HOLY SHEEP - Neuseeland

Jenny Jakobeit

Wiederhören: Alles ist JETZT. Unsere meistgehörte Folge. Familienauszeit in Neuseeland

16.08.2024 40 min Jenny Jakobeit

Zusammenfassung & Show Notes

Diese Episode gab es schon einmal. Sie ist unsere meistgehörte Folge.
Heute gibts für euch ein Wiederhören. Alles ist JETZT, der Song von Bosse, der sich wie ein roter Faden durch das Gespräch zieht. Sehr hörenswert für alle Neuseelandliebhaber und Familien, die es mal ganz anders machen wollen.

Heute spreche ich mit einer vierköpfigen Familie, die in Neuseeland für 9 Monate eine Familienauszeit macht.
 
Conny ist 47 und unterrichtet Wirtschaft und Deutsch.
Lars
ist 49 und ist Ingenieur bei einem Automobilhersteller. Nele ist 14 und Jakob 11.

Conny und Lars kommen beide aus der Nähe von Rostock. Die beiden haben sogar in Neuseeland geheiratet.

Wir besprechen, ob sich der Traum einmal in Neuseeland zu leben, wirklich so traumhaft anfühlt

Diese Episode ist für alle Familien, die auch mit schulpflichtigen Kindern für eine gewissen Zeit in einem anderen Land leben möchten. Wir erfahren, wie es sich wirklich in einer neuseeländischen Schule anfühlt und wir klären: Wie viel muss man sparen, um so ein Auslandsjahr zu finanzieren.

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Study Nelson: 
https://familienauszeit-neuseeland.com

Great Taste Trail: 
https://www.heartofbiking.org.nz/tasmans-great-taste-trail/
https://kiwijourneys.co.nz

Unterkünfte Great Taste Trail: 
https://www.booking.com/Share-AcIueu
https://www.thegatesaccommodation.co.nz

Schwimmschule Nelson:
https://www.clmnz.co.nz/swimmagic/levels/#adult

Sprachschule Nelson: 
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Bollerwagen:
https://ulfbo.com/?gclid=EAIaIQobChMIqoCFkt2ggAMVhrPVCh0k0A8HEAAYASAAEgJgDfD_BwE

Kuaotunu: 
http://www.lukeskitchen.co.nz/#kitchenhttps://www.tripadvisor.de/Restaurant_Review-g255678-
d21163986-Reviews-Little_Dove-Nelson_Nelson_Tasman_Region_South_Island.html

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Transkript

es denn ist, wenn man Neuseeland verlässt. Und ich habe euch heute und diese Woche mal zwei Folgen rausgesucht, die absolute Highlight-Folgen sind. Heute könnt ihr nochmal wiederhören unsere meistgehörte Folge. Conny, Lars, Nele und Jakob und die haben eine Familienauszeit in Neuseeland gemacht und da dreht sich alles um den Song Alles ist jetzt vom Bosse. Der zieht sich wie ein roter Faden durch die Episode und ich finde, das ist so eine mutmachende Folge und deswegen spielen wir euch heute nochmal diese Folge Familienauszeit in Neuseeland. Ganz viel Spaß damit. Heute spreche ich mit einer vierköpf Folge Familienauszeit in Neuseeland. Ganz viel Spaß damit. Heute spreche ich mit einer vierköpfigen Familie, die in Neuseeland für neun Monate eine Familienauszeit macht. Heißt, die Eltern haben frei und die Kinder gehen zur Schule. Ein Modell, das das Schöne aus den Welten des Reisens und des Auswanderns vereint. Conny ist 47 Jahre alt und unterrichtet Wirtschaft und Deutsch. Wir hatten irgendwie so die Idee oder ich, oh komm, wir zeigen den Kindern nochmal alles, die großen tollen Spots von Neuseeland. Lars ist 49 und ist Ingenieur bei einem Automobilhersteller. Poesiealbum, da war ja dann oft irgendwie auch so eine Rubrik Lieblingsland. Da habe ich dann auch gerne mal Neuseeland reingeschrieben. War schön weit weg und so. Nele ist 14 und Jakob 11. Conny und Lars kommen aus der Nähe von Rostock, also wie ich aus Mecklenburg-Vorpommern. Und Neuseeland ist für beide schon immer ein Sehnsuchtsort, den sie alleine als Paar und auch schon mit kleinen Kindern bereist haben. Wir besprechen, ob sich der Traum, einmal in Neuseeland auf Zeit zu leben, wirklich so traumhaft anfühlt. Sie stand so und hat rausgeguckt und hat so geweint. Das war, das war... Aber Mama, ich will nicht nach Neuseeland. Und natürlich kommen auch Nele und Jakob zu Wort. Wie ist das, so eine Schuluniform zu tragen? Ich fand's cool. Ich find's immer noch cool. Ich bin traurig, wenn ich sie nicht mehr anziehen kann. Und dann mag ich auch meine Schule. Also, das ist auch halt mir ans Herz gewachsen. Diese Episode ist für alle Familien, die mit schulpflichtigen Kindern für eine gewisse Zeit in einem anderen Land leben möchten. Wir erfahren, wie es sich wirklich in einer neuseeländischen Schule anfühlt und wir klären, was so ein Auslandsjahr eigentlich kostet. Das Allerschönste an dieser Folge ist aber, dass sie ein Mutmacher ist, seine Träume zu leben. Nicht irgendwann, sondern genau jetzt. Viel Spaß! Ich begrüße ganz herzlich Conny und Lars. Hallo. Hallo. Conny, erinnerst du dich an dein erstes Mal in Neuseeland? Sehr gut. Da hatte ich noch ein bisschen Zeit bevor es weiterging nach dem Studium. Wie alt warst du damals, Conny? 27. Und was hast du studiert, Dennis? Ich habe Wirtschaftspädagogik studiert, wollte dann danach mein Referendariat machen und die Wochen davor hatte ich dann halt noch frei und bin dann losgezogen. Bist du davor schon mal alleine gereist? Nee, so mit dem Rucksack alleine los, alleine für längere Zeit, mich darauf einlassen, nein, habe ich noch nicht gemacht. Hab dann ziemlich kurz anschlossen, mir überlegt, ich könnte doch mal für ein paar Wochen nach Neuseeland gehen. Bin dann ins Reisebüro, hab mir ein Ticket gebucht und bin dann losgeflogen. Warum hast du dich für Neuseeland entschieden? Also es war ja Winter und ich es auch ein sicheres Land sein. Und ich hatte immer schon diese Kataloge gesehen oder Work and Travel Neuseeland, Australien. Wie lange hat es dann noch gedauert, bis du Lars kennengelernt hast? Ein Jahr später. Wo habt ihr euch kennengelernt? In Rostock. In der Kneipe. Da war ich mit einem Freund verabredet. Es war voll und es war kein Platz mehr und der Freund war auch Referendar. Es war zufällig noch zwei Plätze an dem Tisch frei, wo Conny mit ihren Freundinnen saß. Da habe ich mich dazu gesetzt. Und zwar neben Conny und dann sind wir ins Gespräch gekommen, waren uns sympathisch und als wir dann rausgegangen sind, habe ich dann zu dem Freund gesagt, die kann ichhm ja gefallen. Verliebte Blicke von Conny. Wann hast du dann gemerkt, dass Conny ziemlich begeistert ist von Neuseeland? Neuseeland war auch so immer ein bisschen im Hinterkopf bei mir. War natürlich auch dann die Zeit Herr der Ringe und die Verfilmung und so. Und da haben wir uns dann diese Begeisterung ein bisschen geteilt. dass du früher mal in deinem Freundebuch oder Poesiebuch geschrieben hast? Poesiealbum, da war ja dann oft irgendwie auch so eine Rubrik Lieblingsland oder so. Ja, und da habe ich dann auch gerne mal Neuseeland reingeschrieben. War schön weit weg und so. Hattest du eine Vorstellung damals von Neuseeland? Überhaupt nicht. Es war einfach so ein weit entfernter Ort. Aber du hast ja schon als Kind, glaube ich, auch Herr der Ringe gelesen. Ja, da war ich schon ein bisschen älter. Bin ja offensichtlich in der DDR aufgewachsen und ich kann mich nicht erinnern, dass Herr der Ringe dort irgendwie, dass mir das da mal über den Weg gelaufen ist. Und nach der Wende, ja, dann schon eher. Und dann habe ich das gelesen und dann sollte es verfilmt werden. Und dann war das auch noch in Neuseeland und auch die ersten Filme gesehen und die Landschaften. Ja, fünf Jahre später ist es soweit. Conny und Lars, beide Anfang Mitte 30, bereisen Neuseeland das erste Mal gemeinsam. Jahresurlaub von dem einen Jahr aufgespart, Jahresurlaub vom anderen Jahr schon an den Anfang gesetzt. Das ergab dann eben so acht Wochen Urlaub, den ich einem Stück nehmen konnte. Wie war das so, dass das Neuseeland als Paar zu bereisen, war das anders als als Frau alleine? Es war schon anders. Wenn du alleine reist, dann lernst du ja doch nochmal anders Menschen kennen. In den Backpackern hatten wir dann schon auch Gespräche mit anderen Reisenden. Backpacker heißt Hostel also ja genau den Hostel. Da hier gibt es eben eine Organisation BBH was Backpacker Hostels glaube ich übersetzt heißt. Ich weiß nicht ob es die noch gibt. Doch gibt es. Heute habe ich Jakob unseren Sohn zur Schule gebracht mit dem Auto. Da an der Schule stehen so ein paar Häuser. Da neben einem war ein Aufkleber, BBH, heute nennt sich Trampers Rest. Ich weiß nicht, das ist abgefahren. Gibt's noch. Ja, gibt's also noch. BBH, also B-B-H, steht für Budget Backpacker Hostels, günstige Unterkünfte für Rucksackreisende. Und vor mehr als 20 Jahren war das so eine Art Bibel für Rucksackreisende. Es gab jede Menge erschwingliche und einfache Unterkünfte in stellenweise wirklich großartigen Lagen. Früher gab es hunderte Unterkünfte, heute gibt es aber auf Nord- und Südinsel nur noch 75 angebotene Unterkünfte. Was mir noch ganz stark in Erinnerung ist, da waren wir in Kuaotono auf der Coromandel-Halbinsel und in einem Backpacker, Black Jack Lodge glaube ich hieß sie, und da war ein Paar aus Erfurt, ich kann mich noch erinnern, die hatten einen kleinen Sohn, der war vielleicht zwei, und ich habe mich noch mit der Frau unterhalten und ich fand das total schön, weil ich sowas vorher noch nie gesehen hatte, dass ein Paar mit kleinem Kind auch so eine Reise macht. Und ich hatte dann auch mit ihr geredet und Mensch, ja, wie ist das mit Kind? Ist das nicht auch ziemlich kompliziert? Nein, unbedingt machen. Und wir wollen jetzt auch ein zweites Kind. Und das weiß ich nicht, hat mich total auch, ja, fand ich total schön und hat mir da schon gezeigt, Mensch, das kann man auch mit Kindern machen. Da ist er also, der große Aha-Moment, der die Samen für zwei weitere Reisen mit den Kindern sät. Und das Küstendörfchen Kuaotunu bleibt für immer ein ganz spezieller Ort für die Familie. Sieben Jahre später landen sie wieder in Neuseeland, diesmal schon zu viert. Die Kinder sind zwei und fünf. Wir sind dann wiedergekommen, als unsere Tochter Nele kurz vor der Einschulung war. Da haben wir gedacht, das ist jetzt so die letzte Möglichkeit. Wir haben in Deutschland die Schulpflicht. Wir können die Kinder nicht einfach irgendwie da rausnehmen. Wie war das Reisen dann auf einmal mit Kindern? Es war anders natürlich, aber da hatten wir uns auch darauf eingestellt. Jetzt hatten wir eben uns überlegt, an allen Plätzen immer ein bisschen länger zu bleiben. Wir haben in Christchurch angefangen und sind dann so Stück für Stück nach Norden gefahren, sind dann unter anderem in Nelsen eine ganze Woche geblieben, hatten dann oft ein Airbnb oder ein Motel. Ganz selten haben wir im Campervan geschlafen, also wir sind zu viert im Campervan gefahren. Moni, war das so wie damals, als du und erzähl Frau erzählt hat, so ist es, hat sich das erfüllt? Also ich habe es schon als sehr, sehr schön in Erinnerung. Man hat sich viel auf Spielplätzen rumgetrieben, man war wirklich stundenlang stylischen, ich weiß nicht, ob du den kennst, Ulfbo Bollerwagen, so aus Alu total zusammen. Das war super. Also wir sind immer mit den Kindern in diesen leichten Bollerwagen durchs Land gezogen und wurden auch regelmäßig darauf angesprochen. Und natürlich reisen sie auch wieder zu ihrem Lieblingsort nach Kuwaotunu. Und auch in ihrem ersten gemeinsamen Urlaub mit zwei kleinen Kindern hat der Ort an Zauber nicht verloren. Dieses Hostel gab es nicht mehr, aber wir hatten Glück, das Haus gab es als Ferienhaus zu mieten. Also waren wir fünf Tage da und haben das Haus da gemietet. Das ist direkt hinterm Strand. Man muss nur über einen grasigen Hügel und dann ist Haus da gemietet. Das ist direkt hinter dem Strand. Man muss nur über einen grasigen Hügel und dann ist man am Strand gewesen. Und da sind die Kinder dann zwei und fünf am Morgen in ihren Schlafanzügen über diesen Hügel zum Strand zum Muschelsammeln gewandert und wieder zurück. Diese Erinnerungen bleiben natürlich. Noch eine Erinnerung bleibt für immer an diesen Urlaub. Conny und Lars heiraten in Neuseeland, nur 300 Kilometer entfernt von ihrem Lieblingsort. Ja, es war ein kleiner Strand. Wir hatten Glück. Es war ein sonniger Tag Anfang April. Das ist nicht unbedingt immer der Fall. Und wir waren tatsächlich alleine. Also wir kamen so gegen zehn dort an und dann war nur unsere kleine Hochzeitsgesellschaft da. Die Kinder waren mit dabei, aber sonst eigentlich niemand, außer eben jemand, der uns da durch die Zeremonie geführt hat. Nun wird es einige Hörerinnen geben, die sagen, wie in Neuseeland heiraten. Also der Papierkram hielt sich sehr in Grenzen. Wir mussten ein paar Sachen ausfüllen für Neuseeland, haben das abgeschickt, haben ein Formular abgeholt, das dann eben wir für die Vermehlung brauchten und nach Deutschland haben wir das Wünschteinsamt abgegeben, was wir dann als Urkunde bekommen haben. Das war's. In Neuseeland heiraten ist ja schon was Besonderes. Dann seid ihr mit euren zwei kleinen Kindern zurückgeflogen. War da schon klar, wir kommen irgendwann nochmal wieder, wenn meine Kinder aus der Schule raus sind. Womöglich erst, wenn ich nicht mehr arbeite. Ja. Da war uns das nicht klar, dass wir einfach, also es ist einfach, aber die Kinder aus der Schule nehmen können und sie dann hier in die Schule schicken und dann so eine Familienauszeit machen, wie wir jetzt machen. Wie plant man das von Deutschland aus? Habt ihr euch Hilfe gesucht? Habt ihr das alles selber organisiert? Ich habe auch einfach mal wieder angefangen zu recherchieren. Ich habe wahrscheinlich irgendwann mal Familie Neuseeland eingegeben und ich bin dann ziemlich schnell auf Familienauszeit Neuseeland gestoßen und bin bei Study Nelson gelandet. Das ist eine kleine Organisation, die vor allem Schüleraustausche organisiert, aber die haben auch so eine kleine Rubrik für Familien. Und da habe ich dann angefangen oder haben wir angefangen zu recherchieren und haben gedacht, Mensch, das wär's doch. Und ja. Und dann haben wir Kontakt mit denen aufgenommen. Dann haben wir angefangen, das tatsächlich zu planen. Wann habt ihr die Kinder eingeweiht? Wann habt ihr denen gesagt, hör zu, wir wollen ein Jahr nach Neuseeland gehen? Eigentlich relativ schnell. Haben die jetzt am Anfang erstmal so hingenommen? Sie konnten das noch nicht so richtig greifen, glaube ich. Ich kann mich noch erinnern, dass Jakob, der war ja noch klein, neun oder so oder acht, der hat immer schon gesagt, aber Mama, ich will nicht nach Annuose land. Abends im Bett hat er mir das immer erzählt beim Gute Nachtsagen. Also nicht immer, aber das kam immer mal wieder durch alle paar Wochen. Und wenn, dann will ich aber mein ganzes Zimmer mitnehmen. Und ja, das ist natürlich dann auch so als Mutter. Hast du gezweifelt? Schon, weil man ja irgendwie schon spürt, das fühlt sich jetzt für ihn nicht gut an. Ich möchte ja hier in seinem sicheren Umfeld bleiben, aber ich habe trotzdem versucht, ihm da Mut zu machen und vielleicht ihn wieder ins Hier und Jetzt zu holen. Wir sind jetzt hier und jetzt warts ab. Durfte er sein Zimmer mitnehmen? Nein, aber er hat sehr viele Kuscheltiere mitgenommen. Zwölf oder 13 Kuscheltiere hat er mitgenommen. Mit wie vielen kuschelt er heute noch? Die sind alle bei ihm im Bett. An den letzten Schultag kann sich Nele noch sehr gut erinnern. Eine Freundin hat geweint und als ich mich dann von meiner besten Freundin verabschiedet habe, hat sie geweint. Ich habe nicht geweint, ich habe erst danach geweint am Abend, als ich ihr gesagt habe. Wie heißt die? Ronja wieder? Ja. Was soll man zu Ronja sagen? Sollen wir ihr mal ein paar Grüße schicken? Ich vermiss dich, will dich wieder umarmen. Ich hab dich lieb. Ich hab eine Situation ganz stark vor Augen. Das war in Frankfurt am Flughafen. Da sehe ich immer noch Nele mit ihrem Kapuzenpullover, wo hinten die ganzen Unterschriften ihrer Klassenkameraden drauf waren und sie stand so und hat rausgeguckt und hat so geweint. Das war, das war... War schwer. Ja, das war schon sehr berührend, dieser Moment, weil man kann ja auch nichts machen. Man kann ja beistehen, sagen, wir sind für dich da, aber diesen Schritt letztendlich muss er dann selber gehen und hat es ja dann auch gemacht. Conny hat auch immer so gesagt, so wir gucken jetzt mal drei Monate und wenn es dann absolut nicht geht, dann fliegen wir halt zurück. Für Jakob ist der erste Schultag in Neuseeland in Nelsen im Norden der Südinsel vor allem eine sprachliche Herausforderung. Am Morgen habe ich gefragt, was heißt, ich verstehe das nicht, I don't know. Und dann, ja, das habe ich dann immer im Kopf, im Auto zum ersten, zum Treffen gedacht. I don't know, I don't know, I don't know. Immer mir das... Wie oft, Jakob, hast du dann I don't know gesagt? 20 Mal, ich weiß nicht. aber dann habe ich danach gemerkt, dass das nie jemand sagt und deshalb habe ich dann das sehr selten immer gesagt. Und auch Nele betritt drei Wochen nach ihrem letzten Schultag in Deutschland in Neuseeland eine völlig neue Schulwelt. Dann habe ich meine Uniform gekriegt und dann bin ich zur zweiten Stunde in die Klasse gegangen. Moment, Uniform, was trägt man da? Also es ist eigentlich unterschiedlich, aber ich bin an einer Mädchenschule, das heißt die meisten haben einen Rock an, was ich nicht gedacht hätte, weil man kann auch Hosen tragen. Ich hätte gedacht, bestimmt die Hälfte hat eine Hose an, aber stimmt nicht. Ich wollte auch einen Rock tragen, weil ich habe gedacht, jetzt bin ich hier, jetzt trage ich einen Rock und in Deutschland trage ich wieder eine Hose. Und man trägt noch eine Bluse, aber das ist auch nicht oft. Alle denken immer, man trägt eine Krawatte und eine Bluse. Aber ich glaube, die meisten Schulen haben eher so Sportoberteile und man darf keine Jacken im Unterricht tragen oder sonstiges. Sonstiges heißt? Also irgendwas normale Sachen? Ja, dicke Pullover oder sowas. Wie ist das so eine Schuluniform zu tragen? Weil es gibt sie ja in Deutschland nicht. Ich fand es cool. Ich finde es immer noch cool. Ich bin traurig, wenn ich sie nicht mehr anziehen kann. Liegt vielleicht auch, dass man so denkt, man gehört zu irgendwas dazu. Darfst du die mit nach Hause nehmen? Mama sagt, wir ist relativ teuer. Janeles Schuluniform kostet ungefähr 200 Euro und auch sonst ist die Familienauszeit kein günstiges Vergnügen. Was muss ich da ungefähr zusammensparen? Die Lebenshaltungskosten sind relativ hoch und auch wenn man mieten möchte, ist das ziemlich teuer. Wir haben jetzt Ferienhäuser gemietet. Das ist somit das Teuerste, was man vielleicht machen kann. Was ist so im Monat, was man da schon rechnen muss für ein günstiges Haus? Also 850 Dollar pro Woche. Und wenn man ins Ferienhaus geht, sind es vielleicht eher 1000 Dollar die Woche. Ja, 1000 Dollar die Woche, das sind 4000 Dollar pro Monat, also 2400 Euro. Dazu kommt das Schulgeld für die Kinder, denn internationale Austauschschülerinnen müssen ihren Schulbesuch bezahlen. Das Schuljahr unterteilt sich in Neuseeland in vier Terms. Drei davon haben Nele und Jakob gemacht. Das sind für beide Kinder und den neunmonatigen Aufenthalt sind es mehr als 10.000 Euro allein fürs Schulgeld. Das heißt, wenn man hier sein Leben auch noch ein bisschen genießen möchte und auch noch was von Neuseeland sehen möchte, 0:17:32100.000 Euro? Klingt das realistisch? Das klingt realistisch, ja. Ja, das haben uns auch andere bestätigt. Die haben, glaube ich, mit weniger gerechnet, 80.000 oder so, und die sind jetzt auch bei 100.000 gelandet. Würdest du dieses Geld nochmal ausgeben, Conny? Auf jeden Fall. Ich würde es immer wieder so machen. Ja. Ich habe das Geld wirklich aus tiefster Überzeugung viel lieber hier ausgegeben, als woanders in ein Haus reinzustecken. Ja, auf jeden Fall. Und Lars, du hast gesagt hat Bosse das Lied »Alles ist jetzt« veröffentlicht. Und da ist eben auch Liedzeile drinne, »All die guten Sachen, die musst du machen.« »Alles ist jetzt, einfach machen, alles ist jetzt.« Und das war wie so eine Bestärkung nochmal. Also man soll solche Sachen einfach nicht aufschieben. Da gibt es dann eben auch irgendwie eine Geschichte, eine kleine traurige Geschichte von Angelika, die uns eben vermehlt hat damals. Sie hatte einen Bruder und der hat immer gesagt, ich komme nicht besuchen, ich komme nicht besuchen, wenn ich Rentner bin. Und dann war er Rentner und dann ist er leider kurz danach verstorben. Also er hat es nie nach Neuseeland geschafft, obwohl sie ja schon über 30 oder 40 Jahre hier lebt. Und das ist halt dann sehr bitter. Also wenn man sich überlegt, das möchte ich machen, dann macht das. Ihr habt es gemacht. Wie war dieses Jahr für euch? Das Leben ist alles ein bisschen entschleunigt, das ist relaxed. Die Leute sind offen und freundlich. Du gehst in den Laden und irgendjemand fängt mit dir ein Gespräch an und ist interessiert an dir. Und nicht hier so Business, so willst du was kaufen? Ja, nein, okay, tschüss. Und wir haben jetzt hier keinen Job. Wir können uns Sachen widmen, die wir immer mal schon machen wollten. Habt ihr irgendwas angefangen, was ihr hier neu angefangen habt, was ihr in Deutschland nicht gemacht habt? Ja, wir machen gerade einen Schwimmkurs. Wir lernen Freistil schwimmen. In Neuseeland ist es halt so, dass das der erste Hartes wie Kinder und auch Erwachsene schwimmen lernen. In Deutschland ist es halt Brustschwimmen. Können wir eben auch beide. Aber ich habe nie wirklich Freistil gelernt. Also das ist Kraulen, ne? Genau, das bringen sie uns jetzt hier bei, in der richtig Schwimmlektion, wie man das auch für Kinder kennt. Wie stelle ich mir das vor, zwei Erwachsene lernen Kraulen, ich finde das total faszinierend. Kann man das noch lernen? Auf jeden Fall. Also wir sind mit noch einem anderen deutschen Pärchen zusammen, zu viert in einer Schwimmgruppe und wir haben da so eine nette Kiwi-Frau. Also wir können jetzt eigentlich kraulen. Man muss das mit der Atemtechnik noch ein bisschen üben, aber doch, das kann man lernen. Wenn du sagst, die Kinder fangen hier mit dem Kraulen an, das war ja nicht die Was waren so die Sachen in der Schule, wo du dich erst mal dran gewöhnen musstest? Also in Deutschland bekommt man ja mit, was in der Schule läuft. Hier eigentlich nicht, weil keine Schulsachen mit nach Hause genommen werden. Also ich habe noch keine Hausaufgaben von meinen Kindern miterlebt. So etwas gibt es nicht und was es auch nicht gibt, zumindest nicht bei Jakob, die haben keinen festen Stundenplan. Ich hatte ganz am Anfang mal der Lehrerin geschrieben, ob sie mir dann bitte mal den Stundenplan schicken würde. Ich habe bis heute irgendwie noch keine Antwort, weil ich glaube sie weiß gar nicht, was ich gemeint habe. Die haben halt jeden Tag Reading, Writing, Listening, Spelling und daneben ganz viel Sport. Was du ja auch kennst im Sportunterricht, hat man keine Sportsachen an, sondern man macht Sport einfach so mit den Sachen, die man halt gerade an hat. Und singen tun sie auch viel. Tatsächlich auch diese Maori-Gesänge. Also Jakob hat gleich am Anfang, der hat ja die ganze Zeit diesen Haka gesungen. Sehr beeindruckend. Für alle, die es nicht wissen, was ist ein Haka? In der Vergangenheit war es, dass eben vor den Kämpfen das aufgeführt wurde, um die Gegner einzuschüchtern, der Maori genau. Und sehr bekannt ist halt, Radley ist hier der wichtigste Sport und die Nationalmannschaft, die All Blacks, führen das vor jedem Spiel auf, sehr beeindruckend. Ja und wie sich so ein Hacker anhört, das spielen wir euch jetzt mal ein. Und ich habe natürlich auch die Kinder gefragt, was sie denn besonders schön in der neuseeländischen Schule finden. Die sind halt nicht so gestresst meistens und mich hat eigentlich noch nie jemand angeschrien, wenn ich irgendwas richtig doof gemacht habe. Schreien die in Deutschland rum? Manchmal, wenn die sehr genervt sind von allen Kindern. Ja. In Deutschland, wenn die Lehrer sagen, seid bitte respektvoll oder so, dann sagen alle, haha, Respekt, bla bla bla, ist doch egal, wir reden jetzt einfach weiter, hier klappt es irgendwie. Und dann mag ich auch meine Schule, also die, das ist auch halt mir ans Herz gewachsen und deshalb finde ich die sehr schön. Nelson Central School. Ich fand es schön, als ich irgendwie gemerkt habe, dass ich angekommen bin, auch in der Schule, dass alle so, ich weiß nicht, dass ich, auch wenn Gruppenarbeiten gemacht wurden, dass ich nicht so in der Nebenstadt, sondern mitmachen konnte und so. Was ich positiv finde, ist, dass die Lehrerinnen und Lehrer wirklich nach dem Unterricht immer draußen stehen. Also wenn du deine Kinder abholst, die stehen immer mit vor dem Klassenraum oder am Schultor und du hast immer die Möglichkeit, mit ihnen zu sprechen. Finde ich toll, also das habe ich so in Deutschland noch nicht erlebt. Da sind die Lehrer ja dann eigentlich immer schnell gleich wieder weg. Was ich gut finde, in den Sommerterms, also Term 4 und 1, gehen sie eigentlich täglich in ihr schuleigenes Schwimmbad. Man kann sich am Wochenende den Schlüssel holen und kann da schwimmen gehen und man darf auch auf jeden Spielplatz an Schulen. Also die Spielplätze auf Schulen, das sind sozusagen auch Freizeitanlagen für alle Neusieländer. Und gibt es Noten und Tests? Nein, also das hat Jakob tatsächlich auch schon gesagt, er würde gerne mal wieder einen Test schreiben. Irgendwie fehlt ihm das auch so ein bisschen, diese Herausforderung. Ja, vom Niveau her, es ist halt nicht so wie in Deutschland, was jetzt nicht unbedingt schlecht ist. Es ist anders, es ist ein bisschen mehr relaxter, es wird irgendwie auf andere Sachen wertgelegt. Was für andere Sachen sind das? Ja, Kooperation zum Beispiel, dass man sich gegenseitig unterstützt. Klar kommt auch irgendwie immer mal wieder so dieses Competition, Competition, Competition. Wettbewerb. Genau, immer dass sie schon am Ende des Tages auch gegeneinander konkurrieren. Zum Beispiel war in diesem Term ganz groß geschrieben Querfeldeinlauf, Cross-Country. Das haben sie dann mehr oder weniger jeden Tag trainiert. Dann gab es einen schulinternen Ausscheid und auch zwischen den Schulen gab es dann auch einen Wettbewerb. Ist der Wettbewerb dann eher in sportlicher Hinsicht? Ja, also es war schon wichtig, wer als Erster ins Ziel kommt oder wer von der Schule der Beste ist. Aber es werden auch die Letzten gefeiert. Wer dann eben als Letzter oder wenn dann die Schwächeren so nach zehn Minuten nach den Ersten irgendwie ins Ziel trotten, dann stehen da die Leute immer noch und applaudieren und feuern an und ja das machst du gut, weiter so und das zieht sich durch viele solche Geschichten. Ja also es wird wirklich immer sehr das Positive herausgestellt. Gibt es Schulfächer, die die Kinder haben, die es in Deutschland nicht gab? Das Lieblingsfach von Nele ist Outdoor Education. Das heißt, man geht raus und hat Aktivitäten draußen halt. Mountainbiking, Kajaktrips, sie machen Übernachtung. Sie waren im Herbst, sind sie auf den Berg gestiegen. In so einer Hut am Mount Arthur, also das war richtig toll. Es sind ja alles so Teenager-Mädels, 13, 14 und als die dann am nächsten Morgen ganz früh bei Sonnenaufgang ganz hoch gelaufen sind, haben wohl einige gesagt von den Kiwis, wow, jetzt wissen wir auch, warum so viele Menschen nach Neuseeland kommen, wenn wir das hier sehen, die hatten den ganzen Blick. Das war schon toll. Und auch Conny, Lars und die Kinder reisen in den Schulferien als Touristen durchs Land. Wir hatten irgendwie so die Idee oder ich, ach komm, wir zeigen den Kindern nochmal alles, die großen tollen Spots von Neuseeland und das ist doch was für sie, daran haben sie ja eh keine Erinnerung. Wir sind dann mit dem Wohnmobil durchs Land gereist. Das war auch immer nochmal so ein Traum von mir. Hat wie viel gekostet, so ein Wohnmobil zu mieten? Ja, wir haben es jetzt nicht über einen richtigen Vermieter gemacht, sondern es gibt eine Webseite, Campify heißt sie, das ist wie so ein Airbnb für Wohnmobile und wir haben dann in der Hochsaison ungefähr 300 Dollar am Tag bezahlt. Das sind 180 Euro? Ja, kann man so ungefähr sagen. Und wir sind wirklich in einem ordentlichen Tempo durchs Land gezogen und ich glaube, das müssen wir nicht mehr machen, als ich würde es einfach anders machen. Wenn wir noch mal wieder kämen, dann würde ich sagen, wir reisen viel viel langsamer und bleiben einfach mal zwei, drei Wochen vielleicht nur ganz im Süden der Südinsel und tauchen da näher in die Natur ein und in die Tierwelt. Das ist mir alles ein bisschen zu kurz gekommen. Und ja, die Kinder waren manchmal dann auch, die hatten gar nicht mehr so richtig Lust. Also wir haben irgendwo angehalten und ich, oh kommt, hier ist das, kommt, guckt euch das an. Die sind nur noch schwer aus dem Auto ausgestiegen. Also das frustriert einen dann auch so. Als Eltern oder mich als Mutter hat es echt frustriert, weil ich bin so begeistert und diese Begeisterung ist aber irgendwie nicht da. Also das ist nicht so einfach. Man muss irgendwie gucken, dass alle Bedürfnisse... Ja. Also ich finde es ist ein spannender Punkt, weil ich glaube, das ist grundsätzlich so ein Reiseding. Der Tipp ist eigentlich immer mehr Zeit nehmen, langsam reisen. Natürlich gibt es auch Highlights auf der Reise durch Neuseeland. So ein Tipp, den wir von Chris bekommen haben, die Purpose Bay. Also es gibt dort getrennt durch eine Landzunge einmal die Kuryu Bay. Das ist der Tourismus-Spot. Dort erwarten alle die Pinguine, die aus dem Wasser kommen und zu ihren Nestern laufen. Und auf der Rückseite gibt es so eine geschwungene Sandbäde, die Bucht, da ziehen Delfine ihre Kinder groß. Und also kann man eigentlich jederzeit Delfine sehen oder wenn das Wetter passt oder man ein Neopren dabei hat, geht man ins Wasser und wenn die Delfine gerade Spaß haben oder Lust drauf haben, dann kommen die vorbei und schwimmen mit einem. Auch dafür muss man kein Geld bezahlen. An anderen Stellen ist das die große Touristenattraktion. A2 Das ist in den Kettlins, in dem Süden der Südinsel, ne? B2 Genau, genau. Das ist unweit von Daniden in diesem Gebiet, die Kettlins, die auch ganz generell ganz viele tolle Sachen zu bieten haben. Und das ist, glaube ich, auch der Ort, wenn wir nochmal kommen und irgendwo länger bleiben, dann zwei, drei Wochen dort. An einem Ort sind Conny und Lars natürlich auch während dieser Reise zurückgekehrt, der Ort, an dem ihre kleinen Kinder schon in Schlafanzügen über die Sanddünen liefen. Kua Utunu und da wollten wir gerne wieder hin. Dieses Haus ist leider verkauft, das wurde kurz nachdem wir da waren verkauft. Also sind wir da mit dem Campervan hingekommen und haben dort dann eben paar Tage so verbracht. Sind dann immer vom Campingplatz da auf den Platz gefahren. Da gibt es auch einen Fluss der ins Meer mündet und da standen wir dann eben den Tag über, haben dort Früchte gegessen, haben dann abends in der Pizzeria uns eine Pizza geholt oder dort auch gegessen und einfach die Zeit und den Ort genossen. Irgendwie hat er auch nochmal eine besondere Leichtigkeit, dieser Ort für uns. Wenn ich an Neuseeland denke, dann war es, zumindest vor dieser Reise, immer Koh-A-Thonu. Ja, ich weiß nicht, das ist so mein Ort wohl. Wenn man versucht sich irgendwie zu entspannen, dann liege ich irgendwie immer am Strand von Koh Haotuno und versuche irgendwie so ein bisschen runter zu kommen unter Koh Haotuno. Ach schön, Conny hat die Augen geschlossen, während sie das erzählt. Haben sich alle Wünsche erfüllt, die ihr hattet? Was ich nicht erfüllt hat, ist glaube ich, dass ich wirklich super gut englisch sprechend hier raus gehe. Das ist nicht so. Also ich komme gut durch, ich kann auch meine Gespräche führen, aber ich merke schon, dass ich immer wieder zu tun habe und ja und du sprichst einfach sehr viel Deutsch. Und das haben wir noch gar nicht besprochen, es ist eben auch nicht so einfach, so Kiwi-Freunde zu finden. Wir haben schon so Kontakte, aber es sind nie so richtig. Mit denen wir in Kontakt gekommen sind, das sind entweder gemischte Paare, also Leute, die eben auch weit weg von zu Hause sind und vielleicht auch viel von der Welt gesehen haben, eine Weltreise gemacht haben, dadurch offener auch sind oder eben Deutsche, die dann auch mal gerne wieder mit Deutschen Kontakt haben wollen. Das ist auch so ein Punkt, den ich hier gerne mitnehmen möchte, offener zu sein, auf Leute zugehen, das machen sie ja auch. Ja, du wirst auch wirklich sehr oft wiedererkannt. Wir haben hier ein ganz süßes kleines Café, Little Dove, und da waren wir einmal und die haben uns sofort wiedererkannt. Dann waren wir zwei Wochen nicht da, oh, wir haben euch vermisst. Wo wart ihr? Also es ist einfach irgendwie so ein nettes Miteinander. Man spricht spontan mit Leuten und es ergibt sich immer was, was in Deutschland irgendwie sehr selten der Fall ist. Ich empfinde zum Beispiel Einkaufen in Deutschland echt auch als anstrengend. Ich habe oft Stress. Also den Stress macht man sich ja selber, aber ich habe Stress an der Kasse in Deutschland. Schnell, schnell alles einpacken und da stehen schon wieder die Nächsten und können Sie mal jetzt die Kasse aufmachen. Also es ist ja irgendwie immer stressig und das ist hier nicht so. Ich bin hier irgendwie anders relaxed und ich komme hier anders zu Ruhe. Es ist schwierig. Also ich glaube wirklich, dass es schwierig zu beschreiben ist. Man muss einfach mal hier gewesen sein. Ich glaube wirklich aus Deutschland kann man sich das gar nicht so vorstellen. Conny und jetzt hast du ja, für viele in Deutschland denkt man, wow, die hat jetzt frei. Was für ein Luxus. Wie fühlt sich das an, ohne Job zu sein? Ist das so paradiesisch? Also am Anfang ist es erst mal total toll. Du kommst hier an, bist wieder mal in deinem Land, hast so viel vor, was du machen kannst. Ich hatte mir auch noch ein paar Bücher mitgebracht, die ich durcharbeiten wollte, also ich hatte so meine Projekte. Ich habe dann auch nachher gemerkt, so ich habe jetzt hier wirklich alles gesehen. Ich zumindest fühle irgendwie auch diese räumliche Begrenztheit. Wenn ich jetzt länger hier bleiben würde, ich glaube, ich bräuchte jetzt mal einen Job. Ich fühle mich so intellektuell nicht mehr so richtig ausgelastet. Ich bin schon sehr gerne Lehrerin. Ich freue mich drauf, auch wieder in die Schule zu gehen. Das hätte ich mir vor einem Jahr echt nicht vorstellen können, aber... Geht dir das auch so? Freust du dich auf deinen ersten Arbeitstag wieder? Ich freue mich schon auf meinen ersten Arbeitstag, weil ich gerne meine Arbeit mache und viele nette Kollegen habe. Aber ich könnte auch noch länger bleiben. Also liegt vielleicht auch daran, dass ich am Anfang intensiver Sprachschule gemacht habe als Conny und damit auch eine Beschäftigung hatte, die so den Tag ausgefüllt hat. Hat das was gebracht und was hat das gekostet? Es hat auf jeden Fall was gebracht. Mein Englisch hat sich auch deutlich verbessert. Was kostet das? Vollzeit, also das heißt von neun bis drei ungefähr mit Pausen. Also man sitzt nicht die ganzen sechs Stunden in der Klasse. Kostet das in der Woche 400 Dollar. Das heißt 1000 Euro im Monat. Ja, aber es ist interessant, dass sich das doch sehr viele gönnen und leisten. Auch Work and Traveller, die kommen her und das erste, sie machen, ein paar Wochen da in dieser Schule, weil man da auch natürlich Kontakte knüpft und kann dann vielleicht auch hinterher dann sagen, guck mal, ich habe nicht nur am Strand gelegen und Cocktails geschlürft, ich habe auch noch ein bisschen was gemacht. Ich meine, das ist ja dann eine Vollzeitbeschäftigung, da hast du ja ordentlich was gemacht. Gibt es ein paar Charaktere, an die du dich besonders erinnerst, mit denen du da die Schulbank gedrückt hast? Ich war in einer Klasse, die für einen Test gelernt hat, den sogenannten ALZ-Test. Den brauchen Leute, um entweder hier zu studieren oder um ihren Beruf ausüben zu dürfen. Da waren viele Krankenschwestern, die eben hier als Krankenschwester anfangen wollen zu arbeiten. Die brauchten auch den Test. Hast du ihn bestanden? Ja, also es ist schwer, den dicht zu bestehen, sage ich mal. Man wird dann in bestimmte Stufen auch einsortiert. Und ich fande, das war für mich recht erfolgreich, sagen wir mal so. Und so Charaktere ist sehr international. Es waren deutsche, Schweizer, klar, aber es sind viele Japaner da gewesen, viele aus Südamerika, die hier dann Sesshaft werden wollen. Boccia war dabei, ne? Und Thailand. Boccia, Myanmar, Thailand, viele Thailänder sind da. Also da gehen einige Träume gehen in diesen Klassenräumen los, ne? Mit diesen Tests, ob sie bestehen oder nicht und wie es dann vielleicht auch für die Immigration weitergeht. Richtig. Ist für viele dann natürlich auch Anspannung und Druck, wobei man das, also die Südamerikaner waren immer doch sehr noch relaxed bis zum Schluss. Die Japaner sind da ein bisschen zielstrebiger vielleicht. Wenn ihr jetzt wieder im Flieger sitzt in drei Wochen und Richtung Deutschland fahrt, was sind so Bilder, die bleiben? Also für mich war es ganz klar der Great Taste Trail. Das ist so eine Fahrradtour, die man hier machen kann. Die geht irgendwie 180 Kilometer von Nelson Richtung Kai-Theri-Theri und über Sinta dann zurück nach Nelson über die Berge. Und das habe ich mit Neda gemacht kurz vor Weihnachten. Das war sowieso schön, wir zwei Mutter und Tochter so eine Fahrradtour und als wir dann in den Bergen waren, haben wir auch wirklich ein Tapavera bei einer älteren Frau übernachtet, die ganz alleine mit ihrem Hund und ihren Schafen lebt auf einer Farm und die hatte sich, wie soll ich sagen, so eine Art Tonne dahingestellt, wo man auch übernachten konnte mit Außenbadewanne. Und wir hatten das bekommen und wir kamen total fertig da an, nach 70 Kilometern Fahrrad und wir mussten aber noch nach Tapavera, 5 Kilometer weiter. Sie hat gesagt, kein Problem, ihr könnt mein Auto haben, könnt da essen gehen. Dann hat sie uns echt ihr Auto gegeben und als wir wiederkamen, hat sie uns schon so eine kleine frische Schale mit Beeren vorbereitet. Die war einfach total nett, hat für Nela noch so eine Nuckelflasche für die kleinen Lämpchen vorbereitet. Also einfach diese Gespräche. Ich habe mich dann auch so mit ihr unterhalten. Ist das okay hier so ganz alleine? Nee, sie kann gut sein hier allein hier draußen. Da war Sommer, das war schön, aber im Winter ist es ja auch wirklich kälter. Aber nee, das war kein Problem. Sie war ganz zufrieden und dann sind wir weiter gefahren und auf halber Strecke machte meine Batterie schlapp. Also ich habe ein E-Bike und ich habe zu Nida gesagt, ich frage jetzt hier die nächste Person, die mir begegnet, ob ich meine Batterie aufladen kann. Aber in den Bergen, da stehen wirklich sehr vereinzelte Häuser, aber dann kamen wir an einem Haus vorbei, wo eine Frau, vielleicht so Anfang 50, an der Hecke geschnitten hat. Ich habe sie gefragt, ob ich mal eine halbe Stunde meine Batterie aufladen könnte. Ja klar, kommt rein. Und auf einmal saßen wir halt mit dieser Frau auf der Veranda und die Blumen. Es war alles wirklich schön, so ein schön angelegter Garten, richtig schön. Sie hat uns was zu trinken gebracht, meine Batterie aufgeladen und ihre Mutter kam dann auch noch. Also die lebt auch dort im Hinterland mit ihrer Mutter, die so 80 ist. Was mich so beeindruckt hat, auch diese starken Frauen. Weißt du, es waren jetzt keine Männer, es waren Frauen im mittleren und älteren Alter, die dort so ihr Leben meistern in der Natur. So. Schön. Gibst du uns von der einen, wo ihr die Unterkunft hattet, den Link? Vielleicht möchte ja jemand da vorbeischauen. Eine Frage noch, wenn ihr jetzt hier in Neuseeland seid, stellt euch vor, ihr kriegt Besuch aus Deutschland und wenn der euch eine Sache aus Deutschland mitbringen kann, was packt der in den Koffer für euch? Ein Schwarzbrot, glaube ich. Das ist das, was wir macht, wenn sie wieder da ist, ein Stück Käse und Schwarzbrot und das wird sie dann ganz alleine aufessen. Ich glaube, ich bleibe auch beim Schwarzbrot. So ein richtig schönes Schwarzbrot mit richtig vielen Kanacken. Sagt ihr mir noch einmal den Bosse-Text? Wie war der Satz nochmal? Habt ihr ihn? All die schönen Sachen musst du machen, all die besten super Sachen. Einfach machen, einfach machen. Ich mag das, dass sich das so durch das Gespräch zieht, dieser Songtext. Es ist alles, alles jetzt. Das Leben ist zu kurz, zu kurz für ein langes Gesicht. Und das, was du träumst, musst du machen, einfach machen. All die besten super Sachen. Alles ist jetzt. In diesem Sinne, liebe HörerInnen, einfach machen, alles ist herrlich. Ja, das war die Familien-Auszeit in Neuseeland. Ich habe die Folge auch lange nicht gehört und habe sie mir jetzt noch mal ganz angehört und bleibt auch eine meiner Lieblingsfolgen. Meine ganz persönliche Lieblingsfolge, die können ihr nächste Woche hören. Da machen wir noch mal eine Folge wieder hören. Ich wünsche euch einen richtig schönen Sommer. Genießt den. Liebe Grüße und bis nächste Woche. Ka kite! Für euch gibt's gleich noch ein ganz besonderes Hörgeschenk. Jakob singt ein Lied, das er in der neuseeländischen Schule gelernt hat. Ich bin ein kleiner Junge, aber ich bin ein großer Junge. Ich bin ein kleiner Junge, aber ich bin ein großer Junge. Ich bin ein kleiner Junge, aber ich bin ein großer Junge. Ich bin ein kleiner Junge, aber ich bin ein großer Junge. Heti pua hetanata matua houtera heti pua hetanata hi owa hi. Transcribed with Cockatoo