Patrick Berger - Der Advent
Patrick Berger behandelt die Adventszeit als Zeit der Ankunft und Besinnung, betont die Diskrepanz zur Konsumgesellschaft, die Herausforderungen zur römischen Besatzung und die zentrale Rolle von Maria sowie die Themen Hoffnung und Trost.
25.12.2024 26 min F4 Schwaigern, Patrick Berger
Zusammenfassung & Show Notes
Der Advent
In dieser Lektüre thematisiert Patrick Berger die Adventszeit und ihre tiefere Bedeutung. Er beginnt mit der Definition des Begriffs „Advent“, was so viel wie „Ankunft“ bedeutet. Anknüpfend an die vorweihnachtliche Zeit reflektiert er über den Charakter der Adventszeit, die sowohl als Wartezeit, Besinnungszeit und Zeit des Fastens aufgefasst werden kann. Doch auch Konsum und Geschäftigkeit werden diskutiert, wodurch er die scheinbare Diskrepanz zwischen dem ursprünglichen biblischen Kontext und der heutigen Praxis in den Fokus rückt. Berger zeichnet ein Bild der Adventszeit, das nicht nur Idyll, sondern auch die Herausforderungen der damaligen Zeit berücksichtigt. Er schildert die Konflikte und Nöte, die das Volk Israel unter der römischen Besatzung litt, und zieht Parallelen zur gegenwärtigen Zeit. Diese Reflexion unterstreicht die Notwendigkeit, die Botschaft des Advents und die Hoffnung, die damit verbunden ist, immer wieder zu vergegenwärtigen. Er betont, dass Weihnachten als Fest der Anbetung ein zentraler Bestandteil dieser Hoffnung ist. In einem weiteren Teil der Lektüre untersucht Berger einen ausgewählten Text aus dem Römerbrief. Dieser biblische Abschnitt wird als Lehre präsentiert, die zur Hoffnung ermutigt. Hier greift Berger wichtige Themen wie Einheit, Geduld und Trost auf, die für die christliche Gemeinschaft von großer Bedeutung sind. Er zeigt, dass der Apostel Paulus diese Themen in seiner Botschaft berücksichtigt, um den Versammelten in Rom als diverse Gemeinschaft eine Perspektive der Hoffnung und des Zusammenhalts zu vermitteln. Ein zentraler Punkt der Diskussion ist Maria, die Mutter Jesu, und ihre Rolle in der Weihnachtsgeschichte. Berger hebt hervor, wie Maria auf Gottes Botschaft reagiert und sich bereit erklärt, zu dienen. Ihre innere Einstellung und der Glaube an das übernatürliche Mögliche werden als beispielhaft für die Art der Adventszeit dargestellt. Parallel dazu wird das Wesen des Heilandes thematisiert, der sowohl persönlichen als auch globalen Trost und Hoffnung bringt. Ferner werden auch die Reaktionen anderer biblischer Figuren wie Zacharias und Simeon besprochen. Berger erläutert die verschiedenen Arten des Glaubens und Zweifelns und zeigt auf, dass letztlich Gottes Eingreifen durch Jesus Christus die Welt verändert. Diese Perspektiven werden anhand von biblischen Texten, insbesondere aus dem Lukas-Evangelium, weiter vertieft, in dem Berger die Advents- und Weihnachtsgeschichte als tiefgründige Erzählung von Glauben und Hoffnung versteht. Abschließend reflektiert Patrick Berger, wie wir die Adventszeit heute wahrnehmen können. Er fordert dazu auf, den Advent als Zeit der Ankunft, des Wartens und des Glaubens zu betrachten. Dabei wird die Idee eines durchgängigen Feiertages nicht nur für die Weihnachtszeit, sondern für das gesamte Jahr angerissen, da die Botschaft von Liebe und Hoffnung, die durch Jesus verkörpert wird, immerwährendes Licht in die Dunkelheit unserer Leben bringen kann. Die Lektüre endet mit einem Gebet, das die Wünsche nach Licht und Begegnung mit Gott in den Mittelpunkt stellt.
Das und mehr erzählt uns Patrick Berger
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Intro und Outro: Sarah Reinwald
Produziert: Gideon Schmalzhaf
Transkript
Das Thema kam schon durch, Advent. Groß sein lässt meine Seele den Herrn.
Die Adventszeit, was heißt Advent? Ankunft.
Die Adventszeit, eine Ankunftszeit?
Die Adventszeit, eine Wartezeit? So eine Zeit der Besinnung?
Zeit des Fastens?
Oder eher Zeit des Trubels, Zeit der Geschäftigkeit, vielleicht auch Zeit des Genusses.
Vielleicht auch alles, oder? Immerhin sind wir 2000 Jahre nach dieser Geschichte,
die uns die Bibel jedes Jahr in der Adventszeit und an Weihnachten ja vor Augen malt.
Ein Kind wird im Stall geboren. Und wie froh bin ich, dass wir hier maximal einen Stall andeuten.
Dass ich nicht mit einer Jacke hier vorne stehen muss und es um uns herum ziemlich dunkel ist.
Weil keiner den Stecker reingesteckt hat. Weil einfach kein Strom da war.
Adventszeit in unserer Zeit doch eine sehr idyllische. Klar gibt es mal hier
und da Reibereien. Es ist noch mit Stress verbunden.
Aber eine ganz andere Zeit, die uns eigentlich so in der Bibel begegnet.
Tumult. Da war Belagerung in Israel.
Die Römer waren da und viele wollten sie nicht da haben.
Da war Armut, da war Neid, da war Rauferei, da war Korruption.
Da war auch Krieg immer mal wieder zwischendurch, untereinander.
2000 Jahre später. Scheinbar nichts Neues.
Deswegen ist dieser Text und auch diese Adventszeit immer wieder wichtig,
sich selber vor Augen zu malen, weil es eigentlich genau um das geht,
was wir von Anfang an auch so gesungen haben.
Weihnachten ist Party für Jesus und dann am Ende diese Anbetung.
Ich habe einen Text rausgesucht, wo ich am Anfang gedacht habe,
der steht zwar über der Adventszeit und zu einem Adventssonntag,
aber irgendwie nach dem ersten Lesen, oh,
schwierig. Passt das überhaupt?
Aber ich nehme euch mit rein und ich habe selber festgestellt, ja, es passt.
Ein Text aus dem Römerbrief. Ich weiß nicht, wer im Römerbrief einen adventlichen
Text gesucht hätte von euch.
Paulus schreibt an die Gemeinde in Rom. Und da lesen wir dann in Römer 15, die Verse 4 bis 13.
Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben,
damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben.
Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt
seid untereinander, wie es
Christus Jesus entspricht, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt,
den Vater unseres Herrn Jesus Christus.
Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Ehre.
Denn ich sage, Christus ist ein Diener der Beschneidung geworden,
um der Wahrhaftigkeit Gottes Willen, um die Verheißungen zu bestätigen,
die den Vätern gegeben sind.
Die Heiden aber sollen Gott die Ehre geben, um der Barmherzigkeit willen, wie geschrieben steht.
Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen singen.
Und wiederum heißt es, freut euch, ihr Heiden, mit seinem Volk.
Und wiederum lobe den Herrn alle Heiden und preisen sollen ihn alle Völker.
Und wiederum spricht Jesaja, Es wird kommen der Spross aus der Wurzel Isais,
und er wird aufstehen zu herrschen über die Völker, auf den werden die Völker hoffen.
Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben,
dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Der Absatz, und
So beginnt Paulus diesen Text mit, denn was zuvor geschrieben ist.
Er greift aufs Alte Testament, auf die vielen Regeln, auf die vielen Texte und
Begegnungen, die Gott immer wieder sucht mit seinem Geschöpf, mit dem Mensch.
Denn was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben.
Und weiter hinten geht es erstmal um Einheit. Bevor diese adventliche Stimmung
aufgegriffen wird, warum wir Weihnachten feiern, nämlich dass da einer kommt,
der Leben bringt, der Veränderung schafft,
der Hoffnung entstehen lässt.
Ja, er greift es auf, weil in Rom, in der Gemeinde, die er so persönlich gar nicht kennt,
einige Leute sind, die Jesus nachfolgen und vor anderen Göttern nachgefolgt sind.
Also so zu sagen, Heidenchristen. Und es waren ein paar, ein paar wenige Judenchristen.
Juden, die Jesus erkannt haben und gemerkt haben, das, was er bringt,
ist nicht nur irgendwie eine neue Offenbarung, sondern es ist ein neuer Bund.
Das Alte wird nochmal aufgegriffen, wird gefestigt und er ist der,
der auch uns geführt hat von Anfang an, wie wir es auch gehört haben,
aus Abraham heraus irgendwie.
Also da wird die ganze Geschichte Israels und die ganze Geschichte der Menschheit
eigentlich aufgegriffen, dass Gott will, dass alle Menschen gerettet werden,
dass sie eine Hoffnung haben.
Und deswegen greift das auf, weil er merkt, oh, in Rom, in den Gemeinden,
da ist irgendwie Spannung.
Spannung, weil die eine Meinung oder die eine Meinung eben eine Mehrheit hinter sich hat.
Und die anderen werden so unterdrückt, könnte man sagen. In anderen Gemeinden ist es anders.
Da werden Briefe geschrieben, die uns die Bibel so bringt.
Das sind die Judenchristen in der Mehrheit.
Und die sagen, Moment, ihr Heidenchristen, ihr müsst ja erst mal Jude werden,
bevor ihr wirklich dem Gott der Bibel auch irgendwie nachfolgen könnt.
Da gab es dann die Spannung.
Also es gab Spannungen. Aufgrund von der Spannung sagt er, Leute, es geht um Einheit.
Es geht um Einheit, in Christus ihm ähnlicher zu werden und dadurch eine Strahlkraft zu haben.
Ja, Advent heißt Ankunft. Aber es bedeutet mehr. Es bedeutet Warten.
Es bedeutet Glauben.
Es bedeutet Hoffen.
Advent, es bedeutet Trost, es bedeutet Anbetung und es bedeutet Gemeinschaft.
Ganz schön viel, was der Text uns so mitgibt, was Advent bedeutet,
was Nachfolge bedeutet.
Wir haben eben von einer Person in der Bibel schon gehört, um die geht es gleich nochmal, um die Maria.
Eine zentrale Person in der Weihnachtsgeschichte und hier mache ich Werbung für die Bibel.
Jetzt in dieser Advents- und Weihnachtszeit mal reinzuschauen.
Lukas das erste Kapitel und Lukas das zweite Kapitel mal durchzulesen und zu schauen,
wie sind die Menschen damals auf Advent
vorbereitet und wie begegnen sie letztendlich Gott und dann auch dem,
auf den das ganze Volk so lange gewartet hat.
So begegnen uns im Lukas-Evangelium einige Lobgesänge, Lieder,
die zur Ehre Gottes geschrieben sind.
Da ist zum Beispiel das Magnifikat oder das Benediktus, das Gloria in excelsis
und das Nuns Dimitris, lateinische Begriffe.
So hießen sie damals nicht. Die Frage ist, wissen wir, was dahinter steckt?
Und da spanne ich uns nicht länger auf die Folter.
Da stecken Personen dahinter. Die Maria, der Zacharias, die Engel und der Simeon.
Maria beginnt ihr Loblied, meine Seele erhebt den Herrn und mein Geist freut
sich Gottes, meines Heilands.
Der Zacharias sagt, gelobt sei der Herr, der Gott Israels, denn er hat besucht und erlöst sein Volk.
Die Engel, die können gar nicht arg viel singen und sagen, Ehre sei Gott in der Höhe.
Kommt noch ein bisschen was, kann man aber auch nachlesen.
Unter Simeon, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,
ein Licht zu erleuchten, die Heiden, und zum Preis deines Volkes Israels.
Ja, Lieder, Personen, die ganz klar Gott immer wieder die Ehre geben und in
den Mittelpunkt stellen, weil sie begreifen, was da passiert um sie herum.
Die die Geschichte, die ihnen in die Wiege gelegt wurde.
Ergreifen.
Maria, eine Person, die von einem Engel angesprochen wird.
Und glaubt, was dieser Engel sagt. Und sich selber auch einordnet als eine, die das tun will.
Sie sagt von sich selber, deine Magd hört und es geschehe, wie du es ihr sagst.
Die Elisabeth, die Cousine von der Maria, die nimmt die Maria auf.
Auch da muss man die ganze Geschichte nochmal vor Augen halten und anschauen.
Die Maria bekommt die Info, dass sie schwanger werden soll und ihre Cousine
Elisabeth auch schwanger ist.
Ist vielleicht nicht untypisch, dass der eine und der andere schwanger ist,
aber über der Elisabeth stand doch etwas.
Eine Schmach, so sagt sie wie viel, eine Schmach vor den Menschen.
Nämlich sie war schon so alt, dass sie eigentlich auf menschliche Art und Weise
gedacht, keine Kinder mehr kriegen konnte.
Sie hatte so diesen Stempel unfruchtbar.
Und unfruchtbar war gleichzeitig eine Schmach deswegen, weil außenrum alle gedacht haben, naja.
Gott scheint dich nicht zu lieben, dich nicht zu sehen, dich nicht zu achten
oder bei dir ist aber irgendwas falsch in deinem Leben, sonst würde das so ja nicht passieren.
Und die Maria bekommt mit, dass die Elisabeth auch schwanger ist.
Und sie flüchtet, könnte man sagen, vor ihrem Mann Josef, Weil sie selber erst
mal dieses Thema Schwangerschaft ungewollt auf göttliche Art und Weise unter die Füße kriegen muss.
Aber sie flieht nicht einfach nur in einen Rückzug, wie ich es vielleicht gewohnt bin.
Von meiner Herkunftsfamilie, von meiner Prägung.
Dann gehe ich lieber aus der Situation raus und bleibe für mich.
Maria geht aus der Situation raus, aber sie sucht den Nächsten.
Sie sucht jemanden, der die gleiche Lebenserfahrung auch gemacht hat,
nämlich die Elisabeth, die auf übernatürliche Art und Weise irgendwie noch im
hohen Alter schwanger geworden ist. Sie sucht diesen Rückzug.
Irgendwo in der Welt, sondern bei einer anderen gläubigen Frau.
Und so kommt sie zu der Elisabeth und sie hört die Stimme.
Und das Kind beginnt zu tanzen, zu jubeln, sich zu freuen, wird mit dem Geist Gottes erfüllt.
Prophezeiung in der Geschichte bei Johannes dem Täufer, der in diesem Bauch
der Elisabeth heranwächst.
Wächst, Prophezeiung in Jesus, die erfüllt wird am Anfang des Lukas-Evangeliums.
Trotz dessen, auch wieder vorgegangen in der Geschichte, dass die Maria nicht
wusste, was wird, wenn sie zum Josef geht.
Das Recht vom Josef war, sie steinigen zu lassen.
Die Bibel berichtet uns, dass der Josef überlegt, wie kann er irgendwie dieses,
ja, steinigen und die Pein von der Maria nehmen, dass sie eben einigermaßen
glimpflich und er auch aus der Situation rauskommt.
Und er will die Flucht ergreifen.
Er will sich rausziehen aus der Situation, dass die Maria irgendwie lebt und
ihm begegnet auch ein Engel und er bleibt am Schluss ja bei der Maria,
weil er glaubt und auch dran festhält, was da passiert ist.
Aber die Maria wusste, nicht, wenn sie zurückkommt, wie begegnet mir mein Mann? Was passiert?
Aber sie glaubt.
Und so wird von der Elisabeth im Ankommen, im ersten Begegnen mit der Maria,
der Glaube hochgehalten.
Du bist eine, die geglaubt hat, die glaubt.
Und deswegen geschieht es dir so, weil du eine gläubige Frau bist.
Und dann beginnt dieses Lied.
Meine Seele erhebt den Herrn und mein Geist freut sich Gottes meines Heilands.
Wir nehmen wahrscheinlich diesen Begriff so nicht oft in den Wund.
Heiland. Was bedeutet es für uns, wenn wir das so lesen? Wenn wir Weihnachten
feiern? Wenn wir durch die Adventszeit gehen?
Dass Jesus der Heiland wird. Der Heiland ist, nicht nur von meinem Leben, sondern von der Welt.
Diese Hoffnung, die die Personen hatten, dass Gott wirkt, dass er eingreift,
dass er ihnen begegnet, dass er sie sieht, dass er sie annimmt,
dass er Verhältnisse verändert.
Wie geht es uns damit?
Maria wusste um diesen Heiland.
Sie wusste, sie braucht jemanden, der ihr begegnet, der wieder Leben herstellt,
möglich macht, der Trennung wegnimmt.
Trennung, das wir in unserer heutigen Zeit immer wieder erleben,
wo Beziehungen zu Bruch gehen,
wo durch Tod eine Trennung, eine sichtbare weltliche Trennung entsteht,
wo Trauer ins Leben kommt, wo Nöte einziehen.
Wo Bekanntes, Liebgewonnenes, zur Heimat gewordenes hinter sich lassen muss
und vielleicht nur im Rucksack noch das, was einem wichtig ist,
festhalten kann und flüchten muss.
Ja, Maria, sie weiß darum, nicht aus sich heraus.
Und jetzt schaue ich in den Spiegel, betrachte mich, betrachte vielleicht auch
sinnbildlich die Welt 2000 Jahre nach dieser Geburtsgeschichte und ich denke
mir doch so immer, immer mal wieder,
das hast du aber gut gemacht und vor allem hast du das ja verdient,
dass das so und so passiert.
Oder man geht schon in Situationen und erwartet, weil man es ja denkt,
ich habe es verdient, dass es genau so kommt.
Maria weiß, nein, sie hat es nicht verdient.
Und auch Zacharias, der im Alter Nachwuchs bekommt, Zacharias,
der Mann der Elisabeth, er hört die Geschichte, dass seine Frau schwanger ist
und eben ein Kind geboren wird, der eine besondere Prophezeiung hin, auch auf Jesus tätigt.
Und er glaubt nicht unbedingt.
Und er wird
Gestraft durch das, dass er erstmal schweigen muss. Neun Monate schweigen. Eine ganze Zeit.
Und als er dann wieder reden darf und kann, da bricht es aus ihm raus.
Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, der besucht und erlöst sein Volk.
Auch da geht es wieder in dem Text um Erlösung.
Nicht Erlösung aus uns heraus, aus dem, was wir selber tun können,
sondern Erlösung, weil einer kommt, der die Situation umkrempelt.
Der Heiland, der Messias, Jesus Christus, der auf diese Welt kommt,
weil er als Sohn Gottes das Leben schenken kann.
Simeon ist schon alt und er hat selber auf den Messias gewartet.
Denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen.
Jetzt habe ich das erreicht, was ich wollte und kann sterben.
So sein Lebensziel und Motto vielleicht.
Und er kommt darauf, dass er sagt, ein Licht zu erleuchten die Heiden und zum
Preis deines Volkes Israel.
Auch wieder die Heiden, die irgendwo von einem anderen religiösen Hintergrund
kommen und dennoch der Gott des Lebens für sie da ist.
Sie ruft und der auch das Volk Israel ruft.
Nur erleuchten. Und das brauchen wir doch immer wieder.
Licht, Licht in unserem Leben und vor allem eine Perspektive.
Die Perspektive des Lobgesangs, den die Personen hier einnehmen,
ist immer wieder weg von sich hin zu Gott, hin zum Wesentlichen.
Vor ein paar Tagen hatte ich mit meiner Frau eine Sendung kurz angeguckt über Hotels,
besondere Hotels auf der Welt und es war dann eine Wüstenlandschaft mit komischen
Kuppelgebäuden oder Zelten.
Irgendwie waren die aufgeblasen und es war ein Hotel, wo man dann auch unter
freiem Himmel schlafen konnte.
In der Wüste. Die Kamera schwenkt hoch.
Und was ist zu sehen unter dieser offenen oder zumindest durchsichtigen Kuppel?
Der Sternenhimmel.
Ein Sternenhimmel, wie ich ihn hier eigentlich so noch nicht gesehen habe. Warum?
Gut, ich habe noch nie in so einer aufgeblasenen Kuppel geschlafen.
Aber nein, weil wir hier in der Nähe von Heilbronn, Industrie außenrum leben,
wo einfach eine große Lichtverschmutzung ist.
Wo überall irgendwo ein Licht herkommt.
Und wir saßen auf dem Sofa und meine Frau sagt nur, so muss der Himmel zur Zeit
Jesu auszittern. Und ich habe gedacht.
Was?
Keine Lichtverschmutzung. Die Sterndeuter, die uns in der Weihnachtsgeschichte begegnen,
ein klarer Himmel, die wussten, was das Zentrum ist, nämlich dass sie sich aufmachen
müssen, diesem König, der geboren wurde, zu begegnen.
Und sie tun es und sie begegnen ihm nicht nur, sondern sie beten ihn an und geben ihm auch die Ehre.
Lichtverschmutzung. Nicht nur um uns herum, weil Heilbronn halt in der Nähe
ist, Sondern wie sieht es da aus mit den vielen Elementen, die wir in unserer
Zeit so als wichtig empfinden?
Vielleicht auch Traditionen, die wir hochhalten, die uns aber eigentlich vom
Wesentlichen irgendwie abhalten.
Das Licht Gottes so nett sehen lassen. An Weihnachten das Kind in der Krippe.
Warum? Das Essen muss ja pünktlich auf dem Tisch stehen.
Und es muss ja auch schmecken und am besten muss auch noch jeder sagen,
oh, ist es wieder lecker und die gewissen Abläufe, auch die Töne,
das kann mir passieren, die will man ja auch treffen, wo man dann unterm Weihnachtsbaum singt.
Ich bin ein ganz schlechter Sänger, also von dem her singen wir eigentlich gar
nicht mehr, seit die Kinder keine Flöte mehr freiwillig spielen,
aber man hat doch so seine Dinge, die auch in der Weihnachtszeit irgendwie hochgehalten
werden, weil man denkt, Das muss stimmen, das muss passen.
Man hat im Alltag seinen Fokus auf unendliche Ablenkungsmöglichkeiten, die uns die Zeit rauben.
Zum Beispiel eine Fernsehsendung über Hotels weltweit, die man nie besuchen
wird. Man nimmt sich rein in Gedanken, in ablenkungsreiche Momente.
Und wo ist der Fokus?
Lichtverschmutzung in meinem, in unserem Leben.
Maria, Zarrarias, ja, die Engel hatten es wahrscheinlich leichter, aber auch Simeon.
Sie fokussieren sich, weil sie dem Schöpfer, der die Welt, ihr Volk und sie
geschaffen hat, begegnen,
dienen und ihn anbeten wollen. Sehnsucht.
Adventszeit. Advent heißt nicht Wartezeit, sondern es heißt Ankunft.
Ist Jesus schon in dieser Adventszeit bei dir angekommen?
Oder andersrum gefragt, bist du schon bei Jesus angekommen?
Geh nochmal zurück auf die Punkte. Advent bedeutet warten.
Lukas Kapitel 1 und 2 malt uns das vor Augen. Sehnsucht, Wartezeit.
Und aus dem Warten entsteht eine Glaube. Glauben, dass es so kommt,
wie die Vorfahren es gesagt haben. Uns entsteht Hoffnung.
Hoffnung, die über die jetzige Situation des eigenen Lebens auch hinausblicken lassen.
Die Trost geben, obwohl der Friede drumherum nicht da ist, die einen zur Anbetung
treiben und letztendlich auch in die Gemeinschaft.
Nicht nur die Gemeinschaft untereinander, sondern die Gemeinschaft mit Gott.
Und so nimmt uns dieser Römer-Text mit hinein in den Vers 13.
Der Gott der Hoffnung, aber fülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben,
dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Ja, dass wir Hoffnung haben. Dass Weihnachten nicht nur ein paar Wochen im Jahr
sind, übrigens die Weihnachtszeit geht ja, glaube ich, bis 6.
Januar, also wir haben noch richtig
Zeit zu feiern und auch Weihnachten im Herzen und im Kopf zu haben.
Aber vor allem
Auch zu wissen, diese Weihnachtszeit, die Adventszeit, die darf das ganze Jahr
für uns sein, weil der Heiland, der, der mich sieht,
mir begegnet und auch mein Leben ordnen und auf den Kopf stellen kann,
weil er kommt, weil er Mensch wird und mir deutlich macht, was das Wesentliche im Leben ist.
Ja, es geht nicht um mich, um mein Gelingen und Können, sondern es geht um der,
der jedem Menschen begegnen will.
Es geht um den lebendigen Gott, der uns in der Krippe als Kind begegnet und
einen Weg aufzeigt, wie wir ihm in der Ewigkeit begegnen.
Adventszeit bedeutet Warten, Glauben, Hoffen, Prost, Anbetung und Gemeinschaft.
Amen.
Ich bete mit uns. großer Allmächtiger Gott, ich danke dir, dass wir hier dein Wort hören dürfen.
Dass wir vor und zurück gehen können in deiner Geschichte und es uns irgendwo
trifft, wie Menschen damals schon auf dich gewartet haben.
Wie Menschen damals schon auf dich gehofft haben und dir begegnet sind.
Und wie du Leben verändert hast. Und ich danke dir, dass du auch heute in unsere
Zeit, in unser eigenes Leben reinkommst.
Uns begegnen willst und Veränderung schaffen.
Also komme du als Licht dieser Welt in unser Leben und sei unser Licht. Amen.
Speaker1
00:04:43
Patrick Berger
00:04:45
Speaker1
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Patrick Berger
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Speaker1
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Patrick Berger
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Speaker1
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Patrick Berger
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Speaker1
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Patrick Berger
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Speaker1
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Patrick Berger
00:19:35
Speaker1
00:23:38
Patrick Berger
00:23:38
Speaker1
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Patrick Berger
00:24:38