Lass die Sau raus!

Hof-Sonnenweide
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#80 Das wilde Herz Europas mit Christine Sonvilla & Marc Graf

Bär, Luchs und wir im wilden Herz Europas

11.04.2025 86 min

Zusammenfassung & Show Notes

Bär, Luchs und wir im wilden Herz Europas
Christine Sonvilla und Marc Graf folgen seit vielen Jahren der Spur des Braunbären, und zwar dort, wo man es am wenigsten erwarten würde, im Herzen Europas. In dieser Podcast Episode erzählen sie von hautnahen Bärenbegegnungen und der wiedererstarkenden Natur Mitteleuropas, geben Einblicke in ihre intensive Arbeit und erzählen über das Making of der spektakulären Bilder, die u. a. im National Geographic Magazin erschienen sind.
 
Vor unserer Haustüre steppt der Bär, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Justament im von Menschen geprägten Mitteleuropa sind die beiden Naturschutzfotografen und -filmer auf eine der dichtesten Braunbärenpopulationen der Welt gestoßen, sie haben die europäische Version des Denali-Nationalparks entdeckt, wahrhaft wilde Ecken ausgegraben und Menschen getroffen, die erstaunlich entspannt mit dem größten Raubtier unseres Kontinents umgehen.
Meistens sind es Eisbären in der Arktis, Löwen in Afrika oder Tiger in Indien, die uns in ihren Bann ziehen, aber auch die Natur rings um uns hat es in sich. Was die wenigsten wissen: das Herz Europas wird immer wilder. Auf keinem anderen Kontinent erstarken die großen Raubtiere in vergleichbarer Weise wie in Europa. Bären, Luchse und Wölfe sind auf dem Weg zurück.
Marc und Christine sind mitten drin. Von den Karstwäldern Sloweniens bis in die deutsche Lausitz, vom Schweizerischen Nationalpark über den mystischen Rothwald in Österreich, von Italien bis Polen waren und sind die beiden unterwegs. Stunden- und tagelang sitzen sie in Tarnzelten, pirschen durch den Wald, harren verkleidet wie Sträucher aus oder bauen gefinkelte Fotofallen, die in ihrer Abwesenheit arbeiten. All das mit dem Ziel die großen Raubtiere, aber auch Fischotter, Biber, Seeadler, Gämsen oder Steinböcke sichtbar zu machen. Sie tauchen in die letzten Urwälder ein, kämpfen sich durch schroffe, alpine Wildnis und dokumentieren die letzten frei fließenden Flüsse mit Fischwanderungen, wie sie sonst nur aus Alaska oder Kanada bekannt sind. Und über allem thront der Braunbär, Europas größtes Raubtier, das für Christine und Marc über die vergangenen Jahre zum Sinnbild und zum Hoffnungsträger für die zurückkehrende Natur geworden ist. Am besten verdeutlicht in einem kleinen slowenischen Garten, wo das Miteinander bereits gelebte Realität ist.

Bär, Luchs und wir im wilden Herz Europas
Christine Sonvilla und Marc Graf folgen seit vielen Jahren der Spur des Braunbären, und zwar dort, wo man es am wenigsten erwarten würde, im Herzen Europas. In dieser Podcast Episode erzählen sie von hautnahen Bärenbegegnungen und der wiedererstarkenden Natur Mitteleuropas, geben Einblicke in ihre intensive Arbeit und erzählen über das Making of der  spektakulären Bilder, die u. a. im National Geographic Magazin erschienen sind.
 
Vor unserer Haustüre steppt der Bär, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Justament im von Menschen geprägten Mitteleuropa sind die beiden Naturschutzfotografen und -filmer auf eine der dichtesten Braunbärenpopulationen der Welt gestoßen, sie haben die europäische Version des Denali-Nationalparks entdeckt, wahrhaft wilde Ecken ausgegraben und Menschen getroffen, die erstaunlich entspannt mit dem größten Raubtier unseres Kontinents umgehen.
Meistens sind es Eisbären in der Arktis, Löwen in Afrika oder Tiger in Indien, die uns in ihren Bann ziehen, aber auch die Natur rings um uns hat es in sich. Was die wenigsten wissen: das Herz Europas wird immer wilder. Auf keinem anderen Kontinent erstarken die großen Raubtiere in vergleichbarer Weise wie in Europa. Bären, Luchse und Wölfe sind auf dem Weg zurück.
Marc und Christine sind mitten drin. Von den Karstwäldern Sloweniens bis in die deutsche Lausitz, vom Schweizerischen Nationalpark über den mystischen Rothwald in Österreich, von Italien bis Polen waren und sind die beiden unterwegs. Stunden- und tagelang sitzen sie in Tarnzelten, pirschen durch den Wald, harren verkleidet wie Sträucher aus oder bauen gefinkelte Fotofallen, die in ihrer Abwesenheit arbeiten. All das mit dem Ziel die großen Raubtiere, aber auch Fischotter, Biber, Seeadler, Gämsen oder Steinböcke sichtbar zu machen. Sie tauchen in die letzten Urwälder ein, kämpfen sich durch schroffe, alpine Wildnis und dokumentieren die letzten frei fließenden Flüsse mit Fischwanderungen, wie sie sonst nur aus Alaska oder Kanada bekannt sind. Und über allem thront der Braunbär, Europas größtes Raubtier, das für Christine und Marc über die vergangenen Jahre zum Sinnbild und zum Hoffnungsträger für die zurückkehrende Natur geworden ist. Am besten verdeutlicht in einem kleinen slowenischen Garten, wo das Miteinander bereits gelebte Realität ist.

Homepage Christine Sonvilla & Marc Graf:
https://sonvilla-graf.com/

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Marc:
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Christine:
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Faithless, Insomnia
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Gate Creeper, Puncture Wounds
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Richard Marx, Right here waiting
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Andi:
Steppenwolf, Born to be wild
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Credit des Titelsongs:
The Green Orbs  - Dancing on Green Grass

Soundeffekte:
Pixabay

Fotocredit Titelfoto: Jan Engelhardt

Transkript

Andi
00:00:00
Wie nahe kommt es ja den Tieren wirklich?
Marc
00:00:04
Sehr nahe. Echt?
Elisabeth
00:00:05
Das Schwierige ist aber, wie man das kommuniziert, jemanden, der eben jetzt nicht jeden Tag im Wald am Bären sieht. Weil für die meisten Leute bei uns ist es so, sobald ein Tier sich uns nähert, das ist immer sozusagen abnorm und das darf nicht sein und das ist sofort ein Aggressionsakt. Und das muss man irgendwie, diese Feinfühligkeit, dass man das wieder lernt, dass nicht jedes Tier und erstens einmal gar kein Tier im Wald uns auflauert und nur darauf wartet, bis es uns Meuchel mordet. Das ist einfach nicht so. Und man muss ein bisschen ins Gespür kriegen, nachdem jedes Tier einen unterschiedlichen Charakter hat, egal was für ein Ort das ist. Manche sind einmal gut aufgelegt, manche weniger. Und so ist es mit uns Menschen auch. Und es geht eigentlich darum, dass wir ein bisschen wieder ein Gespür für die Natur und das, was uns umgibt, quasi uns zurückgewinnen, wieder wilder werden im Kopf, sage ich da gern auch dazu immer. Ich glaube, wir brauchen eine Entpolarisierung unserer Diskussion, dass wir uns einfach hinsitzen und uns gegenüber sitzen und miteinander sprechen und uns nicht irgendwelche Unflätigkeiten übers Internet zukommen lassen.
Marc
00:01:07
Also bei allen Tieren, die wir so gefilmt, fotografiert haben, denen wir begegnet sind, hat es keine Zwischenfälle gegeben. Wir sind noch nie von Giftschlangen gebissen worden, uns hat kein Bär niedergeradelt, das hat uns kein Alligator gebissen, kein Puma zerfleischt. Aber bei einem Dreher vom Bauernhof hat man ja mal ein Schwein attackiert.
Christine
00:01:27
So viel Dachung.
Music
00:01:29
Andi
00:01:34
Lass dich saug aus.
Christine
00:01:35
In diesem Podcast geht es um tierisch interessante Persönlichkeiten.
Andi
00:01:39
Aber auch um Menschen, die Schönheit der Natur und ein kleines Paradies namens Hof Sonnenweide.
Christine
00:01:45
Wir berichten über unsere Erlebnisse am Lebenshof, plaudern über Themen, die uns gerade bewegen und laden spannende Menschen zum Gespräch. Herzlich Willkommen bei Lass die Sau raus, dem Podcast vom Lebenshof Sonnenweide mit Elisabeth und Andreas Nussbaumer. Wir lassen heute wieder die Sau raus und euch bei der Hoftür rein. Die Hoftür ist heute in der Steiermark. Heute wird es wild im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe zwei Gäste da, die draußen unterwegs sind. Naturfotografen, Filmemacher und Abenteurer. Sie liefern atemberaubende Bilder für National Geographic und verbringen ihre Zeit mit, naja, mit Bären, Wölfen und anderen Wildtieren. Und ganz viel Geduld. Herzlich willkommen. Schön, dass ihr da seid.
Elisabeth
00:02:30
Vielen Dank für die Einladung.
Andi
00:02:31
In dem Fall wir sagen danke für die Einladung, da in Mürz-Zuschlag. Wir sind ja auf euch gekommen. Es ist ganz witzig gewesen, ich habe geschaut, alles Leihwand-Festival in Wien. Da waren wir voriges Jahr schon und habe geschaut, das Programm, was könnten interessante Vorträge für uns sein. Bei uns ist es ja eher so Abenteuer im Kopf. Und ich habe euch gesehen mit dem Vortrag Wildes Europa im wilden Herzen. Sagst du, wie es richtig geht?
Elisabeth
00:02:55
Ja, der Titel ändert sich immer, aber es geht um das wilde Herz Europas.
Andi
00:03:00
Genau. Und genau den will ich sehen. Der zweite Interessante waren die Abenteuerreiter für uns. Also für mich, der Günther Wamser und die Sonja Edelweber. Die haben wir aber schon voriges Jahr gesehen. Okay, der muss es sein. Und da haben wir schon gedacht, die lauten wir unbedingt dann aus dem Podcast ein, weil es schon spannend ist, Wildnis versteht man ja meistens als irgendwas, was weit, weit weg ist, nur nicht bei uns. Und deswegen habe ich es sehr, sehr spannend gefunden, euch als Interviewgäste einzuladen und freue mich sehr, sehr, sehr drauf. Vielleicht könnt ihr kurz sagen, wie seid ihr dazu gekommen? Ihr kommt ja eigentlich von der Biologie her,
Elisabeth
00:03:36
Was hat euch so geprägt? Genau, also vielleicht unterschiedliche Wege. Bei mir war es so, dass ich von klein auf jetzt nicht unbedingt in die Richtung wahrscheinlich wollte oder keine konkrete Vorstellung hatte, dass ich jetzt Tierfilmerin oder Naturfotografin werden möchte. Aber es hat sich dann mit der Zeit herauskristallisiert, auch im Zuge des Studiums. Ich habe Germanistik und Biologie eben studiert und gegen Ende des Studiums den Marc kennengelernt und habe eine vage Vorstellung davon gehabt, dass mich Natur einfach so interessiert. Ich gab aber keinen Job dafür, den ich sofort benennen hätte können, im Gegensatz zum Marc. Der hat, glaube ich, du hast viel konkreter gewusst, wo du hin willst.
Marc
00:04:18
Ich komme nicht von der Biologie, sondern ich bin über die Biologie dahin gekommen, wo er eigentlich hinwollt. Das heißt, ich wollte eigentlich immer Tierfilmer werden, so im klassischen Sinn, so ein David Attenborough für Kleine. Und habe halt nicht gewusst, was man sonst tun könnte. Also Tiere und Natur haben mich immer interessiert. Aber das Biologiestudium war jetzt eigentlich gedacht als das, was letztlich war, nämlich so der Türöffner zu der Thematik. Aber ich wollte jetzt nie Wissenschaftler werden.
Andi
00:04:44
Weshalb dann der Weg nicht so über die Filmakademie zum Beispiel, also diese künstlerische Schiene?
Marc
00:04:49
Ja, weiß auch nicht. Ich finde bis heute ist Naturfilm natürlich Filme machen und wir stecken jetzt gerade wieder aktuell in einer Postproduktion, wo man merkt, was man alles wissen und können muss für einen Film. Aber die Leidenschaft und das Wissen um die Thematik finde ich da fast noch wichtiger. Und deswegen war eigentlich so der Zug zum Biologiestudium und zum Erlangen von Wissen über Natur und Ökologie wichtiger für mich, wie jetzt quasi der Filmschnitt oder Farblehre oder Ähnliches oder Schnitt in dem Sinn quasi. Das ist dann sukzessive dazugekommen, aber es war irgendwie immer klar, vielleicht aus meinem naiven Denken als 18-, 19-Jähriger heraus, Biologie, das ist Naturviel.
Christine
00:05:30
Und dass ihr das aber meisterhaft beherrscht, nämlich diese Technik im Hintergrund in Bezug auf die Bilder und die Videos, durften wir schon erleben, wir sind wirklich ehrfürchtig in dem Vortragssaal drin gesessen, da rennt einem die Ganselhaut auf, wie man so schön sagt.
Andi
00:05:44
Habt ihr euch das dann autodidakt beigebracht?
Elisabeth
00:05:48
Vieles autodidaktisch, vieles auch über Kurse zusätzlich, aber ich würde sagen, der größte Anteil ist wirklich Learning by Doing in vielen Bereichen, weil es auch nicht jetzt gerade für den Naturfilm oder die Naturfotografie sozusagen die Ausbildungsschiene gäbe. Natürlich profitierst du immer davon, wenn du jetzt eben eine Ausbildung in der Fotografie oder im Film, so wie es der Marc auch schon erklärt hat, machst als solches. Aber es gibt eben diese unterschiedlichen Herangehensweisen. Und wir haben das Gefühl, oder uns hat immer mehr die Thematik interessiert. Und wir haben gesagt, okay, das Thema, das finden wir spannend. Darüber möchten wir berichten mit allen Möglichkeiten, die uns die Medien bieten, über Fotofilm, Text, auch bei mir ganz intensiv. Und dann haben wir uns umgeschaut, wie können wir das machen, wie können wir uns da Expertise aneignen. Also das war bei uns einfach irgendwie so dieser andere Weg.
Andi
00:06:39
Das heißt auch, das Germanistikstudium war nicht ganz für die Fisch sozusagen.
Elisabeth
00:06:44
Nein, gar nicht, überhaupt nicht. Also ich habe mich immer für Literatur schon interessiert und selber, also Sprache per se interessiert mich irrsinnig. Und habe aber während des Studiums gemerkt, dass das allein mich noch nicht zufriedenstellt. Und die Kombination mit Naturthemen, da habe ich dann gemerkt, okay, wir kommen in die Richtung. Ich wollte ja im Gegensatz zu Marc wirklich Wissenschaftlerin werden, lange Zeit, auch wie wir uns noch kennengelernt haben, eigentlich hoch im Norden, in der Nordsee, bei einem Kurs von der Uni, einem meeresbiologischen Kurs. Und da auf einmal ist aber so meine wissenschaftliche Welt ein bisschen auseinandergebröckelt, weil mein Fokus war die Meeresbiologie und irgendwie habe ich bemerkt, ich bin ein paar Jahrzehnte zu spät, Weil diese pionierhafte Zeit rund um Hans Haas, das hätte mir, glaube ich, mehr Spaß gemacht, als halt doch die sehr, sage ich einmal, computerlastige, statistiklastige Arbeit, mit der man heute als Wissenschaftler, wenn man jetzt wirklich da professionell weiterarbeiten will, konfrontiert ist.
Christine
00:07:41
Ja, nehmt es uns doch bitte einmal mit, weil man stellt sich das irgendwie so einfach vor. Und ich glaube, jeder von uns hat schon mal draußen in der Natur ein Foto oder ein Video gemacht. Und das schaut dann irgendwie nicht so aus wie im Universum oder National Geographic. Das ist dann immer irgendwie ein bisschen anders. Nehmt es uns einmal mit. Ich will gar nicht sagen, in euren Alltag, weil das klingt so nach Büro und wir drehen um neun den Computer auf und um fünf wieder ab. Bei euch schaut es sich ja ganz anders aus. Wie schaut so ein Tag oder wie schaut so ein Leben da draußen aus?
Marc
00:08:13
Ja, nennen wir es Alltag, weil es ist genau das Gegenteil, das können wir bestätigen. Also das Einzige, was bei uns konstant ist, ist, dass immer was anderes anfällt. Es gibt die Tage mit Computer, aber quasi am schönsten ist in der Tat die Zeit draußen halt. Und ich würde sagen, dass aber so die Qualität stimmt, sage ich jetzt einmal, dass das Bild wirklich gut ist. gibt es extrem viel Zeit vorher am Telefon, Computer und in Büchern. Also das, das Christine jetzt erst gemeint hat, ich glaube, der große... Und es ist kein Unterschied, weil wir uns nicht abheben oder absetzen jetzt von Naturfotografen, aber wir haben uns von Anfang an nie als die klassischen Naturfotografen bezeichnet, weil für uns die Fotografie und das Film eben, wie Christine schon gesagt hat, das Medium ist, um irgendwas zu erzählen, irgendeine Geschichte, die uns eigentlich reizt oder ein Aspekt eines Tieres oder ein Landstrich dieser Erde, wo wir finden, entweder da gibt es noch nichts oder das wird missverstanden oder das ist widersprüchlich kommuniziert. Und dann nutzen wir sozusagen die Tools des Films und der Fotografie oder der Sprache, um eine Geschichte zu erzählen. Das heißt, bei uns geht extrem viel Zeit zuerst einmal drauf, dass man, entweder es passiert zufällig, das ist das Beste, dass man einfach auf etwas stößt und draufkommt, das ist es quasi. Oder halt in die Recherche, in Vorbereitung, explizit dann schon Vorbereitung, also wenn wir jetzt wissen, weiß ich nicht, Wir möchten gerne einen Luchs in Oberösterreich fotografieren. Dann gilt es einmal herauszufinden, wer kann uns helfen dabei. Das sind so die Vorbereitungen. Dann Kontakte knüpfen, socialisen, quasi das Netz aufbauen und Information, Zugänge erhalten. Dürfen wir überhaupt dorthin? Bringen wir die Infrastruktur dorthin? Vorgenehmigung. Und dann beginnt das Spannung. Nein, eigentlich auch nicht, weil ich finde, das ist schon so spannend. Das Träumen im Kopf und das Visionieren. Und was wir beide machen, ist, wir haben quasi immer so eine Art Mini-Drehbuch, also wir haben einen Plan. Ich glaube, es ist noch nie so ein Ding, das sollte man nicht sagen, aber ganz selten vorkommen, dass wir einfach irgendwo hingehen und fotografieren. Das haben wir irgendwie von Anfang an nie getan. Sondern es hat immer ein Ziel gegeben. Wir wollen das Foto, wo man zeigt, dass in Downtown Wien ein Fuchs vor einem schönen Brunnerschloss steht oder so. Da haben wir auch mal in so einem Projekt mitgearbeitet. Und dann gibt es ein Ziel, das ist dann schon so eine Art Motivationskurve. Und dann sind wir, glaube ich, beide, das hast du ganz zu Beginn schon angesprochen, oder habt ihr angesprochen, halt unglaublich geduldig. Also ich glaube, das ist für uns nie ein Thema. Das ist bei allen Interviews oder Situationen, wo wir über unsere Arbeit sprechen sollen, sozusagen immer das Thema, dass jeder sagt, wie schafft ihr das? Und ich würde sagen, der Kern unserer Arbeit ist die Zeit draußen, Es wird fad, das gebe ich auch mal zu, aber es passiert trotzdem immer irgendwas. Also selbst wenn nicht das kommt, was man sich vorstellt, dann gibt es was anderes. Und insofern ist das jetzt nie eine Bürde, dass man sagen, jetzt müssen wir wieder so lange, bis es dann passt, dort sitzen. Also wir haben gerade aktuell jetzt quasi wieder ein Filmprojekt in Aussicht über Eulenort. Und da hat auch der, der uns den Zugang im Wienerwald gewährt, gesagt, ja und wie viel Tag plant sie ein? und wir haben keine Antwort geben können, weil das muss wirtschaftlich sein irgendwo, aber das ist es schnell, sage ich jetzt einmal. Aber dann so lange, bis die Eule bei uns vorbeifliegt. Das ist jetzt ganz blöd gesprochen. Und das ist aber die coole Zeit, aber wie gesagt, ich würde sagen, was ich in unserer Arbeit jetzt noch fast 15 Jahre plus irgendwie analysieren kann, ist, es gibt immer ein konkretes Ziel, eine konkrete Geschichte, eine konkrete Thematik, einen Aspekt eines Tierverhaltens und dann wird das fast wie eine Sucht. Dass man das umsetzt, zu sehen bekommt.
Andi
00:11:56
Zum Beispiel wie in eurem Vortrag, die Wildtiere mit dem Hintergrund der Zivilisation. Also das wäre so entzielt, dass ihr das habt. Also das hat uns total fasziniert, weil es wirklich unglaublich angefangen ist. Und was wir aber gesprochen haben, haben wir schon miteinander. Wie ist es? Ihr habt das perfekte Bild. Also ihr habt dieses Bild vom Bärenkraut vor Augen mit dahinter dem Tal. Braucht es wochenlang dafür, ich weiß es nicht.
Elisabeth
00:12:27
Ja, also wenn man jetzt das konkrete Bild anspricht, da ging es darum, wir wollten einfach zeigen, dass Bären bei uns in Mitteleuropa erstens einmal nicht nur vorkommen, sondern in großen Dichten. Und dass ja das Spezifikum bei uns ist, dass wir nicht in der totalen Wildnis leben. Wir haben schon noch wilde Flecken, das ist auch so ein bisschen unser Bemühen, dass wir das immer wieder betonen und zeigen, wie wir auch wilder werden können. Aber wir sind halt hauptsächlich eine Zivilisation, wo immer überall Menschen leben und wirtschaften. Und das ist das Spezielle an dem Bild, das wir zeigen. Der Bär, der ist nie weit entfernt, in dem Fall im Süden Sloweniens, wo es eine der dichtesten Bärenpopulationen der Welt gibt, von eben den Menschen oder den nächsten Siedlungen. Dieses konkrete Foto, das haben wir auch, weil es nicht möglich wäre, dass der Bär so nahe an einem vorbeigeht mit automatisierten Kameras, die wir da eigens installiert haben, über drei Jahre anvisiert, also drei Jahre nicht am Stück, aber immer dann, die Bären halten ja Winterruhe, also nicht strikt einen Winterschlaf, aber Winterruhe. Und immer dann, wenn die aktive Zeit ist, haben wir diese Filmfallen, in dem Fall Fotofallen, aufgestellt und es war erst in der dritten Saison, dass es dann geklappt hat. Also mit dem Bild davor war es auch schon einmal so, aber dann war irgendwie nur, dann ist irgendwie die Auslösung muss ja genau passen, dann ist vielleicht nur ein Teil von Bären drauf, auch sowas kann passieren, wo man sich dann selber in den Allerwertesten beißt, man denkt, ah, jetzt wäre es fast schon gewesen und dann doch nicht. Aber eben auch so wie der Marc sagt, so ein bisschen eine Sucht wird es schon, weil du weißt, du bist an was dran, womit du, vor allem Bilder haben so eine starke Kraft, womit du etwas ausdrücken kannst, wofür du vielleicht sonst viel mehr Zeit bräuchtest. Und das ist schon so ein bisschen die Hoffnung, dass man diese Bilder, dass man damit auch ein Stück weit Bewusstseinsarbeit schaffen kann in Europa, wo wir irgendwie sagen, wir sind eh nur ein Kulturland und da ist auch gar kein Platz. Also das, was wir immer hören, ist für große Raubtiere, Wir haben ja keinen Platz mehr und das stimmt einfach nicht.
Christine
00:14:22
Ich finde es ja fast ein bisschen schade, wenn man solche Bilder, die ihr fast schon künstlerisch in meinen Augen generiert. Das heißt fast. Ja, genau. Dankeschön. Völlig richtig. Es ist nicht fast, sondern es ist wirklich eine Kunst. Und es ist fast ein bisschen schade, wenn man die nur unter Anführungszeichen dann in einer Zeitung, in einer Zeitschrift oder im Internet sieht, weil ich so, wie ich vorher gesagt habe, wie wir in dem Vortragssaal drin gesessen, in dieser Größe auch die Bilder zu sehen und die ganz bewusst auf sich wirken zu lassen, da sieht man erst, da erlebt man die ganze Geschichte, die du jetzt gerade erzählt hast, viel näher noch. Das ist aber großartig.
Elisabeth
00:15:02
Vielleicht kurz als Ergänzung, das ist uns auch so wichtig, weil eben nur die Bilder zu machen, allein reicht ja nicht. Deswegen versuchen wir natürlich immer Möglichkeiten, wie wir diese Bilder auch präsentieren können. Und eben in einer Zeitung ist oft so was, man blättert was durch, so wie man jetzt im Internet was schnell durchscrollt und okay, da ist ein Bär und das fällt einem ja nicht auf. Aber in so einem Vortrag, deswegen liebe ich dieses Medium sehr, da kannst du auch erklären, zum einen, was wirklich das Bedeutende an dem ist. Also das bringt man ganz anders drüber. Und deswegen, man muss diese Bilder auch in die Öffentlichkeit bringen, weil sonst eben geht es auch natürlich in der Flut der vielen anderen Informationen, die wir haben, einfach unter.
Marc
00:15:39
Aber es ist für uns auch etwas Besonderes. Entschuldigung, weil wir schauen da selber, so wie es beim Vortrag war, immer wieder gern selber auf die 8. Nächte reinfahren, irgendwie eigene Schilder auch gegen was.
Elisabeth
00:15:47
Das stimmt, ja.
Marc
00:15:47
Ja, aber ich würde sagen, um da nochmal anzuschließen, zuerst, also es war jetzt auch wieder sehr hypothetisch quasi von unserer Ideologie und Arbeitsideologie ganz praktisch. Ja, es dauert mitunter Jahre, bis eine Idee umgesetzt wird. Jetzt liegen wir nicht drei Jahre am Bauch und dort. Aber oft geht das ja nur, weiß ich nicht, drei Wochen im Jahr, wo Vögel nisten und wenn es im ersten Jahr nicht klappt, muss man sich auch drauf, muss man ein Jahr warten und dann geht es nicht, weil es regnet oder die Vögel nicht da oder was auch immer. Also da sind wir auch sehr geduldig, quasi auf einer anderen Zeitskala. Aber es gibt auch Bildideen oder Projekte, wo wir wirklich faktisch halt von vier in der Früh bis 22.30 Uhr draußen sind und dann, oder zählt mit, haben Sie, werden wir auch irgendwie immer gefragt, wie halt eben der Alltag ausschaut. Also das rangiert von bis von nur zum Sonnenaufgang arbeiten oder... Nur in der Nacht unterwegs sein, jetzt Geckos für ein aktuelles Filmprojekt, die halt erst ab 22 Uhr munter werden, bis hin zu wirklich exponiert im Gebirge irgendwo sein und mit Zelt und halt minimal Verpflegung unterwegs sein. Aber prinzipiell der Zugang ist immer dann, wenn es ein gewisses Maß an Lebensluxus gibt, dann nutzen wir das auch. Also wenn es jetzt irgendwie wie für ein Kroatien-Filmprojekt die Möglichkeit gibt, auch ein paar Mauts zu nutzen und von dort aus dann die Bären zu filmen, pennen wir irgendwie gerne in einem Bett auch.
Christine
00:17:12
Und wenn es nur ein Zelt gibt.
Marc
00:17:14
Dann ist ein Zelt genauso super. Aber das reicht wirklich so, würde ich sagen jetzt so, auch wenn ich zurückdenke an mein Sehnsuchtsgefühl, wie ich heute angefangen habe mit dem Job, bietet das genau die Abenteuer-Bandbreite, die man sich vorstellt, würde ich sagen, von Tierfilmen. Wir haben jetzt auch wieder ein nächstes Projekt, da geht es nach Zentralasien und da dürfen wir auch schon wieder davon träumen, wie, brauchen wir zwei Autos, weil wenn eins liegen bleibt und die nächste Zivilisation ist 500 Kilometer weit weg, brauchen wir ein Satellitentelefon, wie viel Wasser nimmt man mit, wie bringt man die Infrastruktur plus einen russischen Übersetzer in die kasachische Steppe und so, also das ist schon alles cool irgendwie. Und macht auch Spaß. Das ist auch Teil des Jobs.
Andi
00:17:55
Da würde ich gerade fragen, ob sich euer Arbeitsfeld irgendwie so von weit, weit weg da eher auf Mitteleuropa oder auf Europa verlagert hat, aber offenbar ist es wieder eher weit, weit weg.
Marc
00:18:03
Nein, nein, also es gibt, das rangiert immer, aber ich würde sagen, Die Herzensgegend der Welt ist definitiv Mitteleuropa geworden. Also wir haben immer, die Welt war für uns immer sozusagen groß und die ist auch noch immer groß von den Projektideen und auch faktisch von den Projekten. Aber Mitteleuropa ist irgendwie sowas Exklusives, finde ich, das nicht aufhören wird. Also auch das, was ihr im Vortrag gesehen habt, ist so ein Konvolut aus Arbeit aus den letzten zwölf Jahren, elf Jahren oder zehn Jahren jetzt auf jeden Fall und die hört nicht auf. Also parallel machen wir trotzdem mit Wildkatzen in Mitteleuropa weiter, Bär, Wolf, Luchs, das sind Themen, die sind auch aufgrund der, würde ich sagen, Naturschutzrechtlichen Brisanz für uns immer attraktiv und gleichzeitig aber auch eben, wie du schon angesprochen oder ihr schon angesprochen habt, diese Mensch-Wildnis und jetzt wissen wir dann alle, was mit Wildnis ist, das ist nicht die echte Wildnis, aber halt Mensch-Natur-Beziehung, da ist ja auch Europa so ein Brennpunkt und das interessiert uns einfach Und deswegen wird Europa nie unattraktiv. Unabhängig davon, dass wir auch schon gelernt haben, dass größere Produktionen wie zur Universum-Film-Doku mitunter vielleicht sogar einfacher ist in Mitteleuropa. Aus zwei Gründen. Einmal logistisch und das zweite, weil so viele Leute mit unserem Mindset oder in unserem Bereich von Afrika Savannen anzogen werden oder der Aktis oder vom Eisbären. Sonst findet man auch alles cool, aber es ist der Baummader hinterm Haus genauso spannend. Das heißt, man hat irgendwie so eine nicht so bespielte Spielwiese vor der Tür. Ganz praktisch, faktisch gesprochen quasi.
Christine
00:19:46
Werbung Probier's mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit. Fünf Sterne wären auch eine gute Wahl. Du kannst den Podcast abonnieren oder ihn auch gleich rezensieren. Gleich rezensieren oder abonnieren. Wir applaudieren. Probier's mal. Mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit. Vielleicht willst du ja auch ein Patentier. Oder du lässt ne Spende da, das wäre wirklich wunderbar. Lebenslanges Glück, das wünschen wir. Es kommt zu dir. Wir wünschen's dir Es kommt zu dir Wir wünschen's dir Werbung Ende, Aber das heißt, ich kann für mich zusammenfassen, weil das war vor vielen Jahren mein Traum. Es reicht nicht, sich einfach eine schweineteure Kamera zu kaufen. Und dann kriegt man so schöne Bilder wie ihr, die generiert, sondern es gehört auch viel Know-how, viel Geduld, viel Leidenschaft dazu.
Marc
00:20:51
Nein, es reicht schon. Das ist jetzt das Gedeutung,
Christine
00:20:53
Was du verraten hast. Wir tarnen das immer nur. Genau, das ist der einzige Spiel.
Elisabeth
00:20:59
Nein, es ist oft witzig, dass wir mitunter Tage haben, wo wir gar nicht auf die Kamera drucken, weil sich einfach keine Situation ergibt. Also wirklich das große Um und Auf ist, dass man Situationen schaffen oder sozusagen anbahnen muss, die dann wirklich auch die Vision, die man im Idealfall im Kopf hat, ermöglicht, auf ein Foto zu bannen. Und dann muss man natürlich die Basics wissen, die die Kamera kann. Und eine gute Kamera hilft einem da schon dabei. Aber ich kann mit einem Handy auch ein cooles Projekt machen. Also ich brauche nicht irgendwie so eine Endzeitkamera. Wichtig ist nur, und vielleicht auch für Leute, die den Podcast hören, wenn ich jetzt von irgendwas beseelt bin oder sage, das taugt mir, das Thema. Es muss ja nicht Natur sein. Es kann ja irgendwas in meiner Nachbarschaft sein, irgendein soziales Projekt, whatever. Jeder hat ein Handy heutzutage. Und es geht nur darum, wie ich sozusagen meine Message drüber bringe. Was bringe ich auf so ein Foto drauf quasi und kann auch mit einem Handy eine coole Geschichte erzählen. Also mit einem Braunbär wäre es jetzt vielleicht schwierig geworden, so ein Handy zu automatisieren, aber es braucht nicht irgendwelche Endzeit-Tools. Also man kann einfach mal wirklich da anfangen, wo man steht. Und wichtig ist einfach, glaube ich, dass wir wieder mehr ins Gespräch auch kommen. Und solche Geschichten helfen dabei, weil sie, sage ich einmal, und das ist mir wichtig, auch andere Perspektiven liefern auf ein Thema, das größtenteils auf eine Art und Weise präsentiert wird, so als ob ganz klar ist, das sind die Fakten, wenn wir jetzt bei Wolf, Bär und Luchs bleiben, die kommen, die sind Aggressoren, da müssen wir irgendwie vorgehen. Und das ist jetzt nicht die ganze Wahrheit, sage ich mal.
Andi
00:22:33
Ja.
Marc
00:22:35
Für uns ist es auch vielleicht da noch, wir hoffen ja selbst, dass die Kamera allein nicht ausreicht. Bei uns geht es halt auch ganz arg oder ganz schwerpunktmäßig auch um Lichtlesen zum Beispiel, dass man wirklich Stimmungen filmt. Es geht jetzt nicht immer nur um Tiere, sondern um einen Regenbogen oder einen schönen Sonnenaufgang oder um so Sehnsuchtsbilder oder Tiere im Gegenlicht, in der untergehenden Sonne. und so. Und das ist auch, glauben wir, zumindest ein Know-how, das einfach mit der Zeit reift. Das kann man, das ist Übung und das ist Sehen, Lernen und da muss man sich einarbeiten. Und gleichzeitig ist es auch so, dass wir haben zwar gute Kameras und sind gut ausgerüstet, aber Christine und ich haben noch nie über Technik geredet. Also ich glaube, wir sind beide prinzipiell so grundgelangweilt jetzt von Technik per se, sondern die muss funktionieren, sie muss das tun, was wir brauchen und wenn sie das nicht mehr tut, kann sie ersetzt werden, aber bis dorthin wird das sozusagen als Gesetz gewertet, als Teil unserer Berufsausrüstung, würde ich sagen.
Christine
00:23:38
Aber eine Frage muss ich unbedingt noch stellen, weil ich...
Andi
00:23:41
Andi ist Technik-Nerd.
Christine
00:23:42
Nein, gar nicht. Da geht es gar nicht um Technik, da geht es um ganz was anderes. Nämlich, das klingt nach wirklich, wirklich viel Aufwand, das klingt nach viel Zeit. Ihr steckt durchaus, wenn wir bei der Technik sind, durchaus einiges an Geld rein. Wie kann man das sich vom Ablauf her vorstellen? Ihr versucht, dreierlang ein Foto von einem Bären zu kriegen, des Epochales, wo man davor kniet, wenn man es sieht. Und dann sucht man jemanden, der bereit ist, dafür zu bezahlen oder gibt es jemanden, der sagt, ich beauftrage euch jetzt, wie ist das vom Ablauf her, ich müsste für irgendwas leben.
Elisabeth
00:24:11
Also das Interessante ist, dass wir uns irgendwie, glaube ich, gedanklich nie eingeschränkt haben, was es an Möglichkeiten gibt, wie man von so etwas leben kann. Und das Lustige, was man vorausschicken muss, ist, dass wir sehr lange nach dem Studium, wir haben uns eigentlich nach dem Studium selbstständig gemacht, gefragt wurden, wie kann man denn davon leben. Das war die Hauptfrage. Die wurde jetzt ab 2017, seit wir nach Mürztuschlag gezogen sind, abgelöst von der Frage, warum Mürztuschlag? Also Mürztuschlag hat uns quasi vor dieser monetären Frage gerettet. Besten Dank an die Gemeinde, die sind jetzt wirklich. Aber um auf das Monetäre zurückzukommen, uns war immer klar, jeder von uns muss von was leben und muss seine Grundkosten decken und möchte auch gut mal leben. Also es geht nicht darum, dass man sagt, man kommt um die Runden und man muss auch dazu sagen, es geht auch darum, Visionen und Ideen zu kreieren. Das schaffe ich nicht, wenn ich mir überlegen muss, wie komme ich überhaupt über den nächsten Tag. Und ich muss sagen, wir sind vielleicht jetzt, wir sind keine Finanzchefs, aber wir sind auch wirtschaftende Unternehmer und überlegen uns immer eigentlich mehrfach Nutzungen von unserem Material. Also wir sind noch nie herangegangen und haben gesagt, wir machen jetzt ein Foto und das verkaufen wir für XY den Zweck.
Marc
00:25:19
Ich glaube, ich muss da unterbrechen, wir haben noch nie ein Einzelbild verkauft. Ich weiß nicht, ob wir Fotografen sind. Es wird schon einmal, wer so Drucke oder so kauft.
Christine
00:25:28
Gibt es überhaupt ein Gewerbeschein?
Andi
00:25:31
Das ist eine Frage.
Elisabeth
00:25:34
Themawechsel.
Marc
00:25:35
Nein, aber halt, also, ich darf es gleich wieder tun. Aber wie gesagt, wir sind jetzt keine, oder sagen wir so, ich glaube, man darf in gar keiner Form der Fotografie mittlerweile durch Sendezeit heute davon ausgehen, dass das Foto wirtschaftlich ist, per se. Wir haben immer, und ich wollte jetzt nicht unterbrechen, aber wir haben immer ein Projekt oder ein Projekt, Multimedia-Projekt, wenn sie jetzt, also wir können das gleich noch ausführen, aber halt immer so, wie Christina sagt, zu einer Mehrfachnutzung und da gibt es quasi einmal eine Basisdeckung, da muss schon ein Kunde da sein, der uns einmal einfach jetzt ein Projekt finanziert oder mit dem man das gemeinsam macht und dann schauen wir aber sicher nicht davor, halt die extra Meile zu gehen, die vielleicht jetzt nicht dann in Cent abgerechnet wird. Vielleicht macht das Sinn.
Elisabeth
00:26:22
Ja und gerade vielleicht auch konkret beim Bärenprojekt, also das Es war so eines unserer ersten großen Projekte, wo wir eben versucht haben, die Bären Mitteleuropas facettenreich zu zeigen und die Nähe auch zu Menschen. Da haben wir auch extrem viel, nicht nur Zeit, sondern auch Geld investiert mal. Also es ist so, würde ich sagen, aus beiden Seiten. Also auch jetzt heute ist es so, dass Projekte vorab schon finanziert sind. Das geht natürlich umso leichter, wenn man schon Vorzeigeprojekte hat. Aber immer, wenn man irgendwo startet und sich auch mit irgendwas quasi so im Signature-Style mal präsentieren möchte und zeigen möchte, wir möchten euch gern Geschichten erzählen, dann braucht es auch immer einen Aufwand. Also wir haben auch Dinge einfach auf Eigeninitiative gestartet und mal was investiert, immer im Abwägen. Du kannst natürlich nicht jetzt irgendwie dein letztes Hemd sozusagen verkaufen, aber es muss irgendwo in Relation sein. Und für uns war immer im Vordergrund das Thema und die Passion, das zu machen. Natürlich einen Lebensunterhalt dabei zu haben, aber die erste Prämisse war, nie Geld zu verdienen. Und ich glaube, das ist ganz was Wichtiges, dass man seine Prioritäten richtig ordnet und dann kommt das mit dem Geld auch. Also es gibt da nicht den einen Schritt-für-Schritt-Prozess, aber Mehrfachnutzung und eben, was kann man machen, vom Vortrag über Magazinartikel bis dann hin zum Film. Also die Bandbreite ist groß, wenn man jetzt medial arbeitet.
Marc
00:27:41
Ja, und die Bandbreite ist bei uns halt auch groß. Also das klingt jetzt so, wie es sind alles nur irgendwie so Sehnsuchtsprojekte. Also wir haben ganz klassische... Ich weiß nicht, wie ich sagen soll. Projekte, wo man weiß, da verdienen wir jetzt was und sind zwei Wochen beschäftigt oder wie auch immer. Das ist einmal Artikel zu schreiben oder Kurzfilm zu produzieren oder Imagefilm für den Nationalpark oder Medienkampagne. Und dann gibt es große Projekte wie die Universum-Produktionen, die reden über zwei, drei Jahre und wir sind Teil eines riesen Teams und übernehmen Regie und Kamera. aber da gibt es einen Produzenten, einen Cutter, einen Colorgrader, einen Musiker, andere Kameraleit. Da ist das wieder ganz was anderes. Und dann gibt es, würde ich sagen, sowas wie ein Bär, wo wir genau vor zehn Jahren, 2015, halt einfach, Christine, ich komme aus Kärnten, ich aus Oberösterreich, wie ich ein Kind war, hat es Bären in Oberösterreich gegeben und ich habe es mitgekriegt, wie es verschwunden sind. Bären in Kärnten florieren jetzt auch nicht. Und wir haben sich einfach gefragt, wie gibt es das? Und wir haben halt zu dem Zeitpunkt die Zeit gehabt, dass wir nach Slowenien in Slowakei fahren, den Bock, den Willen, dass wir das Thema aufarbeiten und sind auf einen ungeschliffenen Diamanten gestoßen. Das funktioniert auch nicht alle Jahre, wo noch keiner was publiziert hat und plötzlich ist man auch über die Arbeit, wo wir einmal einfach fotografiert haben, aus Lust und Laune auf uns aufmerksam geworden. Plötzlich haben wir einen Förderpreis vom WWF in Spanien gewonnen, eine Grundfinanzierung gehabt. National Geographic ist auf uns aufmerksam geworden sozusagen. Wir haben Material gehabt, mit dem wir das weiter streuen haben können. Uns haben alte Produktionen angeschrieben, weil es kaum wen gehen hat, der einen Mitteleuropa-Bären so intensiv bearbeitet hat, fünf Jahre später. Also ich würde sagen, da war wirklich für dieses Thema, das ich ja im Vortrag gesehen habe, zwar unsere Leidenschaft die Triebfeder, aber Leidenschaft haben wir jetzt immer, aber es ist nicht immer nur Leidenschaft, was wir im Leben machen, sondern auch Wirtschaft.
Andi
00:29:33
Wenn wir vielleicht ein bisschen beim Bären bleiben fasziniert uns natürlich auch, wie die meisten Menschen, wie nahe kommt es ja den Tieren wirklich?
Marc
00:29:43
Sehr nahe.
Elisabeth
00:29:43
Echt? Das hängt auch von den Tieren ab. Also mich fasziniert ja eigentlich immer die Situation am meisten, wenn man es schafft, irgendwie fast so ein, ich sage einmal, Zwiegespräch mit den Tieren zu bewerkstelligen. So dass das Tier eigentlich akzeptiert, dass man da ist. Das ist eigentlich das Schönste. Weil selbst bei aller Tarnung, die wir an den Tag legen, oft eben mit so Tarnzelten oder wir selbst in so lustigen Anzügen, die ausschauen, als ob man ein lebendiger Busch wäre, das ist überhaupt das Ulkigste. Du kannst dich vor einem Tier nur bedingt verstecken. Also gerade Säugetiere, die riechen halt enorm gut und du bist eigentlich immer schon mit deiner Duftnote sozusagen ein bisschen verräterisch da. Und ich glaube schon, dass Tiere wahrnehmen auch, ich sage mal, mit welcher Absicht man da voranschreitet. Und du merkst einfach, dass du sozusagen ein Stück weit, vor allem wenn du viel Zeit in einer bestimmten Population von irgendeiner Tierart verbringst oder immer wieder mit einer Tierart dich beschäftigst, dass du wirklich einen Annäherungsprozess hast. Und als ob du dann fast schon so akzeptiert wirst unter, sage ich mal, ihresgleichen. Das ist dann, finde ich, immer das ganz Besondere.
Marc
00:30:54
Und wirklich spannend wird es, und das ist glaube ich gerade beim Bär ausschlaggebend, also mir fallen zwei Dinge ein. Das eine ist, dass es die Tiere, die uns ganz besondere Bilder ermöglichen, sind eigentlich die, die uns akzeptieren, wie Christine sagt. Also die nicht wegrennen, sondern sich uns zeigen. Und beim Bär, glaube ich, ist eines der wenigen Tiere, jetzt so der größeren charismatischen Säugetiere, die mir einfallen, die von sich aus näher kommen. Und da, also es sind uns in den letzten zehn Jahren Bären begegnet, die von sich aus vom Gegenhang runter und auf uns zu. Und wir hatten halt schon entsprechend Erfahrung und reden dann nicht weg oder klatschen oder schnippen, weil in der Regel das reicht, um ein Bär unserer Meinung nach in Mitteleuropa jetzt sozusagen wieder zu warnen und zu vertreiben. Aber es hat doch immer wieder Bären gegeben, die so neugierig waren, dass sie uns erpirscht haben. Und insofern sage ich gerade beim Bär wirklich nahe und wirklich nahe heißt wenige Meter. Also manche Bären, gerade so Jüngere, kommen wirklich nahe und schleichen dann wie so ein Schäferhund herum und schauen, was man ist. Und das ist wirklich spannend, würde ich sagen. Also jetzt nicht spannend, Spannung, sondern richtig super.
Elisabeth
00:32:07
Das Schwierige ist aber, wie man das kommuniziert, jemanden, der eben jetzt nicht jeden Tag im Wald am Bären sieht. Weil für die meisten Leute bei uns ist es so, sobald ein Tier sich uns nähert, das ist immer sozusagen abnorm und das darf nicht sein und das ist sofort ein Aggressionsakt. Und das muss man irgendwie, diese Feinfühligkeit, dass man das wieder lernt, dass nicht jedes Tier und erstens einmal gar kein Tier im Wald uns auflauert und nur darauf wartet, bis es uns Meuchel mordet. Das ist einfach nicht so. Und man muss ein bisschen ins Gespür kriegen, nachdem jedes Tier einen unterschiedlichen Charakter hat, egal was für ein Ort das ist. Manche sind einmal gut aufgelegt, manche weniger. Und so ist es mit uns Menschen auch. Und es geht eigentlich darum, dass wir ein bisschen wieder ein Gespür für die Natur und das, was uns umgibt, quasi uns zurückgewinnen, wieder wilder werden im Kopf, sage ich da gern auch dazu immer. Und eben nicht nur akzeptieren, dass der Baum, der sich nicht bewegen kann, dass der da steht. Und selbst der darf manchmal nicht stehen, weil wenn der gar morsch wird, dann muss man ihn umschneiden, weil der könnte, wenn wir am Kopf fallen. Also das geht bei uns schon in eine abstruse Richtung, wo ich sage, wir müssen echt so ein bisschen die Notbremse ziehen und den Karren herumfahren und wieder sagen, okay, das ist die Natur, die uns umgibt, die uns nährt, die uns überhaupt das Leben ermöglicht. Und das ist so auch meine Vision, dass Natur für uns wieder den Stellenwert hat, dass wir das als das Wichtigste sehen und uns auch dementsprechend respektvoll Damit auseinandersetzen und die Tiere im Wald auch akzeptieren, dass es nicht heißt, ja gut, ein Reh ist okay, weil es tut uns nichts, aber Wolf, Beeren auch, das geht gar nicht.
Marc
00:33:41
Da haben wir selbst aber noch ganz kurz schon gelernt, dass wir aufpassen müssen, eben erklären unsere Herangehensweise oder konkreter werden müssen. Ich habe jetzt den Vortrag gesehen, da haben wir im Vorspann, wenn Sie sich erinnern, auch so unser Leben im Recap, also in der Wüste und der Wasser und auch bei den Alligatoren, in den Everglades und so. Und das war jahrelang, waren die Sümpfe der USA so reizvoll für uns, weil es auch so was ist, wo keiner freiwillig irgendwie hin muss, hin will, schon gar nicht zu Fuß durchgeht oder durchkampiert. Und wir haben letztlich halt Alligatorenbilder gemacht, wirklich aus 10 Zentimeter Entfernung.
Andi
00:34:19
Danke, dass du das ansprichst. Ich habe mich wahrscheinlich tausendmal gefragt danach, aber ich muss auch fragen, wie ist das?
Marc
00:34:24
Ja, und das ist so, eben wenn man das zeigt, das meine ich nur eben, man muss aufpassen, wie man es kommuniziert. Das ist aus zehn Zentimeter. Ich würde jetzt, das ist auch schon ein paar Jahre her, auch nicht einfach morgen in Everglades fliegen und wieder zehn Zentimeter zu einem Alligator hingehen. Aber rein in der Praxis dieses Bildes hat das wirklich drei, vier Stunden dauert, wo ich mit Zentimeter für Zentimeter dem Alligator nähere. Das Foto wollten wir, wir wollen diese kontextgebende Fotografie mit quasi Hintergrund ist auch drauf und nicht nur Porträt und das Augeschwerf.
Elisabeth
00:34:55
Und vielleicht noch gleich zum Ergänzen, es ist auch nicht gleich bei der ersten Reise, wir sind glaube ich 10, 11 oder 15 Mal sogar da gewesen.
Marc
00:35:02
Ja, wir haben uns eingearbeitet.
Elisabeth
00:35:02
Für lange, also immer mehrere Wochen und das war ein wirklich sukzessiver Annäherungsprozess, weil du kannst einfach nicht sofort auf so ein Tier draufspringen. Also kann man schon, aber dann kann das negative Konsequenzen auch für das eigene Leben haben. Und das muss man irgendwo immer sehen, dass das einfach nicht ist, ich bin da und hola drei Jahre sozusagen, alles ist bereitet. Also das sind immer Prozesse, wo man gewahr sein muss, vor allem, wenn das ein wehrhaftes und potenziell gefährliches Tier ist, dass man den Raum wahrt dieses Tieres.
Marc
00:35:33
Ja, und den man Fluchtraum lässt. Also die Alligatoren von uns sind nur da und wir haben nur da und die Kamera, die sind immer in so einem Unterwassergehäuse, weil die liegen ja meist entweder im Wasser oder im Schlamm oder ähnlichem. Halt nur dann die Kamera überhaupt aus dem Auto da, wenn wir schon mal eine Viertelstunde beobachtet haben. Also man sieht irgendwo ein Tier liegen oder das schwimmt. Und dann haben wir evaluiert, wenn wir jetzt irgendeine Richtung einschlagen und gehen auf das Tier zu, fühlt sich das in die Enge getrieben, dann machen wir es fix nicht, weil es für uns auch nicht gesund enden könnte.
Elisabeth
00:36:01
Dann ist die Größe ausschlaggebend vom Tier.
Marc
00:36:03
Das haben wir auch erst lernen am Ersten. Also da kommt viel dazu, wo wir auch wieder lokales Know-how abgezweigt haben. Aber in Wahrheit, also ich erinnere mich nur an einen Alligator, wo auch ich fotografiert habe. Die meisten, muss ich sagen, hat Christine gemacht oder auch unter Wasser schnorchelnd und so. Das ist auch mir zu. Ich schaue gern zu, sagen wir so.
Andi
00:36:20
Du machst dann die Fotos, was er kriegt.
Marc
00:36:22
Ich mache die Mädchen oft. Aber da haben wir auch, also ich glaube, ich habe zwei Stunden oder was gebraucht, wo ich auf die Knie dem Alligator in der Trockenzeit, der ist in so einem Wasserloch gelegen wie in Afrika, Da waren tausende Fisch drin und der hat immer nur so sein Futter abgeseilt quasi. Und das haben wir extrem spannend gefunden. Und ich bin halt hin, Zentimeter für Zentimeter, die Kamera vor mir, wieder dem fünf Minuten geben, wieder hin, wieder hin. Eine Stunde später waren dann die ersten Bilder schon möglich. Eine halbe Stunde später war ich in der Distanz, wo ich hinwollte. Habe dann so aufs Display geschaut, halt so weit es geht, ohne dass ich mich hektisch bewege und war zufrieden. Und mir hat es die Oberschenkel schon so gerissen, weil die so anstrengend waren. Und habe die Kameranummer und stehe auf. Und der Alligator schlagt halt mit dem Schwanz quasi so einen Wahn, das ist eher eine Verteidigung, vor mir ins Wasser. Und ich hätte eigentlich dieselbe Zeit, wie der braucht, mich wegzubewegen. Weil für den war das völlig easy und chillig. Der hat gewusst, okay, das tut mir nichts. Aber plötzlich auf einmal, weißt du, wird einer 1,78 groß und steht vor mir. Und das war auch wieder in Sachen Geduld. Oft arbeiten wir zwei Stunden, dass wir wo hinkommen. Und eigentlich müsste man auch nicht wieder arbeiten, dass man auch wieder sicher wegkommt. Und das sind aber Dinge, die wir gelernt haben, wo man Und sicher auch riskant und unsere Eltern jetzt nicht gerade begeistert haben mit, wir probieren einmal Alligatoren zu fotografieren und haben sich ja gedacht, wir fangen mit den anderthalb Meter großen an, weil die haben nicht so große Zehnt. Und drei Trips später haben wir mit Ranger aus der Everglades gearbeitet und die haben gesagt, ja die erste Größe ist einmal so dreieinhalb Meter, weil die sind schon so relaxed und alt, die greifen nicht mehr an. Ich würde nie zu einem anderthalb Meter kommen. Es ist zum Glück nie was passiert. Also da gehört schon so ein bisschen, es ist nicht immer nur, man muss nicht immer alles nach Lehrbuch, es darf ein bisschen Spaß machen.
Elisabeth
00:38:18
Aber entscheidend ist, dass man nie was machen sollte, wo man in der Situation glaubt, es geht schief oder man hat Angst, dann ist der Boden schon bereit, dass es schief geht. Und wir haben, egal was wir rund um die Alligatoren gemacht haben, immer mit einer Faszination und mit einem Respekt gemacht. Und wir haben einfach gewusst, das wollen wir selber sägen und wir wollen eben mit diesem Tier irgendwo interagieren und dann merkst du dann, mit welchem Tier könnte das gehen zu einem gewissen Grad und welches Tier eben ist gerade vielleicht heute schlecht aufgelegt.
Marc
00:38:46
Genau und deswegen habe ich eigentlich vom Alligator geredet. Ich wollte ja vom Bär am Alligator kommen, weil es ein Grund gibt. Nein, auch wir, wenn wir jetzt sagen, wir kommen bis auf weniger Meter zu einem Bär oder der Bär zu uns, dann fußt das auf eine Erfahrung jetzt aus 10, 12 Jahren und weiß ich nicht 200 oder wie viele Bären ist auch völlig wurscht, vielen Bärensicht Und das fällt viel Leid. Und wir würden sie nicht jedem Bär nähern und es würde sich auch nicht jeder Bär uns nähern und es ist auch nicht jeder Bär ein friendly Bär. Und wir sagen jetzt auch nicht, es ist überhaupt keine Gefahr, aber wir haben ein bisschen mehr Erfahrung und das müssen wir alle erst wieder lernen, dass man auch in dieser Diskussion, wie wir das in dem Vortrag von dem hier reden, wo es uns ja darum geht, dass man quasi mehr Toleranz Wildtieren gegenüber aufbringt in der Mitteleuropäer. Zivilisierten Welt, müssen wir definitiv erst alle zusammen wieder lernen, wie es ist, wenn wir mit Wolf, Bär und Luchs zusammenwohnen. Dann werden wir sagen, es ist kein Problem, aber gleich quasi uns jetzt alle blind links auf die nächste Bärensichtung zu stürzen, ist sicher auch kein Weg. Da kommt der Alligator her.
Elisabeth
00:39:54
Und nur um zum Bär abzuschließen, auch wenn wir jetzt erzählt haben, die sind tendenziell neugierig. Also ein Luchs, der wird jetzt selten mal genauer inspizieren wollen, der liegt nur, falls man ihn wirklich einmal live sieht, dann ist er auch gechillt und liegt vielleicht einfach da und trollt sich erst mit der Zeit. Wolf ist sowieso ein Hardcore-Tier, dass man irgendwie auf die Schliche kommt, aber die meisten Bären, die werden auch einfach, sollte es zu einer Begegnung kommen, Reißaus nehmen. Also vor allem, je größer die Tiere sind, desto geschreckter sind sie, sonst waren sie auch nicht so groß geworden, weil sie haben gelernt, sich vor den Menschen sozusagen in Sicherheit zu bringen.
Christine
00:40:31
Also ich möchte nochmal diese zwei Begriffe aufgreifen, die du jetzt gerade vorher genannt hast, nämlich dieses Thema Faszination und Respekt vor der Natur. Das ist ja das, was wir unter anderem mit diesem Podcast bewirken wollen. Und das macht es ja so großartig in euren Vorträgen, weil ich glaube, dass das sehr stark verloren gegangen ist in unserer Gesellschaft, in unserer Zivilisation, diese Faszination und der Respekt und die Toleranz. Da haben wir einerseits so die alte Erbsünde von Macht euch die Erde untertan, und dann so ein Melange aus, wir haben es verlernt, mit Natur und der Tierwelt umzugehen, in Kombination mit, wir sind versaut von Hollywood, weil so irgendwie der weiße Hai und die Alligatoren, alles ist böse, alles will uns töten und deswegen bringen wir einfach einmal alles um, was rund um uns ist, was wir nicht kennen. Und das ist so wichtig, das macht es ja so super in den Vorträgen, dass es den Menschen vermittelt, welches Wissen da eigentlich schlummert da draußen, und das wir uns wieder aneignen sollten, welche Faszination und welcher Respekt da eigentlich nahegebracht wäre. Nein, nein wäre, nein, nein, Ding wäre, wie sagt man, angebracht wäre, meine Güte.
Marc
00:41:37
Nein, danke, das gefreut uns, wann das auch kommt, aber ich würde sagen, es geht sogar noch weiter, nicht nur jetzt sozusagen der Respekt den Aspekten der Natur gegenüber, wo wir uns wieder anpassen und angewöhnen müssen, sondern wir wohnen zum Beispiel in der Steiermark, schauen beim Wohnzimmerfenster raus und schauen auf einen Wald und das ist schon mal mehr Natur wie ein Stadtpark, aber es ist eigentlich auch ein Wirtschaftsraum und keine Natur und auch das zu verstehen, was wirklich Natur ist, was wir verlieren, wenn wir alles zu einem Fichtenforst machen und zu einer Almwiese als Futterwiese für Nutztiere, Auch das, finde ich, ist wichtig und ist uns auch ganz wichtig, dass wir einfach nicht vergessen und verlernen, was Natur ist. Und wir reden noch nicht von Wildnis. Wildnis, wie es man erreicht, vom Insektenhotel, das auch ist, hinterm Haus bis zum Garten, der nicht gemäht wird, bis zur echten Wildnis per Definition von irgendwelchen Naturschutzinstitutionen. Aber ich glaube, wir dürfen, und wir, weiß ich jetzt nicht, also Leute, die sich mit Natur beschäftigen, laufen eh nicht Gefahr, das nicht erkennen, wenn sozusagen alles vor unseren Augen verwirtschaftlicht wird, sagen wir so. Aber ich glaube gerade Kids und junge Leute und auch die in der Stadt aufwachsen oder auch halt, wie gesagt, am Land, wir dürfen einfach nicht diese, Christine sagt das immer so schön, die Shifting Baselines, dass man quasi irgendwann das Level an Natur dort aussetzt, wo der Rasenmäherroboter auffängt und sagt, das ist eh grüner wie ein Asphaltfußballplatz in Wien. Und das finde ich uns so wichtig und deswegen lieben wir die Vorträge, Weil wir einfach glauben, wenn da 100 oder 50 oder 20 oder 200 Leute sitzen, man kommt in einen Art Dialog, obwohl wir viel reden, aber halt man redet mit Leuten, was bei einem Zeitschriftenartikel oder bei einem Fernsehfilm nicht ist weil wir können drei Jahre in einem Film stecken dann reden wir im Fernsehen, aber wir wissen nicht was die Leute denken quasi und das gefällt uns so, nicht dass wir jetzt glauben, dass wir das können, gefällt uns wenn es auch kommt aber weil es sich so echt anfühlt, da kommt man dann, also Also wir würden auch gerne einmal einen Bärenvortrag für die Jägerschaft machen. Also falls wer zuhört, wir sind bereit und offen für alles. Einfach um zu reden. Wir wollen gar nicht überzeugen, weißt du. Aber halt aus einem Dialog entstehen Ideen und aus Ideen kriegt man vielleicht die Zukunft. Und das ist was, wo wir halt glauben, dass... Dass in unserem Befinden, in unserem Spektrum des Arbeitens, was wir euch jetzt schon erklärt haben, so der Vortrag und dieses Diskutieren uns ganz besonders Spaß macht.
Andi
00:44:11
Das ist der Punkt, den du so angesprochen hast, auch Vorträge für Jäger. Zu den Vorträgen kommen ja hauptsächlich Leute, so wie wir, die eh schon ziemlich angefixt und angetriggert sind. Wie kann euer Arbeit dazu beitragen, dass man ein bisschen Leute ins Boot holt, die von dem eher fern sind, sagen wir mal so?
Elisabeth
00:44:31
Wenn ihr eine Idee habt, bitte sagt sie es so.
Andi
00:44:33
Die schwierigste Frage, was genau das ist.
Elisabeth
00:44:37
Durch das, dass wir auch, wir sind ja nicht nur beruflich, sondern privat auch ein Paar, ist es so, dass es immer wieder zu Überlappungen natürlich von beruflichen und privaten gibt. Und auch in unserer Freizeit reden wir über das auch sehr viel und fragen uns immer wieder, wie können wir den auch Menschen ansprechen, die prinzipiell offen sind. Weil wenn ich jetzt schon irgendwie so eine ganz vorgefasste Meinung habe, dann bin ich eh nicht offen für irgendwas anderes. Aber wenn ich sage, okay, Wolf, Bär, Luchs, Natur, das ist, ja, ich kenne mich nicht so aus, aber ich glaube, ich bin auf der sicheren Seite und mir ist das alles irgendwie, da bin ich eher skeptisch. Also Leute, die vielleicht offen sind, wie kann man die auch sozusagen an Bord bringen? Und das ist eine Frage, die ich immer wieder mir stelle. Und ich glaube, die einzige sinnvolle Antwort, die ich selbst bisher gefunden habe, ist, dass es die jungen Generationen sind, wo man anknüpfen kann. Also wir haben auch schon, das ist jetzt wieder ein bisschen her, bei Schulen Vorträge gemacht und haben festgestellt, es kommt irrsinnig gut an. Also dass die Kinder auch wirklich zum Teil, hängt vielleicht ein bisschen vom Alter ab, 14, 15, 16 könnte problematisch sein manchmal, aber nicht unbedingt. Immer wenn wer von extern kommt, ist es sowieso spannender. weil die Lehrer, da kann man das Bashing irgendwie anders verorten. Und die Jüngeren sind auch noch wirklich begeistert. Je kleiner habe ich das Gefühl, desto faszinierender sind kleine Dinge. Da geht es auch gar nicht darum, dass man gleich mit einem Bär daherkommt, da reicht ein Regenwurm. Wir haben Fotokurse einmal gemacht mit Kindern. Die waren so um die 10, 11, 12 Jahre in den Donauauern einmal bei Wien. Und da waren Kinder dabei, die waren noch nie in einem Wald. Also für die war das einfach nur faszinierend, dass sie mal in einem Wald waren. Und ich glaube, das brauchen wir einfach, dass die junge Generation, dass der die Natur, also die Reale, die man angreifen kann, nicht abhanden kommt, weil wir halt zusehens, und das ist wirklich die Herausforderung in unserer Zeit, in einer digitalisierten Welt leben, und da will ich gar nicht sagen, dass das schlecht ist, aber so wie alles, was neu sich bahnbricht, müssen wir das ehrlich gesagt auch mal wirklich diskutieren, in welchem Rahmen das stattfindet, und wie wir auch unsere Gesellschaft schützen können vor spalterischen Ambitionen, die einfach existieren. Also Stichwort Social Media, ich glaube, das ist die Bedrohung der Neuzeit und nicht irgendwelche bestimmten Staaten, sondern das sind die Dinge, über die wir uns Gedanken machen müssen, die auf psychologischer Ebene arbeiten und die auch bei unseren Themen, auch wenn es um den Naturschutz geht, ganz explizit eingreifen und Polarisierung betreiben. Und ich glaube, wir brauchen eine Entpolarisierung unserer Diskussion, dass wir uns einfach hinsitzen und uns gegenüber sitzen und miteinander sprechen und uns nicht irgendwelche Unflätigkeiten übers Internet zukommen lassen. Und das wäre mein großer Wunsch. Deswegen finden wir halt Vorträge auch so super, weil da reden wir halt zumindest. Aber eben, es wäre auch ein toller Anlass, um Diskussionsrunden dann auch im Anschluss zum Beispiel zu machen.
Marc
00:47:35
Ja, wobei, wie gesagt, das ist wirklich der schwierigste Aspekt in diesem Leidenschaftsaspekt unserer Arbeit, also nicht im Wirtschaften, da geht irgendwie alles einfacher, aber wenn man jetzt sagt, wie erreicht man die Leute, so wie ihr das sagt, das ist das Schwierigste. Also wie bleiben wir nicht in unserer ohnehin gemeinsamen naturschutzaffinen Diskussionsbubble, sondern... Da haben wir schon proaktiv aufprobiert, eben wirklich, dass man mit den Landesjagdverbänden sich einfach zumindest nur anbietet und halt, wir reden ja einfach nur, wir wollen jetzt gar nicht überzeugen, wir wissen auch nichts besser in dem Sinn, aber einfach halt einmal ein bisschen diskutieren, war spannend. Wir haben so ein Vortragstournee veranstaltet, vor zwei Jahren war das, oder letztes Jahr, im Jänner gehabt einmal, wo wir so 14 Termine gehabt haben von dem Vortrag, den ihr gesehen habt, das wilde Herz Europas. Und da war auch spannend, da war das Publikum auch genauso, So würde ich sagen, wie halt immer, dass man sich ja im Programmheft nur das sucht, was einen interessiert. Aber ein paar Mal ist wer auftaucht, wo es jetzt gar nicht so kontroversiell war, sondern auf einmal ein Hirte, der für 10.000 Schafe irgendwo auf einer Schweizer Alm verantwortlich ist und der hat halt was zu erzählen, das wissen ja wir wieder nicht. Das haben wir dann schon wieder eingebaut, das habt ihr jetzt quasi schon von uns.
Andi
00:48:48
Weil das ist mit den 5.000 Schafen in der Schweiz.
Marc
00:48:50
Ja, und der hat aber zum Beispiel, nein, der hat auch noch was anderes gesagt, weil der hat gesagt, danke euch, dass ihr als Österreicher über die Themen redet, Weil wir sind irgendwie, weiß ich nicht, Kooperative von zehn Hirten, haben 10.000 Schafe über irgendwo in der Südwestschweiz und haben drei Schafe am Wolf verloren. Aber in den Nachrichten lesen wir irgendwie, es funktioniert nicht. Und von 10.000 haben wir nur drei verloren. Aber wir wissen nicht, wie wir es schaffen, dass da drüber geredet wird. Ich meine, wir, Christine und ich, wissen es auch nicht. Weil jetzt da quasi bei dem Festival waren, weiß ich nicht wie viele, es ist auch wurscht wie viele Leute, aber wir alle haben eh ungefähr gewusst, über was wir reden. Weil halt vielleicht waren ein paar dabei, die eigentlich warten auf Südamerika und uns auch zugucken.
Andi
00:49:33
Die vom Ehepartner mitgeschleppt wurden. Zum Beispiel, ja.
Marc
00:49:37
Aber ja, also das ist die Riesenhürde und die begleitet uns seit Tag eins und ich weiß nicht, also auch wenn euch was einfallt, ihr habt uns eine Nummer, dann wärst du uns auch helfen.
Christine
00:49:46
Nein, das war schon ein bisschen der Weltschmerz, der da immer mitschwingt, wie wir dringesessen sind, völlig gebannt, ob da Bilder und uns gedacht haben und nachher darüber gesprochen haben, gibt es irgendjemand, der da sitzt, den das gehalten lässt, weil das einfach so großartige Bilder und Einträge sind, eben genau die Faszination so rüberkommt und man sich dann denkt, gibt es irgendwen, der dann sitzt und sich denkt, ja eh, wurscht.
Marc
00:50:08
Aber kennt ihr ja nicht, also die Truman Show, den Film. Und da ist halt auch, wir leiden alle mit, ob man jetzt Hollywood filme mag oder nicht. Und dann so symptomatisch halt, es wird die Truman Show antreht, die Leute sitzen in der Badewanne, denken eine Sekunde nach und schalten um aufs nächste Programm. Und diese Truman Show begleitet uns immer wieder, wo wir so das Gefühl haben, halt du kannst gemeinsam plären, weil was traurig ist, aber was bewegt dich nachhaltig? Und da hat es Natur, finde ich, extrem schwer irgendwie. Also ich glaube, dass man das ist jetzt gar nicht unsere Aufgabe oder weiß ich es auch nicht, aber halt das ist so ein Eine allgemeine Frage, wie kann man mit Feu, Wiesen und Wald und am Wasser so nachhaltig Eindruck schaffen, dass man es nicht vergisst. Also das ist schon eine Grundsatzfrage. Es soll jetzt gar nicht zu philosophisch werden, aber es gibt so viele Eindrücke, die uns alle jetzt täglich sozusagen niederplanieren. Und ob da jetzt so, weiß ich nicht, ein schlüpfender Vogel was ist, was uns wirklich berührt oder wo wir einfach sagen, nein, ja, Leo Truman, so next, what comes up? Und dann siehst du wieder irgendeinen Trump oder sonst was, was jetzt vollkommen populär ist quasi und uns alle auch beschäftigen soll, muss, oder wo wir gesagt kriegen, das entscheidet über unser Lebensglück. Das ist auch so eine Grundsatzfrage. Aber du hast gerade Weltschmerz gesagt, das wollen wir eigentlich auch nicht. Also das war fast nicht unsere Intention, wenn wir irgendwie finden.
Elisabeth
00:51:42
Emotionen wecken, das wollen wir auf jeden Fall. Und vielleicht kann man es auch subsumieren. Das ist auch so ein Wort, das oft ein bisschen schwierig belegt ist, aber so ein Stolz auf das, was wir haben. Also man darf auch stolz darauf sein, dass man sagt, wir haben noch Natur. Und das Coole ist, wir haben auch Potenzial, dass die Natur wieder wilder werden kann. Und da gibt es natürlich Ansichten, die sagen, um Gottes Willen, jetzt verwildert etwas und das ist nicht mehr brauchbar. Es gibt ja Leute, die sagen, da liegt Holz umeinander. Das können sie nicht einfach vergeuden. Das kommt auch aus dem Gedankengut, dass man nach dem Krieg, als man nichts hatte, war klar, dass man jetzt einmal ums blanke Überleben kämpft. Aber wir sind auch in der Lage in Europa im Ganzen gesehen, dass wir uns Naturschutz auch leisten können. Und im Endeffekt ist nicht mehr die Frage, können wir uns leisten, sondern wir müssen ihn uns leisten, weil er unsere Lebensversicherung ist. Also diese ewigen Fragen, wozu braucht man das eigentlich und das ist dann wieder eine, sage ich mal… Eine philosophische Ansicht, wodurch erklärt sich die Lebensberechtigung von einem Tier und so weiter. Aber es ist ganz einfach auch unsere Lebensberechtigung, die dadurch geschützt wird, dass wir funktionierende Ökosysteme haben. Und zu diesen Ökosystemen gehört nicht nur ein Pflanzeninventar, sondern auch ein vielfältiges Tierinventar. Und das geht von den kleinsten Leberwesen bis zu den größten. Also man muss sich vorstellen, wenn in einem Ökosystem die großen Raubtiere fehlen, dann verändert sich alles. Und man weiß auch aus Untersuchungen, man weiß mittlerweile eben auch aus Europa, dass sich da auch die Dynamik seit der Wolf zum Beispiel retour ist, verändert in den Wäldern. Dass einfach natürliche Naturverjüngung passiert und das ist das Beste, was passieren kann, dass du nicht irgendwo den Wald anpflanzt wieder. Und da gibt es schon viele Dinge, die wichtig wären, die wir einfach im Umgang mit der Natur, wie wir Natur sehen, dass es nicht nur ein Wirtschaftsgut ist, sondern dass das unsere Grundlage für alles ist, dass wir da ein bisschen die Perspektive ändern. Und das heißt nicht, dass wir alle zurück in die Steinzeit kehren und uns irgendwo ein Iglo bauen und sagen, wir tun jetzt nichts mehr und bewegen uns keinen Schritt. Wir müssen das natürlich mit dieser zivilisierten und auch globalisierten Welt irgendwo gemeinsam machen, Aber nicht darauf warten, dass irgendwann in China ein Baum umfällt oder sonst irgendwas und dann kommt wer drauf, ach, jetzt ändert sich was, sondern wir müssen das machen. Und ich glaube, die Kraft, die entstehen kann, wenn ein kleines Land wie Österreich oder wenn nur irgendwo einzelne Gemeinden wie Leuchttürme einfach sagen, ja, was machen wir es halt anders? Weil es gibt so viele Richtlinien, die einem auch ermöglichen, dass man Dinge anders macht. Dann kann man auch irgendwo hinaus strahlen vielleicht. Und vielleicht schaut dann wer einmal daher und denkt sich, ja, nicht blöd, was die da machen. Aber immer zu warten darauf, was sind die anderen und ist das lukrativ? Das ist ja auch, das erstickt ja auch jede Lebensfreude und jeden Spirit, dass man sagt, wir sind ja nicht nur da, dass wir eben von neun bis fünf hakeln und dann geht man noch irgendwie eine nette Fernsehsendung schauen, sondern das Leben, das ist ja was, was auch gelebt werden will. Also, dass wir wirklich auch wieder spüren, das ist etwas ganz Besonderes, dass wir da auf diesem Planeten durchs All schießen, sage ich immer wieder. Und wir sind so in unsere Probleme verwurzelt und gleichzeitig sind wir so ein Pünktchen in diesem unendlichen Universum, eine Faszination, die sich mir nicht wirklich erschließt, aber die man einfach nur leben kann. Und das wäre einfach schön, wenn dieser Funke überspringt, dass man sagt, lasst uns doch vielleicht einmal schauen, ob wir auch mal nicht nur jammern und sagen, alles ist blöd und alles ist schlecht, sondern vielleicht kann man dem auch etwas Positives abgewinnen, was sich verändert.
Christine
00:55:27
Schön, dass du das sagst, weil das ist ein kleines Déjà-vu. Christian Dürnberger, Philosoph, hat in unserem letzten Interview, im letzten Gespräch genau das gesagt. Gerade weil wir mittlerweile Alternativen haben im Umgang mit sogenannten Nutztieren, ist es kein Luxusthema, sie damit auseinanderzusetzen, sondern wir haben die Pflicht, uns damit auseinanderzusetzen und zu schauen, was können wir anders machen. Und das Gleiche sagst du jetzt im Prinzip du. Gerade weil wir es uns leisten können, die Natur heute anders zu betrachten, weil wir jetzt nicht am letzten Hungertuch nagen, sondern weil wir sehr wohl Ressourcen hätten, um es besser zu machen, ist es unsere Pflicht, uns damit eigentlich auseinanderzusetzen.
Elisabeth
00:56:01
Genau, ja.
Andi
00:56:03
Ich möchte trotzdem jetzt auch wieder auf den Vortrag zurückkommen, weil ihr den auch so positiv geendet habt. Das war für uns so dann, dass der aus dem Weltschmerz auch wieder rausholt. Genau. Und da würde ich bitten, dass ihr davon ein bisschen erzählt. Ihr wisst wahrscheinlich, was mein Polen, die drei Wärenjungen. Das war wirklich etwas, es funktioniert. Also es gibt ja auch schon Beispiele, wo dieses Miteinander funktioniert.
Marc
00:56:30
Es gibt ganz viele Beispiele.
Andi
00:56:33
Hermit.
Marc
00:56:35
Es sind wirklich oft auch kleinräumig so faszinierend. Was du ansprichst, ist, wir geben im Vortrag Beispiele von einer Tourismusregion in Polen, wo man quasi mit Großraubtieren wandern kann. Und wir treffen aber auch nur mal von Slowenien, auf dem Jure, den wir in den letzten Jahren ganz gut kennengelernt haben, der einer von vielen ist, die in Südslowenien halt den Bär wirklich als Nachbar haben, also wirklich im eigenen Grundstück einen zwetschgenfressenden Bär quasi. Und ich meine, da ist der Jure einer, der halt sehr offen ist und sich bereit erklärt hat, dass wir da werken dürfen wie die Berserker in seinem Garten, aber in Wahrheit ja auch einer von vielen. Es ist ja jetzt nicht so, dass jeder auf dieser Welt jeden Bär sofort abschießen will, sondern für viele ist es faszinierend, dem im Handy dann vom Wohnzimmerfenster aus dass die Bären fümen, wenn sie zum Zötzchenfressen kommen und halt mit einer erstaunlichen Gleichgültigkeit halt einfach einmal 200 Kilo Zwetschgen opfern. Und man war wieder ein Bär da. Das ist für uns ein Positivbeispiel, das für uns zeigt, aus eben Kärnten, Oberösterreich kommend, wo in Kärnten, wir verfolgen das ja immer so ein bisschen durch Christine ihre Eltern und den Bezug, wenn da ein Bär einen Bienenstock umhaut, dann hat er einen Schaden von 92 Euro verursacht oder so. Wo ich mir denke, ja, okay, ja, es war, es hat eine Schlagzeile gegeben, wo ich mir denke, ja, okay.
Christine
00:57:56
Das heißt, man hat sich auch 70 Cent. Ja, genau.
Marc
00:58:01
Ja, arg, finde ich ganz arg jetzt. Aber wo halt einfach sonst das in Slowenien überhaupt kein Thema ist. Also das ist, die bauen schon mal ein bisschen anders und wenn doch mal was schief geht, jetzt nicht, wir kennen nicht alle Sloweninnen und Slowenien, aber halt so im Großen fühlt es sich so auch wie, ja, mei, dann ist jetzt wieder mal was hin, jetzt muss ich wieder einen Elektrozaun erneuern oder so. Auch das ist für uns ein positives Beispiel. Die Tatra in Polen, wo der Nationalpark eben so ein bisschen damit wirbt, dass er sowas ist wie in Nordamerika, wo wir alle unsere Urlaubssehnsucht quasi befriedigen, weil wir in Yellowstone fliegen oder so und Bären sehen wollen und Hirsche und Füchse oder Kojoten dort oder Wölfe. Und das ist auch in Europa möglich und Über die, weiß ich jetzt nicht, Christine hat die Zahlen immer ein bisschen im Kopf, es gibt 50 Bären und wie lange es den Nationalpark gibt, weiß ich jetzt gerade nicht, aber über die Jahre und Jahrzehnte haben die Tiere gelernt, die Leute gehen da immer am Weg und die Leute dürfen nicht vom Weg gehen, darum zeigen sie sie und du gehst und du siehst halt Bären und Hirsche.
Elisabeth
00:59:05
Man muss vielleicht nur ergänzen, ist natürlich auch jetzt nicht so, dass da immer der Bär da steht und dass immer der Bär beim Jure im Garten ist, sondern das passiert halt alle Ritt einmal. Also beim Jure kommt einmal halt alle Ritt, wenn zum Beispiel die Früchte reif werden, dann schaut einmal ein Bär vorbei. Und dann ist es halt einfach okay, wenn das passiert. Und eben in der Tatra kann es sein, also wir waren mehrere Tage vor Ort und dann so am dritten Tag haben wir das Glück gehabt, dass wir dort auch Bären gesehen haben. Und das wirklich Faszinierende ist eben, weil es bei uns immer heißt, naja, wenn die großen Raubtiere zurück sind, dann können wir mit dem Tourismus, mit den Almen sowieso zusperren, Ende, Gelände. Das ist es nicht. Da sind in meinem Leben noch nie so viele Leute gesehen auf einem Wanderweg wie in der Tatra in Polen. Das Witzige war nur, manchmal ist es so, dass es in der Natur schöner ist, wenn man so ein bisschen den Raum für sich hat, aber das war sehr friedlich. Da sind alle so in Karawanen, sind die Menschen geströmt auf diesem Wanderweg und das war irgendwie eine nette Stimmung. Nur haben wir uns gedacht, wie soll man da einen Bären jemals sehen? Und das Coole war, dass die Wanderer uns geholfen haben dabei, weil irgendwann, wir sind mit unseren Geräten da aufgebaut gestanden und haben gewartet auf Bären, es wäre vorbeigekommen und hat sich wohl gedacht, die Frau, die suchen was und hat dann gesagt, du weißt nicht, 20 Minuten weiter auf ist eine Bären-Mama mit ihren drei Jungen. Und das ist halt, da braucht man nicht viel mehr erklären. Also offensichtlich ist keiner gestorben an dem Tag, Leute haben sich erfreut an dem Blick. Manche haben nicht einmal die Bären gesehen, weil die halt da so im Zeidelbärenfressen vertieft waren. Ein britischer Tourist, das war überhaupt das Lustigste, das war schon gegen Ende des Tages. Wir haben den ganzen Tag dann verbracht, damit die Bären zu filmen. Der ist allein dort unterwegs gewesen, war den ersten Tag in der Tatra am Wandern. Und er hat uns dann erzählt, er hat sich so geschreckt, weil er ist von oben allein schon gekommen. Die großen Massen waren dann schon weg zu dem Zeitpunkt. Und auf einmal sieht er Bärens erste Mal einen Bär gesehen in seinem Leben. Und obwohl die Bärin auch getrennt durch so einen Abhang war und so einen Vis-a-vis-Hang zu sehen war, aber trotzdem halt so 100, 120 Meter entfernt, also nicht weit weg, hat er gedacht, um Gottes Willen, was soll er tun? Und in seiner sozusagen Schockstarre hat er einen Stahn genommen und wollte quasi so ausholen. Und was auch immer er gemacht hätte, weiß kein Mensch. Und in dem Moment, wir konnten das dann nur rekonstruieren, haben wir uns gedacht, was ist jetzt los? Weil auf einmal, das war das erste Mal an diesem Tag, hat die Mutter ihre Jungen gewarnt und hat sie so weggeschickt, sind die auf einmal aufgestoben. Und dann ist dieser Brite ums Eck gekommen und hat uns erzählt, er war zuerst eben so überrascht davon. Er hat dann eh keinen Stahn geschmissen, weil es war eh sinnlos gewesen.
Marc
01:01:41
Aber es war so gut, weil er so am Eckbruch und hat uns gesehen und so verdutzt geschaut und hör, ihr seid auch da. Da sind wir mit acht andere gesessen auf so einem kleinen Wanderweg und haben halt die Bären eine halbe Stunde zugeschaut oder so. Und über so eine Kurve, so eine Kuppe hat er uns nicht gesehen und hat er geglaubt, er ist allein im Hochgebirge mit einer Bärenmama. Aber eben, es war so symptomatisch. Und dann hat er sich da zugesetzt und geschaut und wir haben ihn auch fünf davon fotografiert. Also ich habe es in dem Vortrag quasi seine Silhouette gesehen. Das war irgendwie auch Eben für uns wirklich ganz was Besonderes, wo wir im Vortrag auch das aussprechen, dass wir uns irgendwie das als Vorbild genommen haben für wilde Alpen, weil gerade das als Tourismusregion ja spannend war, wenn man das akzeptieren könnte, dass das Stichwort Rax, Genau, dass halt einfach das ja auch was sein kann, was uns begeistert, also uns alle begeistert, jetzt nicht nur Entscheidungsträger quasi, sondern halt vielleicht hätten viel von uns eine Freiheit, wenn ich einen Bär beim Wandern sehen könnte und wirklich einmal sich, einmal in der Woche oder was auch immer. Aber halt, ja, wir haben an der Soca am Fluss in Nordslowenien für ein Doku trat und die, quasi der, weiß ich nicht, wie man sagen soll, der lokale Fischereiverband hat die fast ausgestorbene Forellen wieder zurückgebracht, sind aber als Fischer quasi. Bringen wir nur ein Beispiel aus Slowenien, die Jägerschaft in Slowenien ist maßgeblich an der Wiederansiedlung und Aufstockung der Bestände von den Luchsen in Slowenien beteiligt, ist was Positives. Es gibt sie überall, es gibt es nur erstaunlich oft in unseren Umländern und nicht so viel daheim und gerade das war wieder was, wo wir finden halt als, weiß ich nicht, ich glaube, wir verstehen uns beide, aber ich bin zumindest halt als Europäer, also ich bin jetzt nicht so viel von Österreich, sondern also Europa und ob ich da halt slowakisch, slowenisch oder italienisch rede, ist mir eigentlich auch wurscht, aber halt wir könnten für unseren politischen abgegrenzten Raum was lernen von unseren Nachbarländern. Es ist immer irgendwie ein bisschen schleierhaft, warum man da so wenig Resonanz sucht bei Leuten, die quasi eigentlich 100 Kilometer vor der Haustürung.
Christine
01:03:50
Die sind ja anders.
Marc
01:03:55
Absolut.
Andi
01:03:56
Vielleicht hat das tatsächlich noch ein bisschen was mit dem Eisernen Vorhang einmal zu tun. Mir ist gerade eingefallen, dass das einfach schon...
Christine
01:04:02
Das sind ja noch die Wüden.
Marc
01:04:04
Aber schaut sich einmal Satellitenbilder von Mitteleuropa. Ich finde das extrem gern, wenn es draußen ringt. Aber Satellitenbilder vom Dreiländereck. Österreich, Slowenien, Italien. Und halt man muss nichts von Forstwirtschaft verstehen, man braucht kein Biologe sein, sondern nur die Landschaft analysieren und du siehst, ob Italien, denken die Leute anders, für mich jetzt, also positiver, weil da ist ein geschlossener Waldgürtel, da sind keine, was der Kahlschläger, Flickrlteppich, schaut nicht aus wie ein Mosaik oder so, ob das jetzt besser oder schlechter ist, mag ich auch gar nicht, ich bin kein Forstwirt. Aber ich sage nur, es schaut so natürlich aus. Oder wenn du in Slowenien gehst, das war so witzig, muss ich auch gleich noch eine Geschichte erzählen, dann ist dort halt, wo, ich meine, jetzt habe ich Biologie studiert und Landschaftsökologie, ich weiß ungefähr, wo was zu finden wäre, welche Waldgesellschaft und Co. Aber da findet man halt ein Laubmischwald über große Flächen, der meines Verständnisses noch auch so war. Und trotzdem herrscht überall ein Motto so, weil die wirtschaften anders. Vom Satellitenbild schaut es einfach wieder aus wie ein gesunder Lebensraum. Du siehst in Slowenien mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit am Bär innerhalb von einer Woche, Wir wissen, dort rennen Wölfe herum und Luchse und Leiden und Schwammerlsucher und Kinder und Wanderer und alle kommen aus. Und bei uns gibt es plötzlich kein Bär, alles ist mit Kahlschlagmustern eine Fichtenmonokultur. Also da prallen sozusagen ideologische Welten, nicht nur eiserner Vorhang, weil Italien ist jetzt anders, aber halt da zeigt sozusagen die Staatsangehörigkeit oder zeigt eine Nation aus dem Satellitenbild schon ein anderes Gesicht und das finde ich auch faszinierend.
Andi
01:05:46
Spannend, ja.
Marc
01:05:48
Aber eben, was wollte ich jetzt sagen, was für eine Geschichte?
Elisabeth
01:05:51
Wegen dem, wie der Wald, wie die Almenwald in Slowenien,
Marc
01:05:57
Glaube ich. Achso, genau, und wir waren einmal bei unserer Jäger in der Nachbargemeinde, die machen ja immer gerne so Veranstaltungen und da waren wir auch, und die haben mal gesagt, wir haben gehört, ihr macht gerade was in Slowenien. Ja, genau, da haben wir gerade einen Film. So schier dort, dort ist ja nur Wald, die haben ja keine Almen. Wenn du da durchfährst, du siehst nie aus. quasi.
Christine
01:06:17
Und ich habe das so lustig gefunden.
Marc
01:06:19
Da siehst du, wie unterschiedlich. Das ist ja jetzt auch überhaupt nicht wertentgnannt, aber halt für den war das das Schierigste, weil nur ein Wald ist und ich denke mir, super, da wächst ein Wald.
Elisabeth
01:06:28
Was da vielleicht gerade interessant ist, es gibt mittlerweile intensive Diskussionen darüber, was ist eigentlich der ursprüngliche Zustand unserer Natur gewesen? War der flächendeckende Wald, das ist lange Zeit so als solches irgendwie angenommen worden oder ist das mosaikartiger? Und ich glaube, es gibt jetzt keine komplett erfassende Antwort, dass man sagen kann, es war so oder so. Fakt ist, früher waren sicher mehr große Huftiere. Die Pflanzenfresser waren vom Auerochsen über Riesenhirsche und so weiter unterwegs in der Landschaft. Die haben die Landschaft sicher gestaltet. Also die Landschaft war sicher mosaikartiger und war jetzt sicher nicht nur ein komplett geschlossener Wald. Aber ich glaube, es ist auch nicht sinnvoll zu sagen, das eine ist gut und das andere ist schlecht. Oder zum Beispiel, es braucht nur Wald oder es braucht nur Almwiesen, ein Stichwort Almwiesen, auch da kann man nicht mit einem Satz eigentlich das so stehen lassen, weil das ist überhaupt ein Reizwort, vielleicht auch in Österreich, wo die Almwiese ja mehr oder weniger Kultur, Natur und sonst was gut ist.
Christine
01:07:32
Nationalheiligtum.
Elisabeth
01:07:32
Nationalheilig, ich sage immer die heilige Kuh.
Andi
01:07:34
Senner und Sennerin, genau, mit der Kuh.
Elisabeth
01:07:37
Aber eben auch da, vielleicht ohne da auszuufernd, nur kurz zu sagen, es ist halt auch immer die Sache, wie damit umgegangen wird. Wenn eine Almwiese entsprechend einfach nur ein zweimal im Jahr gemäht wird, wenn da keine Gülle und nichts gedüngt wird, dann ist es ein wertvoller Lebensraum, der von uns Menschen geschaffen wurde. Es spricht überhaupt nichts dagegen. Aber diese Welt, diese Idylle, die uns gern verkauft wird, die ist nicht immer so, diese Idylle. Und selbst von Schutzgebieten wissen wir, da werden mitunter Steigleitungen für Gülle auf die Alm verlegt und dann wird da gedüngt. Das hat mit einer Almwiese nichts zu tun. Und wenn mir jemand predigt und sagt, das ist unser heiligstes Kulturgut, dann muss man sagen, das ist einfach Schwachsinn. Und sobald ich etwas dünge, wird nur mehr das Nährstoffreiche gefördert und ich quasi eliminiere einen Großteil der Möglichkeiten der Biodiversität, die da zu tragen kommen könnte. Und wenn jemand dann wirklich vollen Ernstes sagt, das ist jetzt unser Nonplusultra, dann versteht dieser jemand wirklich nichts von der Natur zusammenhängend. Das muss man so einfach vielleicht einmal feststellen.
Andi
01:08:44
Ihr habt es vorher euch angeschaut und gesagt, Stichwort Rax, was war damit gemeint?
Elisabeth
01:08:49
Ja, das war, so die Vision wäre quasi, dass einmal der Bär, vielleicht, dass man beim Wandern auch auf der Rax einmal einen Bär sieht, aber ob wir das noch erleben, ich weiß nicht, ich wage jetzt zu bezweifeln. Es geht auch gar nicht, um das vielleicht da kurz zu ergänzen, darum, dass wir unbedingt wollen, dass überall jetzt Bärenwölfe und sonst irgendwas da ist, sondern es geht einfach darum, dass wir wieder mehr Natur uns quasi zutrauen oder auch zulassen einfach, dass sie wieder auch den Raum beansprucht. Und es wäre, es würde keiner auf der Rax sterben, wenn dort auch ein paar Bären theoretisch unterwegs wären. Also auch das, was wir eben da von Polen kennengelernt haben, das ist vergleichbar jetzt von der Frequenz, wie viele Wanderer dort unterwegs sind mit der Rax. Und deswegen ist das vielleicht für jemanden, der jetzt in dieser Gegend der Tatra noch nie unterwegs war, rund um Sakopane, ein bisschen besser sich vorzustellen.
Christine
01:09:44
Man fürchtet sich halt immer von dem, was man nicht kennt.
Elisabeth
01:09:47
Ja, also ich glaube, das ist wirklich auch ein ganz entscheidender Faktor. Gut, dass du das auch ansprichst, weil alles, egal wovon wir reden, was für uns oft einfach etwas ist, ob das Alligatoren in den Everglades sind, Bären in Slowenien oder sonst wo, das sind Dinge, an die wir uns herangearbeitet haben. Und wenn man das nur so erzählt, kann sich jemand, der nicht einmal vielleicht am Wochenende im Wald ist, gar nicht vorstellen, was das bedeutet. Und alles, was ich nicht greifen kann, ist für mich grundsätzlich, warum auch immer, Einmal eine Bedrohung und dieser Bedrohung muss man mit entweder passiv oder aggressiv entgegen gehen. Und es wäre schön, wenn wir vielleicht dieses Muster, dieses Verhaltensmuster durchbrechen könnten und mit einer gewissen Offenheit hingehen und auch mal sagen, und das ist in unserer Zeit auch, muss man erwähnen, fast verpönt, ich weiß es nicht. Es ist auch schön zu sagen, ich weiß auch viele Dinge nicht, aber es geht nicht darum, dass ich es besser weiß, es geht darum, dass wir uns zusammensetzen und der eine, der sich besser in dem Bereich auskennt, gibt seinen Input, der Nächste kennt sich vielleicht in dem Bereich besser aus. Und gemeinsam schaffen wir wahrscheinlich viel mehr, wie wenn wir auf unserem Ego-Trip weiterreiten.
Andi
01:10:55
Bei mir wäre einfach die Lösung, man müsste Angst durch Neugier ersetzen und die Geschichte wäre erledigt. Ja.
Marc
01:11:01
Wenn ich da einhaken, das finde ich super und trifft es und bringt es vor ihren Punkt. Und ich glaube, dass uns das auch, dass das den Großteil der Bevölkerung gelingen würde und dass ich da auch ein bisschen so die Sorge habe, dass halt gerade die Meinungsmache, jetzt ohne dass wir wieder zu großflächig philosophisch werden, aber halt auch gerade in der Natur um sich schlägt, dieser, nennen wir einfach Naturpopulismus, wo gesagt wird, ein Bär um Gottes Willen, das ist so gefährlich und halt in Wahrheit hat keiner in Österreich oder sagen wir vielleicht zwei Promille der Österreicherinnen und Österreicher haben Erfahrung mit Bären, sage ich jetzt mal, glaube ich. Ist ja wurscht, vielleicht nur weniger oder mehr, aber keiner, kann man auch sagen, kaum mehr. Und dann kann ich, ich kann es nicht wissen. Und wenn ich aber dann sozusagen mein einziges Wissen aus irgendeiner, weiß ich nicht, Wahlveranstaltung oder sonst wo Bezirk, wo halt gesagt wird, alles Fremde ist schlecht und der BA oder was auch immer, dann ist das meine Meinung, die ist gesetzt und färbt vielleicht manche Leute, mancher Menschen Meinung, ohne dass selber ihre Neugier ja eigentlich erfüllen könnten, weil ich glaube, Der Reiz, haben wir eh schon mal kurz angesprochen, von einer Safari in Kenia oder einem Bär in Yellowstone, das haben wir schnell. Da findest du kaum wen, der sagt, dieser Schatz interessiert mich nicht, fahre ich sicher nicht hin oder sowas. Also der Reiz, die wilde Natur zu sehen, das haben wir fast alle. Es wohnt uns fast allen inne. Aber es wird uns irgendwie halt dann zum einen gesagt, irgendwo da draußen ist okay, aber vor der Tür ist scheiße. Das ist einmal nicht, glaube ich, zwingend der richtige Zugang. Und eben viele machen sich keine Gedanken, denen begegnen wir schon. Und wie gesagt, uns ist beim Vortrag, wie generell bei unserer Kommunikation wichtig, dass wir, wir geben nur was wieder, was wir auch zuhören. Und wir geben Sorgen genauso wieder wie Lösungen, aber wir färben nicht viel. Ich meine, dass jetzt klar ist, dass wir zwar als Superfanten, wenn es mehr Toleranz für Natur gibt, das brauchen wir nicht verheimlichen. Das ist auch unsere Intention. Aber wir sagen eben nicht, der hat Christine gesagt, hol die Bären. Weißt du, wenn es passt, passt. Oder wie auch immer. Aber ich sage nur, ich glaube, es ist so schwierig zu sagen, seid offen, aber das betrifft ja nicht nur die Natur. Rucht zu und seid neugierig. Ich finde die Neugier ist ja ein wunderschöner Trieb, aber der halt oft dann einfach nicht ausgeliebt werden darf. Sorry.
Elisabeth
01:13:31
Nein, das würde viel helfen, glaube ich.
Christine
01:13:37
Werbung. Denn Herr Rossi sucht das Glück, sucht man es so fehlt ein Stück. Ja, es fehlt ein Stück vom Glück. Gestatten, Rossi. Ja, Herr Rossi hat nen Wunsch. Eis vom Nordpol flambiert mit Punsch. Eine Schokoladenburg. Drei Stück Kuchen, sechs Kaffee, 20 Tötchen, dazu Tee. Was noch, was noch, was noch? Ja, Herr Rossi möchte noch mehr. Eine Patenschaft muss her. Auch fünf Sterne gibt er gerne Und auch nach einer Rezension Alles andere wäre ein Hoch Was noch, was noch, was noch? Ja, Herr Rossi sucht das Glück Er will nur vom Glück ein Stück, Die Tiere auf Hof Sonnenweide kriegen dort ein schönes Leben und für dieses schöne Leben möchte Herr Rossi auch was geben Paten, Schaften und auch Spenden um's für die Tiere zu verwenden Tiere, Tiere, viele Tiere Hof Sonnenweide, braucht Futter, Getreide und Heu und Stroh und Äpfel ebenso. Ja, das ist Herr Rossis Glück, das ist mehr als nur ein Stück. Jetzt fehlt ihm kein Stück von Glück. Werbung Ende.
Andi
01:15:01
Ich bin gerade am überlegen, aber egal. Was ich sehr spannend gefunden habe, ist, dass wir ein gefährliches Tier da in Österreich haben, das wesentlich mehr verantwortlich ist für Unfälle und sogar Todesfälle, was nichts mit einem Beutegreifer zu tun hat.
Elisabeth
01:15:19
Gut, dass du das anspricht. Ja, bitte.
Andi
01:15:21
Das ist mir ein Anliegen.
Christine
01:15:23
Ein schönes Bild. Ihr habt es dramaturgisch auch schön gezeichnet. Weil alle so große Angst haben vor diesem bösen, gefährlichen Beutegreifern. Und dann skizziert sie ja, was das eigentlich gefährliche Tier ist. Die Kuh.
Andi
01:15:37
Das muss man auch in dieser Infobox sagen.
Elisabeth
01:15:40
Ja, es ist unglaublich. Also wenn man sich so Statistiken anschaut, also es sterben jedes Jahr Menschen an Kuhattacken. Und jetzt in Deutschland, glaube ich, sind das die aktuellsten Zahlen, habe ich jetzt nicht im Kopf, aber es sind immer so mehrere Leute pro Jahr. Je nach Land quer durch Europa steigert sich das auch noch. und auch in Österreich hier und da ein Toter durch eine Kuhattacke. Und ich denke mir immer, ja, aber wir bannen jetzt auch nicht Kühe von den Almen. Also da könnte man ja, es wird schon sehr mit zweierlei Maß gemessen. Und man müsste so ehrlich sein, dass man sagt, auch unsere Haus- und Nutztiere, auch Stichwort Hunde, auch da gibt es viele Attacken, auch tödliche Attacken, auch die sind eine Bedrohung. Aber weil wir die sozusagen akzeptiert haben als Teil unseres Wirtschaftens, als Teil unseres sozialen Lebens, ist es okay, da darf man dran sterben. Aber an einem Bär darf man nicht sterben. Also es ist sozusagen, das Sterben ist vielleicht schöner durch eine Kuh als durch einen Bär. Ich weiß es nicht, aber möglicherweise.
Marc
01:16:43
Nein, das habt ihr zuerst, glaube ich, schon gesagt. Was man kennt, das akzeptiert man. Die Kuh ist ja ein Tourismus-Emblem-Tier. Was darf man an eine Kuh? Wenn man jetzt jede Kuh auf jedem Tourismusplakat durch einen Bär setzen müsste, das wäre ja auch irgendwie komisch.
Elisabeth
01:16:55
Aber prinzipiell, keiner von uns möchte weder durch eine Kuh noch durch einen Bären zu Tode kommen, das kann man glaube ich mal ausschließen, aber wir müssen einfach so realistisch sein, dass wir sagen, man kann sich nicht gegen alles hundertprozentig versichern und vieles, was in der Natur an Unfällen mit Wildtieren passiert, das ist oft menschenverschuldet. Und wenn wir umsichtiger in der Natur wären, wenn wir die sozusagen Freiräume der Tiere auch entsprechend tolerieren würden, wenn wir wissen, okay, was ist nah genug und wann gibt mir das Tier, gibt immer Zeichen. Also das greift nicht einfach an. Tiere sind ja zu doof, eine Kuh will dich nicht fressen, auch ein Bär, der hauptsächlich Vegetarier ist, will dich nicht fressen. Er fühlt sich irgendwie angegriffen in irgendeiner Form seinerseits und dann kommt es zu einer Attacke. Das kann auch ein blöder Zufall mal sein. Also Stichwort leider dieser tragische Unfall mit dem Jogger im Trentino, das war 2023 im April glaube ich schon. Das willst du niemandem wünschen und da braucht man gar nicht diskutieren, das ist tragisch, aber dann als Reaktion zu sagen, weg mit den Bären aus dem Trentino, das ist Kindergarten und das ist nicht realistisch für erwachsene, zivilisierte Menschen, da muss man andere Lösungen finden und man muss auch eben sagen, wir können uns nicht hundertprozentig versichern. Es kann und wird auch immer wieder Zwischenfälle geben mit großen Raubtieren, aber viele von denen, die passieren, die könnte man verhindern, wenn man sich besser verhalten oder wenn man sich richtig verhalten würde, umsichtig verhalten würde.
Marc
01:18:23
Also bei allen Tieren, die wir so gefilmt, fotografiert haben, denen wir begegnet sind, hat es keine Zwischenfälle gegeben. Wir sind noch nie von Giftschlangen bissen worden, uns hat kein Bär niedergeradelt, das hat uns kein Alligator bissen, kein Puma zerfleischt, aber bei einem Dreher vom Bauernhof haben wir einmal ein Schwein hatte. Gier. So viel da. Und das war so schwer, dass ich kein Kraft aufbringen konnte, dass ich dieses Riesentier, so ein Kuhne-Kuhne-Schwein aus dem Knie wegbringen konnte. Deine tödlichen Güten.
Christine
01:18:55
Ich glaube, die war einfach nur scharf auf die Überraschung.
Marc
01:18:59
War trotzdem spooky.
Christine
01:19:03
Das kennen wir. Die Gloria, unser Schweinchen, hat uns beide schon einmal aufgehoben.
Andi
01:19:08
Mit den Zähnen, wo wir auf dem Palettentisch gestanden sind. Aber sie war verliebt. Also wenn sie rauschig sind, Schweine, Damen, dann ist es wirklich dramatisch. Also dann sollte das Dreis auch nicht, und sie sind schnell. Also man glaubt es nicht. Und du kriegst es nicht weg vom Wadl, wenn es einmal daran hängt.
Marc
01:19:26
Also die Warngefahrensuche, so hat es eigentlich ich.
Elisabeth
01:19:28
Ja, absolut.
Christine
01:19:31
Aber das ist eine andere Geschichte.
Andi
01:19:36
Jetzt haben wir recht viel geredet. Gibt es etwas, was ihr noch sagen wollt, was euch wichtig ist mitzuteilen?
Elisabeth
01:19:44
Ich glaube, das Wichtigste haben wir eh gesagt und das ist wirklich, die Natur, die ist nicht einfach nur da als Deko, sage ich einmal, dass wir uns so ein bisschen daran erfreuen können, wenn es uns gefällt, sondern die Natur, das ist unsere Lebensversicherung und unsere Grundlage und aus der ziehen wir auch enorm viel an Lebensfreude, wenn wir es zulassen. Also ich glaube, mir wäre es am wichtigsten, dass wir nicht nur wilder in unseren Landschaften werden, sondern wir müssen parallel auch wieder wilder in unseren Herzen werden. Deswegen auch das wilde Herz Europas und der Titel ganz bewusst gewählt, weil es auch uns Menschen betrifft. Und das ist, glaube ich, das Bedarf, dass wir manchmal ein bisschen wieder ruhiger und leiser werden und ein bisschen mehr zuhören, als zu reden. Und das würde ich mir wünschen, dass wir in die Richtung vielleicht wieder gehen könnten.
Andi
01:20:34
Wir verlinken natürlich eure Homepage in den Show Notes, wo ihr euch informieren könnt über die Arbeit von den beiden. Und dann gibt es noch einen wichtigen Punkt. Andi, deiner?
Christine
01:20:45
Der Allerwichtigste, die Lass die Sau raus Playlist. So schießt es los.
Elisabeth
01:20:50
Ja, jetzt wird es spannend.
Christine
01:20:51
Marc hat mich schon vorgewarnt.
Marc
01:20:53
Nein, ich finde das gut. Also, wie viele Musiktitel liefert man da so in der Regel? Du kannst so viele liefern,
Christine
01:21:01
Wie du möchtest.
Marc
01:21:03
Also Musik ist übrigens was, das extrem wichtig ist, nur so dafür dazu und für mich extrem wichtig ist. Und mich auch auf den Drehs begleitet, werde ich auch gefragt, was tät ihr stundenlang? Also ich hör extrem gern Death Metal, wenn ich auf einem Bär warte oder so.
Andi
01:21:17
Oje, ich fürchte mich.
Marc
01:21:18
Mit einem Kopfhörer, einem habe ich im Wald auch, oder halt elektronische Musik. Und darum spende ich an eurer Playlist Napalm Death mit Suffered Children.
Andi
01:21:30
Nein, ich glaube, die Richtung haben wir noch nicht.
Christine
01:21:32
Nein, die haben wir noch nicht. Wir haben schon viel drauf auf der Liste.
Elisabeth
01:21:35
Das Gute ist Suffer the Children, da auch nicht lang.
Marc
01:21:36
Ja, das ist sozusagen die Eingewöhnung. Es ist explizit, das muss jeder genießen. Also jeder, der den Podcast hört, ihr müsst das Lied, das muss man gehört haben. Dann Roigsob mit Running to the Sea.
Christine
01:21:50
Ja, das freue ich mich schon.
Marc
01:21:51
Das ist wunderschön und quasi ist was inspiriert durch Nordlichter und lange Nächte mit Sternenhimmel. Da passt das ganz gut. Und einen Song musst Christine spenden, weil das wird immer extrem spannend. Die Augen sind groß,
Elisabeth
01:22:04
Du musst... Also nein, es gibt schon, also das Lustige ist bei mir, dass man definitiv sagen kann, dass die Musik nicht so an großen Stellenwert wie bei Marc einnimmt. Der Marc hört ja Musik bei allem, was er tut. Also schon wie wir uns kennengelernt haben, habe ich immer mal gesagt, traf es ab jetzt, ich muss mich konzentrieren. Und für einen Marc ist das, ist Musik konzentrationsfördernd. Also insofern leben wir da vielleicht ein bisschen in zwei unterschiedlichen Welten, aber die merchen sich natürlich auch aufgrund dessen, dass wir doch schon lange zusammenleben, immer wieder. Aber ich muss sagen, ich bin ein Kind der 80er, also bei mir sind es schon die 80s, die mich sehr geprägt haben und jedes Mal, wenn wir Radio hören und irgendwo kommt so ein Synthi-Sound, fragt der Marc, das ist für die, oder? Aber es ranged mittlerweile in alle Richtungen, also je nach Stimmung ist es Brian Adams, Ganz klassisch hat mir auch in meiner Zeit, wie ein Studium in Australien war, Quasi auf und ab gespielt die Lieder von Run to You über Till I Die, diese CDs und diese Bandbreite. Also das taugt mir sehr, aber es kann auch in ganz andere Richtungen gehen. Es kann auch so Sachen sein, wenn es irgendwie Stimmung braucht, dann finde ich, Insomnia ist einer der besten Tracks, die jemals in diesem Dance-Bereich geschrieben wurde. Ich finde, das ist bisher unübertroffen. Also das finde ich einfach grandios, muss man hören. Und wird versetzt dann auch in eine ganz andere Stimmung, ist lässig. Und dann geht es aber so weit, und ich werde nie vergessen, das war relativ lustig, jetzt nicht das, was ich selbst auflegen würde, aber beeinflusst durch meinen Lebensgefährten, haben wir einmal gesagt, nachdem wir eine der vielen Fahrten, damals noch, wie wir den Film für Slowenien umgesetzt haben, Universum-Doku, und dann wieder Retourfahrt, spät in der Nacht waren. Und da war gerade FM4 House of Pain und da habe ich gedacht, es war so cool, wenn wir einen Musikwunsch deponieren könnten. Und der kam eigentlich vom Markt, weil ich habe das damals noch nicht gehört, aber mittlerweile kann ich es sogar schon erkennen, weil es gab eine Phase, wo ich Metal und verschiedenste Variationen, Death, Black, whatever, nicht so wirklich differenzieren konnte, aber ich habe ein bisschen gelernt und da habe ich, das war dann meine persönliche Herausforderung bei FM4, einen Musikwunsch deponiert Und das war von Gatecreeper, Puncture Wounds. Und das ist mittlerweile, also wir haben ein gemeinsames Lied, das ist... Unser Lied. Wie heißt unser gemeinsames Lied? Das ist jetzt so ad hoc, das ist... Das ist auch anders. Na ja, wie heißt denn das noch einmal? Das ist... Wherever you go, I'll be waiting right here for you. Ich weiß nicht, wie der genaue Titel ist. Das ist unser eigentliches Lied.
Marc
01:24:40
Das sagen wir immer in der Öffentlichkeit. Das ist ein romantisches Lied.
Elisabeth
01:24:43
Und unser zweites gemeinsames Lied, das ein bisschen mit Augen züngern kann, ist Gatecreeper Punk.
Marc
01:24:49
Genau, das ist so eine Selection. Ich habe die Spotify-Liste von einem Podcast gestern wirklich nur akribisch durchstudiert und wir spenden von ganzem Herzen diese drei, vier Songs und bereichern diese Lektion.
Christine
01:25:03
Perfekt. Da tue ich mir jetzt schwer, meiner ist ja richtig bieder im Vergleich, nämlich von Steppenwolf, Born to be Wild.
Elisabeth
01:25:14
Ja, sehr cool. Aber das ist auch etwas, was auch durchaus prägend war. Ja, vielerlei Gesicht.
Andi
01:25:20
Ja, dann sagen wir vielen, vielen Dank für das ausführliche Gespräch. War genauso spannend, wie ich mir es vorgestellt habe. Danke. Und ja, wünschen wir euch noch eine schöne Woche.
Christine
01:25:32
Lasst die Sau aus und öffnet euer wildes Herz.
Andi
01:25:35
Genau. Und ersetzt Angst durch Neugier.
Christine
01:25:38
Grüße.
Elisabeth
01:25:39
Tschüss, Baba.
Music
01:25:40

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