F4 Schwaigern

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Mark Bühner - Psalm 90 - Ein Lied von der Vergänglichkeit | Teil 2 von 4

Mose hebt in Psalm 90 Gottes Ewigkeit gegenüber menschlicher Vergänglichkeit hervor. Er betont Gottes Gnade als Hoffnung, ermutigt zur Weisheit, Ausrichtung auf Gott und Annahme von Gnade gegen den Tod. Vertrauen in Gottes Güte spendet Trost.

01.05.2024 30 min

Zusammenfassung & Show Notes

Psalm 90 - Ein Lied von der Vergänglichkeit

Wir beginnen heute mit einer Analyse des Psalms 90, einem Lied von Mose über die Vergänglichkeit des Menschen. Mose betont, dass Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit ist, während die Menschen vergänglich sind und wie Gras vergehen. Er reflektiert über die Schuld der Menschen vor Gott und deren Verfehlungen, die durch Gottes Zorn offengelegt werden. Trotz der düsteren Botschaft im Psalm lenkt Mose den Fokus auf Gott und seine Gnade. Er erinnert daran, dass unsere einzige Hoffnung in Gottes Güte liegt und dass Gnade und Vergebung die Macht des Todes überwinden können. Mose unterstreicht die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens und die Notwendigkeit, sich der eigenen Sterblichkeit bewusst zu sein. Er ermahnt dazu, weise zu werden und den Blick von sich selbst auf Gott zu richten, der die einzige Zuflucht ist. Trotz der Betonung der Endlichkeit des Lebens zeigt Mose auf Gottes Gnade und die Möglichkeit der Vergebung hin, um Trost und Hoffnung inmitten der Vergänglichkeit zu finden. Der Psalm schließt mit einem Appell an Gott, seine Güte zu zeigen und das Werk der Hände zu segnen. Es wird deutlich, dass Mose die Vergänglichkeit als Chance sieht, sich auf das Ewige und Göttliche zu konzentrieren. Er ermutigt dazu, die Endlichkeit des Lebens als Ansporn zur spirituellen Ausrichtung zu nutzen und Vertrauen in Gottes Gnade zu setzen. Trotz der düsteren Thematik des Psalms 90 wird die Hoffnung auf Gottes Barmherzigkeit und Fürsorge betont, um Trost und Zuversicht zu spenden. Der Psalm lehrt die Leser, ihre Vergänglichkeit anzunehmen und die Hoffnung auf Gott zu setzen, der über das Endliche hinausragt.

Das und mehr erzählt uns Mark Bühner

 


 
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Intro und Outro: Sarah Reinwald

Transkript

Ich starte mit einem Gebet. Großer Herr, wir sind heute Morgen hier und du bist auch da. Danke für deine Gegenwart. Ich möchte dich bitten, öffne dir uns jetzt die Herzen, öffne dir uns den Verstand. Sprich du, sodass wir merken, hey, du willst was von uns. Ich hoffe, dass alles zurückbleiben darf, was wir vielleicht von zu Hause her noch mitschleppen. Und richte du unsere Gedanken auf dich aus. Amen. Die Psalmen, Lieder für die Seele. Letzte Woche haben wir hier gestartet mit einer neuen Predigtreihe, eben über die Psalmen. Und jetzt habe ich keine Ahnung, was du so mit den Psalmen verbindest, positiv wie negativ. Ich bin mal ganz ehrlich, ich konnte früher mit denen nichts anfangen. Die waren so im Gottesdienst und man hat die dann irgendwie auf Kommando gebetet oder aufgesagt. Und da gab es schon immer gute Teile drin, aber mir war das immer zu schnell. Ich habe es nicht gecheckt und irgendwie war es so ein bisschen seltsam formuliert vielleicht manchmal. Kann ja sein, bei dir ist es anders. Ich kenne auch Leute, die sind die totalen Fans und sagen, das ist mein Gebetsbuch, die bete ich rauf und runter, das ist meins. Bei mir war es, zumindest früher, nicht so. Die Psalmen sind keine gewöhnlichen Texte, wie man das vielleicht sonst von anderen Bibeltexten oder auch von anderen Büchern her kennt, weil die sind gar nicht dazu gedacht, dass man sie leise liest. Versteht ihr? Also wir lesen ein Buch, wir lesen die Bibel, jeder liest so leise in Gedanken vor sich hin. Denn da kommt erst nicht so richtig raus, was die Psalmen eigentlich sind. Weil zuallererst sind das Lieder, Lieder für die Seele. Die sind dazu gedacht, dass man sie laut singt oder zumindest laut ausspricht, dass man den Klang ein bisschen hört und eben auch gebetet, dass man sie ganz bewusst von Herzen betet. Das ist nochmal viel, viel mehr als nur mit dem Intellekt, mit dem Kopf versuchen, irgendwie das so zu ergründen, worum geht es hier. Martin Luther hat mal gesagt, fand ich super spannend, die Psalmen, das ist die Bibel im Kleinen. Eine Art Zusammenfassung von Altem und Neuem Testament. Und inzwischen glaube ich, der ist damals echt auf was gestoßen. Der hat nämlich festgestellt, dass all diese Themen, die sich sonst auf alle möglichen Bücher in der Bibel verteilen, sich in den Psalmen komprimiert wiederfinden. Sonst hast du hier ein Buch und da ein Buch und da ist dieses Thema und hier das. Und in den Psalmen findest du eigentlich alles. Wer da mal ein bisschen genauer hinschaut, der wird feststellen, du kannst lernen über Gott, wer er so ist. Über die Schöpfung, über das Gesetz, also warum gibt es das überhaupt? Über das Wesen der Sünde, was trennt uns da von Gott? Über den Heilsplan Gottes, den großen Plan, den Gott mit der ganzen Menschheit hat. Auch über Sachen, die erst am Ende der Zeit mal passieren werden. Da ist vieles dabei, was auch prophetisch ist, wo irgendwann sich noch erfüllen wird. Wir lernen eine ganze Menge über das Wesen von Jesus. Dabei ist er doch viel später und da teilweise schon angeteasert. Die Psalmen sind echt der Hammer, wenn man sich mal tiefer drauf einlässt. Und noch dazu Lieder, die sind poetisch geschrieben. Das geht manchmal im Deutschen ein bisschen verloren. Im Hebräischen hat man so ganz viele Stilmittel und so. Also als Jude würde man das wahrscheinlich noch mal viel, viel mehr feiern. Ha, ha, ha, guck mal hier, voll kreativ und so. Aber auch für uns, zumindest Luther hat es ja sehr poetisch übersetzt. Wenn man sich da von Herzen drauf einlässt, auf diesen Sprechgesang so ein bisschen, dann kann das wirklich was in einem auslösen und du merkst, es treibt mich weiter, wie es einfach nur ein Text, wo es um Inhalt geht, tun könnte. Lieder für die Seele. Letzte Woche, für die, die da waren, da war der Dominik hier und der hat uns mit Psalm 8 schon mal hineingenommen, ein Lied von der Größe Gottes, darum ging es da. und heute vertiefen wir uns im Psalm 90. Ein Lied von der Vergänglichkeit. Dieser Psalm ist der mit Abstand älteste von allen Psalmen, die es gibt, denn der Autor ist, weiß es jemand? Mose. Also gar nicht David und die ganzen später hier beim Tempeldienst. Mose, das Ding ist uralt. Das heißt, dieser Text, den wir gleich haben werden, der ist vor 3400 Jahren geschrieben worden. Müsst ihr mal denken, richtig, richtig lange her. ein Lied von der Vergänglichkeit und hat heute noch so viel für uns zu sagen. Sofern es euch möglich ist, darf ich euch bitten, schließt mal kurz die Augen. Ich werde jetzt diesen Psalm komplett vorlesen und ihr versucht, euch von Herzen ein bisschen drauf einzulassen, was dieser Text für uns zu sagen hat. Psalm 90, ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes. Herr, du bist unsere Wohnung seit Menschengedenken. Denn ehe die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Du lässt den Menschen wieder zu Staub werden und sprichst, kehrt zurück, ihr Menschenkinder. Denn tausend Jahre sind vor dir, wie der Tag, der gestern vergangen ist und wie eine Nachtwache. Du schwemmst die Menschen hinweg. Sie verschwinden wie ein Traum. Sie vergehen wie das Gras. Am Morgen sprießt es und blüht auf. Am Abend welkt es und verdorrt. Das macht dein Zorn, dass wir so vergehen. Und dein Grimm, dass wir so plötzlich dahin müssen. Denn unsere Schuld liegt offen vor dir. Auch unsere geheimsten Verfehlungen bringst du ans Licht. Darum fahren alle unsere Tage dahin durch deinen Zorn. Wir bringen unsere Jahre zu wie einen Seufzer. Unser Leben wäre 70 Jahre und wenn es hochkommt, so sind es 80 Jahre. Und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe. Denn schnell eilt es vorüber, als flögen wir davon. Doch wer erkennt die Stärke deines Zorns und deines Grimms, wie es der Furcht vor dir entspricht, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir ein weises Herz erlangen. Herr, wende dich uns wieder zu, sei deinen Knechten gnädig, sättige uns am Morgen mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang. Erfreue uns nun so viele Tage, wie du uns gebeugt hast, so viele Jahre, wie wir Übles gesehen haben. Lass an deinen Knechten sichtbar werden dein Tun und deine Herrlichkeit über ihren Kindern. Herr, unser Gott, zeige uns deine Güte und fördere das Werk unserer Hände. Ja, das Werk unserer Hände wollest du fördern. Ja, ich darf die Augen wieder öffnen. Es ist fast schon ein bisschen seltsam, mit überhaupt weiterzureden, das nicht nur weiter wirken zu lassen. Ich habe mich dazu entschieden, lasst uns diesen überaus schwermütigen Psalm genauer anschauen, damit wir ihn hoffentlich danach umso tiefer und umso ehrlicher beten können. Da steckt richtig viel drin. Wir fangen vorne an, der allererste Satz. Ein Gebet von Mose, dem Mann Gottes. Ist doch spannend, dass das da so ausformuliert ist. Gebet, okay, wir reden hier zu Gott. Mose, okay, dem Mann Gottes. Das soll betonen, wenn Mose das hier schreibt, dann geht es ihm nicht nur um seine persönlichen Gefühlsregungen, heute fühlt er sich so, morgen so, sondern er ist der Mann Gottes. Nach über 40 Jahren Wüstenwanderung schaut er zurück, er weint über eine ganze Generation, die auf einmal oder nacheinander gestorben ist und er gibt sich diesen Ehrentitel, der Mann Gottes, damit wir als Hörer begreifen, dieses Lied. Das ist eine tiefe geistliche Wahrheit. Er sagt das mit einer Autorität, nicht nur seine Meinung, sondern Gottes Meinung. Das ist Gottes Wort und es gilt bis heute. Superspannend, direkt danach, Herr, du bist unsere Wohnung. Ausgerechnet Mose, der Mann, dem Gott den Auftrag gegeben hat, bau die Stiftshütte. Also bau quasi die erste Wohnung Gottes auf Erden. Der erkennt irgendwann am Ende seines Lebens, nichts, was Menschenhände jemals schaffen könnten, ist die eigentliche Wohnung, sondern Gott selber. Er in Person ist unsere Wohnung, ist unsere eigentliche Zuflucht, ist unser eigentliches Ziel, Herr und so war es schon immer, seit Ewigkeiten. Denn ehe die Berge wurden und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du Gott, Herr von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das ist der Grund, warum Gott diese Wohnung ist, weil er schon immer der gleiche ist. Wer von euch war schon mal in den Bergen wandern oder macht das gern? Ein paar Millionen, wunderbar. Wer von euch kennt diesen Moment, da bist du ganz hoch oben, vielleicht auf einem Gipfel und du siehst diese ganzen massiven Berge um dich rum und hast den Mund offen stehen, Weiß nicht, was du sagen sollst und checkst auf einmal, wow, das sind Giganten, ich bin es nicht. Also wie ist mein Leben kurz und klein gegen diese Ewigkeiten, gegen diese Existenz dieser gewaltigen Steinblöcke da. Und dann schreibt Mose, vielleicht auch mit Blick auf den Berg Sinai, wer weiß, ist übrigens der fünfthöchste Berg Ägyptens, noch ehe die Berge wurden. Also mit diesem Blick vor Augen, wow, wie gewaltig. Und die sind ein Witz gegen das, was Gott ist. Noch ehe die Berge wurden, ja selbst bevor diese ganze Welt geschaffen wurde, Gott, schon da bist du von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das ist das Gefühl, das Mose hier aufgreift. Und für das Volk muss es ja viel klarer gewesen sein, gerade mit dem Sinai und so im Blick. Gott, für dich ist die Zeit, diese Ewigkeiten, das ist keine Begrenzung. Du hast die Zeit geschaffen. Gott, du bist der Anfang von allem und das bedeutet auch, du bist der Urheber von allem. Ohne dich ist nichts. Das ist der ewige Gott. Und dann betrachtet Mose quasi im Gegensatz dazu die Niedrigkeit, die Vergänglichkeit des Menschen. Die nächsten Verse. Im Grunde ist seine Frage, was ist denn der Mensch? Im Grunde nichts als nur ein Haufen Staub. Staub, den Gott genommen hat, den er geformt hat zu einem Körper. Du agierst als Mensch für eine echt kurze, begrenzte Zeit hier auf dieser Welt. Und eines Tages wird dein Leben vorbei sein. Wird diese Zeit von der Bühne des Lebens wieder verschwinden und du wirst wieder zurückkehren zu Staub. Staub. Gott sagt, kehrt zurück. Für uns sind tausend Jahre eine unfassbare Ewigkeit, während sich diese Spanne für Gott anfühlt wie der Tag gestern. Das ist eine ganz spannende Formulierung. Wie der Tag, der gestern vergangen ist. Damit ist keine mathematische Gleichung gemeint. Ein Tag gleich tausend, irgendwie sowas. Sondern es geht um dieses Gefühl gestern. Weißt du noch, was du gestern gemacht hast? Wie wichtig dir vielleicht das eine oder andere war? Kannst du so aufzeigen? Morgens war das, dann war das, dann war das. Es spielt doch heute keine Rolle mehr, oder? Also vielleicht war es dir gestern noch wichtig, aber heute ist es ja vorbei. Und genauso muss es für Gott sein. Tausend Jahre Kindergarten, Kinderkram. Gestern spielt keine Rolle. Das sind Peanuts, würde man sagen, für Gott so unbedeutend wie dein gestern, für dich heute. Schon eine steile Aussage. Und ich glaube, meditiert nochmal so ein bisschen über diesen Unterschied, dass wir Mose ja klarstellen, das ist Gott, das bist du. Diese krasse Differenz, die da besteht zwischen uns als Menschen und dem ewigen Gott, dann wird dir auf einmal klar, wie groß, wie mächtig ist dieser Gott im völligen Gegensatz zu uns. Wir beten zu ihm, wir singen Lieder zu ihm, wir reden so ganz normal von du zu du und so. Dabei ist Gott auch eigentlich dieses ewige Wesen außerhalb von Raum und Zeit, von allem, was uns einschränkt. Und Gott ist so groß. Und ich glaube, es tut uns gut, sich das immer wieder neu klarzumachen. Dass sich tief in sein Herz hinein singen oder beten zu lassen, unser Gott ist unbeschreiblich groß. Er ist heilig, er ist herrlich, er ist allmächtig. Und nichts, was du siehst, nichts, was du denkst, wäre eine tolle, große Leistung, ist nur irgendwas gegen ihn, gegen das, was er tun kann. Seine Macht ist gewaltiger als tausend Sonnen. Natürlich verdient dieser Gott unsere Ehrfurcht, unseren Respekt, Würde. Und dann singt Mose weiter über die Vergänglichkeit des Menschen. Vers 5. Du schwemmst den Menschen hinweg. Kam auch wie so ein plötzlicher Sturzregen, den es in der Wüste ab und zu gibt. Zack, du hast ihn nicht kommen sehen, aber der hat Power. Auf einmal ist es weg, so wie unser Leben. Der Mensch, sie verschwinden wie ein Traum. Pluff, weg. Sie vergehen wie das Gras. Am Morgen sprießt es und blüht auf und schon am Abend welkt es und verdorrt. Das macht dein Zorn, dass wir so vergehen und dein Grimm, dass wir so plötzlich dahin müssen. Denn unsere Schuld liegt offen vor dir. Auch unsere geheimsten Verfehlungen bringst du ans Licht. Darum fahren alle unsere Tage dahin durch deinen Zorn. Wir bringen unsere Jahre zu wie einen Seufzer. Zack, vorbei. Unser Leben wäre 70 Jahre und wenn es hochkommt, so sind es 80 Jahre. Wer ist denn älter als 80? Das darf man nicht sagen, gell? Also es sind ein paar da, die das schon, diese Spanne ausgereizt haben. Und jetzt guckst du zurück und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe. Denn schnell eilt es vorüber, als flögen wir davon. Wie so ein Vogel, gerade hast du ihn noch gesehen und zack ist er weg und du weißt nicht mal mehr, wo ist er gesessen. So schnell geht das vorbei. Alte Leute sagen manchmal, demütig, dem hat er jetzt vorhin auch gesagt. Ach, wo sind denn nur all die Jahre geblieben? So lange lebst du schon, als junger Mensch denkst du, wow. Und er guckt dich an und sagt, du, das ging so schnell. Weißt gar nicht, wie das sein konnte. Die Zeit vergeht so schnell, die Zeit verfliegt. Und im Wesentlichen sagt Mose, auch ein alter Mann, hier genau das Gleiche. Er sagt, unsere Tage eilen vorüber. Du versuchst sie zu halten und schon sind sie weg. Und buchstäblich alles, was dir in deinem Leben irgendwann mal groß vorkommt, Wichtig vorkommen. Innerhalb kürzester Zeit. Das ist völlig unrelevant, weil die Zeit das alles relativiert. Unsere ganze Existenz ist kurzlebig wie ein Traum. Meine Frau träumt manchmal sehr abgespaced, ich nicht so. Und morgens weiß sie noch Sachen, ich weiß nichts. Das ist sofort weg. Aber kennt ihr vielleicht auch, man versucht es irgendwie einzufangen, man versucht es festzuhalten und es gelingt halt nicht so richtig. Kurzlebig wie ein Traum oder wie das Gras auf der Wiese. diese ganz viele Bilder, poetische Bilder, die Mose hier bringt. Und Klaus sagt, hey, das ist es doch nicht. Ein Augenblick und dein Leben ist vorbei. Vorbei. Wie verdorren. In diesem Mittelteil beantwortet Mose auch die Frage, warum das eigentlich so ist, mit der Vergänglichkeit des Menschen. Habt ihr das gemerkt? Er sagt, wir sind selber schuld dran. Gott ist zornig, Klammer auf, und zwar zu Recht. Gott ist immer gerecht. Er hat einen gerechten Zorn, Denn er sieht unsere Sünde. Er sieht all das, was uns von ihm trennt. Und er ist das einzig wahre Leben. Alles, was weg von ihm ist, stirbt. Vers 8 und 9. Denn unsere Schuld liegt offen vor dir. Auch unsere geheimsten Verfehlungen bringst du ans Licht. Darum fahren alle unsere Tage dahin. Christen wissen, weil wir die Bibel haben, dass Gott sich das mit der Vergänglichkeit eigentlich mal ganz anders gedacht hat. Dass er wollte, dass wir ein Leben in direkter Beziehung zu ihm leben, Paradies und so. Und eben weil er das Leben ist, haben wir dadurch auch ewiges Leben, weil wir an ihm dran sind und das geht von ihm auf uns über. Und seit dem Sündenfall, seit wir Menschen uns von ihm getrennt haben und gesagt haben, wir kommen auch ohne dich klar, wir haben genug Energie, lass laufen, da fehlt uns gewissermaßen die Stromquelle, das, was unser Leben eigentlich antreibt. Das ist ein bisschen wie wenn man dem Laptop den Stecker zieht, am Anfang kein Problem. Und dann geht so langsam die Batterie weg und man wundert sich, warum, warum? Ja, logisch, die Quelle ist weg. Mose macht deutlich, dieser Zusammenhang zwischen Sünde und Vergänglichkeit, das ist ihm sehr wichtig, dass wir das begreifen und erkennen, denn es sollte uns zurückführen zu einer gesunden Ausrichtung Gott gegenüber. Und das ist jetzt gleich auch der Schwerpunkt in diesem finalen Part. Doch wer erkennt die Stärke deines Zorns immer noch, der gerechtfertigte und deines Grimms, wie es der Furcht vor dir entspricht, muss so sein. Wir haben diese Distanz und dann dieses ganz berühmte Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir ein weises Herz erlangen. Und wie Luther gesagt hat, damit wir klug werden, auf das wir klug werden. Jetzt sitzt hier ja ein ganz bunter Haufen beieinander und ich vermute, etliche von euch, für die ist Tod und Sterben und Vergänglichkeit jetzt nicht so das angenehmste Thema. Wir sind eine Gesellschaft, die das ganz stark verdrängt, die das tabuisiert, wo das kein Thema mehr ist und wir leben alle ewig und dann auf einmal kommt es und Alter, können wir nicht damit umgehen. Also die allermeisten Menschen brechen zusammen, wenn in irgendeiner Weise was von diesem Bereich Vergänglichkeit auf einmal in ihr Leben reingrätscht und sie merken, damit habe ich ja gar nicht gerechnet. Und ich meine das gar nicht zum Lächeln nicht machen oder sowas, sondern so sind wir, so sind wir auch geprägt, das passiert. Wir wundern uns, warum wir in der Regel sehr, sehr schlecht damit umgehen können. Dabei wussten wir es. Das Menschenleben geht bis zum Ende. Jemand hat mal gesagt, all die Krisen dieser Welt. Naturkatastrophen, Pandemien, was auch immer, haben die Sterbensrate des Menschen nicht erhöht. Es ist immer noch ein Tod pro Mensch. Jeden erreicht das irgendwann. Vers 12 als dieser absolute Höhepunkt bei Mose. Vielleicht hat er dieses Lied in einen Gottesdienst eingebaut. Viele dieser Psalmen waren ja dazu gedacht, im Gottesdienst gesungen zu werden. Und dann ist das hier seine eindringliche Botschaft. Lasst uns vergänglichkeitsbewusst leben. Lasst uns einen Fokus haben darauf, dass unsere Tage von jedem von uns, egal wie jung oder alt, gezählt sind. Macht auch Sinn. Denn schließlich werden wir einmal alle deutlich mehr Zeit in der Ewigkeit verbringen als hier. Warum den Fokus zu sehr hier lassen, wie auf das, was offensichtlich viel, viel massiver ist? Vor allem, wenn die Bibel sagt, dass dort die Ewigkeit ist unsere eigentliche Bestimmung. Das ist das, wofür wir eigentlich gedacht sind, wieder bei Gott zu sein. Und je mehr ich mir dessen bewusst werde, Vergänglichkeit, darum geht es nachher, ich komme da nicht drum rum, desto mehr werde ich ganz automatisch damit anfangen, den Blick von mir selbst wegzulenken und hin zu Gott. Denn er ist der Ewige, haben wir ja gelernt. Im Verhältnis zu ihm stehen wir. Gott, wo bist du mir? Hilfe. Im alten Rom gab es eine Tradition. Und zwar musste da so bei Triumphzügen von hohen Offizieren, wenn die im Krieg irgendwo gewonnen haben, musste hinten auf dem Kriegswagen ein Diener sitzen und der musste dem Mann, der da so geehrt wurde, hey, du hast die Schlacht gewonnen, dem musste immer vorsichtig ins Ohr geflüstert werden, ein Spruch, der ging, memento mori, wörtlich übersetzt, Gedenke des Todes. Also sei dir dessen bewusst, du bist sterblich. Man wollte dadurch erreichen, dass der auf dem Teppich bleibt. Jetzt hast du eine Schlacht gewonnen, jetzt warst du super erfolgreich in, wer weiß was, memento mori. Sieh das mit Blick auf deine Sterblichkeit. Ein tausend Jahre erinnert sich kein Mensch mehr dran, wie erfolgreich du jetzt in der Firma bist, was auch immer dir so wichtig ist und manchmal auch stolz drauf ist. Fokus Ewigkeit, Fokus Vergänglichkeit. Nicht die eigene Leistung zu hoch einschätzen. Und jetzt ist klar, bei den Römern hat es nochmal einen anderen Ansatz. Da geht es vor allem darum, wie gesagt, bleib auf dem Teppich. Bei Mose geht es noch viel weiter. Weil der Fokus eines gläubigen Menschen endet nicht mit dem Tod, sondern geht danach ja noch weiter. Gerade in diesem Bewusstsein der eigenen Vergänglichkeit weiß Mose genau, hier ist nicht finito, sondern ich setze jetzt meinen Fokus und auch meine Hoffnung auf Gott, denn nur er kann mir in diesem Drama helfen. Und das ist der Schluss ab Vers 13. Herr, wende dich uns wieder zu und sei deinen Knechten gnädig. Sättige uns am Morgen mit deiner Gnade. So wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang. Erfreue uns nun so viele Tage, wie du uns zuvor gebeugt hast. So viele Jahre, wie wir Übles gesehen haben. Wieder Klammer auf, der guckt auf die Wüstenwanderung. 40 Jahre, wo einiges auch Übles mit dabei war. Da wurden wir gebeugt und jetzt. Jetzt lass an deinen Knechten sichtbar werden dein Tun und deine Herrlichkeit über ihren Kindern. Herr, unser Gott, zeige uns deine Güte und fördere das Werk unserer Hände. Ja, das Werk unserer Hände wollest du fördern. Es ist auch faszinierend, wie dieses Nachdenken über die Vergänglichkeit bei Mose nicht dazu führt, dass der jetzt den Kopf in den Sand steckt und sagt, dann kann man es auch lassen. Dann lohnt sich das alles nicht, ist doch alles Murks. Es gibt eine philosophische Richtung, es sind die Nihilisten. Alles ist sinnlos, nichtig, nichts wert. Fast ein bisschen depressiv manchmal. So wird Mose hier nicht, sondern ganz im Gegenteil. Dieses Bewusstwerden, ich bin vergänglich, führt ihn zurück zu Gott. Im Grunde ist dieser Abschluss eine Rückverbindung schon zum allerersten Vers. Herr, nur du bist unsere Wohnung. Unser eigentliches Ziel, unsere eigentliche Hoffnung, unsere eigentliche Zuflucht. Das ist die Lehre, die Mose hier nach diesen 40 Jahren Wüstenzeit für sich und für das Volk ziehen kann. Wir wurden gebeugt. Wir haben erlebt und gesehen, wie schwach wir sind, wie sterblich wir sind, weil die ganze Generation ist jetzt weg. Wir haben erlebt, aus uns heraus haben wir eben kein Leben. Gott, du stellst uns vor Augen unsere absolute Hilflosigkeit im Angesicht des Todes. dass keiner kommt da durch. Und wenn wir das neu begreifen und erfassen, führt es zu dem Gott, der alleine uns helfen kann. Das ist das, was Mose hier deutlich machen will. Herr, wende dich uns wieder zu. Sei uns gnädig. Sättige uns mit deiner Gnade. Herr, unser Gott, zeige uns deine Güte. Gerade als Christ weiß ich doch, dass der Tod nicht das letzte ist. Und deshalb muss ich auch nicht an meiner eigenen Vergänglichkeit, an meiner Schwäche, an allem, wo ich immer weiter abnehmen werde im Laufe der Zeit, nicht verzweifeln. Ja, ich muss noch nicht einmal Angst davor haben. Denn schon Mose hat erkannt, wer ist unsere einzige Hoffnung? Naja, Gott. Unsere einzige Hoffnung ist, dass er gnädig ist. Erfülle uns mit deiner Gnade, wende dich uns neu wieder zu, sättige uns damit, zeige uns deine Güte. Und Gott verspricht, das ist ja das Schöne, er ist gnädig. Das ist nicht nur ein Gebammel vor einem allmächtigen Wesen, das ich nicht kenne, hoffentlich, hoffentlich langs oder so. Sondern das ist ein Wissen, wow Gott, du bist gnädig, das ist deine Gnade, das willst du für mich sein. Gott verspricht, jeder, der seine Gnade, seine Vergebung annimmt und der sagt, ja, die nehme ich in Anspruch, für den verliert der Tod seine Macht. Großes Thema auch in der Bibel, wenn man so weiterliest. Deshalb kann zum Beispiel ein Apostel Paulus irgendwann mal voller Freude ausrufen, Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stache? Erster Gründer 15. Wohl dem Menschen, der nicht nur weiß, ich werde einmal sterben, vielleicht heute, vielleicht morgen, sondern der sich auch absolut sicher sein kann, wie es danach für ihn weitergeht. Was eine einzige Hoffnung Gottes Gnade ist. Amen. Bete. Großer Gott, hab du Dank für die Bibel, für so vieles, was da drin ist, wo unsere Weisheit weit übersteigt und wo es von dir kommen muss, damit wir endlich checken, worum es geht. Du kennst jeden Einzelnen von uns und du weißt, wie viele Probleme wir vielleicht mit dieser Vergänglichkeit haben, mit dem Tod, vielleicht auch mit konkreten Dingen, die in unserem Leben da schon vorgefallen sind. Wie viel Angst man manchmal hat vor diesem Unbekannten. Herr, danke für Psalm 90, für Mose, der schon damals das von dir geschenkt bekommen hat, zu erkennen, du bist die Wohnung, du bist das Ziel, du bist meine Hoffnung. Und Herr, ich möchte dich von Herzen bitten, dass du uns berechtigte Hoffnung ins Herz hineinlegst. Nicht irgendwie schön geschwätzt, ja, ja, am Ende kommen alle in den Himmel oder sowas, sondern ehrlich von dir, weil ich an dir hänge. Weil ich weiß, du hast mir vergeben und du bereitest jetzt schon alles für die Ewigkeit vor. Zu dir kann ich kommen. Deshalb eine fröhliche Hoffnung. Ich weiß nicht, wie sie aussehen wird, aber ich weiß, dass du bist da. Ich weise du gerade das Perfekt vor. Und keiner wird enttäuscht sein, der sich auf dich verlässt. Herr, so geh du uns nach, auch du als der beste Seelsorger, der eben unsere Herzen kennt. Und führe uns Schritt für Schritt behutsam genau dahin, dass der Tod seine Macht, seine Angst für uns verliert. Und wir wissen, am Ende ist wieder die Wohnung bei dir. Amen. Music.