennst.
Am Anfang eines Christenlebens habe ich ein bisschen was gehört,
ein bisschen was aufgegriffen. Das will ich, keine Ahnung, ich will den Himmel oder oder.
Gott kennen ist eine ganz andere Geschichte.
Dieser Prozess des Kennenlernens in der Bibel ist kein Geheimnis,
beginnt immer erst, nachdem ein Mensch Christ wird.
Beten an und für sich kann jeder. Da musste kein Christ für sein.
Ich würde sagen, das ist so eine Art Urinstinkt. Gott hat den Menschen geschaffen,
damit wir irgendwie in Begegnungen zu ihm kommen können. Und deswegen kann jeder beten.
Das hat er uns eingepflanzt. Selbst die hartgesotten Atheisten und so erwischen
sich manchmal dabei, wie sie aus Versehen, sie haben es gar nicht gemerkt,
ein Gebet formulieren. Irgendwie ist da dieser Drang in uns zu kommunizieren
zu dem Göttlichen, wie auch immer.
Und die Bibel sagt, ja, aber wenn du Christ wirst und der Heilige Geist kommt,
dann will der dein Herz Schritt für Schritt dafür aufschließen,
dass du erkennst, wer Gott ist und dein Beten völlig sich verändert.
Dass du überwältigt wirst davon, wie sehr dieser himmlische Vater dich liebt
und wie es nicht darum geht, was von ihm zu kriegen, denn du hast schon alles.
Zum Beispiel schreibt Paulus im Brief an die Epheser, Ich bete darum,
dass Gott, der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater,
dem alle Macht und Herrlichkeit gehört,
euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung gibt, damit ihr ihn immer besser kennenlernt.
Und wer sich im Epheserbrief auskennt, super Ding, das ist ein Thema,
mit dem Paulus sich hier die ganze Zeit auseinandersetzt. Er arbeitet sich ab da dran.
Er bittet um geistlich geöffnete Augen für die Christen. Hey,
die sind doch schon Christen. Ja, ja, aber jetzt geht's los.
Dass die immer mehr das greifen können, was Gott tut. Er betet darum,
dass die Epheser erkennen können, wie sehr Gott an ihnen wirkt und wie sehr
seine Liebe jede Vorstellung, die sie haben, sprengt.
Übersteigt.
Und seht ihr, das ist das Herzstück.
In der Bibel wird unsere Beziehung zu Gott immer als ein Prozess des zunehmenden
Erkennens beschrieben. Immer mehr, dass das wächst.
So wie eine Freundschaft, so wie eine Beziehung, so wie eine Ehe,
keine Ahnung. Es wird immer mehr.
Und damit ist nicht gemeint, oder zumindest nicht nur, rein intellektuell weiß ich Dinge über Gott.
So nach dem Motto, ich habe Konfirmationsunterricht bestanden oder so.
Sondern es geht darum, dass ich mit seinem Wesen, mit dem, wer Gott ist,
das immer mehr greifen kann.
Immer mehr vertraut darin werde. Das ist von ganz alleine, ich spüre da was.
Ich sage mal blöd, es hat mal jemand gesagt in der Predigt, fand ich ganz witzig.
Weißt du, irgendwann kenne ich meine Frau und wenn mir jemand erzählt,
die hat gerade draußen, keine Ahnung, fünf Menschen geköpft,
dann sage ich ja, Quatsch.
Das muss ich nicht wissen, da muss ich nicht dabei gewesen sein.
Ich kenne sie. Ich weiß, das kann nicht stimmen.
Und so ähnlich ist es mit Gott auch. Die Beziehung wächst, das wird immer mehr,
und auf einmal ist das in dir drin, dass du merkst, ich werde vertraut mit seinem
Wesen, mit dem, wer er ist.
Das hat was damit zu tun, dass ich nicht versuche, mir ein Gottesbild zusammenzuschustern,
so wie ich es gerne hätte. Und ehrlich, das machen wir ganz oft.
Gott, du musst aber sein, wie
ich will. Sondern, dass ich ehrlich bete und sage, Gott, offenbare dich.
Zeig mir, wie du wirklich bist. Und je mehr diese Sehnsucht,
den wahren Gott kennenzulernen, ihm zu begegnen, deine Haltung und damit auch
deine Gebete durchdringt.
Desto existenziell wichtiger wird es dir werden, zu beten. und Zeit mit Gott zu verbringen.
Das ist eine Neuausrichtung, die er machen möchte. Und es kann durchaus sein,
dass das am Anfang erstmal zum Kotzen anstrengend ist.
Weil es ist gar nicht so schön, enttäuscht zu werden, also aufzuwachen aus seiner Täuschung.
Es ist ganz schön kräftezehrend, sich darauf einzulassen. Das ist ein umfochtenes Thema.
Und es hat ganz viel damit zu tun, eigene Kontrolle aufzugeben und Gott Gott sein zu lassen.
So wie bei diesem Mittel zum Zweck, dann habe immer noch ich die Kontrolle.
Ich versuche halt Gott dahin zu kriegen, dass er sich meiner Kontrolle unterliegt.
Gott Gott sein zu lassen. Und ich glaube, das ist was, nichts fällt uns schwerer.
Also sagen, ich ordne mich dem unter, ich suche die Wahrheit dahinter.
Du bist also
Nicht der Erste, für den beten zu lernen, ein echter Kampf ist.
Und vielleicht sind es auch so Phasen, die mal rauf und mal wieder runter gehen,
vielleicht warst du mal gut dabei und jetzt merkst du, hat sich totgelaufen. Ein Kampf.
Das ist ein bisschen wie bei dieser Geschichte, kennt vielleicht der eine oder
andere von den zwei Wölfen.
Gibt verschiedene Fassungen davon, ich erzähle mal eine. Da fragt ein afrikanischer
Häuptling, der ist vor ein paar Jahren Christ geworden, den Missionar ihres Stammes um Rat.
Und er sagt, weißt du, Missionar ist so schwer jetzt als Christ zu leben.
In mir drin ist wie als kämpfen zwei Wölfe.
Der eine ist weiß und versucht mich Gott näher zu bringen und der andere ist
schwarz und er versucht mich von Gott wegzuziehen. Er sagt, was soll das?
So viel zu schwierig, viel zu anstrengend. Du brauchst Gott nicht.
Du kommst alleine, klar. Und der Missionar fragt ihn, ja und?
Welcher dieser beiden Wölfe gewinnt den Kampf? Und die Antwort des Häuptlings
ist, der, den ich am meisten füttere.
Du hast es in der Hand, ob du auf die Suche gehst, ob du dich ehrlich demütigst
und sagst, Gott, von dir muss es kommen.
Ob du bereit bist, loszulassen von deinen falschen Vorstellungen und von deiner
Bequemlichkeit und was da alles drin ist.
Gott will, seine Hand ist da. Die Frage ist, gehe ich darauf zu, will ich das auch?
Der, den ich am meisten füttere.
Wir wollen einander in den nächsten vier Wochen, so lange geht diese Predigtreihe,
besonders ermutigen, Gott im Gebet kennenzulernen.
Darin zu wachsen, unser Gebetsleben zu füttern.
Und heute, habt ihr gemerkt, ging es vor allem um dieses Wieso.
Wer ist Gott? Was hat Beten damit zu tun?
Nächste Woche geht es zum Beispiel um das Wie. Wie kann ich beten?
Was gibt es da für Formen? Wie kann ich dem Austausch verleihen?
Und wir haben uns gedacht, wir wollen euch jeden Sonntag eine konkrete Hilfestellung
für die kommende Woche mit auf den Weg geben.
Keine Angst, für heute ist es ganz einfach. Ein ganz simples Gebet.
Ein Gebet, wo es darum geht, Gott, ich will dich kennenlernen.
Ein Gebet, von dem wir uns wünschen, dass ihr sagt, ihr nehmt es mit.
Kann man da hinten, gibt so kleine Kärtchen ausgedruckt, kann sich jeder mitnehmen.
Dass ihr das jeden Morgen betet,
Sagt, okay, bevor ich in den Tag starte, das soll meine Ausrichtung sein.
Und ich blende euch jetzt mal den Text ein.
Sieht viel aus, aber es sind eigentlich nur drei, vier Sätze.
Dann könnt ihr euch das schon mal durchlesen.
Dieses Gebet drückt ganz viel von dem aus, was wir gerade gesagt haben.
Stell dir vor, jeden Morgen, bevor du aufstehst, bevor du Zähneputzen gehst,
nimmst du das und betest es. Großer Gott, das will ich.
Und Formulierungen können ganz unterschiedlich ausfallen. Das ist kein Gesetz,
das genauso zu machen. Ihr dürft es auch in eure eigenen Worte umformulieren oder so.
Ihr könnt es auch als eine Art Vorlage nutzen. Sagt, da baue ich drauf auf,
da brauche ich noch viel mehr Material dazwischen.
Wichtig ist aber, nehmt euch die Zeit. Füttert.
Denn es lohnt sich so sehr zu beten und Gott im Gebet kennenzulernen.
Und ich lade euch ein, jetzt im Abschluss, ich werde dieses Gebet beten.
Und jeder, der das möchte, ist eingeladen, in seinem Herzen das mitzubeten.
Sagen Gott, bewirke das.
Großer, herrlicher Gott, du hast so viel für mich getan, dass es mein Denken übersteigt.
Bitte öffne du durch deinen Geist mir Herz und Verstand, damit ich immer mehr
begreife, wer du bist und wie sehr du mich liebst.
Hilf mir dabei, dir zu begegnen und dich, meinen Retter, mehr zu lieben als alles andere.
In deine Hände lege ich diesen Tag.
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Mark Bühner
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Mark Bühner
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Mark Bühner
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