Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN.

Dr. med. Arvid Neumann Faszien-Orthopädie
Since 01/2025 16 Episoden

Richtig stehen: Was Heißluftballons, Bauchspannung und echte Aufrichtung verbindet #014

Der Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann

06.04.2025 24 min Dr. med. Arvid Neumann

Zusammenfassung & Show Notes

#014 Richtig stehen: Was Heißluftballons, Bauchspannung und echte Aufrichtung verbindet.

Dr. med. Arvid Neumann erklärt, warum Aufrichtung nicht mit Disziplin beginnt, sondern mit einem Bild: dem Heißluftballon. Er zeigt, wie innere Länge entsteht, warum ein angespannter Bauch Ihre Haltung sabotiert – und wie Sie sich selbst tragen können, statt sich gegen die Schwerkraft zu stemmen. Eine Folge für alle, die mehr Leichtigkeit, weniger Spannung und echte Stabilität im Alltag suchen.


Richtig stehen: Was Heißluftballons, Bauchspannung und echte Aufrichtung verbindet
Stehen Sie – oder halten Sie sich irgendwie aufrecht?
In dieser Folge von Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN. zeige ich Ihnen, warum echtes Stehen nicht mit Körperspannung zu tun hat, sondern mit Struktur.
Sie lernen, warum der Bauch der geheime Gegenspieler Ihrer Aufrichtung ist – und wie ein Heißluftballon Ihnen dabei hilft, ins Lot zu kommen.
Für alle, die aufrechter leben wollen. Nicht mit mehr Disziplin. Sondern mit mehr Körperverständnis.

➡️ Highlights der Episode:

– Warum Haltung nicht das Ziel ist – sondern Struktur
– Das Heißluftballon-Prinzip: Wie Länge ohne Anstrengung entsteht
– Bauch loslassen = Aufrichtung gewinnen
– Die häufigste Fehlannahme über Konstitution im Sport
– Alltag statt Übungsraum: Wie Sie 24 Stunden Trainingszeit nutzen

🔊 Jetzt anhören & beweglicher werden!

📘 Buch „Die Fitness-Lüge: Warum Muskeln nicht vor Schmerzen schützen. Wie wir die Kraft der Faszie nutzen und ein Leben lang schmerzfrei und geschmeidig bleiben“:


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Jeden Sonntag eine neue Folge.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Hören!

Ihr Arvid Neumann
 

Transkript

Richtig stehen, so geht's. Oder gibt es das gar nicht? Richtig stehen und man steht halt, wie man halt steht? Herzlich willkommen zu Natürlich bewegen in Balance leben, dem Podcast mit Dr. Med Arvid Neumann, Begründer der Faszienorthopädie und Buchautor von Die Fitness Lüge. Ob jung oder alt, ob Spitzensportler, Freizeitsportler oder Sportmuffel, Bewegung ist für uns alle der Schlüssel zu einem aktiven und erfüllten Leben. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen, durch wissenschaftlich fundierte Ansätze und praktische Tipps. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Faszienorthopädie Ihr Leben verändern kann. Bewegung ist Leben und Bewegungsqualität schafft Lebensqualität. Lassen Sie uns gemeinsam loslegen. Hallo zusammen, eine neue Folge, Podcastfolge Nummer 14 mit mir, Felix und Arvid. Hallo zusammen. Hallo, herzlich willkommen zurück. Schön, dass Sie wieder eingeschaltet haben. Ja genau, in unserem neuen Mesozyklus sozusagen. Und der war, wer nicht richtig stehen kann, der kann nicht richtig Sport treiben. Es ging also um im Lot sein, aufrecht stehen und ja, genau. Und da hatten Sie ja eine Bewegungs-, eine Wahrnehmungs-, besser gesagt, eine Wahrnehmungsaufgabe. Genau. Ob Sie im Lot sind, wie das funktioniert, wenn Sie Ihre Schwächen im Sport nutzen. Und vielleicht haben Sie gemerkt, dass, wenn man das, wenn man ganz angespannt im Körper ist, kann man weniger weit springen. Ja, genau. Zum Beispiel. Genau. Und unserem heutigen Thema ist es ja, geht es ja um richtig stehen. Und wie es jetzt wirklich funktioniert, wie es geht. Und da ist es so, dass wir derzeit von Weitem schon unsere Verwandten erkennen. Ja, Opa Heinz sehen wir schon von Weitem von seiner Statur oder der Art, wie er geht. Und die Großmutter sagt, so sahst du früher schon aus, so hast du früher schon ausgesehen. Ja, die Haltung hattest du damals schon. Also das Thema Haltung, Stehen, Statik ist eins, was man schon frühzeitig erwirbt, wenn es falsch ist und sich dann sozusagen in die Dynamik bringt, also aus der schlechten Statik. Die wirkt über die Jahre, Jahrzehnte. Die Schwerkraft greift immer mehr an. Der Körper will immer mehr dagegenhalten. Das wird immer fester, regider. Immer weniger freie Bewegung entsteht. Die Faszie wird immer weniger frei. Ich kann immer ungeschmeidiger bewegen. Es wird immer stocksteifer. Und dann ist es irgendwann so, dass man das schon von Weitem erkennt, wer jemand ist. Genau, das geht ja bei Kindern auch relativ schnell. Kann das passieren? Einseitige Belastung mit dem Schulranz. Wenn ich den schweren Rucksack nur auf einer Seite habe und ich laufe zur Schule eine halbe Stunde oder 20 Minuten in dieser verdrehten Bewegung. Da geht es ja schon los. Da geht es schon los, und mit der Handtasche der Frau geht es dann weiter. Wenn man das immer an derselben Stelle trägt. Also auch hier schon ist eine gute Möglichkeit Abwechslung reinzubringen. Man merkt das auch, wenn man einkaufen war. Man hat eine Tüte. Selbst wenn man dann zum Auto geht, ein paar hundert Meter. Du merkst es, gerade wenn es schwer war. Und dann legst du es hier runter und dann merkst du die Muskulatur an der Seite. Man merkt es. Weil die meisten die Muskulatur nutzen, um sich zu bewegen, um zu halten, um auch zu stehen. Weil sie halt nicht in der richtigen Statik sind oder halt loslassen gelernt haben. Denn Einkaufstaschen tragen kann ich zum Beispiel auch mithilfe der Faszie. Indem ich loslasse. Das ist ein ähnliches Prinzip, wie wenn ich an der Querstange hänge und da alles loslasse und in der Faszie hänge, in den Seilen hängen. Sozusagen funktioniert das auch mit der Einkaufstasche. Entweder spannt man den Oberkörper alles an und trägt die Tasche. Oder man lässt einfach die Schwerkraft den Arm langziehen und dann hält es einfach, weil das Seil gespannt ist und einfach nicht weitergeht. So kann man das gerne mal probieren. Es geht aber nicht auf die Gelenke. Genau eben nicht. Die werden ja dann auseinandergezogen eher. Dann ist ja Länge in den Körper. Und damit ist die Ursache für Arthrosen, nämlich Druck, Kompression, Enge, nicht gegeben. Das meine ich ja alles. Wie man einfache Tätigkeiten, die jeder im Alltag selbst ausübt, wenn man die mit Bewegungsqualität hinterlegt, also sich richtig bewegt, dann ist das ursächlich die Lösung, um gar nicht erst Verschleißerkrankungen zum Beispiel zu kriegen. Aber zurück jetzt zur Statik, zum Stehen. Es gibt, um wieder das mit dem Sport zu verbinden, es gibt sogenannte Leistungsfaktoren im Sport. Da zählen die Technik dazu, Taktik, Kondition, psychische Wettkampfeigenschaften, Motivation und so weiter und die Konstitution. Diese fünf Leistungsfaktoren werden im wissenschaftlichen Kontext beschrieben. Und Technik, Techniktraining, da sind wir sehr weit. Weiterentwicklung, Taktik, Taktikfüchse, beim Fußball jetzt Pep Guardiola, um einen zu nennen. Ja, da ist auch sehr viel vorangestritten. Psychische Wettkampfeigenschaften, Kondition, also das Thema Ausdauer und Krafttraining, ja, das wird ja exerziert gerade. Aus meiner Sicht ja vollkommen überbewertet. Aber keiner kümmert sich um den Faktor 5, die Konstitution. Da wird es einfach gesagt, naja, hast du halt Körper, hast du halt. Entweder bist du verletzungsanfällig, dann ist das so oder ja. Das wurde dir so mitgegeben. Das wurde dir so mitgegeben, ja. Aber das ist halt nicht so. An der Konstitution kann man arbeiten, die ist veränderlich. Da gibt es die Frage wieder der Körperhaltung und Körperstruktur und bietet so halt ganz viel Potenzial für Leistungssteigerung im Sport. Flexibilität ist Trumpf. Wenn ich also eine aufrechte Körperstruktur habe, kann ich ganz verschiedene Haltungen einnehmen, je nach Situation angepasst. Habe ich aber eine fixierte Haltung, wie beispielsweise der Rundrücken oder der nach vorne verschobene Kopf, dann ermöglicht das nur wenige Bewegungen oder schlimmstenfalls nur eine Bewegung. Das Bewegungsrepertoire, die Vielfalt ist dann wieder eingeschränkt. Aber die Basis ist eine optimale Körperstruktur. Ein Körper, der im Lot ist. Und jetzt ist das Stehen als Statikelement so bedeutsam. Deswegen wollen wir jetzt mal hingehen. Was bedeutet denn richtig Stehen? Heute die Kennzeichen sind für mich entscheidend. Aufrecht im Lot, das habe ich schon erklärt. Mühelos von innen getragen. Das bedeutet also, dass man nicht mit Kraftanstrengung, mit Muskelkraftanstrengung stehen muss. Man sollte sich so vorstellen, dass man wie an einem Kran hochgezogen wird. Ob man sich das jetzt am Kopf vorstellt, dass der Kopf nach oben gezogen wird oder am Brustbein, dass das Brustbein nach oben gezogen wird. Das ist egal, wie jeder das besser fühlen kann. Aber das ist ein ganz gutes Bild. In meinem Buch verwende ich den Heißluftballon. Wenn man sich das vorstellt, dass das Becken, die Beckenregion ist sozusagen der Korb, wo die Menschen drin stehen. Die Seile sind der Raum zwischen Brustkorb und Becken und der Brustkorb ist der Ballon. Und der Heißluftballon, der will aufsteigen, nach oben steigen, sodass die Seile lang sind, dass der Raum zwischen Heißluftballon und Korb oder im Körper gesagt zwischen Brustkorb und Becken halt möglichst groß ist. Dass er gestreckt ist, dass er da Volumen entsteht, Länge entsteht. Das geht nur mit einem flexiblen Bauchbereich unter anderem. Und gleichzeitig das Becken, der Korb schwer nach unten hängt, dass es also wirklich maximale Strecke gibt. Meine Mutter sagt immer, denk dir wie eine Stange, die durch dich durchgeht. Ich finde das zwar mal etwas makaber, aber es ist ja so, weil ich meinen Kopf manchmal zu sehr nach vorne lege oder diesen Buckel mache. Wenn du das Gefühl hast, eine Stange geht durch dich durch, hast du ja diese Aufrechterhaltung. Schwierig wird es wahrscheinlich nur daran immer zu denken. Ja, diese Stange ist ja diese vertikale Achse, die ich beschrieben hatte, auf die sie achten bei der letzten Folge Hausaufgabe. Ja, schwierig ist daran zu denken. Dann ist es letztendlich eine Haltung. Da differenziere ich ja zwischen Haltung und Struktur. Wir kennen das alle vom Junge, setz dich doch mal gerade hin, diesen Ausspruch. Man saß krumm beim Essen, dann kommt die Ansage der Mama, dann hat man sich gerade hingesetzt, kurzzeitig und dann hat man nach 30 Sekunden, vergessen und ist wieder eingesackt. Das ist, was man dort eingenommen hat, war eine Haltung. Die braucht immer Muskelkraft und die ist nur kurzzeitig einhaltbar. Und dazu muss man immer dran denken. Körperstruktur bedeutet aber, dass ich von alleine so richtig gerade sitze und dann brauche ich nicht da nachzudenken, weil es ja eh so ist. Das ist der Unterschied zwischen Haltung und Struktur. Und die Kennzeichen, also dieser Heißluftballon, da waren wir stehen geblieben, das sollten Sie sich als Bild denken, dass der Ballon steigt, während der Korb unten möglichst tief ist. In dieser Standposition, in dieser Statik sind Sie ganz stabil. Sie sind ökonomisch und können flexibel reagieren. Das ist für mich richtig. Und da gibt es auch nur ein richtig, wie ich das schon mal gesagt habe. Es gibt nicht verschiedene Techniken, es gibt eins. Ein Richtig. Und das ist halt statisch sinnvoll. Biomechanik, ganz einfach. Stabil, gleichzeitig ökonomisch, wenig Energieverbrauch und flexibel, dass ich aus dem Stehen in jede Position hingehen kann, ohne erst in die eine zu müssen und dann erst in die andere zu können. Aus dieser Einrichtigung stellen, kann man sehen, was das optimal ist. Und dann weiß man, es gibt aber viele falsche Positionen. Da gibt es den runden Rundrücken, das nach außen gedrehte Bein und so weiter. A. Okay, Arvid, kannst du dann nochmal das richtige Stehen dann für unsere Hörer mal beschreiben? ja. Sehr gerne. Ich starte mal unten. Also die Füße sollten parallel stehen. Also nicht ein Fuß nach außen gedreht oder nach innen gedreht. Parallel und auch auf einer Höhe. Viele Menschen haben einen Fuß weiter vorne als den anderen. Also beide Füße parallel, beide Füße auf gleicher Höhe und so weit auseinander, dass es achselbreit ist. Da hören sie häufig den Kommentar, Schulterbreit. Schulterbreit ist viel zu breit. Achselbreit ist genau die richtige Breite, die normale Breite, in meinen Augen. Dann ist es so, dass die Knie möglichst gelöst sind. Also die sind nicht überstreckt oder ganz gestreckt, sind aber auch keinesfalls in einer Art Beugung fixiert, sondern die sind so gelöst, locker, dass sie knapp nicht gestreckt sind und dass man die in alle Richtungen frei bewegen kann. Also gelöst ist wirklich das passende Adjektiv dazu. A. Mach's gerade, es funktioniert. B. Weiter hochkommen, das Becken. Das Becken ist möglichst, dadurch, dass ich den Bauch loslasse und Länge schaffe zwischen, haben wir ja gerade gesagt, Brustkorb und Becken, ist das Becken so ein bisschen nach vorne geneigt, gekippt. Die Kaffeetasse, die sozusagen ausgeschüttet wird, das kann ich durch Bewegung des Schambeins. Das Schambein ist dieser Knochen, der vorne unterhalb des Bauches, bevor das Geschlechtsteil kommt, spürbar ist und dieses Schambein kann ich nach oben kippen und nach unten kippen. Bei vielen Menschen ist es so nach oben gekippt, verkürzt, aufgrund einer starken, rigiden Bauchmuskulatur. Unter anderem ist das ein Grund und hier sozusagen das Schambein loszulassen, locker zu lassen in die Position, wo es hin möchte. Leicht sozusagen das gesamte Becken nach vorne geneigt und gleichzeitig gleitet das Becken etwas nach hinten, sodass Sie, wenn Sie sich jetzt im Spiegel seitlich anschauen würden oder ein Foto machen lassen von Ihrer Partnerin, Ihrem Partner oder einer Freundin, einer Freund, dass das 90 Grad zum Boden ist, also im Lot ist, vom Becken bis zu deren Fußsohlen. Apropos Fußsohlen, davon bin ich ganz ausgegangen. Sie stehen natürlich barfuß da. Wenn Sie Schuhe anhaben, in Anführungszeichen normale Schuhe, können Sie richtiges Stehen schon vergessen. Schon aus diesem Grund macht es keinen Sinn, richtige in Anführungszeichen Schuhe zu tragen. Also stehen Sie barfuß da, richtig stehen braucht barfuß oder zumindest eine Null-Linie, was dann barfuß Schuhe haben. Das ist mal ein Thema für spätere. Ich habe mich jetzt meiner Hausschuhe entledigt. Sehr gut. Socken würden noch gehen, ja, aber das ist auch noch mal ein Thema. Aber am besten trainieren Sie barfuß. So, wir waren beim Becken. Das ist nach hinten geklitten. Das ist sozusagen im Lot ist seitlich gesehen. Bauch ist wie gesagt schön losgelassen, nach vorne offen, so gewölbt, wie man das bei so Kleinkindern kennt, die eine konvexe Form haben. Insgesamt ist der Oberkörper konvex und halt nicht, wie es häufig ist, vorne konkav und die Rückseite in Form eines Rundrückens konvex. Nein, die ganze Körpervorderseite ist konvex. Das Brustbein geht nach oben. Da ist der Kran, der dransetzt oder der Heißluftballon, der aufsteigt. Und damit ist auch der Kopf, die Stellung des Kopfes genau über dem Schultergürtel, ja, auch im Lot dazu und halt nicht vor dem Körper. Das ist ungewohnt gerade. Ich mache das gerade. Das ist ungewohnt, ja. Dir fehlt ja, wie bei vielen Menschen, einfach diese Länge. Du hast diese richtige Körperstruktur nicht, ja. Das wäre ja zum Beispiel eine therapeutische Arbeit, um sie dir zu geben. Bei mir und bei einigen anderen auch fällt das einfach so richtig, ja. Da ist das von alleine da. Also damit ist die Körperstruktur, ja. Das andere, du machst jetzt eine Haltung daraus. Ja, genau. Du kannst dich kurzfristig so halten, wie es richtig ist. Das ist nicht auf Dauer. Richtig. Aber es gibt halt die Möglichkeit, entweder über Behandlungen bei manualen Therapeuten das zu forcieren, dass es besser geht oder man führt die Handlung immer mehr aus. Verstehe. Also je häufiger ich sie in den 24 Stunden Trainingszeit am Tag übe, ja, desto mehr merkt der Körper, ah, der will das, ja. Und dann passt er sich an, baut sich entsprechend die Faszie um. Und auch dann kann ich die Körperstruktur optimieren. Das ist ja der Weg, der Bewegungsweg, wie ich ihn nenne, den Feldenkreis oder die Alexander-Technik beschreiben, ja, über das richtige Bewegen zu einem richtigen Körper zu kommen. Aber zurück, es fehlen noch die Arme, die Schultern. Die sollten idealerweise seitlich am Körper auch gelöst vom Hals hängen, also nicht nach oben gezogen und nicht vorne oder nach hinten gezogen, sondern wirklich so seitlich gelöst hängen, sodass die Arme, die sind nicht überstreckt, sind aber leicht auch nicht in der Beugung fixiert, sind so, ja, auch im Ellenbogen locker hängen die, leicht gebeugt sozusagen. Und die Handflächen zeigen auch parallel zueinander und der Daumen ist nach vorne. Sobald Sie das Brustbein nach innen nehmen, mal bewusst reinsenken, also in den Rundrücken gehen, merken Sie, dass die Handflächen nach vorne kommen. Also die ganzen Finger dann sichtbar wären, wenn Ihr Spiegel vor Ihnen ist. Und wenn Sie das Brustbein wieder hochnehmen, dann geht der Kopf in die Höhe und gleichzeitig gehen die Schultern nach außen und jetzt ist auch wirklich nur der Daumen vor. So wäre das ideal. Das ist die ideale Standposition, die halt die drei Eigenschaften, stabil, egal wer gegen einen stößt, weil halt das Becken nach hinten ist, ökonomisch, weil es im Lot ist und aus der Position kann ich dann halt flexibel in eine neue Bewegung gehen. Ich muss nicht erstmal zurück, ich muss nicht erstmal eine energieaufwendige Auftaktbewegung ausführen. Interessant ist, ich mache das gerade, ich habe jetzt meine, mich meiner Hausschuhe entledigt, habe das jetzt mal so nachgemacht, vieles wirkt für mich auch eher wie eine Haltung, also es wirkt für mich unnatürlich und ich habe das, weil ich auch bei der Bundeswehr früher war, ich war im Wachbataillon und da musst du stehen und zwar teilweise bis zu einer Stunde mit deinem Gewehr und konntest, musstest stehen und was man halt immer beobachtet hatte war, dass die Leute oder die Soldaten dann, wenn es nach einer halben Stunde, wurden die unruhig, dann haben die ihr Gewicht verlagert, weil sie dann irgendwie, sie wollten irgendeine Entspannung spüren, aber die wussten wahrscheinlich auch nicht, wie sie überhaupt so dastehen sollen und haben dann ihr Gewicht immer verlagert und auch ich, ich war mal beim Sicherheitsdienst und musste auch vor einer Tür stehen und das war für mich genau das gleiche, ich habe das aber immer anders gemacht, ich habe mich völlig, also so habe ich mich noch nie hingestellt. Kann man so dann, das ist jetzt meine Frage, kann man dann so wirklich mal zwei Stunden stehen? Würde ich nicht empfehlen, weil der Körper ja für Bewegung gemacht ist, das ist die ideale Position, die man idealerweise nicht als Haltung, sondern die Körperstruktur einfach so ist, das ist jetzt Theorie, aber könnte sein, dass die Kollegen damals beim Militär, da eine schlechtere Körperstruktur hatten und dementsprechend strengt das Stehen ja an, das äußern auch viele Patienten, ich kann gar nicht mehr lange stehen, weil die halt unter Anspannung stehen, weil die gegen die Schwerkraft im Stehen, schon im Stehen gegen die Schwerkraft kämpfen, der Körper gegen die kämpft, Muskulatur braucht, Energie aufwendet und das ist irgendwann ist die Energie weg, das ist das eine, richtig zu stehen, aber trotzdem ist es ja, werden sie ja nie ein Kind sehen, was zwei Stunden steht, was vielleicht in der idealen Körperstruktur, was die hat, aber das ist ja trotzdem in Bewegung, ja wir haben ja Gelenke, dass wir sie bewegen können, also aus dieser idealen Stellung bewege ich mich ja auch, wir nehmen gerade den Podcast im Stehen auf und da zeige ich auch mit Armen und Beinen und dann bewegt sich halt mein ganzer Körper wieder dabei und schon bin ich nicht, stehe ich aktiv letztendlich, ich stehe nicht passiv, sondern ich stehe in der idealen Körperstruktur und bin dabei aktiv, das wäre die Lösung, ja und kommen wir gleich zur Hausaufgabe, ich würde sagen, genau, also verstanden habe ich das, ja prima, also natürlich ist jetzt das richtige Stehen die Hausaufgabe, dass sie das üben und es hat sich meiner Erfahrung nach gezeigt, dass das Grund, die Hauptschwierigkeit besteht, den Bauch loszulassen, weil den haben wir häufig angespannt, aber um wieder das Bild des Heißluftballons oder des Krans zu nutzen, es soll ja Länge zwischen Brustkorb und Becken entstehen, Raum entstehen und das passiert nur, wenn sie den Bauch loslassen, also versuchen sie, der muss sich ganz weich, und zwar alle Bereiche im Bauch, ja oben, unten, Mitte, rechts, links, alle Bereiche ganz locker eindrückbar sozusagen, ohne dass ein Widerstand entsteht sein und wenn sie Widerstand spüren, versuchen sie selber mal den loszulassen, also den Bauch lang zu machen, Bauch loslassen fürs richtige Stehen, das immer wieder üben und immer wieder bewusst machen, wenn sie Kartoffeln schälen, wenn sie ein Abwasch machen, wenn sie im Konzert stehen und zuhören, immer wieder drauf machen, loslassen, Bauch loslassen, Länge schaffen, sich diese Bilder mit Kran oder Heißluftballon veranschaulichen, das immer wieder üben, so dass sie auch ohne Behandlung, das ist ja das Ziel des Podcastes, in eine verbesserte Körperstruktur kommen. Das ist die Aufgabe 1 und das Zweite, eine Fleißaufgabe für die besonders engagierten Schülerinnen und Schüler, wie es so früher war, ja, die schauen sich mal bitte frühere Profilbilder an. Was meint Profil, also seitliche Bilder, wo sie wirklich mal streng seitlich aufgenommen wurden, ja, meist sind das Schnappschüsse, ja, und gucken mal, ob ihre Eltern oder sie selbst da Bilder haben und sie haben sich ja schon mal selbst angeschaut im Spiegel, ob sie im Lot sind, sie erinnern sich, das war eine der früheren Hausaufgaben und jetzt gucken sie mal, ob sie diese Stellung, diese vielleicht nicht ganz ideale im Lot sein, auch schon früher erkennen, ja, ob sie schon mit 15 Jahren, mit 16 Jahren, mit 10 Jahren, mit 22 Jahren diese Position hatten, wo beispielsweise der Kopf nach vorne geschoben ist, ja, das ist ganz erstaunlich und dann sehen sie nämlich, wie lange sie schon aus dem Lot sind und wie lange sie, vollkommen unnütz, täglich 24 Stunden lang gegen die Schwerkraft ankämpfen und dann wird einem bewusst, was für enormes Potenzial man bisher hat verstreichen lassen. Hammer, Arvid, dazu gibt es nichts mehr zu sagen. Wir sehen uns nächste Woche oder wir hören uns nächste Woche, wir sehen uns ja noch nicht. Wir hören uns nächste Woche. Wunderbar. Bis dahin, eine schöne Zeit, viel Erfolg beim Bauchloslassen. Bis dahin. Macht's gut. Ciao, ciao. Natürlich bewegen, in Balance leben. Der Podcast mit Dr. Med Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie. Haben Sie Fragen, Feedback oder Themenwünsche? Schreiben Sie es uns in den Kommentaren. Abonnieren Sie den Podcast, teilen Sie ihn mit Freunden und lassen Sie uns eine Bewertung da. Ihre Meinung zählt. Weitere Informationen zur Faszien-Orthopädie erhalten Sie im Buch Die Fitnesslüge, den Social Media Kanälen und unter www.dr-arvid-neumann.de. Ihre Gesundheit liegt in Ihren Händen. Bleiben Sie in Bewegung. Wir freuen uns, Sie in der nächsten Folge wieder begrüßen zu dürfen.

2025 - Dr. med. Arvid Neumann Faszien-Orthopädie