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Florian Aue | Pressestelle HAWK

Lehre und Forschung im peruanischen Regenwald

Dreijähriges Kooperationsprojekt zwischen UNTRM und HAWK gestartet

23.04.2025 4 min

Zusammenfassung & Show Notes

Vor etwa vier Wochen herrschte im tropischen Gebirgsregenwald rund um Chachapoyas in Peru reges Treiben: Forschende der HAWK Göttingen, aus Argentinien und aus Peru arbeiteten gemeinsam an einem Ziel: neue Wege für nachhaltige Ressourcennutzung und Klimaforschung zu finden. Florian Aue berichtet.   

Transkript

Ja, ich denke mal, das war auf jeden Fall ein sehr, sehr guter Austausch, den wir vor Ort hatten.
Sprecher
00:00:06
Sagt Prof. Dr. Helge Walentowski von der HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement in Göttingen.
Prof. Dr. Helge Walentowski
00:00:12
Und es ist auch so, dass eben die Universität Chachapoyas ähnlich wie die HAWK sehr interdisziplinär aufgestellt ist.
Sprecher
00:00:20
Ein neues Kooperationsprojekt zwischen der HAWK und der peruanischen Universität UNTRM in Chachapoyas ist auf etwas mehr als drei Jahre angelegt. Es läuft im Rahmen des Promotionsprogramms Ciencias para el Desarrollo Sustentable, also Wissenschaft für die nachhaltige Entwicklung und wird regelmäßig WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Ländern zusammenbringen. Im Mittelpunkt interdisziplinäre Forschung, die Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels liefern soll. Prof. Dr. Helge Walentowski ist Leiter des Teams aus Göttingen, das vor kurzem für rund zwei Wochen in Peru war.
Prof. Dr. Helge Walentowski
00:00:55
Deswegen ist eben unser Ansatz, dass wir sagen, also man muss tatsächlich also in dem Bereich, wo halt Schnittstellen sind und wo Überlappungen sind zwischen verschiedenen Disziplinen, aber auch zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsorientierung, da muss man in Zukunft viel, viel besser werden und viel konsequenter werden. Und da sehen wir eben auch die großen Innovationspotenziale für die Zukunft.
Sprecher
00:01:18
Neben Vorlesungen und Seminaren standen Exkursionen in den Regenwald auf dem Programm. Dabei schließen die WissenschaftlerInnen auf eine besondere Entdeckung, Terra Preta, das im Amazonasgebiet selten ist, sowie prähistorische Artefakte der Chachapoya-Kultur.
Prof. Dr. Helge Walentowski
00:01:33
Terra Preta ist ein schwarz gefärbter Boden, den man eben im Amazonasregenwald findet, im Tieflandsregenwald, aber eben auch in Gebirgsregenwäldern. Und das Charakteristikum von diesen Böden ist, dass die eben sehr, sehr humusreich sind, einen hohen Anteil an organischer Substanz aufweisen.
Sprecher
00:01:55
Bereits im vergangenen Jahr wurde eine Vereinbarung zwischen der UNTRM und der HAWK geschlossen, die die Zusammenarbeit auch über den Förderzeitraum hinaus sichern soll. Für die Studierenden der HAWK ergeben sich daraus ganz neue Möglichkeiten. Sie können an Exkursionen teilnehmen, Methoden zur Erfassung von Umwelt- und Klimadaten erlernen und internationale Forschung hautnah erleben, und das direkt vor Ort im Regenwald in Peru.
Prof. Dr. Helge Walentowski
00:02:21
Und die Studierenden können entlang von so einer Toposequenz dann eben auch eigene Erhebungen machen, eigene Daten erheben. Man kann nachher die Daten analysieren, man kann die Ergebnisse den anderen Studierenden präsentieren, man kann sich austauschen, diskutieren, wie man das später auch in einem Forschungsprojekt macht.
Sprecher
00:02:40
Die Verbindung von Forschung und Lehre steht im Zentrum des Austausches. Regelmäßig werden in den kommenden Monaten WissenschaftlerInnen, Doktoranden und Studierende für mehrere Wochen auf den jeweils anderen Kontinent reisen, um gemeinsam zu lehren und zu forschen. Im kommenden September steht für die Göttinger bereits die nächste Reise nach Chachapoyas an. Anlass ist das 25-jährige Jubiläum der peruanischen Partner-Uni und eine weitere Feldexkursion in den Regenwald. Prof. Walentowski sieht in der Kooperation generell einen wichtigen Schritt, um globale Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Prof. Dr. Helge Walentowski
00:03:15
Wir sind da schon sehr gut aufgestellt, dass wir halt eben quasi rundum ein Programm immer anbieten können, wo man tatsächlich guten Gewissens auch für einen selber sagen kann, wir suchen nach Nature-Based Solutions, wir untersuchen die Ökosysteme, wir untersuchen Prinzipien und Prozesse, die in Ökosystemen ablaufen und versuchen dann sorgfältig, darauf aufbauend unsere Schlussfolgerungen zu ziehen.