Richtig Gehen lernen: Barfuß, Barfußschuhe und Ihr natürlicher Gang für mehr Gesundheit #26
Der Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann
29.06.2025 26 min Dr. med. Arvid Neumann
Zusammenfassung & Show Notes
Richtig Gehen lernen: Barfuß, Barfußschuhe und Ihr natürlicher Gang für mehr Gesundheit #26
Rückenschmerzen beginnen bei Ihren Füßen. Lernen Sie in dieser Folge, warum Barfußgehen und Barfußschuhe Ihr Gangmuster optimieren, wie Sie richtig gehen lernen und was Businessschuhe mit Ihren Beschwerden zu tun haben. Gehen Sie jeden Tag, doch haben Sie jemals gelernt, richtig zu gehen? In dieser Folge von Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN. erklärt Dr. Arvid Neumann, warum Ihr Gangmuster alles über Ihre Haltung und Rückengesundheit verrät. Erfahren Sie, wie Barfußgehen Ihre Statik verändert, warum herkömmliche Businessschuhe Ihrem Körper schaden können und worauf es bei echten Barfußschuhen wirklich ankommt. Entdecken Sie, wie Sie mit kleinen Veränderungen Ihr Fundament stärken und zurück zu einem natürlichen, leichten Gang finden, für mehr Energie und weniger Schmerzen im Alltag.
Highlights der Episode:
Was Ihre Rückenschmerzen mit Ihren Füßen zu tun haben
- Was gesundes Gehen wirklich bedeutet
- Barfußgehen als einfachstes Training für Ihren Körper
- Barfußschuhe und drei Kriterien, auf die Sie achten sollten
- Businessschuhe als Statussymbol oder Gesundheitsrisiko
- Hausaufgabe für Sie: Gehen lernen wie ein Kind.
Was Ihre Rückenschmerzen mit Ihren Füßen zu tun haben
- Was gesundes Gehen wirklich bedeutet
- Barfußgehen als einfachstes Training für Ihren Körper
- Barfußschuhe und drei Kriterien, auf die Sie achten sollten
- Businessschuhe als Statussymbol oder Gesundheitsrisiko
- Hausaufgabe für Sie: Gehen lernen wie ein Kind.
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Jeden Sonntag eine neue Folge.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Hören!
Ihr Arvid Neumann
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Ihr Arvid Neumann
Transkript
Folge 26: Barfußschuhe, barfuß gehen, Joggen, Gangmuster, alle Themen, die wir heute besprechen werden.
Herzlich willkommen zu Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN., dem Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie und Buchautor von Die Fitness-Lüge.
Ob jung oder alt, ob Spitzensportler, Freizeitsportler oder Sportmuffel, Bewegung ist für uns alle der Schlüssel zu einem aktiven und erfüllten Leben.
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen, durch wissenschaftlich fundierte Ansätze und praktische Tipps.
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Faszien-Orthopädie Ihr Leben verändern kann.
Bewegung ist Leben und Bewegungsqualität schafft Lebensqualität.
Lassen Sie uns gemeinsam loslegen.
Eine neue Folge Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN. mit mir Feliks und Arvid.
Hallo zusammen.
Hallo.
Ja, jetzt hast du vielleicht Rückenschmerzen und denkst, das liegt vielleicht auch an meinem Schreibtisch oder an was anderem.
Ja, was aber, wenn es deine Füße sind, die alles aus dem Lot bringen?
In dieser Folge erfährst du, wie dein Gangbild nämlich deine Körperhaltung prägt und warum falsche Schuhe dich langfristig aus der Balance bringen können.
Wir schauen also auf die gesamte Haltungskette, das heißt also von Fuß bis zur Wirbelsäule und zeigen dann, wo das Problem wirklich beginnt.
So ist es und es beginnt unten.
Alle Probleme liegen unten.
Naja, es ist wie beim Haus.
Ich kann mich darum kümmern, ein schöneres Dach oder eine neue Küchenzeile zu machen.
Wenn aber die Grundstatik nicht stimmt, fällt es ein.
Also das Fundament, richtig.
Das Fundament sind die Füße.
Und da bringen wir gleich mal einen schönen Tipp mit.
Achte mal im Alltag auf deinen Stand.
Wie stehst du da?
Also drehen deine Füße sich leicht nach außen?
Könnte schon das erste Anzeichen für eine Disbalance sein, oder Arvid?
Ja, ist nicht ökonomisch.
Wir haben da schon mal zum Thema richtig stehen einiges gesagt.
Wenn das Bein nach außen gestellt ist, ist es praktisch ähnlich.
Ich mag ja dieses Maschinenvergleich.
Mensch, Maschine nicht, aber da passt es ganz gut.
Wenn Sie sich vorstellen, in Ihrem Auto, in Ihrem PKW steht ein Reifen schräg, dann kommen Sie nicht viele Meter, bis das Auto kollabiert.
Wenn das Bein außen steht, also auch nicht im Lot, auch nicht in einer Achse steht, dann passiert das nicht so schnell.
Aber kann durchaus dafür sorgen, dass Sie über Hüftarthrose und Kniearthrose sich im späteren Verlauf Ihres Lebens Gedanken machen müssen.
Heißt das also, wenn ich den Fuß jetzt nach außen drehe, ist das auch da wieder, ich muss es mir vergegenwärtigen.
Ich schaue mal an mir runter, wenn ich mal irgendwo lange stehe, auch gerne wieder im Büro bei einem Meeting.
Das ging jetzt 20 Minuten und jetzt schaue ich mal runter und sehe, oh, ich habe genau das Problem.
Das wäre doch eigentlich so ein Punkt, das mal wirklich wieder ins Bewusstsein zu holen, oder?
Ins Bewusstsein zu holen ist der Ausgangspunkt.
Vielleicht haben Sie das mit dem Video auch schon gesehen, das Sie beim letzten Mal gedreht haben als Hausaufgabe.
Da sieht man das ja während des Gehens auch.
Auch da gehen manche mit dem Knie und Fuß nach außen.
Und was Feliks jetzt noch meint, ist im Stand sich das zu vergegenwärtigen.
Wenn es die Körperstruktur so hergibt, dann stellen sie sich automatisch immer so hin.
Manche haben auch die Füße versetzt.
Also ein Bein, ein Fuß steht weiter vorne und eine steht weiter hinten.
Oder ein Bein steht mehr außen, ein Bein steht mehr innen.
Wenn es also nicht parallel auf einer Höhe ist, und zwar in dem Abstand, dass es achselbreit ist, beziehungsweise genau senkrecht vom Hüftgelenk, Kniegelenk, Sprunggelenk, dass die Achse stimmt, das ist normal, so sollte es sein.
Und jegliche Abweichung zeigt Ihnen, da ist eine Schwäche in Ihrer Körperstruktur.
Weil Sie nehmen das immer automatisch ein, diese Position.
Ja, richtig.
Und eine Idee wäre, das wahrzunehmen und dann über das Muster des Bewegens dahin zu kommen.
Also immer wieder daran zu denken, den Fuß nach innen zu stellen und den Fuß gerade gehen zu können, um damit eine Veränderung des Körpers zu provozieren.
Das ist eine Möglichkeit, es gibt noch andere.
Und genau, weil da wären wir ja auch beim zweiten Tipp.
Also dann mal zu schauen, wie du nach längerem Stehen automatisch ein Bein entlastest.
Ein Klassiker bei mir, wenn ich auf einem Konzert bin, mit Vorband, das volle Programm, und ich bin schon mit Anstehen an der Kasse schon drei Stunden im Stehen irgendwo, weil ich mich nirgendwo hinsetzen konnte, merke ich, nach einer Stunde Konzert, dann stehe ich schon zweieinhalb Stunden, fange ich an, mein Gewicht zu verlagern.
Und das tut dann auch schon weh.
Also ich mache das dann auch, weil ich merke, das ist jetzt anstrengend, das tut weh.
Und ja, diese Standmuster sind ja auch oft der Anfang von funktionellen Schiefstellungen, weil ich ja dann mein Becken nach außen kippe etc.
Ja, du trainierst letztendlich ja 24 Stunden am Tag.
Wenn du schief stehst, trainierst du schiefes Stehen.
Ja.
Die Frage ist, warum ist das so?
Weil man nicht im Lot ist und nicht im Lot steht.
Und dementsprechend haben das ganz viele Menschen, die zu mir kommen, die nicht mehr lange stehen können, also Patienten, die teilweise dann schon nach fünf Minuten stehen, Schmerzen bekommen.
Und jeder fragt sich, was ist denn da das Problem?
Das ist die Statik.
Wenn ich nicht im Lot stehe, gegen die Schwerkraft kämpfen muss permanent, dann ist irgendwann die Muskulatur, das Faszien-System irgendwann mit der Energie am Ende, und dann kommt es zu vermehrten Spannungen, zu Schmerzen.
Und dann versucht der Körper halt dagegen zu wirken, indem er dann verschiedene Positionen sich einnehmen lässt.
Wenn Sie aber richtig stehen würden im Lot, dann hat die Schwerkraft keinen Angriffspunkt, keine Angriffsfläche und dann können Sie so länger stehen, ohne Probleme zu bekommen.
Trotzdem, Sie erinnern sich an die letzten Folgen, ist es natürlich gut in Bewegung zu bleiben, nicht monoton zu stehen und trotzdem sich mit dem ganzen Körper zu bewegen.
Ja, wir hatten jetzt eine Hörerin, die gesagt hat, na gut, sie trägt ja bequeme Schuhe, und jetzt stellt sie sich natürlich die Frage, warum ihr trotzdem der Rücken wehtut, obwohl sie jetzt bequeme Schuhe trägt.
Deswegen, könnte man glatt sagen.
Ja, wir haben ja schon in der letzten Folge gesagt, dass die Statik verschoben wird, dass wenn bequeme Schuhe, also ein gewisses Polster eingebaut ist, eine Dämpfung, weil man meistens in so einem Gangmuster ist, wo man die Ferse zuerst aufsetzt und dann über die Ferse den Fuß abrollen lässt.
Gibt es eine schöne Übung, Sie können die Ohren zumachen, indem Sie sich die zuhalten und gehen mal barfuß in Ihrem normalen Gang, der meist über die Ferse geht, also ein strenger Fersenaufsatz, und gucken mal, was Sie da spüren.
Da werden Sie viele Bumm-Bumm-Bumm-Durchschläge merken, die sich im ganzen Körper bemerkbar machen.
Und dann gehen Sie mal, indem Sie mehr den vorderen Bereich des Fußes zuerst aufsetzen, dann sind Sie meist ohne irgendwelche Kompressionen, die Sie spüren im ganzen Körper.
Heißt also, weil das bekannt ist, hat die Schuhindustrie sozusagen den Fersenbereich weicher gemacht, damit man gut, in Anführungszeichen, über die Ferse laufen kann.
Aber das ist nicht richtig, denn man würde idealerweise auch weder komplett oder ausschließlich über die Ferse laufen, noch ausschließlich über den Vorfuß.
Sondern das Ziel ist es, flexibel zu laufen, je nach Untergrund, weil auf Sand ist es anders als auf spitzen Steinen, als auch im Wald usw.
Und vor allen Dingen ist es eher ein Mittelfußaufsatz, der passiert.
Vielleicht ein Tick eher der Vorfuß als die Ferse, um ein bisschen Puffer zu haben.
Aber definitiv nicht richtig ist es, nur mit dem Vorfuß komplett aufzukommen, oder nur mit der Ferse komplett aufzukommen.
Das ist alles ungünstig beim Thema Gehen.
Und wenn wir schon beim Thema Gehen sind, erweitere ich das noch, dass eigentlich das Entscheidende ist, dass Sie die Energie aus Ihrem Bauch holen.
Aus dem Bauch gehen, oder man könnte auch sagen, aus dem Zwerchfell gehen.
Nämlich, richtig Gehen funktioniert mit einer kontralateralen Bewegung.
Das heißt, einer wechselseitigen Bewegung von Beinen und Armen, wenn man so will.
Wenn Sie Ihr linkes Bein nach vorne stellen, so würden Sie das trainieren, dann sollte Ihr Brustbein, Sie erinnern sich, da haben Sie beim letzten Mal Hausaufgabe auch mitgeguckt, sollte, linkes Bein steht vor, auf die linke Seite zeigen, und zwar nach links oben gehen.
Und dann geht der rechte Fuß vor, nächster Schritt, dann geht das Brustbein nach rechts oben.
Also es gibt immer eine Bewegung des Brustbeines auf die jeweilige Fußseite.
Das führt dann dazu, dass die Schulter, die gegensätzliche Schulter vorkommt.
Wenn das linke Bein vorne ist, das Brustbein nach links geht, dann ist die rechte Schulter vorne.
Aber der Fokus liegt im Brustbein und nicht in den Schultern.
Das nächste, was passieren sollte im richtigen Gehen, ist, dass möglichst ökonomisch, dass alles waagerecht verläuft, also die Hüftgelenke, Kniegelenke usw.
waagerecht verlaufen und da nicht zu vielen Irritationen kommen, also Bewegungen, Kippbewegungen, Drehbewegungen usw.
Deswegen ist es wichtig, wenn das Brustbein diese kontralaterale Bewegung macht, dieses Grundbewegungsmuster des Menschen beim Gehen, das ist wichtig, weil dann habe ich immer Rotationsbewegungen auch in der Wirbelsäule, dann darf das Becken nicht mitgehen.
Also nochmal, linker Bein ist vorne, das Brustbein ist nach links oben in der Stellung, dann darf die rechte Hüfte nicht auch vorgehen, sondern die muss hinten bleiben.
Und das passiert, indem die rechte Bauchseite lang werden kann.
Das ist schon sehr schwierig, das hinzubekommen, aber Sie können ja schon mal versuchen, alleine den Fokus hinzubekommen beim richtigen Gehen.
Also einmal darauf zu achten, Barfuß zu sein oder Barfußschuhe, sprechen wir gleich noch, warum das sinnvoll ist.
Und vor allen Dingen den Fußaufsatz nicht über die Ferse, auch nicht streng nur über den Vorfuß, eher den Mittelfuß aufsetzen.
Und versuchen, dass die Bewegungsenergie aus einer Bewegung des Brustbeines kommt und einem Längerwerden des Bauches.
Das soweit mal dazu.
Du hattest das in dem Buch auch erwähnt, das geht ganz gut, wenn man rückwärts läuft, richtig?
Weil die Abrollbewegung eine komplett andere ist, nämlich genauso wie man es dann eigentlich macht gegen die Schuhindustrie, die ja die Ferse extrem gepolstert hat.
Ja, grundsätzlich ist es so, dass sie sowohl beim Rückwärtsgehen als auch beim Seitwärtsgehen komischerweise anders gehen als beim Vorwärtsgehen.
Da steckt schon ein Fehler drin und genau das ist auch eine Wahrnehmungssache, die ich durchführen kann.
Du hattest, glaube ich, noch eine Frage aus dem Businessbereich.
Richtig.
Was sagen wir denn all unseren Businessleuten bezüglich ihrer Businessschuhe und ihrer Körperhaltung?
Können sie die jetzt eigentlich alle dann wegschmeißen?
Oder was sagen wir denen denn jetzt?
Das ist ernüchternd, dasselbe.
Und letztendlich kommt es auf diejenige an, wie er verfahren will.
Viele Menschen haben Abhängigkeiten, die sie sich teilweise auch selber machen und teilweise bringt der Job das mit.
Ich muss das anziehen, sonst würde man mich nicht wertvoll erachten oder irgendwie so.
Wenn man dieses Gedankenkonstrukt weiter verfahren will, dann müssen sie weiter Businessschuhe tragen.
Das ist nicht günstig, das wissen sie mittlerweile.
Ich empfehle das nicht.
Es gibt auch Barfußschuhe, die businessmäßig aussehen, gar reine Lederschuhe sind und so weiter.
Das wusste ich nicht.
Echt?
Gibt es.
Es ist trotzdem, sieht man immer ein bisschen, das ist nicht ein normaler Schuh, weil er vorne breiter ist, was durchaus auch Sinn macht.
Aber das ist immer die einzelne Entscheidung der Person.
Will man gut aussehen, weil man sich abhängig macht von der Meinung externer Personen, dritter Personen oder will man seine Gesundheit in den Fokus stellen, dann muss ich ganz klar auch am Schuhwerk arbeiten.
Das haben wir bei der letzten Folge mit den dicken Sohlen und so weiter auch schon festgestellt.
Ich habe noch eine Frage, die mir häufig begegnet.
Auch jetzt, als ich zu dir angereist bin, bei mir losgelaufen, bin ich ja barfuß.
Und dann ist mir eine kleine Familie, Frau, zwei Kinder begegnet.
Ein Kind ist auf so einem Laufrad gefahren und hat dann gesagt, Mama, warum ist denn der Mann barfuß?
Und dann gehe ich ja immer schon weiter und höre nicht, die Kinder sind ja ganz ehrlich, die stellen immer diese Fragen.
Allein das ist auch ein Grund, warum ich es mache.
Um einfach als Vorbildwirkung zu sein, dass die Kinder sehen, es geht auch so.
Es gibt auch Menschen, die barfuß laufen.
Weil das, nochmal, das Natürlichste, das Normalste, das Gesündeste ist.
Die Frage ist, wo laufen sie?
In der Stadt, in der Natur und so weiter.
Aber warum ist der Mann barfuß?
Einmal, haben wir das schon gesagt, wegen der Statik.
Damit ich wirklich aufrecht bleiben kann und nicht durch die Schuhe meine Statik verschieben lasse.
Zweitens, indem ich die Natur spüre, eine Erdung habe, beziehungsweise auch spüre den Untergrund und damit die Fußsohle, den Fuß in allen Bewegungsmöglichkeiten bewegen lasse.
Es also nicht zu einem Bewegungsmangel kommt.
Ja, das sind die Gründe, warum ich, die Hauptgründe, barfuß gehe.
Letztendlich ist es auch einfach ein schönes Gefühl, ein Einssein mit der Welt.
Ja, eine Verbundenheit, die sich ergibt.
Und ich genieße es, wenn ich im Regen laufen kann, wenn ich durch Matsch laufe, wenn ich am Waldboden bin, wenn ich im Schnee gewesen bin.
Das ist alles, fühlt sich alles herrlich an.
Und ich kann Sie nur einladen, das immer mal auch selber zu erspüren.
Da es nicht immer die Möglichkeit gibt, barfuß zu laufen, ist dann die Frage, warum Barfußschuhe?
Genau aus diesem Grund, dass Sie den Effekt des Barfußgehen haben, indem Sie aber noch einen Schutz haben, weil das vielleicht angeraten ist, je nach Umgebung.
Und dann möchte ich Ihnen gerne auch noch Qualitätskriterien mitgeben, auf die Sie achten sollten, wenn Sie sich dafür entscheiden, ein Barfußschuh zu kaufen.
Weil es gibt mittlerweile Barfuß-Wanderschuhe, Barfuß-Business-Schuhe, Barfuß-Winterstiefel, es gibt alles.
Es gibt Barfuß-Sandalen, es gibt für alles mittlerweile was.
Gott sei Dank, das ist ein sehr toller Trend.
Verschiedene Firmen auch, die da mitgehen.
Und was sind Qualitätskriterien?
Erstens, absolute Nulllinie.
Prüfen Sie das.
Es waren schon Patientinnen und Patienten bei mir, die ganz stolz mit einer Marke, ich verrate das nicht, reingekommen sind.
Hey, Herr Dr. Neumann, gucken Sie, ich habe Barfußschuhe.
Und ich habe es schon gesehen von der Position der Ferse und dann natürlich auch gefühlt durchgefallen, dass hinten höher ist als vorne.
Aber als Barfußschuhe verkauft wurden.
Also bitte, jedes Modell jeder Firma wirklich in die Hand nehmen, prüfen.
Ist da wirklich eine Nulllinie?
Keine Differenz zwischen vorne und hinten?
Und vor allen Dingen auch überall 360 Grad sozusagen.
Also manchmal ist es am Rand der Ferse höher oder ist es ganz vorne an den Zehen niedriger.
Es muss überall eine Nulllinie sein, komplett.
Das zweite Qualitätskriterium ist die Flexibilität.
Weil ich will ja spüren, ich will Bewegung zulassen.
Deswegen muss es auch eine Flexibilität geben des Schuhs.
Das muss in beide Richtungen nach vorne umgeklappt, nach hinten umgeklappt, als auch die Torsion, also die Verdrehung ermöglicht werden.
Das ist zwei A-Tipp.
Zwei B-Tipp ist die Frage der Sohlendicke.
Je dünner, desto mehr natürlich, sprich Barfuß.
Es kann aber durchaus sein, dass wenn Sie den Übergang schaffen wollen, dass Sie erstmal eine dickere Barfußsohle nehmen.
Also ich spreche jetzt da nicht von zwei Millimetern, sondern von sechs, sieben, acht Millimetern.
Um nicht ganz so viel zu spüren, weil es schon mal ein Unterschied ist von richtigen festen zwei Zentimeter Stahlsohlen in Anführungszeichen zu einer dünnen, flexiblen Barfußsohle.
Das kann also für den Übergang durchaus sinnvoll sein, mit einer dickeren Sohle zu starten.
Dritter Tipp, das ist einer der entscheidenden.
Der Barfußschuh oder der Schuh insgesamt muss genug Platz haben, weil der Fuß dehnt sich aus, sowohl in Länge als auch in Breite.
Wenn ich richtig gehe und die Faszien nutze, geht das in eine Ausdehnung, die ich ja dann beim Wiederhochkommen des Fußes als elastische Rückstellkraft nutzen kann.
Deswegen stellen Sie sich auf ein weißes Blatt Papier, entweder im normalen Stand hin oder auf dem Einbeinstand.
Dann ist mehr Belastung drauf.
Dann bitten Sie eine Person Ihres Vertrauens, einmal um Ihren Fuß zu zeichnen, den Fuß außenmaße abzuzeichnen.
Das schneiden Sie dann aus und dann haben Sie Ihren Fuß unter Belastung.
Dieses Blatt Papier muss dann in den jeweiligen Schuh, auch in den Barfußschuh reinpassen, ohne dass es irgendwo einen Knick, eine Falt oder sonst was gibt.
Weil gäbe es die, dann begrenzt der Schuh die Ausdehnung des Fußes.
Dann führt es dazu, dass viele Menschen in normalen Schuhen haben, dass sie abends nach dem Bürotag die Schuhe ausziehen und das Gefühl wie Ah!
Das ist wieder etwas Schönes, wenn das Gefühl immer da ist, dieses Ah-Freiheit.
Dazu brauchen Sie eine gewisse Breite und Länge des Fußes.
Dementsprechend testen Sie das so aus.
Ich habe zwei Punkte.
Ich habe einen Business Schuh, der war total teuer.
Ich habe schon gemerkt, der musste überall ansitzen, hat der Verkäufer gesagt.
Leder, weil es atmet, es arbeitet, das wird sich dem Fuß anpassen.
Ist das Quatsch?
Leder passt sich dem Fuß an.
Das kommt auf die Qualität des Leders an.
Kunstleder, echtes Leder usw.
Das war ein guter Schuh.
Trotzdem ist immer die Frage, wie weit darf es sich anpassen?
Wie ist die Form gemacht?
Von normalen Business Schuhen mit fester Sohle, mit Absatz, halte ich nichts.
Das ist mittlerweile klargekommen.
Dann ist noch die Frage zum Verkäufer.
Auch da ist die Frage der Expertise.
Wer ist der Verkäufer?
Was macht ihn aus?
Wieso sollte er oder sie mir was über das richtige Gehen bzw.
das richtige Schuhwerk sagen können?
Das ist eher begrenzt.
Da braucht es jemanden, der sich damit auskennt, der selber Erfahrungen gemacht hat.
Manche Ärzte genauso wie Physiotherapeuten haben das ja alles nicht.
Auch manche Schuhtechniker nicht.
Es braucht da gewisse Expertise, damit sie diese Tipps dann auch wahrnehmen können.
Deswegen gebe ich sie Ihnen kostenfrei im Podcast mit, damit sie das nutzen können.
Ein Ziel habe ich noch, auch als Hausaufgabe.
Schön wäre es, weil wir das Thema Gangmuster ja noch ansprechen wollen, wenn wir keine Spezifität erkennen, wie das im Tierreich ist.
Also im Tierreich fünf Geparden lassen sich gehen oder im Hausbereich sechs Katzen laufen vorwärts und zurück.
Da sieht man nicht aus einer Entfernung von 100 Metern, ist das jetzt meine Katze Maya?
Oder ist es der Kater Heinz vom Nachbarn?
Das erkennt man nicht.
Bei uns Menschen ist es so, wenn wir von 100 Metern Entfernung unseren Opa, unseren Onkel, unsere Tante usw.
bewegen, dann erkennen wir das schon vom Muster.
Das ist der Gangmuster.
Weil wir von der Schwerkraft abgewichen sind, eine andere Statik einnehmen und uns im Laufe der Jahre auch immer anders bewegen.
Wir haben also eine Spezifität im Gangbild, interindividuell unterschiedlich.
Das ist nicht normal.
Und das würde ich mir wünschen, dass wir wieder ein Gangmuster, ein sinnvolles Gangmuster alle erlernen, dass es so ist wie bei den Kindern, die gesunden Kleinkinder von drei, vier, fünf Jahren, die laufen alle gleich.
Da erkennen sie nicht ihre Tochter, ihren Sohn von weiter Entfernung.
Das ist sehr schwierig.
Wenn jetzt nicht gesund irgendwelche Schäden vorliegen.
Und das würde ich mir wünschen.
Deswegen Fokus auf das richtige Gehen setzen.
Und Hausaufgabe, gehen Sie viel barfuß auf verschiedenen Untergründen.
Spüren Sie das.
Machen Sie das.
Und kaufen Sie sich Barfußschuhe, wenn Sie davon überzeugt sind,
Mit Statik, mit Untergrundspüren.
Sie wissen jetzt, worauf es ankommt beim Kauf.
Also wieder stehen lernen, gehen lernen und fühlen lernen.
Also mit den Füßen, weil die das Fundament sind, wieder mehr mit den Füßen lernen zu fühlen.
Kann man so sagen.
Und richtig zu gehen.
Und natürlich bewegen.
Unser Podcast-Titel.
Natürlich bewegen geht barfuß am besten.
Schöner Abschluss.
Ich freue mich auf Sie, wenn Sie nächste Woche wieder einschalten.
Kommentieren Sie gerne.
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Bis dahin.
Bis nächste Woche.
Tschüss.
Macht's gut.
Ciao, ciao. (24:37) Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN. Der Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie. Haben Sie Fragen, Feedback oder Themenwünsche?
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Weitere Informationen zur Faszien-Orthopädie erhalten Sie im Buch Die Fitness-Lüge, den Social Media Kanälen und unter www.dr-arvid-neumann.de Ihre Gesundheit liegt in Ihren Händen.
Bleiben Sie in Bewegung.
Wir freuen uns, Sie in der nächsten Folge wieder begrüßen zu dürfen.