HOLY SHEEP - Neuseeland

Jenny Jakobeit

Anwältin Ruth wandert mit einem Pferd nach Neuseeland (Queenstown) aus!

05.04.2024 37 min Jenny Jakobeit

Zusammenfassung & Show Notes

Die Auswanderer-Wochen beginnen. Heute mit Ruth und ihrem Partner Tim.
Ruth ist Anwältin und Pferdemädchen. Ihr Pferd hat sie auch mit nach Neuseeland gebracht, für 25.000 Euro. 

Eine "Mitten aus dem Leben" Folge direkt aus Ruths Küche in Queenstown.
Wir sprechen über das Jurastudium, die Neuseeland-Liebe und den schwierigen Weg in Neuseeland eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. 

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Transkript

ist das das unfassbar niedlichste auf der ganzen Welt. Den Anfang macht Ruth. Ruth ist Metal-Fan, Pferdemädchen und Anwältin. Als Kind habe ich mich oft so machtlos und ungerecht behandelt gefühlt. Ich habe mich damals als Teenager in der Metal-Szene akzeptiert gefühlt, als übergewichtiges Mädchen. Sie ist vor eineinhalb Jahren mit ihrem Partner Tim nach Queenstown ausgewandert. Ruth meinte eher so, ja, wir ziehen da nach Neuseeland. Und ich so, ich würde mir das schon noch mal gerne angucken auf einen anderen Kontinent, in dem ich noch nie war. Kann bitte jemand nach Neuseeland kommen und Döner aufmachen? Egal wo, ich komme dahin. Und Ruth hat außerdem ihr Haustier mitgenommen. Ein isländ jedes Pferd macht so was mit. Also das muss man auch ganz klar sagen. Dieses Interview beginnt mitten im Leben. Ich bin nach Queenstown gefahren und wir stehen in der Küche. Hier brutzelt Ruth Krumber Kieseljar. Was machst du da, Ruth? Ich reibe Zwiebeln für Reibekuchen. Was ist das für ein spezielles Rezept, was du da heute machst? Warum machst du das? Wo kommt das her? Das ist ein Rezept von meinem Opa aus dem Saarland. Da heißt das Krummbärkieselja. Wie heißt das? Krummbärkieselja. Das sind Kartoffelfannekuchen, Reibekuchen. Also man kennt das unter ganz verschiedenen Namen. Geriebene Kartoffeln und geriebene Zwiebeln, ein bisschen Ei. Und dann kommt das gleich in die Pfanne. Und in meinem Rezept brauchen wir eigentlich kein Mehl. Du hast ein Zungenpiercing, du hast ein Lippenpiercing, du hast Tattoos, du gehst aufs Wacken-Festival. Du hast das Bild einer Anwältin, was ich so in meinem Kopf hatte, irgendwie so gar nicht bestätigt. Was machst du auf Wacken? Auf Wacken campe ich ungefähr eine Woche. Manchmal ist das im Staub, manchmal ist das im Schlamm, aber es ist immer mit Freunden. und dann trinke ich auch mal ein Bier oder zwei oder vier und gucke mir dann Bands an, die ich total gut finde. Wie stelle ich mir Wacken vor, wenn ich da noch nie war? Es ist laut, es ist bunter als man denkt. Die Leute sind sehr, sehr freundlich, überwiegend. Klar gibt es auch Ausnahmen. Es sind überwiegend Männer, viele Menschen mit langen Haaren, sehr gute Stimmung. Also ich glaube, viele Neuseeländer würden sich total wohl fühlen. Also ich habe tatsächlich auch schon Neuseeländer dort getroffen. Also es ist auch total vielen Mettlern wichtig zu sagen, ja, das ist wie eine große Familie. Vielen Mettlern fällt es dann auch schwer, über negative Sachen zu reden, weil das so ein heiliger Ort schon fast ist. Wie bei Neuseeland. Wie bei Neuseeland, ja. Aber für mich halt auch. Ich habe mich damals als Teenager in der Metal-Szene halt akzeptiert gefühlt. Also als übergewichtiges Mädchen, als lautes, selbstbewusstes Mädchen habe ich mich dort sehr akzeptiert gefühlt. Und deswegen hat Metal und Wacken immer so einen ganz, ganz großen Platz in meinem Herzen. Wann hast du dich in Neuseeland verliebt? 2014. Also 2014 war ich zum ersten Mal hier. Ganz klassisch im Campervan. Also auch wie du. Ich glaube, das ist auch ein guter Weg, sich in Neuseeland zu verlieben. Ja, und dann war ich hier und es war einfach wunderschön und ich habe mich nicht nur in Neuseeland, sondern auch in Queenstown verliebt. Damals habe ich gedacht, ich ziehe nach Arrowtown. Jetzt bin ich jetzt nicht in Arrowtown, sondern in Kevin Heights, aber das ist so, diehmlichkeiten, die ich alle total gerne mitnehme. Also wir können schön essen gehen hier. Es gibt ganz viel Angebote, aber primär bin ich hier wegen der Natur. Wenn man jetzt mal die Natur außen vorlässt, welche Vorteile hat Neuseeland im Vergleich zu Deutschland? Es gibt viel, viel weniger Menschen. Also das ist mein Hauptvorteil. Magst du keine Menschen? Ich mag Menschen in Dosen. Also ich fühle mich in Großstädten nicht wohl. Jetzt mische ich gerade die Kartoffeln mit den Zwiebeln. Das ist ein gutes Geräusch. Eier dazu. Wo kommen die her, die Eier? Aus dem Supermarkt. Kannst du mir jetzt nicht eine Geschichte von der Henne nebenan erzählen? Ich kann dir erzählen, dass wir hier vor kurzem eine Eiershortage hatten. Also das ist vielleicht ganz interessant für deutsche Hörer. Also wir haben in Neuseeland regelmäßig Lebensmittelknappheiten. Also jetzt nicht nur zufällig vor kurzem. Wir hatten auch mal, ich glaube 2017, eine BananKnappheit, weil halt ein Tanker, der voll mit Bananen war, von Costa Rica oder so, der ist gesunken. Und dann gab es plötzlich keine Bananen mehr in Neuseeland für Wochen, weil wir halt darauf angewiesen sind. Ganz viele Lebensmittel kommen aus Australien oder aus Südamerika oder sogar aus Deutschland. Wir kriegen auch Lebensmittel manchmal aus Deutschland. Also auf ganz vielen Schweineprodukten steht zum Beispiel hinten drauf, ja, ist in Neuseeland verpackt, aber das Fleisch, das kann halt von überall herkommen. Wohingegen ich genau weiß, woher die Kühe kommen. Die sehen wir ja jeden Tag. Genau, die sehen wir ja jeden Tag. Warum bist du denn Anwältin geworden? Ich muss ein bisschen hin und her laufen. Ist das ungewohnt, mit Mikrofon zu kochen? Ja, es ist das erste Mal, dass ich mit Mikrofon koche. Ähm, genau. Warum bist du Anwältin geworden? Ich glaube, ich habe einen Gerechtigkeitssinn. Als Kind habe ich mich oft machtlos und ungerecht behandelt gefühlt, auch gerade von Autoritätsfiguren. Sag mal ein Beispiel. Ich habe ein sehr schlechtes Verhältnis zu meinem Vater. Von dem habe ich mich auch sehr oft ungerecht behandelt gefühlt. Auch in der Schule von Lehrern. Nicht so, weil die singen und tanzen nicht so wie hier in Neuseeland. Also Anwältin zu sein, gibt mir so ein bisschen Macht zurück. Deswegen mache ich, ich mache total gerne Consumer Protection, also Verbraucherschutz, weil ich öfters das Gefühl habe, dass so große Firmen halt denken, ja Gesetze gelten nicht für sie. Und da kann man auch dem kleinen Menschen, dem kann man so ein bisschen mehr Kontrolle zurückgeben. Ich finde das gut. Wie viele Jahre hast du studiert? Zehn-isch. Also ich habe 2010 angefangen, 2016 mein erstes Staatsexamen gemacht und 2020 mein zweites Staatsexamen gemacht. War das schwer? Ja, mega. Also das ist traumatisierend. Also jeder Jurastudent oder jeder Anwalt, jeder mit mindestens einem Staatsexamen, wird dir sagen, ein Examen ist absolut traumatisierend. Viele Sachen machen auch gar keinen Sinn. Für beide Examen musste ich meine Klausuren von Hand schreiben. Aber es ist so, weil wir haben das ja immer schon so gemacht. Naja, super. Du hattest ja ein paar Herausforderungen, die du als Kind meistern musstest. Du bist Legasthenikerin. Ja, das ist richtig. Ich habe eine Rechtschreibschwäche. Also die Lese-Schwäche ist mir erspart geblieben, aber ich habe eine Rechtschreibschwäche. Also ich würde sagen, ich mache ungefähr so 20 Prozent mehr Rechtschreibfehler als jemand, der das nicht hat. Aber es kann halt auch Vorteile haben. Also zum Beispiel habe ich ein sehr, sehr gutes Gedächtnis. Dadurch ist mir halt auch das Jura-Studium zum Beispiel viel leichter gefallen und die Art und Weise, wie ich dann Rechtschreibung gelernt habe, indem ich halt auswendig gelernt habe, wie Worte geschrieben werden. Wenn ich jetzt im Job irgendwas schreiben muss, hast du denn Angst, dass da ein Rechtschreibfehler, dass man irgendwie dumm ist oder so. Was verdient man so als Anwältin, wenn ich das mal fragen darf? Also als Anwältin, man stellt sich dann immer vor, Anwälte sind so ruhig und die haben so viel Geld. Pustekuchen. Ich kann aktuell, als alleine von meiner Anwaltstätigkeit kann ich nicht leben. Da kannst du leihen, aber auch nicht richtig viel Geld, selbst aber auch nicht grandios. Also klar, wenn du jetzt angestellt wärst in Deutschland, Vollzeit, was würdest du da ungefähr verdienen? Ich schätze mal, die meisten verdienen so zwischen 25 und 30 Euro die Stunde brutto. Also dafür, dass du zehn Jahre studieren musst. Also was ist das im Monat? Netto wahrscheinlich so zweieinhalb, vielleicht drei. Also als Richter kriegst du über drei raus. Kommt natürlich darauf an, wo du bist. Also ich denke mal, warte mal, ich muss mal kurz Wasser anmachen. Wenn ich im Saarland geblieben wäre, wäre es halt auch schwer. In Frankfurt hätte man da zum Beispiel schon mal ganz andere Chancen. Aber nee, man verdient als Jurist nicht so gut. Ich Suche meinen Sieb. Wo ist mein Sieb? Hey, guck mal, wer nach Hause kommt. Wer kommt da? Das ist mein Partner Tim. Der kommt von der Arbeit. Und der Kobi, hör mal, wie der Kobi sich freut. Ich sag mal kurz Hi. Und sag mal, du bist ja nicht nur, also gerade haben wir gehört, Tim ist gekommen. Du bist ja nicht nur mit Tim hergekommen, sondern du hast auch noch ein Haustier mitgebracht. Ja, Haustier kann man so sagen. Ist ein ziemlich großes Haustier. Mein Pferd, ich habe mein Pferd mitgenommen aus Deutschland. Wie kommt so ein Pferd 0:09:1518.000 Kilometer in der Luft hier an? Mir war klar, dass es die Auswanderung auch bedeuten dass ich mein Pferd verkaufen muss. Nicht jedes Pferd macht so was mit. Das muss man auch ganz klar sagen. Ich hätt's auch nicht gemacht, wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte, dass er das abkann. Und er hat's total gut überstanden. Er war da mega gechillt. Wärst du ohne das Pferd gegangen? Ja, war nicht glücklich in Deutschland. Ich weiß, dass er auch ohne mich glücklich geworden wäre. Also man macht sich da eine Illusion, wenn man sagt, nur mit mir. Nee, Quatsch. Das ist ein total liebes Pferd. Wie heißt es? Er heißt Smiril vom Krenzland, aber ich nenne ihn Smi, weil ich finde Smiril ist so lang. Das ist ein isländischer Name. Das heißt übersetzt Merlin, also der Vogel. und wird einfach ja mit transportiert. Aber so ist das nicht. Nee, also es gibt Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, Pferde zu transportieren. Also ganz wichtig ist halt, die Tiere müssen in Quarantäne. Das gilt nicht nur für Pferde, das gilt auch für Hunde und Katzen und was auch immer man mitbringen möchte. und kam dann erstmal eine Quarantäneeinrichtung an der Deutsch-Holländischen Kremse. Und wenn man Quarantäne denkt, denken sich viele, der ist in irgendeinem kleinen Stall weggesperrt in der dunklen Ecke. Aber es sind sehr luxuriöse Anlagen, weil das Ganze kostet auch richtig viel Geld. Wie viel Geld? Sehr, sehr viel Geld. Ich schätze mal 10.000 Euro. Mehr. 0:10:4020.000 Euro. Bisschen mehr als das. 25.000 Euro. Ja, ungefähr so viel. Wie lange ist er unterwegs von A nach B? Na ja, also mit den ganzen... Also er war ja zwei Wochen in der Quarantäne in Deutschland. Und dann ist er von einem Flughafen in Holland ausgeflogen. Also da irgendwie bei Rotterdam. Und dann war er dann... Kurze Zwischenlandung in Singapur und kam dann in Australien an und ist dann von, also in Melbourne, Australien und war dann erstmal in Melbourne auch nochmal in der Quarantäne, auch in einer super schicken Quarantäneanlage. Hast du da Fotos von ihm gesehen? Habe ich gesehen, genau. Also ich habe auch immer direkt Updates bekommen und und und. Habt ihr auch gesummt? Wir haben nicht gesummt, mit den Betreuern telefoniert, die dann bei ihm waren. Wie sieht so ein Flugzeug aus für Tiere? So ein Cargo-Transporter. Also das hat halt keine Sitze, sondern es hat halt Ställe. Also kennst du, ich weiß nicht, ob du das kennst, als die Pferdemädchen da draußen kennen das, es gibt so LKWs mit mehreren Boxen drin. Und im Prinzip ist es so, nur halt als Flugzeug. Ich bin kein Pferdemädchen. Ja, ich dachte es mir schon. Also es gibt Großtransporter für Pferde. Das sind halt quasi LKWs und da wo normal die Fracht im LKW drin ist, da sind halt Boxen und da stehen die Pferde drin. Aber man muss auch wissen, wie eine Pferdebox aussieht. Und genau, dann gibt es halt ein Flugzeug, da sind Pferdeboxen drin. Das heißt, jedes Pferd steht auch in seiner Box. Man kann die dann auch da ganz gut anbinden, meistens auf beiden Seiten im Halfter. Dann haben die dort auch Essen und die machen dort auch ihr Geschäft. Und das wird dann auch sauber gemacht, wenn man auf einem langen Flug ist. Also wie normalerweise die Flugbegleiter ist dann Pferdebegleiter. Genau, ja, ja. Also da sind tatsächlich Leute. Da ist Catering. Da ist Catering. Wie emotional war das, als du ihn dann hier in Neuseeland gesehen hast zum ersten Mal? Die ersten Sekunden waren schon sehr emotional. Also es war so, dass der Transporter ist in diese Straße eingebogen und er hat dann das Fenster runter gemacht. Ich habe kurz mit ihm gesprochen und da hat es mir... Was hast du gesagt? Ich habe einfach gesagt, hey, sie können da vorne ranfahren. Das war der bedeutende erste Satz. Und dann hat er meine Stimme, also mein Pferd hat dann meine Stimme gehört und hat angefangen zu wieren und zu trampeln hinten im Hänger. Und da hat er gemeint, ah ja, der erkennt sie, der kennt sie wohl wieder. Und da war es dann auchi, weil er im Hänger nicht aufs Klo gehen möchte, weil der Boden ihm zu hart ist. Und dann mussten wir schnell den Berg hochrennen, damit er auf die Wiese pipi machen gehen konnte. Und dann war der emotionale Moment auch vorbei. Ja, Tim, sag mal, wie Ruth schon erzählt hat. Noch gar nichts. Ah, ist okay. Also die Kurzfassung ist, wir haben uns kennengelernt in dem Irish Pub, in dem ich damals gearbeitet habe, an dem Tag, an dem sie zurückgekommen ist, weil sie hatte dort ihre Rückkehr sozusagen gefeiert und Leute eingeladen. Ist der Funke an dem Abend denn der Funke zwischen uns schon auf jeden Fall. Genau. Das kam dann später. War das bei dir auch so, Ruth? Ja, auf jeden Fall. Ich habe ja viel mehr gefunkt. Ich habe ihn gefragt, ob er meine Nummer will und dann war er ein bisschen überfordert, weil ich glaube sein Handy war irgendwo zum Laden und dann musste ich mir seine Nummer geben lassen. Und dann habe ich ihm etwas betrunken, an dem gleichen Abend noch WhatsApp geschrieben. Und meine erste Nachricht an ihn war auf Englisch, weil ich noch total auf Englisch geprimed war. Also mein ganzes Gehirn war noch so Englisch, weil ich ja überall die ganze Zeit Englisch gesprochen habe. Und dann hat er mir zurückgeschrieben, so, ja, ist ja voll nett, dass du mir schreibst, aber warum auf Englisch? Wie viel Zeit ist vergangen von diesem Kennenlernen in diesem Irish Pub, bis ihr in Neuseeland gelandet seid zusammen. 2018, das andere war Anfang 2022. Und Ruth, du hast gerade gesagt, deine Kette, die ist ganz besonders. Das hat Tim mir in Hokitika gekauft. Neffert Jade, die man so in Neuseeland findet. Und ich habe bei Total lieben Deutsch, und tatsächlich, die haben in Hokitika die Wilderness Gallery, und da habe ich Tim das Tukky gekauft, das er trägt. Und das ist von dem gleichen Cover, der damals das Punamu für Barack Obama gemacht hat, als der nach Neuseeland kam. Also wir haben dann erstmal das Stück, was man gekauft hat, behalten und haben es dann aufgehoben, als wir in Queenstown angekommen sind. Oder beziehungsweise als wir an der Crown Range angekommen sind, wo du zum ersten Mal nach Queenstown reinblicken kannst. Also diesen gleichen Blick hatte zum Beispiel auch William Reece, der Gründer von Queenstown. Der hat es auch oft beschrieben. Und als wir dann dort gehalten haben, haben wir die Ketten übergeben an den anderen. Das war unsere kleine Zeremonie so als Ankommensgeschenk, weil das war auch das erste Mal, dass Tim Greenstone gesehen hat. Ich kann mich noch erinnern, als wir angekommen sind und das Wetter ist mir schon ein bisschen auf die auf das Gemüt geschlagen, muss ich sagen. Und wir sind bei Freunden untergekommen, Boden und der Kumpel von uns, der ist dann da immer barfuß in Shorts lang gelaufen und ich habe gedacht, wie geht das? Der Kiwi-Look so ein bisschen, ne? Immer unten frei. Das war damals so ein bisschen ein Schock in Anführungszeichen. Ist Queenstown Ne Queenstown. Wenn man wirklich Neuseeland kennenlernen will, deswegen sage ich immer zu allen Leuten auch raus aus Queenstown. Moskiel oder Goar, selbst in Wacake oder Dänin hat man viel mehr. Das ist unsere Ecke da unten im Süden. So, kannst du mir mal ein Glas Wasser geben, Ruth? Tim, ich setze mich mal in den Chefsessel hier. Wer ist bei euch der Chef? Der Chef, du hast ja Ruth schon kennengelernt. Die hat auf jeden Fall immer relativ klar Vorstellungen, was sie machen will und das ist auch oft dann für mich einfacher, damit zu ziehen. Das war auch so, wenn ich darüber nachdenke, so ein bisschen so, eigentlich, ja, wie das Ganze mit Neuseeland gelaufen ist, weil ich hatte immer schon die Idee, nochmal Deutschland zu verlassen. Also nochmal sage ich, weil ich vor zehn Jahren war ich in Irland. So als Teil von meinem Bachelorstudium damals, Auslandsaufenthalt, musste ich machen. Tatsächlich war die erste Idee, weil wir, der Tim kann sich ja mal Neuseeland angucken. Ich habe das ein bisschen langsamer angefangen. Die erste Idee war, dass wir 2020 nach Neuseeland fliegen, hier Backpacking machen, Urlaub machen und der Tim sich das angucken kann und wenn es ihm gefällt, dann würden wir vielleicht hier bleiben. Vielleicht würden wir auch noch mal kurz noch mal zurück nach Deutschland oder ich glaube inzwischen. Inzwischen ist er ganz happy so, oder? Also ich habe es ein bisschen anders in Erinnerung. Ruth meinte eher so, ja wir ziehen da nach Neuseeland und ich so, ich würde mir das schon noch mal gerne angucken, auf einem anderen Kontinent, in dem ich noch nie war. Was haben deine Familie und deine Freunde gesagt, als du gesagt hast, ich ziehe jetzt nach Neuseeland? Ich war ja zu dem Zeitpunkt eh aus dem Saarland weg, weil wir ja in Aachen waren. Und von daher war ich eh schon so ein bisschen raus aus allem. Die Saarländer, die sind alle, also die meisten Saarländer ziehen nicht aus dem Saarland weg. Das heißt, ob du jetzt in Aachen wohnst oder in Neuseeland, ist für viele Saarländer gar kein großer Unterschied. Also das... Es ist so ein bisschen ein Klischee, aber wie so vielen Sachen stimmt es natürlich auch. Es ist ein wahrer Kern da dran. Und viele Saarländer, die bleiben entweder da oder wenn sie weggehen, kommen sie zurück. Also ihr seid beide Saarländer? Ja, ja. Wir sind nicht verwandt. Nee, ihr seid nicht verwandt. Aber also zwei Saarländer ziehen nach Neuseeland mit einem Pferd. Es hat nicht viele Wochen gedauert, vielleicht zwei Monate und dann hatten wir einen Hund. Also das ist ja auch schon, der war schon hier, aber ich meine, das ist ja auch nicht geplant gewesen. Von daher. Sag mal gut, viele, die nach Neuseeland auswandern wollen, die stehen ja vor dem großen Problem, dass sie entweder nicht wissen, wie sie das richtige Visum bekommen oder gar nicht die Chance haben, ein Visum zu bekommen. Wie hast du es nach Neuseeland geschafft? Es gibt die Möglichkeit, für eine gewisse Zeit nach Neuseeland zu kommen mit dem Arbeitsvisum. Dann muss man gesponsert werden. Also der Arbeitgeber muss einem quasi das helfen, das Visum zu ermöglichen. Und dann steckt man auch bei dem Arbeitgeber fest. Das heißt, wenn man quasi nicht mehr für den arbeitet, dann würde auch das Visum wegfallen. Dann müsste man gucken, ob jemand anderes einen sponsert oder müsste halt gehen. Das ist was bei uns aktuell der Fall ist. Also der Tim, der arbeitet Vollzeit, der ist gesponsert. Da habe ich Glück. Wie habt ihr das gefunden? Ja, also das ist kein Problem. Sponsoring zu bekommen ist kein Problem, wenn es einem nicht so wichtig ist, was man arbeitet. Tim hat ja vorher im Marketing gearbeitet und ist jetzt ja Assistant Restaurant Manager. Hospitality wird halt in Queenstown immer gesucht. Das heißt, wenn man sich nicht zu schade ist, halt im Zweifel auch ein bisschen unter dem zu arbeiten, was man vorher in Deutschland gemacht hat. Sponsoring zu finden ist überhaupt kein Problem. Und du? Ja, ich bin auf einem Partnervisum. Also, weil der Tim gesponsert wird, dann darf ich auch arbeiten. Aber dafür musste er einen gewissen Betrag verdienen. Das war eigentlich viel, viel schwerer als ein Sponsoring zu finden. Ganz viele hätten ihn gesponsert, aber er musste einen gewissen Betrag verdienen und das zu finden, war dann nicht so leicht. Das haben wir dann aber auch geschafft. Das ist jetzt schon seine zweite Stelle, auf der gesponsert wird. Und jetzt versuchen wir halt Residenzliebe zu bekommen, das heißt einen Aufenthaltstitel. Und das ist sehr, sehr schwer, wenn man in Hospitality arbeitet. Weil die Regierung hätte halt gerne, dass man quasi im Marketing zum Beispiel arbeitet oder Anwältin ist. Aber weder Tim noch ich können in unseren originalen Berufen arbeiten, weil diese Berufe halt nicht sponsern. Das heißt, das ist so ein Catch 22. Also, Tim, du hast Philosophie studiert? Ich habe Philosophie im Bachelor studiert mit Nebenfach Englisch. Dann habe ich aber die Haupt- und Nebenfächer getauscht und habe dann im Master auch mit einem Hauptfach, also Amerikanistik heißt es dann. Und Tim, erzähl mal, was machst du jetzt beruflich in Neuseeland und wie unterscheidet sich das zu deinem Arbeitsalltag in Deutschland? Während des Studiums habe ich auch immer in der Gastronomie gearbeitet, also eigentlich konkret in einem beziehungsweise zwei Irish Pubs. Also jetzt arbeite ich in einem Restaurant, asiatisches Essen. Ich bin Assistant Restaurant Manager, nennt sich das. Und in dem Assistant, da steckt auch schon so ein bisschen die ganze Visumsproblematik drin. Was nimmt man dann netto ungefähr im Monat mit nach Hause? Im Monat ist eine gute Frage, weil es ist ja alles wöchentlich hier. Also was ich sagen kann, ich bekomme irgendwie über 30 Dollars Konto dann nach Steuern und diesen Kiwi-Saver, der dann quasi auch auf mein Konto, aber halt auf ein anderes geht. Was ist das? Das heißt, das sind 3600 Dollar im Monat ungefähr? Ja, also es ist ja noch eine halbe Woche länger dann der Monat. Das heißt ungefähr 2000 Euro im Monat netto? Ist eigentlich schon gut. Es ist alles so relativ, weil Queenstown ist halt einfach teuer. Und wenn wir jetzt in Peckinsale gehen, und das ist ja schon einer der eher günstigeren Supermärkte, dann merkt man halt schon so ein normaler Wocheneinkauf. Das sind dann direkt mal so 250, auch mal gerne 300 Dollar, wenn man vielleicht noch irgendwie Alkohol oder so kauft, weil man irgendwie grillen will am Wochenende oder irgendwas. Wir haben gestern schon kurz darüber gesprochen, Schokolade. Erzähl mal, was war in Deutschland deine liebste Schokolade? Ja, also, das sind halt so diese Kleinigkeiten im Alltag, die man dann plötzlich vermisst. Und bei mir war es irgendwie einfach die Aldi-Schokolade, die Eigenmarke Aldi, Mandelrahm, Mandelschokolade. Das ist einfach eine super Schokolade. Und ich hatte immer so gewitzelt mit Ruth vorher so, was werden wir denn vermissen in Deutschland? Was müssen wir denn mitnehmen? Und dann war für mich wirklich so ein kleines Thema, diese Schokolade und auch Kaffee und auch so ein paar andere Tränke und so, die man halt so mag. Und dann war das halt so, als wir hier dann angekommen sind, dann war ich da sehr, sehr schnell beruhigt, weil hier gibt es eine Marke, die heißt Whittakers, die haben alle möglichen Schokoladen mit Nüssen und mit Füllung und keine Ahnung und die ist fantastisch, also wirklich Weltklasse. Um dauerhaft in Neuseeland zu bleiben, braucht man natürlich eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. Wie weit seid ihr im Prozess des Visums oder wie weit seid ihr da? Ihr habt euch einen Immigration Advisor genommen. Was macht der, was kostet der, wie weit bringt er euch? Also wir haben den jetzt relativ spät oder die relativ spät ins Boot geholt, einfach weil wir gemerkt haben, wir kommen da selber nicht weiter. Also auch du als Anwältin kommst alleine nicht weiter. Das ist vielleicht schon mal sehr beruhigend für viele zu hören. Wir sind insofern in einer schwierigen Situation, dass wir halt versuchen Residency zu bekommen und Tim arbeitet in Hospitality. Also Tim ist der Main Applicant, also der Hauptbewerber. Also ich kann jedem empfehlen, der sagt, er möchte das irgendwie machen, er möchte es zumindest ausprobieren. Man kommt ja hier immer mit einem Besuchervisum rein. Damit kann man auf jeden Fall schon mal drei Monate bleiben. Und wenn man sagt, oh, da braucht man ein bisschen mehr Zeit, dann kann man auch das noch mal verlängern um neun Monate. Also man kann ein ganzes Jahr lang hier auf einem Besuchervisum sein und die besten Chancen, einen Job zu finden, der auch vielleicht eine Sponsorship anbietet, hat man, wenn man vor Ort ist. Also Kiwis brauchen, dass du vor denen stehst und mit denen reden kannst. Die wenigsten würden dich einstellen und sponsern aus dem Ausland. Also wirklich nur Arbeitgeber, die wirklich verzweifelt sind. Man bekommt keine Hilfe bei Immigrations. Das ist, glaube ich, auch ein Fehler, den wir am Anfang gemacht haben, dass wir dachten, es ist halt ein Prozess, ein gemeinsamer Prozess, aber es ist nicht. Also, die haben ihre sehr, sehr eigenen Interessen, die sie verfolgen, die sie auch nicht öffentlich machen. Da gibt es halt Vorgaben bei Immigrations, wer Residency bekommen soll, wer nicht. Und wir haben schon was, 15.000? Ja, zwischen 10 und 15.000 Dollar. Wenn du die ganzen Sprachtests, die ich jetzt auch noch machen musste, alles mitzählst. Wir haben da schon richtig viel Geld reingesteckt in die Bewerbung. Nach all dieser Zeit jetzt den Versuchen und auch dem Geld ausgeben, bist du bei manchen Sachen auch richtig angenervt von Neuseeland? Na klar, also die Art und Weise, wie mit Emigranten umgegangen wird. Und ich finde, das ist eigentlich ein guter, obwohl ich natürlich gefrustet bin und genervt bin, finde ich, es ist gut, dass ich das auch mal erlebe, weil gerade in Deutschland sitzt man ja schon ein bisschen auf dem hohen Ross. Also weißer Europäer, ich der Immigrant bin. Und ich finde das tatsächlich sehr erlebenswert, weil das die Perspektive so total ändert. Und was sind immer noch die Sachen, wo du sagst, da kämpfe ich für mein Neuseeland, das liebe ich an Neuseeland? Naja, auf jeden Fall auch die Menschen. Also ich habe ja sehr gute Freunde hier. Ich habe meine Kiwi-Eltern in Hawkes Bay auf der Nordinsel und ich habe sehr gute Freunde hier. Wenn ich mit denen darüber rede, schlagen die die Hände in meinem Kopf zusammen und sagen, du bist doch der beste Kandidat. Du willst in Neuseeland sein, du willst Teil der Community sein. Tim und ich machen ja auch hier so ein bisschen helfen bei einem Trapping-Projekt. Also wir möchten uns in diese Community integrieren. Was heißt das Trapping-Projekt? Ah, ja genau, das ist ein Vogelschutzprojekt. Da helfen wir Predators, also primär Ratten hier bei uns, aber auch Stouts, Weasels. Wir helfen die zu fangen und fallen. Das sind keine Lebendfallen, die sterben dabei. Also wer es nicht weiß, Neuseeland ist ein absolutes Vogelland. Hier gibt es Vögel, die gibt es nirgendwo sonst auf der Welt und die müssen geschützt werden, weil... Possums. Possums auch. Da ist eine... das Gelbe da hinten, da im Garten, ist eine Possumfalle. Lieblingsvogel? Uh, das ist schwer. Tatsächlich bin ich da bei Chris. Wir mögen beide Keas sehr gerne. Die ich habe mich da auch so ein bisschen festgelegt. Kiwis sind echt unfassbar geile Vögel. Also das ist schon mal einen in freier Wildbahn gesehen. Mehrfach. Wo denn? Stewart Island natürlich. Ja, ich hatte also die Freunde von mir, meine Kiwi-Eltern, die jetzt in Hawkes Bay leben, die hatten früher ein Haus auf Stewart Island. Habe ich sie auch oft besucht. Was heißt es Kiwi-Eltern? Wie kommt man zu Kiwi-Eltern? Die haben mich so ein bisschen adoptiert, einfach, also jetzt nicht legal, aber die sagen immer, I'm their German Daughter. Und jetzt sagen sie, ich bin der Kiwi-Daughter, weil ich jetzt hier ja auch wohne. Ja, das sind einfach Freunde, die im Alter sind, das sind ganz tolle Menschen. Also ganz typische Kiwis auch. Was macht denn so einen typischen Kiwi aus in fünf Worten? Bodenständig, herzlich, bescheiden, naturlieb, freiheitsliebend. Viele, auch Neuseeländer, träumen davon, mal einen Kiwi, das Tier, in freier Natur zu sehen. Wie war das das erste Mal, als du einen Kiwi gesehen hast? Was ging dir da durch den Kopf? Ich war einfach total außer mir. Also so richtig wie ein Fangirl. Also keine Ahnung, wie wenn man, wenn man... Man glaubt gar nicht, dass es die wirklich gibt, ne? Ja, nee, es ist ein Hammer. Und weißt du, dass Kiwis, die sind ja ganz besonders. Ich könnte jetzt anfangen zu erzählen, was Kiwis alles Tolles können. Aber eine Sache, die ich total geil Schnabel gehen, dann können die so die Schnabelspitze bewegen. Und wenn so ein Kiwi-Baby diese Schnabelspitze bewegt, ist das das unfassbar niedlichste auf der ganzen Welt. Man weiß noch, was können die noch Tolles? Erzähl mal. Kiwis sind ja quasi, also Leute haben die schon als Ehrenmitglied der Säugetiere leben, dass sie halt tatsächlich auch Eigenschaften haben wie Säugetiere. Also die Kiwis sind sehr sehr lange schwanger. Also die meisten Vögel legen ja Eier und das Ei, da ist ja kein Lebewesen drin, sondern das ist ja der Embryo drin und dann sitzen die auf den Eiern und da ist dann wie bei einem Menschen, der schwanger ist, Im Bauch wächst dann das Embryo und so wächst das Embryo und dem Ei bei dem Vogel. Kiwi-Wechsel ist ziemlich großes, ne? Im Kiwi wächst halt da schon ein fast fertiger Kiwi in diesem Ei heran. Also der Größenunterschied zwischen Ei, Kiwi-Ei und Kiwi-Mutter ist der kleinste in der ganzen Vogelwelt. Und zwar ist es so krass, dass die die letzten Wochen der Schwangerschaft überhaupt nichts essen können, weil die ganzen Organe innen gegen diesen Brustkorb gedrückt sind. Und manchmal sterben leider auch Kiwi-Mamas, weil das Ei zu groß wird und dann platzen die so ein bisschen von innen. Das ist ganz schrecklich. Das ist, glaube ich, als wenn man ein Mensch, eine Frau, ein 15 Kilo Mensch gebärenmentsprechend ist das Kiwi-Junges auch schon sehr weit ausgebildet, wenn es zur Welt kommt. Und deren Federn erinnern ja auch mehr an Fell. Das ist auch ganz bewusst so, weil Kiwis ja am Boden lebende Vögel sind. Also die brauchen die Federn auch gar nicht zum Fliegen. Und entsprechend sind die Fed von seinem Schnabel und nicht oben am Kopf. Ihr hört schon, wir kommen, wir reden uns in Kiwi-Rage. Wenn ihr jetzt denkt, wow, wo kann ich diesen Vogel sehen? Also bestes Spot, Stewart Island. Tim, wenn jetzt jemand aus Deutschland kommt, der soll dir eine Sache mitbringen, was bringt der mit? Ja, die habe ich natürlich schon erwartet, die Frage. Ich kenne deinen Podcast. so sehr aus Deutschland tatsächlich, aber jetzt auch gerade wo der Sommer wieder anfängt, eine Sache die ich vermisse ist tatsächlich Ricard, also Pernod, Ricard Pastis. Das ist zumindest in Saarbrücken sehr populär, weil wir so nah an Frankreich sind und das ist einfach so ein schönes Sommergetränk und das gibt es hier nicht. Ich habe es zumindest noch nicht gefunden. Oder schmeckt das? im Grunde kommt nach Lakritz. Das ist so wie so ein Buka oder Raki, das türkische. Man trinkt es verdünnt mit Wasser und es ist eigentlich ein klarer Alkohol und wenn man das dann ins Glas mit Wasser macht, dann wird der so milchig gelblich so ein bisschen. Total schön. Schön, dass immer wieder jemand was anderes sagt und du dir denkst, echt, kannte ich gar gerne. Dann holen wir jetzt die Ruth. Du bist frisch eingecremt. Es riecht nach Sonnencreme. Muss. Ja, ich noch nicht. Ich werde wahrscheinlich ein rotes Gesicht haben. Du bist ja mit deinem Pferd ausgewandert und das war ja auch gar nicht so einfach oder beziehungsweise gar nicht so günstig. Wir fahren jetzt gleich zu dein Islandpferd? Was zeichnet das aus? Naja, das ist relativ klein. Also jetzt müsst ihr jetzt nicht so ein 3 Meter hohes Tier erwarten. Also nicht so ein Brauereigaul, wie man so schön sagt auf Deutsch. Ne, der ist relativ klein. Also tatsächlich ist es ein Pferd und kein Pony. Im Winter ist er sehr, sehr flauschig. Aber er hat eine ganz, ganz dicke Mähne, viel viel Mähne, das ist typisch für ein Islandpferd. Er hat fünf Gänge. Isländer können vier- und fünfgängig sein. Er hat fünf Gänge, also zusätzlich zu denen, die man so kennt, also Schritt, Trab und Galopp hat er halt noch Pass und Tölt. Wie fühlt sich das an? Witzig. Ist ein bisschen wie so eine Eisenbahn oder so ein Kamel. Und sag mal, wo steht der, wo fahren wir da jetzt hin? Also wenn ich das jetzt einem Local beschreibe, würde ich sagen, er ist gerade auf Mulligans Road. Mulligans Road ist zwischen Athers Point und Arrowtown. Eine ganz lange Straße, die da so ein bisschen hinten rum führt. Und dann steht der so unterhalb von Coronet Peak in so einer kleinen Anlage. Es ist privat, du darfst dir jetzt nicht vorstellen, dass der in irgendeinem Schickimicki-Stall steht. Das ist Islandpferde. Die mögen ganz gerne Offenhaltung oder auch Rauhaltung. Das heißt, der steht auf einem Paddock. Also der steht das ganze Jahr über draußen. Was heißt ein Paddock? Im Feld, auf einer Wiese. Bin gespannt. Also wir sind jetzt da. Ruth hat schon Smee in der Hand. Das ist Smee. Smee ist ein Mann, ne? Smee ist, ja, also der ist ein kastriertes männliches Pferd. Ein Wallach. Ein Gelding auf Englisch. Stallion wäre der Hengst und Gelding ist der Walach. Wir sind zu dritt hier quasi. Drei Pferdemädchen. Ja, drei Pferde. Definitiv drei Pferdemädchen. Welche Nationalität haben die anderen Besitzerinnen? Das ist interessant. Norwegerin und Finnin. Ja, wir sind alles aus mehr oder weniger Nordeuropa. Also ich bin Mitteleuropa. Die europäischen Pferdemädchen. Europäische Pferdemädchen, genau. Die Pferdemädchen, die anderen, sind aber beide mit Kiwis zusammen. Und ich bin die einzige, die ihren Mann importiert hat. Genau wie ihr Pferd. Darum hast du es so schwer mit dem Visum. Darum habe ich es so schwer mit dem Visum,, so ist es nicht. Aber also nicht nichts gegen. Wie war das? Auch interessant, aber wirklich eine ganz andere Kultur. Also ist so. Man denkt sich das ja nicht. Wir sind ja alle weiß und irgendwie westlich, aber es ist schon eine andere Kultur. Sag mal, gibt es irgendwas, woran du dich besonders erinnerst? Der konnte alles fahren. Also irgendwie schon als Kind fahren die Motorrad. Also wirklich Kinder, also so dreijährige fahren Motorrad. Und so war das halt bei ihm auch. Der konnte einfach alles fahren. Du hättest ihm ein Boot oder ein Helikopter hinstellen können. Der hätte wahrscheinlich gesagt, oh, beschäftige ich mich jetzt mal zwei Minuten mit und dann kriege ich das schon irgendwie hin. Und auch super outdoorsy halt. Also dessen Vorstellung von gemeinsamen Aktivitäten, weil wir wandern manchmal die Remarkables hoch und vielleicht schießen wir dann auch was und so. Und also andere Arten von Hobbys und Freizeitgestaltung, würde ich sagen. Definitiv limitiert am kulinarischen Ende. Wenn ich dem irgendwie Frühstücksrührei mit Bacon gemacht habe, dann hat der schon gedacht, so boah das ist das geilste Essen, was er jemals hatte. Okay, ja. So, jetzt kümmern wir uns nur um Pferde. Hast du gesehen, auch in seinen Ohren? Der hat ja quasi das, was du ums Mikro hast, hat der hier. Ganz weich. Hut, deine Abschlussfrage. Du kennst den Podcast, stell mal die Frage. Wenn mir jemand was aus Deutschland mitbringen könnte, was wäre das? Was wäre das? Tatsächlich bringt meine Mama mir Hagebuttenmarmelade mit. Wie viele Gläser brauchst du so im Monat? Ach, so ein Glas im Monat tut ja schon, aber das reicht ja dann nicht. Ansonsten, ich vermisse unfassbar Marte. Also Mio Mio Marte Ingwer. Ganz, ganz schlimm vermisst. Das fehlt hier einfach. Und Döner. Aber Döner lässt sich so schwer transportieren. Aber das fehlt hier auch total. Kann bitte jemand nach Neuseeland kommen und Döner aufmachen? Egal wo, ich komme da hin. Aber mit einer guten Soße, das ist wichtig. Soße ist wichtig. Was kostet so ein Döner hier, wenn man ihn kriegt? 18 Dollar, glaube ich. Es ist unfassbar und es ist kein guter Döner. Es ist einfach so ein Wrap mit in Anführungszeichen Dönerfleisch. Also der einzige Vorteil ist, es gibt halt hier tatsächlich Lammfleisch, finde ich gut, aber die Soße ist nix und dieses komische, der Wrap ist auch, das ist einfach nicht, das ist nicht was ich brauche. Ich will meinen Döner aus der Brücken. Das wird schwer. Gut, da habe ich irgendwas vergessen, was du noch über Neuseeland sagen willst. auch der Kosten des Pferdes ist auf keinen Fall Bräu hergezogen zu sein, weil es mir einfach mental auch so viel besser geht hier zu wohnen. Es ist so ein tolles Land, es gibt einem so viel zurück. Also ich kann einfach gar nicht so schlecht gelaunt oder deprimiert oder ja depressiv sein, wie ich es in Deutschland jemals könnte. Einfach wenn du vor die Tür und dich einmal umguckst und die Vögel, das Vögelgezwitscher am Garten, das war auch schön, oder? Wir haben einen Residential Tui, das ist auch einer meiner Lieblingsvögel, einer der langen Liste meiner Lieblingsvögel. Wir beenden diese Folge mit dem Sound des Tuis, würde ich sagen. Den spielen wir jetzt ein. Ruth, ich bedanke Ruth und Tim übernachten. Die beiden vermieten ein Airbnb-Zimmer. Den Link gibt's in den Shownotes. Und außerdem gibt's auch das Rezept des saarländischen Kartoffelpuffer, der Krummbär-Kiesel-Jar. Ich hab sie auch schon zu Hause nachgekocht und es ist extrem viel reibe Arbeit, aber es lohnt sich. hier ein Schatzkästchen. Ich spreche mit Janina aus Queenstown, die in Neuseeland viele Jobs gemacht hat. Sie pflückt Orangen, arbeitet auf einer Schafsfarm, imkert mit Manuka-Bienen, gärtnert bei Millionären und leitet einen Fisch- und Chipshop. Jeder dieser Jobs bringt eine neue Fähigkeit, die sie in das Schatzkästchen ihres Lebens packt. Und genau dieses Kästchen, das öffnen wir nächste Woche. Vielen lieben Dank fürs Zuhören. Wenn ihr keine Zeit zum hören habt oder lieber lest, dann holt euch unseren kostenlosen Newsletter. Einmal die Woche, Transcribed with Cockatoo