Ergonomisch sitzen und den Rücken entlasten – Wie funktioniert rückenfreundliches Sitzen und welcher Stuhl ist am besten geeignet? #018
Der Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann
04.05.2025 25 min Dr. med. Arvid Neumann
Zusammenfassung & Show Notes
Ergonomisch sitzen und den Rücken entlasten – Wie funktioniert rückenfreundliches Sitzen und welcher Stuhl ist am besten geeignet? #018
Verspannungen und Rückenschmerzen beim Sitzen kennt fast jeder – aber das muss nicht so bleiben! Dr. Arvid Neumann erklärt dir in dieser Episode von „Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN.“, warum viele ergonomische Stühle und Sitzgewohnheiten mehr schaden als nutzen. Erfahre, wie du mit einfachen Techniken ergonomisch und gesund sitzt, deine Faszie trainierst und Rückenproblemen effektiv vorbeugst. Außerdem klären wir, welcher Stuhl und Autositz wirklich gut für deinen Rücken ist.
➡️ Highlights der Episode:
- Ergonomie-Mythen entlarvt: Warum viele ergonomische Bürostühle deinem Rücken schaden
- Gesund sitzen im Auto und Büro: So vermeidest du typische Sitzfehler
- Schrittstellung & richtiges Aufstehen – ergonomische Methoden für den Alltag
- Bewegung statt Stillhalten: Was du beim Sitzen von Kindern lernen kannst
- Aktives, dynamisches Sitzen – praktische Tipps für sofortige Entlastung
🎧 Hör rein und entdecke, wie du ab jetzt ergonomisch, rückengerecht und schmerzfrei sitzt!
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Jeden Sonntag eine neue Folge.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Hören!
Ihr Arvid Neumann
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Hören!
Ihr Arvid Neumann
Transkript
Wie sollte der Stuhl sein?
Und was ist mit Hinsetzen und Aufstehen?
Wie fahren wir am besten Auto?
Herzlich willkommen zu Natürlich BEWEGEN in Balance LEBEN, dem Podcast mit Dr. med.
Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie und Buchautor von Die Fitness Lüge.
Ob jung oder alt, ob Spitzensportler, Freizeitsportler oder Sportmuffel, Bewegung ist für uns alle der Schlüssel zu einem aktiven und erfüllten Leben.
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen, durch wissenschaftlich fundierte Ansätze und praktische Tipps.
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Faszien-Orthopädie Ihr Leben verändern kann.
Bewegung ist Leben und Bewegungsqualität schafft Lebensqualität.
Lassen Sie uns gemeinsam loslegen.
Eine neue Podcast-Folge Nummer 18 mit Feliks und Arvid.
Hallo zusammen.
Hi.
Ja, unsere abschließende Folge.
Wir hatten das große Thema Sitzen, der Mesozyklus Sitzen.
Und das wäre jetzt unsere letzte Folge dazu.
Und es sind offen geblieben diese Fragen des Sitzmöbels.
Und um erst mal zu sitzen, muss ich ja einen Weg haben.
Sprich das Hinsetzen.
Wie sieht denn das aus?
Und auch das Aufstehen.
Kann man da vielleicht auch was berücksichtigen?
Das und auch vor allen Dingen, also das, was mir aufgefallen ist, ist, dass ich mich ja immer komplett reingesetzt habe in den Stuhl.
Komplett.
Und gar nicht mal so versucht habe, nur auf den, wie hießen sie nochmal?
Die Knochen?
Sitzbeinhöcker.
Auf den Sitzbeinhöckern sozusagen zu sitzen.
Und das ist auch wieder ungewohnt.
Genau wie bei der Hocke.
Muss man sich dran gewöhnen.
Ja.
Also du machst das nicht intuitiv, so nach dem Motto, ach, das fühlt sich falsch an.
Eigentlich macht man es schon intuitiv, aber da wir es schon lange anders gemacht haben, fühlt sich das, wie du richtig sagst, erst mal falsch an.
Ja.
Der Körper denkt erst mal, hm.
Aber wenn man richtig reinfühlt, merkt man eigentlich, ah ja, eigentlich ist das ganz angenehm.
Ja.
Weil es einfach das Natürliche ist.
Das ist ja gerade das Geniale.
Wenn ich merke, ich lasse den Bauch los, dann kann ich besser im Winter Schnee schieben, wie bei dem Patienten, den ich schon erwähnt habe.
Oder ich kann viel besser und auch schneller joggen.
Ja.
Zu dem Thema kommen wir vielleicht auch nochmal.
Oder andere Sportarten betreiben.
Also es fühlt, wenn man das mal mitnimmt, all die ganzen Tipps, die wir hier praktisch rausgeben und die auch im Buch stehen.
Wenn man das umsetzt für sich, kann man ganz viel mitnehmen und dann ist das ganz intuitiv eigentlich und fühlt sich einfach gut an.
Das stimmt.
Ja und vor allen Dingen, man soll ja nicht eine bis zwei Stunden sitzen, sondern eh dann auch aufstehen, Variabilität oder Vielfältigkeit in seinen Alltag ja auch einbauen.
Ja.
Und man soll ja dann eh nicht, nach einer Stunde sollte man ja eh mindestens mal aufstehen.
Ja.
Sogar nicht nach einer Stunde.
Das ist genau heute das Thema.
Da steigen wir jetzt ein, Feliks.
Wie das ist.
Und wir beginnen aber erstmal noch bei der Berufsgruppe Pendler.
Ach.
Ja.
Die haben wir noch nicht besprochen.
Stimmt.
Jetzt hatten wir den Bürojob.
Der Bürojob, ja genau.
Aber viele haben vielleicht keinen Bürojob und denken, ja cool.
Bin ja gar nicht betroffen.
Sind aber Pendler.
Ja.
Also im Außendienst tätig beispielsweise.
Ja.
Ob das nun ein Versicherungsmakler ist oder sonstiges.
Müssen also viele Strecken im Auto sitzen.
So.
Kann ich im Auto aufrecht sitzen?
Wie muss ich im Auto sitzen?
Das ist jetzt die Frage, die wir angehen wollen.
Und da kann ich Ihnen die Illusion nehmen, Autositzen ist einfach.
Ja.
Schlecht.
Ja gut.
Ich hätte das Wort mit CH SCH noch gesagt.
Aber funktioniert nicht.
Ich habe das im Buch schon geschrieben.
Da hat sich noch keiner gemeldet.
Ja.
Vielleicht jetzt über den Podcast.
Wenn Sie selber in der kreativen Herstellung von PKWs sind, kommen Sie gerne auf mich zu.
Wir können ein Team bilden und dann das erste sitzgesunde Auto bauen.
Denn jedes Auto, das ich bisher kenne, ich kenne nicht alle, das ist die Einschränkung, sind nicht sitzgesund.
Denn es ist immer so, und da kommen wir zum wesentlichen Punkt, dass die Sitzfläche nach hinten geneigt ist.
Ja.
Also vorne höher ist als hinten.
Und das sieht man, wenn man dann im Profil, also in der Seitansicht guckt.
Witzige Story.
Also für mich, vielleicht für Sie auch.
Wir waren mal Campingstühle einkaufen.
Meine Frau, meine Kinder und ich, als Familienevent.
Jetzt weise ich ja auf, was ich achten muss.
Während andere einfach gucken, sieht der Stuhl gut aus, fühlt sich das gut an.
Hab ich ja immer einen Stuhl hochgenommen, mir praktisch auf Augenhöhe aufgestellt.
Bin ein paar Meter zur Seite gegangen und hab geguckt, wie ist die Sitzfläche geneigt.
Ja, ist die wirklich gerade oder nicht?
Und da gibt es eklatante Unterschiede.
Meine Frau hat dann immer schon so sich weggeduckt und oh ne, den kenn ich nicht.
Ja, es ist nicht leicht mit mir.
Aber trotzdem, wir haben uns sehr doll lieb.
Und es ist halt wirklich wichtig, achten Sie da drauf.
Und seien Sie so ein bisschen pedantisch, wie ich das auch bin.
Sobald Sie einen Sitzmöbel haben, das nach hinten gekippt ist, können Sie vergessen.
Können Sie nicht richtig sitzen, weil automatisch Ihr Becken dann nach hinten kippt.
Das Schambein geht nach oben und Sie sitzen dann halt nicht auf den Sitzbeinen, sondern Sie sitzen im Bereich des Steißbeines.
Das ist Quatsch, so zu sitzen.
Und dann könnte man jetzt sagen, ja und jetzt richte ich mich auf.
Das ist wie mit der tiefen Hocke das Beispiel, was wir schon gebracht haben.
Das ist, wenn die äußeren Bedingungen einfach sehr, sehr suboptimal sind und der Körper sich darauf anpassen muss und damit auch suboptimal sitzt, dann kann ich zwar mit Kraftanstrengung trotzdem mein Brustbein hochführen und dann gerade sitzen, in Anführungszeichen gerade.
Aber es bleibt eine Haltung, die nur kurzzeitig einhaltbar ist.
Wenn Sie dann schon sitzen, dann lassen Sie sich gemäß der Sitzfläche flexibel reinkleiten in diese schlechte Position und versuchen Sie nicht dagegen zu kämpfen.
Das wäre wie, wenn man gegen die Schwerkraft kämpft.
Macht keinen Sinn, macht nur mehr Verspannungen.
Heißt ja alle Sitzmöbel, also Sessel, die sind ja, also ich kenne eigentlich, wenn ich jetzt gerade so überlege, fast alle Sessel haben das.
Die sind nach hinten gekippt und man hat immer eine Kraftanstrengung, so nach dem Motto, ich will ja gar nicht mehr aufstehen.
Ja genau, man muss hochkommen.
Es ist scheinbar bequem, aber ja, das ist wieder eine Sache von schonen, schont uns krank, die Bequemlichkeit, die uns halt nicht in sich dieser Gesundheit unterstützt.
Und beim Thema Autofahren gibt es letztendlich aus meiner Sicht drei Lösungen.
Ich darf mal eine vorweg nehmen.
Es ist wahrscheinlich nicht, die kennen wahrscheinlich auch noch eine von früher, diese Holzkugeln-Sitze sind es wahrscheinlich nicht.
Holzkugeln-Sitze kenne ich nicht, ne?
Das sind diese Matten aus Kügelchen.
Ah ja, stimmt doch, die kenne ich, unter meinem Ufer auch.
Genau.
Diese Massagesitze.
Ich glaube, mit denen kommst du jetzt nicht um die Ecke.
Mit denen komme ich nicht um die Ecke, die würden ja auch nicht das verhindern, die Position.
Und jetzt könnte man sagen, okay, dann kann ich mich gleichzeitig noch massieren lassen.
Genau.
Wenn Ihnen das gut tut, machen Sie das, dann wäre das eine neue Variante.
Aber worauf ich hinaus will, was können Sie machen?
Weil, wie gesagt, im derzeitigen Autobau das halt nicht anders funktioniert.
Sie können sich ein, Variante A, ein ganz schnelles Auto kaufen.
Sodass Sie einfach weniger Zeit im Auto verbringen.
Ja, das steckt da hinten.
Schneller fahren.
Das wäre Variante 1.
Aber natürlich vorsichtig bitte und mit Rücksicht auf alle anderen.
Unter Einhaltung der Richtlinien.
Aber das wäre eine Variante 1.
Variante 2 wäre, sich ein Auto zu kaufen, was eine Art Bus ist.
Oder Bulli.
Oder in die Richtung LKW geht, in Anführungszeichen.
Wo man also eine andere Sitzfläche.
Da sind die Sitze meist noch gerade.
Im Vergleich zu den ganz normalen Limousinen.
Die sind gefedert.
Also wenn Du Dir so einen Bus- oder LKW-Fahrer, der sitzt auf so einer Ziehharmonika gefühlt.
Oder nicht Ziehharmonika.
Wer ist das hier?
So eine Feder.
Ja, ich weiß auch gerade nicht das Wort.
Das meine ich noch gar nicht mal.
Sondern, dass halt wirklich die Sitzfläche anders ist.
Und die dritte Option ist, dass man halt Pausen macht.
Das ist ja auch für Fahrsicherheit durchaus sinnvoll.
Und indem Sie wirklich alle halbe Stunde, maximal nach einer Stunde, im Autofahren eine Pause machen.
Entweder müssen Sie Ihr E-Auto auftanken.
Oder Sie machen bewusst die Pause zum Bewegen.
Eine Bewegungspause.
So können Sie wieder aufstehen.
Können Sie sich ein bisschen räkeln, strecken.
Vielleicht in die tiefe Hocke gehen.
Ein paar Meter laufen, richtig gehen.
Wie das funktioniert, erfahren Sie noch.
Können Sie auch bereits schon nachlesen.
Und dann steigen Sie wieder ein.
Und dann, mit diesen drei Tipps, können Sie das Autofahren etwas gesünder gestalten.
Aber nochmal, wenn die Bedingungen schlecht sind, dann lassen Sie den Körper darauf flexibel eingehen.
Und versuchen nicht, irgendwie Positionen einzunehmen, die mehr Spannung erzeugen, als dass sie da sinnvoll sind.
Genau, wir brauchen gar nicht mehr Reichweite, was E-Autos angeht.
Wir brauchen mehr Pausen.
Dementsprechend eigentlich vollkommen egal.
Ja, jetzt schimpfen wir alle mit uns.
Genau das Thema ist ja auch mit dem Kind.
Das hatte ich schon mal erwähnt.
Was beim Essen, setze ich doch mal gerade hin.
Wo ich den Unterschied zwischen Körperhaltung und Körperstruktur erläutert habe.
Genauso sinnlos ist diese Aussage vieler Eltern.
Entweder sollten die Eltern ein Vorbild sein.
Selber an ihrer Körperstruktur arbeiten.
Und mühelos aufrecht sitzen.
Dann werden das die Kinder auch so adaptieren, anpassen, wenn sie das Vorbild sind.
Oder aber halt ins Bewegen kommen.
Deswegen die Kinder beim Essen ruhig auch mal bewegen lassen.
Wie ich das von einem Freund von mir gesagt habe.
Das ist, ich glaube, drei Jahre alte Tochter.
Die sich halt immer mal das Essen nimmt, dann wieder rumläuft.
Das bringt eine gewisse Unruhe rein und ist sicherlich auch mal schwierig.
Aber man muss es ja nicht standardmäßig machen, sondern kann es immer mal wieder anbieten.
Und vor allen Dingen belohnen sie das Zappelphilipp sein.
Das ist letztendlich das richtige Verhalten.
Still sitzen ist Quatsch, ist Gift.
Belohnen sie eher Bewegung, vielseitige Bewegung.
Das heißt, man sollte, wenn ein Kind mit den Füßen schaukelt, ich glaube, das Problem ist, die knallen damit irgendwo gegen.
Und das nervt.
Aber dass sich das Kind bewegt, während es sitzt und was isst, das ist ja gut.
Genau, das ist gut.
Und da kann man sogar von den Kindern lernen, als Erwachsene.
Dass wir auch nicht still sitzen, ganz Etikette-mäßig im Restaurant.
Da in einer Position, noch mit Kleidung an, die uns einengt.
Ewig lang still sitzen und uns dann wundern, warum Rückenschmerzen und so nicht weggehen.
Also sitzen ist immer nur vorübergehend gut in der richtigen Sitzposition.
Das habe ich Ihnen gesagt.
Aber auch diese ideale Sitzposition oder auch die tiefe Hocke.
Da muss Bewegung rein.
Da muss Abwechslung rein.
Damit das nicht eine eine Position ist, die sie dauerhaft einhalten.
Dann ist das auch nicht gut.
Es kommt also auf die Wechsel an.
Und jetzt nochmal zum Thema Hinsetzen und Aufstehen.
Beim Hinsetzen, da kommen wir in das Thema richtig bückenrein.
Da will ich noch nicht zu viel vorwegnehmen.
Aber stellen Sie sich einfach mal als Bild vor, den typischen Kinderscherz.
Kennen Sie vielleicht auch, haben Sie vielleicht selber gemacht.
Des Stuhl wegziehens.
Kennst du das?
Natürlich.
Na klar.
Und wenn Sie sich selber vorstellen, Sie setzen sich jetzt auf einen Stuhl.
Und stellen sich vor, Ihr Kind oder ein fremdes Kind.
Wer so dreist und zieht den Stuhl weg.
Nach hinten weg.
Dann müssen Sie ja eher den Po nach hinten bewegen.
Und langsam nach hinten reingehen.
Um halt nicht einfach sich hinzusetzen und umzufallen.
Weil der Stuhl plötzlich weg ist.
Deswegen hilft das Bild, wie setze ich mich richtig hin.
Indem ich das Becken, den Po nach hinten führe.
Mit dem Gedanken, jemand zieht den Stuhl weg.
Und dann machen Sie das mal, indem Sie in Schrittstellung das machen.
Oder parallel.
Und gucken mal, was vielleicht sinnvoller ist.
Und beim Aufstehen, kann ich schon mal vorwegnehmen, in Schrittstellung ist es noch einfacher, noch besser möglich.
Noch ökonomischer möglich.
Und wenn Sie dann sitzen, können Sie ja parallel die Füße behalten.
Beim Aufstehen auch wieder mal probieren.
Stehen Sie mal, Sie sitzen ideal.
Mit parallelen Beinen auf.
Und dann stellen Sie mal auf in der Schrittstellung.
Letzteres ermöglicht gleich das Weitergehen.
Also, dass man gleich in den Schluss kommt.
Und nicht erst eine Auftaktbewegung sozusagen machen muss.
Also, auch da ist wieder Ökonomie der hauptausschlaggebende Faktor.
Wie kriege ich es ökonomischer hin?
Wie kann ich Energie sparen?
Das ist beim Sitzen die Maßgabe.
Das ist beim Stehen die Maßgabe.
Und jetzt auch beim Hinsetzen und Aufstehen die Maßgabe.
Also, Thema Schrittstellung.
Ich habe das auch mal letztens gesehen.
Im Büro holen manche auch so Schwung, wenn sie aufstehen.
Das ist ja nicht ergonomisch.
Man spart Kraft.
Also, man muss ja voll rausgehen aus dieser Bewegung und dann so aufstehen.
Das ist so, als ob die Leute mit den ganzen Oberkörpern nach vorne gehen.
Dann stützen sie sich noch so auf das Knie.
Das ist halt eine steife Person, diese Bewegung.
Länge ist wichtig.
Um eine Bewegung zu vollziehen aus einer Ruhe, brauche ich eine Längenänderung.
Können Sie ja mal versuchen, das Brustbein im Sitzen nach unten zu schieben und dann aufzustehen.
Das wird nicht gelingen.
Wenn Sie das Brustbein aber hochheben, mehr Raum sorgen zwischen Brustkorb und Becken, dann ist ein Aufstehen möglich.
Sie brauchen für eine Bewegungsänderung aus einer Ruheposition immer einen Längengewinn.
Sie müssen Länge schaffen.
Die, die das nicht können, weil die Faszie nicht geschmeidig ist, und die sich nicht ökonomisch bewegen, indem zuerst ein Loslassen passiert und Länge entsteht, die müssen mit Schwung arbeiten.
Oder mit Hilfsmitteln des Aufstützens.
Oder sich ziehen lassen.
Oder sich schubsen lassen.
Auch das ist dann notwendig, wenn man es nicht von alleine kann.
Da ist man aber auch wieder abhängig von anderen Personen oder von dem Material.
Und das ist einer eigenständigen Gesundheit, unabhängiger Gesundheit nicht zuträglich.
Deswegen empfehle ich es nicht.
Okay, das haben wir jetzt besprochen.
Wie sollte der ideale Stuhl sein?
Das müssen wir noch klären.
Wir haben das mit der Sitzfläche schon gesagt.
Aber auf einen letzten Punkt möchte ich hinaus.
Die Lehne, vergessen Sie das.
Lehne provoziert ja nur, sich anzulehnen.
Mit den Beinen sitzt man weiter hinten, das Becken ist an der Lehne dran, die Oberschenkel legen auf.
Das habe ich schon erklärt, warum das nicht sinnvoll ist.
Also alle solche Stühle, wenn Sie mögen, sortieren Sie die alle aus.
Jeden ergonomischen Stuhl.
Und das ist wichtig.
Sagen Sie auch bei Ihrem Arbeitgeber.
Sprechen Sie das an, dass Sie da was anderes möchten.
Und nicht einen ergonomischen Stuhl.
Weil der hat diese krumme Lendenwirbelsäule eingebaut in eine Lehne usw.
Und was Feliks alles schon mal beschrieben hat, die Lehnen.
Das ist alles Quatsch.
Also eine seitliche Armlehne brauchen Sie nicht.
Sie brauchen keine Rückenlehne.
Und Sie brauchen vor allen Dingen keine schräge vorne hoch, hinten runter Position.
Es gibt gesunde Stühle, die ein aktives Bewegen ermöglichen.
Da gibt es ein, zwei Marken, die man da empfehlen kann.
Die sage ich Ihnen jetzt nicht, sondern lass Sie selber suchen.
Und wo aktives Sitzen möglich ist.
Die also dreidimensional, wie ein Becken letztendlich auch beweglich ist, die Bewegung zulassen.
Das ist die Variante 1.
Die Variante 2 ist, sich einen Sitzhocker zu bauen oder bauen zu lassen, der, wenn Sie auf den Knien sitzen, also der ganze Unterschenkel aufliegt, so tief ist die Sitzfläche, dass der ganze Unterschenkel auch aufliegen kann.
Das breit genug ist, dass man in diese Position der Unterschenkelauflage kommt, der tief genug ist und der letztendlich auch hoch genug ist, damit, wenn man an der Kante sitzt, dass die eigene Hüfte, Becken höher ist als die Knie.
Und dann achten Sie, dass die Sitzfläche auch nicht eingekuhlt ist, sondern wirklich ganz gerade, fest ist.
Parallel zum Boden, wenn Sie so wollen.
Und dieser Hocker, nenne ich es Ihnen mal, Holzhocker, ermöglicht, dass Sie verschiedene Positionen einnehmen können.
Und das ist jetzt die letzte Take-Home-Message und dementsprechend die Hausaufgabe.
Sitzen Sie vielfältig.
Also, bauen Sie sich das entsprechende Material, geben Sie sich nicht zufrieden mit irgendeinem ergonomischen Stuhl, wo es Studien gibt oder Ihr Arbeitgeber Siegel, Normen, der Arbeitgeber Ihnen weismachen will.
Das ist das Nonplusultra im Stuhl.
Sie sehen aber, es hat eine Lehne.
Es hat Armlehnen, es hat eine Rückenlehne.
Dann können Sie vergessen.
Hauen Sie raus den Stuhl und suchen Sie nach diesem Hocker.
Ist interessant.
Es gibt ganz viele solcher, die sehen ja aus wie nur ein Hocker.
Und die sind wirklich jetzt auch wieder mal im Kommen.
Und die sind natürlich nicht sexy.
Da sieht man schon, da sitze ich ja drauf wie ein Affe auf einem Schleifstein.
Also das ist ja nicht wirklich, wo ich sage, ich will in meinem Büro aber gemütlich sitzen.
Aber gemütlich ist halt nicht gesund.
Genau, ist halt nicht gesund.
Richtig.
Da muss man Abstriche machen.
Kann man machen.
Und dann weiter denken, na jetzt habe ich acht Stunden gesetzt und jetzt muss ich die eine Stunde im Fitnessstudio irgendwas ausgleichen.
Ja, da können Sie weiter so denken.
Mittlerweile sollten Sie aber den gesunden Menschverstand so eingeschaltet haben, dass es halt Quatsch ist.
Und dementsprechend, wie gesagt, Sie trainieren 24 Stunden, auch wenn Sie sitzen.
Also überlegen Sie sich doch, wie Sie die Zeit des Sitzenmüssens, vielleicht berufsbedingt, effektiv gestalten, sodass Sie daraus ein sinnvolles Training machen, was der Faszie dienlich ist.
Und da ist so ein Hocker, wenn man nicht so einen dreidimensional beweglichen Stuhl hat, sehr sinnvoll.
Und dann kommen wir jetzt zu den vielfältigen Positionen.
Da gibt es unendlich Möglichkeiten, wie Sie sitzen können.
Wechseln Sie alle zehn Minuten.
Also nicht die Stunde wechseln, sondern wechseln Sie schon alle zehn Minuten.
Stellen Sie sich einen Timer.
Dann können Sie nach zweimal Timer piepen, also nach 20 Minuten dann auch mal was trinken.
Dann vergessen Sie das nicht, weil Trinken ist auch ein Aspekt, den viele Menschen viel zu wenig machen und die Flüssigkeitszufuhr nicht ausreichend da ist.
Also und nach jedem Timer-Signal zehn Minuten verändern Sie die Sitzposition.
Sie können an diesem Hockerbeispiel an der Kante sitzen.
Sie können ein Bein über das andere schlagen, das andere Bein über das andere schlagen.
Sie können auf den Unterschenkeln sitzen, praktisch der Tempo auf die Fersen ablegen.
Sie können auf diesem Hocker auch in der tiefen Hocke sitzen, also die Fußsohlen auf dem Boden lassen und die Knie und Hüftgelenke maximal gebeugt, das von Folge 1 des Mesozyklus sitzen.
Sie können nur ein Bein aufstellen, das andere runterhängen lassen.
Sie können leicht schräg sitzen.
Unendlich viele Möglichkeiten, die es gibt beim Sitzen und je vielfältiger Sie sitzen, je vielseitiger Sie sitzen, je mehr Sie Bewegung, aktive Bewegung in den Sitzprozess reinbringen, umso gesünder.
Ich habe es bei dir beobachtet, als du hierher gekommen bist bei mir ins Studio, wo wir oben auf unserer Couch gesessen haben.
Aber ich habe immer so, als wir uns unterhalten haben, gesehen, dass du dich teilweise ganz anders hinsetzt.
Also wir haben ja die Couch mit dieser schönen Lehne und ich wollte dir eigentlich schon die Lehne ranholen.
Nach dem Motto, setz dich doch mal, lehn dich doch mal an.
Aber du hast dich immer so fast gar nicht drauf gesetzt.
Das sah so erst komisch aus.
Dann hast du so die Beine mal nach rechts, nach links.
Also du hast das schon so unbewusst gemacht.
Also mir ist es aufgefallen, aber jetzt wo du das sagst, wenn wir jetzt in diesem Mesozyklus auch sind, sitzen, jetzt wird mir auch vieles auch klar und dass man das auch einsetzen kann.
Und vor allen Dingen ist es irgendwann unbewusst, unterbewusst, automatisiert.
Jetzt müssen sie es zum Umlernen nochmal ins Bewusstsein schaffen, wahrnehmen, wie mache ich es und das ändern.
Aber wenn sie das permanent machen, dann ist es ganz intuitiv so, weil der Körper das als gut erachtet und dann sitzen sie automatisch da und müssen gar nicht so drum denken und das ist dem Feliks aufgefallen.
Das fällt auch den Patienten auf.
Jetzt bei mir beim Erstgespräch, da ist dann viel Sitzen ja auch am Anfang gegeben und ich sitze nie ruhig.
Ich bin halt so ein Zappel-Philip und schlag mal das Bein über, das Bein über.
Ich mache diese Bewegung.
Aber das ist für mich ja auch ein Thema Authentizität.
Nochmal, Authentizität, schwieriges Wort.
Das, was man vorgibt, auch so lebt.
Kann ich bestätigen.
Das ist halt so bei mir.
Das alles, was ich Ihnen sage, das mache ich auch selbst, probiere das aus, versuche es zu optimieren und bringe immer den neuesten Stand meines selbst ausprobierten Erkenntnisse, gebe ich dann weiter, dass Sie die nutzen können.
Also, Hausaufgabe klar, oder?
Ja, für mich Hausaufgabe ist klar.
Und ab nächstem Mal, wir sind mit dem Mesozyklus Sitzen durch, kommt der neue Mesozyklus und der nennt sich Ein starker Rücken kennt keinen Schmerz.
Also, wir gehen in das Thema Rückenschmerzen.
Dem einen oder anderen Deutschen, so hört man durchaus, wer schwerfällt.
Oder daran leiden.
Ganz ehrlich, ich habe auch gerade Rücken.
Jetzt gerade in dem Moment, Unterrücken, du hast ja gerade gemerkt, während du gesprochen hast, gehe ich ja immer so ein bisschen nach links, nach rechts.
Bei mir ist es der untere Rücken.
Ja, weil wir jetzt schon eine Weile stehen.
Ist aber bei mir auch immer so.
Also irgendwie scheint da noch was nicht richtig zu sein, Arvid.
Vielleicht kannst du dir auch mal meinen Rücken nochmal angucken.
Ja, aber genau so ist das.
Da scheint wirklich nicht was richtig zu sein.
Das ist die Körperstruktur, die ich meine.
Das ist das richtige Stehen, was nicht möglich ist.
Und dementsprechend kriegt man dann Schmerzen.
Und bei dem einen ist es nach zwei Minuten stehen.
Bei dem anderen, der braucht fünf Stunden.
Aber es ist halt nicht sinnvoll, dass es überhaupt auftaucht.
Das ist nicht normal und sollte dazu veranlassen, was zu ändern.
Das machen wir ab der nächsten Folge mit dem Thema Rückenschmerzen.
Ich bin voll gespannt.
Vielen lieben Dank fürs Zuhören und bis bald.
Eine gute Woche.
Tschüss.
Ciao, ciao.
Natürlich BEWEGEN.
In Balance LEBEN.
Der Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie.
Haben Sie Fragen, Feedback oder Themenwünsche?
Schreiben Sie es uns in den Kommentaren.
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Ihre Meinung zählt.
Weitere Informationen zur Faszien-Orthopädie erhalten Sie im Buch Die Fitnesslüge, den Social Media Kanälen und unter www.dr-arvid-neumann.de Ihre Gesundheit liegt in Ihren Händen.
Bleiben Sie in Bewegung.
Wir freuen uns, Sie in der nächsten Folge wieder begrüßen zu dürfen.