Lehre und Forschung im peruanischen Regenwald
Dreijähriges Kooperationsprojekt zwischen UNTRM und HAWK gestartet
23.04.2025 4 min
Zusammenfassung & Show Notes
Vor etwa vier Wochen herrschte im tropischen Gebirgsregenwald rund um Chachapoyas in Peru reges Treiben: Forschende der HAWK Göttingen, aus Argentinien und aus Peru arbeiteten gemeinsam an einem Ziel: neue Wege für nachhaltige Ressourcennutzung und Klimaforschung zu finden. Florian Aue berichtet.
Transkript
Ja, ich denke mal, das war auf jeden Fall ein sehr, sehr guter Austausch, den wir vor Ort hatten.
Sagt Prof. Dr. Helge Walentowski von der HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement in Göttingen.
Und es ist auch so, dass eben die Universität Chachapoyas ähnlich wie die HAWK
sehr interdisziplinär aufgestellt ist.
Ein neues Kooperationsprojekt zwischen der HAWK und der peruanischen Universität
UNTRM in Chachapoyas ist auf etwas mehr als drei Jahre angelegt.
Es läuft im Rahmen des Promotionsprogramms Ciencias para el Desarrollo Sustentable,
also Wissenschaft für die nachhaltige Entwicklung und wird regelmäßig WissenschaftlerInnen
aus verschiedenen Ländern zusammenbringen.
Im Mittelpunkt interdisziplinäre Forschung, die Antworten auf die Herausforderungen
des Klimawandels liefern soll.
Prof. Dr. Helge Walentowski ist Leiter des Teams aus Göttingen,
das vor kurzem für rund zwei Wochen in Peru war.
Deswegen ist eben unser Ansatz, dass wir sagen, also man muss tatsächlich also
in dem Bereich, wo halt Schnittstellen sind und wo Überlappungen sind zwischen
verschiedenen Disziplinen, aber auch zwischen Grundlagenforschung und Anwendungsorientierung,
da muss man in Zukunft viel, viel besser werden und viel konsequenter werden.
Und da sehen wir eben auch die großen Innovationspotenziale für die Zukunft.
Neben Vorlesungen und Seminaren standen Exkursionen in den Regenwald auf dem Programm.
Dabei schließen die WissenschaftlerInnen auf eine besondere Entdeckung,
Terra Preta, das im Amazonasgebiet selten ist, sowie prähistorische Artefakte
der Chachapoya-Kultur.
Terra Preta ist ein schwarz gefärbter Boden, den man eben im Amazonasregenwald
findet, im Tieflandsregenwald, aber eben auch in Gebirgsregenwäldern.
Und das Charakteristikum von diesen Böden ist, dass die eben sehr,
sehr humusreich sind, einen hohen Anteil an organischer Substanz aufweisen.
Bereits im vergangenen Jahr wurde eine Vereinbarung zwischen der UNTRM und der
HAWK geschlossen, die die Zusammenarbeit auch über den Förderzeitraum hinaus sichern soll.
Für die Studierenden der HAWK ergeben sich daraus ganz neue Möglichkeiten.
Sie können an Exkursionen teilnehmen, Methoden zur Erfassung von Umwelt- und
Klimadaten erlernen und internationale Forschung hautnah erleben,
und das direkt vor Ort im Regenwald in Peru.
Und die Studierenden können entlang von so einer Toposequenz dann eben auch
eigene Erhebungen machen, eigene Daten erheben.
Man kann nachher die Daten analysieren, man kann die Ergebnisse den anderen
Studierenden präsentieren, man kann sich austauschen, diskutieren,
wie man das später auch in einem Forschungsprojekt macht.
Die Verbindung von Forschung und Lehre steht im Zentrum des Austausches.
Regelmäßig werden in den kommenden Monaten WissenschaftlerInnen,
Doktoranden und Studierende für mehrere Wochen auf den jeweils anderen Kontinent
reisen, um gemeinsam zu lehren und zu forschen.
Im kommenden September steht für die Göttinger bereits die nächste Reise nach Chachapoyas an.
Anlass ist das 25-jährige Jubiläum der peruanischen Partner-Uni und eine weitere
Feldexkursion in den Regenwald. Prof.
Walentowski sieht in der Kooperation generell einen wichtigen Schritt,
um globale Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Wir sind da schon sehr gut aufgestellt, dass wir halt eben quasi rundum ein
Programm immer anbieten können,
wo man tatsächlich guten Gewissens auch für einen selber sagen kann,
wir suchen nach Nature-Based Solutions,
wir untersuchen die Ökosysteme, wir untersuchen Prinzipien und Prozesse,
die in Ökosystemen ablaufen und versuchen dann sorgfältig, darauf aufbauend
unsere Schlussfolgerungen zu ziehen.
Sprecher
00:00:06
Prof. Dr. Helge Walentowski
00:00:12
Sprecher
00:00:20
Prof. Dr. Helge Walentowski
00:00:55
Sprecher
00:01:18
Prof. Dr. Helge Walentowski
00:01:33
Sprecher
00:01:55
Prof. Dr. Helge Walentowski
00:02:21
Sprecher
00:02:40
Prof. Dr. Helge Walentowski
00:03:15