Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN.

Dr. med. Arvid Neumann Faszien-Orthopädie

Achillessehnenschmerzen ungelöst? Was tun, wenn Schonung, Spritzen und Einlagen nicht helfen? #036

Neue Hoffnung durch die Faszien-Orthopädie

07.09.2025 21 min Dr. med. Arvid Neumann

Zusammenfassung & Show Notes


Achillessehnenschmerzen ungelöst? Was tun, wenn Schonung, Spritzen und Einlagen nicht helfen? #036


Neue Hoffnung durch die Faszien-Orthopädie 



Leiden Sie unter Achillessehnenschmerzen und haben trotz Schonung, Spritzen oder Einlagen keine nachhaltige Besserung erfahren? In dieser Episode von „Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN.“ taucht Dr. med. Arvid Neumann tief in die Zusammenhänge von Körperstruktur, Faszie und Statik ein.


Anhand zweier anschaulicher Praxisfälle – ein junger Triathlet und ein Patient mit Knick-Senkfuß – wird deutlich, warum es entscheidend ist, die Ursache hinter den Symptomen zu verstehen. Statt die Schmerzen nur kurzfristig zu überdecken, erfahren Sie, wie die fasziale Verkettung und die Körperhaltung den Schlüssel zu echter Heilung bilden.


➡️ Highlights der Episode:
  • Warum Achillessehnenschmerzen nicht nur ältere Menschen betreffen
  • Fallbeispiel: 22-jähriger Sportler (Triathlet) mit wiederkehrenden Beschwerden
  • Fallbeispiel: Knick-Senkfuß: wenn die Schmerzen von der Ferse bis zur Hüfte ziehen
  • Die unsichtbare Rolle der Schwerkraft und Körperstatik bei Sehnenproblemen
  • Warum Schonung, Einlagen oder Spritzen langfristig oft kontraproduktiv sind
  • Wie Selbstwahrnehmung und funktionelle Zusammenhänge Heilung ermöglichen
  • Vorschau: Behandlungsoptionen in der Faszien-Orthopädie in der nächsten Episode

📘 Buch „Die Fitness-Lüge: Warum Muskeln nicht vor Schmerzen schützen. Wie wir die Kraft der Faszie nutzen und ein Leben lang schmerzfrei und geschmeidig bleiben“:

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Jeden Sonntag eine neue Folge.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Hören!

Ihr Arvid Neumann

Transkript

Hallo zurück, Folge 36. Achillessenenschmerzen sind heute das Thema und wenn Sport zum Schmerzorchester wird. Ich teile heute zwei Praxisbeispiele. Einmal ein 22-jähriger Student und Sportler und dann ein Mann Mitte 30 mit Knick-Senkfüßen. Und was das alles miteinander zu tun hat, das hören Sie nach dem Intro. Herzlich willkommen zu Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN., dem Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie und Buchautor von Die Fitness-Lüge. Ob jung oder alt, ob Spitzensportler, Freizeitsportler oder Sportmuffel, Bewegung ist für uns alle der Schlüssel zu einem aktiven und erfüllten Leben. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen, durch wissenschaftlich fundierte Ansätze und praktische Tipps. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Faszien-Orthopädie Ihr Leben verändern kann. Bewegung ist Leben und Bewegungsqualität schafft Lebensqualität. Lassen Sie uns gemeinsam loslegen. Folge 36, eine neue Folge Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN. mit mir und Arvid. Hallo. Hallo. Oh, Schmerzorchester. Also für mich als Musiker, das klingt auf jeden Fall schon mal sehr ansprechend. Aber schmerzhaft auch. Okay, das heißt also, wenn viele glauben, wenn ich mich nur genug dehne oder stark genug bin, dann wird das schon. Trifft das wirklich zu? Also was, wenn Schmerzen in der Achilles-Szene dann eher ein Hinweis sind für eine systematische Fehlbelastung? Genau, dazu teile ich Ihnen gerne ein Beispiel eines Patienten mit. Folge 35 hat gezeigt, dass Dehnen eine Lösung sein kann. Regelmäßig sehr intensives Dehnen hat David Goggins geholfen, wieder fit zu werden. Ausdauer- und Krafttraining alleine, die reine Fitness hat ihm nicht genützt. Und das Schlimme ist ja, obwohl er so fit ist, er muss es ein Leben lang tun. Genau, genau. Und ob vielleicht aber die Körperstruktur, was damit zu tun hat, das war deine These jetzt. Und der wollen wir mal folgen, indem wir uns einen Patienten angucken, der diese Woche bei mir vorstellig wurde. 22 Jahre, Schmerzen an den Achilles-Szenen und zwar im Bereich des Fersenbeins. Das ist der Knochen an der Ferse. Links sehr viel und rechts selten. Und zwar immer nach Belastungen. Er war also Basketballspieler, er war Triathlet, ist Halbmarathons gelaufen. Und als er das mal kombiniert hatte, eine Zeit lang, hat es begonnen wehzutun. Und zwar nicht während der Belastung, sondern danach. Und dann war es teilweise so, dass es am nächsten Tag dann selbst in Ruhe wehgetan hat, manchmal nicht. Also es gab keine direkte Korrelation zwischen der Intensität, zwischen dem, was er gemacht hat und der Konsequenz an Schmerzen. Aber er konnte schon feststellen, hatte er gesagt, dass je intensiver er Sport betreibt, desto schmerzhafter sei das und desto lang andauernder auch. Also dass es durchaus auch ein, zwei Tage danach dann selbst in Ruhe oder beim einfachen Gehen wehgetan hat. Also ein Schmerz, der sehr häufig vorkommt, wenn Sie beim Arzt mal waren mit derartigen Beschwerden, wird dann die Diagnose einer Achillodynie, was letztendlich ein Schmerz in der Achilles-Szene ist, gestellt. Er hat ein MRT machen lassen. Das hat eine leichte Haglund-Exostose gezeigt, also ein Knochenanbau. Hat eine Bursitis, eine Schleimbeutelentzündung dort gezeigt und eine Enthesitis, eine Ansatzentzündung, Ansatzreizung. Heißt also auch da wieder, es ist wieder ein Symptom an dem Ort nur. Und dann ist wieder die Frage, wie gehen jetzt Ärzte sonst normalerweise damit um? Sie sehen einfach nur wieder ein Symptom an einem Ort, mehr halt auch nicht. Er war bei einem bekannten Sportmediziner in München und hat sich dort vorgestellt, hat Ultraschall gemacht, hat das alles leitliniengerecht und evidenzbasiert vollkommen korrekt gemacht. Da gibt es nicht eine Kritik zu äußern. Und hat Ultraschall gemacht, hat dann ein MRT gemacht und dann wurde das festgestellt, was ich gerade gesagt habe. Seine Therapiekonsequenz war eine Kortisonspritze in den Schleimbeutel und er hat darüber nachgedacht, ob man in der Folge Eigenblut spritzen kann, ob Stoßwelle eine Alternative wäre oder Physiotherapie und hat auch exzentrisches Training empfohlen. Die Kortisonspritze hat bewirkt, dass er keine Schmerzen mehr hat, weil er auch, und das war auch der Ratschlag, den Sport nicht mehr gemacht hat. Er kommt jetzt zu mir, das war schon ein paar Monate vorher, und hat jetzt sozusagen keine Schmerzen mehr, macht aber auch keinen Sport. Jetzt könnte man sich, habe ich auch mit ihm besprochen, wenn man Schmerzen nur durch Sport hat, was ja meine These ist. Und ich würde sogar sagen, wir haben ja Sportmediziner und Sportärzte und Sportverletzungen, alle wegen Sport. Ja, bräuchten wir gar nicht, wenn wir gar keinen Sport treiben würden. Aber es heißt drum, also zurück zu den Menschen, wenn jemand nur Schmerzen hat und das triggern kann mit Sport, dann wäre ja eine Konsequenz, was? Kein Sport machen. Ja, schon wäre die Lösung da. Das ist das, was er jetzt auch gerade macht. Das ist aber auch nur eine symptomatische Sache, weil die Ursache die Körperstruktur ist. Und natürlich ist er als Sportler auch ambitioniert. Er möchte nächstes Jahr wieder in das Triathlon-Training einsteigen, hat einen Plan, einen Ironman zu laufen. Ja, das sind ja alles schöne Ziele als junger Mensch. Und warum soll man die nicht auch unterstützen? Also die Option, keinen Sport zu treiben, genauso wie wenn Sie einer Künstlerin sagen, ja, machen Sie das nicht mehr. Oder einen, der Schlagzeug spielt und immer wieder Schmerzen hat in den Handgelenken. Klar könnte er kein Schlagzeug spielen, aber das ist sein Lebensinhalt. Trotzdem lohnt es sich zu hinterfragen, ist es mir das wert? Das sollte man immer machen. Die Empfehlung, also brauche ich den Sport? Will ich das wirklich machen? Ist das mein Wunsch? Ist das mein Herzensthema? Okay, dann muss ich versuchen, Lösungen zu finden. Und wenn nicht, wenn ich es einfach nur mache, weil es mir irgendeiner geraten hat, dann kann man hinterfragen und sagen, ja, vielleicht brauche ich es nicht, weil dann hätte ich gar nicht die ersten Beschwerden. Also, ich untersuche die Menschen natürlich bei mir in der Praxis ausgiebig, sowohl das Fasziensystem als auch alle Gelenke, orthopädisch, funktional. Und man stellt fest, oder ich habe festgestellt, dass seine Körperstruktur folgendermaßen war. Sein Becken war nach vorne geschoben, sodass es aus der senkrechten Position, aus dem im Lot-Sein geschoben ist. Und damit passiert Folgendes, die Schwerkraft, die 24/7 vorhanden ist, zieht automatisch immer ein Stück das Becken weiter nach vorne unten. Und der Körper fällt ja nicht um. Wenn Sie eine Flasche, ich hatte Ihnen das erklärt, kippen Sie die Flasche, dann ist die auch nicht mehr im Lot. Würden Sie die Flasche loslassen, passiert was? Sie fällt um. Sie fällt um, genau. Wunder. Keine Raketenwissenschaft. Und so passiert das aber nicht im Körper. Der Mensch ist besser als eine Flasche, denn er kompensiert das Ganze. Den Zug, der permanent ist, wird kompensiert durch einen Gegenzug. Dass die Rückseite in dem Fall, wenn die Vorderseite nach vorne unten gehen will, dass die Rückseite immer fester gebaut wird, zieht. Und Sie können mal folgendes Experiment machen. Sie stellen sich hin und verschieben Becken und Oberkörper, also den ganzen Körper nach vorne oder lassen es auch von jemandem machen. Sofort spannen Ihre Waden an. Und jetzt können Sie sich vorstellen, wenn Sie permanent eine schiefe Position als Lebewesen haben, dann ist ja permanent eine Spannung auch auf der Wade, schon von der Fußsohle ausgehend. Und siehe da, dort sind auch die Beschwerden. Aber natürlich kann man damit in späteren Jahren auch Kniearthrose, Hüftarthrose, Rückenschmerzen und so weiter. All das ist ja eine Folge von, in meinen Augen, einer falschen Körperstruktur, einer nicht Berücksichtigung und nicht optimal gestalteten Faszie. So. Zusätzlich hat er einen Rundrücken, ja, er hat einen leicht nach vorne verschobenen Kopf und nach innen rotierte Arme. Also eine, kurzum, nicht optimale Körperstruktur. Und jetzt kann man überlegen, wie man darauf reagiert, was man dann macht. Ja, die Idee des Kollegen war ja einmal Schonung. Aber aus meiner Sicht, ich sage, Schonung schont uns krank. Sie können sich drei Jahre schonen. Wenn Sie das zugrunde liegende Problem nicht lösen, wird, sobald Sie wieder mehr Belastung oder eine andere Belastung draufgeben, werden wieder Schmerzen entstehen. Das ist normal. Deswegen ist schonen per se nicht die Lösung. Man kann symptomatische Therapien, wie jetzt Spritzen, Stoßwelle und so weiter machen, wie angedacht worde. Und man kann auch, das wurde auch sehr häufig gemacht, vielleicht haben Sie das auch schon erlebt bei Ihren Beschwerden mit Achillessehen, bei Ihrer Achillodönie, es wurden Gelkissen verschrieben. Ja, also was man unter die Ferse legt. Oder dann auch Einlagen mit Fersenerhöhung. Hat er mir gezeigt. Also wurde wirklich verordnet. Einlagen mit Fersenerhöhung. So, was passiert denn dann mit der Statik? Der Junge, der Student hatte auch gar keine Barfußschuhe. Sie wissen, warum man barfuß sein sollte oder Barfußschuhe tragen sollte. Nur dann kann ich überhaupt ins Lot kommen. Ja, wenn ich eine Erhöhung in der Ferse habe, eine Sprengung im Schuh, egal wie hoch die Sprengung ist, wenn die nur ein Millimeter ist, eine Sprengung, ein Keil unter der Ferse, führt genau zu seinem chronischen Problem, nämlich eine Vorverlagerung des Unterkörpers und damit ein Ausgleich des Oberkörpers. Also einen aus dem Lot bringen. Und wenn er ein Gelkissen oder eine Einlage mit Fersenerhöhung noch drunter macht und trotzdem normale Laufschuhe, normale Sportschuhe trägt, dann wird das ja noch mehr. Er schont zwar die Achillessehne beim Fersenlauf. Könnte sich dann auch natürlich überlegen, wie laufe ich richtig, wie gehe ich richtig. Ich brauche nicht nur das Material, sondern muss natürlich auch daran arbeiten. Aber wenn er weiterhin über die Ferse läuft, schont er mit diesem ganzen Konzept zwar das und hat keine Beschwerden mehr, aber die zugrunde liegende Störung, die wird eher noch verstärkt. In der nächsten Folge erzähle ich Ihnen, was grundsätzliche Behandlungsoptionen wäre, wenn die Faszie eine Indikation zur Therapie hat. Bei ihm jetzt hatte sie das und dann gibt es nämlich drei Optionen. Ab Folge 37 verrate ich mehr. Jetzt möchte ich noch einen anderen Patienten vorstellen, den ich im Urlaub getroffen habe. Und sobald, ich sage das nicht aktiv, aber sobald irgendwie das Gespräch raufkommt und man sagt, ja man ist Orthopäde. Können Sie mich mal gerne untersuchen. Oder es kommen Fragen. Ich hätte da mal eine Frage. Was mir einfach immer wieder nur beweist, wir leben in einer Gesellschaft mit chronischen Problemen, chronischen Gesundheitsproblemen. Und vor allem, ich finde das auch krass, auch 18, 20, 22 jährige. Es ist gar kein Thema für oder nur für 40 plus, 50 plus, sondern es ist aktuell, das haben wir jetzt mitbekommen, wenn ich falsch, wenn ich aus dem Lot bin, falsch trainiere, mein Körper immer gegen mich arbeiten muss. Und wir sind wieder bei den 24/7. Dann kann man die Zeit stoppen. Irgendwann rennt man dann in Probleme und bei einem Leistungssportler dann natürlich umso schneller, weil Leistungssportler eine viel höhere Belastung hat als jemand, der, sagen wir mal, nur eine halbe Stunde im Fitnessstudio irgendwelche Gewichte stemmt. Und das ist auch noch falsch. Beim Kreuzheben will ich gar nicht darauf eingehen. Aber das ist ja der Punkt, warum es kein Altersthema ist, sondern es kann jeden treffen. Es kann jeden treffen, es trifft jeden und es macht sich auch schon früh bemerkbar. Nur die meisten Menschen ignorieren das, wenn es mal da zwickt, mal da verspannt ist. All das ist nicht normal. Verspannungen, Zwicken, Ziehen und solche Symptomatiken sind nicht normal. Ich habe sie nicht. Und man kann sie, wenn man sie hatte, ich hatte sie, auch wieder, wenn man in der richtigen Körperstruktur ist, richtig sich bewegt, natürlich sich bewegt, wieder wegbekommen, sodass es nicht mehr vorhanden ist. Was hat er jetzt gesagt, derjenige? Ich wollte den anderen, den ich im Urlaub getroffen habe, genau, aus dem Stuttgarter Raum, sagte mir, ich hatte es natürlich auch schon gesehen, er hatte einen deutlichen Knick-Senkfuß, wirklich richtig deutlich mit einem Knick, so Mitte, Ende 30 und sagt, ach, es zieht mal hier und mal dort, ich habe in der Achillessehne, wieder die Achillessehnebeschwerden, ich habe Knieschmerzen, ich habe mal ein Ziehen der Hüfte, ich kann mich nicht mehr so bewegen. Und er macht aber viel Sport und Alarmglocken, vor allen Dingen da tut es weh, bei Sport, Fitness-Lüge und Sportverletzungen, Sportmediziner, ich hatte es eingangs gesagt, sind. Und er hatte mich gefragt, was man da machen kann und so weiter und habe dem einige Tipps gegeben. Die zugrunde liegende Ursache kriege ich aber nur raus, wenn ich mein Fasziensystem mal von einem kundigen Menschen anschauen lasse. Sie entscheiden für sich selber, für Ihre Gesundheit, was Sie möchten. Möchten Sie einen Weg des permanenten Übens gehen? Prima, wenn Sie damit keine Beschwerden haben, super gut. Aber es gibt auch einen alternativen Weg. Die Faszien-Orthopädie macht möglich, dass Sie ohne irgendwelche Übungszwänge ursächlich und nachhaltig gesund sein können. Das legen Sie fest. Ja, keine Faszienrollen zum Beispiel, keine Übungen, keine. Es ist zwar schön, wenn ich im Netz, wenn ich eine Problematik sehe, Kopfschmerzen oder ich habe irgendwie einen Schmerz, wie wir jetzt sagen, an der Achillessehne und ich kann mir eine Übung anschauen und kann sie dann kurzfristig lindern. Aber sie wird, sie wird wiederkommen. Sie wird wiederkommen, wenn ich nichts ändere an meiner Statik und an meinem Bewegungsverhalten. Richtig, so ist es. Das sind die zwei Angriffspunkte, die ich habe, den Körper selber zu verändern und zu verändern, wie ich mich bewege. Denn ich habe es selbst in der Hand. Da sind wir wieder bei den Zielen für dieses Jahr, Eigenverantwortung, Unabhängigkeit und Veränderung. Und vor allen Dingen auch das typische, also unser schönes Bewegungstagebuch. Wir haben Ihnen ja am Anfang unseres Podcastes genau diesen Tipp ja gegeben. Also wir machen uns ja Gedanken dazu, um sie abzuholen, weg von diesem Mindset, ich mache Übungen, sonst wie, sondern ich schreibe mir erst mal meine Bewegung auf. Ich bin mir bewusst, was ich überhaupt tue. Ich habe acht Stunden Bürojob, danach mache ich eigentlich noch mal eine sitzende Tätigkeit und das ist mir gar nicht so aufgefallen. Also es geht darum, sich dem erst mal auch bewusst zu werden und die Selbstwahrnehmung hinzukriegen. Das ist so wichtig. Es ist so wichtig und es ist für, wir Menschen haben die. Tiere haben das nicht. Die können nicht über sich selbst nachdenken. Wir haben diese Selbstwahrnehmung, dieses Selbst-Bewusstsein und das müssen wir anzapfen. Das müssen wir, müssen uns mehr fühlen lernen, weil dann können wir durchs Ausprobieren in Bewegungen selber was hinkriegen oder merken, ah, wo zieht es, wo kann ich was loslassen. Und dementsprechend die Hausaufgabe für diese Woche geht wieder in die Richtung Beobachten, Selbstbeobachten, Selbstwahrnehmung. Fühlen Sie mal rein. Haben Sie immer mal Verspannungen der Körperrückseite? Haben Sie ein Ziehen in den Achilleszenen, ein Schmerz, der sich vielleicht mit Belastung verstärkt? Dann versuchen Sie, selbst zu experimentieren. Wie wäre es, wenn ich loslasse, wenn ich Spannungen loslasse, wenn ich versuche, richtig zu stehen? Wie das geht, lesen Sie im Buch, beziehungsweise habe ich auch schon in einer Podcast-Folge mitgeteilt. Wenn Sie im Lot sind, wie verändert sich da was? Wie kriegen Sie mit anderen Bewegungsmustern richtig sitzen, richtig bücken es hin, dass Sie vielleicht diese Spannungen nicht mehr spüren, dieses Ziehen nicht mehr haben? Versuchen Sie also durch Ausprobieren die Selbstwahrnehmung zu nutzen, Ihren Zustand zu verändern, dass es Ihnen besser geht. Und wenn Sie das nicht hinkriegen, selber, und Sie sind noch in einem jungen Alter von Mitte 20 bis Mitte 50, dann kann man sehr, sehr, sehr gut an der Faszie arbeiten und Ihnen die Voraussetzungen geben, das Wie, das Können, dass Sie es einfacher hinbekommen. Und dann suchen Sie sich halt einen Therapeuten. Das hast du mir mal gesagt bei einem unserer Gespräche, Arvid. Je jünger der Patient ist, desto mehr Möglichkeiten hast du auch schon mit dieser Faszien-Orthopädie auf ihn einzuwirken, weil dann ist noch nicht viel passiert. Es ist noch nicht viel Zeit vergangen. Ja, das ist das Prinzip der Schwerkraft. Wenn Sie 80, 90 Jahre alt sind und dann hat die Schwerkraft auch 80, 90 Jahre gewirkt. Das sehen Sie ja leider in dem Bild mit vielen Menschen mit Rollatoren, mit nach vorne gebückt, die sind krümmer. Man sinkt ein, man verliert Körperhöhe. Ich sehe wieder David Goggins, der geschrumpft war als Mitte-30-Jähriger um 5 cm. Ja, das ist alles Einfluss der Schwerkraft. Und das Aufrichten, das Gegenteil, im Lot zu sein, das kriegt man halt besonders gut präventiv hin im jüngeren Alter, dass man erst gar nicht Beschwerden kriegt, dass man erst gar nicht Arthrose, Rückenschmerzen kennenlernt. Ja, man kann auch im Alter noch Verbesserungen beziehungsweise eine Verschlechterung vermeiden, aber richtig sprunghafte Verbesserungen sind, wenn der Knochen schon reagiert hat, sehr schwer möglich. Also beobachten Sie, experimentieren Sie mit sich selber, denn nur Sie kriegen die Heilung hin. Lösen Sie die Verspannungen auf selbst, versuchen Sie es, aktivieren Sie Ihre innere Heilkraft und wenn es Ihnen gelingt, herzlichen Glückwunsch, bleiben Sie dabei, aktivieren Sie das, lassen Sie es eine Gewohnheit werden und wenn nicht, suchen Sie einen Therapeuten auf. Und was man noch machen kann, wenn die Faszie Potenzial hat, das erfahren Sie dann in der nächsten Folge. Ich freue mich auf Sie. Auf Wiedersehen. Bis nächste Woche. Tschüss. Tschüss. Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN. Der Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie. Haben sie Fragen, Feedback oder Themenwünsche? Schreiben sie es uns in den Kommentaren. Abonnieren Sie den Podcast. Teilen Sie ihn mit Freunden. Und lassen Sie uns eine Bewertung da. Ihre Meinung zählt. Weitere Informationen zur Faszien-Orthopädie erhalten Sie im Buch die Fitness-Lüge, den Social Media Kanälen und unter www.dr-arvid-neumann.de Ihre Gesundheit liegt in Ihren Händen. Bleiben Sie in Bewegung. Bleiben Sie in Bewegung. Wir freuen uns, Sie in der nächsten Folge wieder begrüßen zu dürfen.