Die Wahrheit über Muskelkraft – Warum dich dein Sixpack krumm macht
Der Podcast mit Dr. med Arvid Neumann
09.02.2025 28 min Dr. med. Arvid Neumann
Zusammenfassung & Show Notes
#006 Muskeln machen stark, aber macht ein muskulöser Körper auch automatisch gesund? In dieser Folge hinterfragen wir das gängige Fitness-Ideal. Arvid erklärt, warum ein harter Sixpack deine Haltung ruinieren kann, weshalb Kinder effizienter Kraft erzeugen als die meisten Erwachsenen und warum du deine Bewegung nicht ins Fitnessstudio, sondern in den Alltag verlagern solltest.
➡️ Highlights der Episode:
🔥 Warum ein angespannter Bauch deine Beweglichkeit einschränkt
🔥 Der größte Mythos über Rückenschmerzen und Krafttraining
🔥 Wie Kinder natürliche Kraft effizienter nutzen als trainierte Erwachsene
🔥 Alltag vs. Fitnessstudio – Wo trainierst du wirklich sinnvoll?
🔥 Warum ein angespannter Bauch deine Beweglichkeit einschränkt
🔥 Der größte Mythos über Rückenschmerzen und Krafttraining
🔥 Wie Kinder natürliche Kraft effizienter nutzen als trainierte Erwachsene
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🎧 Jetzt reinhören und herausfinden, ob du wirklich richtig trainierst!
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Jeden Sonntag eine neue Folge.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Hören!
Ihr Arvid Neumann
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Hören!
Ihr Arvid Neumann
Transkript
Herzlich willkommen zu Natürlich Bewegen in Balance Leben, dem Podcast mit Dr. Med Arvid Neumann, Begründer der Faszien Orthopädie und Buchautor von Die Fitness Lüge.
Ob jung oder alt, ob Spitzensportler, Freizeitsportler oder Sportmuffel, Bewegung ist für uns alle der Schlüssel zu einem aktiven und erfüllten Leben.
Stellen Sie sich vor, Sie können mit 80 oder sogar 99 Jahren noch voller Energie auf der Hochzeit Ihrer Enkelin tanzen oder mit Leichtigkeit und purer Lebensfreude Berggipfel der Alpen erklimmen.
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen, durch wissenschaftlich fundierte Ansätze und praktische Tipps.
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Faszien Orthopädie Ihr Leben verändern kann.
Bewegung ist Leben und Bewegungsqualität schafft Lebensqualität.
Lassen Sie uns gemeinsam loslegen.
Hallo zusammen und hier wieder eine neue Podcast-Folge mit mir und Arvid.
Hallo, herzlich willkommen zurück.
Die letzte Folge dieses Mesozykluses mit der Hypothese, um stark und fit zu sein, ist ein muskulöser Körper und regelmäßiges Muskelkrafttraining zwingend notwendig.
Und keine Sorge, wir werden uns natürlich noch mit dem Thema Muskelkraft, Sport, Bewegung usw.
auseinandersetzen.
Das verrät ja allein schon der Titel.
Aber trotzdem möchte ich beim nächsten Mal ein anderes Themenfeld anschneiden.
Und daher heute die letzte Folge zu dieser Hypothese.
Was wir noch gar nicht betrachtet haben, Felix, ist der muskulöse Körper.
Also Thema Schönheitsideale.
Was fällt dir da ein?
Was ist deine Mainstream-Meinung oder was ist deine Sichtweise auf einen muskulösen Körper?
Was sollte der haben?
Ja, da würde ich sagen, der typische Klassiker, eine durchtrainierte Brust zum Beispiel.
Ja.
Ja, und dann natürlich auch das klassische Sixpack, was wir Männer ja auch anstreben, auch im Fitnessstudio.
Mir würde natürlich eine gewisse Drahtigkeit in der Hinsicht vollkommen ausreichen.
Ja, und du hast es angedeutet, der Sixpack, also die Bauchmuskulatur, dieser Waschbrettbauch, ist ja das Symbol für ein Schönheitsideal.
Bei vielen wird es eher noch gefotoshopt im Nachgang, dass es noch besser, noch mehr Muskeln zu sehen sind.
Und genau das ist in meinen Augen das Symbol eines falschen Weges.
Denn, Thema beim Bauch sind, der Bauch muss gerade eher lang sein, muss einen Raum haben, also der Abstand zwischen Brustkorb und Becken möglichst groß sein.
Und da brauche ich Geschmeidigkeit für, weil wenn ich diese Länge, diesen Raum im Körper habe, dann funktioniert allein schon die Atmung viel besser.
Können Sie gerne mal versuchen, liebe Hörerinnen und liebe Hörer, machen Sie mal einen angespannten Bauch, setzen Sie sich krumm hin, zum Thema krumm kommen wir gleich noch, und atmen Sie mal tief ein, und dann setzen Sie sich mal aufrechter hin, und atmen dann mal tief ein und aus.
Wo gelingt es Ihnen besser?
Thema krumm habe ich schon angedeutet, wenn Sie wirklich die Bauchmuskeln anspannen, was ja der Bauchmuskel, vor allem der Rektusabdomin ist, der gerade Bauchmuskel, ein Beuger ist, und wenn Sie einen Beuger viel trainieren, was kann man dann besonders gut?
Sich beugen.
Genau, beugen, und das bedeutet, dass das Becken nach oben gezogen wird, oder der Brustkorb nach unten.
Wenn ich beides mache, und meinen Sixpack oder Eightpack anspanne, dann bin ich aber alles andere als aufrecht, sondern dann bin ich in der typischen krummen Position.
Also, sowohl für Körperstruktur, Körperhaltungsaspekte, als auch für funktionelle Aspekte, sei es allein die Atmung, auch für die Bewegung übrigens, ist ein langer, weicher, flexibler Bauch viel wichtiger als ein angespannter, fester, gepanzerter, verkürzter Bauchbereich.
Ja, es klingt so, als ob man so dagegen wirken muss, also streckende Übungen zu machen.
Also, wenn man zum Beispiel seine Bauchmuskeln trainieren möchte, wie heißt die Übung nochmal?
Sit-ups, ne?
Sit-ups, genau, oder Crunches.
Na ja, genau, Crunches.
Dann ist das für den Bauch her ganz gut, aber wenn ich mich eigentlich strecken müsste, dann wären das ja komplett andere Übungen.
Ja, die Idee ist halt, mit Crunches oder Sit-ups den Muskel zu trainieren.
Und dann guckt man den Muskel, man guckt den Muskelursprung, Muskelansatz an, was hat der für eine Funktion, und die Funktion ist Beugung.
Und dann trainiert man genau diese Funktion, weil man ja den Muskel verstärken möchte, eine Muskelhypertrophie, einen Muskelaufbau betreiben möchte, dass der stärker rauskommt.
Von daher macht die Zielstellung, wenn man diese hat, 6-Pack, macht das schon Sinn, Crunches und Sit-ups zu machen.
Aber die Frage ist halt, sollte das wirklich das Ziel sein?
Und aus meiner Sicht sollte man sich von diesem Schönheitsideal nicht blenden lassen, sondern wirklich auf seine Funktion, auf seinen Körper, auf Gesundheit achten.
Und da macht ein langer, flexibler Bauch halt deutlich mehr Sinn.
Auch das können Sie, ein weiteres Experiment, was Sie selber machen können, wenn Sie den Bauch maximal anspannen, also eng machen, komprimieren, versuchen Sie mal, den linken Arm beispielsweise nach oben zu strecken, an Ihrem Ohr vorbei, nach oben, hinten.
Nicht nur gehen, wird schwer gehen.
Genau, geht nicht so weit.
Es gibt irgendwann eine Limitation, eine Begrenzung, eine Blockade.
Und jetzt stellen Sie sich mal vor, Sie hätten einen verkürzten Bereich, einen unflexiblen, harten Bauchbereich, gehen zu einem Arzt mit Schulterschmerzen und der Arzt schaut sich lokal die Schulter an und stellt fest, ja, die Streckbarkeit des Armes, die sogenannte Anteversionsbewegung, also ein Strecken des Armes nach vorne, nach oben, hinten, ist nicht so möglich.
Und dann wird da lokal nach der Pathologie gesucht, also nach der krankhaften Veränderung.
Wenn man aber den ganzen Körper anschaut, was Faszienorthopädie macht, wird man sehen können, dass der Bauch ja derjenige ist, der ein Grund dafür ist, dass die Schulter nicht beweglich ist.
Ja, also schon da allein, das macht auch nochmal Sinn, eine ganzheitliche Untersuchung zu machen und nicht die Davos-Methode, die wir schon angesprochen haben, durchzuführen.
Aber auch für Sie als Hörerinnen und Hörer, unabhängig von Ärzten und Ärzten, also schön als Ideal, können Sie sich ja irgendwo hinstreichen, aber es ist definitiv nicht sinnvoll, wenn es darum geht, gesund alt zu werden.
Und das zum Thema Schönheitsideale, ein muskulöser Körper ist für viele ein wichtiges, ein Aushängeschild, aber die oberflächlichen Muskeln haben, wie das ja auch schon der Kollege in dem Artikel der Süddeutschen Zeitung, den ich beim letzten Mal erwähnt habe, gesagt hat, viel wichtiger sind die tiefen Muskeln.
Und eigentlich, und da kommen wir jetzt schon mal zur normalen Bewegung, in Anlehnung auch an meinen Kollegen Dr. Hans Flury, ist viel entscheidender für normale Bewegung, erst mal die Berücksichtigung von Schwerkraft, dann von elastischen Kräften der Faszie, dann von den tiefen, in Anführungszeichen intrinsischen Muskeln und erst zum Schluss sind die oberflächlichen Muskeln von Bedeutung.
Wir aber trainieren hauptsächlich diese oberflächlichen Muskeln.
Und wenn man das aber sich so bewegt, dass man den Fokus auf die ersten drei genannten erstmal legt, dann hat man einen weichen Bewegungsansatz.
Man bewegt sich geschmeidig.
Und das ist das Ziel, was ich verfolge und auch für Sie erreichen möchte, dass Sie sich geschmeidig bewegen können.
Leicht, locker, grazil, anmutig.
Und um das zu erreichen, ist die Auslösung der normalen Bewegung, passiert immer mit einem Loslassen, also durch Verminderung meiner Muskelspannung.
Wie Bewegung richtig funktioniert, das sehen wir noch.
Aber schon mal, dass Sie das Schlagwort gehört haben, Loslassen.
Ich muss loslassen, um eine Bewegung zu starten und eben nicht anspannen, um eine Bewegung zu starten.
Das eine hat viel mehr Energieaufwand und zeigt also keine Bewegungsökonomie und Bewegungsökonomie ist für mich ein Kriterium für Bewegungsqualität.
Okay, jetzt sind wir schon fast im Thema Fass hier drin.
Was ich noch sagen möchte, ist, dass eine Bewegung oder jede Bewegung einzigartig ist.
Ja, stimmt, ich erinnere mich.
Das hattest du im Buch erwähnt.
Und abhängig jetzt davon von dem Krafttraining am Gerät, wo die Bewegungen ja immer wieder dieselben sind, ist bei einem Anheben eine Einkaufstasche.
Wenn ich sie einmal und zweimal anhebe, sind die Bewegungen ja nicht gleich.
Genau, jede Bewegung ist einzigartig, es gibt dieselbe Bewegung nie zweimal.
Wenn es das geben würde, dann würde ja auch das Dartspielen beispielsweise nicht mehr so viel Freude machen, weil dann würde jeder Bullseye oder Triple 20 treffen.
Das wäre sehr langweilig.
Oder Elfmeterschießen wäre auch nie so spannend, weil jeder, der da antritt, kann mit Sicherheit sehr gut Elfmeterschießen und verwandeln.
Aber trotzdem trifft er nicht immer.
Unabhängig von der Leistung des Torwarts.
Also, jede Bewegung ist einzigartig und es macht auch keinen Sinn, im Fitnessstudio Bewegungen zu trainieren, die so gar nicht vorkommen.
Also, da kann man schon hinterfragen, wie sollte man wirklich trainieren.
Und da sind wir schon beim Übergang zum Thema Muskelkraft.
Wir haben ja in der Hypothese regelmäßiges Muskelkrafttraining zwingend notwendig.
Und Muskelkraft, wir werden noch sehen, was Faszienkraft heißt, was das bedeutet, welche Kraft vielleicht sinnvoller ist.
Aber zum Training der Muskelkraft kann man durchaus mit zwei Wegen erreichen.
Einmal spezifisch mit Sport oder allgemeiner in Bewegung.
In Alltagsbewegungen kann man auch Krafttraining machen.
Und da sind dann auch natürlich noch andere Trainingsreize dabei.
Wir hatten das besprochen, wenn man das Thema Wandern hat oder auch wenn man Einkaufstaschen, was wir jetzt gerade als Beispiel haben, trägt, ist das ja auch ein Muskelkrafttraining.
Und aus meiner Sicht die Rolle der Funktion, also was will ich noch erreichen, was will ich können, eine Rolle spielt, ist das viel effektiver als das Training an Maschinen im Fitnessstudio.
Das heißt also, du würdest jemandem raten, der, wenn er zum Beispiel im Alter gerne einkaufen geht und noch seine Einkaufstüten selber tragen möchte, ihm raten, diese Übung zu machen, also schwer zu heben.
Wie wäre dann so ein Trainingsplan?
Würde man dann sagen, hier heb 10 mal 15 Kilo an?
Genau das ist eine gute Frage.
Wir hatten ja schon gesagt, dass der Körper 24 Stunden trainiert.
Und jetzt kann man natürlich eine gewisse Übung machen und sich eine 10 Kilo Einkaufstasche und die immer wieder tragen.
Aber jede Bewegung ist einzigartig, habe ich gerade gesagt.
Deswegen einfach im Alltag integrieren, also einfach das machen, also auch einkaufen gehen und nicht jetzt sich Einkäufer mitbringen lassen, beispielsweise.
Und einfach regelmäßig im Alltag integrieren, dass man Gewichte trägt.
Und da ruhig variantenreich, mal mehr, mal weniger, was man ja eh macht.
Zusätzlich noch Gewichte schleppen, ist aus meiner Sicht nicht zwingend notwendig.
Ich trete für die Bewegung im Alltag an.
Den Fokus auf den Alltag zu legen und dort sich richtiger zu bewegen.
Und mit richtiger Bewegen meine ich Bewegungsqualität.
Also wie bewege ich mich?
Und dabei zählt für mich jede einzelne Bewegung.
Wie bücke ich mich richtig?
Wie gehe ich richtig?
Und zwar jeden Schritt.
Wie strecke ich mich richtig?
Wie mache ich alltägliche Dinge wie ein Stift aufheben oder ein Geschirrspüler einräumen richtig?
Und ja, da sind Bewegungsvorbilder unsere Kleinkinder, unsere gesunden Kleinkinder.
Wir können von denen so viel lernen, von Kindern, das kann man gar nicht überschätzen.
Aber was wir auch lernen können, ist wie die Geschmeidigkeit funktioniert.
Wie richtiges Bewegen funktioniert.
Und noch eins sei gesagt, dass diese Kinder auch ohne Muskelkrafttraining, ohne Besuch von Fitnessstudios etc.
durchaus viel Kraft aufbringen können.
Wo wir beim Thema sind was ist denn überhaupt Kraft?
Und wenn wir es mal physikalisch betrachten, ist Kraft ja massenmal Beschleunigung.
Viel Kraft auslösen kann ich also mit einer hohen Beschleunigung.
Und um Sachen beschleunigen zu können, brauche ich flexible Strukturen, die schnell plötzlich Bewegungen durchführen können.
Ich brauche also nicht Strukturen, die festhalten.
Wo ich also verspannt bin in Areale, dann kann ich nicht frei loslassen und dann kann ich nicht maximal beschleunigen.
Wir sehen das bei den Kindern nochmal.
Für diejenigen, die selber Kinder haben, können vielleicht die Beispiele nachvollziehen.
Und zwar, wenn ein Kind schlechte Laune hat, vielleicht müde, vielleicht Hunger und es möchte noch nicht ins Bett gehen oder nicht mitkommen, kann es ja durchaus auch mal sein, dass das Kind haut, zuhaut.
Und dann kann, wenn sie das mal abbekommen haben, so ein Schlag durchaus Schmerzen verursachen.
Obwohl das Kind ja wenig Muskelmasse hat.
Kein Muskelkrafttraining vollzieht.
Wie macht es das?
Es bewegt sich halt richtig, nämlich aus dem ganzen Körper.
Es holt die Kraft aus dem ganzen Körper.
Kein Gelenk hält fest.
Alles ist Richtung der einen Bewegung gesetzt.
Es kann schnell beschleunigen und damit wird sehr viel Kraft erzeugt.
Das kann ich vergleichen mit dem Ballweitwurf.
Also mit dem Weitwerfen in der Schule.
Also da gab es viele Schüler, die waren durchaus kräftiger als ich.
Aber werfen konnte ich den Ball 10-15 Meter weiter, weil ich beim Wurf komplett mit Hüfte sämtliche Muskelgruppen ja benutzt habe.
Ich war halt lockerer und geschmeidiger.
Ja, sehr gutes Beispiel auch.
Danke Felix!
Das ist nicht nur die Muskelkräfte der einzelnen Muskeln, sondern du konntest auch loslassen in der Faszie und konntest dich halt deswegen geschmeidig bewegen und hast alle Gelenke mitgenutzt.
Und auch das, wir waren ja vorhin schon beim Thema Bauch, Sixpack.
Können Sie auch mal versuchen.
Nehmen Sie einen Schlagball in die Hand und versuchen mal mit ganz angespanntem Bauch den Ball weitzuwerfen und dann lassen Sie bewusst mal Raum zwischen Brustkorb und Becken und versuchen mal aus dem ganzen Körper sich zu bewegen.
Also mit letztendlich auch Fußbewegungen, dass man nach oben geht.
Aus dem ganzen Körper bewegen mit lockerem Bauch.
Dann kommen Sie auch viel, viel weiter, als haben Sie einen angespannten Bauch.
Also von den Kindern, die werden noch später Thema sein, können wir wirklich noch einiges lernen.
Okay, dann jetzt mal weg von den Kindern.
Welche Sportart würdest du denn jetzt empfehlen?
Gute Frage.
Ich lege den Fokus ja auf den Alltag.
Sie erinnern sich auf die 23 Stunden.
Der Körper trainiert 24 Stunden.
Und wenn Sie 23 Stunden alles richtig machen, eine ideale Körperform haben, das werden wir noch sehen, was ist überhaupt die ideale Körperform, aber kleiner Spoiler, also im Lot sind und sich richtig bewegen, dann ist letztendlich relativ egal, was Sie in einer Stunde machen.
Das schafft eine enorme Freiheit und Unabhängigkeit und Sie können wirklich das machen, worauf Sie Lust haben.
Und wenn Sport auf der Grund der vielen positiven Aspekte, die damit verbunden sind, zu Ihrem Entspannungsliste gehört, also zu dem Teil, was Sie gerne machen möchten unbedingt, was Ihre Lebensqualität für Sie ausmacht, dann ist es nicht die eine Sportart, die man empfehlen kann, sondern Sie sollten schauen, was macht Ihnen denn besonders Spaß?
Welche Sportart, wo haben Sie den meisten Genuss dabei, die meiste Leidenschaft?
Und dann probieren Sie die aus und dann schauen Sie, wo Sie auch einen Mehrwert generieren, wo Sie sich also beim Sport und nach dem Sport sowohl am selben Tag als auch danach besser fühlen.
Wenn beides gegeben ist, also Sie die Leidenschaft haben für eine Sportart und es noch einen Mehrwert gibt, dann ist die Sportart prima.
Und dann kann man letztendlich noch berücksichtigen, dass man sich möglichst vielfältig bewegen sollte.
Also wenn Sie jedes Mal die gleiche Sportart machen, dann sind Sie ja sehr stark wieder in diesen sportartspezifischen Sachen drin, in den eintönigen, wiederholenden Bewegungen und die Bewegungsvielfalt, die Abwechslung geht verloren.
Also, Fokus ist auf den Alltag, richtigen Körperstruktur aufbauen, das erfahren wir noch, wie das geht, dann richtig bewegen und dann die Freiheit zu haben, okay, was mache ich in der Restzeit?
Und wenn Sport für mich da eine Rolle spielt, was ich gut nachvollziehen kann, weil das ja durchaus Freude machen kann, dann kommt es genau auf diese Freude drauf an, dass Sie Sportarten finden, die zu Ihnen passen, wo Sie einen Mehrwert generieren und da dann vielleicht auch viele verschiedene machen.
Montags das, Dienstags das, Mittwochs das.
Aber nochmal, es darf nicht Zwang sein, Sie müssen das nicht machen, um gesund zu sein, denn diese Basis für eine schmerzfreies und bewegliches Leben bis ins hohe Alter, die legen Sie in den 23 Stunden im Alltag.
Ja, also wo wir bei den typischen Stressoren werden.
Also bitte nicht etwas aussuchen, was keinen Spaß macht.
Genau, und das kann man ja testen.
Es gibt ja zig Sportarten und alle können Freude machen, Spaß machen und Ihnen einen Mehrwert generieren.
Sie sollen sich nach dem Sport ja besser fühlen als vorher.
Und vielleicht nochmal zu einzelnen Sportarten.
Ich finde Sportarten, die man in der Natur machen kann immer sehr gut.
Also spazieren gehen, wandern, klettern oder schwimmen.
Übrigens gibt es gerade eine aktuelle Studie, die das Spazierengehen untersucht hat.
Eine australische Studie, die im Lancet publiziert wurde.
Teilnehmer waren unsportlich erwachsen, mit unspezifischen Schmerzen im unteren Rücken.
Und die hatten ein Spaziergehprogramm von 5 Mal die Woche ca.
30 Minuten.
Und man hat im Vergleich zur Kontrollgruppe gesehen, dass die nach 208 Tagen wieder alterseinschränkende Rückenschmerzen hatten, während die Kontrollgruppe das bereits nach 112 Tagen hatte.
Also fast doppelt so lange ohne Schmerzen auskamen und auch seltener Schmerzen hatten.
Warum, konnte leider nicht genau geklärt werden.
Wahrscheinlich liegt es an der Kombination aus beim Gehen auftretenden sanften Schwingungsbewegungen, von Belastung und Stärkung von Wirbelsäulenstrukturen und Muskeln, der Entspannung und dem Stressabbau sowie der Ausschüttung von Endorphinen.
Auch den Studien Link stellen wir in die Shownotes rein.
Die Frage ist jedoch, warum gibt es so viele Rückenschmerzen?
Und was, wenn das Spazierengehen noch in einer höheren Qualität erfolgt?
Wenn man also, so wie ich, denke, richtig geht, vielleicht ist da noch viel mehr möglich.
Vielleicht bekommt man gar nicht erst Schmerzen und kann viel länger ohne Schmerzen leben.
Also, hier müssen wir jetzt unbedingt uns dem Thema Fascia nähern.
Und ab nächstem Mal starten wir sozusagen in den nächsten Mesozyklus mit der Hypothese, Faszien sind überbewertet, Muskeln sind Gesundmacher.
Ob dem so ist und was dafür und was dagegen spricht, ab der nächsten Folge.
Und jetzt zum Abschluss die Hausaufgabe als Gesamtzusammenfassung der bisherigen.
Sie haben sich bereits Bewegungsziele vorgestellt.
Folge 1 unseres Podcastes, was Sie mit 80 Jahren gerne noch machen möchten.
Sie haben ein Bewegungsprofil erstellt.
Ihr Bewegungstagebuch, wie Sie sich bewegen.
Sie haben definiert, was für Sie Krafttraining ist, wo das vielleicht überall dabei ist.
Und hatten sich überlegt, wie fühlen Sie sich nach einem Krafttraining und wie fühlen Sie sich, wenn Sie das nicht machen.
Mein Ziel für Sie wäre nun, dass Sie sich gut fühlen, wie nach einem Krafttraining, aber ohne dieses.
Also nachvollziehbar, Felix?
Ja, ohne Krafttraining, ja.
Also sich so gut fühlen, wie man sich normalerweise nach einem Training fühlt, aber das bereits schon, bevor man das Training macht.
Das wäre traumhaft.
Das wäre traumhaft, ja.
Und da ist die Frage, wie bekommen Sie das hin?
Wie schaffen Sie das im Alltag?
Und dafür ein Beispiel.
Wenn Gleichgewicht ein Ziel sein soll, also Sie möchten vielleicht im Alltag, im Alter, wenig stürzen, weniger stürzen, dann ist also das Thema Balancieren ja auch eine sinnvolle Beschäftigung.
Und da lade ich Sie zu ein, eine Woche lang zu balancieren, Balanzübungen zu machen.
Und gucken Sie mal, ob Sie das
entweder auf dem Bürgersteig
machen, ja, an der,
an dem Bürgersteig entlang
balancieren oder
auf Spielplätzen oder auf
sonstigen leichten Erhöhungen,
je nachdem, wie Ihr Könnensstand
ist, Ihr Alter ist, können Sie natürlich
auch höhere Abstände vom Boden
wählen, aber
ja, balancieren Sie
über verschiedene Geländer,
verschiedene
Stoffe, vielleicht auch Barfuß,
auch wenn das...
Also Muster in der Küche, also dem Muster in der Küche folgen.
Muster in dem Küchen, Muster, ja, vielleicht auch Barfuß, das mal versuchen, draußen wird es vielleicht weniger für Sie gehen, aber das Balancieren mit Integrieren und können auch gleich Zahn beim Zähneputzen vielleicht versuchen, auf einem Bein nur zu stehen, die ganzen zweieinhalb, drei Minuten, wo Sie Zähne putzen, auch das ist eine Gleichgewichtsübung.
Ja, das ist ein Beispiel, wie Sie vielleicht Ihr Bewegungsziel in ein Bewegungsprofil ummünzen, wie Sie das im Alltag hinbekommen, mit dem Ziel, Gleichgewicht zu verbessern und meine Aufgabe für Sie ist also das Balancieren.
Also spielerisch, also man versucht spielerisch etwas zu finden, was man in seinen Alltag integrieren kann, ohne eine große Hürde zu haben, was Spaß macht.
Indem man noch eine andere Tätigkeit macht, wie Zähneputzen, hat man das andere gleich mitgemacht.
Das ist kein zusätzlicher Zeitaufwand und idealerweise hat dieses spielerische ja auch einen Spaßfaktor, zu balancieren.
Das wäre mein Wunsch für Sie.
Probieren Sie es aus und schreiben Sie gerne in den Kommentaren, wie das für Sie war und was Sie erlebt haben beim Balancieren.
Idealerweise vielleicht auch mit einem lockeren, entspannten Bauch.
Also, bis nächste Woche, wenn es dann mit dem Thema Faszien weitergeht.
Schönes Schlusswort, dann auf Wiedersehen.
Auf Wiedersehen.
Tschüss.
Natürlich bewegen, in Balance leben.
Der Podcast mit Dr. Met Arvid Neumann, Begründer der Faszien Orthopädie.
Haben Sie Fragen, Feedback oder Themenwünsche?
Schreiben Sie es uns in den Kommentaren.
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Ihre Meinung zählt.
Weitere Informationen zur Faszien Orthopädie erhalten Sie im Buch Die Fitnesslüge, den Social Media Kanälen und unter www.dr-arvid-neumann.de Ihre Gesundheit liegt in Ihren Händen.
Bleiben Sie in Bewegung.
Wir freuen uns, Sie in der nächsten Folge wieder begrüßen zu dürfen.