Kindergesundheit statt Schönheitsdruck: Adipositas, Bewegung & Selbstwert #045
Wie Eltern durch Bewegung, Ernährung und Vertrauen den Selbstwert ihrer Kinder stärken
09.11.2025 15 min Dr. med. Arvid Neumann
Zusammenfassung & Show Notes
Kindergesundheit statt Schönheitsdruck: Adipositas, Bewegung & Selbstwert #045
Wie Eltern durch Bewegung, Ernährung und Vertrauen den Selbstwert ihrer Kinder stärken
Unsere Gesellschaft formt Körperbilder – oft schon, bevor Kinder sich selbst wirklich wahrnehmen. In dieser Folge von „Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN.“ spricht Dr. med. Arvid Neumann über den Einfluss von Schönheitsidealen, Adipositas und Ernährung auf die Kindergesundheit.
Er zeigt, warum wahre Stärke im Selbstwert, in natürlicher Bewegung und im Vertrauen liegt und was Eltern konkret tun können, um ihre Kinder vor Leistungsdruck und Überforderung zu schützen.
Er zeigt, warum wahre Stärke im Selbstwert, in natürlicher Bewegung und im Vertrauen liegt und was Eltern konkret tun können, um ihre Kinder vor Leistungsdruck und Überforderung zu schützen.
Diese Episode verbindet medizinisches Wissen der Faszien-Orthopädie mit alltagstauglichen Impulsen für Eltern, die mehr wollen als gute Vorsätze: ein gesundes Fundament für Körper und Seele.
➡️ Highlights der Episode:
- Warum Schönheitsideale Kinder unbewusst prägen und krank machen können
- Wie Eltern ein stabiles Selbstbild und Vertrauen fördern
- Bewegung als natürliches Heilmittel: Warum Vielfalt wichtiger ist als Training
- Gesunde Ernährung beginnt in der Schwangerschaft – artgerecht von Anfang an
- Praktische Hausaufgabe: Eine Woche lang zuhören statt reden
🎧 Jetzt reinhören und erfahren, wie Sie die Gesundheit und innere Stärke Ihrer Kinder nachhaltig fördern.
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Jeden Sonntag gibt es eine neue Podcast-Folge.
Viel Freude beim Hören!
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Transkript
Mit Folge 45 starten wir in einen neuen Mesozyklus, der nennt sich folgendermaßen: "Brust raus und Bauch rein -
Preußisch normiert zur Erleuchtung?
Der Wert von Schönheitsidealen."
Herzlich willkommen zu "Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN.", dem Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie und Buchautor von Die Fitness-Lüge.
Ob jung oder alt, ob Spitzensportler, Freizeitsportler oder Sportmuffel, Bewegung ist für uns alle der Schlüssel zu einem aktiven und erfüllten Leben.
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen, durch wissenschaftlich fundierte Ansätze und praktische Tipps.
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Faszien-Orthopädie Ihr Leben verändern kann.
Bewegung ist Leben und Bewegungsqualität schafft Lebensqualität.
Lassen Sie uns gemeinsam loslegen.
Herzlich willkommen zurück zu unserem Podcast Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN., mit Feliks und mir.
Heute das Thema, haben Sie schon gehört, wir starten mit einem neuen Mesozyklus und wollen uns innerhalb dieses Mesozykluses zunächst einmal mit Kindern befassen und auch mit dem Krankheitsbild der Adipositas.
Beides wird leider immer mehr in Verbindung gebracht.
Ich sehe immer mehr Kinder, die übergewichtig sind.
Ich sehe immer mehr Kinder, die sich kaum bewegen.
Studien stellen fest, sportwissenschaftliche Studien, dass Grundübungen in Anführungszeichen wie Hampelmann, Rolle vorwärts, rückwärts und so weiter immer weniger beherrscht werden.
Und gleichzeitig sehe ich in Einkaufsläden immer mehr Familien, die Fastfood, unnatürliche Lebensmittel einkaufen, wo Süßigkeiten und vor allen Dingen viele Süßgetränke konsumiert werden.
Ich denke, da haben wir ein hohes Problem.
Gleichzeitig aber auch die Fragestellung Schönheitsideale.
Was ist als schön angesetzt?
Setzen wir die Kinder denn da nicht vielleicht unter Druck und so weiter?
Lass uns mal damit anfangen, Feliks.
Ja, ich denke mal auch, weil viele leben ja so nach diesen Schönheitsidealen, die normiert sind.
Und auch Kinder wachsen ja in diese Normen dann hinein.
Also vielleicht ist Körpermaß nicht nur ein ästhetisches Statement, sondern eine Gesundheits- und Selbstwertfrage in der Hinsicht.
Absolut.
Und da ist das, was wir den Kindern beibringen können, also auf diesen Aspekt der Schönheitsideale erst mal eingehend, unbedingt, die brauchen ein hohes Selbstwertgefühl.
Das ist das, was wir auch schon in anderen Folgen besprochen haben, dieses Selbstbewusstsein, diese Selbstwahrnehmung.
Ohne irgendwelche Abstriche ist das Kind wertvoll.
Das ist uneingeschränkt.
Da gibt es keinen kleinen Aspekt, der das irgendwie grenzen sollte.
Jeder Mensch hat einen extrem hohen Wert.
Und wenn ein Kind so aufwächst, dass man ihm positiv vermittelt, du schaffst das, du kannst das, vertraue dir selbst, ich vertraue dir.
Und dementsprechend muss man natürlich auch so handeln als Eltern.
Wenn man in diesem Kontext aufwächst, dann hat man ein hohe intrinsische Selbstzufriedenheit, eine Urkraft, ein Urvertrauen in sich und kann dadurch proaktiv gesund werden bzw.
bleiben, indem man weiß, alles, was von außen reinkommt, betrifft mich nicht.
Ich muss mich danach nicht richten.
Irgendwelche Bewertungen, Vergleiche und so weiter.
Ich weiß, ich bin etwas wert.
Und zwar sehr viel.
Und es ist gut so, wie ich bin.
Das ist ganz wichtig, das zu vermitteln.
Auf der anderen Seite ist es aber auch wichtig zu vermitteln, dass Adipositas nicht normal ist.
Hier müssen wir nicht nur aufklären, sondern auch den Eltern helfen, indem wir die besseren Lebensmittel vielleicht auch günstiger gestalten und nicht falsche Anreize setzen.
Sodass auch auf die Ernährung Rücksicht, das hatten wir im letzten Mal in der letzten Folge zwar mit Ernährung auf Arthrose bezogen, aber letztendlich geht es ja in der Ernährung einfach um artgerechte Ernährung.
Sich wie ein Mensch zu ernähren und das fängt halt im Kindesalter an.
Es fängt schon bei der Schwangerschaft der Mutter an, dass die sich ordentlich ernährt und keine Gifte konsumiert und die richtigen Nährstoffe zu sich nimmt.
Und es geht in der Stillzeit weiter und es ist dann im frühen Kindesalter ebenso bedeutsam.
Also diesen Spagat müssen wir hinkriegen, einmal, egal wie das Kind aussieht, welche äußeren Normen sie hat, sie oder er hat, zu vermitteln, du hast einen extrem hohen Wert.
Ja, weil auch ein dicker Mensch heißt ja nicht, dass er irgendwie minderwertig ist oder die Persönlichkeit schlecht ist oder weniger Einfälle haben kann, überhaupt nicht.
Es geht nicht um Wert.
Jeder hat einen Wert, wir sind alle sehr wertvoll und müssen da auch nichts kritisieren.
Aber wir wollen ja eine Gesellschaft von gesunden Menschen kreieren und da ist die Ernährung schon im Kindesalter sehr wichtig, weil es darf nicht so weitergehen, dass wir schon im Kindesalter Übergewicht haben.
Genau, exakt.
Also Kinder sind ja, dann kann man sagen, sind Zuhörer, die innersprachlich schon mit dem Schönheitsideal so gebaut werden, wenn es denn das gibt.
Und irgendwann beginnen sie sich halt auch danach zu bewegen, wenn natürlich von außen ständig auf sie einprasselt, so musst du aussehen.
Das ist Sixpack, was weiß ich, der Trend, so und so, die Optik.
Sie sind dem ja auch dauerhaft ausgesetzt.
Es muss natürlich sein, dass man Selbstzufriedenheit, Selbstwirksamkeit lehrt, das als Eltern vorlebt und die Kinder liebevoll begleitet, unterstützt.
Das ist eine wichtige Emotion, um diese Schönheitsideale, das sind externe, die gelten, sollen nicht für einen selbst gelten, sondern man ist selber schön, man ist wunderschön, wunderbar, so wie man ist.
Das ist das eine.
Aber nochmal, auch das andere, ich muss darauf achten, dass ich nicht Adipositas bekomme, sondern da kommt es halt darauf an, wie ich mich bewege.
Artgerecht, vielfältig, Bewegungsvielfalt, Bewegungsqualität, das ist im Kindesalter noch sehr gut, weil die Faszie noch ideal ist, der Mensch ist noch sehr geschmeidig.
Deswegen ist der Hauptfokus
in diesem jüngeren Alter nicht so sehr darauf zu achten, wie ich die einzelne Bewegung mache, weil
das machen die Kinder am meisten richtig gut, sondern eher auf Bewegungsvielfalt zu setzen,
vielfältige Reize zu geben, die Grundfertigkeiten fangen, werfen, rollen, kriechen, hüpfen, springen,
balancieren, klettern, hangeln, gehen, rennen, in verschiedenen Richtungen und Positionen zu
starten und so weiter, die zu lehren.
Nicht nur im Schulsport, sondern auch als vorlebende Eltern, auf die Spielplätze gehen, selber auch Radtouren, wenn wir über das Thema Radfahren reden, das sehe ich ja durchaus kritisch, aber hat er auch da schon gesagt, Radfahren im Kindesalter unbedingt beibringen.
Also die Fertigkeiten, die müssen wir jedem Kind beibringen.
Ich hatte das auch schon mal erzählt, dass es teilweise in Schulklassen, fünfte, sechste Klasse, Mädchen, Jungen nicht fangen können.
Das darf nicht sein.
Sie müssen in der Grundschule, in der motorischen Entwicklung, in der motorischen Ontogenese sozusagen die richtigen Reize setzen, damit sie dort sich gut entwickeln können.
Und dann bin ich mir selbst bewusst und weiß, dass ich einen Wert habe und habe aber auch einen entsprechend gesunden Habitus, sodass ich im Erwachsenenalter dann auch noch lange gesund bleiben kann.
Und wenn man jetzt sozusagen jetzt auf seine Kinder schaut, aktuell, den Status Quo, wenn man jetzt hat, das hat man das gehört, unsere Hörer*innen sind jetzt darauf sensibilisiert, wenn man jetzt auf seine Kinder schaut, wie erkennst du denn dann, ob ein Körperbild eines Kindes gesund ist oder ob es schon manipuliert ist?
Dazu muss man gut zuhören.
Was Kinder sagen, aus meiner Sicht, ist wieder das Prinzip, dass man mehr zuhört, als selber redet.
Ich muss jetzt hier immer viel reden oder möchte gern viel reden, um es ihnen zu vermitteln, aber ansonsten bin ich auch einer, der sehr viel zuhört.
Ja, weil wie Kinder und was sie sagen, kann darauf Rückschlüsse geben und natürlich auch das Verhalten.
Und natürlich gibt es in der Pubertät auch durchaus das Verhalten, dass man auf seine Muskeln schaut, vielleicht als Junge noch ein bisschen mehr als als Mädchen.
Und das ist auch in Ordnung.
Auch Krafttraining, die Muskelkraft auszubilden, ist durchaus auch sinnvoll.
Man kann das am besten mit Bewegung machen und nicht mit eintönigen Übungen.
Aber Muskelkraft aufzubauen und darauf zu achten, ist in Ordnung.
Und in manchem Alter zählt auch was dazu, mal vielleicht seinen Bauch anzuschauen.
Aber trotzdem sollte man es vorleben, als Vorbild wieder sein.
Das ist es gut so.
Ein Kind nicht reduzieren auf irgendwelche optischen Sachen.
Und so kriegt man das aus meiner Sicht gut raus.
Aber man muss Initiative ergreifen, man braucht Zeit, den Kinder zuzuhören und auch zu verstehen, ihre Sorgen wahrzunehmen.
Ja, also Schönheitsideale sind eigentlich nichts anderes als irgendwelche sozialen Konstrukte, keine Naturgesetze.
Definitiv nicht.
Und zuhören ist ein wichtiger Punkt bei den Kindern.
Was noch?
Zuhören auf verbale, nonverbale Kommunikation.
Vorleben, als Vorbild sein.
Wissen um diese Thematik überhaupt.
Das ist das Thema Selbstbild.
Ein stabiles, hochwertiges Selbstbild entwickeln.
Und auf der anderen Seite aber die gesundheitliche Basis dafür setzen, mit Ernährung, mit Bewegung, um präventiv in diesem Alter schon alles zu tun, damit definitiv keine Adipositas, kein Übergewicht entsteht, aber auch viele andere Probleme maximal im späten Erwachsenenalter aber idealerweise nie entstehen.
Das wäre so die Waage, die Balance, die man halten muss, was sicherlich schwierig ist.
Aber wir haben jetzt hier auch keine Patentlösung.
Es ist immer in der Interaktion mit dem jeweiligen Kind, individuell muss man das betrachten.
Aber wichtig war uns beiden jetzt schon mal auf dieses Thema zu sensibilisieren, dass es nicht sein kann, dass ein 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10-jähriges Kind eine übermäßige Ansammlung von Körperfett hat.
Das ist nicht richtig.
Das ist nicht normal.
Und da kann nicht nur das Kind was für, sondern am meisten müssen sich die Eltern an die Nase ziehen, weil die setzen ja ein Essen vor.
Und wenn ich immer nur bestelle, ins Restaurant gehe, nie selber koche, wie sollen die Kinder das kennenlernen?
Man muss auch mal eine Möhre spüren.
Wo wächst die?
Wo ist Obst?
Wo ist Gemüse?
Wie fühlt sich das an am Boden?
Das Befühlen und selber das Vorleben in der Familie, dass man miteinander kocht.
Ja, dass natürliche, artgerechtes Leben einfach ein Sinn ist.
Und zeitgleich dafür sorgen, dass ein stabiles, hochwertiges Selbstbild entwickelt wird.
Das ist sehr schwierig, aber ich und wir drücken Ihnen die Daumen, dass Sie ein paar Anreize und ein paar Inspirationen mitnehmen können.
Hausaufgabe.
Hausaufgabe ist ganz einfach die Umsetzung.
Hören Sie mal mehr zu vielleicht.
Vielleicht, ja.
Das ist eine gute Spezialsache, dass Sie versuchen, sich zurückzunehmen.
Ihre, in Anführungszeichen, Erziehungsratschläge, sondern einfach mal zuhören.
Was möchte das Kind sagen?
Nachfragen und weniger das, was Sie vermitteln wollen,
verbal äußern.
Versuchen Sie es mal, eine Woche lang.
Ja, wirklich mal bewusst nur zuzuhören und eher in das Verhalten, was Sie gerne hätten, versuchen als Vorbild, also im Handeln zu zeigen, aber nicht verbal mitzuteilen.
Schwierige Challenge, aber akzeptieren Sie die Challenge und versuchen Sie es.
Wie sprichst du über Körper und Gesundheit?
Und zwar mit den Kindern und mit dir selbst.
Das ist ja der, wie du auch selber dazu stehst.
Das ist ja unglaublich wichtig.
Genau.
Und das wäre als Hausaufgabe, denke ich, sehr ausreichend.
Ich glaube auch.
Und dann hören wir uns nächsten Sonntag wieder.
Bis dahin.
Bis dahin.
Tschüss.
Ciao.
Natürlich BEWEGEN.
In Balance LEBEN.
Der Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie.
Haben Sie Fragen, Feedback oder Themenwünsche?
Schreiben Sie es uns in den Kommentaren.
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Bleiben Sie in Bewegung.
Wir freuen uns, Sie in der nächsten Folge wieder begrüßen zu dürfen.