#89 Was macht eine Mücke im Regen, Peter Iwaniewicz?
🌿 Tiere in der Stadt, Killerzecken und das Geheimnis der Regentropfen 🕷️🌧️🕊️
29.08.2025 59 min
Zusammenfassung & Show Notes
🌿 Tiere in der Stadt, Killerzecken und das Geheimnis der Regentropfen 🕷️🌧️🕊️
In dieser Folge von Lass die Sau raus! treffen wir Prof. Dr. Dr. Peter Iwaniewicz – Zoologe, Falter-Kolumnist und leidenschaftlicher Tierbeobachter. Mit ihm tauchen wir ein in die spannende Welt der Stadttiere: Von Tauben, die zu Luftakrobaten werden, über Zecken als unterschätzte „Gesundheitspolizei“, bis hin zu Schnecken, die den Paprika-Garten neu sortieren.
Wir sprechen über die Frage „Wozu sind Tiere eigentlich gut?“, warum wir manchmal zu schnell von „Killerinsekten“ reden, und wie Kinder mit ihrer Neugier (und einer Folge von Biene Maja) Wissenschaftler ins Grübeln bringen können – etwa, ob ein Regentropfen ein Insekt vom Himmel holt.
Außerdem: Ein Blick auf invasive Arten, Naturtourismus, Stadt-Land-Konflikte und die große Frage, wie wir wieder mehr Staunen und echte Begegnungen mit Tieren in unser Leben holen können.
👉 Reinhören, staunen, mitreden – und vielleicht beim nächsten Tier in der Wohnung nicht gleich den Schlapfen zücken.
Buchtipp Andi:
Bill Bryson, Frühstück mit Kängurus
Wir freuen uns über Deine Themenwünsche und Fragen!
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Peter:
Bob Dylan, Man gave Names to all the animals
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Nina Hagen, Tiere
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Credit des Titelsongs:
The Green Orbs - Dancing on Green Grass
Soundeffekte:
Pixabay
Fotocredit Titelfoto: Jan Engelhardt
Transkript
Wie ist das eigentlich, wenn es
jetzt plötzlich zu regnen anfängt und der Regentropfen trifft ein Insekt?
Stürzt das dann ab oder wie geht das? Und ich habe mir gedacht,
natürlich, das ist jetzt auch nichts, was im Lehrbuch drinsteht.
Und es hat mich wirklich lange quasi in den Gärkammern meines Unterbewusstseins
beschäftigt, bis ich tatsächlich einmal eine Studie gefunden habe,
die sich damit auseinandergesetzt hat.
Music.
Lass die Sau raus! In diesem Podcast geht es um tierisch interessante Persönlichkeiten,
aber auch um Menschen, die Schönheit der Natur und ein kleines Paradies namens Hof Sonnenweide.
Wir berichten über unsere Erlebnisse am Lebenshof, plaudern über Themen,
die uns gerade bewegen und laden spannende Menschen zum Gespräch.
Herzlich Willkommen bei Lass die Sau raus, dem Podcast vom Lebenshof Sonnenweide
mit Elisabeth und Andaias Nussbaumer.
Wir sind heute zu Gast bei Prof. Dr. Dr.
Peter Ivaniewicz und ihr kennt ihn vielleicht, weil er ist Kolumnist und Tierflüsterer
bei der Wiener Stadtzeitung Falter.
Peter Ivaniewicz hat Philosophie, Medizin und Biologie studiert und in Zoologie promoviert.
Romo wird im Klimaschutzministerium, hat er die Abteilung für nachhaltige Entwicklung
und Bewusstseinsbildung geleitet und 2024 wurde ihm vom Bundespräsidenten für
seine Tätigkeit in der Erwachsenenbildung der Berufstitel Professor verliehen.
Und normalerweise ist es so, dass wir mit unseren Gästen vor der Aufnahme ein
bisschen plaudern, um sie warm zu sprechen.
Nur im Fall von Peter war es so, dass er schon in dieser Plauderei so viele
spannende Dinge erzählt hat, dass wir zwischendrin einfach gesagt haben,
wir drücken jetzt auf Aufnahme. Den regelmäßigen Hörerinnen und Hörern ist es
vielleicht aufgefallen, die heutige Episode erscheint ein bisschen später.
Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass wir in den letzten Tagen jede
Menge Krankensesserl bei uns am Hof zu versorgen hatten.
Und bei uns gehen in jedem Fall die Tiere vor. Und dann kommt alles andere.
Deshalb die kleine Verspätung. Wenn ihr zukünftig keine Episoden auch bei Verschiebungen
mehr verpassen wollt, dann drückt halt einfach in eurer Podcast-Player-App dieses
Glöckchen. Dann kriegt ihr eine Erinnerung bzw.
Eine Mitteilung, wenn die nächste Episode online geht.
Tja, und jetzt viel Spaß mit der heutigen Episode. Schaltet es doch einfach. Jetzt läuft es.
Jetzt läuft es. Also auch nur ganz kurz zum Hintergrund für dich.
Ich bin auf die eigentlich gestoßen über die Episode, die du mit Florian Klenke
im Museumskortier aufgenommen hast.
So bin ich auf die aufgenommen. Wir lesen zwar den Falter.
Wir haben abonniert. Ja, wir unterstützen den Falter, genau, mit einem Abonnement.
Lesen ihn sporadisch, wenn wir irgendwie dazukommen. Aber so richtig aufmerksam
bin ich geworden, im Zuge des Podcasts dann, weil wir halt, dadurch,
dass wir sehr viel draußen arbeiten, bei den Tieren und dem Gemüse,
hören wir halt viel Podcasts.
Das ist halt teilweise schon ein bisschen eintönig. Er ist unser Tor zur Welt.
Und unter anderem halt den Falter-Podcast. Und da habe ich die gehört und habe
gedacht, hey, das ist interessant, weil jetzt haben wir bei uns,
in unserem Podcast, Lass dich sauer aus, haben wir über Elefanten und über Schlangen
und über Spinnen und über Bären und über Wölfe schon gesprochen,
aber irgendwie so das naheliegendste im wahrsten Sinne des Wortes,
welche Tiere laufen da eigentlich in Wien so rum und kennt man die überhaupt
und was haben wir für Bezirken zu denen.
Das habe ich einfach spannend gefunden, wie du das auch beschrieben hast,
wie die Menschen damit umgehen, vom I zum A, hast du gesagt.
Das habe ich einfach einen spannenden Zugang gefunden, diese unterschiedlichen
Perspektiven, dieses Love and Hate, über das ihr dann auch so gesprochen habt.
Wenn sie tot sind im Museum, dann findet man es faszinierend,
aber wehe, sie sitzen in der Wohnung oder im Haus und schauen die mit ihren
facetten Augen an oder so. Das habe ich wirklich spannend gefunden.
Das war eh das, was du jetzt gerade ansprechen wolltest. Wozu ist es gut?
Vielleicht fein, wenn du das näher ausführen könntest, diese Frage.
Wozu sind Tiere gut? Das ist eine häufig gestellte Frage und das zeigt ja auch
schon unsere Beziehung zu Tieren.
Tieren haben einen den Zweck zu erfüllen und sonst nichts, dass sie einfach
vorkommen und Teil einer belebten Welt sind, die nur deswegen so ausschaut und
funktioniert, weil sie eben so vielfältig und divers bevölkert ist,
das interessiert ja dann niemanden.
Und was ich manchmal ein bisschen erschreckend finde, ist, dass viele Leute
glauben, wir würden auskommen, wenn wir die ca.
70 Nutzpflanzen, die es so weltweit gibt, ohne jetzt auf Spezialitäten einzugehen,
und 30 domestizierte Tierarten auskommen würden.
Und stellt euch einmal eine Welt vor, die nur diese Haustiere einfach beinhaltet,
was natürlich überhaupt nicht funktionieren würde.
Und da kommen dann schon zum Beispiel zu vielen Insektenarten,
wo ja eigentlich nur die Biene und die Konikbiene und die Seidenmotte,
Seidenraupe, akzeptierte Haustiere sind,
die auch gezüchtet worden und die mystiziert worden sind, aber alle anderen, die zum Beispiel.
In den Nahrungsketten eine große Rolle spielen, auf die vergisst man.
Und dann wundern wir uns, warum es ein Vogelsterben gibt, wenn einfach die Nahrungsgrundlage
für viele Insekten fressende Vögel fehlt.
So haben wir heuer aufgrund des trockenen Frühjahrs sehr wenig Gelsen.
Die Menschen jubeln, sie werden nicht mehr gestochen, es juckt nicht mehr.
Nicht einmal jubeln, es wird überhaupt nicht wahrgenommen. Ja, stimmt.
Weil wenn es drei Hochwässer gibt, dann gibt es fünf Expertenwarnungen von,
es wird ein Horror-Sommer und Gelsen-Invasionen und die Gratisblätter feiern. Die Kinder-Gelsen.
Genau, und schreiben, das ist ja auch immer sehr interessant zu sehen.
Diese Möglichkeitsform, in der dann geschrieben wird, ja, es könnte diese Infektionen übertragen.
Zum Teil sind sie noch gar nicht hier wirklich etabliert oder sie kommen nur
sporadisch vor und es gibt Einzelnachweise von irgendeinem Virus, der übertragen wird.
Aber es wird so beschrieben, als wäre es schon allgegenwärtig und man müsste
sich einhüllen oder dürfte das Haus nicht mehr verlassen.
Und auch diese Panikmache ist, finde ich, symptomatisch dafür,
dass wir oft Tiere nur, wenn sie eine Gefahr sind, näher wahrnehmen, was muss man tun.
Siehe jetzt aktuell Beutegreifer, Wolf, wie kann man sich schützen bis hin zu Almen,
wo auch dieses Thema mit der Gefährdung durch Rinder immer größer wird,
habe ich das Gefühl, zumindest in der medialen Berichterstattung.
Und dann erst reagiert man.
Wenn aber einfach irgendetwas interessant ist und spannend und das ist so wie mit der Kunst.
Man schaut sich ja auch nicht Kunst an, weil sie nützlich ist,
sondern man schaut sich Kunstobjekte,
Gemälde, Skulpturen und dergleichen an, weil sie einfach einen erfreuen,
weil sie interessant sind, weil sie ihn zum Nachdenken anregen.
Warum können wir das nicht mit Tieren auch machen?
Einfach mal drüber nachdenken, was das überhaupt für eine Spinne in der Ecke
ist, bevor man sofort schreiend irgendwie mit dem Schlapfen draufhaut.
Und es sind sehr viele interessante Beobachtungen, die man eigentlich machen kann, nicht?
Wie sehr bewegt sich die?
Ich habe einmal eine Zuschrift bekommen, wo mir eine Frau geschrieben hat,
ja, sie hat da in einem Winkel eine Zitterspinne hängen.
Und jetzt seit einigen Tagen gibt es eine zweite, die zarte Annäherungsversuche macht.
Und sie beobachtet das immer. und plötzlich eines Morgens war nur mehr eine da.
Natürlich, weil das Männchen nicht schnell genug weggekommen und gefressen worden
ist. Das hat sie dann sehr getroffen.
Aber man sieht, dass es hier sozusagen eine emotionale Verhaustierung geben kann.
In dem Moment, wo man sich darauf einlässt, mit irgendeinem Tier,
und das heißt nur irgendeine banale Fliege, auseinanderzusetzen,
dann wird es plötzlich spannend.
Dann baut man Beziehungen auf und dann bringt man solche Tiere auch nicht einfach um.
Deswegen ist mein Tipp eigentlich immer, das eben genau umzukehren und dann mal zu versuchen.
Selber im Marmelatglas vielleicht irgendeines dieser Tiere, Insekten,
Spinnentiere zu füttern, zu schauen, wie sich die vermehren,
welche Lebensbedingungen die brauchen.
Wenn wir draufkommen, ist es gar nicht so leicht. Wie feucht muss so ein Tier gehalten werden?
Wie viel Nahrung, welche Nahrung braucht das etc.? Und diese Interaktion finde
ich eigentlich sehr spannend.
Ist das nicht dein beruflicher Ursprung gewesen?
Also dieses, glaube ich, ist im Podcast kurz erwähnt worden,
dass du Führungen gemacht hast mit Kindern und Erwachsenen?
Genau, das war sozusagen im Biologiestudium, wo man schon in den 80er Jahren
immer gesagt bekommen hat, du wirst keinen Job kriegen,
war das natürlich ein gewisser Druck und Führungen anzubieten.
Eine befreundete Volksschullehrerin hat mich einmal gefragt,
kannst du nicht auf einen Wandertag mitgehen und den Kindern was zeigen?
So nahm das seinen Anfang und hat dann gerade damals in den 80er Jahren im Schulbereich
eine große Resonanz erfahren.
Und ich habe dann mit einem Verein, dem Umweltspürnasen-Club,
habe ich sozusagen das ein bisschen professionalisiert.
Und wir haben da sicher 70, 80 Führungen mit Schulen in der Saison.
Das sagt mir sogar noch was, dieser Umweltspürnasen-Club. Die gibt es auch noch immer. Wirklich?
Okay. Und das war halt auch für mich die eigentliche Ausbildung.
Weil erstens, Kinder stellen Fragen, die sich bei einer Erwachsenenführung eben
aufgrund einer vermeintlichen Naivität niemand zu stellen traut.
Wenn da ein Regenwurm gefunden wird, dann gehe ich halt, wie alt wird der?
Das lernt man eigentlich im Biologiestudium nicht so aktiv, zumindest nicht
in der Grundausbildung.
Da muss ich nach Hause gehen, nachschauen, kommt dann drauf,
dass je nach Art, es gibt doch fast 40 verschiedene Regenwurmarten,
der große Regenwurm, Lumbricus terrestris, der kam bis zu 10 Jahren alt.
Nein, wirklich? Genau.
Und ist halt sehr unterschieden von anderen, was ja jetzt auch dann bei den
Kompostfreunden sehr beliebt ist, ist dieser American Wiggler,
der amerikanische Wurm,
der ja auch eine sehr interessante Geschichte hat, weil die Regenwurmer wurden
von den Europäern in die USA eingeführt.
Die hatten keine Regenwurmer.
Und die hatten nur diesen...
American Wiggler, wie er auf Englisch heißt, der hat ein ganz anderes Ökosystem, das Laub.
Unser Regenwurm zieht die Laubblätter hinein, die kompostieren und er frisst
dann den Pilzbewuchs ab.
Dazu braucht er eine feste Wohnröhre, deswegen kann man auch einen Regenwurm
nicht einfach in Kompost reinhauen, der ist dort sehr unglücklich.
Ich stelle mir gerade einen unglücklichen Regenwurm vor.
So fröhlich bleiben. Und die Amerikanischen, da bleibt das Laub oben liegen
und die kriechen horizontal durchs Laub und fressen das Laub.
Und das macht auch ökologisch einen großen Unterschied, weil die im Winter eine
sehr hohe Laubdecke hat, die die Bodenschicht isoliert.
Und durch die Einführung des Regenwurms werden diese Laubdecken dünner.
Das hat wiederum Auswirkungen auf den Baumbestand.
So passieren die Dinge, so unbedacht halt.
Das bekanntere Beispiel ist ja auch in Australien, wo man ja die ganzen Rinder eingeführt hat.
Und die hatten aber keine Tunkkäfer.
Und deswegen waren die Weiden nach kurzer Zeit unbrauchbar. Voll gekackt.
Ja, um es direkt zu sagen, voll gekackt waren.
Und erst wie man dann die Dunkkäfer eingeführt hat, hat sich die Situation verbessert.
Aber ich finde es ja zweierlei faszinierend. Nämlich einerseits,
dass es dort keine gab. Na, dreierlei.
Zweitens, dass man auf die Idee kommt, die dann dort einzuführen.
Und drittens stelle ich mir die Frage, was hat das in dem Ökosystem dann dort ausgelöst?
Weil man kann ja nicht einfach ein Tier, so wie du es in den Regenwurm beschreibst,
den man nach Amerika einführt.
Wenn der Mensch da so irgendwelche Eingriffe macht, dann ist das nicht immer
zum Besten der Natur. Der Regenwurm ist einfach in den Pflanzenwurzelballen mitgekommen.
Also ich habe das so verstanden, man hat sich jetzt bewusst in Kisten gepackt
und rübergebracht, dass es dort keinen gab.
Die sind einfach mit den Bäumen und den Wurzelpallen anderer Pflanzen mitgekommen,
so wie heutzutage Tiere aus den anderen Ländern nach Österreich kommen und immer
wieder dann punktuell für Probleme sorgen.
Ja, beziehungsweise warum man beim Zoll, wenn man nach Österreich fliegt und
beim Zoll vorbeilatscht, die dann schon teilweise sehr genau schauen,
was man da alles mitschleppt, weil das möglicherweise bei uns zu Schwierigkeiten führt.
Ja, spannend eigentlich, weil wir als Menschen ja immer glauben,
wir haben alles im Griff, also so wie du es beschrieben hast.
Am liebsten wäre es uns, wir hätten 40 Nutzpflanzen, Zucchini,
Paradeiser und Paprika und sonst gibt es nichts an Pflanzen und bei den Tieren ähnlich.
Aber dass wir diese Komplexität in Wirklichkeit eigentlich nicht kapieren,
die da draußen so abgeht, und das noch lange nicht durchschaut haben werden,
das wird mir erst jetzt gerade so richtig bewusst.
Ja, es ist halt ein sehr mechanistischer Zugang, wo das auch immer sehr lineare
Wechselbeziehungen sind.
Man stellt irgendwo was hin, das verrichtet dort seine Arbeit.
Das wären so kleine Maschinen, die man steuern kann. So ist es halt nicht.
Und deswegen haben wir ja auch die ganzen Probleme.
Ich meine, ich will jetzt gar nicht diese große Kiste mit den Beutegreifern
aufmachen, aber auch die Vorstellung, man könnte das einfach sozusagen einen
Einreisestopp für Wölfe haben.
Einfach durchsetzen, ist grundsätzlich dumm. So funktioniert das nicht.
Da müsste man wirklich wiederum massive Europa und weite und darüber hinausgehende
Ausrottungen gezielt durchführen.
Oder wir machen einen eisernen Vorhang rund um Österreich herum.
Gab es ja schon mal. Der neue eiserne Vorhang.
1, 2, 3, 4, 1, 2, 3, ja, es ist nix dabei, nur wenn ich euch eine zöde Geschichte
habe. Auf Sonnenweide im Boden landen, musst du keinen an dieses Pflicht.
Es ist ein Lebenshof, es ist ein Paradies, aber eins, das musst du wissen.
Da ist eine Gans daheim, die kann recht gefährlich sein, die hat schon viel
in Haxenbissen. Sie sagt, lass eine Patenschaft oder eine Spende da,
sonst wäre ich grantig, aber schnell.
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nimmer höher. Und jetzt das Kinderlied.
Draht dich nicht um, oh oh. Scha, scha, die Elvira, die geht um, oh oh oh.
Wenn sie die ausschaut und sie fragt nach fünf Sternen, sag aber, das mach ich doch gern.
Scha, la, la, la, la, la.
Draht die nicht um, oh oh. Scha, scha, die Elvira, die geht um, oh oh oh.
Wenn sie die fragt nach einer Patenschaft, sag, das hab ich schon gemacht.
Scha, la, la, la, la, la.
Werbung Ende.
Ja und du hast, ich kann mich erinnern an den Podcast mit Florian Klenk,
du hast beschrieben, der Otto König, glaube ich so hat er geheißen,
hat die Wallabies in Österreich eingeführt oder nach Österreich gebracht.
Das ist eine blaue Bennett-Kanguru-Haus, weil die ökologisch sozusagen die Nische der Rehe besetzen.
Und in den 50er Jahren dachte man, das ist doch eine gute Idee.
War auch gar nicht so abwegig, weil im Kolonialismus war es üblich,
solche Einbürgerungsgesellschaften, Die haben sich wirklich damit beschäftigt,
welche Tiere jetzt wechselseitig in den Kolonien bzw.
In den Heimatländern eingeführt werden konnten.
Da gab es zur Bereicherung, zur Schönheit Pflanzenarten ganz gezielte Einbürgerungen.
Und das hat mal der Otto König aufgegriffen und die sind dann eben in Unkenntnis
zugefrorener Seen im Winter dort eingebrochen und so hat sich die Population aufgelöst.
Aber dieses Invasive oder dieses Einführen von Arten, das lässt sich jetzt gar
nicht mehr verhindern, oder?
Durch diese Globalisierung geht ja eigentlich gar nicht mehr,
dass sie die Dinge vermischen.
Da müsste man diesen ganzen Wahnverkehr, auf den wir ja so stolz sind,
dass er globalisiert ist, müsste man unterbinden.
Und deswegen steigen halt irgendwo in Brasilien irgendwelche Spinnen in die
Bananenkisten, Bis unlängst einmal sogar eine Schlange, die dann hierher transportiert werden.
Die Leute fliegen nach Sri Lanka, ins Flugzeug fliegt halt irgendein Käfer rein.
Der Großteil ist gar nicht überlebensfähig hier aufgrund der Winter,
aber die werden ja auch schwächer.
Und da gibt es auch wirklich sichtbare, spürbare Veränderungen, das ist gewisse Tiere.
Ich verfolge das natürlich immer sehr genau und bekomme auch immer Zuschriften mit Fotos jetzt.
Zum Beispiel so Spinnenläufer, die kennt man eigentlich bisher immer nur aus dem Mediterranen.
Das sind so lange Hundertfüßler mit so aufgestellten knickten Beinen,
die sehr schnell laufen können, im Süden eigentlich gut sind,
weil sie an der Wand sorgen,
dass keine anderen Insekten und Gelsen vorhanden sind und die kommen jetzt sukzessive,
die gab es früher nur in ganz gewissen Stellen im Südburgenland und Kärnten
und die ziehen jetzt rauf bis über Tulln schon und das ist eine Folge des Klimawandels.
Weil das Thema Urban und Wildtiere in der Stadt habe ich das Gefühl,
es wird immer mehr dieses Thema, es kommen immer mehr Wildtiere in die Stadt,
also wenn wir jetzt wieder auf Wien zurückkommen,
ist das jetzt eigentlich auch etwas, was nur medial momentan mehr verbreitet
wird oder war das eh immer schon so?
Es ist das Wechselspiel der Monokulturen am Land,
die natürlich dann diese Tiere in den strukturreicheren und auch nahrungsreicheren
Zonen in einer Stadt hineintreiben. Also es wird schon mehr?
Definitiv wird es mehr in den Außenzonen auf alle Fälle.
Unsere Straßentauben waren ja Felsbewohner von Küstenkliffen,
die eben gewohnt waren, auch durchaus lange Strecken bis zu 100 Kilometer am
Tag zu fliegen, um ihre Nahrung zu finden.
Und wir haben ihnen hier genau diese Kliffe mit großen Häusern und Nischen,
wo sie nisten können, hingebaut und mehr oder weniger vor der Haustür das Futter gelassen.
Ja, wir erleben das bei unseren Brieftauben. Wir haben vor vielen Jahren zehn
Brieftauben von einem Züchter bekommen, weil seine Frau gesagt hat,
der muss wohl hier loswerden.
Aber wir haben gesagt, zehn Tauben, das fällt bei uns jetzt auch nicht mal ins
Gewicht, bei unseren rund 150 Tieren.
Mittlerweile haben sie sich deutlichst vermehrt. Also wir haben so 150 bis 200.
Ich habe ihnen jetzt einen riesen Taubenschlag gebaut.
Und wir betreiben Geburtenkontrolle. Genau, und die machen mittlerweile Geburtenkontrolle.
Das ist ein Fortpflanzungsweltmeister.
Also es ist großartig zu beobachten. Einerseits, wie schnell und wie effizient
sie sich fortpflanzen, aber eben auch, und das hat mich am meisten fasziniert,
also ich kannte es ja auch nur aus der Stadt, und habe mir gedacht,
naja, das sind halt Vögel, die fliegen da rum, und ich habe die jetzt nicht so besonders beachtet.
Aber was das für Flugkünstler sind, die selbst Greifvögeln, aber wirklich ohne
jedes Problem ausweichen können, die fliegen da immer über unserem Hof,
drehen ihre Kreise und dann kommt ein Falke oder ein Bussard und versucht,
eine davon rauszufangen aus dem Pulk.
No way, keine Chance. Weil das sind richtige Luftakrobaten,
Also es ist faszinierend, die da mal so zu beobachten. Ja, wenn sie gesund sind,
und das vergisst man jetzt wiederum bei dieser ganzen Beutegreifer-Debatte,
dass eigentlich die hauptsächlich die kranken, schwachen Tiere herausselektieren,
weil die, die gesund sind und vital sind, sind ja auch auf sowas eingestellt
und können sich auch entsprechend wehren und fliehen.
Aber woher kommen dann diese vielen Vorurteile, gerade das Betäuben?
Also Tauben in der Stadt ist halt nach wie vor, das hört sich gut. Die Ratten der Lüfte.
Ratten der Lüfte, Krankheiten verbreiten.
Wo kommt das her? Hat das einen realen Hintergrund?
Natürlich gibt es dann Massenansammlungen und ich hätte auch nicht gern am Dachboden
einen unkontrollierten Taubenschlag, weil dadurch viel Mist und Staub und so weiter entsteht.
Und es ist einfach die Folge dieser für manche Tierarten optimalen Bedingungen in Städten.
Hier gibt es irrsinnig viel Abfall, der auf Nahrungsgrundlage sein kann.
Vor jedem Würstelstand liegen Bröseln und Leute essen auf der Straße, ist wunderbar.
Manche füttern auch aktiv aus ein bisschen falsch verstandener Tierliebe,
weil das eigentlich dann mehr Stress erzeugt. Das Problem ist nicht die Nahrung,
sondern heutzutage wie in die Nistplätze.
Durch die modernen Bauten gibt es weniger Nischen, keine Öffnungen mehr in den Dachböden etc.
Es gibt Spikes und Netze, die die Vögel abhalten sollen zum Nisten.
Das ist eigentlich das Hauptproblem für die Tauben in der Stadt. Nistplätze.
Aber wenn jetzt die Tauben aus der Stadt draußen wären, wäre das ein Problem.
Dann sind sie halt weg. Wozu sind die? Genau, wieder die Frage. Zerwos sind die gut.
Also ich glaube, da würden einige jubeln, oder?
Natürlich, bis es innen, da gibt es ja auch ein schönes Beispiel von Paul Oerlich,
der zur Ökologie das Beispiel gebracht hat eines Flugzeugs, wo man einzelne Schrauben entfernt.
Und das geht eine Zeit lang. Und plötzlich entfernt man die Schraube,
wo alles zusammenbricht. Kartenhaus ähnlich.
Genau das ist eben das Problem. Wenn wir nicht genau wissen,
wie diese Netzwerke, Beziehungen zwischen den einzelnen Tierarten,
Pflanzenarten funktionieren,
dann ist das eigentlich verantwortungslos, wenn man jetzt glaubt,
okay, die Tierart brauchen wir irgendwie nicht.
Und die rotten wir aus. Und da gibt es eine lange Liste von Tieren.
Denn ich habe euch ja eingangs erzählt, wir sitzen ja da bei mir im Kleingarten,
dass ich durchaus für die spanische Wegschnecke ein Problem mit der habe,
die wirklich alle meine Versuche, kleine Pflanzen hochzuziehen, zunichte macht.
Aber ich denke mir dann zum anderen auch wieder, ja es ist sozusagen,
früher hat man seinem König einen Zehend abgegeben und so muss man auch einen
Zehend irgendwie an die Tierwelt abgeben,
die sich ja von irgendwas ernähren muss und gerade viele Hausbesitzer,
die einen kleinen Garten haben,
Wenn man sich die anschaut, da gibt es nicht viel Nahrung für Tiere. Genau.
Betragscheite, Hecken, die blühen, weil das ist ja mühsam, das muss man schneiden.
Deswegen nimmt man dann den Kirschlorbeer, der für keine Insektenart irgendetwas bietet.
Haben wir jetzt da am Herweg gerade ein paar gesehen, Kirschlorbeer und Thuja.
Wir sehen dann eben zum Schottern der Flächen, damit man keinen Rasen mähen muss.
Aber das war eben das, was wir haben im Vorgespräch schon kurz darüber geplaudert.
Wir haben jetzt drei Jahre lang Biogemüse angebaut und verkauft und haben da
unsere Erfahrungen unter anderem klarerweise mit den Wegschnecken gemacht.
Und unsere Erfahrung war, wenn die genug zu fressen haben, nämlich dieser Zähend
in dem Fall, dann verputzen sie eigentlich nur das, was sie eh verputzen sollten.
Nämlich, wieder die Frage, was sind die gut?
Naja, es ist so eine Gesundheitspolizei auch bei den Pflanzen,
weil die verputzen die schwachen, kranken, gestressten Pflanzen.
Also wir haben immer, das beste Beispiel bei uns war, wir haben zwei Sätze Paprika
gehabt, so die Violetta, so schwarze Paprika an einer Stelle und am zweiten
Satz an einer anderen Stelle.
Und auf der einen Stelle haben sie das Ratze-Butz aufgefressen und dann an der
zweiten Stelle, wo eigentlich genauso viele Schnecken gewesen wären, nicht.
Weil die einen waren halt gesund, da hat die Erde gepasst. Der Boden hat gepasst.
Der Boden hat gepasst und an der anderen Stelle hat es nicht gepasst.
Und die Schnecken haben gesagt, ja, Jungs, ihr habt da nichts verloren.
Aber das zeigt ja auch, ihr setzt euch damit auseinander, ihr schaut es hin. Ja.
Und ihr könnt dann solche Zusammenhänge feststellen. Ja.
Und jemand, der nur in Panik hat Schnecken und alles ausräumen,
der wird das nie verstehen. Ja.
Und der wird diese Erfahrungen auch mitmachen und das ist doch eigentlich schade.
Ja, weil wir total oft gefragt worden sind, was macht ihr gegen die Schnecken?
Und es gibt kein Pauschalrezept.
Ich kann nur sagen, das funktioniert halt bei uns, weil wir uns sehr mit Boden
beschäftigt haben und gesunden Boden. Wie macht man das? Und mit Anbauweisen.
Und dann kommt man halt auf solche Sachen drauf. Aber wenn ich nur mehr Hochwert
habe, dann kann ich Paprika nicht 10 Meter weitersetzen. Genau,
das ist natürlich verständlich.
Wenn es wenige Pflanzen sind auf kleinem Raum, dann hast du halt einen,
in dem Fall Schädling, der feiert halt Party.
Es gibt halt nichts anderes, dann fressen wir halt das. So es uns auch immer
sein mag. Genau, das ist die Folge.
Und wenn man sich eben, wie gesagt, viele Kleingärten anschaut,
wie kahl die sind, dann sind die paar Kleingärten, die da eine größere Vielfalt
bieten, natürlich leichte Opfer.
Ich habe dein Beispiel zum Beispiel im Podcast sehr interessant gefunden,
weil ich lasse mir alles einreden, die Wegschnecken und weiß der Kuckuck,
was für Tiere, wo man möglicherweise sagt, für was sind die gut.
Aber mein Endgegner wäre gewesen nicht die Schnecke, sondern die Zecken.
Also das ist wirklich so, wo man denkt, na bitte, warum, wofür?
Und das habe ich, also magst du das kurz beschreiben, was die Aufgabe eigentlich einer Zecke ist?
Wir haben es schon da besprochen, auch die sind quasi eine Gesundheitspolizei,
Weil sie ja natürlich auch vor allem dann schwache Tiere befallen können,
ausselektieren und natürlich auch wiederum für andere eine Nahrungsgrundlage darstellen.
Auch das wird eigentlich ja nicht wirklich so im Detail beforscht.
Also wenn du da harte Zahlen suchst, ja wie viele andere Tierarten leben von
unserer Zecke, dann wirst du das nicht finden. Du wirst einfach nur Studien
finden, welche Überträger sie grundsätzlich oder irgendwo im Ausland beherbergen können.
Und es ist auch klar, dass das auch ein großes Geschäft für die Pharmaindustrie
ist, hier mit den entsprechenden Impfungen. Mit den Killerzecken.
Genau, jetzt gibt es Killerzecken. Das ist auch überhaupt immer gut bei Tieren,
Killer davor zu schreiben.
Wenn das ja eigentlich es sind Parasiten und Parasiten töten ihre Wirte nicht
sondern die wollen ja eigentlich von denen profitieren und die sollen ja am
Leben bleiben insofern ist Kieler Zecke,
falsch meint auch man schlägt den Sack und meint den Esel es sind ja immer die,
die Viren und Bakterien bei solchen Tieren die eigentlich böse sind das gleiche
wie bei Und der Malaria-Mücke, Gelse,
die ist ja auch die Anophilus-Mücke, nur das Plasmodium, das Böse und nicht
die Mücke, sind halt vergesellschaftet.
Aber der amerikanische Verteidigungsminister hat gesagt, Viren und Bakterien
kann man nicht sehen. Und wenn man es nicht sieht, dann gibt es es eigentlich gar nicht, oder?
Ja, ich glaube, das braucht man nicht. Wollen wir wirklich darüber reden?
Deswegen gibt es ja auch keine Radioaktivität. Ja, genau.
Du hast ja eine sehr lange Erfahrung in Bezug auf die Thematik Mensch-Tier-Beziehung.
Du schreibst seit über 30 Jahren für den Falter deine Kolumne.
Und schreibst über verschiedene Geschichten über Mensch-Tier-Beziehungen.
Was ist denn dein Eindruck? Wie hat sie das in den letzten 30 Jahren entwickelt?
Was hat sie verändert? Was ist gleich geblieben? Was hat sie zugespitzt? Wie erlebst du das?
Ja, das ist eine sehr interessante Frage, die ich mir selber auch schon gestellt habe.
Wie ich damals begonnen habe, war es eben, wie soll ich sagen,
ein bisschen schrullig.
Leute, die sich mit solchen Tierarten aus nicht kommerziellen Gründen beschäftigen.
Das war so wie Veganismus früher, wo man gesagt hat, ja, aber was ist dein Problem?
Hast du die Stoffwechselerkrankung, dass du kein Fleisch isst oder sowas?
Und ich war auch im Falk da, würde ich sagen, ein bisschen der Exot,
die sich damals mit alternativer Politik und Kunst beschäftigt haben.
Die wollten die jetzt erst gar nicht, oder?
Du hast es beschrieben im Podcast. Ja, also ich hatte nicht den Eindruck,
dass ich da mit fliegenden Fahnen begrüßt worden bin, was aber auch gut war,
weil ich mir dann viel mehr noch überlegen musste,
was würde so ein Publikum, wie es durch die Redaktion auch repräsentiert war, interessieren?
Welche Zugänge muss ich finden?
Und eben nicht, das war ja sozusagen auch so halb im Scherz,
halb im Ernst von einem Kollegen, mir am Anfang entgegengebracht,
ja, du hast es ja leicht bei deiner Kolumne.
Du schlagst irgendwo das G-Max-Tierleben auf, steckst den Finger rein und ab
aufs Faxgerät und schon ist fertig die Kolumne.
Das war es eben genau nicht, weil mir klar war, dass solche biologischen Details
interessieren nicht, sondern es ist immer die Relevanz und die Interaktion und
es ist nicht die Frage, wofür es ist gut,
sondern was bedeutet das eigentlich für mich und wo gibt es Schnittstellen in
meinem Leben zu diesem Tier.
Das hat sich dann aber mit der Zeit geändert.
Meine persönliche Wahrnehmung ist eben durch diese stärkere Urbanisierung,
dass die Leute, ja was hat man denn für einen Kontakt mit Tieren im fünften
Stock eines Plattenbaus.
Da fliegt einmal eine Fliege rein und das ist schon eine Sensation oder man
importiert sich eine Mehlmotte.
Aber eigentlich ist der Kontakt mit Tieren rar geworden.
Das denke ich mir, ihr in der Landwirtschaft habt natürlich da viel mehr tägliche
Auseinandersetzung und früher war es noch viel, viel, viel mehr,
bevor man mit den ganzen Pestiziden hineingegangen ist.
Und da eben steht man im ständigen Austausch und in der ständigen Wahrnehmung
und das fehlt eigentlich einem Städter.
Und umso wertvoller wird dann so eine Beobachtung, wie erwähnt,
von einer Zitterspinne, die halt was Besonderes dann ist, wenn du dich darauf einlässt.
Und ich habe dann auch wahrgenommen, es hat mich dann einmal vor ein paar Jahren
ein Redakteur von der Wiener Zeitung angerufen und hat gesagt,
ja, er würde gerne mit mir sprechen,
weil es doch jetzt so einen Boom in der Tierberichterstattung und bei den Büchern
so viele Monografien gibt und so.
Und da war ich zuerst ganz, aha, wirklich, ist das so? Und ja,
es ist eigentlich so, da gibt es viel.
Es gibt da wirklich, wäre undenkbar gewesen vor 30 Jahren,
dass ein Verlag ein Buch herausbringt, das sich nur mit einer Tiergruppe und
manchmal auch ganz skurrilen Tiergruppen über Tintenfische irgendwas eine Monografie schreibt.
Und diese Monografien sind eben nicht mehr Jim X Tierleben, sondern sind angereichert
mit persönlichen Erzählungen, Auseinandersetzungen,
eigentlich so Coming-of-Age-Geschichten, wie der Autor, die Autorin da Zugänge gefunden hat.
Und das ist das, was Leute interessiert, was spannend ist und was einen dann
selber neugierig macht.
Und ich glaube, das ist das Gute, dass wir jetzt einmal auch dort sind,
wo man das mehr zu schätzen weiß.
Das Artensterben hat sich in den letzten Jahren nicht nur verstärkt,
sondern es ist auch wirklich ins Bewusstsein gekommen, dass das ein Verlust ist.
Und umso mehr schaut man dann hin, zumindest manche Teile der Gesellschaft,
die das begriffen haben.
Aber gibt es da sowas wie ein Stadt-Land-Gefälle?
Dein Kollege oder der Chefredakteur Florian Klenk hat ja mit Christian Bachler
dieses Bauer und Bobo geschrieben, wo sie sich anfänglich eher beflegelt haben.
Der Bobo aus der Stadt, der Florian Klenk, der möchte, dass die Kühe auf der
Weide stehen, aber wenn man trotzdem vorsichtig ist, der Bauer in dem Fall,
Christian Bachler, der sagt, die blöden Städter, die kennen sich alle nicht
aus. Wie ist das tatsächlich?
Ist das denn zugespitzt oder ist es wirklich so?
Ich würde sagen, was wir da erleben, ist auch ein großer Kulturwandel.
Und früher waren Almen ja eigentlich nicht so attraktive Zonen.
Die großen Bauern hatten unten in den Tälern die fetten Weiden und eher die
Ärmeren mussten ihre Kühe in so einem halben Nomadentum halbjährlich da auf die Almen treiben.
Das war jetzt nicht attraktiv. Dann kam der Tourismus und plötzlich gab es ganz
andere Nutzungsformen,
die natürlich auch kollidiert sind und kollidieren, wenn man eben dort Rinder
hat, die frei laufen könnten, auch weil sie ja keine Beutegreifer mehr zu fürchten hatten.
Und jetzt auf einmal spazieren irgendwelche unkundigen Halbschuh-Touristen mit
ihrem Hund direkt am Fell vorbei, das nicht eingezäunt ist.
Also das ist nur eine Frage der Zeit, bis es da zu massiven Konflikten gekommen
ist. Der Tourismus steigt immer mehr an.
Es werden immer mehr Leute wiederum zurückgeblendet.
Vor 30 Jahren war irgendwie, das musste man sich erarbeiten, so Bergtouren.
Da gab es eigene Regeln, die man auch kennen musste, die auf der Hütte üblich waren.
Da hat man auch ein Teewasser bestellen können, hat man heißes Wasser gekriegt
und den mitgebrachten Teebeutel reingehängt und so weiter.
Fließendes Wasser war sowieso in vielen Hütten schwierig und den Mist hat man
auch wieder mitnehmen müssen.
Heutzutage ist das eine Hotellerielandschaft, wo auch die Leute eben in Unkenntnis,
so wie am Anfang beim Skifahren oder jetzt beim Skifahren, wo halt irgendwelche
Flugzeugflachländer mitten auf
die Piste gestellt werden und dann dort runterrodeln sollen. Vielen Dank.
Das ist ein starker Kulturwandel. Und ich verstehe natürlich einerseits die
Landwirte, die das bisher gewohnt waren, dass sie sich so verhalten konnten.
Jetzt kommt wer und sagt, na, der muss die Tiere einzuhalten,
um sie vor dem Wolf zu schützen, um sie vor Touristen fernzuhalten etc.
Und er sagt, seid sehr verrückt. Und mein Vater hat das so gemacht,
mein Großvater hat das so gemacht. Ich mache das genauso.
Aber das ist jetzt die Zeitenwende, wo sich Dinge ändern und wo man darauf reagieren
muss und wo man halt nicht einfach nur mit dem Fuß aufstampfen kann und sagen, ja, aber.
Ich will es trotzdem. Und da muss man halt auch schnell darauf reagieren,
auch von öffentlicher Seite.
Ich verstehe nicht, wieso es nicht im Landwirtschaftsbereich doch üppige Förderungen
für sehr viele Zwecke gibt, aber eben zum Beispiel für den Wolfsschutz nicht.
In Österreich nicht, in Deutschland schon. In Deutschland schon,
in Österreich nicht. Warum ist das so?
Da kann kein Kalkül dahinter sein, Peter. Das kann gar nicht sein.
Das ist Zufall. Das muss ein Reiner zu sein. Das hat man vergessen.
Das hat man als Hackerl vergessen. Ich glaube, wir könnten schon miteinander
auskommen, ja, Wildtiere und Menschen und es befruchtet sich.
Ich habe jetzt, ich schreibe auch für einen Falter so einen Abständen,
einen Natur-Newsletter, da habe ich jetzt im Aktuellen darüber geschrieben,
über den Naturtourismus, der so zugenommen hat.
Und das ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen hilft es natürlich gerade
im Ausland einer indigenen Bevölkerung schier zu Geld zu kommen und die Zonen zu schützen.
Zum anderen aber wird durch den Besucherdruck erst recht wieder was kaputt gemacht und verändert.
Aber Tourismus ist einer der stärksten wachsenden Wirtschaftsbereiche weltweit.
Kann man den Begriff Naturtourismus ein bisschen definieren?
Klassisch wäre, wenn du nach Uganda in einen Nationalpark fährst und dort Gorilla Watching betreibst.
Bis hin zu einer Safari, wo du die Tiere nicht schießt, sondern fotografierst.
Auch das verändert sich. Früher war es stark fokussiert auf Schutzgebiete Nationalparks.
Mittlerweile dehnt sich das auf Plätze besonderer Interesse,
besonderer Schönheit aus.
Du kannst Moorwanderungen machen, du kannst auf die Berge gehen und dergleichen mehr.
Und das nimmt sehr stark zu.
Aber romantisieren oder verromantisieren steht da innen die Natur- und Tierwelt
dann zu sehr, wohingegen dann
vielleicht die Leute am Land das zu nüchtern sehen? Wo liegt die Wahrheit?
Ich glaube natürlich, das eine ist Lebensgrundlage. Es ist ein produktiver Bereich,
der von Tier und Pflanzen lebt und deswegen einen anderen Zugang hat.
Und ich weiß, dass mir einmal ein befreundetes Bauernpaar hat und gesagt, Ja,
jetzt haben wir geschlachtet und der Buhr hat zugeschaut und sozusagen war nicht
traurig, dass das Lamm jetzt getötet wurde, dass er vorher gestreichelt hat.
Und da habe ich mir gedacht, das ist eigentlich schon hart. Ich meine, was macht das mit dir?
Es ist eine Abhärtung. Und ich glaube, das war halt aus ökonomischen,
existenziellen Gründen oft so in der Kultur drinnen.
Jetzt in der Stadt haben wir einen ganz anderen Zugang. Wir gehen in einen Zoo,
Zoschönbrunn, schauen uns dort Tiere an.
Kinder haben eine starke Beziehung zu Tieren, interessieren sich dafür,
Kinderbücher sind voll mit Tiergeschichten, die auch vermenschlicht werden,
wo ja Tiere dann irgendwie...
Ja, so fast totemistische Funktionen haben, die für etwas stehen,
in die man sich hineinfühlen kann, wo man so stark ist wie ein Bär oder so schlau
wie ein Fuchs, so flink wie ein Wiesel etc.
Das erzeugt schon Resonanz und das hat es schon bei unseren Vorvorsteinzeitvorfahren
gegeben, diese Beziehung zu Tieren,
die einen faszinieren in ihrer Wildheit und ihrer Schlauheit und Überlebensfähigkeit,
wo man halt auch ein bisschen daran teilhaben will. Stimmt.
Das war spannend, wodurch es dann verliert im Erwachsenenalter.
Dass diese Beziehung verloren geht oder dieses Staunen, dieses Bewundern für Tiere.
Ich habe es gerade wirklich an mich selber gedacht. Ich war komplett fasziniert
und war es vollkommen egal.
Und im älteren Stadium kam es wieder.
Aber das ist schon irgendwie lebensabschnittsmäßig. Natürlich während der Pubertät
und dieser Entwicklung ins Erwachsenenleben sind andere Dinge viel wichtiger.
Das ist vollkommen klar.
Und dann erst, wenn man wieder ein bisschen einen Lebensabschnitt kriegt,
wo man innehalten kann und sich orientiert, wird das dann wieder spannender.
Und du arbeitest daran, dass eher die Erwachsenen wieder spannend finden?
Ist das so auch ein bisschen deine Berufung? Ich denke mal, man muss natürlich
schon in der Jugend dabei anfangen.
Das Interessante ist auch bei Tierphobien, von denen es ja einige gibt,
war meine Wahrnehmung, dass das vielfach kulturell auch geprägt ist.
Wenn deine Eltern immer aufschreien, wenn da jetzt irgendein Insekt in der Wohnung
ist und sofort ausrücken und es umbringen, ja, was sollst du als Kind mitnehmen
davon, dass man sich genauso verhält.
Und deswegen sollte man das eben anders machen und dieses Hinschauen,
das ist mir, glaube ich, so eine zentrale Botschaft.
Schau es an, bevor du irgendwie darauf reagierst. Weißt du überhaupt, was es ist?
Ich kriege ja eben bei vielen Bestimmungsanfragen, die ich so kriege,
immer nur, was ist das, wenn ich da jetzt nur sage, ja, das ist die sowieso
Motte oder was auch der und der Käfer.
Was bleibt dann hängen? Eigentlich nichts. Dann bin ich nur in so einer Schüler-Lehrer-Beziehung,
wo da, deswegen war das ja auch oft bei Biologie-Lehrern so Freiland-Exkursionen
nicht sehr beliebt, weil sie plötzlich diese Autorität verlieren,
weil dich plötzlich jemand fragt, ja wie alt wird der Regenwurm?
Und er sagt, na weiß ich nicht.
Und so geht es uns auch oft, wenn sie uns was fragen.
Also du veränderst dann die Rolle und deswegen mache ich das eigentlich nicht.
Es gibt da so eine Methode bei den First Nations in den USA,
das heißt Coyote Teaching,
dass du eigentlich nie die Antwort gibst, sondern Fragen stellst und über das
Fragenstellen erfährt der Fragensteller, was er eigentlich wissen will.
Wie schaut denn das Tier überhaupt aus?
Hat es einen oder zwei Körperteile? Kannst du Flügeln erkennen? Wie viele Beine hat es?
Sind vorne Fühler zu sehen?
Siehst du die Augen? Dann erst beginnst du dich damit auseinander zu sehen und
kannst es dann auch unterscheiden von anderen Käfern zum Beispiel.
Sonst ist das Schall und Rauch der Name.
Ich glaube, das hat jeder Lehrende schon mal mitbekommen, wenn er versucht hat,
anderen was zu vermitteln, dass man selber fast noch mehr lernt drüber,
weil eben genau solche Fragen kommen und man sagt, die Frage hätte ich mir gar
nicht gestellt, aber die ist eigentlich spannend.
Ja, eine Geschichte, die mich sehr beeindruckt hat, war einmal,
wie mich ein kleines Mädchen bei so einer Volksschulexkursion fragt, Wie ist das eigentlich,
wenn es jetzt plötzlich zu regnen anfängt und der Regentropfen trifft ein Insekt? Stürzt das dann ab?
Wie geht das? Und ich habe mir gedacht, natürlich, das ist jetzt auch nichts,
was im Lehrbuch drin steht.
Und es hat mich wirklich lange quasi in den Gärkammern meines Unterbewusstseins
beschäftigt, bis ich tatsächlich einmal eine Studie gefunden habe,
die sich damit auseinandergesetzt hat,
ob abhängig von der Größe des Insekts und der Größe der Regentropfen,
wären sie entweder überhaupt nicht beeinflusst, wenn es so ein Nieselregen ist,
dann könnte er noch weiterfliegen,
Wenn es ein großer Tropfen ist, dann stürzt er ein Stück ab,
er fangt sie aber wieder und sucht irgendwo Schutz.
Aber es ist eben nicht so, dass er wie von der Rakete getroffen,
in den Boden bohrt, das Insekt.
Und das war aber nur der erste Teil dieser Erfahrung.
Der zweite Teil war, kommt ein Kind überhaupt auf so eine Frage?
Das ist ja jetzt nicht so naheliegend.
Das muss ja irgendwas getriggert worden sein.
Und dann sehe ich mit meinen Kindern, als sie in dem Alter waren,
eine Biene-Meyer-Folge.
Und da kommt genau das vor, dass der faule Willi von einem Regentropfen getroffen
wird und abstürzt und sich verletzt.
Und das war der Hintergrund des Kindes, worum es mich das gefragt hat.
Das Ganze hat zehn Jahre gedauert, bis ich sozusagen die ganze Geschichte beisammen hatte.
Und das denke ich mir, das glaube ich, ist auch wichtig bei Kindern,
die viele solche Naturerfahrungen vorenthalten werden.
Ein weiteres Beispiel war bei diesen Exkursionen, sind wir in die Lobau gegangen,
irgendein kleiner Dümpel, um damit zu keschern, einfach zu zeigen,
was da eigentlich alles lebt.
Und das wirklich Schwierige waren die begleitenden Elternteile,
die die Kinder hatten, wie es bei Kindern üblich ist, so kleine Stiefeln,
die gerade mal zehn Zentimeter hoch sind.
Das heißt, wenn die da reingegangen sind, war der Stiefel sofort voll.
Und die hatten aber eigentlich für mich nur die Funktion, dass sie sich nicht
an irgendwas mit nackten Füßen verletzen.
Es war Sommer, es war warm, es war keine Bedrohung.
Die Eltern haben ihre Kinder sofort rausgezogen, ihnen die Socken gewechselt
und dann haben sie es beim nächsten Mal rausgezogen und gesagt,
nein, du kannst da jetzt nicht mehr reingehen.
Und das Schöne war, als einmal ein Mädchen so ein bisschen versonnen,
steht da so in dem Tümpel und schaut so und sagt dann zu mir,
ja, das ist aber interessant.
Wenn ich da jetzt stehen bleibe, wird es warm im Stiefel und wenn ich gehe,
wird es plötzlich wieder kalt.
Also die thermische Isolierung des Wassers und die Aufheizung durch die Körperwärme
hat die als physikalisches Prinzip jetzt einfach einmal erfahren. Super.
Eine super wichtige Erfahrung, die eben manche Eltern ihren Kindern vorenthalten
haben, indem sie sich sofort rausziehen, als wäre das jetzt ein Säurebad, in dem sie stehen.
Und so, glaube ich, wäre es wichtig, dass Kinder viele solche Erfahrungen,
Naturerfahrungen machen können.
Und zum Glück, wir leben ja nicht in Australien oder anderen Ländern,
wo es wirklich gefährliche Tiere gibt.
Ja, okay, dann soll ich, also bis auf die wenigen Ausnahmen von Allergikern,
dann wird es halt einmal von irgendeinem Tier gestochen. Und dann hast du diese Erfahrung gemacht.
Also ich glaube, dass das schon auch eine wichtige Lernerfahrung ist.
Und wenn du auf einen Baum kletterst, ist das auch eine Erfahrung.
Und du musst dich selber erst in deinen Fähigkeiten kennenlernen und wissen, wie das ist.
Ich hatte selber als Kind einmal die Erfahrung, nur unter unterschiedlichen
Bäume in der Hauptallee wachsen sehr viele Kastanien.
Und diese Kastanien haben zum Leidwissen meiner Mutter, die mich mit einem weißen
Leiberl darauf klettern ließ, so eine russartige Borken, wenn sie älter sind.
Das heißt, ich kann mich dann vollkommen schwarz eingewerbten Tischer zurück.
Aber so habe ich zum Beispiel Kastanien von anderen Borkenbäumen unterscheiden gelernt.
Und sowas merkt man sich auch. Das ist eine ganz andere Erfahrung,
als wenn ich es im Lehrbuch irgendwie hören, lesen würde.
Ja, ich glaube auch, dass die Beziehung wiederherstellen zur Natur und Tierwelt
ganz wichtig ist, die Menschen, die Jugendlichen und Erwachsenen in Kontakt
treten zu lassen mit der Natur, damit sie erfahren, was es mit ihnen...
Also jetzt durch das, was du erzählst, da erinnere ich mich,
da gab es ein Experiment in der Psychologie, wo man Gruppen von Studenten einen
Text vorgelegt hat über Ivan den Schrecklichen, wo drinsteht,
was der für Gräueltaten verübt hat.
Und einer Gruppe von Studenten hat man dann den Text vorgelegt und hat einzelnen
Leuten gesagt, schau dir was an, der hat ja am selben Tag Geburtstag wie du.
Lustig, aber es wurscht, Entschuldigung, ich bin schon wieder weg.
Und dann hat man die einen Text schreiben lassen über den Ivan und die,
die das selbe Geburtsdatum hatten, haben den viel positiver beschrieben.
Also es hat einen Grund gehabt, warum er die Leute umgebracht hat und eigentlich war er eh nett oder so.
Aber nur allein die Tatsache, dass sie eine Gemeinsamkeit hatten,
die ja eigentlich völlig zufällig war, hat dazu geführt, dass sie ihn mit anderen
Augen betrachtet haben.
Ich denke, das ist genau das, was du beschrieben hast, den Menschen vor Augen zu führen.
Was macht es mit uns? Was hat das Tier für eine Beziehung zu uns?
In welcher Rolle steht es zu uns? Und das ist jetzt, man muss auch nicht so überprotektiv sein.
Ja, okay, dann hat man halt einmal eine Brennnessel kennengelernt.
Ja, ist nicht angenehm, aber es ist auch jetzt nicht, dass man da jetzt einen
Schaden für sein Leben dran hätte, aber man weiß, man lernt diese Pflanze dann
sehr genau kennen und weiß, wie sie ausschaut und so weiter und irgendwas,
auch ein Distel und irgendwann sticht es oder Nests oder irgendetwas, ja okay,
das gehört dazu irgendwie zum Erwachsenwerden.
Ja, aber so richtig gefährlich ist es in Österreich, nein. Nein,
also da kannst du dich im Klassenzimmer genauso verletzen, wenn da irgendwer
den spitzen Bleistift ins Fleisch.
Aber nur damit ich es nicht vergesse, weil du bist aus Australien,
da gibt es einen großartigen Autor, den ich sehr liebe, der Bill Bryson,
amerikanischer Wissenschaftsautor, der ein Buch geschrieben hat über Australien,
ein Kontinent, der dazu gemacht ist, dich zu töten.
An jeder Ecke irgendetwas wirklich gefährliches, Würfelquallen und irgendwie
Spinnen und Schlangen und so weiter. Er beschreibt das recht lustig, das ist lesenswert.
Weil natürlich auch mit so einer Emotion sich was, wie soll ich sagen,
es verkauft sich besser. als wenn du nur liebefreie Eierkuchen schreibst.
So, meine Damen und Herren, und nun zu den heutigen Lottozahlen.
Eins, zwei, drei, vier, fünf und sechs.
Zusatzzahl sieben. Na, geht's?
Na, wieder nicht die sechs richtigen getippt? Ist doch gar nicht so schwer.
Einfach bei diesem Podcast auf die fünf Sterne plus das Abo-Glöckchen tippen
Und schon haben sie garantiert sechs Richtige.
Den Jackpot knacken sie allerdings mit einer Patenschaft oder Spende auf www.hof-sonnenweide.at.
Denn glückliche Tiere sind immer ein Gewinn. Werbung Ende.
Fein, ich habe dir auch noch vorab schon geschickt. Es gibt ja die Spotify-Playlist
zu unserem Podcast Last isau raus. und du hast schon einen Titelwunsch kommuniziert.
Magst du den nochmal sagen?
Das war Bob Dylan, glaube ich, war das, oder? Ja, ich hatte eine schwierige Wahl.
Ich war sogar mal eingeladen als DJ, einen Abend mit Tiernummern zu gestalten.
Deswegen habe ich da eine große Liste an relevanten Themen, an relevanten Liedern.
Aber Bob Dylan, God, man gave name to all the animals, ist eine sehr schöne Nummer.
Wurde von den Bob-Dylan-Fans getisst, dass das so untypisch wäre.
Aber ich finde, es ist ein passender Zugang zu unserer Beziehung.
Wir benennen die Natur und damit ist das die erste Beziehung, die wir dazu aufbauen.
Das ist aber trotzdem noch eine Frage. Hast du ein Lieblingstier oder eine Lieblingstiergruppe?
Genau, die beliebte Frau. Das ist so eine Kinderfrage, aber das habe ich mir
gedacht, würde mich schon interessieren.
Ja, eigentlich ist es so, wie Eltern ja auch nicht ein Lieblingskind haben,
sondern alle Tiere sind wir gleich lieb.
Nein, aber es gibt unterschiedlich interessante Tiere.
Wo eben zum Beispiel das Bärtierchen, das auch bei uns vorkommt,
heißt auch ganz komisch, hat den deutschen Namen Wasserkalb,
weil es eben in feuchten Umgebungen vorkommt, die nicht so konkurrenzstark sind
wie zum Beispiel am Dach im Moos.
Wo es feucht reinregelt, ein nur millimeter großes Tier, das eben ganz besondere
Eigenschaften hat, als quasi unsterblich gilt,
weil es einfach sich unter schlechten Bedingungen insistiert,
also Wasser ausscheidet und eine Kapsel bildet und dann aber auch,
wenn die Bedingungen günstiger sind, sozusagen wieder zum Leben erwacht.
Was ganz toll ist und die Chinesen haben auch ein solches Moostierchen,
Bärtierchen auf den Mond geschossen.
Hat sich überlebt, nehme ich an.
Weiß man noch nicht. Das ist das Mondkalb dann, oder?
Das ist das Mondkalb. Wird man wissen, ob es lebt oder nicht.
Es hat mutiert. Es hüpft jetzt da oben rum und ist glücklich.
Wir werden das oft gefragt bei unseren ganzen Tieren am Hof,
was so das Lieblingstier ist. Und meine Antwort ist dann immer genau das,
was gerade vor mir steht.
Das ist so genau das, wo gerade das Interesse dran ist.
Weil es ist wirklich schwierig manchmal.
Dankeschön. Ja, ich packe noch mit drauf auf die Liste.
Butterfly, auch ein Tiertitel in dem Fall.
Ja, zweiter Titel wäre Nina Hagen, Tiere würden sowas niemals tun.
Ehrlich? Okay, kenne ich gar nicht. Ich schon. Wirklich?
Ja, ich nehme auf jeden Fall mit drauf, herzlich gerne.
Du bist ja drei Jahre jünger, deswegen kennst du es nicht. Wahrscheinlich liegt es daran, genau.
Ja, vielen herzlichen Dank für das großartige Gespräch und ihr da draußen,
lasst die Sau raus und schaut einmal, was die Natur mit euch zu tun hat.
Ciao. Tschüss, bis bald. Vielen Dank.
Music.
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