3 Gründe warum es so schwer ist, deinen Körper zu akzeptieren
26.07.2025 26 min
Zusammenfassung & Show Notes
Diese Woche erzähle ich dir von 3 typischen Gründen, die den Prozess der Körperakzeptanz erschweren.
Ich gebe dir Tipps, wie du damit umgehen kannst - und am Ende der Folge wirst du besser verstehen, warum es sich manchmal so schwer anfühlt, deinen Körper zu akzeptieren.
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📌Das Programm „Mich anfreunden mit meinem Körper“
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Transkript
Willkommen beim Podcast Körper und Gesellschaft, dem Podcast für das Thema
Körperakzeptanz und mein Name ist Ira Schumann.
Musik Ja,
willkommen zu 1 neuen Folge. Ich glaube, es ist die 16.
Folge jetzt schon. Ich habe 5 Minuten vor der Aufnahme
angefangen, nochmal Heuschnupfen zu bekommen. Also wenn ich verschnupfe klinge und das
vielleicht ein bisschen die Audioqualität beeinträchtigt. Sorry.
Dafür hatte ich einen phänomenalen Morgen. Also ich nehme das gerade an einem Samstagmittag
auf. Und zwar bin ich nach siebeneinhalb
Stunden Schlaf aufgewacht und habe mich ausgeschlafen gefühlt.
Alle Menschen mit Schlafproblemen in der Pyramidopause oder generell mit
Schlafproblemen wissen, wie sensationell das ist. Und
dadurch bin ich dann auch vor 9 zum Bäcker gegangen, was mir sonst fast
nie gelingt. Also Erfolge über Erfolge hier.
Und genau, deswegen bin ich vielleicht etwas fitter.
Also klinge nicht so wegen Heuschnupfen, fühle mich aber etwas fitter als sonst und
freue mich auf diese Episode. Das ist jetzt eine
der Folgen, für die ihr abgestimmt hattet, als ich vor, ich glaube Anfang
Mai, Ende April mal gefragt hatte, was wollt ihr gerne hören?
Und zwar wird es diese Woche 3 typische
Gründe gehen, die den Prozess der Körperakzeptanz manchmal so schwer
machen. Ich werde dir Tipps geben, wie du damit umgehen
kannst und am Ende der Folge wirst du hoffentlich besser verstehen,
warum es sich manchmal so schwer anfühlt, deinen Körper zu akzeptieren oder
akzeptieren zu wollen. Und natürlich gibt es am Ende wieder
Glitzer. Ein Hinweis, bevor ich losstarte.
Im Blogartikel zufolge wirst du einen Abschnitt finden, den ich hier im Podcast
rauslasse, nämlich dort erzähle ich oder dort schreibe ich, was du
überhaupt davon hast, deinen Körper zu akzeptieren. Wenn du
das lesen möchtest, ich denke spätestens ab Dienstag, kannst du
den Text dann auch auf meinem Blog finden. Lass uns loslegen.
Bevor ich was zu diesen 3 Gründen sage, würde ich gern
generell noch was zum Thema Veränderung sagen und fange damit an, dass
ich dich erstmal gerne... Wenn du gerade selbst in Veränderungsprozessen bist
und da manchmal frustriert bist, würde ich dich gern beruhigen, Das ist total
normal, dass es immer mal wieder schwer ist. Und das liegt
überhaupt nicht daran, dass du irgendwas falsch machst.
Denn ein Faktor ist immer schon, dass
Veränderungsprozesse an sich immer schon schwer sind. Und Ich arbeite ja
als Coach mit 1 systemischen Perspektive und dort gibt
es eben folgende Ideen dazu. Und zwar ist die
Idee, dass es eine sehr große Motivation gibt, im alten
Zustand, in alten Mustern zu bleiben, auch wenn die vielleicht gar nicht mehr
so hilfreich sind oder auch wenn sie vielleicht sogar schädlich sind.
Denn Veränderung bringt Systeme aus der Balance.
Aber Systeme wollen in der Balance bleiben. Das bedeutet, aus
systemischer Sicht gibt es erstmal einen großen Anreiz dafür,
Veränderungen, also gar nicht in Veränderungen reinzugehen. Und wenn du
dich jetzt gerade fragst, was eigentlich mit Systeme gemeint ist, die ganz
knappe Form ist, dass jede Person ein eigenes System ist, also aus der
systemischen Sichtweise. Und wenn ich es jetzt nochmal nicht systemisch formuliere,
dann würde ich das so beschreiben, dass Menschen also eher die Tendenz
haben, Veränderungen zu vermeiden, weil Veränderung eben bedeutet, alte
Muster zu verlernen und neue einzuüben. Und das bringt
eben, egal welches Thema, das bringt erstmal Unruhe und Instabilität
mit sich. Und das ist erstmal anstrengend. Dazu
kommt noch, dass es ein Merkmal von Veränderungsprozessen ist, dass die Entwicklung
nicht immer nur nach vorne oder aufwärts geht, sondern eben,
ja, dass es auch mal 2 Schritte nach vorne geht, aber dann wieder einen ganzen
Schritt zurück oder vielleicht geht es auch mal 2 Schritte zurück. Man hat manchmal das
Gefühl, man steht so an der Stelle und es geht nicht vorwärts. Auch das
ist völlig normal, aber das kann sehr frustrierend sein, wenn man so
das Gefühl hat, es geht nicht voran. Nachdem ich jetzt was dazu gesagt habe,
dass Veränderungsprozesse an sich schon schwer sind, komme
ich jetzt dazu, warum Körperakzeptanz, also dieser Veränderungsprozess,
dahin, anderes Verhältnis zum eigenen Körper zu entwickeln, den Körper
zu akzeptieren etc., warum das nochmal oft besonders schwer
ist. Und Grund 1 ist,
ein großes Ziel ohne klare Schritte. Also unabhängig vom
Thema, ganz kurz, ich zoome kurz raus und dann zoome ich wieder rein.
Es ist einfach schwer, große Ziele zu erreichen, wenn unklar ist,
wie die konkreten Schritte dahin aussehen können. Und jetzt speziell
zum Thema Körperakzeptanz, also so Sätze wie Liebe dich
selbst, liebe deinen Körper oder eben akzeptiere deinen Körper so wie er ist, also das,
was ich vorhin auch gesagt habe, die klingen gut, die klingen vielleicht auch
inspirierend, aber das bleibt total vage. Also
diese Ziele sind einfach sehr schwer zu erreichen, wenn unklar ist, wie die
konkreten Meilensteine aussehen können oder wenn es keine klaren Meilensteine
gibt. Meilensteine, ich hab grad genuschelt, glaub ich, das Wort ist Meilenstein. Glaube ich. Das
wollte es in Meilenstein. Und dann kommt auch
noch dazu bei dem Thema Körperakzeptanz, dass es halt nicht so viele Vorbilder
gibt und dementsprechend nicht so viele Menschen gibt, von denen man
sich abschauen könnte, wie sie dieses Ziel erreicht haben.
Und ein weiterer Faktor, der diesen speziellen Veränderungsprozess Körperakzeptanz
erschweren kann, ist, das Ziel ist zu groß. Also
vielleicht als Beispiel, wenn dein Ziel ist, ich möchte meinen Körper
lieben lernen, und du aber deinen Körper über Jahre,
Jahrzehnte abgelehnt hast, dann kann dieses Ziel
zu weit entfernt sein. Und ein erreichbares
Ziel könnte dann sein, ich möchte eine Freundschaft zu meinem
Körper entwickeln oder vielleicht auch, ich möchte meinen Körper okay finden.
Die sind einfach nicht so weit weg, diese Ziele halt, von dem Punkt, von
dem du ausstattest. Und über die Zeit kann sich das ja immer
auch noch weiter entwickeln. Also vielleicht wird dann eben aus
Freundschaft doch noch Liebe oder wenn nicht, ist es auch
völlig in Ordnung. Also überhaupt anders mit dem eigenen Körper umzugehen,
anders auf den eigenen Körper zu schauen, als wir es alle gelernt haben, das ist
immer schon radikal und das ist immer viel und ein großer Erfolg.
Es muss nicht Selbstliebe sein. Dazu erzähle ich nächste Woche
auch mehr, also zum Thema Selbstliebe, den Körper lieben wollen und warum
ich dieses Ziel eben zum Teil kritisch sehe. Bisschen
was habe ich ja jetzt schon gesagt, dazu erzähle ich aber nächste Woche noch mal
mehr in der Folge. Okay, dann komme ich zu meinem Tipp.
Also ich sage immer den Grund und dann sage ich einen Tipp oder manchmal auch
mehrere Tipps. Meine Tipps, das Ziel
eben und den Weg zum Ziel konkreter zu machen. Tipp
Nummer 1 ist, nimm dir etwas Zeit und versuch einfach ein klares
Bild zu entwickeln, wo du überhaupt hin möchtest und schau dann von dort
ausgehend, also von der Zukunft ausgehend, wie der erste kleine
Schritt aussehen könnte. Und wenn du darüber nachdenken möchtest,
dann könntest du zum Beispiel überlegen, was bedeutet für dich
eigentlich deinen Körper akzeptieren oder mit deinem Körper
Frieden schließen, deinen Körper lieben lernen, in deinem Körper ein
Zuhause finden? Also hier Klammer auf, ich schlag dir zwar
vor, ein kleineres Ziel zu wählen, aber Natürlich bitte such dir die
Formulierung, das Ziel aus, was sich für dich am besten,
vielleicht auch am inspirierendsten anfühlt. Klammer zu.
Und hilfreiche Fragen könnten hier sein,
woran würdest du merken, dass du dieses Ziel erreicht hast? Woran
würden es zum Beispiel deine Freundinnen merken?
Was konkret wäre dann anders in deinem Alltag? Also angenommen, ich mache
im Coaching immer ganz gerne so Zeitreisen, angenommen du wachst in 3 Jahren
auf morgens, schlägst die Augen auf und hast dieses Ziel erreicht.
Was wäre dann konkret anders? Woran würdest du das über den ganzen Tag
merken? Und dann als zweiter Tipp, im systemischen
Coaching gibt es die Idee, dass die gewünschte Veränderung schon in
kleinen Momenten in der Gegenwart aufblitzt. Deswegen gucken wir im
Coaching immer viel nach Ausnahmen. Also wo ist es schon anders? Wo ist es schon
so, wie du es haben möchtest?
Und davon ausgehend würde ich dir vorschlagen, mal zu schauen,
ob dir was dazu einfällt zu diesen Momenten und ob du vielleicht davon ausgehend auch
so einen ersten kleinen Schritt planen könntest. Hier sind ein paar Fragen, die dich
dabei unterstützen könnten. In welchen Momenten war es
schon mal so? Also so wie du es dir wünschst, wie es deinem Ziel
entspricht. Wann hast du dich schon mal so gefühlt?
Das können wirklich sehr kleine Momente sein. Also es muss kein ganzer Tag sein,
sonst können wirklich sehr kleine Minimomente sein. Und dann
schau mal, was war in diesen Momenten anders? Und was brauchst
du, damit es mehr von diesen Momenten geben kann? Und was könnte
ein erster kleiner Schritt in diese Richtung sein? Und mit kleiner
Schritt meine ich wirklich einen sehr kleinen Schritt. Also im Coaching ist das der
Klassiker, dass ich sage kleiner Schritt. Nehmen Menschen sich gerne, egal
zu welchem Thema, einen Schritt vor, der schon ganz schön groß ist.
Und dann gibt es halt schnell wieder dieses, es ist zu viel, es wird nicht
erreicht, es gibt Frust. Also es ist wirklich ein sehr kleiner, konkreter Schritt.
Und wenn du das Gefühl hast, Mensch, das ist eigentlich zu klein, das ist vielleicht
ein bisschen banal, dann ist der Schritt wahrscheinlich genau richtig groß. Also es geht wirklich
darum, sehr kleine Veränderungen, erst mal kleine Veränderungen anzufangen, damit es eben
nicht gleich wieder Frustration gibt. Okay, das war der erste Grund,
dass es am großen Ziel liegt und dass es eben ja unklar
ist, wie man das erreichen kann. Zweiter Grund, die
alten tiefsitzenden Muster. Also du
hast jahrzehntelang beim Thema Körper, Körperakzeptanz, du hast
jahrzehntelang gelernt, deinen Körper kritisch zu sehen, also wahrscheinlich,
zumindest geht das den Menschen so, wie ich so treffe meistens.
Und das lässt sich eben nicht in kurzer Zeit ändern. Und
ja, es ist möglich, Denken und Verhalten zu ändern, aber das
braucht eben Zeit und Geduld. Und je tiefsitzender diese Muster sind, also je
früher du die gelernt hast und je tiefer die sich quasi auch verankert haben in
dir, umso mehr Zeit braucht es auch. Meine
Tipps zu diesem Thema. Ich empfehle dir immer wieder bewusst
zu machen, die Entwicklung und Verankerung deiner
jetzigen Denk- und Verhaltensmuster, deine alten Denk- und Verhaltensmuster
hat Jahrzehnte gedauert. Das heißt, die Veränderung, die
darf auch dauern. Also das darf auch Jahre, vielleicht auch
Jahrzehnte dauern. Das ist völlig normal und völlig in Ordnung.
Und wenn du das von dir schneller erwartest, dann entsteht dadurch eher
Stress. Also im Coaching sage ich manchmal auch, weil das ist ein
klassischer Frustmoment, also Menschen wollen was verändern, haben dann vielleicht
sogar erkannt, ah ok, wie kann ich es denn verändern? Und dann fallen sie
trotzdem immer wieder in diese alten Muster zurück und das ist, glaube ich, oft sogar
der frustrierendere Moment, als überhaupt nicht zu
wissen, was sich eigentlich verändern kann oder wie es verändern kann. Und wenn das auftaucht,
dann sage ich im Coaching halt auch manchmal, ja, das wäre ja auch seltsam, wenn
das jetzt total schnell gehen würde, weil das vorher, also das zu lernen, das
auch einzuüben, die alten Muster vielleicht sogar zu perfektionieren.
Das hat sehr, sehr lang gedauert. Also oft 3
Jahrzehnte oder so, oder manchmal 4 Jahrzehnte, wenn Menschen dann ins Coaching kommen mit
30, 40 Jahren. Also das heißt, dann wäre es wirklich auch seltsam, wenn
man das in einem halben Jahr, in einem Jahr ändern könnte. Also Entwicklung
braucht Zeit und sie braucht eben auch Geduld.
Genau und was auch, also kann frustrierend sein, ich
finde es hilfreich, mir immer wieder bewusst zu machen, dass Körperakzeptanz ein Veränderungsprozess
ist, der einfach nie komplett fertig sein wird. Weil wir ja auch
einfach, also unsere Körper verändern sich, wir leben dauerhaft in 1
Welt, die zum Beispiel fettfeindlich und ableistisch ist.
Das heißt, wir sind ständig mit Dingen konfrontiert, die ja einfach auch mit denen wir
uns auseinandersetzen müssen, von denen wir uns abgrenzen müssen.
Und ja, das bedeutet eben auch, deswegen kann dieser Prozess gar nicht
fertig sein und das bedeutet eben auch, es wird immer mal wieder Phasen
geben, in denen du in alte Muster zurückfällst. Also auch wenn du schon
wirklich lange auf diesem Weg der Körperakzeptanz unterwegs bist oder unterwegs sein
wirst, dann wird es Phasen geben, wo doch wieder alte
Denkmuster aufploppen oder sehr stark werden oder alte Verhaltensweisen,
zum Beispiel rund das Thema Essen oder so. Das kann
immer wieder passieren, zum Beispiel in stressigen Lebensphasen,
wo viel los ist, wo es dann manchmal vielleicht leichter ist für das
Gehirn, auf alte Muster zurückzugreifen. Und
wenn dir das passiert, dann probiere mal aus, wie es ist, wenn
du dann dich nicht verurteilst dafür, weil das ist schon stressig genug,
in alte Muster zurückzufallen, sondern wenn du versuchst, dann
einfach freundlich und vielleicht auch mitfühlend mit dir umzugehen, dich also
eben nicht noch extra verurteilst. Und wenn dir das schwerfällt, das ist auch
ein klassiker Thema am Coaching, dass es Menschen schwerfällt, zu sich selbstfreundlich zu sein, weil
viele Menschen das eben nicht gelernt haben, nicht lernen konnten,
dann ist der Tipp eben, den kennst du wahrscheinlich auch schon, nochmal zu überlegen, was
würdest du denn engen FreundInnen sagen in derselben
Situation oder in der gleichen Situation. Also wenn die gerade in
alte Muster zurückgefallen sind und darüber vielleicht auch verzweifelt sind, frustriert
sind, was würdest du denen sagen? Und wenn du dann nettere
Formulierungen, freundlichere Formulierungen findest, mitfühlendere Formulierungen,
dann schau mal, ob du das zu dir selbst sagen kannst. Also
manchmal hilft dieser Umweg. Okay,
nach dem Grund 2 mit den alten Mustern, dass die sehr tief verankert sind,
der Grund 3, ein nicht hilfreiches Umfeld.
Wir leben einfach in 1 Gesellschaft, ich habe es schon gesagt, die ist
fettfeindlich, ableistisch, das wird sich auch so schnell nicht ändern leider.
Und also wir leben in 1 Gesellschaft, die sehr enge Schönheitsideale vorgibt und die dir
eben auch ständig einredet, du müsstest dich und deinen Körper anpassen.
Und während du versuchst, deinen Körper zu akzeptieren oder anders mit deinem Körper
umzugehen als bisher, lebst du weiterhin in dieser Gesellschaft.
Also du befindest dich in einem Umfeld, das einfach nicht unterstützend
für deinen neuen Weg ist oder für deinen Veränderungsweg ist.
Und die Gesellschaft klingt immer ein bisschen abstrakt. Also dazu kommt ja auch noch, dass
diese schädlichen Ideen, wie Körper aussehen und sein sollen,
dass die auch von vielen Menschen in deinem Umfeld wahrscheinlich vertreten
werden. Also wahrscheinlich von Verwandten oder von vielen
Verwandten, von Freundinnen, von KollegInnen
etc. Also die Menschen, auf die du triffst, die haben wahrscheinlich auch oft genau diese
engen Bilder im Kopf zum Thema Körper. Und Das kann
eben zum Beispiel dazu führen, dass es wenig Verständnis
für deine vielleicht neuen Perspektiven und vielleicht auch neuen Grenzen gibt.
Dass du anstrengende Gespräche führst, in denen
deine Sichtweise in Frage gestellt wird, in denen du vielleicht auch Dinge diskutieren
musst. Oder du dich zumindest auch immer wieder entscheiden musst, ob du diese
Gespräche reingehst oder nicht. Also auch das kostet schon Kraft.
Und es kann auch dazu führen, dass es öfter notwendig wird, Grenzen zu
setzen als bisher, weil
eben das, was du tust, in Frage gestellt wird oder weil da eben Dinge passieren,
wo du merkst, das tut mir nicht mehr gut. Das hat mir früher schon nicht
gut getan, jetzt erst recht nicht. Zum Beispiel zum Thema
Diätkultur, Diet Talk. Da
können einfach neue Themen aufploppen. Und durch diese Situationen,
Phänomene können einfach Zweifel und Unsicherheiten entstehen,
ob deine Entscheidung für Körperakzeptanz, ob
die richtig ist. Und auch wenn du in dieser
Entscheidung sehr klar bist, dann kennst du vielleicht dieses Phänomen, dass ein
Umfeld, das dich nicht unterstützt, sondern ein Veränderungsprozess, dass das einfach
Kraft kostet. Und das ist halt einfach das
Gegenteil von anderen Veränderungsprozessen rund das Thema Körper.
Denn bei anderen, also wenn du dir als Ziel setzen würdest,
ich will 10 Kilo abnehmen, ich will fitter werden, also ich will jetzt dreimal
die Woche ins Fitnessstudio gehen, ich will einen Marathon laufen,
Klassiker bei Menschen rund die 40. Also wenn du dir sowas als Ziel
setzt, dann wirst du wahrscheinlich auch viele Menschen treffen,
die das toll finden und die da mit Begeisterung und Unterstützung reagieren.
Wenn du sagst, ich möchte meinen Körper so akzeptieren, wie er ist,
auch gerade dann, wenn dein Körper
nicht der Norm entspricht, nicht den Schönheitsidealen entspricht, dann
bekommst du wenig Jubel und wenig Unterstützung. Zumindest in den
meisten Umfeldern. Vielleicht hast du einen Freund in einem Kreis, wo das anders ist,
das ist eine super Ressource, aber zum Beispiel im Familienkreis herrschen oft
noch sehr andere, also Herkunftsfamilie herrschen oft noch sehr andere Bilder
vor. Und diese fehlende Unterstützung aus
dem direkten Umfeld, aber eben auch aus dem gesamten gesellschaftlichen
Umfeld, erschwert eben deinen Weg zur Körperakzeptanz
und der Weg kann sich manchmal dadurch ganz schön einsam
anfühlen. Zu dem Thema Einsamkeit, Körperakzeptanz und
Einsamkeit, warum sich das manchmal so anfühlt, dazu habe ich letzte Woche eine extra
Folge gemacht. Also ich empfehle dir, wenn du die noch nicht gehört hast, da nochmal
reinzuhören. Mein Tipp hier ist nochmal
sehr kurz und ich weiß, es klingt so einfach und es ist nicht so einfach,
aber das ist tatsächlich, finde ich, immer noch das Beste, sich
Verbündete zu suchen. Also
Menschen zu finden, Einerseits Menschen zu finden, die auf einem ähnlichen Weg
sind. Und dann ist die Frage, wo findest du die? Findest du die an
deinem Wohnort? Findest du die auf Social Media? Also, wo findest
du deine Leute, die ähnlich auf das Thema Körper schauen, die auf
einem ähnlichen Weg sind? Vielleicht auch welche, die das schon länger machen,
wo du dir irgendwie Dinge abgucken kannst, wo du dich stärken kannst. Was sind so,
oh Gott, jetzt wurde gerade das Wort Kraftquellen sagen, aber das ist
irgendwie ein bisschen doll esoterisch. Also, wo sind die Menschen,
die dich inspirieren im Alltag, die dich da unterstützen, auch wenn du die vielleicht gar
nicht persönlich kennst. Und neben den Menschen, die auf einem
ähnlichen Weg sind, würde ich dir mal vorschlagen, such dir auch noch andere Verbündete, die
vielleicht gar nicht auf demselben Weg sind wie du oder auf dem gleichen Weg.
Aber die ja trotzdem unterstützend sind. Also
die dich eben zum Beispiel dabei unterstützen, zum Beispiel
bei Familienfeiern. Viele Menschen machen die
Erfahrung, sie kommen bei ihrer Herkunftsfamilie auf eine Familienfeier und dann wird
sofort der Körper, dann wird sofort das Gewicht kommentiert. Wer
kann dich in dieser Situation unterstützen? Also gibt es da vielleicht ein, 2
Personen, die offen sind für deine Perspektive, für
deinen Weg und die dich da unterstützen können, damit du damit nicht so alleine
bist? Aber auch im Freundinnenkreis,
also gibt es vielleicht Menschen, mit denen du da ins Gespräch gehen
kannst, die... Also ich finde es immer ein bisschen schwierig,
mit eigenen Freundinnen Bildungsarbeit machen zu müssen Und gleichzeitig ist es aber oft eine
Realität, wenn man eben zum Beispiel eine dicke Person ist oder auch
irgendwie, ja genau, generell marginalisiert ist und mit den
FreundInnen bestimmte Identitäten nicht teilt. Also
da eben auch, wer sind, können vielleicht in bestimmten Situationen deine UnterstützerInnen
sein. Das waren die 3 Gründe.
Es ging also darum, warum sich Körperakzeptanz manchmal so schwer
anfühlen kann. Und ich hoffe, du nimmst mit, es ist normal und
okay, dass es immer mal wieder schwer ist. Das geht den meisten Menschen
so. Ich würde sogar sagen allen Menschen, aber ich weiß nicht, vielleicht gibt
es da draußen doch Menschen, denen das total leicht fällt. Ich kenne sie
nicht, aber deswegen sage ich die meisten Menschen. Also das ist ganz normal,
dass damit bist du überhaupt nicht alleine. Und dass es
schwer ist oder manchmal zumindest schwer ist, bedeutet überhaupt nicht, dass du irgendwas
falsch machst, sondern es liegt am Veränderungsprozess selbst.
Und es ist vielleicht auch wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, du hast dich
entschieden, etwas anders zu machen als viele andere Menschen und überhaupt
an diesen Punkt zu kommen, also zu diesem Punkt zu kommen, wo du beschlossen hast,
anders mit deinem Körper umgehen zu wollen, als du es gelernt hast, das ist ein
Riesenerfolg. Und wenn wir jetzt im
1 zu 1 Coaching wären, würde ich dich vielleicht fragen, ob
du diesen Erfolg überhaupt schon ausreichend gefeiert hast oder wie du
den gefeiert hast, weil oft vernachlässigen wir das, was wir eigentlich
schon erreicht haben und feiern das gar nicht, sondern schauen eher auf das, was halt
noch nicht so richtig klappt. Und als letzter Punkt, vielleicht
nochmal so als Aufmunterung, es lohnt sich wirklich, diesen Weg zu gehen.
Es ist ein Veränderungsprozess, der schwer ist, aber wo man auch sehr viel gewinnen kann.
Zum Beispiel natürlich eine bessere Beziehung zum eigenen Körper,
mehr Energie für andere Themen in deinem Leben. Also nicht mehr über das eigene
Gewicht, über das Essen nachzudenken, setzt einfach sehr, sehr viel Energie
frei für andere Themen. Und ja, auch die Freiheit, also
ich finde, für mich bringt dieser Prozess viel Freiheit mit sich, unter anderem die Freiheit,
endlich Dinge zu tun, die du vielleicht vorher vermieden hast, während du auf
deinen vielleicht dünneren oder vermeintlich besseren
Körper gewartet hast. Also von daher
hiermit die Bestärkung, dass der Weg sich lohnt, wenn du
diesen Weg nicht alleine gehen möchtest und wenn du dir
konkrete Schritte, vielleicht auch Unterstützung wünscht,
dann hier als kleiner Werbeblock. Ich habe ein
sechswöchiges Programm entwickelt, was dich dabei unterstützt,
das heißt mich mit meinem Körper anfreunden und
ab dem ersten August öffne ich wieder die Türen zu diesem Angebot. Das ist
jetzt gerade, wenn du es jetzt noch im Juli hörst, kannst du es nicht erwerben.
Aber ab August geht das wieder bis ungefähr Anfang September.
Und das gibt es als Selbstlernkurs. Aber ich werde zusätzlich
dazu zum ersten Mal das Ganze auch als Gruppenprogramm anbieten.
Also wo du dich auch mit anderen, nicht nur mit mir austauschen kannst, sondern auch
mit anderen Menschen austauschen kannst und eben auch zum Beispiel Verbündete
finden könntest. Und wenn du darüber mehr erfahren möchtest, den
Link zum Programm findest du in den Show Notes von dieser Folge.
Und am 16. August gibt es einen kostenfreien
Workshop, bei dem du den Ansatz hinter dem Programm
besser kennenlernen kannst, wo du da reinschnuppern kannst und auch schon eine konkrete Strategie
erarbeiten kannst. Und in der nächsten Folge erzähle ich
mehr zum Workshop. Wenn du die Infos zum
Workshop vielleicht schon früher bekommen möchtest oder auf keinen Fall verpassen möchtest, dann
kannst du dich für meinen Newsletter anmelden. Dort werde ich die
Infos schon ab dem 1.8. Raus schicken.
Okay, das war's zu diesem Thema. Was jetzt noch kommt, ich erzähle
kurz, was nächste Woche kommt und natürlich gibt es noch Glitze,
bevor wir so ganz am Ende sind. Also nächste Folge, habe ich ja schon
gesagt, zwischendurch, es geht das Thema Selbstliebe, den Körper lieben,
weil das einfach, finde ich, so ein Ziel ist, was auch
gerade auf Social Media, finde ich, öfter zu finden ist. Und ich halte,
Also einerseits, ich finde das Ziel, da ist ganz viel Gutes drin und gleichzeitig
sehe ich da einige Sachen sehr kritisch. Manches klang heute schon an. In der
Folge, dazu werde ich nochmal ausführlicher irgendwie draufschauen und mich
da auch nochmal auf 2 Bücher beziehen. Dazu erzähle ich nächste Woche mehr.
Okay, damit komme ich noch zum Glitzer. Wenn du das noch
nie gehört hast, zum ersten mal den Podcast hörst, dann.
Glitzer ist eine Kategorie aus meinem Newsletter. Dort
teile ich am Ende immer so meistens 2, 3 Sachen. Sachen, die ich gerade spannend
finde, die mich irgendwie umtreiben, die ich mag,
etc. Und diese
Woche, ich überlege gerade, einerseits natürlich schlafen,
aber schlafen wäre, glaube ich, jederzeit Glitzer. Also genügend schlafen ist
unglaublich. Ich bin immer wieder erstaunt, was das für Auswirkungen hat. Aber eigentlich wollte ich
teilen, dass ich endlich eine Serie angefangen habe zu schauen, die ich schon ewig schauen
wollte. Ich bin irgendwie, glaube ich, 17 Jahre zu spät.
Nämlich True Blood. Also
genau, das ist das mit den Vampiren und ich glaube später auch Werwölfen.
Was glaube ich zu ungefähr gleicher Zeit rauskam wie damals diese Twilight-Filme,
aber in True Blood hat halt, also es irgendwie hat viel, viel mehr
Sex, viel, viel mehr Blut. Das ist schon sehr, sehr blutig, Wenn man Blut nicht
sehen kann, ist das nicht die richtige Serie für einen.
Und Klammer auf, es gibt natürlich ein bisschen, ja, diese Sachen, die man eigentlich bei
fast allen Serien kritisieren kann. Es gibt eine Menge
nackte Körper zu sehen, aber die sind halt fast, also, nee, eigentlich bis
jetzt immer normschön. Und das ist irgendwie auch ein sehr enges Schönheitideal,
Klammer zu. Also das ist leider so, dass, ne, auch grad nochmal 2008 war, das
ist nicht besser als heute, das ist heute nicht gut, aber damals war's
noch schlechter, find ich. Das kauft man sich leider mit ein, wenn man es guckt,
aber es ist sehr unterhaltsam. Und es hat auch
so eine Menge so kleine witzige Momente. Es ist nicht durchgehend witzig, aber es
hat so kleine witzige Momente, was einfach manchmal auch sehr absurd ist. Und
dann hat es aber auch so ungewollt witzige Sachen, wie die
Handys, die die Menschen benutzen. Die benutzen einfach Klapp-Handys, weil das halt
2008 eine Handy-Form war, die es gab. Und ich hab das so
geguckt und gedacht, warum sieht das so komisch aus, in einem Film, ja 2008 ist
einfach, da gab es noch keine Smartphones und die, also die Serie sieht an
manchen Stellen, glaube ich, älter aus, als sie sich sonst generell anfühlt,
einfach weil die Technik so schnell gealtert ist. Es gibt auch so kleine, absurde Alltagsgeschichten
da drin. Aber ich finde die sehr unterhaltsam, kann die gut
gucken und empfehle die hiermit weiter, falls es noch jemand anderes nicht
geschaut hat. Das war es für diese Woche.
Wie gesagt, nächste Woche das Thema Selbstliebe
und ich wünsche dir eine gute Woche. Bis dahin
und tschüss. Bis zum nächsten Mal.