Lasst uns anders über´s Ausruhen nachdenken
28.06.2025 11 min
Zusammenfassung & Show Notes
Diese Woche geht es um die Frage, was Körperakzeptanz mit dem Thema Ausruhen zu tun hat - und ob wir vielleicht anders über´s Ausruhen nachdenken sollten.
Am Ende der Folge gibt es mehrere Reflexionsfragen dazu.
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Transkript zur aktuellen Folge:
(Im Podcastplayer auf das Symbol des Zettels klicken)
Glitzer:
Podcastfolge zum Thema Langsamkeit
Transkript
Hallo und willkommen beim Podcast Körper und Gesellschaft, dem
Podcast für das Thema Körperakzeptanz. Mein Name ist Ira Schumann.
Musik Wenn du das hier hörst, dann bin ich gerade im Urlaub
und passend zum Thema Urlaub geht es diese Woche
Ausruhen. Das, was ich gleich erzähle,
habe ich nicht extra für diesen Podcast neu geschrieben, sondern ich habe das
letztes Jahr im November für meinen Newsletter geschrieben.
Ähnliche Situation, Ende des Jahres, ich bin müde,
ich treffe ständig auf müde Menschen und dachte, das Thema
Ausruhen passt doch und ich finde jetzt passt es auch gerade in die Jahreszeit.
Okay, ich starte direkt rein. Und am
Ende gibt es ein paar Fragen für dich. Und natürlich gibt es am Ende auch
nochmal Glitzer. In meiner Arbeit zum Thema Körper geht
es ja darum, Menschen auf dem Weg zur Körperakzeptanz zu begleiten.
Und mein Ansatz dafür ist, mit einem machbaren Ziel zu
starten und eben dann konkrete Schritte an die Hand zu geben.
Und dieses machbare Ziel, was ich anbiete, heißt, den eigenen
Körper besser kennenlernen und eine Freundschaft mit ihm beginnen.
Also einfach, weil das so 10, 20 Stufen vor Selbstliebe
ist oder vor dem Körper komplett akzeptiert haben und
ich das einfach als machbarer empfinde. Aber
dazu wird es auch im Juli nochmal mehr geben.
Und zur Freundschaft mit dem eigenen Körper gehört für mich, die
Bedürfnisse des Körpers wahrzunehmen und sie auch zu erfüllen.
Und ein Thema, bei dem aber viele Menschen die Signale ihres Körpers regelmäßig
ignorieren, ist das Thema Stress. Passt ja auch zur letzten Folge,
wo ich von Hyperfokus erzählt habe und wie das bei mir immer dazu
führt und ich weiß auch bei anderen Menschen, die Signale des eigenen
Körpers einfach so völlig zu ignorieren und dann eben gar nicht zu merken, oh, ich
habe zum Beispiel Hunger oder mir tut was weh oder ich bewege mich zu wenig
etc. Und auch Menschen, die nicht neurodivergent
sind und die nicht mit dem Thema Hyperfokus zu tun haben, auch bei denen ist
es so, wenn sie Stress haben, dann oder je mehr Stress wir einfach haben,
umso schwieriger ist es, die Signale des Körpers zu hören. Oder eben umso
öfter ignorieren wir sie, vielleicht auch so rumgesagt.
Und deswegen geht es eben in einem
Angebot, was ich habe, das ist ein 6 Wochen Programm
zum Thema Freundschaft mit dem eigenen Körper, das
biete ich demnächst wieder an und im Juli erzähle ich dann eben mehr darüber.
In diesem Programm geht es dann eben unter anderem auch die Themen Stress
und Ausruhen. Und deswegen passt es auch so
gut. Deswegen gehört für mich dieses Thema auch so Stress und Ausruhen,
Umgang mit Stress auch so grundlegend zu meiner Arbeit zum Thema
Körperakzeptanz dazu. Und falls
du auch gerade merkst, dass du sehr müde,
sehr erschöpft bist, dann kommt jetzt hier dieser kleine
Impuls zum Thema Ausruhen als, ja vielleicht
als Unterstützung oder zumindest als etwas,
worüber du gerade nachdenken kannst, was vielleicht hilft, Dinge zu reflektieren etc.
Okay, vielleicht kennst du die Idee, dass Ausruhen eine
radikale Handlung in unserer Gesellschaft ist und
radikal deswegen, weil wir eben in 1 Gesellschaft leben, in der Arbeit und
Leistung extrem wichtig sind. Und letztes
Jahr gab es eine Rede von Olaf Scholz,
also als er noch Kanzler war, wo er dann wirklich den Satz gesagt
hat, wir sind alle zum Arbeiten geboren. Ich finde
das einen unglaublichen Satz. Und ich finde,
das beschreibt aber einfach so gut, wie wir eben in
unserer Gesellschaft auf Arbeit und auf Leistung schauen. Also ich würde sagen, wir
leben in 1 Gesellschaft, in der es die Idee gibt, dass wir uns Ausruhen und
Erholung verdienen müssen. Durch harte Arbeit.
Also ich fällt es zum Beispiel immer wieder bei Veranstaltungen
auf, dass dann gesagt wird, ja, wir haben uns jetzt eine Pause verdient, wo ich
mir denke, nee, Pausen muss man sich gar nicht verdienen. Die stehen einem einfach zu.
Aber das ist also auch in unsere Sprache so eingelassen,
diese Denkweise. Und wir leben in 1 Gesellschaft,
in der Erschöpfung für manche,
beziehungsweise vielleicht sogar viele Menschen, so was wie ein Statussymbol
oder so ein Ehrenabzeichen ist, weil es eben bei Erschöpfung vermeintlich
zeigt, dass man vorher sehr viel geleistet hat. Klammer auf, das stimmt
natürlich nicht, aber so ist es eben, so ist die Idee
oder so ist diese Bedeutung, ist Erschöpfung in unserer Gesellschaft eben
oft belegt. Und wenn du jetzt das Gefühl hast, so wenn sich jetzt gerade bei
dir so die Schultern hochziehen beim Zuhören und findest es anstrengend, ja, ich
finde es ist auch furchtbar anstrengend, so über Leistungen nachzudenken und
über Stress, über Arbeit nachzudenken, wie wir das oft tun oder
wie wir auch oft aufwachsen in dieser Gesellschaft. Und mein
Vorschlag wäre, lasst uns doch anders über Ausruhen
nachdenken. Was wäre denn, wenn wir Ausruhen nicht mehr
als was sehen, was wir uns überhaupt verdienen müssen? Was
wäre, wenn Ausruhen einfach ein Menschenrecht ist, also etwas,
was uns einfach zusteht, einfach weil wir existieren?
Wie wäre es, wenn wir nicht erst dann über das Ausruhen nachdenken,
wenn unser Körper uns Signale wie Müdigkeit und Erschöpfung
schickt oder wenn wir Schmerzen haben?
Was wäre, wenn wir behutsamer umgehen mit der Energie, die uns im Alltag zur
Verfügung steht? Und was wäre, wenn wir Ausruhen
genauso als selbstverständlichen Teil unseres Alltags ansehen könnten, wie zum
Beispiel Zähneputzen. Also wenn wir sowas wie eine tägliche
Ausruhroutine hätten.
Wenn du Lust hast, mehr über das Thema Ausruhen in deinem Leben
nachzudenken, dann kommen jetzt hier ein paar Fragen, die du dafür nutzen
kannst. Das kannst du einfach gedanklich mitnehmen und
wenn du Lust hast, kannst du natürlich auch eine schreibende Reflexion machen. Ich bin
ja immer ein großer Fan von so Tagesseiten oder Morgensseiten.
Morgensseiten? Das klingt falsch. Im Englischen würde man sagen
Journaling. Ich bin großer Fan von Journaling. Ich
gucke nochmal nach, wie es heißt. Genau. Also, jedenfalls mag ich das total
gerne. Und wenn das auch so deine Art ist, Dinge zu verarbeiten, dann kannst du
diese Fragen natürlich auch dafür nutzen.
Okay, ich starte mal mit den Fragen.
Welche Assoziationen entstehen bei dir, wenn du das Wort ausruhen hörst?
Wie ist deine Beziehung zum Thema Ausruhen?
Was machst du bereits, dich auszuruhen?
Und was möchtest du vielleicht zukünftig gerne machen, dich
auszuruhen? Und
von den Dingen, die du vorhast, die du dir vielleicht für die Zukunft
wünschst, was davon möchtest du ausprobieren als
Teil deiner Ausruhroutine oder deiner
täglichen Ausruhpraxis?
Das war es erstmal zum Thema Ausruhen.
Wenn du solche Impulse über meinen Newsletter bekommen möchtest, dann
kannst du den natürlich abonnieren. Ich habe jetzt auf meiner neu gestalteten
Website, ich finde die Seite für den Newsletter ist auch nochmal besser geworden. Oder ich
habe sie verbessert. War ja meine Leistung. Damit
schließt sich der Kreis zum Thema Leistung. Genau, ich habe sie nochmal neu geschrieben. Ich
finde, es wird ein bisschen klarer, worum es im Newsletter geht. Da sind jetzt
auch Stimmen drauf, also Stimmen, Zitate von Menschen, die den Newsletter
lesen, die den gerne lesen. Also ich finde, es wird so ein bisschen greifbarer. Was
kriegt man dann auch? Ich packe den Link in die Show Notes rein.
Und genau, wenn du so welche Impulse bekommen möchtest, du hast sie jetzt auch im
Podcast bekommen, aber Menschen, die meinen Newsletter lesen, haben den schon letzten
November bekommen. Also wenn du diese Sache früher
bekommen möchtest, dann melde dich doch gern für die Newsletter an.
Okay, damit zum
Glitzer. Und ich empfehle, ich empfehle ja gern andere
Podcasts und heute empfehle ich eine Podcast-Folge von
meinem Freund und Kollegen Mathis. Mathis Kleinschnittger.
Mathis hat sich nämlich, also wir sind immer wieder im losen Kontakt über Sprachnachrichten
Und Mathis hat sich vor ein paar Tagen bei mir gemeldet und meinte, er hätte
meine letzte Podcast-Folge gehört. Also das ist jetzt, wenn du das jetzt hier hörst, ist
das die vorletzte Podcast-Folge, wo ich erzählt hatte von der Schulterverletzung und von dem
Thema Langsamkeit und körperlicher Verletzlichkeit.
Genau und hatte dann einfach gemeint, ach spannend, er macht auch
gerade eine Podcast-Folge zum Thema Langsamkeit. Ich bin jetzt nämlich in einem Alter,
wo wir alle Podcasts haben.
Und ich fand die Folge zum Thema Langsamkeit total gut. Also die
heißt Langsamkeit als Qualität. Und ich schätze Mathis
sowieso sehr und in der Folge fand ich es ganz cool, er
hat auch noch mal so Ideen miteinander verbunden, die ich noch nicht miteinander verbunden hatte.
Also ich konnte mit ganz vielen Sachen ganz viel anfangen und es hat gut
an Dinge angeknüpft, über die ich sowieso schon nachdenke. Aber es gab auch noch
mal so neue Impulse. Also er hat zum Beispiel das
Thema Langsamkeit auch mit dem Thema Kontrolle,
Kontrollmöglichkeit in Verbindung gebracht. Darüber
habe ich ja hier auch schon mehrmals geredet, über dieses Bedürfnis, also auch dieses psychologische
Grundbedürfnis nach Kontrolle und Orientierung
und hat da eine Verbindung hergestellt. Also er nennt es nicht genau so, aber für
mich wäre das die Verbindung und genau auch Verbindung
von Langsamkeit und Selbstwirksamkeit. Und ich fand es einfach
nochmal total spannend und habe der Folge einfach sehr gerne
zugehört und würde die einfach auch in den Show
Notes verlinken. Mathis, wenn du das hörst, ich winke
einmal sehr enthusiastisch in deine Richtung. Okay,
das war's für diese Woche. Nächste Woche gibt's einen zweiten
Teil zum Thema Ausruhen. Da geht es dieses sehr bekannte
Zitat von Audre Lorde zum Thema Selbstfürsorge. Und dass
das Zitat vielleicht ganz anders ist als oft so,
als es oft zitiert wird. Das war jetzt irgendwie gedoppelt. Okay,
schönes Ausruhen, wenn du die Möglichkeit hast. Und
dann bis nächste Woche. Tschüss!