Mark Bühner - Wenn neues Leben beginnt ...
Die Episode behandelt das neue Leben als Christ, Neugeburt, Veränderungen, Herausforderungen, betont Bibel, Gemeinschaft, Abendmahl, Gebet. Fokus auf Apostellehren, Frieden, Einheit, Gebet für Stärkung im Glauben.
27.03.2024 29 min
Zusammenfassung & Show Notes
Wenn neues Leben beginnt …
In dieser Predigt betrachten wir das Verhalten der ersten christlichen Gemeinde, damals nach Pfingsten in Jerusalem.
Worauf haben diese frisch bekehrten Christen besonderen Wert gelegt und warum?
Was sollten wir uns unbedingt noch heute von ihnen abschauen?
Das und mehr erzählt uns Mark Bühner
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Intro und Outro: Sarah Reinwald
Transkript
So Freunde, ich hoffe, ihr seid wach. Der Alpha-Kurs ist vorbei.
Viel zu schnell, wenn ihr mich fragt. Irgendwie, alles Gute, endet mal.
Und ich weiß, da sind einige unter euch, die beim Kurs mit dabei waren,
die in diesen zurückliegenden Wochen gesagt haben für sich, ich treffe eine Entscheidung.
Und die haben nämlich gesagt, ich will das mit dem Glauben ab jetzt ernst nehmen.
Vielleicht zum ersten oder zum wiederholten Mal, ich will Christ sein.
Und das soll mir was bedeuten.
Und da freue ich mich natürlich mega drüber. Neues Leben.
Genau darum geht es in der Gemeinde als Christ im Leben mit Gott überhaupt,
dass ein Mensch begreift, ich brauche das. Ich brauche ein Leben mit Jesus,
sonst lebe ich mein Leben am eigentlichen Ziel vorbei.
Ich brauche das, die Vergebung von ihm. Und mein Leben wird erst dann wirklich
frei sein, wirklich erfüllend sein, dass ich merke, wow, jetzt bin ich angekommen,
wenn ich nicht mehr mir selbst gehöre, sondern mein Leben ihm gehört.
Wolfgang, du hast es vorher auch schon kurz gesagt, dieser Moment Neugeburt,
sagt die Bibel dazu. Eigentlich ein ganz mysteriöser Begriff.
Neugeburt. Als Christ bist du nicht mehr die Person, die du davor warst,
sondern die Bibel sagt, als Christ, das bedeutet dein altes Leben, ist jetzt vorbei.
Das hast du weggegeben und du bekommst stattdessen von Gott ein neues Leben.
Ein Leben, das so viel besser ist.
Ein bisschen wie so ein abgestorbener Baum, eigentlich schon ganz tot und plötzlich
völlig unerwartet kommt so ein Trieb raus.
Neues Leben, keiner hat mit gerechnet. Oder so wie hier auf dem Bild,
wenn auf einmal zum ersten Mal eine Pflanze zu keimen beginnt und man merkt,
wow, der Frühling geht los.
Neues Leben, über den ganzen Winter sah alles so tot aus.
Neues Leben, wenn es beginnt, vielleicht auch bei euch, vielleicht bei uns,
ist ja ganz spannend, weil immer wenn was Neues entsteht, dann ist es am am
Anfang fast immer so, dass es noch ganz zart ist.
Also ihr seht jetzt so die Knospen, die so langsam hochkommen,
leicht zu zerstören. Meine Kinder gehen hin und sagen, was ist denn das? Und rupfeln es runter.
So kann das manchmal sein. So ähnlich
ist es, wenn ein Mensch biblisch gesprochen von Neuem geboren wird.
Viele denken, jetzt habe ich den schwersten Teil hinter mir,
jetzt habe ich es geschafft. Jetzt bin ich Christ und jetzt wird einfach alles
super easy, super einfach.
Und in der Bibel stehen da eigentlich ein paar andere Sachen,
vielleicht sogar eher das Gegenteil.
Dass gerade, wenn man noch jung im Glauben ist, das gar nicht so leicht ist,
dass man da angegriffen sein wird.
Und dass es eben nicht nur das Gute Gott gibt, sondern auch das Böse,
den Teufel, der versucht, einem dieses Leben madig zu machen mit allem, wie er es nur schafft.
Solltest du, der du heute hier sitzt oder im Livestream dabei bist,
zu denen gehören, die sagen, ich will das, ich will mit einem neuen Leben mit
Jesus, will ich jetzt durchstarten,
dann das vielleicht vorweg, da werden Steine kommen, da werden Sachen sein,
die sind schwierig und da wird jemand sein, der wird mit allen Mitteln versuchen,
dich zum Straucheln zu bringen, Zum Zweifeln zu bringen.
Und ich habe mit einigen von euch gesprochen, da hatte ich das Gefühl,
die wissen genau, wovon ich rede.
Die kennen das. Boah, früher war es so easy und jetzt bin ich Christ.
Wunderbar, will den Schritt nicht missen.
Aber es hat auch so manche Schwierigkeit. Und deshalb heute die Frage,
wenn neues Leben beginnt, was können wir tun, damit wir an diesem neuen Leben dranbleiben?
Und dazu habe ich euch heute einen Bibelferst mitgebracht. Ich würde sagen,
vielfach unterschätzt, Apostelgeschichte 2, Vers 42.
Dort wird beschrieben, was die allerersten Christen damals in Jerusalem gemacht
haben, nachdem die sich bekehrt haben, ein neues Leben bekommen haben,
worauf die besonders Wert gelegt haben. Wie gesagt, ein unscheinbarer Vers.
Vielleicht kennt ihr ihn auch. Ich glaube, da steckt richtig viel drin.
Wenn neues Leben beginnt. Ich lese mal los. Apostelgeschichte 2, 42.
Sie aber, diese vielen Christen, blieben beständig in der Lehre der Apostel
und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.
Schöne Aufzählung. Ich habe gedacht, die gucken wir uns mal genauer an,
weil ich bin davon überzeugt, Genau das braucht jeder von uns.
Genau das brauche ich und das brauchst du wahrscheinlich auch.
Das Erste, was wir brauchen, ist die Lehre der Apostel.
Da geht es im Grunde darum, ich will verstehen, worum es beim Glauben geht.
Ich will verstehen, wer Gott ist. Ich will verstehen, was die Bibel drüber sagt.
Und offensichtlich war das schon den allerersten Christen damals überaus wichtig,
dass sie immer mehr lernen wollten.
Immer mehr checken, worum geht es denn? Denn was bedeutet das im Alltag,
ganz konkret an Gott zu glauben?
Als neuer Christ, als frischer Christ ist man manchmal wie so ein trockener
Schwamm, der alles aufsaugen will.
Der sagt, jetzt habe ich Feuer gefangen und wenn du mich ins Wasser legst,
ich nehme alles mit rein.
Und so waren die wirklich heiß drauf, im Glauben weiterzukommen.
Hey, ihr Apostel, erklärt uns, wie funktioniert das Ganze?
Wenn ein Mensch von Neuem geboren wird, Christ wird, dann sollte das die natürlichste
Sache auf der Welt sein, dass man sich bewusst macht, jetzt geht es erst richtig los.
Jetzt hast du vielleicht die Glaubensbasics verstanden, Christ zu werden ist gar nicht so schwer.
Und da gibt es noch so viel mehr, was für dich das Beste ist, wenn du es mitkriegst.
Mein Alltag als Christ hat auch ganz viel damit zu tun, hatten wir beim Alpha-Kurs
auch mehrfach, dass Gott für mich jetzt kein Fremder ist, der irgendwo im All,
falls er existiert, da irgendwo rumgondelt, sondern ich habe eine konkrete Beziehung zu ihm.
Ich kenne ihn, ich kann mit ihm reden und ich merke, der ist real.
Er ist der, der aus Liebe zu mir in den Tod gegangen ist.
Ist doch klar, dass ich jetzt alles daran setzen will, diesen Retter,
diesen Freund besser kennenzulernen.
Und manch einer weiß es vielleicht gar nicht, aber sämtliche Briefe,
die es im Neuen Testament gibt, handeln eigentlich genau davon.
Die handeln davon, zu sagen, wie ist Gott, lasst uns ihn besser kennenlernen.
Du sollst in deinem Glauben nicht stagnieren, sondern wachsen.
Wie eine Pflanze, immer größer, immer stärker, immer mehr mitbekommen.
Und wenn Christ zu werden wirklich
ist wie eine Geburt, dann heißt es ja auch, du fängst als Baby an.
Versteht ihr? Nicht, du bist Christ, jetzt checke ich alles,
kann mir keiner mehr, sondern jetzt geht es erst los.
Jetzt hat Gott ganz viel für mich und so wie ein Kind Fahrradfahren lernen muss,
kann man auch echt viel lernen, wenn man mal mit Gott unterwegs ist.
Wir alle stehen nicht am Ende unserer Reise, sondern hoffentlich am Anfang.
Und deswegen habe ich gedacht, Lehre der Apostel, ich haue euch das mal vor
den Latz und frage ganz frech, gesetzt den Fall, du bist Christ.
Christ, was tust du denn, um im Glauben weiter zu wachsen?
Also ist das für dich ein Thema? Ich möchte wachsen, ich möchte aufsaugen, ich möchte lernen.
Zum Beispiel durch Predigten, zum Beispiel durch in der Bibel lesen.
Super gut, kann man nur empfehlen.
Gott darum zu beten, hey Gott, was willst du mir sagen? Was hast du heute mit mir vor?
Hast du Gott schon mal darum gebeten zu sagen, hey, bitte schenk mir ein begeistertes,
neugieriges Herz, das wachsen will.
Was willst du mir heute zeigen? Gib mir einen wachen Verstand,
der nichts lieber will, als von dir zu lernen.
So ähnlich stelle ich mir das vor, muss das damals in Jerusalem gewesen sein.
Dass man sich klar macht, hey, wenn ich Christ bin, dann ist Gott mein Vater.
Er sehnt sich danach, dass ich als sein neugeborenes Kind jetzt reifen darf,
lernen darf. Er will, dass ich wachse, lehre.
Das Zweite, was wir von diesen ersten Christen uns unbedingt abschauen sollten,
das ist diese Betonung von Gemeinschaft.
Sie aber blieben beständig in der Gemeinschaft, sagt der Luther.
Jetzt leben wir alle in einer Zeit, ich glaube, in der haben wir es ganz schön
verlernt, was Gemeinschaft eigentlich bedeutet.
Jemand hat mal gesagt, wir sind eine sehr beziehungsunfähige Gesellschaft geworden.
Schon von klein auf bringt man uns bei, du musst nach dir selber gucken, sonst kommst du zu kurz.
Du musst lernen, dich in diesem Dschungel der vielfältigen Entscheidungen zurechtzufinden
und guck, dass du dich selbst möglichst gut entfaltest. Also wer bist du? Was kannst du?
Es muss perfekt für dich sein, deine Selbstverwirklichung.
Lass dir von niemandem erklären, wie du zu sein hast, sondern lerne dich und
deine individuellen Bedürfnisse an die erste Stelle zu setzen.
So oder ähnlich würde ich sagen, war bei mir in der Schule Berufsvorbereitung
oder so ähnlich. Guck, wer bist du? Alle anderen blendest du aus.
Die Bibel, wenn die von Gemeinschaft spricht, meint genau das Gegenteil.
Und es ist ein super zentrales Thema. Wir könnten stundenlang über einen Haufen Bibelferse reden.
Ein kleines bisschen was habe ich mitgebracht. Wenn die Bibel von Gemeinschaft
redet, dann sagt sie Dinge wie, nicht guckt nach dir, sondern nehmt einander
an, so wie Christus auch euch angenommen hat.
Also den anderen mit seinen Schwächen, mit seinen Fehlern, mit dem,
was dir auf den Senkel geht, nehmt einander an.
Oder der Vers hier, ordnet euch einander unter.
Davor heißt es, versucht nicht übereinander zu herrschen, sondern die Unterordnung.
Genau das Gegenteil, was man uns sagt. Ein letzter, weil ich den so schön finde.
Achtet einander höher als euch selbst. Das ist die Gemeinschaft,
wie sie unter Christen sein soll.
Was total verflochten ist. Und es gibt noch viel, viel mehr Bibelstellen, die das betonen.
Dass christliche Gemeinschaft nicht dazu da ist, hier bin ich,
kümmert euch gefälligst um mich.
Sondern wir gemeinsam haben was zu tun. Wir wenden uns uns gegenseitig in einer
selbstlosen Liebe zu, die wir gar nicht kennen, die man uns nie beigebracht
hat und die hoffentlich Gott immer mehr in uns bewirkt.
Das ist so ein Thema in der Bibel. Ich glaube, für Gott muss das ein Herzensanliegen
sein, dass er die Christen auf der Erde sieht und sagt, ich wünsche mir,
dass es hier so zugeht, wie ich mir das vorstelle und wie es hoffentlich im
Himmel auch wieder sein wird.
Und ich stelle mir das so vor, dass das Gott auch schmerzt, wenn Christen miteinander
im Streit liegen oder von sich her denken, so egoistisch, kümmert euch gefälligst,
aber ich kümmere mich nicht.
Ich denke, es schmerzt Gott, wenn wir als Christen schlecht übereinander reden.
Es schmerzt ihn, wenn Christen gegeneinander statt miteinander kämpfen,
weil er doch eigentlich sagt Gemeinschaft.
Jetzt seid ihr doch Kinder des einen Vaters, dann lebt das auch.
Es geht nicht nur darum, dass Gott ein Gott des Friedens ist und der demütigen
Liebe, von dem kann man es lernen, sondern er weiß, was wir brauchen,
weil er dich geschaffen hat und mich geschaffen hat. Und er hat uns so geschaffen,
dass wir einander brauchen.
Wir brauchen dieses Aufeinandertreffen, auch in der Herausforderung,
in dem, wo Menschen ganz unterschiedlich sind.
In anderen Worten, Christen brauchen Gemeinde.
Ist doch spannend, dass die damals in Jerusalem nicht gesagt haben,
schön, jetzt habe ich es begriffen. Tschüss mit Ö, ich gehe heim. Da ist auch nett.
Sondern wir treffen uns, wir sind beieinander, wir lernen voneinander.
Und mir ist schon klar, das kann manchmal ganz schön anstrengend sein,
auch so ein Gottesdienst.
Also ich weiß nicht, was du heute gedacht hast, ob man dich hergeschleppt hat
und du hattest eigentlich überhaupt keinen Bock.
Und dann dachtest du jetzt, gut, dann setze ich den Gottesdienst halt mal irgendwie aus.
Oder ob du zu Hause noch dachtest, oh, da habe ich so Migräne,
Kopfschmerzen, will ich mir das überhaupt antun?
Gottesdienst kann was Anstrengendes sein, sich da aufzuraffen und zu kommen.
Gemeinde kann was Anstrengendes sein. Es kann so viel schöner,
stellt man sich das doch vor, wenn man sich selber rauspicken dürfte.
Also stell dir mal vor, du kennst jetzt hier alle, tust du nicht,
aber du kennst alle. Und dann pickst du dir die fünf raus, wo du denkst, die sind lieb.
Die denken genau wie ich, die mögen alles an mir, ich mag möglichst vieles an
denen und so. Das wird laufen.
Wie angenehm klinge das, wenn man Gemeinde sich selber raussuchen könnte,
nach denen, die so ticken wie man selbst. Aber so hat Gott es nicht gedacht.
Ich fand das ganz spannend, Daniel hat vor zwei Wochen hier gepredigt und da
hat er was in der Art gesagt von, nirgendwo wurde er tiefer gekränkt und verletzt
als in der Gemeinde und nirgendwo hat er mehr Liebe und Zuspruch erfahren als hier.
Fand ich einen ganz spannenden Satz, weil ich glaube, das gehört zusammen.
Wir nehmen schnell den leichten Weg, nur noch bei denen, wo mich keiner kritisiert und nichts.
Aber wir brauchen das, wir brauchen Gemeinde als einen Ort, an dem wir unseren
Glauben gemeinsam leben, obwohl wir ganz schön unterschiedlich sind.
Als einen Ort, an dem wir uns auch mal aneinander reiben und das aushalten können.
Wir uns vielleicht auch gegenseitig korrigieren, wo wir falsch liegen,
wo wir voneinander lernen können und wo wir hoffentlich uns auch gegenseitig
ermutigen, hey, bleib nicht stecken, weiter geht's, komm wieder hoch.
Nicht den einfachen Weg gehen und denken, ach, den Stress gebe ich mir nicht.
Ich komme auch ohne Gemeinde klar und das habe ich schon gehört.
Und ich glaube, nein, das tun wir nicht und das tust du auch nicht.
Als Christ bist du nicht mehr der Einzelkämpfer, der du womöglich vorher warst,
sondern du bist jetzt Teil von etwas Größerem.
Im apostolischen Glaubensbekenntnis heißt es die Gemeinschaft der Heiligen.
Klingt ganz fromm. Also die Christen, versteht ihr?
Wir gehören zusammen. Auch die Gemeinde vor Ort gehört zusammen.
Da bist du jetzt mit reingestellt.
Ich denke, Jesus wusste genau, wie schwer uns sowas fällt,
weil wir immer irgendwie den leichten Weg gehen wollen, mit all dieser Verschiedenheit
uns zu begegnen und trotzdem zu sagen, hey, du bist mein Bruder,
du bist meine Schwester, weil wir haben den gleichen Papa.
Wie kommen wir zusammen? Und das ist der Grund, warum Jesus die Jünger nicht
zurückgelassen hat, ohne dass er ihnen diesen Auftrag mit dem Abendmahl gegeben hat.
Und das ist das Spannende, was auch die Christen damals so wichtig gelebt haben.
Brotbrechen, dafür steht das, für das Abendmahl. Das war was Revolutionäres
für die damalige Zeit, weil ganz ähnlich wie bei uns heute bestand auch die
erste Gemeinde aus einem wild zusammengewürfelten Haufen an Menschen.
Also total durcheinander. Männer, Frauen, Kinder aus den unterschiedlichsten
Schichten der Gesellschaft.
Da waren hochgradig gebildete Leute und zutiefst einfache, müssen auch mal zusammenkommen,
da waren Familien, da waren Kinderlose, da waren Verwitwete,
da waren Singles, angesehene, reiche Leute,
und vielleicht auch bettelarme Schlucker von der Straße, die sich kaum den Lappen
leisten konnten, da überhaupt hinzukommen.
Das waren Menschen, die hätten sich ansonsten zum Teil nie auf offener Straße
gesehen. Die werden sich nie begegnet und dann kommt die Gemeinde.
Der Ort, wo Gott Menschen zusammenführt, die doch so unterschiedlich sind.
Und sie sitzen gemeinsam da und an einem Tisch nebeneinander und sie essen vom
gleichen Brot und trinken aus diesem Kellich vom Abendmahl.
Wie gesagt, revolutionär und auch ziemlich radikal für die damalige Zeit.
Das hat was damit zu tun, dass Abendmahl immer eine doppelte Ausrichtung verfolgt.
Das ist erstens die Ausrichtung nach oben, denn wir kommen zum Abendmahl und
fragen uns, warum eigentlich?
Naja, nicht wegen uns, nicht weil wir so toll sind, sondern weil er uns gerettet
hat durch seinen Tod. Das ist das, was Christen verbindet.
Und genau das rufen wir uns auch beim Abendmahl erneut ins Bewusstsein.
Jesus ist der Grund, warum wir hier sind. Er ist der Grund, warum wir Gemeinschaft leben.
Und das bedeutet auch in der Gemeinde, es geht gar nicht um mich und um meine
Wünsche. Es geht um Jesus.
Es geht darum, was er von uns möchte.
Zweite Ausrichtung im Abendmahl, eigentlich ganz schön bildet ein Kreuz,
nach oben und jetzt das Vertikale, also das Zwischenmenschliche.
Im Bewusstmachen, dass alle Christen eine untrennbare Einheit sind.
Abendmahl feiert man nicht alleine, ich und mein Jesus, sondern wir.
Wir sind Familie.
Und deshalb ist das Abendmahl auch die regelmäßige Erinnerung daran,
hey Leute, wie sollte sich eigentlich eine Familie verhalten?
Die, die es schon mal gehört haben oder so. Am Anfang gibt es immer so eine
Zeit der Stille, wo man sich überlegen kann, wie komme ich denn jetzt?
Lebe ich vielleicht mit jemandem im Streit?
Stimmt, als Familie sollte man genau sowas klären. Die Erinnerung daran,
dass wir den Frieden untereinander suchen sollen.
Denn genau das brauchen wir. Und Jesus wusste, dass wir auch die Erinnerung
daran brauchen. Deswegen sagt er, feiert dieses Mal immer und immer wieder.
Vielleicht ist euch das mal aufgefallen. In der Familie kann man sich ja wunderbar
streiten. Da gibt es immer irgendwo einen komischen Onkel, wo man denkt,
mit dem will ich nicht reden oder so.
Unter Christen kann das ganz ähnlich sein. Nein, ich glaube sogar,
man kann sich selten mit Leuten so sehr verstreiten, verkrachen,
als mit anderen Christen, weil von denen denkt man, du müsstest doch sein wie Jesus, oder?
Du bist doch auch in dieser Gemeinschaft, also warum verhältst du dich nicht
besser, warum achtest du mich nicht mehr, warum?
Ganz oft führt man solche Gespräche. Also ihr seid ja ganz okay,
aber mit dem und dem Christen untereinander, die sich irgendwie in die Haare
kriegen. Das klingt ganz schrecklich, weil es müsste ja anders sein, ist es aber nicht.
Und ich denke, auch das hat was damit zu tun, dass der Teufel das ja auch nicht will.
Dass der sich davor fürchtet, dass Christen gemeinsam an einem Strang ziehen.
Und was ist die beste Methode? Naja, bringen sie durcheinander.
Versteht ihr? Dass einer links und einer rechts läuft.
Und so flüstert er uns, dir regelmäßig ins Ohr, weißt du was?
Sei leicht beleidigt. Also wenn der was sagt, nimm es dir so richtig zu Herzen.
Leg alles auf die Goldwaage, was du hörst und interpretierst schlecht.
Sei stolz. Also wenn jemand meint, er weiß es besser, dann erst mal bockig,
bevor du dich vielleicht dafür öffnest.
Sei nachtragend. Ist das Beste, was man machen kann. Also halt ihm das noch 20 Jahre vor.
Du hast damals aber gesagt, rede schlecht über deine Geschwister. Am besten im Hauskreis.
Gebetsanliegen. Christen lästern nicht, sie tauschen Gebetsanliegen aus.
Und mach dir klar, das Gespräch zu suchen ist ganz schlecht.
Verstehst du? Also wenn du denkst, der hat mich heute nicht gegrüßt,
der hat mich heute nicht, was auch immer, wie ihr so denkt.
Dann suche nicht das Gespräch, frag nicht nach, sondern dein Gegenüber meint sowieso schlecht.
Der will das mit Absicht, um dir eins reinzuwirken und so.
Das sind Lügen. Und das sind Lügen, die uns eingeflüstert werden,
als eine Strategie, um Christen zu zersprengen, weil wir halt immer noch ganz
viel von dem haben, was wir in unserem alten Leben auch hatten.
An schlechtem Verhalten, an schlechtem Selbstbewusstsein, an Arroganz und so weiter.
Das ist nichts Neues, sondern das war schon immer die Strategie des bösen Christen,
auseinanderzubringen.
Ich habe schon länges her mal ein wunderbares Gedicht zu diesem Thema gefunden, Otto Riedmüller.
Ich weiß nicht, ob denn jemand kennt, Zeit des Nationalsozialismus,
gläubiger Pfarrer. Ja, das Ganze geht ein bisschen länger, aber zwei Verse habe
ich euch mitgebracht, die gehen so.
Wie sollen wir die Schlachten schlagen, die doch unausweichlich vor uns stehen,
wenn wir, die deinen Namen tragen, noch so getrennte Wege gehen?
Wir streiten über die Befehle und stehen doch mitten in der Schlacht,
derweil der Feind mit stolzer Seele des leichten Sieges uns verlacht.
Keine Ahnung, ob dich diese Worte genauso berühren wie mich.
Ich habe das schon zigmal gelesen, dieses Gedicht.
Aber falls du merkst, das könnte was sein, was mich betrifft,
was dein Thema vielleicht ist,
dann mach es doch wie die neu bekehrten Christen in Jerusalem und zieh dich
nicht zurück, sondern suche die Versöhnung, suche das Gespräch,
suche den Frieden, suche die Einheit.
Gemeinsames Brot brechen.
Niemand hat je behauptet, dass es leicht wäre oder nichts kosten würde,
wenn man sein Christsein lebt Wenn man sagt, ich will jetzt wachsen und nicht
irgendwo im Boden stecken bleiben,
Schon manchmal schwer. Und vielleicht
denkst du jetzt, wie um alles in der Welt soll ich das schaffen?
Ich kenne mich und sofort lege ich wieder im Streit und ich schaffe es nicht.
Ich scheitere und ich scheitere.
Antwort, indem du ehrlich einsiehst, stimmt.
Du schaffst es nicht alleine. Du brauchst Hilfe.
Ich kenne das so gut aus meinem eigenen Leben, dass ich auch heute noch viel
zu oft intuitiv denke, es kommt darauf an, dass ich stark bin.
Es kommt darauf an, dass ich alle möglichen Sachen hinkriegen muss.
Und ganz oft gebe ich mir Mühe, ich strenge mich an, ich gebe alles,
alles auf eine Karte und ich scheitere.
Und dann gucke ich auf das, was ich mal wieder verborgt habe und dann kommen
wieder solche Lügen, nur diesmal von der anderen Seite.
Ja, lass es, wird nichts mehr mit dir, Gott kann mit dir nichts anfangen.
Und ich bin so lange frustriert und demotiviert, bis Gott mir erneut klar macht,
danke dafür, was ich doch eigentlich schon wusste.
Nämlich, dass Christsein nicht
bedeutet, ich bin stark, sondern ich kenne einen, der ist stark für mich.
Nicht ich bin es, auf den es ankommt, sondern Gott.
Wir brauchen Gottes Hilfe und die können wir auch ganz aktiv in Anspruch nehmen.
Und ich glaube, darauf zielt vor allem dieses vierte ab, was die Christen uns
hier beispielhaft vorgelebt haben, nämlich das Gebet.
Sie aber blieben einmütig, beständig im Gebet.
Und Gebet ist das Gespräch mit Gott, das aktive, ihn mit hineinnehmen in alles,
in jeden Lebensbereich meines Lebens.
Und um es kurz zu machen, frag dich doch mal ehrlich, wie machst du denn das zur Zeit?
Welche Rolle spielt Gebet in deinem Leben?
Und nicht nur im Gottesdienst oder für Zeiten, wo man es halt gelernt bekommen hat.
Manche beten beim Essen oder irgendwie sowas, sondern wirklich privat für dich.
Welche Rolle spielt dieses Gebet mit dem, der sagt, ich will für dich stark
sein. Wundere dich nicht, dass du es ohne mich nicht hinkriegst.
Erzählst du Gott, was dich beschäftigt, was dich herausfordert,
was dich nervt, was dir Angst macht.
Nimmst du ihn mit hinein in diese Lebenssituation und sagst, Gott, ich brauche dich.
Das eine ist, dass wir verstehen, wir brauchen ihn und das andere ist,
dass wir ihm auch sagen, komm bitte, mach es.
Und ich bin ganz ehrlich, das ist was, von dem ich merke, dass ich mir das immer
und immer wieder neu vor Augen halten muss, weil es nicht intuitiv von alleine läuft.
Mir klar zu machen, meine Stärke kommt von oben und nur von oben.
Nicht, weil ich so toll diszipliniert wäre.
Ich habe keine Ahnung, was dir in deinem Leben gerade alles bevorsteht an Herausforderungen.
Vielleicht auch ein Ding, vor dem bammelst dir ohne Ende und du denkst,
das ist sowas von unmöglich, da komme ich nie hin.
Vielleicht auch mit manchem, was Gott von einem möchte, wo man sagt,
bei meiner Vergangenheit kannst du gerade vergessen.
Und dann zu wissen, nicht du, sondern er.
Ohne Gott kann ich gar nichts. Ja, also vielleicht so ein bisschen da rumwurschteln.
Mit Gott ist buchstäblich alles möglich.
Ich hatte auch im Verlauf vom Alpha-Kurs mit dem einen oder anderen ein Gespräch,
wo gesagt wurde, das klingt so schön, ich weiß nie, wie ich da hinkommen sollte.
Und dann das klarzumachen, ich glaube an einen Gott, der alles kann.
Und wenn er das auch will, dann ist das für ihn doch ein leichtes zu sagen,
okay, wenn du mich mit reinnimmst, helfe ich dir dabei.
Und so möchte ich für meinen Teil mir das zur Angewohnheit machen,
zu sagen, ich will mit Gott reden, ich will ihn mit einbeziehen,
ich will auch seine Perspektive auf Dinge mit einbeziehen.
Nicht nur der Lückenbüßer, nicht nur der, der das machen muss,
was ich gern will, sondern gerade andersrum. Was denkst du denn dazu?
Auch ehrlich fragen, Gott, was möchtest du? Was immer dich belastet,
was dich herausfordert, zu sagen, ich lege es Gott zu Füßen,
ich muss da nicht alleine drauf klarkommen.
Gott, ich will dir vertrauen und du machst es.
Er verspricht, wer mir vertraut, um den werde ich mich kümmern.
Und ich werde es gut machen, vielleicht anders, aber gut.
Er wird dich stärken, er wird dich schützen, er wird dich ausstatten mit allem,
was du für dieses neue Leben brauchst.
Gebet. Und damit sind wir diese vier Dinger durch. Und wie so oft liegt es an
euch, was ihr draus macht.
Man kann es abnicken, ja, klingt alles gut und nett oder man kann es in sein Leben integrieren.
Was ist der Bereich, wo du merkst, da redet Gott rein.
Da sollte ich ihn mehr wirken lassen, da sollte ich das ernster nehmen.
Lehre, ich will mehr verstehen, ich will mehr wachsen.
Gemeinschaft, nicht um mich, sondern um die anderen. Abendmahl,
auch als ein Ausrichten. Er ist es, der wirkt.
Und als diesen klaren Auftrag. Familie, Freunde, Familie, Einheit.
Nicht jeder sein Ding. Und Gebet.
Vielleicht ist Gebet auch das, was das alles miteinander verbindet.
Und je mehr man betet, desto mehr wird einem klar, wo ist mein Punkt.
Ich sage Amen und gebe euch ein paar Sekunden, um vielleicht selber zu beten
oder selber darüber nachzudenken, was heißt das jetzt für dich?
Und dann schließe ich ab.
O du großer, heiliger Gott, neues Leben kommt nur und ausschließlich von dir.
Und jeder, der hier sitzt, der weiß, was das bedeutet, der es am eigenen Leib
erlebt hat in seinem Leben. Wie groß das ist, was du schenkst, was du machst.
Herr, schreib du es so in unsere Herzen rein. Du bist es, nicht wir.
Hab du Dank für alles, wie du uns geführt hast, auch durch den Alpha-Kurs,
auch hier als Gemeinde, mit allem, was du schenkst. Du gehst mit.
Und Herr, dir kann man nichts vormachen. So wie wir heute hier sitzen als Menschen
mit Fehlern, mit Schwächen, die so viel verbocken.
So sind wir. Und du weißt es genau.
Danke, Herr, dass du trotzdem für uns ans Kreuz gegangen bist.
Und gesagt hast, das ist okay für dich.
Herr, bitte bewahre uns vor diesen Angriffen, die da sind. Auch als Christe,
vielleicht schon 30 Jahre unterwegs ist oder länger.
Immer und immer wieder diese Angriffe auch, wo man uns den Glauben madig machen
will und unseren Stolz antriggert und was es alles ist.
Herr, wirke du an uns, dass wir wachsen, dass wir von einer feinen,
zerbrechlichen Pflanze immer mehr zu einem starken Vertrauen in dich hinkommen.
Zu einem Baum, der auch zu manchen Sturm und Wind aushalten kann, weil du da bist.
Und so bitte ich dich, Herr, geh du mit jedem Einzelnen von uns heute mit nach Hause.
Wirke du nach und schenk, dass wir das, was jeder jetzt für sich direkt da braucht,
dass uns das so eingehämmert wird durch dich, dass wir nicht alles wieder verchecken,
vergessen, sondern uns darauf einlassen.
Du darfst wirken. Und da gibt es so viel, was noch vor uns liegt.
Herr, hab du Dank für diesen Gottesdienst, für uns, die wir heute hier sind,
für alles, was du schenkst.
Wirke du nach und lass du uns reifen, wachsen und stärken. Amen.