F4 Schwaigern

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Mark Bühner - Kein Bock auf Berufung - Voll unbequem | Teil 1 von 4

Die Episode betont die Bedeutung der Nachfolge Jesu mit absoluter Hingabe und Opferbereitschaft, um Jesus über alles zu stellen. Ein Gebet um Vergebung für halbherzige Hingabe schließt ab, mit Appell zur Reflektion der eigenen Prioritäten.

19.06.2024 28 min

Zusammenfassung & Show Notes

Kein Bock auf Berufung – Voll unbequem | Teil 1 von 4

Jesus hat andauernd Menschen aufgefordert: "Folge mir nach!" 
Wir sollen hinter ihm hergehen. D.h. wir sollen durch unser Leben in seine Fußstapfen treten und immer mehr so werden, wie er ist.
Genauso selbstlos, aufopferungsbereit und vollkommen gehorsam.
Seine Berufung zur Nachfolge gilt auch heute noch.
Und genau wie damals erscheinen uns seine Anforderungen als zu radikal und unbequem.
Bist du bereit, den Preis der Nachfolge zu zahlen?
Das und mehr erzählt uns Mark Bühner

 


 
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Liebenzeller Gemeinschaft und EC-Jugendarbeit Schwaigern e.V. 
 Falltorstr. 4
 74193 Schwaigern

 

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Gemeinschaftspastor Mark Bühner 

Tel. 07138 236 9645 

Mobil: 0157 3723 4570 

 

Jugendpastor Johannes „John“ Götz

Tel. 07138 8145234

Mobil: 015115579068

 

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Intro und Outro: Sarah Reinwald

Transkript

Bevor Marc startet, möchte ich noch für ihn beten. Vater, ich danke dir für den Marc. Ich danke dir, dass du eben schon vor einem Dreivierteljahr diese Predigtreihe aufs Herz gelegt hast. Und ja, du siehst die Anfechtung jetzt, wo es soweit ist, mit den Rückenschmerzen. Und ich bitte dich einfach, dass du der Arzt bist. Du kannst die Schmerzen wegnehmen. Du kannst ihn ganz frei machen. Und du kannst machen, dass die Schmerzen jetzt auch keine Macht über ihn haben. Und ich bitte dich, dass du durch ihn zu uns redest. und ja, unsere Herzen berührst. Segne du den Marc und segne du jedes einzelne Wort, das er zu uns spricht. Amen. Dankeschön. So Schmerzen sind ja immer schlecht, vor allem wenn es ums Fußball geht oder so. EM hat angefangen. Wer hat das letzte Spiel mitverfolgt? Also Deutschland meine ich, ne? Deutschland gegen Schottland. Ein paar Hände. Und alle anderen interessieren sich nicht für Fußball. Da fängt es erst an, wenn man es mit dem Achtelfinale oder so startet. War echt gute Stimmung. 5 zu 1. Nice. Und ich weiß nicht, wer so nachrichtenmäßig gut aktiv ist, aber in den letzten Wochen, da ging es ja die ganze Zeit um EM. Und eines der großen Themen war immer, wer schafft es in den Kader? Also wer von den Spielern, die so auf der Kippe stehen, kommt am Ende und ist tatsächlich mit dabei? Wer von all diesen Profifußballern wird auserwählt? Und Julian Nagelsmann, das ist der Trainer, beruft sie in die Nationalmannschaft. Und immer wieder hat der noch eine Verletzung und bei dem kommt es vielleicht wieder hoch. Kurz vor knapp, noch vor ein paar Tagen, ist wieder einer ausgetauscht worden. Jetzt können sie nämlich zurück. Für einen Fußballer doch wahrscheinlich die größte Ehre, oder? Wenn da diese Berufung kommt, du darfst im Team Deutschland mitspielen. Und ihr seht schon, Berufung ist auch heute ein Thema. Und wir als E4 beschäftigen uns schon das ganze Jahr damit. Berufung. Aber da geht es nicht um Fußball. Auch wenn es ja was Schönes ist. sondern es geht um eine Berufung, die weitaus größer ist als alles, was die mit Europameisterschaft oder Weltmeisterschaft oder sonst wie je schaffen könnten. Gott selbst beruft uns, er beruft dich. Und zwar einmal dazu, du sollst sein Kind sein. Und dann beruft er uns dazu, dass wir uns als diese Kinder jetzt aufmachen, ihm nachzufolgen. Das ist ein ganz großes Thema in der Bibelnachfolge. Und das ist ja erstmal ein frommer Begriff. Manche wissen gleich, was es ist und manche denken, keine Ahnung, sagt man ja sonst nicht so. Im Grunde macht das Wort schon deutlich, worum es geht. Nachfolgen. Jesus läuft voraus und wir gehen hinterher. Wir folgen ihm nach. Das geht nur, wenn man den Blick auf diesen Mann ausrichtet, also auf der, der vorausgeht. Wir schauen nicht auf uns, wir schauen auf ihn. Wie lebt er? Und dann geht es darum, auch so zu leben. In die Fußstapfen von Jesus zu treten, immer mehr so zu werden, wie er ist. ist, das von ihm zu lernen. Also mit all unserem Verhalten, mit unserem ganzen Leben. Nachfolge ist nicht nur eine einmalige Entscheidung, das ist ein Lebensstil. Alles, was sich durchzieht, ich will immer mehr so werden, wie er ist. Und ich glaube, heutzutage ist es was wirklich Relevantes, dass wir das ganz neu begreifen. Du bist nicht nur dazu berufen, von Gott gerettet zu sein. Ist ja schön, wir kommen in den Himmel, wunderbar. Sondern du bist auch dazu berufen, von ihm zu lernen, wie es geht. Zu lernen, wie man genauso selbstlos sein kann wie er. Genauso aufopferungsbereit, genauso gehorsam, genauso es geht nicht um mich, sondern um ihn. Genauso zu leben, wie er es uns vorlebt, das bedeutet Nachfolge. Und damit ist nicht gemeint, das ist immer so ein Missverständnis, du musst der perfekte Heilige sein, weil der bist du nicht, der ist ja keiner, sondern es geht um dieses Aufmachen. Ich laufe ihm hinterher und sage, Gott, hier bin ich, hilf mir, dass das immer mehr so wird, wie du es haben willst. Ich will dir gehören mit allem, was ich bin. Bitte mach du was draus. Mach du aus mir einen Menschen, der in dieser Nachfolge tatsächlich wächst und dem das immer mehr gelingt. So zu sein wie du, dem es immer mehr gelingt, sich dir mit Leib und Seele hinzugeben. Und wer so die Evangelien kennt in der Bibel, da kommt es ja andauernd. Jesus läuft rum und was macht er? Er beruft Menschen in seine Nachfolge, spricht sie an, folge mir nach. Und schon immer gibt es die einen, die das tun und die erkennen, das ist eine Riesenehre, Wahnsinn. Und die sind auch bereit dafür, ganz schön viel aufzugeben und lassen alles zurück, marschieren ihm hinterher, lernen. Und immer auch gibt es eine ganze Menge anderer Menschen, die stellen relativ schnell fest, wäre schon schön, aber das ist es mir nicht wert. Alles aufgeben, alles zurücklassen, der Preis, die Anforderungen für Nachfolge. Das ist ganz schön radikal, was die Bibel da sagt und es ist so unkontrollierbar. Wir wollen ja immer jeden Schritt voraus planen und ganz vieles von dem, was Jesus da sagt, so soll es sein, da denkst du instinktiv, passt nicht in meine Lebensplanung. Das ist heute kein Fatz anders, als es damals schon war und deswegen der Titel. Kein Bock auf Berufung. Bewusst mal vor den Sommerferien kann man noch ein bisschen darüber nachdenken. Wie oft wissen wir ganz genau, da sollst du hin. So hat er sich verhalten. Das wäre sein Verhalten und innerlich sträubt sich alles. Und mit ganzer Kraft, wie ein kleines Kind, das hat keinen Bock drauf, versuchst du diese Berufung zur Nachfolge aufzuhalten, ihr aus dem Weg zu gehen. Vier Teile hat diese Reihe, heute der erste und wir werden uns in diesen vier Sonntagen mit ein paar sehr heftigen Bibeltexten auseinandersetzen und ich bete jetzt schon länger dafür, dass Gott das gebraucht für uns als F4, dass er uns wachrüttelt und wir damit anfangen, seine Botschaft ernst zu nehmen, weil es ist was ganz Zentrales. Und heute fangen wir an mit dem Lukas-Evangelium, Kapitel 9. Coole Geschichte. Da kommt ein Mann auf Jesus zu, der hat ihn offensichtlich schon eine ganze Weile beobachtet. Sonst würde er nicht freiwillig da hingehen. Und er sagt zu ihm im Brustton der Überzeugung, Jesus, ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Ist doch ein Hammersatz, oder? Das Beste, was Jesus hören kann. Da kommt jemand freiwillig und will genau das tun, Nachfolger werden. Und so im Paralleltext kann man rauskriegen, das ist nicht so ein junger. Testosterongesteuerter Naivkopf, so ein kleiner, der jeden Tag für was Neues sich begeistern kann, ein neues Idol, sondern das ist ein Schriftgelehrter. Also jemand, den ich mir so vorstelle, der denkt. Der guckt sich das genau an, der hat Ahnung von dem, was die Bibel sagt. Der kommt nicht aus Langeweile, der kommt nicht aus Zwang, sondern aus Begeisterung. Der feiert das, was Jesus da redet und was der für Wunder tut und der Wahnsinn, Sinn, der kommt aus Verehrung zu Jesus mit den besten Absichten und das ist sein Satz, ich will dir folgen, wohin du auch gehst. Ist doch klar, oder, dass Jesus dem gleich um den Hals fällt. Und sag richtig, endlich, endlich sagt es mal einer, so Leute kann ich gebrauchen, herzlich willkommen im Jesus-Fanclub, jetzt bist du mit dabei. Und die unter euch, die diesen Text vielleicht kennen, das ist so gar nicht, was Jesus antwortet. Und auf den ersten Blick denkst du, hä, was willst du von mir, Jesus? Seine Antwort scheint so überhaupt keinen Zusammenhang zu haben. Seine Antwort an diesen Mann ist, die Füchse haben Gruben und die Vögel unter dem Himmel haben Nester. Aber der Menschensohn, das ist er, der hat nichts, wo er sein Haupt hinlege. Lest euch nochmal durch. Ey, was will Jesus sagen? Versteht ihr? Selbst die Füchse, selbst die Vögel, die können sich wohin legen, aber ich nicht. Im Grunde sagt er, überleg es dir nochmal. Überschlage die Kosten. Ist es dir das wirklich wert? Weißt du wirklich, worauf du dich einlässt? Du sagst also, ich bin bereit, dir zu folgen, überall hin. Ja, aber bist du dir auch darüber im Klaren, was das heißt? Bist du dir darüber im Klaren, dass ein Leben als mein Nachfolger, wo das wirklich gelebt wird, ich folge dir, null und gar keinen Anspruch auf Bequemlichkeit hat? Eins, wo du dein Haupt hinlegen kannst. Selbst die Füchse und die Vögel, denen geht es eigentlich besser. Die sind materiell besser abgesichert als jemand, der mir nachfolgt. Ich bin ein Obdachloser, hab nix. Also bitte mach dir keine Illusionen. Wenn jemand zu mir kommt und sagt, ich will Christ werden, ich will das Leben, dann denke ich, cool, voll schön, da kann man was reinlegen, das kann man nutzen. Und Jesus zieht völlig die Bremse, haut ihm eine Klatsche ins Gesicht und hält ihn eigentlich auf, weil er sagt, mach es bitte, bitte nicht leichtfertig. Ein Leben in der Nachfolge ist wahnsinnig unbequem, ist gar nicht so, wie du es dir vorstellst. Jetzt wenden wir das auf uns heute an, fragen uns das mal. Was denkt ihr, wenn du Christ bist und du sagst, Jesus, der soll Recht haben, tu, was immer du willst, Herr, haben wir vorher gesungen, hast du als Christ einen Anspruch auf ein Dach über dem Kopf? Was denkt er? Nee, sagt er ja. Hören wir vielleicht nicht so gerne, aber die Antwort von Jesus ist super klar. Wenn du mich an die erste Stelle stellst, ich verspreche es dir nicht, dass ich dich absichere mit dem materiellen Bequem, was du denkst. Wir müssen keine Angst haben. Gott sagt ja auch, er versorgt uns. Also es ist nicht ein, der Christ stirbt da dran, weil Gott sich nicht kümmert. Gott versorgt mit allem, was wir brauchen. Aber da steht eben nicht, das heißt, du musst ein Haus haben. Ein Dach über den Kopf. Und was offensichtlich nicht sein darf, ist, dass wir unseren Glauben und unsere Nachfolge an so eine Bedingung knüpfen. Also zu sagen, ich folge dir gerne, aber dafür erwarte ich schon auch ein Mindestmaß an Absicherung. Ein Mindestmaß an Bequemlichkeit. Und so denken wir doch alle. Und Jesus sagt, steht uns nicht zu. Ganz hart. Jesus fragt auch heute noch, wer ist bereit, mir nachzufolgen? Wer ist bereit zu sagen, du darfst entscheiden, voraussetzungslos? Nicht mit dem Hintergedanken, aber dafür erwarte ich dann. Selbst dann, wenn das womöglich, und uns geht es doch allen Schweine gut, womöglich bedeutet, dass wir auf so manche materielle Selbstverständlichkeit, wo wir denken, das ist ja doch noch drin, verzichten müssen, weil Jesus wichtiger ist. Jesus ist in diesem Text sowas von radikal, eben mit dieser Klatsche, du musst mir nicht folgen. Im Gegenteil, schau lieber genau hin. Wie viel bist du denn bereit, als mein Nachfolger auch aufzugeben? Ich finde es richtig hart. Jesus macht es. Und instinktiv merke ich, man weiß vielleicht vom Kopf her, dass es richtig ist. Ja, wird das schon wert sein? Aber instinktiv gefällt es mir nicht. Stellt euch mal vor, was das heißen könnte für dein Leben, für Dinge, die dir wichtig sind, die dir auf einmal nicht mehr zustehen. Jesus sagt hier auf den Punkt gebracht, löse dich von materieller Abhängigkeit. Du willst mir nachfolgen, dann darf dir das nicht mehr so wichtig sein. Lass nicht zu, gilt jetzt uns, dass dich dein Haus, dein Besitz, welche Art auch immer, dein Urlaub, deine Altersabsicherung, dein Netflix-Abo, keine Ahnung, egal was, dich bindet, die auf einmal zu wichtig wird. Nichts davon darf dich stärker im Griff haben als der absolute Gehorsam Gott gegenüber. Ist nix, was man so gerne hört. Jesus sagt, ich will zuerst kommen und nichts, aber auch gar nichts darf wichtiger sein als ich. Und jetzt lesen wir in diesem Text überhaupt nicht, wie es ausgeht. Der Mann kommt nicht mehr vor. Also ein Hinweis darauf, wahrscheinlich ist er weggegangen. Es gibt keine Antwort, ja, okay. Sondern direkt danach kommt der nächste Mann ins Spiel. Wahrscheinlich sagt dieser Mann, dieser Preis ist mir nicht wert und er geht weg. Wie das auch viele andere in der Bibel machen. Was wir lesen können, ist direkt danach kommt ein zweiter Mann. Und spannend, Jesus geht zu ihm und sagt zu ihm, hey, folge mir nach. Ist doch cool. Jesus kommt und beruft ihn direkt. Und dieser zweite Mann antwortet, Herr, erlaube mir, dass ich zuerst nach Hause gehe und meinen Vater begrabe. Ist doch okay, oder? Weiß jemand von euch, wie Jesus reagiert? Darf ich reinrufen, dann höre ich es. Lass die Toten vollatmen. Lass die Toten ihre Toten begraben. Du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes. Wäre Jesus bei einem Seelsorgekurs, der wäre durchgefallen. So was kannst du nicht bringen. Ne? Also sowas von unsensibel. Stell dir mal vor, Jesus würde sowas zu dir sagen. Und dem soll ich nachfolgen? Jemand, der so mit mir umgeht? Mann, Jesus, was redest du da? Es gibt in der Bibel viele Stellen, wo man instinktiv denkt, kann ich nicht gebrauchen. Du kannst doch nicht allen Ernstes zu diesem Mann, der wahrscheinlich gerade seinen Vater verloren hat, sagen, geh nicht zur Beerdigung. Warum? Es gibt wichtigere Dinge zu tun. Lass die Toten ihre Toten begraben. Zu deutsch, solche Dienste begraben kann auch jemand tun, der geistlich tot ist. Das ist damit gemeint. Also jemand, der kein Christ ist, der nicht in die Nachfolge geht, der kann das doch auch. Du aber hast was Wichtigeres zu tun. Kümmer dich um das Reich Gottes. Setz das an die erste Stelle. Man hat immer wieder, man kann es so nachvollziehen, im Laufe der Kirchengeschichte versucht, diesen Text, vor allem diesen Satz von Jesus irgendwie abzuschwächen, weil das so heftig ist. Du erwartest das nicht, dass Jesus so mit jemandem redet, dass so eine Zumutung bringt. Aus dem Mund von Jesus? Nee. Und weiß auch nicht, wie es dir geht. Hast du schon mal gehört? Vielleicht auch nicht. Man hört das und denkt, boah, fällt uns schwer. Inzwischen glaube ich, was Jesus hier tut, ist, es geht ihm nicht um die Frage, darfst du beerdigen oder nicht? Ja, auch irgendwie komisch, ne? Er taucht ja sonst nicht mehr auf, wenn ihm das so wichtig wäre. Es geht ihm nicht darum, als Christ darf ich das oder darf ich das nicht, sondern der springende Punkt liegt hier in der Antwort, ich zuerst. Versteht ihr? Die Formulierung, folge mir nach, klar, gerne mache ich, aber ich zuerst. Selbstverständlich hast du als guter Sohn, als als treue Tochter deine Eltern darin zu ehren, dass du sie anständig beerdigst. Das hat was mit Respekt zu tun. Gibt es auch viele andere Stellen in der Bibel, wo es klar ist, was es heißt, die Eltern zu ehren und so. Und ich glaube, wir sollten uns klar machen, wir ärgern uns über diese Antwort. Es ist kein Vergleich zu dem, wie die Leute von damals, also vor die Kappe geschlagen gewesen sein müssen, vor dem, was Jesus hier sagt. Das war damals noch viel, viel krasser. Da würdest du mit sämtlichen kulturellen Erwartungen um dich rum brechen, wenn du deine Eltern im Stich lässt. Also wenn du gehst und du beerdigst sie nicht mit allem Tamtam, die schmeißen dich raus. Du musst dich in deinem Ort nicht mehr blicken lassen. Keiner wird dich mehr auf der Straße grüßen. Das ist so kulturell klar. Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass es Jesus drum geht, wenn du treuer Christ sein willst, dann musst du um jeden Preis gesellschaftlichen Selbstmord begehen. Wenn wir doch gleichzeitig andere Bibelstellen haben, wo klar ist, du sollst als Christ positiv in der Gesellschaft auffallen durch dein Verhalten. Das ist doch ein Widerspruch. Aber ich zuerst. Jede an sich im Leben angebrachte Höflichkeit, alles, was kulturell sonst gut ist, sobald es dir wichtiger wird als dein Auftrag von Gott, als der Gehorsam, als das ihn an die erste Stelle stützen, wird es zur Sünde. Alles. Auch wenn es an sich was Gutes ist. Es darf nicht wichtiger sein. Verstehe. Verstehe, wenn ich Christ bin und sage, ich möchte Jesus ganz vorne hinstellen, dann soll mein Fokus auf ihn ausgerichtet sein und auf nichts, was meine Gesellschaft mir vielleicht als Bewertungssystem oder sowas vorgibt. Im Grunde sagt Jesus zu diesem Mann, löse dich von den kulturellen Erwartungen, die es um dich herum gibt. Ich will wichtiger sein. Und jede Gesellschaft, die Juden damals auch natürlich, hat so ihre eigenen Werte, ihre Prinzipien, das, was uns von klein auf beigebracht wird. So musst du dich aber verhalten, dann bist du anständig. Das kürze ich aber so. Nur so bist du ein rechter Staatsbürger oder so. Überleg, was das für uns heute heißen könnte. Wir sind ja auch ein bisschen mehr Multikulti inzwischen. Aber ich würde schon sagen, so eine häufige Erzählung bei uns ist ein, du solltest schon scharfer gehen. Also wenn du, egal, wenn du ein echter Mann, eine echte Frau bist, dann solltest du auf jeden Fall versuchen, voll arbeiten zu gehen, Karriere machen. Und da kann man jetzt unterschiedlich drüber streiten, aber das ist weder richtig noch falsch. Warum denn nicht? Die Frage ist, wenn das jemand von mir erwartet, ist mir das wichtiger, als zu fragen, Gott, was willst du? Ich rede manchmal mit Menschen, da ist es so eine Frage, wie steige ich wieder in den Beruf ein oder so. Und im Kopf ist ganz klar diese Erzählung, das muss ich machen. Warum? Sonst denkt man ja schlecht von mir, wenn ich das nicht mache. Anstatt zuerst zu fragen, Gott, was willst du mit meinem Leben? Gott, dein Auftrag geht vor. Konsequente Nachfolge bedeutet, ich frage zuerst ihn. Jesus zuerst, sein Wille hat Vorrang. Und das heißt, egal wie sehr dein Nachbar irgendwas von dir will, dass du den Rasen mähst, keine Ahnung, egal wie sehr deine Freunde, Gesellschaft um dich rum sich beschweren, du könntest dich mal häufiger melden, du solltest mehr auf TikTok unterwegs sein, Instagram, was auch immer, was so an Erwartungen um einen herum sind, die müssen nicht richtig, die müssen nicht falsch sein, Gott muss wichtiger sein. Löse dich von einem Druck, der sagt, das ist so wichtig. Und auch dieser zweite Mann, wir hören nichts mehr von ihm, anscheinend ist dieser Preis ihm zu hoch, wahrscheinlich geht er weg. Löse dich von den kulturellen Erwartungen, kann ich doch nicht bringen, was denken da die Leute. Ein dritter und letzter Nachfolgekandidat wird uns hier direkt danach präsentiert. Und der sagt zu Jesus, Herr, ich will dir folgen, doch erlaube mir zuerst, mich von meiner Familie zu verabschieden. Und das ist ein Vers, vor allem der erste Teil, auf den freue ich mich schon echt lange. Guckt mal auf unseren Banner. Fällt euch was auf? Der hängt da schon echt lange. Und fast keinem ist aufgefallen. Ich hatte Gespräche, aber sehr, sehr wenige. Wir haben das damals bewusst überlegt gehabt, was ist so die klassische Antwort auf von Gott berufen? Jeder fromme Christ wird doch sagen, Herr, ich will dir folgen, also ist gut. Genau so fängt der an und dann kommt dieser Nachsatz. Doch erlaube mir zuerst. Wenn Gott uns beruft, so schnell haben wir eine oberflächlich korrekte Antwort parat. Klar Gott, du bist gut, klar mache ich. Doch heute, genau wie damals, liegt unser Problem darin, dass wir danach feststellen, es fällt mir ganz schön schwer, das auch zu tun. Es fällt uns schwer, diesen wunderbar schönen, klaren Satz zu sagen, ohne ihn gleich danach wieder einzuschränken. Ohne gleich danach eine Bedingung zu präsentieren. Aber das sollte schon drin sein. Wie oft hast du vielleicht schon zu Gott gesagt, du darfst, tu was immer du willst, ich will dir folgen. Und danach kam das absolute Gegenteil von der Definition von echter Nachfolge, nämlich eine Variante von doch mir zuerst. Zuerst will ich noch was anders machen. Und hier im dritten Fallbeispiel trifft es was, womit wir, glaube ich, auch sehr zu kämpfen haben, nämlich den Bereich Familie. Wenn es um politische Dinge geht, um Gesellschaft und so, da haben Christen schon immer gelernt, wir sind halt nicht von der Welt. Da kann man sich auch abgrenzen. Aber Familie, das geht ganz schön nah an uns ran. Jesus, ich will mich ja von dir gebrauchen lassen, aber verstehe doch, zuerst muss ich mich von meiner Familie verabschieden. Und Jesus antwortet, wie wir es inzwischen gewohnt sind, nicht seelsorgerlich. Er sagt nicht, klar, verstehe ich doch, würde ich auch so machen, sondern hart und sehr konsequent in seiner Linie. Weiß jemand, was kommt? Muss auch nicht, ist okay. Oh ja, da hinten, Dankeschön, sehr schön. Wer die Hand an den Flug legt und sie zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. Vielleicht hat er einen schlechten Tag gehabt. Nee, er wollte das so sagen, schon klar. Aber es ist einfach böse. Er will damit sagen, guter Mann, solange dir die Familie ebenso oder mehr wichtig ist als ich, solange wird auch dein Herz und damit deine Hingabe an mich automatisch zweigeteilt sein. Du gehörst mir dann nicht ganz. Und kein Landwirt kann seinen Acker ordentlich pflügen, wenn er die ganze Zeit von was abgelenkt wird, die ganze Zeit nach hinten gucken muss und auf einmal, zack, hat er wieder eine Schlaufe drin. Es geht um die Familie. Keine Frage, die ist wichtig. Doch die Frage ist, bin ich bereit, Jesus wichtiger zu nehmen? Bist du bereit, diesen ersten Platz nur ihm zu geben und ihn nicht zu teilen? Jesus sagt, wenn du mir wirklich nachfolgen willst, dann löse dich von familiären Erwartungen, von familiärem Druck, von der Wichtigkeit dessen, was die von dir wollen. Und schon wieder, je mehr man ins jüdische Denken versucht reinzukommen, das ist unerhört, das kannst du nicht bringen. Im Judentum, wie auch in vielen anderen traditionellen Kulturen, ist die Familie das Nonplusultra. Das, das dir deine Identität gibt, da hast du dich drum zu kümmern. Und wenn Jesus allen Ernstes sagt, ich will, dass ich dir wichtiger bin als deine Verwandten, dann ist das eine der größten Zumutungen, die du einem Juden ins Gesicht klatschen kannst. Bist du wirklich bereit, Jesus mit Leib und Seele nachzufolgen, selbst wenn deine Familie vielleicht andere Erwartungen hat? Selbst wenn da Druck kommt? Jeder von uns bringt eine eigene Geschichte mit. Mit Familie, positiv wie negativ vielleicht auch im Glauben. Was machst du, wenn du einen nicht christlichen Ehepartner hast und der beschwert sich? Gehst du wieder in die Gottesdienst? Wie kann dir das so wichtig sein? Merkst du nicht, dass du uns vernachlässigst? Kann es wirklich sein, dass der Glaube dir vielleicht wichtiger ist als deine Familie? Und Jesus sagt hoffentlich ja. Wie vielen Christen hat Gott schon überaus deutlich gemacht, ich will was von dir? Vielleicht, ich will, dass du Theologie studierst, ich will, dass du auf eine Bibelschule gehst, ich will. Und wir sagen, ich bin grundsätzlich schon bereit. Herr, ich will dir ja folgen. Wäre da nicht die Stimme meiner Mutter, die sagt, nee, nee, du musst schon eine richtige Ausbildung machen. Nee, nee, dann bist du ja so weit weg, kannst dich überhaupt nicht mehr melden zu Hause. Mach das bloß nicht viel zu unsicher. Wer weiß, wie das finanziell ist, wer weiß, wo du landest. Am schlimmsten wirst du in die Mission berufen und bist sonst wo, kommst nie mehr nach Hause. Du willst doch nicht, dass das Herz deiner Mutter gebrochen wird. Klingt vielleicht ein bisschen krass. Ich behaupte, in verschiedenen Stufen heruntergebrochen, betrifft uns das, dass unsere Familie uns einen Druck auf irgendeine Seite gibt. Dass wir merken, wird dem schon gerne gerecht werden. Ich habe letztens mit einem geredet, der hatte ein ähnliches Problem. Und der hat gemeint, weißt du, Marc, ich habe kein Problem für mich, mich da Gott zur Verfügung zu stellen. Ich weiß genau, meine Familie, die wird so abkotzen, wenn ich da nicht auf dem Familiengeburtstag bin. In so ländlichen Gegenden, wie wir es hier, ist doch klar, das kennt man gar nicht. Ist dir die Familie wichtiger als der Auftrag von Gott her? Und wieder für jeden reifen Christen sollte das von der Bibel her klar sein, die Familie ist wichtig und das meine ich vollkommen ernst. Wichtig, wichtig, wichtig. Doch immer wenn es um die Frage der Nachfolge geht, also um den Stellenwert, den Jesus in deinem Leben einzunehmen hat, wo er sagt, das erwarte ich, dann muss er dir wichtiger sein als buchstäblich alles andere. Ich würde sagen, das ist die zentrale Aussage von diesem krassen Text. Dass Jesus auf den Punkt gebracht sagt, mehr als alles andere. Folge mir nach. Du darfst auch viele andere Sachen machen, aber mehr als diese Dinge gilt die Nachfolge. Mehr als alles. Und jetzt fällt es mir schwer, von hier vorne aus euren Gesichtern ein Stimmungsbild abzulesen. Ja, hat recht. Was laberst du? Ich vermute mal, wenn man das wirklich auf sein Leben anwendet und man sich überlegt, was könnte das für mich heißen, dann geht es uns an ganz vielen Stellen genau wie den Leuten damals und wir sagen, das ist schon heftig, schon hart. Klingt doch ein bisschen wie Fanatismus, oder? Was Jesus da will? Es riecht schon so danach, so ein bisschen arg extrem. Kann man wirklich zu der Liebe Zeller gehen? Wenn die sowas sagen, ich meine, Jesus sagt es ja, aber ja. Kann man es mit dem Glauben an Gott nicht auch übertreiben? Die meisten Leute würden doch sagen, du musst ja nicht verrückt sein. Lass uns den Glauben doch ernst nehmen, aber halt nicht zu ernst. Gibt es nicht auch den goldenen Mittelweg, so kompromissbereit und alle sind nachher ein bisschen glücklich, wir treffen uns irgendwo in der Mitte. Es tut mir leid, wenn ich euch da heute enttäuschen muss, aber das ist nicht, was Jesus sagt. Versteht ihr? Es geht hier um Radikalität. Jesus sagt alles oder nichts. Er wünscht sich, dass du dich ihm völlig hingibst. Ohne Vorbehalte, ohne Bedingungen, dafür erwarte ich aber radikal. Und sofort kommen logische Argumente hoch. Vor allem, wenn man es dann eben anwendet, warum das eine schlechte Idee ist, das tatsächlich zu tun. Und ich kann euch nur sagen, Jesus wird immer und immer wieder dasselbe antworten. Du kannst deine Ausreden haben, du kannst deine Argumente haben. Das wird seine Antwort sein. Mehr als alles andere folge mir nach. Amen. Lasst es mal eine Woche auf euch wirken und dann machen wir nächste Woche direkt weiter. Eine kurze Zeit der Stille. Vielleicht hast du ja auch was sehr Konkretes, wo man auch, die Bibel würde sagen, Buße tun muss. Wo man sagt, es tut mir so leid, dass du mir da nicht so wichtig warst. Kurze Zeit der Stille und dann schließe ich mit dem Gebet ab. Du heiliger großer Gott, wir sind es überhaupt nicht wert, wir sind nicht würdig vor dir und doch hast du alles für uns getan. Du bist der Größte, du bist es wert, dein Leben in der Nachfolge ist es wert. Herr, bitte schreib du uns das so sehr ins Herz rein, dass wir anfangen, vorbehaltlos zu sagen, ja, dich an die erste Stelle, Nicht, dass ich das immer kann, aber das will ich. Bewirke du es in mir. Tu, was immer du willst, Herr. Du bist alles wert. Herr, vergib, wie oft ich, wie oft wir lasche, lauwarme Christen sind, die Kompromisse in der Mitte noch alles mitnehmen wollen, aber die nicht wirklich ehrlich sagen, du stehst an der ersten Stelle, dir will ich gehorchen. Herr, vergib du uns das. Mach du uns klar, wo wir völlig falscher Brille durch die Welt laufen. und führ du uns auf einem Weg, wo Nachfolge Realität wird. Wo wir immer mehr lernen, uns anleiten zu lassen von dir, von deinem Wort, von dem, wie du es vorlebst, von deinem Geist. Herr, verändere du uns hin, dass das immer mehr echt wird. Du stehst an erster Stelle. Mach aus einem Lippenbekenntnis was, wo wirklich geistliche Wahrheit bei rauskommt. Sei du uns alles. Amen.