Studien verstehen: Was „evidenzbasiert“ wirklich bedeutet #050
So prüfen Sie Kohorte, Methodik & Wahrheit – für Ihre Gesundheit und Ihre Faszie.
14.12.2025 32 min Dr. med. Arvid Neumann
Zusammenfassung & Show Notes
Studien verstehen: Was „evidenzbasiert“ wirklich bedeutet #050
So prüfen Sie Kohorte, Methodik & Wahrheit – für Ihre Gesundheit und Ihre Faszie.
Eine Schlagzeile ruft „wissenschaftlich bewiesen“ – und plötzlich gilt es als unumstößlicher Fakt. In dieser Folge von „Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN.“ nimmt Dr. med. Arvid Neumann Sie mit hinter die Kulissen von Studien, Leitlinien und Medien-Interpretationen. Sie erfahren, warum Ergebnisse oft nur für eine bestimmte Kohorte gelten, wie ein scheinbar harmloser Test die Aussage kippen kann – und weshalb die Natur am Ende der härteste Prüfstein bleibt. Wenn Sie aufhören wollen, Durchschnittsempfehlungen zu folgen, beginnt hier Ihr Perspektivwechsel.
➡️ Highlights der Episode:
- Sie lernen, wie Sie Studien richtig einordnen und typische Denkfehler vermeiden.
- Sie verstehen, warum „Beweglichkeit“ oft falsch gemessen wird – und was das inhaltlich bedeutet.
- Sie erkennen den Unterschied zwischen Ergebnis und Interpretation – inklusive Medien-Fallen.
- Sie bekommen zwei klare Leitlinien: Halten Sie sich an die Natur und an sich selbst.
- Sie nehmen eine einfache Idee mit: Machen Sie die beste Studie überhaupt – mit Ihnen.
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📙 Taschenbuch: „Die Fitness-Lüge"
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Jeden Sonntag gibt es eine neue Podcast-Folge.
Viel Freude beim Hören!
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Transkript
Folge 50.
Wissenschaft schafft Wissen?
Ist es nicht evidenzbasiert?
Hat es keinen Wert?
Ganz spannende Folge für Ihren Alltag, Ihre Denkweise, nicht nur für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Gleich geht's los.
Nach dem Intro bleiben Sie dran.
Herzlich willkommen zu Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN., dem Podcast mit Dr. med.
Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie und Buchautor von Die Fitness-Lüge.
Ob jung oder alt, ob Spitzensportler, Freizeitsportler oder Sportmuffel, Bewegung ist für uns alle der Schlüssel zu einem aktiven und erfüllten Leben.
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen, durch wissenschaftlich fundierte Ansätze und praktische Tipps.
Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Faszien-Orthopädie Ihr Leben verändern kann.
Bewegung ist Leben und Bewegungsqualität schafft Lebensqualität.
Lassen Sie uns gemeinsam loslegen.
Folge Nummer 50, Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN., der Bewegungspodcast mit mir Feliks und Arvid.
Hi!
Hallo zurück.
Ja, jetzt hatten wir einen spannenden Mesozyklus rund um Sport, sportliche Aktivität und wie man da Alternativen, ganz viele praktische Hinweise, viele Tipps und jetzt möchte ich Ihnen noch ein paar Tipps mitteilen rund um die Frage, wie man Studien interpretiert, was Wissenschaft bedeutet, was es leisten kann und was nicht und so weiter.
Also aus meiner Sicht auch ganz wichtig, um, wenn Sie Interesse haben, wegzugehen von der reinen Mainstream-Meinung und wenn Sie Lust haben, auch Sachen zu hinterfragen, ob es denn wirklich so ist.
Zunächst möchte ich sagen, dass die Wissenschaft wunderbar ist.
Es ist ganz wichtig, dass wir Forscherinnen und Forscher haben, die sich mit den vielfältigsten Themenbereichen beschäftigen und da habe ich eine enorm große Wertschätzung und Hochachtung, nicht nur für die Faszien-Forscherinnen und -Forscher, sondern für alle Bereiche.
Wissenschaft ist wertvoll, Fakt.
Ich selbst habe drei wissenschaftliche Arbeiten gemacht.
Ich habe Diplomarbeit, Masterarbeit, Doktorarbeit, also kenne mich so ein bisschen aus, würde ich behaupten wollen und weiß also, wie richtiges Studiendesign aussehen muss, was es leisten kann.
Ich habe sozusagen neben theoretischer auch praktische Erfahrungen gesammelt.
Wissenschaft ist gut.
Trotzdem lohnt es sich, aus einer Blase vielleicht mal rauszukommen und open-minded zu sein, mal weit zu gucken.
Es gibt häufig, und ich hatte extra, war ich im August, war ich eingeladen beim achten Brennpunkt Sportverletzungen in Bad Schandau in Sachsen.
Dort hatte ich auch eine Folie vorbereitet mit der Frage Mythos, Fakt, Wahrheit.
Was ist nun was?
Ein ganz brandaktuelles Thema.
Da gibt es die Faktenchecker und wie auch immer, die dann sagen, das ist ein Fakt, das ist Wahrheit.
Was ist das?
Was ist Mythos und was ist Fakt?
Ich empfehle, die Frage zu stellen, wer legt das fest?
Wer entscheidet das, ob was Fakt oder Mythos ist?
Und was sind seine oder ihre Interessen dahinter?
Habe ich ein gewisses Eigeninteresse und bin in einer Organisation, die das vielleicht medienwirksam auch gestalten kann, kann ich ja sagen, das ist Fakt und das ist Mythos.
Aus meiner Sicht gibt es nämlich noch einen Aspekt drüber und das ist die wirkliche Wahrheit.
Und bevor ich dazu komme, möchte ich sagen, es ist die Frage, es gibt einen Zusammenhang zwischen Seeing und Being.
Also ich sehe die Dinge so, je nachdem, welche Erfahrungen ich gesammelt habe, in welcher Bubble ich bin, welche Erziehung ich genossen habe, welche Einstellungen auf mich eingeprasselt sind.
Das ist wie eine Brille, die ich aufhabe.
Und dann sehe ich mit einer Brille Sachen aus dieser Perspektive.
Es gibt dieses berühmte Bild einer von zwei Frauen, eine jüngere und eine ältere, die in einem Bild drin ist.
Kennst du das?
Ja, klar.
Und dann sagen, welche sieht man?
Ja, und dann gibt es jemand, der das noch nicht kennt.
Und das wird vielleicht mal in einer großen Gruppe vorgestellt, sagen 50 Prozent, ich sehe die junge Frau.
Und die anderen 50 Prozent sagen, ich sehe die alte Frau.
Und dann wird diskutiert.
Ja, was?
Nein, das ist doch ganz klar die junge Frau.
Nein, es ist ganz klar die alte Frau.
Bist du blind?
Ja, und letztendlich haben ja beide recht.
Nur, wir schauen aus verschiedenen Brillen drauf.
Deswegen, was ist das nun?
Fakt oder Mythos?
Die einen würden sagen, ein Fakt ist, dass es die junge Frau ist.
Die alte Frau ist ein Mythos.
Die anderen sagen genau das Gegenteil.
Und beide haben nicht recht, beziehungsweise beide haben recht.
Es ist also immer die Art und Weise, mit welcher Brille ich gucke.
Und ein ganz tolles Buch, was ich Ihnen empfehlen kann und vielleicht Sie auch schon kennen, ist "The Seven Habits of Highly Effective People".
Und daraus habe ich zwei Sätze.
Nämlich, ich lese es auf Englisch, von Stephen Covey.
Ich hoffe, ich spreche es richtig aus.
40 Millionen mal verkauft.
Also eines der Bücher, die Sie haben sollten.
Natürlich neben der Fitness-Lüge.
Aber das sollten Sie auf alle Fälle auch haben.
Zwei Aussagen sind, "the way we see the problem is the problem".
Also die Einladung, einfach mal die Brille abzunehmen und aus einer anderen Perspektive draufzugucken.
Weil so wie ich das Problem sehe, das ist schon das Problem selbst.
"A paradigm is like a pair of classes.
It affects the way you see everything in your life.
And your paradigm is the source from which your attitudes and behaviors flow."
Also, ein Paradigma ist ein Lebensmotto sozusagen.
Ein Leitbild, was man sich erarbeiten kann, ist wie eine Brille.
Es beeinflusst die Art und Weise, wie man Sachen, wie man alles im Leben sieht.
Und dieses Paradigma, dieses Leitbild ist die Quelle, aus der dann Einstellungen und Verhaltensweisen kommen.
Deswegen lohnt sich dieses Paradigma, was man hat, dieses Leitbild zu hinterfragen, sich selber zu überlegen.
Da wäre man beim Sinn des Lebens.
Was will ich denn mal erreichen?
Wofür bin ich da?
Was ist mein Leitbild?
Was sind meine Leitstrukturen?
Ich habe zum Beispiel das Leitbild Integrität, Balance, Vertrauen leben, nützlich und effektiv sein.
Eins von mehreren Punkten finden Sie auf meiner Homepage www.dr-arvid-neumann.de unter dem Menüpunkt Arvid.
Da finden Sie auch noch ein paar mehr Informationen zu mir, falls Sie jetzt ganz neu darauf zustoßen und Sie meine Person interessiert oder sich für meine Person interessieren.
Ich werbe dafür, dass wir einen "Paradigmshift" machen, also einen Paradigmenwechsel.
Einfach mal gucken, was wäre, wenn jemand anders recht hatte.
Also ein Mythos und Fakt ist auch letztendlich nicht evidenzbasiert.
Heißt nicht automatisch Fakt.
Das ist auch Leute, die mit einer bestimmten Brille auf ein Problem schauen.
Und vielleicht im Weltall, wenn es dort noch anderes Leben gäbe oder gibt, nicht unser Thema, Feliks, würde runtergucken und denken, bist du bescheuert?
Was in der Studie ist, ist vollkommen Quatsch, wo wir wieder bei diesen Frauen sind.
Also evidenzbasiert heißt nicht automatisch Fakt, auch wenn Ihnen das immer so verkauft wird.
Alles wird jetzt gesagt, es muss evidenzbasiert sein.
Dann ist es das einzig Wahre.
Nein, das einzig Wahre, die Wahrheit ist das, was die Natur zeigt, was die Evolution herausgebracht hat.
Naturgesetze, wie die Schwerkraft.
Das ist was Wahres.
Brauche ich nicht testen.
Brauche ich nicht beweisen.
Es ist eine selbstbeweisende Tatsache.
Das ist ein Naturgesetz.
Und genauso ist es, dass ich war vor einigen Jahren, da war ich glaube ich noch Student, da hatte ich die Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin abonniert.
Und da gab es irgendwann mal eine Studie, die dann herausgefunden hat, Bewegung ist gesund.
Und da habe ich mir damals schon gedacht, ja tolle Erkenntnis.
Was soll es denn sonst sein?
Ja, natürlich ist Bewegung gesund.
Bewegung ist Leben.
Wenn wir uns nicht bewegen, sind wir tot.
Die Atmung ist ja schon eine Bewegung.
Oder ich hatte jetzt vor kurzem einen Podcast, einen Gastpodcast-Auftritt bei Nicola Baumgartner.
Vielleicht ist es in der Zeit schon veröffentlicht.
Wenn nicht, erfahren Sie es noch.
Da haben wir, es ist so ein Longevity-Podcast.
Und da haben wir auch über die Faszie gesprochen.
Sie hatte vor ein paar Folgen vor mir jemanden zum Barfußlauf.
Und da habe ich nochmal nachgefragt, macht diejenige das auch wirklich?
Und die sagte, das ist eine Wissenschaftlerin wohl aus Hamburg, die eine Studie gemacht hat und wirklich Beobachtungen.
Ich selber habe die Studie nicht gelesen, sage ich jetzt in Klammern dazu.
Noch nicht gefunden.
Wenn du also zuhörst, diejenige, die die Studie geleitet hat, schreib mal an info@dr-arvid-neumann.de und lass mich Kontakt aufbauen und mir die Studie schicken.
Oder Nicola, machst du bitte, falls du zuhörst.
Die hat eine Studie gemacht, wie gesagt in Afrika und über einen längeren Zeitraum Kinder beobachtet und Erwachsene, die barfuß laufen.
Und die hat deutliche Unterschiede zum Hier-Sein mit Schuhen festgestellt.
Und konnte dann wissenschaftlich nachweisen, dass barfuß laufen in verschiedenen Aspekten gesund sei.
Wie gesagt, keine Details dazu.
Aber da ist wieder so ein Beispiel.
Okay, da haben wir jetzt wissenschaftlich nachgewiesen, dass barfuß laufen gesund sei.
Wenn Sie mir bis jetzt nicht geglaubt haben und jetzt daran glauben, in Ordnung.
Dann war es sinnvoll, die Studie.
Aber nur, weil eine Studie das herzeigt, ist es doch nicht erst dann wertvoll.
Also schon vorher.
Natürlich ist barfuß laufen das gesündeste, das normalste der Welt.
Wie sollte es anders sein?
Wenn Sie natürlich noch auf verschiedenen Untergründen laufen, umso besser.
Also das muss mir keine Studie nachweisen.
Aber es gibt durchaus Menschen, die ganz streng nach Leitlinien und nach evidenzbasiertem Wissen, die sich dafür rühmen.
Ich mache Physiotherapie ganz evidenzbasiert.
Für mich ist das keine Flexibilität.
Für mich ist das eine starre Einschränkung.
Und leider nimmt es dem Menschen vielfältige andere Möglichkeiten weg. Und warum das so ist, dass Wahrheit nur aus Naturbetrachtungen gilt und Fakten und Mythen wissenschaftlich aus meiner Sicht nicht endgültig geklärt werden können, sage ich Ihnen mit folgenden Punkten, die Sie aus meiner Sicht bei jeder Studie beachten sollten.
Erstmal die Frage, welche Kohorte wurde ausgewählt?
Also welche Kennzeichen hat die Studienpopulation?
Nur diese wurden ja letztendlich untersucht.
Also du hast zum Beispiel gesagt, die "Sample Size", kurz vorher unterhalten.
Gilt das jetzt für 10 Leute?
Gilt das für 50, für 1000?
Gilt es für eine Million?
Selbst wenn es für 10 Millionen gültig wäre, heißt das, dass es für alle Menschen gilt?
Nein.
Und so große Studien gibt es ja eher selten.
Und selbst wenn es, was weiß ich, 100 Millionen, eine Billion, wie viele Menschen haben wir eigentlich?
Weiß ich gerade.
6 Milliarden, ne 7 Milliarden.
Ja, wissen wir nicht.
Schreiben Sie es uns mal.
Wir gucken jetzt nicht nach, aber so in der Art, ja, dachte ich auch.
Ja, selbst wenn es also mit 5 Millionen, 3 Milliarden Menschen gemacht würde, eine Studie.
Sie sind doch gar nicht dabei.
Ja, also trifft es ja schon gar nicht mal auf Sie zu.
Muss nicht auf Sie zutreffen, das ist besser gesagt.
Also gucken, dass diese Aussagen, die gemacht wurden, schon mal grundsätzlich, die gelten nur für diese Studiengruppe.
Nur für diese Kohorte, nur für diese Population, aus der die Erkenntnisse stammen.
Ja, wenn es also für 30 Menschen gilt, in einem Alter von 30 bis 50, prima.
Ja, ich möchte ja ganz neutral das bewerten.
Also nochmal, Wissenschaft ist toll, aber ich möchte die Aussagen kritisch sehen.
Ja, und sagen, was ist denn wirklich rausgekommen?
Und sind Ergebnisse für 30 bis 50 jährige Frauen zum Beispiel rausgekommen?
Ja, heißt nicht, dass es für Männer gilt.
Ja, so.
Also gucken Sie sich die Kontrollgruppe an.
Die Aussagen gelten nur für diese.
Also die Frage gilt erstmal, sind es überhaupt Menschen?
Ja, es gibt ja auch viele Tierstudien.
Ja, sind sie eine Ratte?
Ja, sind sie ein Kaninchen?
Also ich nicht.
Ja, natürlich gibt es Parallelen und auch das Schwein ist, das habe ich ja im Buch die Fitness-Lüge auch durchaus eine wertvolle Studie zur Faszie mit Schweinen genannt und erklärt, die auch genetisch sehr ähnlich sind dem Menschen.
Trotzdem ist es deswegen immer pro und contra einfach eine neutrale Sichtweise auf die Sache.
Trotzdem sind es vielleicht keine Menschen.
Und wenn es Menschen sind, sind es lebende Menschen oder sind es vielleicht Leichenstudien?
Ja, auch da sind wir wieder bei dem Thema Faszie.
Es gibt durchaus viele Anatomen, die auch Bücher geschrieben haben, die dann Faszien noch sagen, weil das die anatomische Idee dahinter ist.
An einem toten Menschen, da ist keine Bewegung.
Ja, da ist keine Flüssigkeit, keine Weichheit drin.
Ja, der ist starr.
Aussagen also von einem toten Menschen zu kriegen, sind wertvoll, aber viel wertvoller sind doch von einem lebenden Menschen.
Deswegen ist ja Jean-Claude Guimberteau so ein inspirierender Forscher im Bereich der Faszie, der halt in lebende Menschen reingeschaut hat.
Da ist die Faszie was ganz anderes.
Die lebendige Anatomie ist viel sinnvoller für Betrachtungen des lebenden Menschen als die tote Anatomie an Leichen.
Also da auch mal, sind es überhaupt lebende Menschen?
Ich gebe Ihnen so ein paar Fragen mit, die Sie mal hinterdenken lassen, wie Sie die Kontrollgruppe oder diese Kohorte überhaupt mal überblicken können.
Welche Körperform haben die?
Also sind die überhaupt im Lot?
Wird nie geguckt.
Sind das also alles krumme Menschen?
Wenn der Glöckner von Notre-Dame jetzt mal als Bild dann von Krafttraining profitiert, heißt das ja nicht, dass ich von Krafttraining profitiere.
Ja, also welche Körperform haben die?
Wie ernähren sich die Menschen?
Wird bei manchen Kontrollgruppen auch gar nicht kontrolliert.
Ja, es gibt doch aber einen Unterschied, ob ich permanent zu einer großen Restaurantkette aus Amerika gehe oder ob ich jeden Tag saisonal, regional selbst koche.
Welche Bewegung führe ich durch?
Also wie viel treibe ich Sport?
Ja, aber Sport treiben ist ja nur die Spitze der Pyramide.
Was mache ich an sportlicher Betätigung?
Wie variiere ich das Ganze?
Wie bewege ich mich denn im Alltag?
Wie bewege ich mich überhaupt natürlich?
Kann ich mich natürlich bewegen?
Ja, also diese Fragen und auch die Denkweise.
Was haben die Leute, die da untersucht würden für eine Denkweise?
Haben die gewisse Glaubenssätze?
Bestimmt, ja.
Wie sind die fixiert in ihren Haltungen und so weiter, in ihren Denkweisen, die dann Haltungen zu bestimmten Themen auch bedingen?
Ja, also all das wird sehr häufig nicht betrachtet.
Das heißt, nicht alle Aussagen, nur weil sie evidenzbasiert sind, also statistisch signifikant, müssen für Sie zustimmen.
Der zweite Punkt, auf den Sie schauen sollten, wäre die Ausgangslage.
Das finden Sie in der Einleitung.
Auf welche Prinzipien setzt die Studie?
Was sind sozusagen die inhaltlichen Grundlagen?
Auf welchem Wissen baut diese Studie auf?
Ja, da sehen Sie immer Einleitungen.
Das und das ist passiert, das und das wurde gemacht und darauf aufbauend hat man dann neue Ideen.
Wenn Sie aber mit der Sache, dass dieses Wissen, was genutzt wurde, vielleicht schon fehlerhaft war oder mit einer speziellen Brille herausgefunden wurde, na ja, dann ist das darauf aufbauende ja genauso fehlerhaft.
Ja, leuchtest das ein?
Es ist nur schwierig nachzuweisen, wenn man selbst nicht im Thema steckt.
Das stimmt, das stimmt.
Es ist schwer nachzuweisen, deswegen sagen, verlassen sich ja ganz viele Menschen drauf.
Ja, es ist einfach evidenzbasiert, dann wird das schon richtig sein.
Ja, ich will ja nur den schlauen Menschen, die wir in unserem Podcast erreichen, ja, was mit an die Hand geben, dass sie das für sich ein bisschen hinterfragen können.
Ja, also es ist immer die Frage, auf welches Wissen baut das auf?
Gibt es denn hier schon Fehler?
Ja, ist es Mythos oder Fakt oder ist es wirklich wahr?
Setzt es wirklich auf Naturgesetzen basiert auf, wie die Faszien-Orthopädie?
Ja, dieses, dieses neues Fachgebiet, was ich entwickelt und begründet habe, das ist eine auf Naturgesetzen basierende Gesundheitssystematik.
Ja, deswegen ist die aus meiner Sicht ja auch so wertvoll.
Also ist es ein Mythos, Fakt oder ist sie wirklich wahr?
Ist die Basis, wenn die Basis schon Fehler behaftet ist, dann kann die Aussage aus einer erneuten Studie ja nicht besser sein.
Ja, also das einfach mal zu berücksichtigen.
Es geht jetzt gar nicht darum, ob das einfach oder schwer ist, ja, sondern einfach darum zu sagen, hat er recht, dass man da schaut, was die Grundlage der Studie ist.
Das Dritte ist die Studienmethodik, also welche Prä- und Posttests wurden verwandt, ja, und welche Intervention wurde dazwischen gemacht?
Und was macht die Kontrollgruppe, ja, oder was macht die nicht?
Wie lebt diese?
Ja, wird wirklich alles kontrolliert?
Ja, hatten wir schon Ernährung, Bewegung, Denkweise und so weiter, ja, oder nicht?
Wichtig ist also, dass bei einer Studie nur Aussagen gelten für diese spezielle Methodik, also für dieses spezielle Untersuchungsdesign.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel, auch schon gelesen auf LinkedIn.
Dann wird gesagt, mit dieser Intervention, also Krafttraining, verbessert die Beweglichkeit.
Ja, das ist dann die Verallgemeinerung und dann guckt man, was ist der Prä-Test und der Posttest?
Also wie hat man überhaupt Beweglichkeit definiert?
Und dann hat man das mit dem Finger-Bodenabstand gemacht, also aus dem Stand bei gestreckten Beinen den Oberkörper neigen und versuchen mit den Fingerspitzen den Boden zu erreichen.
Das ist der Test für Beweglichkeit.
Als Leser von Die Fitness-Lüge wissen Sie, das ist eine Gelenkigkeit, die getestet wird, ja, und fernab von natürlicher Bewegung, denn natürliche Bewegung hinsichtlich Bücken, also nach unten greifen, geht über eine Kniebeugung, über eine Hüft- und Kniebeugung.
Große Gelenke bewegen sich vor kleinen und die Wirbelsäule muss sich eigentlich gar nicht bewegen, sondern bleibt möglichst lang vorne und hinten.
Also Sie haben einen Test, der nicht wirklich Beweglichkeit anzeigt, nur weil es andere denken, ist Beweglichkeit, da sind wir wieder bei den Vorannahmen, ja, die schon fehlerhaft sind und dann kann man aber auch nur sagen eigentlich, dass dieses Krafttraining, was auch immer dann da gemacht wird, den Test verbessert.
Das wäre die richtige Aussage.
Nicht Beweglichkeit, sondern du wirst in diesem Test besser.
Ja, das kann man statistisch zeigen.
Prätest, Posttest, dieser Test wird besser.
Das ist die Aussage der Studie.
Nicht mehr.
Okay, also auch bei den Kontrollgruppen kann man gucken, ja, ist das wirklich ausreichend oder braucht es nicht eigentlich noch eine zweite, dritte Kontrollgruppe, die verschiedene Störfaktoren auch noch berücksichtigt.
Viertens die Diskussion.
Was sagt die Studie wirklich und was wird interpretiert und vermutet?
Also was ist wirklich das, was raus gekommen ist?
Welche Kohorte war das?
Welche Bedingungen?
Welches Ausgangswissen haben wir verwendet?
Was ist die Methodik?
Was kam wirklich raus?
Und was ist Interpretationssache?
Also ich vermute, dass das so und so ist.
Ja, und da hatte ich ja auch schon mal im Podcast auf einen Artikel hingewiesen, der dann Fokus, eine Kolumne geschrieben hat und dann gesagt hat, das und das Beweglichkeit, alles wäre viel besser, obwohl die Studie das gar nicht gesagt hat.
Ja, das ist eben immer das Problem.
Deswegen ist es so wichtig, dass man diese Sachen kennt und darauf selbst achtet, weil dann wird man nicht verarscht.
Ja, so, dann kann man selber denken und selber denken ist was, was ich grundlegend empfehle.
Unabhängig auch zu dem, was ich sage.
Reflektieren Sie das auch.
Denken Sie kritisch drüber nach.
In Ordnung.
Machen Sie sich eigene Gedanken.
Aber machen Sie es.
Also der Fakt bei diesen ganzen Studien, Studienergebnissen ist, es ist nie individuell.
Es sind immer Durchschnittswerte einer Durchschnittspopulation.
Und je spezieller Sie selbst sind, sei es in der Art und Weise, wie Sie denken, wie Sie sich bewegen oder wie Sie sich ernähren, desto weniger treffen die Aussagen auch auf Sie zu.
Ich selbst möchte nicht die Sachen, die Durchschnittsmenschen gucken sich draußen um in der Stadt und so weiter, Großstädte.
Wollen Sie den Durchschnitt, wollen Sie so sein wie der Durchschnittsmensch?
Oder haben Sie ein paar Sachen mehr verstanden und können ein paar Sachen vielleicht optimieren in Gesundheitsaspekten, wie zum Beispiel bei Ernährung, Bewegung, Denkweise?
Und ja, jeder Mensch ist einzigartig.
Das ist auch nochmal zu berücksichtigen.
Deswegen kann es ja gar nicht sein.
Sie sind viel anders, als wenn alle Menschen außer Sie untersucht würden.
Sozusagen eine riesen Epidemiologie dahinter steckt, ja Epidemiologie dahinter steckt.
Sie war nicht dabei.
Deswegen ist es so wichtig, selber Sachen auszuprobieren.
Also diese wertvollen Studienergebnisse durchaus zu nehmen.
Gut, dass wir die haben.
Aber selber zu gucken, trifft es dann auch auf mich zu.
Also du bist eine eigene Studie?
Ja, eine eigene Studie mit sich selbst machen.
Ja, das ist die, das ist die beste Studie, die Sie machen können.
Auch in Hinsicht der Ernährung.
Was vertrage ich, was vertrage ich nicht?
Da hatten wir in früheren Podcast-Folgen ja auch schon mal so, was ich empfehle, vorher eine Liste zu machen, nachher eine Liste zu machen und so weiter.
Also eine Studie mit sich selbst ist immer die beste Studie.
Nächster Fakt.
Altes Wissen wird evaluiert.
Altes Wissen, ja.
Innovationen sind nie wissenschaftlich gesichert.
Deswegen kann Faszien-Orthopädie, wenn man das überhaupt wollte, wenn es irgendjemanden gibt, der das gerne machen möchte, sehr gerne, kann mir schreiben, tritt an mich heran.
Ich selber mache es nicht, weil dann hätte ich ja ein Bias, also eine Verzerrung, einen Fehler drin.
Und ich bin ja davon überzeugt, weil es auf Naturgesetzen basiert, dass ich es eh nicht machen muss.
Aber sei es drum.
Es ist immer altes Wissen, was evaluiert wird.
Es muss ja erst mal existieren.
Dann kann ich es bewerten.
Ja, eine Neuerung, neueste Denkweise kann ich, ist nie wissenschaftlich gesichert.
Geht gar nicht.
Ja, wie früher, die Erde ist eine Scheibe.
Ja, und dann war die Erde plötzlich rund.
Ja, da gab es erst mal Gegenmeinungen.
Ja, war nicht bewiesen.
Ja, wie auch?
Ist ja erst mal eine neue Idee.
Also immer, wenn es Visionäre gibt, die sich Sachen neu überlegen und ich bilde mir ein, einer von diesen vielen Menschen zu sein, die das machen.
In meinem Hinblick auf Bewegung, Gesundheit des Menschen.
Ja, dann ist was, was man sich selber überlegt hat, was innovativ ist, kann noch gar nicht wissenschaftlich gesichert sein.
Kann erst in einigen Jahren.
Ja, weil es wie gesagt altes Wissen ist, was immer evaluiert wird.
So, Forschung mit Hintergedanken habe ich auch noch mal gemacht.
Ja, gibt es ja durchaus.
Ja, da haben wir einmal die Quantenphysik, so wie ich an eine Forschung rangehe, wie ich denke, also wissenschaftlich jetzt gesichert, Quantenphysik, ja, gibt es, dass man da schon, gibt es Versuchausbauten und so weiter, können sich mal mit beschäftigen, ein spannendes Thema, dass ich schon mit meiner Denkweise Versuche so beeinflussen kann, dass das rauskommt, was ich denke.
Ja, das ist also wichtig, diese Hintergedanken und natürlich die Firmen oder Eigeninteressen.
Ja, wenn Firma XY Produkt YZ herstellt, sagt Produkt, ich habe es jetzt wissenschaftlich getestet, das Produkt ist super gut.
Ja, klasse.
So, was sollen sie auch sagen?
Du würdest jetzt sagen, das wäre eigentlich nicht valide.
Ja, es kann sein, dass wirklich diese Studien gemacht wurden und die sind ja dann auch gemacht, also sind ja teilweise auch veröffentlicht, aber die Frage ist, wie wurden die Studien konzipiert?
Wer steht dahinter?
Ja, und hat vielleicht Geld gegeben?
Ja, weil Wissenschaft braucht Arbeit, also sind ja Forscherinnen und Forscher, die tolle Leistungen bringen, die auch gut bezahlt werden wollen.
Also brauchen die, müssen sie auch immer Drittmittel werben und so weiter.
Ja, und wenn ich jetzt als Firma Automobilhersteller irgendwie 30 Millionen gebe, ja, weil ich steuerlich gut absetzen kann, das Geld habe, wie auch immer und ich auch wirklich an Qualität interessiert bin und dann kommt raus, weiß ich nicht, ich setze vielleicht auf Verbrennermotoren und es kommt raus, ein Verbrenner ist scheiße.
Ja, dann wird das ja eher nicht veröffentlicht.
Ja.
So, wenn aber rauskommt, Verbrennermotoren sind geil, dann heißt das nicht automatisch, dass das stimmt, weil es ging ja, das war ja das Ziel.
Weißt du, wie ich meine?
Ja, eigentlich ist es ein Marketingbericht, könnte man sagen.
Ja, Forschung kann auch, nicht immer ist das so.
Kann, nicht immer.
Kann, kann sein, dass es ein, letztendlich ein Marketing-Tool ist, weil die Menschheit denkt, es ist evidenzbasiert, also ein Fakt, wo wir wieder bei der Ursprungssache sind.
Ja, was ist Fakt, Mythos und was ist eigentlich die Wahrheit?
Na gut, deswegen meine Empfehlung, erst mal Wissenschaft ist super, belesen Sie sich, bilden Sie sich Ihre eigene Meinung, unbedingt die Primärquelle lesen, also nicht bei Fokus, Stern, Spiegel, FAZ, Süddeutsche Zeitung, Welt und so weiter, auf die Kolumne reagieren, ja, und gleich machen, was Herr, Professor, Frau so und so sagt, sondern da steckt ja Interpretation dahinter.
Erstmal die Primärquelle, auf die er sich bezieht, selbst lesen.
Ja, gerne die Fragen verwenden, die ich Ihnen jetzt gestellt habe, ja, also diese Sachen kritisch bewerten und dann für sich herausfinden, was sagt diese Studie wirklich?
Ja, das ist häufig nicht das, was Professor X oder Frau Y in der Kolumne erzählt.
Ja, und ja, das ist nämlich alles nur Interpretation.
Also das empfehle ich Ihnen dringend.
Halten Sie sich an zwei Dinge, das ist jetzt meine Empfehlung aus dieser Podcast-Folge, halten Sie sich an zwei Dinge.
Erstens an die Natur, das ist Evolution, ja, das hat sich bewährt über Millionen Jahre, nicht über ein paar Jahrzehnte, und zweitens: halten Sie sich an sich selbst, ja.
Sie, es soll ja für Sie ein Nutzen sein, ja, und das Bestmögliche, was für Sie gut ist, finden Sie selbst raus, indem Sie verschiedene Sachen ausprobieren, für sich ein Paradigma, ein Leitbild festlegen und dann möglichst auch nach diesen Prinzipien leben, ja, das ist dann ein erfülltes Leben.
Ja, wenn
Ihnen diese Folge gefallen hat und Sie vielleicht diese Fragen auch als sehr sinnvoll erachten,
würde ich mich freuen und wir würden uns freuen, wenn Sie die Folgen teilen, ja,
andere Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler oder einfach normale Alltagsmenschen, nenne ich sie mal,
darauf aufmerksam machen, dass noch mehr in dieses Hinterfragen kommen, noch mehr für sich
Selbstverantwortung übernehmen, die Selbstkompetenz gesteigert wird.
Das sind die Ziele dieser Folge
gewesen, ganz gemäß unserer Zielstellung des ganzen Jahres, Eigenverantwortung, Unabhängigkeit,
Veränderung, ja, das sind die Hauptziele dieses Jahres, das ist der Makrozyklus vom Podcast Natürlich
BEWEGEN. In Balance LEBEN. gewesen, besonders sind Sie immer noch, dann leiten Sie das gerne weiter,
ja, bewerten Sie uns, denken Sie dran, Sie können das auch bei Apple, bisher haben wir ja Spotify
auch erklärt, bei Apple ist es genauso, Sie müssen aus dieser Folge raus, in der Folge selbst können
Sie nichts bewerten, Sie brauchen die übergeordnete Instanz, wo es also um den Podcast geht und dann
die ganzen Folgen unten stehen, da können Sie dann bei Apple runterscrollen und da steht dann
Folge bewerten, ja, geben Sie sich die Zeit, die Mühe für uns und gucken Sie mal nach, suchen Sie
so lange, bis Sie es gefunden haben, ja, bei Spotify sind es die drei Punkte, dann auf Folge bewerten,
ja, das hilft uns und ja, sagen dem heute am Eröffnungstag am 14.12. hat meine Mama Geburtstag,
liebe Mama, ich habe dich lieb und ich wünsche dir alles Gute zu deinem ganz runden Geburtstag,
70 Jahre wird sie nämlich heute alt und ja, an alle anderen Mütter und Väter und Kinder und Enkel
und wie auch immer, die heute, na bei Enkel wird es nicht 70 Jahre alt werden, alles Gute und 60
Jahre alt werden überhaupt Geburtstag haben, alles Gute auch an Sie alle und ja, wenn Sie noch
ein Geschenk brauchen, ich hätte da eine Idee. Es gibt so ein Taschenbuch, es gibt ein Taschenbuch
jetzt auch, ja, DuMont hat das glaube ich rausgebracht, Hashtag DuMont, Hashtag Taschenbuch, Hashtag
Arvid, ja Arvid, irgendwie was mit Fitness-Lüge, kann das sein, soll ganz gut sein, sagt man so,
man munkelt, finden Sie es doch mal raus, ist das Fakt, Mythos oder gar Wahrheit, in diesem Sinne,
bis nächste Woche, tschüss.
Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN., der Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie.
Haben Sie Fragen, Feedback oder Themenwünsche?
Schreiben Sie es uns in den Kommentaren.
Abonnieren Sie den Podcast, teilen Sie ihn mit Freunden und lassen Sie uns eine Bewertung da, Ihre Meinung zählt.
Weitere Informationen zur Faszien-Orthopädie erhalten Sie im Buch Die Fitness-Lüge, den Social Media Kanälen und unter www.dr-arvid-neumann.de. Ihre Gesundheit liegt in Ihren Händen, bleiben Sie in Bewegung.
Wir freuen uns, Sie in der nächsten Folge wieder begrüßen zu dürfen.