Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN.

Dr. med. Arvid Neumann Faszien-Orthopädie

Warum Faszien-Orthopädie über Liebscher & Bracht hinausgeht #037

Faszien-Orthopädie als Weg zu nachhaltiger Schmerzfreiheit

14.09.2025 27 min Dr. med. Arvid Neumann

Zusammenfassung & Show Notes


Warum Faszien-Orthopädie über Liebscher & Bracht hinausgeht #037


 
Faszien-Orthopädie als Weg zu nachhaltiger Schmerzfreiheit


Stellen Sie sich vor, Schmerzen wären nicht Ihr Normalzustand. In dieser Folge nimmt Dr. med. Arvid Neumann Sie mit auf seine persönliche Reise von der Arbeit bei Liebscher & Bracht hin zur Entwicklung der Faszien-Orthopädie. Sie erfahren, warum Übungen oft nur Symptome betäuben und welche Wege tatsächlich zu echter, nachhaltiger Schmerzfreiheit führen.


➡️ Highlights der Episode:
  • Drei Wege im Vergleich: Übungsweg, Bewegungsweg, Behandlungsweg
  • Arvids Erfahrungen als ärztlicher Leiter bei Liebscher & Bracht
  • Warum Schmerzfreiheit mehr ist als tägliche Übungen
  • Teaser: Entwicklung einer neuen Systematik der Schmerzfreiheits-Stufen für die Faszien-Orthopädie
  • Praktische Hausaufgabe: Wie Sie Dysbalancen im Körper selbst erkennen.


📘 Buch „Die Fitness-Lüge: Warum Muskeln nicht vor Schmerzen schützen. Wie wir die Kraft der Faszie nutzen und ein Leben lang schmerzfrei und geschmeidig bleiben“:

👉 Weitere Infos: www.dr-arvid-neumann.de

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Jeden Sonntag eine neue Folge.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Hören!

Ihr Arvid Neumann

Transkript

Folge 37: Sie sind Liebscher & Bracht Therapeut oder profitieren von den Liebscher & Bracht Übungen Oder vielleicht sind Sie auch eher ein Kritiker dieses Systems. Heute erfahren Sie einen Mehrwert. Ich erzähle etwas über meine Zeit als ärztlicher Leiter der Schmerztherapie bei Liebscher & Bracht. Ich teile Ihnen Behandlungsoptionen der Faszie mit. Und Sie erfahren eine Erfindung. Ich freue mich auf unser Gespräch, Feliks. Bis gleich nach dem Intro. Herzlich willkommen zu Natürlich BEWEGEN. In Balance LEBEN. Im Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie und Buchautor von Die Fitness-Lüge. Ob jung oder alt, ob Spitzensportler, Freizeitsportler oder Sportmuffel, Bewegung ist für uns alle der Schlüssel zu einem aktiven und erfüllten Leben. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen, durch wissenschaftlich fundierte Ansätze und praktische Tipps. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Faszien-Orthopädie Ihr Leben verändern kann. Bewegung ist Leben. Und Bewegungsqualität schafft Lebensqualität. Lassen Sie uns gemeinsam loslegen. Hallo zusammen, eine neue Folge. Natürlich bewegen in Balance Leben. Mit mir, Feliks und Arvid. Hi. Hallo zurück. Schön, dass Sie wieder einschalten. Und wenn Sie mögen, das hatte ich bei der letzten Folge noch vergessen, einen kleinen Hinweis in eigener Sache. Ich bin jetzt am 18.9. in Nidda, am 26.9. in Waldshut-Tingen und am 2.10. in Bad Homburg, jeweils zu einer Lesung über mein Buch Die Fitness-Lüge. Und es wird immer so eine Art moderierte Lesung sein, wo also ich auch sehr viele Fragen beantworte. Wenn Sie mich also live erleben wollen und mir Ihre Frage stellen möchten, dann freue ich mich sehr, wenn Sie vorbeikommen und wir gemeinsam einen schönen und vielleicht auch hoffentlich inspirierenden Abend verbringen. Und vor allen Dingen, wenn natürlich auch Fragen dann sind, die vielleicht darüber auch hinausgehen. Vielleicht nehmen wir die dann auch sogar in dem Podcast mit, wenn es etwas viele Fragen werden. Genau. Wunderbar. Wunderbar. Jetzt zur Folge 37. Ich hatte gesagt, dass ich, bevor wir dann zu Liebscher & Bracht, meiner Story kommen, möchte ich Ihnen was über die Behandlungsoptionen der Faszie erklären. Wenn Sie mit der Selbstbeobachtungsaufgabe von letztem Mal und den anderen Selbstbeobachtungsaufgaben, die wir schon als Hausaufgabe gegeben haben, festgestellt haben, ich fühle so, dass das nicht ganz optimal ist. Ich merke, dass ich irgendwie schief bin, dass ich aus dem Lot gekommen bin, dass ich Verspannungen habe. Na klar, wenn Sie Schmerzen haben, dann ist sehr wahrscheinlich, dass irgendwie mit Ihrer Körperstruktur was nicht ganz ideal ist. Weil es ist nicht normal, Schmerzen oder Verspannungen zu haben. Nochmal ganz wichtig. Denn Normalität ist, auch wenn die leider kaum gegeben ist, einfach normal von der Natur ist, Entspannung, kein Schmerz, keine Verspannung. Wenn Sie das also fühlen, dann können Sie drei Wege gehen. Es gibt einen in meinen Augen Übungsweg, einen Bewegungsweg und einen Behandlungsweg. Der Unterschied erstmal grundsätzlich zwischen dem Übungsweg und den beiden anderen, Bewegung und Behandlungsweg ist, dass der Übungsweg ein symptomatischer Weg ist. Er verändert also nicht die zugrunde liegende chronische Bedingung. Er ist nicht ursächlich, aber kann trotzdem für Sie wirken. Er kann Sie schmerzfrei machen. Ich muss ihn aber mein Leben lang machen. Ich muss deshalb auch wieder alles, was mit Schmerzen zu tun hat, ich muss Übungen machen. Das wirst du ja auch häufig gefragt. Ich habe das Problem, was für Übungen kann ich denn da machen? Dann wäre das wieder der Fall, das könntest du und so machen, aber man müsste es sein Leben lang tun, um schmerzfrei zu sein. Der Übungsweg also. Das ist der Standardweg, der immer gesagt wird. Sie gehen zum Arzt, zum Physiotherapeuten und wird gesagt, dann kräftigen Sie doch mal das, dann dehnen Sie doch mal das und so weiter. Das ist der State of the Art, wenn man so will. Aber, und das wissen Sie als Hörerinnen und Hörer dieses Podcastes, es gibt halt auch einen anderen Weg, es gibt eine Alternative. Und sogar zwei. Zwei richtige Wege, also mit mehreren Unterdisziplinen. Und zwar der Bewegungsweg, das ist der erste Weg, wo man an seiner Funktion, an seiner Bewegung arbeitet. Pioniere dieses Weges sind Moshé Feldenkrais und Alexander mit seiner Alexander-Technik. Diesen Weg gehen, sich im Ausprobieren und Selbstwahrnehmen besser bewegen, wissend, wie es richtig geht, also an Bewegungsqualität und Bewegungsvielfalt arbeiten, das Wissen gebe ich Ihnen ja mit. Und können, das müssen Sie selber ausprobieren, oder dann halt zu einem dieser Experten gehen, den Therapeuten in dieser Richtung und Ihnen helfen lassen. Ursächlicher Weg eins. Ursächlicher Weg zwei ist der Behandlungsweg. Das ist, was Faszien-Orthopädie ist. Aber natürlich auch noch andere, ursprünglich Pionierin Ida Rolf. Alle Behandlungen, alle Wege, die von ihr ausgehen, von dem Rolfing, von der strukturellen Integration, sind der Behandlungsweg. Man verändert also manuell, indem ein Therapeut, ein Experte, manuell an ihnen arbeitet, verändert er ihren Körper, mit der Zielstellung, aufrechter, losgelassener, stabiler im Lot zu sein, geschmeidiger zu sein, um sich dann flexibel und ökonomisch bewegen zu können. Also der andere Weg. Kein Physiotherapeut, wo ich jetzt hingehe, der zum Beispiel eine Rückenmassage nur macht, weil ich Rückenschmerzen habe, weil das ist nur das Symptomatische, sondern wie du sagtest... Du sprichst die Qualität der Behandlung an, definitiv. Da geht es also nicht um Massage. Der Behandlungsweg soll ja ursächlich sein. Es braucht also eine Behandlungssystematik, wie sie die Faszien-Orthopädie hat, wie sie Senmotik hat, wie sie Rolfing hat, wie sie viele andere Disziplinen haben. Also ein aufeinander abgestimmtes Konzept. Und es braucht natürlich die Qualität des Therapeuten, die Techniken, um wirklich auch Länge und Flexibilität in die Faszie zu bringen. Weil ich will ja grundsätzlich transformierend, verändernd arbeiten. Aus dem schiefen Menschen soll ein aufrechter Mensch werden. Ein sich im Lot befindlicher Mensch. Ein Mensch mit einer geschmeidigen Faszie. Das ist der Behandlungsweg. Grundsätzlich gibt es also diese drei Wege. Fragen dazu? Also auf jeden Fall ist das schon mal ein schöner Überblick. Wir haben diese drei Ansätze. Nennen Sie nochmal bitte. Es gibt den Übungsweg, Bewegungsweg und Behandlungsweg. Alle drei können Ihnen helfen. Sie dürfen aussuchen. Sie sind frei zu entscheiden, welchen Weg Sie gehen wollen. Jeder Weg hat gewisse Bedingungen und natürlich auch gewisse Konsequenzen. Der Übungsweg. Ich muss ihn mein Leben lang tun. Wenn ich aufhöre, diese Übung zu machen, was auch immer das ist oder aufhöre, mich zu einem Physiotherapeuten durchkneten zu lassen und ich immer noch das gleiche Problem habe, dass ich zu lange sitze, werden die Schmerzen trotzdem immer wieder kommen. Oder ich muss die Übung mein Leben lang tun. Genau. Dann können Sie weggehen. Das ist ein guter Übergang zu Liebscher & Bracht. Denn Liebscher & Bracht, das System, setzt auf Übungen. Das ist ein Teil dieses Übungsweges. Liebscher & Bracht ist ein sehr bekannter Weg, in dem ich Übungen mache, die regelmäßig mache. Das ist der Goldstandard. Sechs Tage die Woche. Also fast jeden Tag mache, um schmerzfrei zu sein. Die haben mir geholfen bei meinen Kopfschmerzen. Das ist super. Ich habe aber auch immer gemerkt, meine Kopfschmerzen kommen aber trotzdem immer wieder. Dann muss ich merken, das hilft mir aber nicht, meine Fehlhaltung zu neutralisieren. Ich muss dann immer wieder den Kopf nach links knicken, den Arm anhalten, dann kommt eine Entspannung rein, dann ist der Kopfschmerz weg. Dann mache ich noch eine, zwei andere Übungen, stehe auf und dann bin ich im besten Fall los. Aber nach zwei Monaten oder vielleicht sogar nach drei Wochen, wenn ich mal wieder genau das gleiche Problem habe, dass ich sitze und da mein Fehler eigentlich, der liegt eigentlich da, dann kommen die Schmerzen halt wieder. Und trotzdem kann man das regelmäßig machen und viele sind ja Millionen Follower, die es da auf YouTube gibt und in den Kommentaren danke und super und das hilft gut. Und du hast ja auch bestätigt und ich habe es auch erlebt, dass es durchaus helfen kann. Warum ich das nicht mehr mache, das führt heute zu weit. Das könnten Sie in dem Buch Die Fitness-Lüge nachlesen, denn mein Prinzip basiert ja nicht mehr auf Übungen, aber es hat gewirkt. Es kann durchaus den Menschen helfen, die das möchten, regelmäßig das zu machen. Jetzt die Geschichte dazu. Ich habe angefangen bei Liebscher & Bracht als ärztlicher Leiter im Gesundheitszentrum in Bad Homburg zu arbeiten 2020 und war sozusagen in der Hierarchie, in Anführungszeichen, auch wenn es das nicht gab, wir waren ein Team, die Person, weil ich ja nun Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie bin, unter Roland Liebscher Bracht. Und nach ein paar Monaten des Arbeitens, ich durfte immer mal zu Roland und Petra, schöne Grüße an dieser Stelle, nach Hause kommen. Ich hatte das Privileg, mit ihnen ganz eng zusammenzuarbeiten. Dafür bin ich sehr dankbar. Habe ich den Roland mal gefragt, Roland, wenn ich genau dasselbe mache, die Therapie, die Übungen werden gesagt, aber die Therapie, die in der Stunde des Arzttermins sind, das nennt sich Osteopressur, so haben die das genannt, also eine Behandlungstechnik mit manuellen Drücken. Und jetzt habe ich Roland gesagt, guck mal, warum sollen die denn zu mir kommen, wenn ich genau dasselbe drücke? Sie müssen sich so vorstellen, ich hatte auch Patienten, die waren schon bei anderen Liebscher & Bracht Therapeuten, er hat ja sehr viele ausgebildet. Mehrere tausend, die so in Deutschland, Österreich oder Schweiz arbeiten und manche, die sind sogar Dozent und lehren also andere. Da waren die Patienten. Jetzt kommen sie zu mir, zu einem, der das vielleicht erst ein paar Wochen, Monate macht und erwarten, dass sie jetzt das Problem gelöst kriegen. Wie soll ich das machen? Er meinte, vertraut einfach darauf, dass du das gut machst, dass du die richtigen Druckpunkte setzt und so weiter. Natürlich habe ich seinen Ratschlag befolgt und habe daran gearbeitet, besonders gut und besonders doll, ähnlich wie Roland das selbst macht, zu drücken und das hatte durchaus sehr viele positive Effekte. Seinen Ratschlag habe ich befolgt und es hat geholfen. Trotzdem habe ich mir immer überlegt, wie kann ich denn das irgendwie modifizieren und meine Qualifikation als Orthopäde mit einbringen. Schon als Assistenzarzt war meine besondere Neigung und Fähigkeit in der Untersuchung. Ich habe immer schon ziemlich schnell auf dem klinischen Weg feststellen können, Mensch, das könnte das und das sein, was sich dann in der Bildgebung ergeben hat. Ich habe das auch gerne gemacht, die Schulter zu untersuchen, den Fuß, man untersucht ja einzelne Bereiche und nicht die Faszie, den ganzen Menschen, das mache ich erst jetzt, aber trotzdem die einzelnen Bereiche zu untersuchen, das hat mir Freude gemacht. Das habe ich einfach mit integriert und das ist mein Hinweis auch an die Liebscher & Bracht Therapeuten, die so arbeiten, um vielleicht ihre Arbeit zu optimieren, nicht nur an dem Goldstandard festhalten, das heißt, wenn ein Patient mit Knieschmerzen kommt, da ist die Frage, wo ist der Schmerz, dann wird das gezeigt und dann wird daraufhin, das hat Roland Liebscher & Bracht erarbeitet, eine Systematik an Punkten gedrückt, die den Knieschmerz lösen sollen, was sehr häufig auch gut gelingt. Wenn aber das Problem gar nicht vom Knie kommt, dann passiert das, dass selbst der erfahrenste Therapeut keine Lösung für den Patienten findet. Und die Menschen waren bei mir. Deswegen habe ich begonnen, wirklich orthopädisch den ganzen Menschen zu untersuchen. Und wenn ich festgestellt habe, Mensch, das Problem ist aber eher mehr in der Hüfte, damals war ja auch noch lokal meine Denkweise, oder nicht im Ellbogen, sondern in der Schulter, oder nicht in der Hüfte, sondern im Rücken, dann habe ich andere Punkte behandelt und auch andere Übungen mitgegeben. Nicht die typischen Knieübungen, die typischen Hüftübungen, sondern modifizierte Übungen. Die ich ja selber ausprobiert habe, an mir selber, ich habe ja das auch gemacht, ich habe das alles gedehnt. Also bei mir selbst. Damit konnte ich einen Mehrwert generieren, sodass die Auslastung meiner Person in der Praxis sehr groß war. Mehrere Wochen, Monate im Voraus war ich ausgebucht, obwohl ich sehr sehr viele Patienten pro Tag behandelt hatte. Das liegt sicherlich auch an meiner Persönlichkeit, an meinem Umgang mit Patienten, in meinem Respekt und Wertschätzung, aber halt auch an der Art, wie ich es gemacht habe. Also, eine Modifikation des Liebscher & Bracht Systems, was ich schon nach ein paar Monaten entwickelt hatte, war, die Untersuchung mit einzubeziehen und nicht nur lokal zu denken. Wir erinnern uns an den Achillessehnen-Patienten. Das ist state of the art. Hat der Achillessehne Schmerzen, man geht zum Arzt, der guckt sich die Achillessehne an, vielleicht noch Fuß und Knie, wenn er Zeit hat und gut ist, aber das war es. Und dann wird dort auch therapiert. Genauso ist es das Liebscher & Bracht Prinzip. Man hat Knieschmerzen, dann behandelt man rund ums Knie und macht dann Übungen fürs Knie. Aber vielleicht ist das Problem ja ganz woanders. Vielleicht gibt es Dysbalancen im Gesamtsystem. Wenn ich die Gelenkigkeit anschaue, ich kriege nie die Beweglichkeit raus. Das ist auch noch ein Fakt, das haben wir auch schon ein paar Mal gesagt. Also, ein Gelenk zu bewegen, den Ellbogen zu beugen und zu strecken, das ist Gelenkigkeit. Beweglichkeit ist den ganzen Körper frei, losgelassen, bewegen zu können. Nur das kriege ich nicht mit den Dehnübungen hin. Also richtig beweglich werde ich nur im Bewegungsweg und im Behandlungsweg. Gelenkig kann ich auch im Übungsweg werden. Und wenn Sie diesen Übungsweg gehen möchten, wenn das Ihre freie Entscheidung ist, dann biete ich in meinem Erstgespräch als unterstützende Maßnahme an, dass ich mitteile und mit der Untersuchung feststelle, welche Übungen wären denn die besten. Denn entweder können Sie nach dem Prinzip verfahren, Sie haben Knieschmerzen, Sie machen Knieübungen, ob die jetzt von Liebscher & Bracht sind oder von anderen Organisationen, ist ja vollkommen egal. Auch Yogaübungen haben ein ähnliches Prinzip. Oder Sie können sagen, ich mache alles, ich mache ganz Körperroutinen, auch das gibt es ja, wo man einmal alles durchdehnt. Aber geil wäre ja doch, effektiv zu sein. Wenn ich genau die Übungen mache, in der Methodik, die mir helfen. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Wenn ich schon diesen Übungsweg gehe, was ich grundsätzlich nicht empfehle. Ich gehe ja selber mit der Fasten-Orthopädie den Behandlungsweg. Aber wenn man diesen gehen will, dann machen Sie es doch bitte effektiv. Dann suchen Sie sich aus, die Übungen, die wirklich was bringen. Und dazu muss ich den ganzen Körper untersuchen. Machen Sie das zukünftig, wenn Sie Therapeut in diesem Bereich sind. Untersuchen Sie den ganzen Körper des Menschen, orthopädisch, manuell, funktional. Und dann gucken Sie, wo Dysbalancen sind. Wo bewegen sich Gelenke im Seitenvergleich anders. Wo ist die Innenrotation eingeschränkt, die Abspreizung und so weiter. Und dann erarbeiten Sie sich Übungen, die genau das trainieren. Und dann ist das Ziel sozusagen, alle Gelenke in eine Balance zu bringen, sodass es keine große Seitendifferenz gibt, keine Asymmetrie im Sinne von einem Funktionsdefizit. Also, ich komme mit dem einen Arm, wenn ich den nach oben strecke, komme ich bis ans Ohr mit dem Oberarm. Und mit dem Anderen komme ich nur vom Oberkörper ausgerechnet vielleicht 60 Grad. Das ist eine wesentliche Asymmetrie. Und dann muss ich genau diese Bewegung trainieren. Oder ich habe Schmerzen, weil ich den linken Arm anhebe und bei dem rechten habe ich keine Schmerzen. Das merkt man ja schon. Das kann ja auch sein. Durch den Schmerz. Genau, durch den Schmerz. Aber da geht es auch um Funktion. Also wo merkt man, das funktioniert gar nicht so. Es geht ja immer die Stufe zurück, nochmal zu gehen, bevor ich überhaupt Schmerzen habe, aktiv zu werden, proaktiv zu entscheiden und nicht erst reaktiv, wenn ich die Schmerzen bekommen habe. Und da geht es darum zu gucken, wo sind Funktionseinschränkungen. Und die kann ich, wie gesagt, mit dem Übungsweg lokal angehen, indem ich Übungen mache, die diese Gelenkigkeit trainieren. Das ist das, wie ich dieses System modifiziert habe und das gebe ich heute mit. Und so können Sie, wenn Sie in diesem System arbeiten, mit Ihrem Patienten verfahren und probieren Sie es mal aus. Und wenn Sie Patient selbst sind, dann ist die Message, die Hausaufgabe, gucken Sie, bewegen Sie doch mal Gelenke, verschiedene, schauen Sie sich mal orthopädische Untersuchungen an auf YouTube oder sonst wo, wie kann man Gelenke untersuchen und machen mal aktiv selber eine Bewegung und merken vielleicht, Mensch, hier geht die Beintrehung nicht so gut, hier geht die Abspreizung nicht so gut, hier geht das nach hinten schieben nicht so gut. Auf der einen Seite, auf der anderen schon. Schon haben Sie eine Dysbalance herausgekriegt. Der Körper will immer in Harmonie sein. Also meine These wäre, wenn sich alle Gelenke ähneln, nicht 100% gleich sind, das ist nicht möglich, aber ähneln, dass sie keinen signifikanten Unterschied haben, dann sollten Beschwerden weggehen. Genau. Das wäre also dieser Übungsweg im Vergleich zu dem, was ich vorher am Anfang erklärt habe, Bewegungsweg und Behandlungsweg. Jetzt hatte ich Ihnen noch versprochen, auf eine Erfindung Sie aufmerksam zu machen. Und zwar erarbeite ich gerade, ist also noch nicht fertig, eine Systematik für Schmerzfreiheit. Wir haben in der Medizin eine visuelle Analog-Skala, eine numerische Rating-Skala über Schmerz, also eine Einteilung wie doll tut es weh. Von 1 bis 10 ist das meistens. Und dann kann man das einschätzen. Und dann geht es um Schmerz. Und ganz viele beschäftigen sich mit dem Thema Schmerz. Aber mit der Pathogenese, mit dem Problemschmerz wird sich beschäftigt. Ich beschäftige mich eher mit der Lösung des Schmerzes. Und mit dem Guten, mit dem Positiven. Sie denken an meine Tochter, die das Positive nur sieht und da lobt. Ich sehe das Positive und das Positive wäre schmerzfrei. Und da gibt es, meines Wissens, schreiben Sie gerne, wenn es was gibt, kein System, das sagt, es gibt nur schmerzfrei, aber ich unterscheide verschiedene Stufen. Das ist noch nicht ganz fertig, aber Schmerzfreiheit Stufe 1 ist sozusagen die Betäubungsstufe. Den Schmerz also nur zu betäuben. Da sind wir wieder bei dem symptomatischen, nicht ursächlichen Weg. Und das sind allerlei Übungen. Alle Übungen sind in dem drin. In dem Übungsweg werden Sie schmerzfrei, supergut, aber Sie erreichen maximal die Schmerzfreiheit Stufe 1. Es gibt noch weitere Schmerzfreiheit Stufen, die ich, wie gesagt, gerade am erarbeiten bin. Das ist noch nicht final, deswegen stelle ich es noch nicht vor. Sobald das ist, werden die Leute in meinem Newsletter das erfahren. Wenn Sie da einer der Ersten sein wollen, melden Sie sich gerne an. Und ansonsten, es gibt also mehr Stufen und Faszienorthopädie will mindestens zwei, drei weitere Stufen sie bringen, dass Sie die Übung nicht mehr brauchen. Aber nochmal zurück, also alles, was betäubt, das sind Schmerzmittel. Das sind allerlei Hilfsmittel, Faszienrollen und so weiter. Das sind Übungen, ob nun Liebscher & Bracht oder Yoga-Übungen. Irgendwelche hat mir letztens eine Dame bei Instagram geschrieben, ob ich die Helix-Sequenz kenne. Das ist eine Übungsreihenfolge im Yoga. Es ist aber auch eine Übung. Das sind wir wieder bei dem Thema. Das kann man machen, kann man regelmäßig machen, soll ja auch eine Art Routine werden. Und dann wird man schmerzfrei. Aber was ist denn, wenn Sie die Übung mal länger nicht machen? Was passiert da? Meist kommt wieder der schmerzhafte Zustand. Es ist also wirklich nur eine Art Betäubung. Es ist gut, dass wir das haben als Alternative nur zu den Schmerzmitteln. Aber jegliche Übungen sind und bleiben genauso wie Operationen, wie Medikamente, wie andere Hilfsmittel, in dieser Stufe 1 der Schmerzfreiheit. Und es gibt noch weitere und dafür lohnt es sich, andere Wege zu gehen. Hausaufgabe für heute, ist zum einen das Bewusstmachen, dass es verschiedene Wege gibt. Dass es nicht nur diesen Goldstandard, Ich muss Übungen machen, gibt. Es gibt Alternativen. Und Sie sollten sich jetzt weiterhin überhaupt mal bewusst machen. Hat Ihre fast Ihr Potenzial? Müssen Sie sich überhaupt damit beschäftigen? Vielleicht geht es Ihnen ja super blendend. Sie haben keine einzige Verspannung. Es zwickt nichts. Sie sind rundum vital, glücklich und froh. Prima! Und wenn es nicht ist, überlegen Sie mit den Hilfestellungen, die ich gegeben habe, ob die fast Ihr Potenzial haben könnte. Oder gehen Sie zu einem Experten, der das Ihnen evaluiert. Das ist die eine Hausaufgabe. Und die zweite Hausaufgabe, wenn Sie ein Therapeut sind, der den Übungsweg propagiert oder ein Patient, der den Übungsweg gehen will, versuchen Sie mal den ganzen Körper, die Gelenke mit einzubeziehen. Sie sind ja ein Mensch. Und ein Knieschmerz muss nicht nur vom Knie kommen, sondern kann auch von Problemen der Halswirbelsäule, der Schulter, des Beckens kommen. Lassen Sie sich untersuchen oder untersuchen Sie selber die einzelnen Bewegungen, die einzelnen Gelenkigkeitsausmaße in den Gelenken. Und gucken Sie, wo vielleicht Dysbalancen, Seitenunterschiede sind. Und dann versuchen Sie, genau für diese Bewegung eine Übung zu machen. Am besten das vielleicht sogar auch in das Bewegungstagebuch mit reinzuschreiben. Eine neue Zeile oder Seite dafür zu machen. Ich habe erkannt, ich habe vielleicht einen Schmerz gerade in der rechten Schulter, wenn ich das anhebe. Ich nehme das wahr. Ich schreibe es auf. Gucke mal, ob es wirklich nur von der Schulter kommt. Vielleicht habe ich selber schon ein halbes Jahr irgendwelche Schulterübungen. Ich habe aus dem Netz mir rausgesucht, aber es wird nicht irgendwie besser. Ich war schon mal Physiotherapeut. Es wird nicht besser. Dann mal weiterzugehen. Ich bin ja ein Mensch. Vielleicht kommt es ja woanders her. Und dann wäre die Idee, wir bleiben weiterhin lokal und symptomatisch, einfach mal die Gelenkigkeit der anderen Gelenke anzuschauen. Und dann zu gucken, vielleicht hilft mir für die rechte Schulter eine Übung für die linke Hüfte. Wäre ja genial, wenn Sie einfach nur einen Ausfallschritt nach vorne machen, den linken Hüftbeuge Bereich dehnen und plötzlich ist der Schulterschmerz weg. Das wäre ja ein Riesengewinn für Sie. Und deswegen ist das die Hausaufgabe, einfach mal zu rum zu experimentieren. Wenn Sie, wie gesagt, diesen Übungsweg gehen möchten, zu entscheiden, was sind wirklich die Übungen, wo kriegen Sie es effektiver hin? Dass Sie nicht mehr 30 Minuten dehnen müssen, sondern vielleicht nur noch 10 Minuten. Was nehmen Sie jetzt mit aus dieser Folge? Wie fanden Sie die? Im positiven Fall freuen wir uns, wenn Sie den Kanal abonnieren oder die Folge an Ihre Freunde, Familie, Bekannten, an Ihr Umfeld weitergeben, sodass die Mission, die Inhalte weiterverbreitet werden können. Vielen Dank für Ihre Unterstützung und ich freue mich, wir freuen uns, Sie nächste Woche wieder zu erleben und bis dahin. Tschüss. Natürlich bewegen, in Balance leben. Der Podcast mit Dr. med. Arvid Neumann, Begründer der Faszien-Orthopädie. Haben Sie Fragen, Feedback oder Themenwünsche? Schreiben Sie es uns in den Kommentaren. Abonnieren Sie den Podcast, teilen Sie ihn mit Freunden und lassen Sie uns eine Bewertung da. Ihre Meinung zählt. Weitere Informationen zur Faszien-Orthopädie erhalten Sie im Buch Die Fitness-Lüge, den Social Media Kanälen und unter www.dr-arvid-neumann.de. Ihre Gesundheit liegt in Ihren Händen. Bleiben Sie in Bewegung. Wir freuen uns, Sie in der nächsten Folge wieder begrüßen zu dürfen.